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Sommer 2018 | 3 Euro

Vorarlbergs Wirtschafts- und Lifestyle-Magazin

Hubert Rhombergs Sicht aufs Bauen Die Marke Vorarlberg und der rote Faden Wie in Venedig Freiraum geschaffen wird Die Festspiele zwischen Sevilla und Rom Auf zur kulinarischen Sommerfrische

Foto: Roland Paulitsch

Bettina Steindl scheut den Wettbewerb nicht


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Editorial

Sommer 2018 | 3 Euro

Vorarlbergs Wirtschafts- und Lifestyle-Magazin

Von kirchlicher Korruption und menschlicher Gewalt. Am 18. Juli werden die Bregenzer Festspiele wieder eröffnet. Auf der Bühne im Festspielhaus: Die Oper „Beatrice Cenci“ von Berthold Goldschmidt. Eine düstere Geschichte, in der es um Machtausübung der finstersten Natur geht. Abenteuerlich, weitblickend, einfach, echt. Die Silvretta Montafon setzt auf Ganzjahrestourismus. Vorarlbergs größtes Tourismusunternehmen möchte damit auch attraktiver für qualifizierte Fachkräfte werden – Sommer wie Winter. Das Freiraumbedürfnis der Menschen. „Freespace“ lautet das diesjährige Generalmotto der aktuell stattfindenden Architektur Biennale in Venedig. Ein Spaziergang durch die Giardini und auf die Insel San Giorgio Maggiore lohnt sich – vor allem, weil man dabei auch auf Vorarlberg trifft. Foto: Roland Paulitsch

Viel Spaß wünscht Ihnen Ihr „kontur“-Redaktionsteam

Bettina Steindl scheut den Wettbewerb nicht Hubert Rhombergs Sicht aufs Bauen Die Marke Vorarlberg und der rote Faden Wie in Venedig Freiraum geschaffen wird Die Festspiele zwischen Sevilla und Rom Auf zur kulinarischen Sommerfrische

Inhalt 06 Alle Wege führen nach Rom Die Bregenzer Festspiele warten mit einem umfangreichen Programm auf. 13 Es geht um den roten Faden Vorarlberg ist auf der Suche – nach einer Marke, die das Wesen des Landes auf den Punkt bringt. 16 Von der Natur lernen Biomimicry bildet die Basis für „Alphabet des Lebens“ im Werkraumhaus Andelsbuch. 19 Die Berge erleben Wie die Silvretta Montafon als Ganzjahresdestination punktet. 26 Elektro-Power de luxe Der Porsche Cayenne E-Hybrid verbindet Fahrdynamik mit Effizienz. 29 Vom Suchen und Finden Auf Zeitreise mit Herwig Bauer. Ein Bilck auf 25 Jahre poolbar-Festival. 35 In die Welt hinaus Künstlerin Bella Angora übernimmt Verantwortung für sich und andere.

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38 Das „Bauen“ neu denken Wenn es um die Planung und Gestaltung der Veränderung der menschlichen Lebensräume geht, sind Architektur und Bauwirt schaft gefordert. Hubert Rhomberg über Prozesse und Innovation. 44 Die eigene Handschrift gefunden Generationenwechsel im Atelier Gassner. Andrea Gassner übernimmt von ihrem Vater Reinhard – und gibt dem „Kind“ nicht nur ihren Namen, sondern auch ein neues Zuhause. 47 Stille Wasser sind tief Der Bodensee ist nicht nur beliebtes Ausflugsziel und vereint mehrere Nationen, er versorgt auch etwa fünf Millionen Menschen in Deutschland und der Schweiz mit wertvollem Trinkwasser. 52 Schiff ahoi und Mahlzeit! Ob auf oder am See – Gastfreundschaft und gute Küche an allen Uferseiten ziehen kulinarische Entdecker magisch an. 57 Fehr wie fair Die Lösung von Existenzfragen im Sog der Digitalisierung ist die berufli che Leidenschaft von Gerhard Fehr. 60 Vorarlberg kann mehr Bettina Steindl gibt 10 Antworten – und erklärt, warum Vorarlberg den Wettbewerb „Kulturhauptstadt“ nicht scheuen muss. 64 Daheim in Lech Gastgeben ist Familie Moosbruggers Leidenschaft. Und das im Hotel Post bereits seit drei Generationen. 69 Das Zeug zum Klassiker Nachhaltiger Luxus, starker Familienverband – im Gespräch mit ChopardChef Karl-Friedrich Scheufele.

73 Ab nach draußen! Es ist Sommer in Wien. Großer Auftritt für romantische Heurige und stimmungsvolle Schanigärten. Und wir machen es wie die Wiener: Zur Sommerfrische geht es auch raus aus der Stadt. 78 Freiraum schaffen Wer das Motto „Freespace“ ernst nimmt, geht auf der Architektur Biennale in Venedig zuerst dorthin, wo nicht viel verbaut ist.

IMPRESSUM Herausgeber, Medieninhaber und Hersteller: Russmedia GmbH, A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1 • Redaktionelle Leitung: Sabine Blechschmidt, sabine.blechschmidt@russmedia.com • Redaktion: Christa Dietrich, Ernest F. Enzelsberger, Elisabeth Längle, Franz Muhr, Jasmin Quast, Andreas Scalet, Christiane Schöhl von Norman • Art Direktion: Nadine Rüscher, nadine.ruescher@russmedia.com • Anzeigenberatung: Russmedia GmbH, A-6858 Schwarzach, Gutenbergstraße 1, Patrick Fleisch, +43 5572 501-818, patrick.fleisch@russmedia.com; Gerard Hann, +43 5572 501-277, gerard.hann@russmedia.com; Nadja Mauser, +43 5572 501-280, nadja.mauser@russmedia.com; Gabriel Ramsauer +43 5572 501-785, gabriel.ramsauer@russmedia.com • Druck: Buchdruckerei Lustenau GmbH, A-6890 Lustenau, Millennium Park 10 • Erscheinungstag: 22. Juni 2018

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Foto: Beate Rhomberg

Von Bregenz fĂźhren die Wege heuer nach Rom

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Nein, es ist nicht nur Sevilla, der Schauplatz der Oper „Carmen“, dem das Festspielpublikum schon bei der Premiere der Produktion auf der Seebühne im vergangenen Jahr so viel Sympathie entgegenbrachte. Es ist auch nicht jenes Sevilla, das in der gerade in Bregenz aufgeführten Kinder­opernversion von „Carmen“ so kunterbunt gezeichnet wurde, ins Zentrum rückt heuer mit Rom eine vielfach bedeutendere Stadt.

W

er heutzutage die Engelsburg in den Stadtrundgang einbezieht, erlebt Rom von seiner vulgären Seite. Am Platz davor dröhnt laute Musik und es scheint so, als ob jeder darauf erpicht wäre, ein Gladiatorenoutfit zweifelhafter Herkunft zu erstehen. Musikliebhabern ist das Bauwerk als finaler Schauplatz eines der bekanntesten Werke der Operngeschichte geläufig, stürzt sich Tosca, Protagonistin in Puccinis gleichnamigem Werk, doch von der oberen Plattform in den Tod, nachdem sie sich an Polizeichef Scarpia rächte, der ihren Geliebten Cavaradossi nicht nur zum Schein zu Tode foltern ließ. Beatrice Cenci. Das mächtige, runde Gebäude am Tiber, das auf Kaiser Hadrian zurückgeht und später von den Päpsten als Kastell bzw. Fluchtburg verwendet wurde und mittlerweile ein Museum beherbergt, ist auch Handlungsort einer weiteren Oper, der allerdings eine wahre Geschichte zugrunde liegt. Mit nur 22 Jahren wurde Beatrice Cenci am 11. September 1599 hier gemeinsam mit ihrer Stiefmutter Lucrezia vor einer gaffenden Menge enthauptet. Ihr wurde die Anstiftung zum Mord an ihrem Vater zur Last gelegt. Dieser, nämlich Francesco Cenci, hatte es geschafft, sich als wahres Scheusal immer wieder von seiner Schuld freizukaufen. Ging es um Einnahmen in bedeutender Höhe, ließ der Vatikan mit sich handeln, ein Gnadengesuch, das mehrere Adelige für die bedauernswerte Beatrice stellten, lehnte Papst Clemens VIII. jedoch ab. Zeitlebens schon Misshandlungen ausgesetzt, ging die im Prozess dokumentiert selbstbewusst auftretende Frau in die Knie und gestand, was die Folterknechte hören wollten. Die Beisetzung fand in einer Kirche im Stadtteil Trastevere statt. Wer in Rom nach dem Namen Beatrice Cenci sucht, wird nicht rasch fündig. Eine Straße dieses Namens konfrontiert immerhin mit sehenswertem Städtebau und luftigen Fassaden im jüdischen Viertel. Auf einem Porträt, das angeblich von Guido Reni stammt,

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Fotos: Anja Köhler, Klaus Hartinger

Großartig. „Carmen – Star im Zirkus Sevilla“ begeisterte Kinder und Erwachsene.

blickt Beatrice scheu zum Betrachter, im 19. Jahrhundert entstand unter anderem eine Skulptur, Schriftsteller, darunter Percy Bysshe Shelley, Stendhal, Antonin Artaud und Alexandre Dumas oder sogar Alfred Nobel widmeten sich ihrem Schicksal bzw. dem korrupten Klerus. Wenn die Bregenzer Festspiele heuer die Oper „Beatrice Cenci“ von Berthold Goldschmidt (1903– 1996) aufführen, sollte erwähnt werden, dass sich auch der Argentinier Alberto Ginastera (1916–1983) dieses Stoffes annahm. Ein Vergleich ist möglich, Eva Klei-

Mit Regisseur Johannes Erath hatte Elisabeth Sobotka bereits in Graz zusammengearbeitet. Dort überzeugte er unter anderem mit „Die tote Stadt“ von Erich Wolfgang Korngold. 8 kontur

nitz, Intendantin der Oper in Straßburg, setzte das 1971 in Washington uraufgeführte, auf den Texten von Stendhal basierende Werk auf den Spielplan für die kommende Saison. Elisabeth Sobotka, Intendantin in Bregenz, bringt Berthold Goldschmidts Oper mit einem Libretto von Martin Esslin nach Shelley zur österreichischen Erstaufführung. Ausschlaggebend für die Umsetzung sei gewesen, dass sie mit dem Regisseur Johannes Erath, mit dem sie bereits am Grazer Opernhaus zusammenarbeitete und der in Bregenz Miroslav Srnkas Oper „Make no noise“ inszenierte, einen Partner fand, den das Hinterfragen korrupter Systeme nun so reizte, dass er ein Angebot annahm, das er vor Jahren in Deutschland noch ausschlug. Mit Johannes Debus übernimmt ein Dirigent die musikalische Leitung, den das Bregenzer Publikum von Offenbachs „Hoffmanns Erzählungen“ sehr gut in Erinnerung hat. Die Entscheidung für Berthold Goldschmidt, der mit


Uraufführung. Karl Markovics wird in Bregenz zum Opernregisseur.

seiner Oper Ende der 1940er-Jahre einen Wettbewerb gewann, steht auch in Verbindung mit dem diesjährigen Schauspielprogramm der Festspiele. Nachdem das Genre Sprechtheater mehrere Jahre keine Berücksichtigung fand, entschloss sich Elisabeth Sobotka heuer zu einer Kooperation mit dem Schauspielhaus Graz. Regisseur und Puppentheatermacher Nikolaus Habjan hatte sich schon vor zwei Jahren mit der „Staatsoperette“ von Franz Novotny und Otto M. Zykan hier bestens eingeführt und etwa mit dem Musiker Klaus Christa im vom Bregenzer Simon Meusburger geleiteten Schubert Theater in Wien ein aufschlussreiches Haydn-Projekt umgesetzt.

Spannung. Intendantin Elisabeth Sobotka bei der Programmpräsentation.

Künstler und die Politik. Eines der neuesten Stücke von Habjan, der mittlerweile bereits Opern wie „Oberon“ oder Sprechtheaterklassiker wie „Nathan der Weise“ inszeniert und am Schauspielhaus Zürich gerade einen Georg-Kreisler-Abend unter dem Titel „Ausschließlich Inländer“ verantwortete, betrifft den aus Graz stammen-

den Dirigenten Karl Böhm (1894–1981). Ihm widmet Habjan, selbst auf dem Podium agierend, gemeinsam mit dem Schriftsteller Paulus Hochgatterer ein kritisches Porträt-Projekt, das auch als herausragender, im Theater bestens funktionierender Beitrag zum Verhältnis von Künstlern zur Politik gelten kann. Der österreichische Maestro, der, vielfach ausgezeichnet, in gewisser Weise auch als musikalisch stil-

,Meine einzige Perspektive, die ich im Leben hatte, war, mach das, was du nicht kennst‘, kommentiert Karl Markovics seine erste Opernregie. kontur 9


Wie schnell sich Eitelkeit zu Egozentrik auswachsen kann, wird in der Theaterproduktion „Böhm“ von Paulus Hochgatterer und Nikolaus Habjan ebenso deutlich wie die Tatsache, dass es in Österreich sowie in Deutschland lange recht einfach war, folgenschweres Arrangieren mit einem menschenverachtenden bzw. mit einem Terrorregime als harmlos abzutun. bildend gilt, stand bei der Eröffnung des Bregenzer Festspielhauses im Jahr 1980 am Pult der Wiener Symphoniker. Verfehlungen von Karl Böhm, der den Anschluss Österreichs an Hitler-Deutschland aktiv befürwortete sowie Deutschtümelei und Chauvinismus zum Ausdruck brachte, wurden lange Zeit aus der Biographie ausgeklammert. Zu den Zeitgenossen, die das Agieren Böhms in der Zeit des Nationalsozialismus beleuchteten, und dabei zu keinem guten Ergebnis kamen, zählte auch Berthold Goldschmidt. Als Kind einer jüdischen Kaufmannsfamilie in Hamburg aufgewachsen, stand ihm aufgrund seiner speziellen Kenntnisse eine Karriere bevor, die einen Abbruch erfuhr, nachdem er vor den Nationalsozialisten flüchten musste. Seine Oper „Beatrice Cenci“ kam erst 1988 konzertant zur Uraufführung und wurde im Jahr 1994 in Magdeburg erstmals szenisch aufgeführt. Ein großes Geschenk. Während auf dem See die Reprise der Bizet-Oper „Carmen“ in der überzeugenden Inszenierung von Kas-

Fotos: Lupi Spuma, Christa Dietrich

Erinnerung. Palazzo Cenci in der Via Beatrice Cenci in Rom.

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„Böhm“. Nikolaus Habjan mit einer seiner Puppen.

per Holten und im beeindruckenden Spielkarten-Bühnenbild von Es Devlin bereits jetzt so anziehend wirkt, dass Zusatzaufführungen angesetzt werden mussten, erweist sich das weitere Programm als durchaus umfangreich. Auf der Werkstattbühne inszeniert Karl Markovics die Uraufführung der Oper „Das Jagdgewehr“ des Tiroler Komponisten Thomas Larcher, der mit dem Schauspieler und Regisseur arbeiten wollte, nachdem er dessen Film „Atmen“ gesehen hatte. „Die Oper ist ein großes Geschenk“, kommentierte Markovics die Zusammenarbeit: „Meine einzige Perspektive, die ich im Leben hatte, war, mach das, was du nicht kennst. Ich will nicht beim alten, und bei dem, was ich kann, kleben bleiben.“ Schau dir das an, was du nicht kennst, gilt mittlerweile auch wieder für die Hausopern der Bregenzer Festspiele. Nachdem Elisabeth Sobotka bei ihrem Antritt mit „Hoffmanns Erzählungen“ überraschte und mit dem Offenbach-Werk die Raritäten-, Erstaufführungsund Uraufführungsserie unterbrach, auf die ihre Vorgänger Alfred Wopmann und David Pountney gesetzt hatten, punktete sie im zweiten Jahr mit der österreichischen Erstaufführung von „Amleto“ von Franco Faccio, ergänzte Rossinis „Moses in Ägypten“ im Vorjahr mit dem Auftragswerk „To the Lighthouse“ von Zesses Seglias und will nach „Beatrice Cenci“ von Goldschmidt Massenets selten gezeigtes Werk „Don Quichotte“ umsetzen. Zu Verdis „Rigoletto“, der nach „Carmen“ auf den See kommt, passt es. Christa Dietrich


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Es geht um den roten Faden Vorarlberg ist momentan auf der Suche. Eine Marke soll gefunden werden, die das Wesen des Landes auf den Punkt bringt. Wie es um den Findungsprozess steht, hat „kontur“ Landeshauptmann Markus Wallner gefragt. Vorarlberg ist vielfältig. Kann man das in nur einer Marke darstellen? Am Ende ist eine gut funktionierende Marke immer auch die Darstellung einer Spitzenleistung. Und das versuchen wir: herauszuarbeiten, worin wir richtig gut sind. Das ist ein spannender Prozess. Vor allem deshalb, weil Vorarlberg enorm viel zu bieten hat. Und darin liegt, glaube ich, die größte Herausforderung. Es muss gelingen, den roten Faden zu definieren, der sich durch verschiedene Bereiche zieht und der auf das Dahinter geht, auf das Werteverständnis, auf die Art und Weise, wie man Dinge im Land anpackt.

