Wawo 20160703

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Sonntag, 3. Juli 2016 17

WANN & WO

Geschäftspartner

Er hat es geschafft!

Dominik Wachta mit dem deutschen Modelagentur-Chef und langjährigen Geschäftspartner William Balser (Agentur Euromodel Frankfurt) in Cala D´Or.

Auch als Fotograf ist Dominik Wachta erfolgreich: Mit Ländle-Model Lilia Kutlina schaffte er es in die italienische Foto-Vogue.

be aber, dass ist in dieser Branche generell üblich.

Dominik Wachta: Das hast du sehr gut auf den Punkt gebracht (lacht).

WANN & WO: Würdest du dich selbst als angenehmen Chef bezeichnen?

WANN & WO: Hast du überhaupt Zeit für etwas Anderes?

Dominik Wachta: Ich habe viele Facetten, bin eine komplizierte Persönlichkeit habe aber ein sehr großes Herz. Ich bin für die Mädels quasi der Psychologe vom Dienst, der beste Freund. Gleichzeitig bin ich hin und wieder aber auch eine launische Diva. Ich bin ein Mensch, der 100 Prozent gibt – bei allem, ich zelebriere jede Seite des Lebens. Wenn ich aber schlecht aufgelegt bin, spürt man das auch. Generell bin ich eher eine „Seltenheit“ in der Modelbranche, da ich ein sehr offenherziger Mensch bin und versuche, meine private Weltanschauung auch in den Beruf miteinfließen zu lassen. WANN & WO: Bei der Gründung von Jademodels war der Werbeslogan: „Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünscht für diese Welt“ von Mahatma Ghandi. Welche Bedeutung hat das für dich? Dominik Wachta: Dieser Slogan hat mir in der Wiener Modelszene den Spitznamen Model-Ghandi eingebracht (lacht). Das ist meine Philosophie, die ich in die Branche miteinbringen will. Als ich jung war, habe ich viele Bücher von Ghandi gelesen, die mich sehr inspiriert haben. Im Moment lese ich gerade von Trutz Hardo „Das große Karma Handbuch“. WANN & WO: Heißt das, du bist ein gläubiger Mensch? Dominik Wachta: Nein, ich bin ein spiritueller Atheist (lacht). Ich glaube nicht an einen Gott oder Ähnliches – es gibt aber etwas Größeres, das wir nicht auf den ersten Blick sehen können.

Dominik Wachta: Ich fotografiere. Unter dem Namen Imiak Khan habe ich es sogar in die italienische Foto-Vogue geschafft – mit dem Vorarlberger Model Lilia Kutlina. WANN & WO: Bei deinem Beruf hast du den ganzen Tag wunderschöne Frauen zu tun. Wie sieht es in deinem Privatleben aus?

Dominik Wachta gemeinsam mit „Kärntens Nächstes Topmodel“ 2015 Mirjam Sadovnik. Model-Business Fuß fassen will, kann ich nur raten, sich eine gute Agentur zu suchen oder bei einem Model-Contest mitzumachen. Ich mag es nicht, wenn die Träume von jungen Menschen einfach ausgenutzt werden. Kaum ist die Staffel abgedreht, ist ihnen das Wohl der Mädchen egal, sie werden nicht vermarktet, nicht gepusht.

„Die österreichische Model-Szene ist wie die heimische Fußball-Bundesliga. Die Leute gehen hin, um sich ausbilden zu lassen und schauen schlussendlich, dass sie in eine höhere Liga aufsteigen können.“ Dominik Wachta

WANN & WO: Model-Casting Shows sind im Moment sehr präsent. Was hältst du von solchen Formaten?

WANN & WO: Wie beurteilst du die Entwicklung in der Modelbranche?

Dominik Wachta: Ich kann jedem Model nur abraten, zu solchen Castings zu gehen. Sie gaukeln eine Welt vor, die in dieser Form nicht existiert. Das Ganze ist skripted, die Models müssen Knebelverträge unterschreiben, sie dürfen nicht über das reden, was hinter den Kulissen passiert. Wenn jemand im

Dominik Wachta: Grundsätzlich finde ich den aktuellen Trend der Plus-Size-Models, oder wie ich sage, der Normal-Size-Models sehr positiv. In Österreich funktioniert das aber einfach nicht. Wir haben das öfter probiert. Die Entwicklung hat aber zu einer Sensibilisierung in der Branche geführt. Mittler-

weile werden nicht mehr eklatant magere Models forciert. Ich habe gerade ein Model nach Mailand geschickt mit 92 Zentimeter Hüftumfang. Das wäre vor ein paar Jahren undenkbar gewesen. WANN & WO: Wie schätzt du die österreichische Model-Szene ein? Dominik Wachta: Die österreichische Modelszene ist wie die heimische Fußball-Bundesliga. Die Leute gehen hin, um sich ausbilden zu lassen und schauen schlussendlich, dass sie in eine höhere Liga aufsteigen können. In Österreich wird man erst wahrgenommen, wenn man im Ausland etwas erreicht hat – das beschränkt sich nicht nur auf den Model-Markt. WANN & WO: Laut einer Studie würde sich jeder fünfte Jugendliche unters Messer legen. Wie stehst du zu Schönheits-OPs? Dominik Wachta: Ich hab das immer schon schrecklich gefunden. Man sollte zu dem stehen, was und wer man ist. Ich stehe ja auch zu meinem kleinen „Backhendlfriedhof“. Wir leben in einer sehr oberflächlichen Welt, den Menschen wird das Selbstwertgefühl aberzogen. Ich habe für mich selbst den Schlüssel zu einem glücklichen Leben in der Selbstliebe gefunden. Nicht die übertriebene, sondern die ehrliche, echte Selbstliebe. WANN & WO: Chef einer Modelagentur zu sein ist ein 24/7 Job.

Dominik Wachta: Ich war mit einer Kärtnerin liiert, die aus damaliger Sicht die Liebe meines Lebens war. Außerdem kam es zu Todesfällen in der Familie – ich brauche eine Ausezit, wollte ein neues Kapital starten, das habe ich hier in Mallorca gemacht. Seitdem sind es eher lockere Geschichten. Ich lebe im Moment sehr ungebunden und leger. WANN & WO: Wie kann man sich das Leben auf Mallorca – der Partyinsel schlechthin – vorstellen? Dominik Wachta: Die Menschen unterschätzen die Insel. Sie hat extrem viel zu bieten: von malerischen Fischerdörfern über Industriestädte bis hin zu Bergdörfern. Ich selbst sitze leider viel zu viel im Büro. Wenn es mir dann aber zu viel wird, schnappe ich mir meinen Laptop, setzte mich in den Hafen und arbeite von dort aus.

WORDRAP Mallorca: Sehr facettenreiche Insel, die massiv unterschätzt wird. Vorarlberg: Werde ich immer in meinem Herzen tragen. Model-Business: Szene mit großen Möglichkeiten aber auch vielen Fallen. Heidi Klum: Wie schon Karl Lagerfeld sagte: „Sie war nie in Paris, sie war nie in Mailand – die kennen wir nicht.“ Vorbild: Roberta Manganelli von StellaModels – eine absolute Powerfrau. Risiko: Kenn ich nur, wenn es auch andere Menschen betrifft. Plus-Size-Model: Ein guter Trend – ein Schritt in die richtige Richtung.


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