4. Mitteilung zur Schnee- und Lawinensituation von Donnerstag, 06.12.2012, 12:30 Uhr mit Neu- und Triebschnee erhebliche Lawinengefahr - Stufe 3 ; in tieferen Lagen Gleitschneerutsche
Beurteilung der Lawinengefahr: Die Lawinengefahr ist angestiegen. Gefahrenstellen sind in den neuschneereichen Gebieten des Bregenzerwald Gebirges und Hochtannbergs vor allem oberhalb etwa 1600 m, ansonsten vorwiegend oberhalb der Waldgrenzen anzutreffen. Besonders zu beachten sind dabei Kammlagen, eingewehte Steilhänge sowie Rinnen und Mulden mit frischem Triebschnee. Der Neu- und Triebschnee verbindet sich mit zunehmender Seehöhe oft nur schlecht mit der Altschneedecke. Abseits gesicherter Pisten und Wegen ist Erfahrung in der Lawinenbeurteilung erforderlich. In tieferen Lagen sind vor allem in den neuschneereichen Gebieten an steilen Wiesenhängen und Böschungen meist kleine Gleitschneelawinen möglich.
Schneedecke / Allgemeines: Bis heute Mittag gab es in höheren Lagen erneut 10 bis 30 cm Neuschnee. Dazu wehte zeitweise starker in Böen auch stürmischer Wind aus West bis Nordwest, welcher besonders in Kammlagen zu Verfrachtungen und vermehrten Triebschneeansammlungen führte. Die Temperaturen sind wieder zurückgegangen. Die Gesamtschneehöhen liegen derzeit zwischen 102 cm am Körbersee und etwa 78 cm in Zürs und Langen a. Arlberg. Der Neuschnee der vorangegangenen Tage liegt in tieferen Lagen vielerorts auf aperem, warmem Untergrund. In höher gelegenen schattseitigen Bereichen auf teilweise aufbauend umgewandelten Altschneefeldern vom Spätherbst. Die Bindung des Neu- und Triebschnees zu diesen ist daher mit zunehmender Seehöhe nur mäßig, lokal auch schwach. Detailliertere Schneedeckeninformationen liegen dem Lawinenwarndienst vorerst noch nicht vor.
Alpinwetterbericht: Zunächst Wolken, zum Teil Nebel und teils kräftige Schneeschauer, wobei die Sichtverhältnisse rasch wechseln. Nachmittags Wetterberuhigung und Auflockerungen. Dabei ist es windig und es wird etwas kälter. Temperatur in 2000m: -13 Grad, Höhenwind: Lebhaft bis kräftig aus vorwiegend West.
Tendenz: Es bleibt auch die nächsten Tage bewölkt und kalt mit wiederholten Schneeschauern. Ab Samstagnachmittag lockert es auf und der Sonntag wird recht sonnig. Die Lawinengefahr ändert sich vorerst nicht wesentlich. Aktuelle Informationen zu Schnee-, Temperatur- und Windverhältnissen sind aus dem Messstellenetz des Lawinenwarndienstes unter http://www.vorarlberg.at/lawinenmessstellen zu erhalten. Bernhard Anwander
Dieser Lagebericht stellt eine allgemeine Übersicht dar. Zusätzliche Empfehlungen der örtlichen Lawinenkommissionen sind zu beachten. Gefahrenstufen: 1 = gering, 2 = mäßig, 3 = erheblich, 4 groß, 5 = sehr groß © Landeswarnzentrale Vorarlberg Tel.: +43(0)5574/511-21126, Fax: +43(0)5574/ 511-21197 Email: lawinenwarndienst@lwz-vorarlberg.at - Internet: http://www.vorarlberg.at/lawine Dieser Lagebericht ist unter der Rufnummer +43(0)5574 201 1588 jederzeit abrufbar.