Motiviert. Für Landeshauptmann Markus Wallner ist der Markenfindungsprozess schon jetzt ein Gewinn für Vorarlberg.

Was zeichnet Vorarlberg Ihrer Meinung nach aus? Spontan würde ich sagen, das Land hat einen ausgeprägten Spürsinn, eine Neugier im positiven Sinn. Das äußert sich im Erfindergeist und in den vielen Patenten, die hier entwickelt werden. Auch hat das Land sehr viele Nischen besetzt. Dahinter steckt innovativer Geist aus der Bevölkerung. Oder denken wir an die zahlreichen ehrenamtlichen Aktivitäten und die Sensibilität für Natur und Soziales.

Ich glaube, es wäre der falsche Weg, von Experten irgendein künstliches Bild von Vorarlberg definieren zu lassen. Wir suchen nach Authentizität.

Dann gibt es diesen Hang zum Praktischen, dieses „Den-ersten-Schritt-Setzen“. Das sind Charaktereigenschaften, die in Vorarlberg ganz typisch sind. Im Unternehmerischen spürt man das stark, aber auch in vielen anderen Bereichen. Im Moment hat das Land eine unverwechselbare Kombination aus reizvoller Naturlandschaft, ausgesprochener Wirtschaftskraft, Innovation und gutem Miteinander. Und eben diese Kombination in eine Marke zu fassen, ist in der Tat nicht ganz leicht.

Es geht also um mehr als nur um ein Logo? Absolut. Wir wollen ein Bewusstsein schaffen für das, was Vorarlberg in Zukunft sein kann und sein will. Im Grunde geht es uns um ein gemeinsames Werteverständnis. Und es geht um Sicherheit in einem Umfeld, in dem einiges im Umbruch ist, Stichwort Globalisierung und Digitalisierung. Hier kann eine Marke Zukunftstauglichkeit schaffen, ebenso wie Stabilität. Wir haben es in den vergangenen Jahren ja miterlebt: Viele Dinge sind oft

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„Wir wollen eine Marke entwickeln, die die DNA unseres Landes abbildet. Die spezielle Vorarlberger Art des Wirtschaftens, des Arbeitens, des Lebens. Möglichst prägnant, aber in der Vielfalt, die wir hier bei uns haben.“ anders gekommen, als wir dachten. Die Flüchtlingswelle im Jahr 2015, die Sicherheitsbedrohungen in Europa, der Brexit – Themen, die glaube ich niemand so wirklich vorausgesehen hat. Man merkt einfach, dass es im europäischen und auch im weltweiten Umfeld Dinge gibt, die nicht kontrollierbar sind. Globalisierung heißt ja auch ein Stück weit den Verlust von Souveränität. Und ich denke, die Bevölkerung braucht gerade in Zeiten wie diesen einen Anker, um sagen zu können: Darauf können wir bauen, wenn es stürmisch wird. Ein paar Themen zeichnen sich dabei schon klar ab. So heißt Marke Vorarlberg

Fotos: Philipp Steurer

Effekt. „Wenn die Bevölkerung am Ende sagen kann: ‚Bei dieser Sache sind wir mit dabei‘, haben wir eine gewisse Chance, dass die Marke auch Außenwirkung erzeugt.“

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für uns auf jeden Fall, daran zu arbeiten, die besten Fachkräfte auszubilden und die soziale Stabilität zu erhalten. Zudem wollen wir ein Land des Ehrenamtes bleiben. Wie kann man sich die Markenfindung vorstellen? Zunächst haben wir eine Initiativgruppe gegründet mit Persönlichkeiten, Querdenkern aus ganz Vorarlberg, aus allen Sektoren. Diese Kerngruppe, die aus ca. 30 Personen besteht, trifft sich zu Workshops und diskutiert offen miteinander. Was mich besonders freut: Die Teilnahme ist sehr rege. Das zeigt, dass die Leute wahnsinnig interessiert sind. Mit ihrem Engagement, aber auch mit kritischem Geist bringen sie sich in ihrer Freizeit ein. Professionelle Unterstützung bekommen wir dabei von BrandTrust. Parallel zu diesen Workshops haben wir eine Homepage ins Leben gerufen und eine Online-Umfrage, u .a zum Thema „Was verbinden Sie mit Vorarlberg?“, gestartet.

Sie holen also auch die Bevölkerung mit ins Boot. Ist das Interesse groß? Ja. Sogar größer, als ich dachte. Wenn man bedenkt: Innerhalb einer Woche haben rund 500 Vorarlbergerinnen und Vorarlberger an unserer Online-Umfrage teilgenommen. Dadurch sehen wir uns in unserer Meinung bestätigt, die Marke auch in der Breite zu diskutieren. Eine Marke lebt ja davon, dass sich möglichst viele Menschen mit ihr solidarisieren. Sonst bleibt sie ein Eliteprojekt, und das soll sie ja nicht sein. Wie soll der Prozess weitergehen? Gibt es einen Zeitrahmen? Wir wollen heuer schon noch in der Markendefinition vorankommen. Dass man am Ende der Workshops in Sommer analysiert: Was ist aus dem Kreis von Querdenkern und Experten an Ideen herausgekommen? Findet man sowas wie eine Marke wirklich? Und dann braucht es weitere Prozesse. Aber ich möchte schon bis Ende des Jahres spürbare Ergebnisse haben. Wie könnte das optimale Endergebnis aussehen? Im besten Fall wird es gelingen, dass viele Bereiche des Landes die Markenführung übernehmen und sagen: Unter diesem Dach fühlen wir uns wohl. Und natürlich, wie bei jeder Marke: Sie muss geprägt werden. Sollte sich also eine Marke definieren lassen, muss sie in der Folge aufgeladen werden. Mit Inhalten, mit Projekten. Und sie muss gepflegt werden. Denn eine Marke, die nicht gepflegt wird, hat keinen Sinn. Sabine Blechschmidt

Es tut uns gut, darüber nachzudenken, wo die Stärken und Schwächen liegen. So zwingt der Prozess auch zur Auseinandersetzung mit Zukunftsfragen.


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Zu einer besonderen Sommerausstellung lädt der Werkraum Bregenzerwald in diesem Sommer ein. In „Alphabet des Lebens – Lernwerkstatt Natur“ können sich Besucher die Natur als Vorbild nehmen.

ihren Ursprung in den USA, entwickelt wurde sie in den 90er-Jahren von zwei Biologinnen“, wie Professorin und Biomimicry-Expertin Regina Rowland erläutert. Gemeinsam mit der Kommunikationsund Projektdesignerin Elisabeth Kopf kuratiert sie die Ausstellung. Von der Natur lernen. Spannende Zeiten liegen hinter den beiden Kuratorinnen, die sich bereits seit einigen Jahren mit dem Thema befassen. „Als ich vor zwei Jahren

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ast unbemerkt zieht sich die Zahl 26 durch unser Leben – denken wir nur an das Alphabet. Oder an die Prinzipien der Natur. Kennen Sie nicht? Dann wird es Zeit, sie kennenzulernen. Eine wunderbare Möglichkeit ­dafür bietet „Das Alphabet des Lebens“ im Werkraumhaus in Andelsbuch. Diese „Lernwerkstatt Natur“ präsentiert sich bis 6. Oktober 2018 nicht nur als Lehrpfad konzipierte Ausstellung, sondern auch als Forschungsprojekt zum Thema naturinspiriertes Handwerk, Design und Innovation. Und genau hier kommen die 26 Prinzipien der Natur ins Spiel. Sie sind das zentrale Element der Biomimicry. „Diese Methode des Nachahmens der Natur in Handwerk und Design hat

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Bei Biomimicry geht es um die Frage: Wie macht es die Natur? REGINA ROWLAND, PROFESSORIN UND BIOMIMICRY-EXPERTIN

mit Studierenden eine Wanderklasse im Bregenzerwald durchführte, lernte Thomas Geisler, Geschäftsführer Werkraum Bregenzerwald, das Konzept kennen und war sofort begeistert“, erinnert sich Elisabeth Kopf. Die Idee zur Ausstellung war geboren. Doch was bedeutet Biomimicry eigentlich genau? „Im Grunde geht es darum, sich von der Natur abzuschauen, wie sie überlebt und sogar floriert“, so Regina Rowland. „Denn alle lebenden Organismen, die es heute auf der Welt gibt, haben ja bereits seit über 3,8 Milliarden Jahren gelernt, was man machen muss, um zu überleben.“ Bei Biomimicry geht es also um die Frage: Wie macht es die Natur genau?“ Dabei kommen immer wieder auch Formen ins Spiel. „Denn wo immer die Natur etwas mit Form lösen kann, macht sie das auch, weil dafür keine zugeführte Energie benötigt wird“, so Regina Rowland. Rund um den Baum. Da die Biomimicry aus den USA stammt, nehmen die bisherigen Beispiele dafür auch vornehmlich Bezug auf diesen Raum. Für die Kuratorinnen war es daher wichtig, die Beispiele in der Ausstellung auf die Natur im Bregenzerwald zu beziehen. Man machte sich auf die Suche nach Lebewesen, die die 26 Prinzipien der Natur besonders schön zeigen. Unterstützung bekamen die beiden dabei

Gemalte Bildtafeln: Monika Ernst, Studierende der Universität für angewandte Kunst Wien; Foto: Dieter Zoubek

Von 26 Prinzipien


A.de.Le. 26 Prinzipien der Natur im Lebensraum eines Baumes

von Timo Kopf, Zoologe und Bruder von Elisabeth Kopf. Gemeinsam schränkten sie den Naturraum Vorarlberg ein und kamen zu dem Schluss, in der Ausstellung den Lebensraum eines Baumes unter die Lupe zu nehmen. Ob Tiere, Pflänzchen oder Pilze – alles, was im System des Baumes lebt, wurde untersucht. „Das war total spannend. Auch wir haben dabei Zusammenhänge kennengelernt, die uns vorher überhaupt nicht klar waren“, so Elisabeth Kopf. Der Baum wird den Sommer über in der Ausstellung hängen – auf Augenhöhe und zum genauen Hinschauen. 26 Beispiele für die Prinzipien der Natur wurden im und um den Baum gefunden, daraus wurden sechs große Themen wie Evolution, Resilienz und lokaler Bezug gebildet. Für jedes davon wird ein „Champion“ exemplarisch Alphabet des Lebens – Lernwerkstatt Natur. 23. Juni vorgestellt – wie die holznistende Wildbiene, die es Elisabeth Kopf besonders angeNatur — Lebensraum Baum — 26 Champions Biomimicry Thinking Prinzipien der Natur A.de.Le. — von A bis Z bis 6. Oktober 2018 im— 26Werkraumhaus in Andelsbuch, tan hat. „Sie ist ein Paradebeispiel für ResA 1.1 Fluginsekten — Evolutionäre Entwicklung der Flügel A 1.1 Evolution als Überlebensstrategie A 1.1 An Land gehen B 1.2 Wespen — Müller’sche Mimikry — Bates’sche Mimikry 1.2 Erfolgsstrategien nachahmen 1.2 Bist Du Müller oder Bates? sourceneffizienz. Ihre Bruthöhle liegt im Öffnungszeiten:BC Dienstag bis Samstag,10 bis BC18 Uhr C 1.3 Stechimmen — Werkzeug Stachel 1.3 Unerwartetes integrieren 1.3 Celebrate the unexpected D

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E F G H

2.1 2.2 2.3 2.4

Baum — Positiver und negativer Geotropismus Polylektische Bienen — Vielfalt und Koevolution System Baumhöhle — Mikrolebensgemeinschaft System Boden — Unzählige Lebewesen

E F G H

2.1 2.2 2.3 2.4

Anpassung an Veränderungen Diversität integrieren Funktionsfähigkeit durch Selbsterneuerung bewahren Resilienz erlangen durch Varianz, Redundanz und Dezentralisierung

E F G H

2.1 2.2 2.3 2.4

Ein Weg nach oben, ein Weg nach unte Form und Vielfalt Gemeinschaftshöhle Halb so schlimm und doppelt so wild

I J K L M

3.1 3.2 3.3 3.4 3.5

Birkenspanner — Musterung und Farbe Baum — Blattfall Zersetzersystem — Destruenten Fledermaus / Falter — Sonarortung / Pheromonortung Baum + Mykorrhiza — Pilz-Wurzel-Symbiose

Baum und ist extrem gut organisiert. Ein Und so rückt die Ausstellung „Alphabet des 3.1 Lokal-Vertreter und Bedarfsorientierung 3.1 Industrie Genie Meisterwerk.“ Diese undI weitere Lebens“ die Bedingungen, Iunter denenundgeJ 3.2 Wiederkehrende Prozesse zu nutze machen J 3.2 Ja Ja Jahreszeiten 3.3 Unmittelbar zur Verfügung stehende Materialien und Energie verwenden K 3.3 Kot zum Nachtisch handwerkt wird, in den Mittelpunkt. Wie können die Besucher derKL Ausstellung ken3.4 Feedback-Loops nutzen L 3.4 Lust und Beute M 3.5 Kooperative M 3.5 passiert Making friends nenlernen – im Lebensraum der Natur.Beziehungen Der kultivieren den Kreislauf des Lebens: Was mit N 4.1 The Big Four — Holometabolie N 4.1 Kopplung von Wachstum und Entwicklung N 4.1 Neue Form, neues Leben zweite Teil wird sich demOLebensraum der einem Möbel, wenn es nicht mehr geO 4.2 Wald — Natürlich wachsender Mischwald vs Monokultur 4.2 Selbstorganisation fördern O 4.2 Orgie im Wald P 4.3 Waldboden — Sukzession P 4.3 Bottom-up Bauprinzipien nutzen P 4.3 Purer Stein und nacktes Leben braucht wird? Hier ist Elisabeth Kopf eine Menschen widmen. Hier wird es zahlreiche Q 4.4 Baum — Ast- und Wurzelverzweigungen Q 4.4 Modulare und geschachtelte Komponenten kombinieren Q 4.4 Qual der Wahl: nimm Fraktal nette Begegnung in Erinnerung geblieben: Beispiele von Innovationen geben, die mit R 5.1 Holznistende Wildbienen — Brutstrategien R 5.1 Ressourceneffizienz (Energie und Materialien) R 5.1 Rein ins Loch S 5.2 Baumschwämme — Einsatz von Katalysatoren S 5.2 Niedrigenergetische Prozesse verwenden S 5.2 Schwammige Tricks „Ein Bregenzerwälder sagte, als Trommeles umHackdieund Greif-Design Biomimicry gemacht wurden und auch T 5.3 Specht — Werkzeug Schnabel T 5.3 Multifunktionales Design einsetzen T 5.3 U 5.4 Waldameisenhaufen — Kreislauf im Waldboden U 5.4 Use & re-use U 5.4 Alle Materialien wiederverwenden Qualität des Handwerks ging: Tisch Beispiele aus Vorarlberg, zwar nicht V 5.5 Rosenkäfer — Flügelform V 5.5 ‚Der Vorm macht Flügel V die 5.5 Form an Funktion anpassen W 6.1 Nektarproduzierende Pflanze Energie gegen Bestäubung W 6.1 Einsatz Grüner Chemie W 6.1 Wertvoll süß ist so gut, den kann man vererben.‘ Daund hab’ nach— dem Biomimicry-Prozess umgesetzt X 6.2 Spinne — Gift X 6.2 Produkte in unschädliche Komponenten zerlegen X 6.2 XY ungelöst: Gift spurlos verschwunde Y 6.3 Autotrophe Lebewesenwurden, — Photosynthese Y 6.3 sind. Einsatz weniger chemischer Elemente bevorzugen Y 6.3 Yesseine to less tolich mir gedacht: Das ist eigentlich jedoch naturinspiriert ProjekZ 6.4 Baum — Xylem und Phloem Z 6.4 Wasserbasierte Chemie bevorzugen Z 6.4 Zurück zum Wasser te, die die Vision des verantwortungsbele Kategorie, um Qualität zu bewerten.“ wussten und achtsamen Zusammenlebens im Fokus haben. „In Zusammenarbeit Mit Blick auf die Ausstellung hoffen die beimit den Handwerkern vor Ort hat sich geden Kuratorinnen, dass das Thema auch zeigt, dass die Natur für sie allgegenwärtig zum Nachdenken anregt. „Schließlich geht ELISABETH KOPF, KOMMUNIKATIONSist. Das merkt man auch daran, was und die Natur uns alle an. Und wir können alle UND PROJEKTDESIGNERIN wie sie produzieren“, so Elisabeth Kopf. von ihr lernen.“ Sabine Blechschmidt

Im Handwerk des Bregenzerwaldes ist die Natur allgegenwärtig.

