3. Mitteilung zur Schnee- und Lawinensituation von Mittwoch, 05.12.2012, 7:30 Uhr mit Neu- und Triebschnee in den nördlichen Regionen erhebliche Lawinengefahr - Stufe 3 ; in tieferen Lagen Gleitschneerutsche
Beurteilung der Lawinengefahr: Die Lawinengefahr ist vor allem in den nördlichen Regionen angestiegen. Gefahrenstellen sind in den neuschneereichen Gebieten des Bregenzerwaldgebirges und Hochtannbergs vor allem oberhalb etwa 1600 m, ansonsten vorwiegend oberhalb der Waldgrenzen anzutreffen. Besonders zu beachten sind dabei Kammlagen, eingewehte Steilhänge sowie Rinnen und Mulden mit frischem Triebschnee. Der Neu- und Triebschnee verbindet sich mit zunehmender Seehöhe oft nur schlecht mit der Altschneedecke. Speziell in Schattenhängen, wo vorher bereits eine Schneedecke war sind kleine Schneebrettauslösungen möglich. Abseits gesicherter Pisten und Wegen ist Erfahrung in der Lawinenbeurteilung erforderlich. In tieferen Lagen sind vor allem in den neuschneereichen Gebieten an steilen Wiesenhängen und Böschungen kleine Rutsche und Gleitschneelawinen möglich.
Schneedecke / Allgemeines: Bis heute Morgen gab es in höheren Lagen erneut 10 bis 20 cm, in den nördlichen Regionen 30 bis 40 cm Neuschnee. Dazu wehten zeitweise auch starke bis stürmische Winde aus Nordwest bis Südwest, welche besonders in Kammlagen zu Verfrachtungen und vermehrten Triebschneeansammlungen führten. Die Temperaturen sind wieder zurückgegangen. Die Gesamtschneehöhen bei den Beobachterstationen liegen derzeit zwischen 65 cm im Kleinwalsertal, 90 cm am Körbersee und etwa 60 cm bis 75 cm in Zürs und Langen a. Arlberg. Der Neuschnee liegt in tieferen Lagen vielerorts auf aperem, warmen Untergrund. In höher gelegenen schattseitigen Bereichen auf teilweise aufbauend umgewandelten Altschneefeldern vom Spätherbst. Die Bindung des Neu- und Triebschnees zu diesen ist daher mit zunehmender Seehöhe nur mäßig, lokal auch schwach. Detailliertere Schneedeckeninformationen liegen dem Lawinenwarndienst vorerst noch nicht vor.
Alpinwetterbericht: Die Berge stecken zum Teil in Wolken und Nebel, wobei die Sichtverhältnisse immer wieder wechseln. Dazu schneit es immer wieder, die Neuschneemengen liegen zwischen 5 und 15 cm. Der Wind hat nachgelassen. Temperatur in 2000m: -10 Grad Höhenwind: Mäßig bis lebhaft aus West, nachmittags nachlassend.
Tendenz: Es bleibt auch die nächsten Tage bewölkt und kalt mit wiederholten Schneeschauern. Zudem frischt der Wind aus Nordwest bis West immer wieder auf. Die Lawinengefahr nimmt vor allem in höheren Lagen nur langsam ab. Aktuelle Informationen zu Schnee-, Temperatur- und Windverhältnissen sind aus dem Messstellenetz des Lawinenwarndienstes unter http://www.vorarlberg.at/lawinenmessstellen zu erhalten. Andreas Pecl
Dieser Lagebericht stellt eine allgemeine Übersicht dar. Zusätzliche Empfehlungen der örtlichen Lawinenkommissionen sind zu beachten. Gefahrenstufen: 1 = gering, 2 = mäßig, 3 = erheblich, 4 groß, 5 = sehr groß © Landeswarnzentrale Vorarlberg Tel.: +43(0)5574/511-21126, Fax: +43(0)5574/ 511-21197 Email: lawinenwarndienst@lwz-vorarlberg.at - Internet: http://www.vorarlberg.at/lawine Dieser Lagebericht ist unter der Rufnummer +43(0)5574 201 1588 jederzeit abrufbar.