Megawelle 02/2011

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nen Stausee über ca. 1,5 km lange gemauerte Kanäle transportiert. Von dort aus wurde das Wasser über 20km ins Orotava-Tal verteilt.

Casa Hamilton einst moderne Ingenieurkunst

Das Wasser wurde nun zu den Menschen und deren Feldern gepumpt und sorgte so dafür, dass bis dahin trockenes Brachland für die Landwirtschaft erschlos­sen werden konnte. Für das üppige Grün und die reiche Ernte waren die Menschen damals sehr dankbar. Obwohl dieser Ort einer der wenigen Beispiele der Industriekultur von Teneriffa ist, liegt er heute verlassen und in Ruinen.

A

uf Teneriffa, unterhalb von Romantica I (Ortsteil von Los Realejos), gibt es eine herrschaftlich anmutende Ruine „el Elevador de Aguas de Gordujuela“, von der aus sich gemauerte Leitungen im Zickzack den Hang hinauf ziehen. Was wie ein verfallenes Märchenschloss wirkt, ist allerdings das weniger romantische Relikt moderner Ingenieurkunst zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Tatsächlich sieht man hier die Überreste der ersten Wasser-Pumpanlage der Insel. Im Jahr 1898 gründete die Firma Hamilton & Co. die Firma Sociedad de Aguas

de la Gordejuela. 1902 wurde eine Pumpstation von der Familie Hamilton und dem Militäringenieur José Galván erbaut, um das Wasser der Gordejuela-Quelle, die kurz über der Wasseroberfläche entsprang und deren Wasser bis dahin ungenutzt ins Meer floss, für die Bevölkerung nutzbar zu machen. Es wurde für damalige Verhältnisse eine revolutionäre, dampfbetriebene Wasserpumpanlage errichtet. Täglich wurden mehrere tausend Kubikmeter Wasser zu einem 270m höher gelege-

Vor Jahren bemühte sich die Gemeinde Los Realejos darum, die Ruine zum Weltkulturerbe erklären zu lassen und sie dadurch der Nachwelt zu erhalten. Leider hat man von dieser Initiative bis heute nichts mehr gehört. GM

Zuckerrohranbau 20


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