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KOMPETENZ IN DER QUARTIERS- UND STADTENTWICKLUNG


Die Berge 365 Tage im Jahr erleben Abenteuerlich, leidenschaftlich, weitblickend, einfach, echt – die Silvretta Montafon setzt auf Ganzjahrestourismus. Damit möchte Vorarlbergs größtes Tourismusunternehmen auch als attraktiver Arbeitgeber punkten. Sommer wie Winter.

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Foto: Roland Paulitsch

or elf Jahren, am 15. August 2007, wurde mit der Unterzeichnung des Kaufvertrages die Übernahme der Silvretta Montafon durch die Bank für Tirol und Vorarlberg AG fixiert. Seither entwickelte sich die Silvretta Montafon zu einem der zehn größten Skigebiete Österreichs und zum größten Tourismusunternehmen Vorarlbergs. Martin Oberhammer, der seit dem

1. Oktober des Vorjahres zusammen mit Peter Marko für die Geschäftsführung des Unternehmens und dabei für den Bereich Unternehmensentwicklung verantwortlich ist, führt aus, dass in den vergangenen Jahren zusammen mit der gesamten Führungsmannschaft, eine Strategie entwickelt wurde, die mittlerweile auch vom Aufsichtsrat verabschiedet ist. Nun gehe es an die Umsetzung: „Unter anderem haben

wir uns ganz intensiv mit dem Markenkern beschäftigt. Wer sind wir und wofür stehen wir? Unser großes Ziel ist es, das Tal gemeinsam mit all seinen Akteuren zu einer der besten Bergsportdestinationen im Alpenraum zu entwickeln. Dazu gilt es, das Wintergeschäft abzusichern, aber vor allem auch den Sommer auszubauen.“ Und Peter Marko ergänzt: „Der Ganzjahrestourismus ist für uns ein ganz großes Thema.

Treffpunkt Stoba 7. Peter Marko (M.) und Martin Oberhammer im Interview mit „kontur“-Redakteur Ernest F. Enzelsberger.

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Silvretta Montafon (Stand Mai 2018): 36 Bahnen und Lifte, 140 Pistenkilometer im Winter, 9 Bergrestaurants mit 9000 Sitzplätzen, 2 Skischulen, 1 Bergsportzentrum, 13 Intersport Shops, 1 Sporthotel mit 178 Betten, Sporthotel Chalets mit 70 Betten, 900 Mitarbeiter im Winter, 245 davon Ganzjahresmitarbeiter, 7 Lehrberufe Wir wollen nicht mehr länger nur Wintersportgebiet sondern auch Bergsportgebiet sein – und damit eine attraktive Destination für das ganze Jahr.“ Strategisches Ziel. „Wir sind ein touristischer Gesamtdienstleister, bedienen also nahezu alle Stationen der Dienstleistungskette am Berg, haben eines der besten Einzugsgebiete im Alpenraum und sind leicht und schnell erreichbar. Und mit dem Ganzjahresangebot wollen wir unsere Gäste zukünftig an 365 Tagen im Jahr begeistern. Darum werden die Zwischensaisonen immer kürzer. Mit dieser Strategie schaffen wir zudem weitere Ganzjahresstellen und sind somit noch attraktiver für qualifizierte Fachkräfte“, so Peter Marko. „Denn nur mit einer dynamischen und motivierten Truppe ist es möglich, Spitzenleistungen zu erbringen. Mit Freude stellen wir fest, dass im ganzen Tal eine Aufbruchstim-

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mung spürbar ist und immer mehr Unternehmer mit uns mutig in die Zukunft investieren.“ Zu den Sommerthemen gehört beispielsweise der Ausbau der Klettersteige dahingehend, dass es im Gebiet der Silvretta Montafon spannende Möglichkeiten für alle Könnensstufen gibt. Ein großer Schritt Richtung Convenience für den Gast im Sommer ist das neu gegründete Bergsportzentrum am Kapell. Dort werden den Gästen die gesamte Woche über unterschiedliche Bergerlebnisse geboten, die ausnahmslos von einem Outdoor-Guide begleitet werden. Damit wird es jedem Teilnehmer ermöglicht, sein ganz persönliches Abenteuer in der Silvretta Montafon zu erleben und aktiv zu sein. Im April ging die Wintersaison zu Ende, bereits am 10. Mai startete der Sommerbetrieb. Für heuer ist auch vorgesehen, das Bahnangebot auszubauen. So sind in der Hauptsaison – Juli bis Sep-


Fotos: Silvretta Montafon, Stefan Kothner, Patrick Säly

Vorfreude. Mehr Bahnbetrieb, neue Aktivitäten. Der Sommer wird abwechslungsreich.

Nur mit einer dynamischen und motivierten Truppe ist es möglich, jeden Tag Spitzenleistungen zu erbringen. tember am Wochenende – zusätzlich die Grasjoch- und Hochalpila-Bahn sowie die Grasjochhütte in Betrieb. Mit Investitionen von über 160 Millionen Euro in den vergangenen zehn Jahren und vielen neuen Attraktionen hat die Silvretta Montafon schon einiges entwickeln können. Der Investitionsbedarf für die kommenden zehn Jahre liegt etwa in gleicher Höhe. Dadurch werden viele hundert qualitative Arbeitsplätze abgesichert und verhindert, dass junge Menschen aus dem Tal abwandern. Neue Zentrale „in Stein“. Nun ist es an der Zeit, das gesamte touristische Wissen

in einem Haus zusammenzutragen. Dort werden 44 Berufsbilder gebündelt, um für den Gast ein unvergessliches Abenteuer und ein eindrückliches Genusserlebnis zu inszenieren. Die Alpin Sport Zentrale ist ein weiterer Meilenstein in der Geschichte der Silvretta Montafon. Einer Eröffnung im Spätsommer 2018 steht nichts im Wege. Die Einrichtung bietet auf einer Geschoßfläche von 2000 Quadratmetern einen Arbeitsplatz für 40 bis 50 Mitarbeiter der Silvretta Montafon, enthält mit der Silvretta Montafon Akademie ein Ausbildungs- und Schulungszentrum und umfasst eine Lob-

by mit Begegnungsraum und Infothek sowie Veranstaltungsmöglichkeiten. Das Bauwerk vereint zwei Anforderungen unter einem Dach: tief verwurzelte regionale Bautradition und Verwendung heimischer Materialien auf der einen Seite, moderne Proportionen auf der anderen. Der Architekt Bernardo Bader meint über die neue Alpin Sport Zentrale: „Es geht mir immer um Beziehungen zum konkreten Ort und seinen Menschen. Daraus bezieht meine Architektur ihre Eigenschaften. Der Bau folgt – in logischer Konsequenz als solitärer Einzelbau – den kräftigen und selbstbewussten Häusern von Schruns, wie et-

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Montafon darauf geeinigt, die bestehenden Skiabfahrten von der Versettla-BahnBergstation nach Gaschurn qualitativ auszubauen und zu beschneien. Von mehreren angedachten Varianten, eine ganz neue Trasse anzulegen, wurde damit abgesehen. Unter Federführung der Gemeinde Gaschurn wurden die für das Projekt notwendigen Verträge mit den Grundunterliegern verhandelt.

Im Bau. Die Arbeiten für die neue Zentrale in Schruns liegen absolut im Zeitplan.

wa dem Gemeindeamt, dem Gasthaus Taube oder dem benachbarten Josefheim. Des Weiteren nimmt er Bezug zur sehr eindrücklichen Natur- und Berglandschaft, von der er umgeben ist.“ Neue „Alte Talstation“. Heute ist Gaschurn nicht nur einer der traditionsreichsten Skiorte im Montafon, er ist auch für sein umfangreiches und bunt gemischtes Après-Ski-Programm bekannt. Das war Grund genug für die Silvretta Montafon, Traditionsreiches und Modernes miteinander zu verbinden. Und zwar in Form einer Location, die der alten Talstation der Versettla-Einersesselbahn neues Leben

Highlight der ‚Alten Talstation‘ ist sicher die Sky Bar mit einem atemberaubenden Blick Richtung Silvretta-Massiv. 22 kontur

Für die Schneesicherheit auf der Skipiste nach Gaschurn soll eine eigene Beschneiungsanlage sorgen. Das notwendige Wasser für die Schneeanlage Gaschurn wird zukünftig aus den Kraftwerksanlagen der Vorarlberger Illwerke entnommen. Die Vereinbarungen zwischen der Gemeinde Gaschurn, der Silvretta Montafon und der Vorarlberger Illwerke sind bereits getroffen.

einhaucht. Dafür wurde das bisherige Gebäude abgerissen und ganz im Zeichen der Tradition neu aufgebaut. Die künftige Fassade bekommt etwa ein für die Region typisches schwarzes „Holzkleid“. Im Gebäude selbst findet im Erdgeschoß ein Sportgeschäft Platz. Über zwei Etagen darüber erstreckt sich eine neue Après-SkiBar, die als „Alte Talstation“ ihre Vorgängerin schon im Namen weiterleben und die Skitradition des Montafons aufleben lässt. Die Gastronomie ist ganzjährig geplant, sodass auch der Sommertourismus vor Ort davon profitiert. Die Eröffnung ist im Dezember 2018 vorgesehen. Schneesicher nach Gaschurn. Seit über 20 Jahren bemühen sich die Gemeinde Gaschurn und die Silvretta Montafon Bergbahnen GmbH um eine beschneite Skipiste vom Skigebietsteil Versettla ins Tal nach Gaschurn. Nach einer ausführlichen Variantenprüfung und Vorprojektierung wird das Projekt nun konkret. Wie die beschneite Skipiste (Piste 60) vom VersettlaGebiet ins Tal nach Gaschurn genau verlaufen könnte, wurde in den letzten Jahren diskutiert. Nach Prüfung aller möglichen Varianten haben sich die Verantwortlichen der Gemeinde Gaschurn und der Silvretta


Die neue Alpin Sport Zentrale, die in Schruns gebaut wird, vereint zwei Anforderungen unter einem Dach: tief verwurzelte regionale Bautradition und Verwendung heimischer Materialien auf der einen Seite, moderne Proportionen auf der anderen. Im September kann der Umzug starten.

auch für unsere Gäste äußerst positiv auswirken. Die Piste 60 wird künftig eine attraktive Piste sein, die zu Wiederholungsfahrten einlädt und einen großen Zugewinn für den Gundalatscherberg, Gaschurn, die Silvretta Montafon und das ganze Montafon sein.“ Geschäftsführer Martin Oberhammer von der Silvretta Montafon führt weiter aus: „Die Wintersportler haben in Zukunft die Möglichkeit, mit den Skiern direkt vom Skigebiet in den Ort abzufahren. Die mit der Talfahrt verbundenen Wartezei-

Von Abenteuer bis Weitblick. Betrachtet man die Marke Silvretta Montafon, bringen die Markenwerte ihren Kern auf den Punkt: Echt: Die Produkte werden nah an Landschaft und Bevölkerung entwickelt.

Winter-Hotspot. Aktuell entsteht die „Alte Talstation“ in Gaschurn.

Fotos: Silvretta Montafon, Stefan Kothner

Für den nächtigungsstärksten Tourismusort des Montafons, Gaschurn, bringt das geplante Projekt eine langersehnte Qualitätsverbesserung. Für Martin Netzer, Bürgermeister von Gaschurn „wird sich diese Investition sowohl für Einheimische als

ten an der Versettla-Bahn würden somit der Vergangenheit angehören.“ Mit der Realisierung des Projektes möchten die Zuständigen nach Vorliegen der erforderlichen Bewilligungen so rasch wie möglich beginnen.

Beste Tropfen. Mit der VINNOVA hat die Silvretta Montafon vergangene Wintersaison Vorarlbergs höchstgelegene Weinstube eröffnet.

Geschaffen wird eine harmonische Einbindung in Natur und Tradition. Abenteuerlich: Die Silvretta Montafon war und ist offen für Neues und bereit, Risiken einzugehen. Dies wird sowohl in der Unternehmenskultur als auch der Produktentwicklung sichtbar. Leidenschaftlich: Das Unternehmen geht an tagtägliche Herausforderungen und Aufgaben mit voller Kraft und dem Herzblut der Mitarbeiter heran. Es ist ein wesentlicher Treiber für die gesamte Region. Einfach: Bei der Silvretta Montafon sind die Berge durch die umfassende Infrastrukturleistung 365 Tage im Jahr erlebbar. Dem Gast wird alles aus einer Hand geboten, um ihm einen sicheren und unkomplizierten Aufenthalt zu garantieren. Weitblickend: Das Unternehmen denkt vorausschauend. Chancen werden frühzeitig ergriffen und die Zukunft aktiv gestaltet, um sowohl für Mitarbeiter als auch für Gäste attraktiv zu sein. Ernest F. Enzelsberger

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Hülsta Navis. Sanft geschwungene Formen und ein kontrastreicher Materialmix – das neue

Programm NAVIS von hülsta ist schon auf den ersten Blick ein Hingucker. Direkt ins Auge fällt das leicht elliptische Design, das den Möbeln als durchgehendes Element einen modernen, extravaganten Look verleiht. Bei näherer Betrachtung sticht vor allem der Materialmix aus Lack, Keramik, Holz und Glas in Kombination mit erstklassiger Verarbeitung hervor. Ob Sideboard, Winkelpaneel oder Vitrine – der Übergang der Materialien bei jedem Möbelstück ist harmonisch und nahtlos schön.


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Elektro-Power nach Art des Hauses Der Sport-SUV der dritten Cayenne-Generation präsentiert sich als eine Art „Sonderangebot“. Kostet nur wenig mehr als das 340-PS-Basismodell der Cayenne-Reihe, erbringt aber eine Systemleistung von 462 PS und die deutlich besseren Fahrleistungen.

D

ie für den Hybrid sprechenden 92.458 Euro gegenüber dem Basis-Dreiliter-V-6 (91.923 Euro) gehen sich aus, weil der SUV mit dem E-Motor weniger verbraucht und weniger emittiert und daher weniger Abgaben fällig sind. Dass der Laderaum etwas kleiner ausfällt, weil die Batterie im Heck thront, wird für umweltbewusste

Porsche-Fahrer leichter zu verschmerzen sein, sobald sie den E-Hybrid einem ersten Leistungstest unterzogen haben. Starker E-Motor. Durch eine um über 43 Prozent gesteigerte Leistung des Elektromotors und rund 30 Prozent mehr Batteriekapazität im Vergleich zum Vorgänger verbindet der neue Cayenne E-Hybrid

klassenbeste Fahrdynamik mit höchster Effizienz. Ein kraftvoller Dreiliter-V6-Motor (250 kW/340 PS) generiert gemeinsam mit einem nahezu lautlosen Elektromotor (100 kW/136 PS) eine Systemleistung von 340 kW (462 PS). Bereits knapp über Leerlaufdrehzahl steht das maximale Drehmoment von 700 Nm zur Verfügung. Wie bei den neuen Hybridmodellen des Panamera ent-

Porsche Cayenne E-Hybrid Motoren/Antrieb: V6-Dreiliter-Turbo, 340 PS, und 136 PS starker E-Motor, Systemleistung 462 PS, Achtgang-Tiptronic Preis: ab 92.458 Euro (Basis-Cayenne: 91.923 Euro)

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Mehr Assistenten. Zeitgleich mit der Einführung des Cayenne E-Hybrid erweitert Porsche sein Angebot an Komfort- und Assistenzsystemen für die gesamte Baureihe. So halten unter anderem das neue Head-up-Display, der intelligente digitale Copilot Porsche InnoDrive, Massagesitze, die Standheizung mit Fernbedienung und 22-Zoll-Leichtmetallräder Einzug in die Liste verfügbarer Optionen. In der nächsten

Ausbaustufe wird der Remote Park Assist verfügbar sein. Mit diesem Paket an neuen Funktionen lässt sich der Cayenne unter anderem mit dem Smartphone in die heimische Garage steuern. Die Boost-Strategie. Neu ist zudem die vom 918 Spyder abgeleitete Boost-Strategie. Sie sorgt dafür, dass die elektrische Maschine in allen Fahrmodi für einen zusätzlichen Leistungsschub genutzt werden kann. Das spontane Ansprechverhalten sorgt für ein beeindruckendes Beschleunigungserlebnis, das im Segment einzigartig ist. Die Ausprägung der BoostUnterstützung und das Wiederaufladen der Batterie hängt vom jeweiligen Fahrmodus ab. In den Performance-orientierten Modi Sport und Sport Plus kann nahezu der gesamte Energieinhalt der Batterie zum Boosten genutzt werden. Im Modus Sport wird die Batterie auf das Niveau geladen, das für ein erneutes Boosten ausreichend ist. Im Modus Sport Plus wird die Batterie schnellstmöglich wieder geladen.

