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12 Sonntag, 4. März 2018

WANN & WO

Zur Person

Sonntags-Talk

Name: Michael Mäser Wohnort: Dornbirn Geboren: 24. Juli 1976 Erfahrung: Sein Sohn litt an Krebs und wurde auf der Kinder-Onkologie in Dornbirn behandelt.

„Sie wissen nicht, was sie Michael Mäser (41) im Gespräch mit W&W über die Wichtigkeit der Kinderkrebsstation in Dornbirn. Er selbst hat seinen Sohn an die Krankheit verloren. LISA PURIN lisa.purin@wannundwo.at

WANN & WO: Warum müssen Vorarlberger Kinder künftig für jede Chemotherapie nach Innsbruck? Michael Mäser: Die intravenösen Chemotherapien sollen nur noch im LKH Innsbruck verabreicht werden. Bisher war das auch in Dornbirn möglich. Die Begründung: Die gesetzlich vorgegebenen Qualitätskriterien sowie die Patientensicherheit sei in Dornbirn nicht gewährleistet. Was sie den Kindern und ihren Familien damit antun, wissen die Verantwortlichen wahrscheinlich gar nicht. WANN & WO: Welche persönlichen Erfahrungen hast du gemacht? Michael Mäser: Unser Sohn hatte 2014 einen epileptischen Anfall. Ich kam eines Abends nach Hause, mein Kind lag im Bett und hat nur noch gezuckt, auf einen Punkt gestarrt und war nicht mehr ansprechbar. Sofort haben wir den Notarzt gerufen, der mit uns dann gleich ins LKH Feldkirch fuhr. Was zu diesem Zeitpunkt noch keiner wusste: Er hatte Krebs. WANN & WO: Wie habt ihr erfahren, dass es Krebs ist? Michael Mäser: Im Spital wurde sofort ein Computertomographie (CT) gemacht. Zuerst sprachen sie von einer Entzündung, das könne bei Kindern vorkommen. Am nächsten Tag war es dann plötzlich doch ein Hirntumor. Sie meinten, das könne man gut operieren. Für uns war klar, dass wir das in Innsbruck machen möchten. Ich habe generell nichts gegen das Spital im Tirol, wir haben dort nur gute

Michael erzählt von seinen Erfahrungen. Für die Beteiligten ist es furchtbar, dass sie fortan nach Innsbruck sollen. Erfahrungen gemacht. Aber das ist nicht der springende Punkt. Denn die Diagnose wird sowieso in Innsbruck gestellt. Erst danach kamen wir mit unserem Sohn ins Krankenhaus Dornbirn.

WANN & WO: Welche Erfahrungen habt ihr auf der Kinder-Onkologie in Dornbirn gemacht? Michael Mäser: Ich muss dazu sagen, dass ich Dr. Bernd Ausserer,

Fotos: W&W/Begle

der bisher in Dornbirn für die Station zuständig war, schon vorher kannte. Er ist ein langjähriger Freund der Familie, der uns immer zur Seite stand. Wir waren schon in Innsbruck mit ihm in Kontakt, des-


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