Freitag, 23. Mai 2014
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Gsundheitsbrünnele Stillen – ein guter Beginn
Welche gesundheitlichen Vorteile hat Stillen für Mutter und Kind? Hämmerle: Stillen ist das Beste für Mutter und Kind. Es fördert die gesunde Entwicklung des Babys und kann es vor Infektionskrankheiten, Übergewicht, Magen-Darm-Problemen, Allergien und Zahnfehlstellungen schützen. Außerdem kann Stillen das Risiko der Mutter an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken, senken. Des Weiteren unterstützt es eine schnellere Gewichtsabnahme, spart Geld und ist praktisch.
Mag.a Birgit Hämmerle
die Faust in den Mund nimmt, schmatzt, unruhig wird oder den Kopf hin und her dreht. Eine Mutter darf auf die Hungerzeichen ihres Babys vertrauen.
(Foto: iStock )
Aus der Stillstudie des Bundesministeriums für Gesundheit aus dem Jahre 2006 geht hervor, dass sich 82 Prozent der Frauen bereits vor einer bestehenden Schwangerschaft entscheiden, ob sie ihr Kind stillen wollen oder nicht. 14 Prozent der Frauen treffen diese Entscheidung während der Schwangerschaft und nur vier Prozent entscheiden sich im Kindbett für das Stillen. Ein guter Grund für Frau Mag.a Birgit Hämmerle von der aks gesundheit, über die vielen Vorteile des Stillens zu informieren.
Stillen ist das Beste für Mutter und Kind. Über welchen Zeitraum und wie oft am Tag soll das Baby gestillt werden? Hämmerle: Die Empfehlungen für Industriestaaten lauten, das Kind in den ersten vier Lebensmonaten ausschließlich zu stillen. Mit Anfang des 5. Lebensmonates kann Beikost eingeführt werden, wobei empfohlen wird, das Kind weiter zu stillen, solange Mutter und Kind das wollen. Die Anzahl der Stillmahlzeiten kann unterschiedlich sein. Wichtig ist, das Kind nach Bedarf anzulegen. Ob das Baby genug hat, erkennt man daran, dass es zufrieden ist und die Gewichtszunahme stimmt. Woran erkennt eine Mutter den Bedarf bzw. dass ihr Kind hungrig ist? Hämmerle: An den typischen Hungerzeichen. Das Baby ist beispielsweise hungrig, wenn es
Welche „Stillprobleme“ können in den ersten Monaten auftreten? Hämmerle: Fast die Hälfte aller stillenden Frauen ist in den ersten drei Monaten nach der Geburt des Kindes von einer Stillkrise betroffen. Diese kann sich in zu wenig Milch, wunden Brustwarzen, Brustentzündungen, wenn Mutter oder Kind krank ist, einem unruhigen Kind oder gar, wenn das Kind die Brust verweigert, äußern. Oft mit der Folge, dass ein Viertel der Mütter ihre Kinder zufüttern bzw. ein weiteres Viertel der Mütter ihre Kinder abstillen. Wie kann vorzeitigem Zufüttern bzw. gar Abstillen vorgebeugt werden? Hämmerle: Durch professionelle, einheitliche, evidenzbasierte Beratung. Sei es durch eine zertifizierte Stillberaterin (IBCLC), eine Hebamme, die Elternberaterin oder die Kinderärztin bzw. den Kinderarzt. Denn viele Meinungen, Ängste, gut gemeinte Ratschläge und widersprüchliche Anleitungen verunsichern junge Eltern und können frühzeitiges Zufüttern bzw. Abstillen zur Folge haben, obwohl das gar nicht notwendig wäre. Wo finden Eltern Beratung und gesicherte Informationen?
Hämmerle: Bei den Vorarlberger Stillberaterinnen und Hebammen, den Elternberatungsstellen der connexia, beim Vorarlberger Stilltelefon, das täglich von 8.00 bis 20.00 Uhr unter der Nummer 0664 / 151 2000 erreichbar ist, bzw. bei der Kinderärztin bzw. dem Kinderarzt. Dieser kann bei Bedarf über einen Rehaschein auch auf die Sprechstunde für Schrei-, Schlaf- und Fütterstörungen zuweisen. Wie nennt sich dieses Projekt? Hämmerle: Das Projekt heißt „bebi“, was für „baby.eltern.beratung.information“ steht. Es ist ein Kooperationsprojekt verschiedener Netzwerkpartnerinnen und –partner mit der aks gesundheit GmbH, finanziert durch das Land Vorarlberg. Ziel ist es, in mehreren Teilprojekten, wissenschaftlich fundierte Informationen an die Zielgruppe der Eltern von 0 bis 1 jährigen Kindern zu den Themen „Sicherer Schlaf“, „Stillen, Säuglingsernährung und Beikost“, „Sicherheit und Bindung“ sowie „Zahngesundheit und Sprachentwicklung“ zu vermitteln. Nähere Informationen zum Projekt gibt es auf der Homepage www.bebi.or.at.
INFO
aks gesundheit GmbH Gesundheitsbildung Rheinstraße 61, 6900 Bregenz T 055 74 / 202 – 0 gesundheitsbildung@aks.or.at www.aks.or.at
Immer in meiner Nähe. Meine Apotheke
Folsäure ist wichtig für unseren Körper Folsäure gehört in die Gruppe der B-Vitamine und kommt in geringen Mengen in Vollkornprodukten, grünem Blattgemüse, Spinat, Brokkoli, Karotten, Spargel, Tomaten, Eigelb und Nüssen vor. Zu den natürlichen FolsäurelieMag.pharm. feranten zählen insbesondere Helga Schilcher Weizenkeime und -kleie sowie Apothekerin in Kalbs- und Geflügelleber. Im Schruns menschlichen Körper wirkt sich Folsäure auf das Blutbild aus. Frauen, die schwanger werden wollen, haben
einen erhöhten Folsäurebedarf. Sie sollten zumindest einen Monat vor einer möglichen Schwangerschaft und auch in der Frühschwangerschaft zusätzlich Folsäure einnehmen. Durch die Einnahme kann eine Missbildung der Wirbelsäule bei Neugeborenen vermieden werden. Kinderärzte fordern seit geraumer Zeit, dem Mehl Folsäure beizumengen, um die Wahrscheinlichkeit von Fehlbildungen bei Kindern zu verringern. Auch bei Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, wie zum Beispiel der Arteriosklerose, ist eine ausreichende Versorgung mit Folsäure wichtig. Sie hilft, den Homocystein-Spiegel zu senken. Hohe
Konzentrationen an Homocystein können die Blutgefäßwände schädigen und zu einem Herzinfarkt führen. Auch Arzneimittel wie die Anti-Baby-Pille, diverse Rheumamittel, Alkohol und Antiepileptika können zu verminderten Folsäurekonzentrationen führen. Daher sollte unbedingt zusätzlich Folsäure (in Vitaminpräparaten) eingenommen werden. In unseren Apotheken beraten Sie qualifizierte Arzneimittelfachleute gerne über die Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Medikamenten. Will man mit der Nahrung viel Folsäure aufnehmen, sollte auf Spinat, Salat und Weizen nicht verzichtet werden.