In den übrigen Modi steht eine beschränkte Menge an Energie zum Boosten bereit, um ein effizientes Fahren zu unterstützen. Die vier Modi. Der neue Cayenne E-Hybrid passt sich mehr denn je den Fahraufgaben an. Sein Steuersystem verfügt über unterschiedliche Fahrmodi. Die Betonung liegt dabei auf Performance, erkennbar an der serienmäßigen Ausstattung mit dem Sport Chrono Paket. Die vier Modi E-Power, Hybrid Auto, Sport und Sport Plus können am Lenkrad angewählt werden. Der Fahrer kann das Zusammenspiel von elektrischer Maschine und Verbrennungsmotor über einen Druckpunkt im Gaspedal dosieren. Bis zu diesem Druckpunkt fährt der E-Cayenne rein elektrisch. Beim bewussten Übertreten des Druckpunkts schaltet der Verbrennungsmotor zu und stellt das volle Antriebspotenzial des Systems bereit. Von sanfter Elektromobilität bis zu atemberaubender Beschleunigung ist also alles drin. Das gibt’s mit dieser einzigartigen Technik nur bei Porsche. Franz Muhr

Foto: Porsche

spricht die Boost-Strategie der des Supersportwagens 918 Spyder. Der Plug-in-Hybridantrieb des Cayenne sorgt für eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 5,0 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 253 km/h. Rein elektrisch und somit lokal emissionsfrei fährt der neue Cayenne E-Hybrid bis zu 44 Kilometer weit und bis zu 135 km/h schnell. Der Durchschnittsverbrauch des Allradlers im Neuen Europäischen Fahrzyklus (NEFZ) beträgt in Abhängigkeit vom verwendeten Reifensatz 3,4–3,2 l/100 km Kraftstoff und 20,9– 20,6 kWh/100 km Strom.

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Vom Suchen und Finden Foto: Roland Paulitsch

A

m Anfang standen Workshops. Was heute als eines der bekanntesten Sommerfestivals in Vorarlberg, wenn nicht sogar in Österreich gilt, begann mit einer künstlerischen Suche von Herwig Bauer. „Ich habe in der Phase vor 25 Jahren relativ viel gemalt, fotografiert und halt irgendwie versucht, über künstlerische Wege einen Sinn im Leben zu finden. Nach einem Glasbläserworkshop, der mir ziemlich gut gefallen hat, hab ich gedacht, sowas könnte ich eigentlich auch organisieren. Und so ist die erste Workshopreihe entstanden“, erinnert er sich zurück. Wie sich

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1994 Zu später Stunde. Das poolbar-Team (u. a. Christina Nägele, Herwig Bachmann, Herwig Bauer) mit Bands und Publikum.

Oft stürzen sich die Bands nach dem Konzert noch ins Gelände.

1995 kommen.“ Neben den Geschäftsführern Heike Kaufmann und Herwig Bauer arbeiten mittlerweile 15 bis 20 Leute im Organisationsteam, während des Festivals kommen 130 vor Ort dazu. „Davon ist keiner ehrenamtlich im Dienst, wir schaffen Jobs für alle.“

2003 diese kleine Reihe entwickeln würde, war damals nicht abzusehen – zum Glück. „Denn hätte ich vor 25 Jahren gewusst, was da für ein ‚Monster‘ draus wird, hätte ich mich das nie getraut.“ Das „Monster“ ist dabei natürlich liebevoll gemeint, denn das poolbarFestival in Feldkirch ist heute Teil von Herwig Bauers Persönlichkeit – und sein Hauptberuf. Damit einher geht auch eine der großen Veränderungen, die das Festival in den vergangenen Jahrzehnten durchlaufen hat: die Rechtsform. „Ganz am Anfang waren wir einfach nix. Ein Freundeskreis. Dann wurden wir ein Verein, schließlich eine GmbH und jetzt ist noch eine gemeinnützige GmbH dazuge-

30 kontur

Wunsch nach Gestaltung. Doch wie kam es überhaupt, dass aus einer künstlerischen Workshopreihe ein Festival mit Tausenden von Besuchern wurde? „Es gab ja 1994 den Plan, dass man am Abend nach den Workshops noch zusammensitzt und Pläne schmiedet.“ Komischerweise gingen aber die Workshopteilnehmer alle nach Hause, während das Organisationsteam gerne noch zusammenhockte. Irgendwann kamen immer mehr Leute dazu, ein beliebter Treffpunkt entwickelte sich. „Schließlich haben wir eine Rocky Horror Night und somit unser erstes Event veranstaltet“, so Herwig Bauer. Das zweite war dann schon ein Konzert. „Wir wurden von einem bis dahin unbekannten Gast einfach gefragt, ob er mit seiner Band spielen kann. Da sagten wir natürlich nicht Nein. Das Schöne war: Gemeinsam mit Freunden ist er dann im kommenden Jahr im Organisationsteam gelandet und hat 15 Jahre lang unsere Grafik gemacht, die besser war als das Festival – zumindest in seiner Anfangszeit“, schmunzelt Herwig Bauer. Doch nicht nur Grafik und Musik prägen das Festival seit Jahren, auch mit weiteren Bereichen des Gestaltens wurden Zeichen gesetzt –


2016

Fotos: Matthias Rhomberg, Herwig Bauer, Manuela Honsig-Erlenburg

Begehrte Bühne. Das poolbar-Festival steht für Konzerte mit renommierten Bands und solchen, die als Geheimtipps entdeckt werden können.

Das poolbar-Festival begeistert jährlich von Juli bis August für sechs Wochen ca. 23.000 Besucherinnen und Besucher aus ganz Europa. Das Alte Hallenbad in Feldkirch wird dann zu einem Hotspot für Ausgelassenheit und Lebensfreude. so etwa mit Design, Literatur und Architektur, wobei das Konzert der jährlichen architektonischen Neuerfindung auch mehr dem Zufall zu verdanken war. „Wir haben damals Freunde beauftragt, die Räumlichkeiten im Alten Hallenbad zu gestalten. Das Ergebnis war eine wunderschöne Architektur, mit überschaubarem Aufwand aber mit super Effekt. Beim Abschlussfest waren dann natürlich auch die befreundeten Gestalter da und irgendwann fingen sie an, alles wieder niederzureißen. Ich hab im ersten Moment gedacht: Oh nein! Schade um die schöne Architektur! Aber im Grunde war genau das der Grundstein dafür, dass wir jetzt jedes Jahr eine neue Architektur beim Festival machen lassen. Man muss die Dinge also nur irgendwie richtig lesen. Diesem destruktiven Gedanken von damals haben wir extrem viel zu verdanken.“ Und genau da findet man ihn wieder, den Kern des Festivals, den Wunsch nach Gestaltung. Diesem Ursprungsgedanken

trägt auch der seit 2014 jährlich durchgeführte Poolbar-Generator im Bregenzer Magazin 4 Rechnung. In diesem „Labor“ arbeiteten heuer knapp 50 Teilnehmer aus dem gesamten mitteleuropäischen Raum an neuen Ideen für das Festival, darunter viele Studenten aus den jeweiligen Studienrichtungen. „An einigen Universitäten wird die Teilnahme am Poolbar-Generator mittlerweile fürs Studium angerechnet. Das ist natürlich eine tolle Anerkennung für die Arbeit, die wir machen.“ Die Labors in diesem Jahr waren Architektur, Produktdesign, Visuals New Media, Grafik, Public Art & Street Art, die aber erst im Juli direkt vor Ort umgesetzt werden. „Der Poolbar-Generator bietet unglaublich viel Potenzial, alle Ideen werden für das Festival umgesetzt. Daher wollen wir dieses Labor in den kommenden Jahren noch ausbauen, internationalisieren, Kooperationen angehen. Man darf gespannt sein.“

Echte „Perlen“. Gespannt sein darf man auch auf das diesjährige Jubiläumsprogramm. Außergewöhnliche Vielfalt und spannende Entdeckungen zeichnen das poolbar-Festival aus – ganz zur Freude der Musikliebhaber aus nah und fern. „Mittlerweile warten ja wahnsinnig viele immer schon auf die Vorbands. Da haben wir uns wirklich den Ruf erarbeitet, dass es einige Perlen zu entdecken gibt. Für uns schön, weil wir mithelfen können, Künstler aufzu-

Natürlich hat man in diesen 25 Jahren auch einige Böcke geschossen, aber zum Glück auch daraus gelernt. kontur 31


„Wenn ich nach meinen persönlichen Wunsch-Acts für das Festival gefragt werde, ist meine Standardantwort immer Leonard Cohen, was sich jetzt ja leider nicht mehr spielt, und Radiohead. Und da stirbt die Hoffnung bekannterweise zuletzt. Aber im Moment ist das leider definitiv noch außer Reichweite.“ bauen“, so Herwig Bauer. Doch wie genau findet man diese „Perlen“? „Wir haben ein sehr interessiertes Team. Und natürlich gibt es auch jahrelange Kontakte zu Agenturen. Die wissen, welches Festival das Richtige für ihre Bands ist. Und wir gehören mittlerweile erfreulicherweise zu den Festivals, die ernst genommen werden.“ Und zu den Festivals, die scheinbar auch von den Musikern geschätzt werden. „Ja, es gibt zum Teil auch prominente Bands, die auf uns zukommen. Das ist zwar eher die Ausnahme, aber das sind schöne Momente. Es freut uns immer wieder, wenn die Musiker, die zu uns kommen, zufrieden und glücklich wieder gehen. Nicht nur, weil sie gut betreut wurden, sondern auch, weil unser Publikum wirklich interessiert ist.“ Vom 6. Juli bis zum 14. August können sich Musikbegeisterte erneut über einen spannenden Mix freuen – von Antilopen Gang bis White Lies, von Cassius bis Shout Out Louds. Persönlicher Höhepunkt für Herwig Bauer wird aber eine besondere Performance mit Komponist Gerald Futscher sein – quasi ein Revival des gemeinsamen Projekts aus dem Jahr 1996. „Damals machte er Musik, indem er über einen fahrradbetriebenen Mechanismus zu einer Kompostion Metallkugeln auf einen Klaviertorso unter Wasser fallen ließ. In diesem Jahr präsentiert er eine neue Komposition gemeinsam mit einem Chor aus Schülerinnen und Schülern und dem Ensemble Plus. Nach dieser Performance spielen dann die Eels. Da kommt viel Gutes zusammen.“ Wenn Großzügigkeit belohnt wird. 25 Jahre bieten natürlich auch die perfekte Gelegenheit, zurückzublicken – unter anderem auf besondere Momente, die man nie vergessen wird, die sich ein-

geprägt haben. „Da fällt mir ein ganz sympathischer Moment aus der Anfangszeit ein, als wir ‚Die Sterne‘ zu Gast hatten. Zeitgleich war das Gauklerfestival in Feldkirch und wir hatten die Akteure eingeladen, bei uns vorbeizuschauen. Mitten im Konzert gab es dann einen Stromausfall, 20 Minuten lang. Und genau da haben die Gaukler den Abend gerettet. Die Band konnte keinen Ton mehr von sich geben, es herrschte Totenstille. Auf einmal haben die Gaukler angefangen zu jonglieren und Tricks vorzuführen. Und alle hatten irgendwie eine Gaudi und haben sich amüsiert. Das war schon ein ziemlich legendärer Abend, der mir auch gezeigt hat: Großzügigkeit wird ab und zu belohnt.“ Doch es gibt für Herwig Bauer noch weitere wertvolle Erlebnisse, wie die im Laufe der Jahre entstandenden Freundschaften im Team und die Leidenschaft, mit der alle dabei sind. Doch natürlich, 25 Jahre haben auch ihre Spuren hinterlassen. „Ich fänds ja super, wenn ich immer noch die Energie hätte wie früher, wo man jeden

2011

Fotos: Matthias Rhomberg

Tag bis morgens um 4 auf dem Festival war und um 7 Uhr schon wieder parat stand, um die Halle zu putzen. Da konnte man sich echt unglaubliche Dinge abringen. Andererseits find ich es aber auch beruhigend, dass ich mittlerweile so vernünftig bin, zu wissen, wann die eigenen Kraftreserven aufgebraucht sind.“ Sabine Blechschmidt

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2016

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Verantwortung für sich und andere „Für mich war es wichtig, dass ich in die Welt hinauskomme“, erinnert sich die Künstlerin Bella Angora an den Beginn ihrer Arbeit. Mittlerweile tritt die gebürtige Bregenzerin in vielen Ländern auf. Damals war sie gerade 18 Jahre alt. Und das Ziel war London.

Foto: Joanna Pianka

Performance. Bella Angora arbeitet auf den Körper bezogen.

N

ur davon zu träumen, das zählte für sie nicht. Ihr Großvater, eine bekannte Persönlichkeit in der Vorarlberger Blasmusikszene, hatte ihr musikalisches Talent durchaus erkannt. Die Eltern hätten sie dennoch eher in einem Büro gesehen, doch das war für Sandra Dorner, wie die Künstlerin im Zivilleben heißt, keine Alternative. Der schwierigere Weg wurde eingeschlagen, nach einem Job auf Au-PairBasis sah sie sich in der Metropole um, die sie als damals maßgeblichen Ort für Pop, Rock, Jazz und alles was dazwischen liegt,

einstufte, und wurde fündig. Es ging voran, sie hat in verschiedenen Bands gesungen, komponiert, war auch als Bookerin und Veranstalterin tätig, tourte durch Europa und ist, wie sie nun rückblickend sagt, an sich erst im Alter von 40 Jahren sesshaft geworden. Lebensmittelpunkt der mittlerweile 49-jährigen Künstlerin ist Wien, im Bildraum Bodensee in Bregenz realisierte sie erst jüngst eine unter die Haut gehende Performance, die ihr genreübergreifendes Arbeiten widerspiegelt: „Die Musik ist immer noch meine große Liebe, sie bleibt ein Teil aller meiner Performance-Projekte“,

erklärt sie. Offensichtlich ist, dass die Malerei ebenso ein Ausdrucksmittel bleibt wie der Körper selbst. Und die Themen? „Feminismus ist ein besetztes Wort“, sagt sie, „aber es geht

Politik, Gesellschaft, Verantwortung – das sind meine Themen. kontur 35


Herausforderung scheut sie nicht. Als Aktionstheater-Leiter Martin Gruber um eine Videoarbeit für „Swing. Dance to the right“ anfragte, bereicherte sie eine der wichtigsten Produktionen des Ensembles. ist, wie Bella Angora im Gespräch bestätigt, erbarmungslos in der Entscheidung zwischen herzeigbar und extrem. Nackt trat sie dann auf, wenn das im dramaturgischen Kontext einer Aufführung notwendig war: „Wenn ich mich angezogen mit Farbe übergieße, erzeuge ich nicht den Effekt, auf den ich hinaus will.“

Interaktiv. Das Publikum konnte hier mitwirken.

Im Zickzack-Kurs die Gewohnheit verlassen. Zu den Arbeiten von Bella Angora zählt im Übrigen auch eine Installation am Silvretta-Staudamm, wo sie den Touristen einen Zickzack-Kurs auferlegte, um automatisierte Handlungen zu hinterfragen oder gewohnte Bahnen zu verlassen. Gemeinsam mit dem Künstler Christian Falsnaes hat sie Videoarbeiten realisiert, die rasch Aufmerksamkeit erregten und Ausstellungen in mehreren Galerien zur Folge hatten. Im kommenden Herbst kuratiert sie ein Austauschprojekt mit acht Vorarlberger und Südtiroler Künstlerinnen. Alexandra Berlinger, Viktoria Tremmel, Sabine Marte und Andrea Salzmann, ihre Vorarlberger Kolleginnen, behandeln aus durchaus philosophischer Perspektive das Thema „Dazwischen“. Christa Dietrich

eben darum, welche Rollen wir in der Gesellschaft einnehmen, ob wir die Dinge analysieren, ob wir Verantwortung übernehmen und Veränderungen bewirken.“ Der Kunstbetrieb reflektiere im Grunde genommen auch nur gesellschaftliche Entwicklungen, bemerkt sie zur Tatsache, dass es in dem Metier, in dem sie arbeitet, Frauen genauso schwer haben, leitende Funktionen zu übernehmen. Doch trotz aller Rückschritte sei generell eine Vorwärtsbewegung feststellbar. „Frauen haben sich die Möglichkeit, ihr Leben frei zu gestalten, erkämpft und werden diese auch nicht aufgeben, auch wenn ich mitunter erstaunt feststelle, dass sich einzelne wieder ganz den traditionellen Rollen anpassen.“ Rollenbilder seien stark davon geprägt, wie sie uns vermittelt werden. „Dass die Bildung ein Faktor ist, davon brauchen wir ebenso nicht zu sprechen wie von der Tatsache, dass das Frauenbild in den Medien zu hinterfragen ist. Ich hoffe, dass das den jungen Frauen klar ist, denn das, was ihnen mittlerweile abverlangt wird, ist gar nicht verkraftbar. Es geht auch um politische Entwicklungen. Die Mutterrolle soll plötzlich wieder sehr wichtig sein, gleichzeitig sollen Frauen superintelligent sein und dann doch wieder nicht zu sehr den Mund aufmachen.“ In ihren jungen Jahren habe sie selbst erlebt, was es heißt, dem geforderten Perfektionismus gerecht zu werden. Im Rahmen ihrer körperbezogenen Arbeiten war und ist sie stets mit der Frage konfrontiert, wie weit sie gehen soll, denn auch der Kunstbetrieb

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Fotos: Darko Todorovic, Andy Sillaber

Ich war ab 18 ständig unterwegs. Meine selbstgewählte Lebensform.

Genreübergreifend. Szene aus einem Theaterstück.


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Foto: Norman A. Müller Foto: Xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx

„Bauen“ neu denken Weltweit findet ein Veränderungsprozess statt, bei dem Arbeiten, Wohnen und Leben nur mit innovativen Technologien und ökologischen Konzepten zu bewältigen sind.

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enn es um die Planung und Gestaltung der Veränderung der menschlichen Lebensräume geht, sind Architektur und Bauwirtschaft gefordert. „Lediglich bestehende Prozesse zu modernisieren und beispielsweise den klassischen Bauablauf zu digitalisieren – was heutzutage noch viel zu oft unter BIM, also dem Building Information Modeling, verstanden wird –, reicht dafür nicht aus“, meint dazu Dipl.-Ing. Hubert Rhomberg, CEO Rhomberg Holding GmbH in Bregenz. „Vielmehr muss das ,Bauen‘, wie wir es heute kennen, völlig neu gedacht werden. Ziel ist es, eine digitale Plattform zu kreieren, auf der alle relevanten Informationen zu Bauprojekten, behördlichen Vorgaben, Baumaterialien, Bauteilen, Baubeteiligten gesammelt werden, verfügbar sind und vor allem gemeinschaftlich weiterentwickelt und erweitert werden.“ Das hat Auswirkungen auf alle Beteiligten: Handwerker, Planer, Architekten, Behörden, Dienstleister, Bauunternehmer, Kunden – und vor allem die Holzindustrie. Denn Holz wird, als elementarer Bestandteil eines Holz-Hybrid-Bausystems, der wichtigste Baustoff in dieser neuen Welt des Bauens.

Wunschmodell zusammenstellen und auf Knopfdruck bestellen. In naher Zukunft wird der Hauskauf genauso laufen: Der Bauherr stellt sich sein Gebäude am Rechner zusammen, begeht es einmal mit der 3-D-Brille, um die Details und die Einrichtung zu planen und bestellt dann per Mausklick. Digitale interdisziplinäre Plattform. Dreh- und Angelpunkt des neuen Bauens wird eine interdisziplinäre, digitale, lebendige Plattform sein. Eine Art kybernetischer Tisch für alles, was die Themen „Planen, Errichten und Betreiben von Gebäuden“ betrifft. Darauf finden sich sämtliche Informationen, Kontakte, Produkte, Formulare und Fallbeispiele aus der Welt des systematischen Holz-Hybrid-Baus. Und sie wird sich stetig weiterentwickeln: Jedes neu entwickelte Bauelement, jedes erfolgreich abgeschlossene Projekt, jeder neue Produzent, Architekt oder Planer bereichert die Plattform, füllt sie mit Wissen und macht so zeitgleich alle Beteiligten des kybernetischen Tischs schlauer. Wissen ist zukünftig so kein Hoheitsgut mehr, sondern kollektiver Besitz zum Wohle und zugunsten des Holzbaus und aller Beteiligter.

Wunderlampe. Die von Cree entwickelte, kompakte Leuchte „Aladeen“.

Nach wie vor „Prototypenbau“. Im Bau herrscht heute nach wie vor der Prototypenbau vor. Das heißt, dass jedes Gebäude von Grund auf neu geplant wird. Bereits gesammelte Erfahrungen aus Referenzprojekten fließen praktisch nicht ein und gehen dadurch verloren. Andere Industriezweige, allen voran die Automobilindustrie, sind dem Bau deutlich voraus: Fahrgestell, Motoren und Karosserie sind dort standardisiert, modular und können so schnell, kostengünstig und vor allem ressourcenschonend hergestellt werden. Durch verschiedene Ausstattungsmerkmale, die Farbgebung oder die Materialwahl lässt sich das Auto dennoch individualisieren und auf spezifische Bedürfnisse anpassen. Mit Hilfe eines „Car Konfigurators“ kann sich der Kunde schon vorab sein

Aufteilung in Projekträume. Die Plattform wird in verschiedene Projekträume aufgeteilt sein. So gibt es Länderbereiche, in denen die behördlichen Auflagen und Genehmigungsrichtlinien hinterlegt sind. Es existieren virtuelle Begegnungsflächen für Architekten oder Planer, in denen sie sich treffen, austauschen und virtuelle Firmen gründen können.

te, die besten Holz-Architekten, die besten Tragwerksplaner oder die besten Brandschutzexperten. „Das ganze Wissen, alle Erfahrungen und Kontakte auf unserer Cree-Plattform stehen allen Nutzern zur Verfügung. Zeitlich und räumlich unbegrenzt“, führt Hubert Rhomberg aus.

Es gibt Produktshops, in denen die zur Verfügung stehenden Bauelemente hinterlegt sind – inklusive sämtlicher Informationen zu Materialien, Kosten, ökologischem Fußabdruck und den Kontaktdaten der Hersteller weltweit. Außerdem wird es Top-Listen geben, die sich auf Basis von Feedbacks und Kundenbewertungen errechnen, beispielsweise die besten Projek-

Das ganze Wissen auf der Plattform steht allen Nutzern zur Verfügung. Zeitlich und räumlich unbegrenzt. kontur 39


Musterbeispiel. Mit dem Illwerke Zentrum Montafon in Vandans hat Cree bereits den Beweis angetreten, dass das Konzept unter realen Nutzungsbedingungen funktioniert.

Die Möglichkeit der digitalen Baueingabe in Form eines virtuellen Gebäudemodells wurde geprüft, die Genehmigungsfähigkeit daraus von den Behörden offiziell bestätigt. Diese Art der Planung steigert nicht nur die Effizienz des Bauens, sondern trägt dazu bei, die späteren Betriebs- und Unterhaltskosten des Gebäudes zu senken. Den Bauprozess radikal verbessern. Aber wofür steht Cree? Der Name ist der naturverbundenen Lebensweise der Ureinwohner Amerikas entlehnt und steht für Creative Resource & Energy Efficiency. Er ist als Teil der weltweit tätigen Rhomberg-Gruppe die logische Konsequenz aus vier Generationen Hochbau-Erfahrung. Das 2010 gegründete Unternehmen Cree will mit innovativen Strategien den Bauprozess radikal verbessern, vereinfachen und so Impuls- und Ideengeber für einen besseren Umgang mit der Natur sein. Neue Ansätze sollen den Ressour-

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cen- und Energieeinsatz im gesamten Lebenszyklus von Gebäuden vermindern und den Erfordernissen des Klimawandels Rechnung tragen. Vision des Holzbauspezialisten ist ein Hybrid-Holzhochhaus mit bis zu 30 Stockwerken und 100 Metern Höhe, das einen minimierten Energie- und Ressourceneinsatz von der Planung bis zum Rückbau bietet. Mittel zum Zweck sind das LCT (Life Cycle Tower)-System sowie eine cloudbasierte Online-Plattform für die digitale Planung, den Bau und die Abwicklung dieses

Systems. Mit dem LCT One-Bürogebäude in Dornbirn und dem Illwerke Zentrum Montafon in Vandans hat Cree bereits den Beweis angetreten, dass das Konzept unter realen Nutzungsbedingungen funktioniert. In Memmingen wurde das System erstmals im Wohnbau eingesetzt. Aktuelle Entwicklung. Cree ist aktuell daran, die Plattform auszubauen und mit Projekten, Produkten und Partnern zu füllen. Das sind zwar – um das Holzbild zu bemühen – dicke Bretter, die da gebohrt werden müssen, es geht aber in die richtige Richtung. In diesem Zusammenhang gibt es drei aktuelle Entwicklungen: Zum ersten ist das Cree-System LCT (Life Cycle Tower) im Bereich der Haustechnik in Richtung IoT-Gebäude (Internet of Things) weiterentwickelt worden. Nach der Prämisse „weniger ist mehr“ gilt es, die Technik so überschaubar wie möglich zu halten, wodurch eine Vielzahl von Kabeln und Leitungen praktisch komplett entfällt. Um wie bisher sämtliche Sensoren und Be-


Visionär. Dipl.-Ing. Hubert Rhomberg: „Holz wird, als elementarer Bestandteil eines Holz-Hybrid-Bausystems, der wichtigste Baustoff in dieser neuen Welt des Bauens.“

Fotos: Norman A. Müller, Zumtobel Lighting GmbH, Rhomberg Bau

leuchtungen einzeln zu verbauen, wurde von Cree eine kompakte Leuchte mit dem Arbeitstitel „Aladeen“ entwickelt, die über sämtliche Hard- und Softwarefunktionen verfügt und damit neben der Ausleuchtung des Raumes als Steuerungsmodul des Gebäudes dient. Nutzer, Vermieter und Eigentümer haben so die Möglichkeit, über eine Cloudlösung auf das Gebäude Einfluss zu nehmen. Dazu setzt Cree für die Vernetzung der Haustechnik-Komponenten wie Jalousien, Heizung und Beleuchtung auf ein „open source“-Betriebssystem, mit dem unterschiedliche Hersteller in die Gebäudeautomation eingebunden werden können. Bestandsgebäude mit konventionellen Bus- bzw. Haussteuerungssystemen können dabei mit Hilfe von Aladeen relativ unkompliziert zu IoT-Gebäuden upgegradet werden. Erst durch die Kombination von Sensoren (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, CO2, usw.) und dem Cree-Betriebssystem können dem Kunden entsprechen-

de individuelle Serviceleistungen (SpaceManagement, Raumklima, usw.) angeboten werden. Durch die cloudbasierte Lösung, welche sowohl über Tablet als auch Smartphone funktioniert, werden Immobilien digital und damit sozialer, wirtschaftlicher und vor allem ressourcenschonender. Zwischenzeitlich werden sämtliche Simulationen, was Tragwerk, Wärmeschutz, Brandschutz, Gebäudeautomation usw. anbelangt, in einem sogenannten digitalen Zwilling (7D) abgebildet. Dieser ermöglicht es nicht nur, den Bauprozess virtuell zu optimieren, sondern bildet darüber hinaus die gesamten Kosten, Terminentwicklung und natürlich auch den späteren Betrieb ab. Sämtliche zugehörigen Prozesse hinsichtlich Vorfertigung, Logistik, Montage und natürlich Demontage werden ebenso wie präventive und prädiktive Maßnahmen im Zuge der Nutzung des Gebäudes aus dem Modell heraus abgeleitet und definiert. Die Möglichkeit der digitalen Baueingabe in Form eines virtuellen Gebäudemodells bei der Behörde wurde geprüft, die Genehmi-

gungsfähigkeit daraus von den Behörden bereits offiziell bestätigt. Diese Art der Planung steigert nicht nur die Effizienz des Bauens, sondern trägt wesentlich dazu bei, die späteren Betriebs- und Unterhaltskosten des Gebäudes zu senken. Weltweit im Einsatz. Cree hat sein System mittlerweile als Lizenz nach Singapur, Dänemark, in die USA und nach Luxemburg verkauft. Mit dieser Lizensierung können sich Generalunternehmer und Bauträger weltweit die Umsetzung des Systems und den Vorsprung in ihrem Heimatmarkt sichern. So werden aktuell und zukünftig Cree-Gebäude im Südosten Asiens, im Norden Europas und auch in den USA entstehen. Zudem wird die Plattform von den zusätzlichen Partnern, wie zuletzt mit dem Einstieg der Zech Gruppe aus Deutschland, dem damit verbundenen permanenten Innovations- und Wissenszuwachs und den zusätzlichen Projekten profitieren. Denn: Keiner weiß so viel wie alle zusammen. Ernest F. Enzelsberger

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Identität gefunden Sie tragen den gleichen Namen und sind miteinander aufgewachsen: Andrea Gassner und das Atelier Gassner. Über 40 Jahre nach Gründung des Gestaltungsbüros übergibt Reinhard Gassner nun an seine Tochter. Wussten Sie schon immer, dass Sie das Atelier einmal übernehmen werden? Andrea Gassner: Nein, das wusste ich nicht. Aber ich wusste, dass ich meine eigene Handschrift finden wollte, um irgendwann selbstständig zu werden. Ich entschied mich, ins Ausland zu gehen und absolvierte mein Diplom in der Schweiz und den Master in Holland. Nach acht Jahren beschloss ich, wieder zurückzukehren in das Unternehmen meines Vaters. Zum einen, weil mein Vater mir den Raum dafür gab, selbstständig zu arbeiten, und zum anderen, weil ich die Aufträge interessant fand und die Kunden schätzte. Die Übernahme entwickelte sich Schritt für Schritt. Wird sich die Art, Projekte anzugehen, verändern? Wie ich meine Projekte angehe, ist stark beeinflusst von meinem Studium. In der Schweiz lernte ich die Grundlagen der Gestaltung, die Disziplinen der

Mein Vater hat mir das Talent der Gestaltung weitergegeben, meine Mutter die Liebe zur Architektur. 44 kontur

Typografie. In Holland war die größte Herausforderung, diese erlernten Disziplinen über Bord zu werfen und meine eigene Identität zu verwirklichen. Ein holländischer Professor, Hugues C. Boekraad, sagte mir: „Design ist Identität.“ Die Bedeutung dieses Satzes wurde mir erst mit den Jahren angewandter Gestaltungsarbeit bewusst. Den Blick zu schärfen auf die eigene Persönlichkeit schafft ein klares Profil. Wenn man seine Stärken kennt und einsetzen kann, wird das in der Gestaltung sichtbar. Wer sind wir? Was können wir? Wohin gehen wir? Gute Gestaltung trägt die Antworten in die Öffentlichkeit. Durch meinen Vater und das Studium in Holland habe ich gelernt, Themen ausgiebig und genau zu recherchieren. Aus dem Interesse an Inhalten entsteht gutes Design. Die Herausforderung sehe ich darin, nicht nur die Oberfläche anzukratzen, sondern in die Tiefe zu gehen. Wie fühlt es sich nun an, das renommierte Büro in die Zukunft zu führen? Vorfreude oder auch Druck? Ich denke, in der Selbstständigkeit gehört ein gewisser Druck dazu. Die Frage ist, wie man damit umgeht. Ich bin gut vorbereitet, habe meine Berater. Meditation gehört zu meinem Morgenritual. Zudem bin ich mit dem Unternehmen groß geworden und seit acht Jahren Teilhaberin. So betrachtet bin ich ein „alter Hase“ in der Branche. Ich weiß, worauf ich mich einlasse, liebe die

Herausforderung im Leben. Es überwiegen Vorfreude und Spannung. Das Atelier zieht nach Feldkirch. Ein bewusster Schritt, um die neue „Ära“ sichtbar zu machen? Neben den pragmatischen Gründen für neue Räumlichkeiten war ein wichtiger Beweggrund für den Umzug, meinen eigenen Raum zu finden und zu definieren. Da wären wir wieder bei der Identität. Als ich zum ersten Mal die neuen Büroräume mitten im Stadtkern von Feldkirch besichtigte, wusste ich: Das ist der Platz für mein Team und mich. Ich bin glücklich über die hellen, großzügigen Räumlichkeiten. Das Haus am Marktplatz 4, gebaut 1452, ist denkmalgeschützt und frisch saniert. Auffallend ist der alte Erker. Von dort hat man direkte Sicht auf die Nord-


Foto: Friedrich Fels

Freiraum. Das Kernteam Andrea Gassner, Christopher Walser (li.) und Marcel Bachmann sieht der Zukunft im neuen Atelier Andrea Gassner mit Vorfreude und Spannung entgegen.

Süd-Achse der Marktgasse – städtebaulich einer der schönsten Plätze weitum. Sie sind seit über 20 Jahren im Atelier tätig. Wie hat sich das Verständnis für angewandte Gestaltung gewandelt? Man kann es sich heute nicht mehr vorstellen, aber in meiner Ausbildung hatte ich Professoren, die den Computer verweigert haben. Wir arbeiteten manuell. Ich denke, die Anforderungen an Designer sind vielschichtiger geworden, technisch wie auch inhaltlich. Wenn man seinen Auftraggebern wirklich dienlich sein will, muss man ein Verständnis entwickeln für Inhalte, für

Medien, für Wahrnehmung und Wirkung in verschiedenen Trägermedien und bei unterschiedlichen Zielgruppen. Wir sind Übersetzer und müssen vorgegebene Botschaften in Form bringen. Es braucht ein ganzes Team von Spezialisten, die für ein Gelingen verantwortlich sind. Welche Visionen haben Sie für die Zukunft des Ateliers? Gestaltung in Verbindung mit Architektur. Wenn Grafik räumlich wird, bekommt sie für mich eine neue, erweiterte Bedeutung. Im Studium in Holland wurden wir darin geübt, grafische, kommunikative und räumliche Aspekte miteinan-

der zu verbinden. Wir sollten die Kompetenzen und das interdisziplinäre Zusammenwirken zwischen Architekten, Wissenschaftern, Kuratoren, Designern nutzen. Das bedeutet, mit Offenheit, Kooperationswillen und Neugier gemeinsam diskutieren und losarbeiten. Meine Vision ist daher, mehr Aufgaben in den Bereichen öffentlicher Raum und dreidimensionale Gestaltung zu bearbeiten und auch verstärkt Architekten einzubeziehen. Konkret meine ich damit neben Corporate Design, Webdesign, Buchgestaltung auch Leitsysteme, Installationen, Ausstellungsgestaltung und Kunst-am-Bau-Projekte. Sabine Blechschmidt

Atelier Andrea Gassner, Awards 2018: Winner – Type Directors Club New York; Award – Type Directors Club Tokyo; aktuell: Bronze – European Design Award 2018 kontur 45


UNTERNEHMER SEIN IN VORARLBERG.


Stille Wasser sind tief

Rund 19 Millionen Hotelgäste zieht es jährlich in die Vierländerregion am Bodensee. Als drittgrößter Binnensee Europas und größter See im Süden vereint er nicht nur mehrere Nationen, sondern versorgt etwa fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und der Schweiz mit wertvollem Trinkwasser.

Die Nähe zu den Alpen, das kristallklare Wasser, unzählige Sehenswürdigkeiten, besondere Schmankerl und berühmte Weinbaugebiete – am Bodensee treffen zwei Welten aufeinander: Lifestyle trifft Kultur, laut trifft leise, aktiv trifft passiv. Touristen und Einheimische finden hier sowohl einen Ort des Rückzugs als auch Nervenkitzel, Kunst, Architektur und Museen sowie Schlösser. Das Angebot ist international und vielseitig. Für jeden Geschmack hat die Umgebung rund um den 536 Quadratkilometer großen See etwas zu bieten. Während es viele an kalten Tagen hinauf in die Berge zum Skifahren und Rodeln zieht, trifft man im Frühjahr vermehrt auf Radfahrer sowie Wanderer. Im Sommer ziehen die Bodenseedampfer, kleinere Privatboote, Kanus, Segler und Surfer die Blicke auf sich. Alles auf Anfang. Riesig groß war er einmal, der Bodensee: Vor etwa 17.000 Jahren, die letzte Eiszeit war gerade vorüber,

dehnte sich der See weit über das Alpenrheintal bis nach Chur hinauf. Dadurch bedeckte er damals eine doppelt so große Fläche wie heute. Doch diese „Ehe“ hielt nicht lange an: 4000 Jahre später war dieser Teil des Bodensees verlandet, die letzten eiszeitlichen Gletscher zogen sich in die Alpen zurück und hinterließen eine sanft modellierte Landschaft, in deren Mitte sich das Becken des heutigen Bodensees befindet. Dieses Becken fungiert bis heute als Wärmespeicher und sorgt für

Da der Bodensee groß sowie tief genug ist und gut geschützt wird, ist er der ideale Trinkwasserspeicher. kontur 47


das warme, einzigartige Klima. Milde Winter und der begünstigte Anbau von Obst, Gemüse, Wein sowie Hopfen sind nur einige der positiven Auswirkungen dieses einmaligen Ökosystems. Nachhaltige Trinkwasserquelle. Es ist konfus und doch Realität: Stuttgart und Umgebung beziehen Trinkwasser vom

Fotos: Shutterstock, Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung, LUBW

Wir entnehmen in Sipplingen aus rund 60 Metern Wassertiefe das Rohwasser über drei Türme.

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Bodensee. In etwa 130 Millionen Kubikmeter Wasser werden von Sipplingen am Bodensee bis nach Stuttgart gepumpt. Trinkwasser-Vorlieferant für die 320 Städte und Gemeinden in Baden-Württemberg ist der Zweckverband Bodenseewasserversorgung mit Sitz in Stuttgart. „Da der See groß und tief genug ist, von etwa elf Milliarden Kubikmeter Wasser kräftig durchströmt und gut geschützt wird, ist er der ideale Trinkwasserspeicher“, erklärt Maria Quignon, Pressesprecherin des Zweckverbandes. Aber warum kommt das Bodenseewasser bis in die gut 200 Kilometer entfernte baden-württembergische Landeshauptstadt? „Im Vergleich zu anderen Regionen haben Stuttgart und der Neckarraum ein sehr geringes Wasservorkommen“, weiß die Pressesprecherin. Die Gebiete sind

Tourismusregion und Trinkwasserquelle: Der Bodensee ist im Sommer Plantschbecken für Einheimische und Touristen. Im übrigen Jahr versorgt er niederschlagsarme Städte wie Stuttgart mit wertvollem Trinkwasser. niederschlagsarm und die Böden können das Grundwasser in unzureichender Menge speichern. „Also haben Ingenieure in den 60er-Jahren angefangen, Technologien und Maschinen zu entwickeln, um das Wasser über das 1700 Kilometer lange Leitungsnetz bis in den Neckarraum zu befördern“, erläutert Maria Quignon. Aber nicht nur die Bewohner aus Stuttgart und Umgebung dürfen sich über das natürliche Trinkwasser freuen: Die Städte Konstanz, Überlingen, Friedrichshafen,


Lindau und etliche Orte in der Schweiz werden ebenfalls mit Bodenseewasser versorgt. Eine Prise Sauerstoff. Damit die vier Millionen Bürger das Trinkwasser in die Leitung gepumpt bekommen, bedarf es einem aufwendigen Verfahren zur Wassergewinnung und -aufbereitung: „Wir entnehmen in Sipplingen aus rund 60 Metern Tiefe das Rohwasser über drei Türme, die auf dem Seegrund stehen. Anschließend bringen drei Leitungen das Wasser in das Seepumpwerk, von dort wird es wiederrum über 300 Höhenmeter auf den Sipplinger Berg gepumpt“, erklärt Maria Quignon. Erst nach der Filterung, Entkeimung sowie der Zugabe von Sauerstoff wird das Seewasser zu Trinkwasser und begibt sich anschließend auf seine Reise zu den je-

weiligen Kommunen und von dort zu seinen Verbrauchern. Die Reise bis nach Stuttgart dauert etwa zwei Tage, bis in den Norden Baden-Württembergs rund eine Woche. Nur was man kennt, kann man schützen. Seit 1959 arbeiten die Länder und Kantone Bayern, Baden-Württemberg, Österreich und Schweiz eng zusammen, um die Rheinhaltung des Sees und die nachhaltige Entwicklung der Tier- und Pflanzenwelt zu gewährleisten. Um das Wasser qualitativ instand zu halten, erfordert es aber nicht nur die Zusammenarbeit von drei Ländern, sondern auch die kontinuierliche Überprüfung durch regionale Organisationen rund um den Bodensee. Das Langenargener Institut für Seenforschung (IfS), unter der Leitung von Dr. Ha-

rald Hetzenauer, führt im Auftrag der Internationalen Gewässerschutzkommission für den Bodensee regelmäßige Messungen im See durch. „Wir fahren im Abstand von zwei bis vier Wochen auf den See hinaus und entnehmen verschiedene Proben, die den Seezustand dokumentieren. Wir sehen uns zum Beispiel die Algen, das Zooplankton, aber auch die Nährstof-

Eine große Gemeinschaft: Mehrere Organisationen rund um den Bodensee kümmern sich seit über 50 Jahren um den Schutz des Bodensees und seine Tier- und Pflanzenwelt.

Quellbecken. Hier trifft das Bodensee-Wasser erstmals auf Tageslicht.

Ausfahrt. Regelmäßig entnimmt das Institut für Seenforschung Wasserproben.

Speicher. 29 Becken stellen konstant Trinkwasser zur Verfügung.

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Der Bodensee ist Tag für Tag eine unermüdlich strömende Trinkwasserquelle für fünf Millionen Bürgerinnen und Bürger in Deutschland und in der Schweiz. Dabei legt er täglich 1700 km bis in den Neckarraum zurück. fe, Metalle und physikalischen Parameter an“, erklärt Dr. Martin Wessels, stellvertretender Leiter des Institutes. Gemessen wird unter anderem an der tiefsten Stelle (bis zu 251 Meter), die sich zwischen dem deutschen Fischbach und dem schweizerischen Uttwil befindet. Die Messungen im Frühjahr 2018 zeigten ein hervorragendes Ergebnis: „Erstmals nach zwölf Jahren hat der Bodensee wieder richtig Sauerstoff getankt“, freut sich Harald Hetzenauer. Die Sauerstoffvorräte

wurden bis zum Seegrund aufgefüllt und können Tiere und Mikroorganismen so optimal versorgen. Der ungewöhnlich kalte Winter ist laut Experten der Grund für diese positive Entwicklung. Dadurch kühlen Buchten und Flachwassergebiete stark aus, allen voran die Bregenzer Bucht, und das sauerstoffreiche Wasser aus den Randzonen rutscht sprichwörtlich in die Tiefen des Bodensees. Trinkwasser unter Beobachtung. Damit das Bodenseewasser zum Trinkwasser werden darf, muss es gesetzlichen Bestimmungen zur Trinkwasserqualität, der sogenannten Trinkwasserverordnung (TrinkwV 2001), entsprechen – und das tut der Gletschersee auch: Die Untersuchungen zur Beschaffenheit des Sees zeigen konstant positive Werte auf. Er hat einen pH-Wert von etwa 8,9 und weist einen

ausgewogenen Mineraliengehalt auf. Der Nitratgehalt ist mit 4,1 Milligramm pro Liter niedrig. „Somit ist das Wasser sogar zur Zubereitung von Säuglingsnahrung bestens geeignet“, weiß Maria Quignon. Der Bodensee ist also nicht nur eine beliebte Wohn- und Tourismusregion, die 130 Millionen Kubikmeter Trinkwasser machen ihn auch zum bedeutendsten Trinkwasserreservoir Europas. Jasmin Quast

Erstmals hat der Bodensee nach zwölf Jahren wieder richtig Sauerstoff getankt.

Foto: Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung

Reinlich. In den Aufbereitungsanlagen auf dem Sipplinger Berg wird das Wasser entkeimt und gefiltert.

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Schiff ahoi und Mahlzeit „Herein zum Ofen, zum dampfenden Tisch, brich mit uns das Brot und iß vom Fisch!“, dichtete 1826 Gustav Schwab über den atemlosen Ritt des Postvogts Andreas Egglisperger über den Bodensee, der bekanntlich nicht gut endete. Der Mann starb vor Schreck. Zuvor aber genoss er noch die Gastfreundschaft und vor allem die gute Küche in der Überlinger Gastronomie. Wenigstens das.

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eute wird nicht mehr über den Bodensee geritten, es gibt Schiffe, die im Liniendienst die Städte und Orte rund um den See anfahren. Und der Bodensee lockt kulinarische Entdecker an seine Ufer. Längst vorbei sind die Zeiten (ja, die gab es), als Urlauber massenabgefertigt wurden und sich mit einem mehr oder minder süßen Glas „Weißherbst“ begnügten.

„Weißherbst ja, aber von bester Qualität“ – die Töchter und Söhne der Winzer haben ihr Handwerk gelernt und Ehrgeiz entwickelt – manche Bodenseeweine zählen zu den besten ihrer Kategorie: Etwa die Spätburgunder des Meersburger Weingutes Aufricht, die längst kein Geheimtipp mehr sind. Oder die 2016 Cuvée Rosé vom Weingut Schmidt in Hattnau, die wie die anderen Weine der Winzerfamilie im spek-

takulären Lokal „Pinot“ mit Blick über den See verkostet werden können. Exzellent essen geht unter anderem auf dem See: Auf der Hohentwiel, die längst zu einem Bodensee-Icon geworden ist, steht der Bregenzer Spitzenkoch Heino Huber in der Kombüse und bietet eine klassische Küche, die nicht auf Regionalität verzichtet. Schließlich hat Huber schon Jahre bevor Regionalität zum „Vaterunser“ der Gastronomie mutierte, die Bodenseeküche neu interpretiert und mit Lieferanten am Produkt gefeilt. Sommerabend. Einladend ist der Garten im Mangold.

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Klassisch und modern. Wer nicht auf, sondern am See genießen möchte, erreicht mit den Linienschiffen immer ein erinnernswertes Restaurant. In Konstanz gibt es gleich zwei Adressen, welche die


Auf Kurs. Auf der Hohentwiel geht es Richtung Genuss.

auch nach dem Rückzug von Mastermind Reiner Fischer, der das Haus auf die „To Do“-Liste leidenschaftlicher Genießer gesetzt hat. Nachfolger Toni Neumann hat Fischers Philosophie in vier Jahren als Souschef aufgesogen und setzt nun neue Akzente mit seinen mediterran inspirierten Gerichten, die ihre regionale DNA dennoch betonen. Gut zu wissen: Wer sich in der Kombüse beweisen will, lernt das Küchen-ABC nirgends besser als im Villino. Kulinarische Urlaubsstimmung. Am Vorarlberger Ufer lohnt das Andocken im Hafen Lochau. Der Spaziergang führt ins Mangold, den Klassiker in der Dorfmitte der Bodenseegemeinde. Leichtmatrosen und Kapitäne freuen sich über das Ceviche vom Saibling, den Rehrücken und die gute, lockere Stimmung, die das engagierte Team um Andrea und Michael Schwarzenbacher verbreitet. Falls man mit dem Schiff in Bregenz ankommt oder abfährt: Das Hafenrestaurant hat neue Pächter. Und am Herd steht mit Dennis Brunner eines der jungen Talente der Vorarlberger Küche, der es versteht, auch an einem touristischen Hotspot Qualität auf den Teller zu bringen. Wenn die Anfangsschwierigkeiten im Service ausgeräumt sind, kann sich der anspruchsvolle Gast darauf freuen, dass Brunner auch scheinbaren Alltagsgerichten neue Geschmackserlebnisse entlockt. Schiff ahoi und Mahlzeit – der Bodensee lockt nicht nur mit seinen Wellen, auf den Tellern herrscht Urlaubsstimmung. Andreas Scalet

Fotos: Hohentwiel, Restaurant Mangold, Ophelia

Die Genuss-Adressen: Weingut Robert und Manfred Aufricht, Meersburg; Weingut Schmidt am Bodensee, Wasserburg; Hohentwiel Schifffahrtsgesellschaft, Hard; Brasserie Colette, Konstanz; Restaurant Ophelia, Konstanz; Restaurant Casala, Meersburg; Villino, Lindau; Restaurant Mangold, Lochau; Pier 69, Bregenz lange Anreise lohnen: Die Brasserie Colette tischt zwar hauptsächlich Fische aus dem Meer auf, aber immerhin erspart man sich die weite Reise nach Berlin, um einmal beim deutschen Koch-Superstar Tim Raue zu speisen. Ein guter Tipp: die klassische französische Bouillabaisse. Die Atmosphäre ist locker, Reservierung ob des hohen In-Faktors aber unbedingt angeraten. Das gilt auch für das Ophelia im „Small Luxury Hotel“ Riva. Dirk Hoberg ist mit zwei Michelin-Sternen und 18 Punkten im GaultMillau ausgezeichnet worden. Wer das große kulinarische Theater sucht, zahlt für das sechsgängige Menü rund 170 Euro und bekommt modern interpretierte Haute Cuisine – etwa Wild von der Halbinsel Höri und Fisch aus dem Bodensee in einem unvergleichlichen Ambiente. Sternenküche bietet auch das Restaurant Casala in der Residenz am See in Meersburg. Neben dem Michelin-Stern sammelte Chefkoch Markus Philippi auch zwei GM-Hauben und vier Feinschmecker-F für die französisch inspirierte Küche, die auf der Terrasse mit Blick auf das Schwäbische Meer nochmal eine Nuance besser schmeckt. Ein Klassiker am Bodensee bleibt das Villino. Und das

Sterneniveau. Dirk Hoberg ist Herr über Töpfe und Pinzetten im Ophelia.

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Eine neue Küche muss her! Zwar ist das keine Entscheidung fürs Leben, aber doch von einer Tragweite, die gut durchdacht sein sollte. Umso wichtiger ist die fachkundige Beratung. Deshalb finden auch Kunden aus Vorarlberg ihren Weg zu Möbel Rundel im nahegelegenen Ravensburg – hier stimmen Auswahl, Beratung, Preis und Montage. Seit 55 Jahren präsentiert das Traditionsmöbelhaus Möbel Rundel auf über 3000 m2 seinen Küchenfachmarkt mit mehr als 100 verschiedenen Musterküchen ausschließlich deutscher Hersteller.

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© by BB Promotion GmbH

BB Promotion GmbH präsentiert eine deutschsprachige Produktion des Budapester Operetten- und Musicaltheaters

Musik: Alan Menken

Texte: Howard Ashman & Tim Rice Originalregie: Robert Jess Roth

Buch: Linda Woolverton

Regie: György Böhm

Die Übertragung des Aufführungsrechtes für Österreich erfolgte in Übereinkunft mit Josef Weinberger Ltd. im Namen von Music Theatre International

21. - 25.11.18 Festspielhaus Bregenz Tickets: +43 (5574) 40 80

www.die-schoene-und-das-biest-musical.at


Fehr wie fair Wie unterscheiden sich analoge Beziehungen von jenen in digitalen Netzwerken? Warum braucht ein Unternehmen in Zeiten der digitalen Revolution eine experimentelle Kultur? FĂźr die LĂśsung von Existenzfragen im Sog der Digitalisierung wendet Gerhard Fehr (47), CEO von FehrAdvice, die von seinem Bruder Ernst wissenschaftlich mitentwickelte Methodik der VerhaltensĂśkonomie an, die evidenzbasiert funktioniert und nachweislich wirkt. kontur 57


Rein privat. Gerhard Fehr mit seinen Söhnen und seinem Bruder Ernst.

Hörbranz-Wien-Zürich. Das Leben von Gerhard Fehr hält sich zunächst an die alemannische Analogie. Elternhaus in Hörbranz. Besuch der örtlichen Volksschule, Unterstufe Gymnasium Blumenstraße, HAK Matura in Bregenz, Wirtschaftsstudium Universität Wien. Der Werkstudent testet den Berufswunsch eines Journalisten beim Magazin Profil. Diagnose: „Theorie und Praxis passen nicht zusammen.“ Nach Lehr- und Wanderjahren, unter anderem im Investment Banking, schlägt Gerhard

Fehr anno 2000 seine Zelte in der Schweiz auf. 2009 gründet er gemeinsam mit seinem älteren Bruder Ernst das Unternehmen Fehr Advice & Partners AG in Zürich. Fail fast, but fail small. „Es kann keine erfolgreiche Digitalisierung ohne Experimente geben. Daher möchte ich als Mensch andere mit evidenzbasiertem Wissen inspirieren. Warum? Weil evidenzbasiertes Denken und Handeln die Grundlage einer systematischen Fehlerkultur ist.“ Darauf baut die Kernkompetenz von CEO Gerhard Fehr und des Teams von FehrAdvice: Experimentelle Firmenkultur. „Die ökonomische Sinnhaftigkeit von Experimenten liegt darin, dass man Manpower, Zeit und Geld spart, weil sich viele Maßnahmen bereits im experimentellen Stadium als wenig erfolgversprechend heraus-

stellen“. Die prototypischen Erfolgsmaßnahmen werden im Unternehmen gemeinsam entwickelt. Die Vermessung der Identität ist für jeden Mitarbeitenden ein Erlebnis. Der Prozess stärkt die sozialen Fähigkeiten zu geben, zu teilen, identitätsstiftende Maßnahmen mitzutragen. Diese werden wissenschaftlich getestet und sind nicht kopierbar. „Das dauert höchstens zwei Wochen“, weiß Jens Noll, Behavioral Designer von FehrAdvice. Experimentierfreudige Unternehmen sind wie ein Organismus. Sie haben eine arteigene DNA und erlebbare Identität. Mitarbeiter wie Kunden identifizieren sich mit „ihrem Unternehmen“. So einfach! Einfach so? Behavioral Design oder Nichtsein. Gerhard Fehr ist Executive Behavioral Designer mit Leib und Seele. Zu seiner DNA

Wer weiß, wie der Mensch tickt, versteht auch, wie Wirtschaft funktioniert. Nicht immer rational, nicht immer eigennützig ... aber immer anders und immer schneller. 58 kontur

Fotos: FehrAdvice

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it Fehrs Hilfe finden große und kleine Unternehmen, politische Gestalter aller Couleurs, Menschen wie du und ich, faire Antworten, die nachhaltigen Erfolg versprechen und die Welt ein wenig besser machen.


gehören „ein warmes Herz“ und ein „kühler Verstand“. Die Crew der Senior Partner von FehrAdvice besteht aus Menschen mit Stärken und Schwächen, vielschichtigen Erfahrungen, aber brennender Leidenschaft für Behavioral Design. Das gilt auch für externe Partner wie Thomas Goiser, der am neuen Hub von FehrAdvice in Wien kommunikative Agenden wahrnimmt. Das Credo aller Fehr-Partner ist einstimmig: Der Schlüsselfaktor für ein zukunftsorientiertes Unternehmen liegt in der Bereitschaft zum systematischen Experiment. Darauf baut evidenzbasiertes Wissen, Denken, Handeln. Dorthin führen die Behavioral Designer von FehrAdvice ihre Kunden. Der Designansatz beginnt beim menschlichen Verhalten. „Die Killer-App von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ist der Mensch. Nur wer den Menschen ins Zentrum seiner Aufmerksamkeit stellt, kann bessere Entscheidungen für Wirtschaft und Gesellschaft treffen“, verbrieft Andreas Staub, Executive Behavioral Designer und Managing Partner. Er teilt die

Vision seiner Kollegen, dem fast konkurrenzlosen Beratungsunternehmen die Marktführerschaft in Europa zu sichern. Wirtschaften beruht auf Verhalten. „Würden Sie sich von einem Arzt operieren lassen, der nicht weiß, wie ihr Körper funktioniert? Holen Sie Rat von jemanden ein, der nicht weiß, wie sich Menschen verhalten?“ Sicher nicht, oder? Wer weiß, wie der Mensch tickt, versteht auch, wie Wirtschaft funktioniert. Nicht immer rational, nicht immer eigennützig, nicht immer profitabel ... aber immer anders und immer schneller. Willkommen in der Digitalisierung. Die Verhaltensökonomie hat wissenschaftliche Methoden entwickelt, das menschliche Verhalten zu identifizieren. Prof. Ernst Fehr gehört zu den weltbesten Verhaltensökonomen. Ein Doppeljackpot. FehrAdvice kann die aktuellsten Forschungsergebnisse einbringen. Empirisches Wissen wird mit individuellen Daten so verknüpft, dass sich innovative Pro-

Vor Ort. Der Executive Behavioral Designer berät Unternehmen in der Umsetzung von Innovationen.

blemlösungen entwickeln und schnell auf ihre Erfolgsaussicht testen lassen. Das Ziel der Aktivitäten von Fehr ist fair: „Die Welt mit evidenzbasierten Lösungen besser machen.“ Und es funktioniert. 90 Prozent der Kunden kommen aus der Welt der Wirtschaft von Dubai bis Dornbirn, aus Shanghai wie aus Schwarzach. 10 Prozent aus der Politik. Ein konkretes Projekt betrifft zum Beispiel Russmedia: Wie kann die Medienbranche bislang anonyme User identifizieren, um mit diesen eine persönliche Beziehung aufzubauen? Der Familienmensch. FehrAdvice ist wie eine Familie organisiert, die Hierarchien nur dann braucht, wenn etwas nicht funktioniert. Die Teams in Zürich logieren in einer Villa und ab Herbst in Wien in der Heumühle auf der Wieden. Seine linke und rechte Hand in der Firma ist Sylke Nirk, COO in Wien und Zürich. Sie hat alles im Griff. Termine, Locations, Meetings, Vorträge, Reisen. Daheim in Zürich genießt der gebürtige Vorarlberger sein Familienleben. Im Zentrum stehen zwei Buben im Schulalter und die Eltern, die in Hörbranz leben. Sein Outing als „Leseratte“, Schachspieler, Skifahrer, Denksportler und Abenteurer im Kopf erfordert ein Freizeitdesign mit großen Zeitfenstern. „Ich brauche viel Zeit zum Nachdenken, was ich noch alles machen könnte“, bekennt Gerhard Fehr, der jedoch konkrete Wünsche an die Zukunft hat: „Meine Kinder mögen gesund und glücklich aufwachsen. Ich möchte erleben, wie sie ihr Leben sinnstiftend gestalten, und bis ins hohe Alter so fit bleiben, dass ich eine Verschlechterung der Pensionsregelung und der Lebensumstände aktiv kompensieren kann.“ Elisabeth Längle

Die ökonomische Sinnhaftigkeit von Experimenten liegt darin, dass man Manpower, Zeit und Geld spart. kontur 59


Foto: Roland Paulitsch

Bettina Steindl geb. 1979 in Kufstein als ältestes von vier Mädels. Matura in der Hotelfachschule (ursprünglich war die Übernahme des elterlichen Gourmethotels „Der Unterwirt“ in Ebbs geplant), Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Spezialisierung auf Internationale Handelswissenschaften, Gender Studies und Kulturmanagement an der Uni Innsbruck. Zwei Jahre in der Brandagentur d.signwerk in Linz, dann bei den Kulturhauptstädten Linz09 und Ruhr.2010 sowie bei Urbane Künste Ruhr. Anschließend Leiterin des designforum Wien. Seit Dezember Leiterin des Bewerbungsbüros zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 in Dornbirn. Unterrichtet an der Kunstuni Linz und der FH Joanneum in Graz, lebt in Bizau und Wien.

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Warum Vorarlberg mehr wollen sollte Spannend und abwechslungsreich werden die kommenden sechs Jahre für Bettina Steindl. Die Tirolerin leitet das Bewerbungsbüro zur Europäischen Kulturhauptstadt 2024 – und hat „kontur“ zehn Fragen beantwortet. Design zieht sich durch Ihre Karriere. Wie kann Vorarlberg in diesem Bereich punkten? Vorarlberg hat neben einer beeindruckenden Kultur- und Architekturszene eine wirklich spannende Designszene. Es gibt im Land interessante Studios und DesignerInnen, besonders aber in Wien und natürlich auch international ist die Kreativität der Vorarlberger GestalterInnen bekannt und sehr präsent. Wo und wann gehen Design und Kultur für Sie eine perfekte Symbiose ein? Meinen Studierenden bringe ich immer den Unterschied zwischen Design und Kunst bei bzw. erarbeiten wir die vorhandenen bzw. möglichen Schnittstellen. Design ist eine Dienstleistung. Es geht (meistens) um perfekte Lösungen. Kultur ist ein intrinsisches Moment des Künstlers/der Künstlerin. Soweit die Fachliteratur. Aber selbstverständlich und glücklicherweise gibt es Überschneidungen und Vernetzungen. Für mich persönlich ähneln sich Kunst und Design dann, wenn es um das Prozesshafte, das Entstehen geht und wenn ich bei der Betrachtung diesen ganz besonderen Glücksmoment erlebe. Was schätzen Sie an Ihrer Arbeit zum Thema „Kulturhauptstadt“? Das mag jetzt übertrieben klingen, aber eigentlich alles. Für diese Vision und das Projekt zu arbeiten, ist unglaublich reizvoll. Das war bei Linz09 so, bei RUHR.2010 und ist es aktuell in Dornbirn. Mich interessiert das Prozesshafte. Kulturhauptstadt bedeutet, einen umfassenden Gestaltungs- und Handlungsspielraum zu haben. Kulturhauptstadt ist kein vorgegebenes Format, es liegt an der jeweiligen Stadt und Region, ihre ganz eigene Kulturhauptstadt zu „er-

finden“ und zu formen. Somit ist jede Kulturhauptstadt sehr individuell. Es geht um echte Inhalte und ehrliche Kulturarbeit! Warum sind die Regionen in Vorarlberg dafür prädestiniert? Die Städte Dornbirn, Feldkirch, Hohenems und der Bregenzerwald haben sich dazu entschlossen, sich gemeinsam als Kulturhauptstadt Europas 2024 zu bewerben. Ein Glücksfall. Dieses Land hat einen unglaublichen Schatz, diesen möchten wir auf der europäischen Landkarte klar positionieren. Es reicht meiner Meinung nach nicht aus, sich in Selbstzufriedenheit zu genügen. Man muss sich nach außen orientieren, vergleichen. Man sollte den Wettbewerb nicht scheuen und sich immer wieder national und international messen wollen. Nur so kann man besser werden, sich immer stärker vernetzen und Kooperationen schließen. Vorarlberg hat viel, kann aber meiner Meinung nach sehr viel mehr. Und sollte auch mehr wollen! Was hat eine Bewerbung „in Regionen“ der Bewerbung einer einzelnen Großstadt voraus? Die Bewerbung einer Region ist besonders interessant, weil damit die ersten Kooperationen schon zwischen den Städten und Gemeinden an sich geschlossen werden. Für uns sogar im gesamten Bodenseeraum. Die Gemeinsamkeiten und die Unterschiede werden verdeutlicht und ein breites Spektrum von allem, was es in diesem Land gibt, wird international präsentiert. Ihre Lieblings-Kulturveranstaltungen im Land? Um diese schwere Frage beantworten zu können, müsste ich schon alles gesehen haben. Grundsätzlich habe

ich aber eine Vorliebe für zeitgenössischen Tanz und für bildende Kunst. Es gibt also genug Möglichkeiten für mich, diese Vorlieben hier auszuleben. Was schätzen Sie als Tirolerin generell am Ländle? Dass ich schon beim ersten Satz gefragt werde „Du bischt aber nicht von hier!“ Im Ernst: Vorarlberg ist ein wunderschönes Land mit sehr vielen interessanten Persönlichkeiten. Das macht die Gesellschaft hier spannend und damit auch das tägliche Leben. Wo gibt es Ihrer Meinung nach noch Nachholbedarf? Aus meiner Sicht gibt es dringenden Nachholbedarf von Frauen in Führungsetagen. Je heterogener ein Team ist, was Geschlecht, Nationalität, Alter und Denkweise betrifft ist, desto erfolgreicher agiert es. Auch QuerdenkerInnen und VorreiterInnen für ein modernes, zukunftsgerichtetes Leben sollten unbedingt größere Aufmerksamkeit bekommen! Wie schaffen Sie es, vom beruflichen Alltag abzuschalten? Kurzfristig und am Ende eines Arbeitstages, indem ich in die Natur gehe oder ein Buch lese. Wenn mehrere Tage freie Zeit vor mir liegen, bin ich viel in Städten unterwegs und konsumiere tatsächlich auch zur Entspannung Kunst und Design. Und in meiner Wohnung in Wien kann ich auch herrlich gut abschalten. Sie haben Besuch. Welches Ausflugsziel darf auf keinen Fall fehlen? Da ich im Bregenzerwald lebe, ist allein schon mein Lebensumfeld ein wunderbares Ausflugsziel. Dann natürlich der Werkraum Bregenzerwald, die Museen im Land und mein Lieblingscafé in Mellau. Sabine Blechschmidt

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KOKON Corporate Campus: All-in-One-Workspace Willkommen am Arbeitsplatz des 21. Jahrhunderts. Mit der Erweiterung des KOKON Corporate Campus in Ruggell (LI) entsteht mit dem KOKON 2 ein neuer All-in-One-Workspace mit einer Gesamtmietfläche von 8880 m².

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Über Generationen. Florian Moosbrugger mit Ehefrau Sandra (hinten re.), den Töchtern Vivienne und Violeta (vorne re.) sowie Mutter Kristl.

Daheim in Lech Der Gast ist König. Dieser Satz ist im Hotel Post in Lech keine leere Floskel. Nicht nur, weil tatsächlich gekrönte Häupter hier logieren und es eine Kaiser-Suite gibt, sondern vor allem, weil das Gastgeben Familie Moosbruggers Leidenschaft ist.

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er schon mal in Lech war, kennt die „Post“. Das Hotel, direkt an der Dorfstraße gelegen, ist beliebter Treffpunkt der „Schönen und Reichen“, von Prominenz und Adel. Umso interessanter ist es, einmal die Akteure hinter den Kulissen kennenzulernen – und festzustellen, wie bodenständig Familie Moosbrugger über all die Jahrzehnte von Glamour und Glitz am Arlberg geblieben ist. Familienbande. Doch zurück zum Anfang: Es war im Jahr 1937, als die Großeltern von Florian Moosbrugger, Irma und

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Erich, die „Post“ in Lech erwerben konnten. In zweiter Generation führten Kristl und Franz den Gasthof weiter und bauten ihn zu einem kleinen 5-Sterne-Hotel aus. 1999, mit gerade mal 29 Jahren, übernahm Florian Moosbrugger die Leitung des Hotels von seiner Mutter Kristl, die das Haus nach dem plötzlichen Tod ihres Mannes ab 1988 allein geführt hatte und sich dabei sogar als erste Frau den Titel „Hotelier des Jahres“ verdienen konnte. Doch eigentlich war es ja der ältere Bruder Michael, der als Nachfolger vorgesehen war: „Durch die Mitarbeit im Hotel und im Rahmen seiner Ausbildung hat er aber die Lie-

be zum Wein entdeckt und daraufhin den Wunsch geäußert, Winzer zu werden. Heute ist er Winzer auf Schloss Gobelsburg und es freut mich sehr, dass wir einige seiner besten Tropfen in unserer Weinkarte führen dürfen“, erzählt Florian Moos-

Wir müssen jeden Tag aufs Neue dafür sorgen, dass alles passt.


Erst die Technik. Florian Moosbruggers beruflicher Weg führte aber keineswegs direkt ins Hotel. So schloss er zunächst die Lehre zum Radio- und Fernsehtechniker ab. Grund dafür war der Wunsch seines Vaters, „dass wir Kinder einen zweiten Beruf lernen, uns ein zweites Standbein aufbauen.“ Rückblickend bereut er die Entscheidung für diesen Beruf nicht: „Das Technische, aber auch die ganze Herangehensweise an Projekte, kann ich heute noch brauchen.“ Dennoch, im Innersten wusste er damals schon: „Ich möchte Hotelier werden.“ So führte ihn sein Weg in

die Schweiz, wo er die Hotelfachschule in Lausanne besuchte und schließlich eine klassische Ausbildung mit diversen Auslandsaufenthalten absolvierte. Zurück im elterlichen Betrieb konnte er das Erlernte in der täglichen Arbeit einfließen lassen und entwickelte so auch sein persönliches Gespür dafür, was ihm als Hotelier wichtig ist. „Und das ist damals wie heute vor allem eine natürliche Herzlichkeit. Wir stehen nicht für ein Show-off von materiellen Werten. Vielmehr sollen die Gäste zu uns kommen, weil sie sich wohlfühlen wollen. Zwar in einem sehr hohen Standard an Dienstleistung, aber mit einem unaufgesetzten Umgang mit Luxus.“ Zur Seite steht Florian Moosbrugger bei der täglichen Arbeit nicht nur ein motiviertes Team, sondern auch seine Ehefrau

Gewachsen. In den 1930erJahren bot das Haus 20 Zimmer, heute sind es 46 sowie zwei Appartements und drei Suiten.

Fotos: Herbert Lehmann

brugger. Auch seine Schwester Johanna ist der Gastronomie treu geblieben, sie leitet heute Betriebe wie das „Bergschlössl“ und die Skibar „Basecamp“ in St. Anton am Arlberg oder die Lech Lodge in Lech.

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Fotos: Herbert Lehmann, Familie Moosbrugger

Familienleistung. Aus einem Bauernhaus mit dicken Mauern ist ein außergewöhnliches Luxushotel geworden.

Sandra, die von Anfang an mit dabei war. Auch nach der Geburt der beiden Töchter Vivienne und Violeta in den Jahren 2001 und 2005. Dennoch war für Sandra und Florian Moosbrugger immer klar, dass der Freiraum für die Erziehung der Kinder gegeben sein muss. „Wir wollten nie, dass sie so nebenher laufen und vielleicht gar emotional verwahrlosen.“ Dass sie dabei alles richtig gemacht haben, zeigt vielleicht auch die Tatsache, dass mit Violeta schon die nächste Hoteliers-Generation in den

Ich bin im Hotel der ‚Zeitreisende‘, der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft gleichermaßen im Blick hat. 66 kontur

Startlöchern steht. „Das ist natürlich in zweifacher Hinsicht eine extrem große Freude. Erstens fürs Unternehmen, aber auch familiär, da die Kinder den Wunsch verspüren, das Gleiche zu tun wie wir. Wir bringen also scheinbar auch daheim zum Ausdruck, dass wir es gerne machen.“ In Balance. Doch so sehr man seinem Beruf gerne nachgeht – Hotelier ist ein Fulltime-Job, man ist rund um die Uhr für die Gäste da. Umso wichtiger ist es Florian Moosbrugger, einen Ausgleich zu finden. „Man muss schon ganz konsequent an der ‚Work life balance‘ arbeiten und auf sein Wohlbefinden schauen. Im Grunde sind wir ja Langstreckenläufer. Es bringt mir nix, wenn ich mich innerhalb von fünf Jahren so fertig mache, dass ich mit 50 dann plötzlich keinen Spaß mehr an der Arbeit habe. Daher stelle ich mir immer die Frage: Will ich so, wie ich jetzt lebe, auch in 15 Jahren noch leben? Wenn die Antwort ‚Nein‘ lautet, muss ich was ändern.“ Doch

bis dato lautet die Antwort für Florian Moosbrugger immer noch „Ja“. Kein Wunder, hat er doch Wege gefunden, auch mal vom Hotelalltag abzuschalten. In erster Linie gelingt ihm das in der Natur. Im Winter beim Skifahren und Langlaufen, im Sommer entweder auf der Jagd oder beim Golfen mit Freunden. „Ich glaube auch, dass es ganz wichtig ist, sich seinen Freundeskreis zu erhalten. Am besten mit Menschen, die nicht dasselbe Thema im Leben haben. Es ist nämlich auch mal schön, über andere Dinge als die Gastronomie zu sprechen“, schmunzelt er.


Spuren hinterlassen. Schon allein in der Familie gab es für die Kinder viele Vorbilder.

Erfolgsgeschichte. Der Gasthof Post ist seit 80 Jahren in Familienbesitz.

Die eigene Vision. Aber Florian Moosbrugger kann es nicht verbergen, er ist Hotelier mit Leib und Seele. Schließlich wurde ihm der Beruf ja quasi in die Wiege gelegt, die „Post“ ist das Vermächtnis seiner Vorfahren. „Gerade deshalb ist das Führen solch eines Betriebes auch eine Bürde. Besonders am Anfang habe ich immer das Gefühl gehabt, ich muss der Familie gerecht werden. Ehrlich gesagt habe ich erst seit den letzten zwei großen Umbauten (2010 Spa-Bereich und neuer Bettentrakt und 2017 das Restaurant, Anm.), so wirklich das Gefühl, dass es jetzt meins ist. Dass

ich nicht mehr nur Tradition fortführe, sondern meine Vision zum Ausdruck bringe, wie ein 5-Sterne-Hotel in Lech für mich ausschauen soll.“ Eine, die diesen Wandel live miterlebt, ist Mutter Kristl. Sie zeigt sich von den Umbauten und dem neuen Restaurant begeistert, auch wenn es zuvor gerade bei letzterem Projekt doch einige Überzeugungsarbeit brauchte, wie sich Florian Moosbrugger erinnert: „Der alte Speisesaal war ja ihr Projekt. Den hat sie 1969 mit meinem Vater gebaut. Da haben wir wirklich viele Gespräche geführt und sicher zwei Jahre lang diskutiert, bis sie dann auch ihre Zustimmung gegeben hat. Und jetzt gefällt es ihr extrem gut.“

Stolz auf das Geleistete wäre sicherlich auch Großmutter Irma, die nach wie vor eines der größten Vorbilder für Florian Moosbrugger ist. „Sie hatte eine wunderbar pragmatische Lebensphilosophie, die schlicht lautete: ‚Etwas gibt es überall, alles gibt’s nirgends.‘ Und für sie war auch ganz klar, wie man einen Hotelbetrieb führt. Ich erinnere mich, wie sie immer sagte: ‚Wo du nicht bist, Herr Jesus Christ, da schweigen alle Flöten.‘ Sprich, man muss als Hotelier dazuschauen und einfach persönlich da sein. Denn nur, wenn man die Dinge des Hotelalltags persönlich angeht, werden sie auch so umgesetzt, wie man das haben möchte.“ Sabine Blechschmidt

„Lech hat eine unglaubliche Beständigkeit der geschäftlichen Entwicklung. Das erleichtert Investitionstätigkeiten. Dennoch stehen Familienbetriebe auch vor Herausforderungen, vor allem, was eine rentable Betriebsgröße betrifft.“ kontur 67


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Das Zeug zum Klassiker Nachhaltiger Luxus, wirtschaftliche Perspektiven und die Bedeutung eines starken Familienverbandes – Chopard-Chef und Miteigentümer Karl-Friedrich Scheufele über Erfolgsfaktoren und Wertvorstellungen des familiengeführten Unternehmens.

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usammen mit seiner Schwester Caroline lenkt KarlFriedrich Scheufele die Geschicke der Uhren- und Schmuckmanufaktur Chopard. „kontur“ hat ihn zum Interview gebeten – über den Aufschwung in einem turbulenten Markt, starke Werte und das richtige Gespür für wahre Uhrenikonen, abseits eines schnelllebigen Mainstreams.

Fotos: Chopard

Karl-Friedrich Scheufele. Seit 1963 befindet sich Chopard im Familienbesitz.

Vor Kurzem wurde eine neue Version der L.U.C Full Strike vorgestellt. Auf welches Detail dieses Zeitmessers sind Sie besonders stolz? Die L.U.C Full Strike ist unsere erste Minutenrepetition und wohl das innovativste Modell. Im Vorfeld wurden dafür 50.000 Euro für den Bereich Research und Development in Zusammenarbeit mit der Universität in Lyon aufgewendet, um diese Technologie umzusetzen. Das Modell sollte viel vereinen, was jedoch nicht auf Kosten des Klangs geht. Ganz besonders ist der unverkennbare, kristallklare Klang, sie besitzt Tonfedern aus Saphir. Diese langen, gewundenen Stäbe bilden eine Einheit mit dem Glas der Uhr. In ihrer Gesamtheit verhalten sich diese Elemente wie der ideale Lautsprecher, der das von den Hämmern erzeugte Läuten verstärkt. Eine Besonderheit ist auch, dass sie bis zu zehn Mal erklingt, mit nur einem Mal aufziehen.

Nachhaltigkeit war schon immer ein wichtiger Bestandteil unserer Unternehmensphilosophie. kontur 69


Hauseigenes Kaliber. Seit 1996 verfügt Chopard über seine eigene Manufaktur in Fleurier, wo die L.U.C.-Uhren entwickelt und hergestellt werden.

Wie positioniert sich die L.U.C Full Strike zu anderen Uhren aus Ihrem Haus? Technologie und Design sind einzigartig und daher nicht mit unseren anderen Uhren vergleichbar. Da die Herstellung sehr aufwendig ist, wurde sie auf 20 Stück limitiert. Ab Juli 2018 will Chopard ausschließlich ethisches Gold, d. h. unter verantwortungsvollen Bedingungen geschürftes Edelmetall, verwenden. Wie kam es zu dieser Entscheidung? Kann die Lieferkette immer nachverfolgt werden? Was das Ausgangsmaterial Gold betrifft, wird unsere Reise zu nachhaltigem Luxus damit ihren Höhepunkt erfahren. Es war uns immer ein Anliegen,

Das Jahr hat sehr gut für uns begonnen und auch die Baselworld hat gezeigt, dass wir auf einem starken Weg sind. 70 kontur

Von der Entscheidung über die Produktion bis hin zum Verkauf ist alles in einer Hand – Chopard ist eine große Familie, die mit Leidenschaft gemeinsam Erfolge feiert. dass derjenige, der eine Chopard-Uhr oder ein Schmuckstück kauft, auch mit dem Bewusstsein lebt, dass die Rohmaterialien aus verantwortungsbewussten Quellen stammen, welche ethischen sowie sozialen Standards entsprechen. Die Lieferkette kann in der Tat nachverfolgt werden und diesen Schritt haben wir bereits gesetzt, um das faire Handling von Rohmaterialien zu garantieren. Starker Franken und schwierige asiatische Märkte bestimmten unter anderem die vergangenen Jahre der Uhrenbranche. Sehen Sie bereits eine Trendumkehr? Generell ist die Luxusbranche in den vergangenen 20 Jahren gewachsen. Darunter gab es Jahre mit weniger Wachstum, vor allem in den letzten zwei Jahren war die Situation in der Uhrenbranche etwas schwieriger. Jedoch gegen Ende des Jahres zeigte sich wieder ein deutlicher Aufschwung, der sich nun fortsetzt und der Ausblick ist positiv. Das

Jahr 2018 hat sehr gut für uns gestartet und auch die Ergebnisse der Baselworld im März haben schon bestätigt, dass wir auf einem starken Weg sind. Sie haben mehrmals bekräftigt, dass so lange Sie das Unternehmen führen, keine Smartwatch gebaut wird – mittlerweile hat der Hype um die neue Technologie abgenommen. Ist das eine Art Bestätigung, sich auch in Zukunft auf traditionelle Werte der Uhrmacherkunst zu besinnen und nicht jedem Trend hinterherzulaufen? Wir haben uns von Anfang an auf die traditionelle Uhrmacherkunst konzentriert und möchten diese auch weiterhin unterstützen. Es geht um die Frage, welche Richtung man einschlagen möchte. Für mich ist es nicht wichtig, immer den Trends zu folgen, vielmehr geht es darum, ein zeitloses Design zu erarbeiten, welches das Potenzial hat, später zu einem Klassiker zu werden. Wenn man dieses


Ein edler Begleiter Zeitmesser von Chopard sind in Vorarlberg bei Präg Dornbirn erhältlich. Hier schätzt man die hoch­ wertige Verarbeitung: „Die Werke haben eine hervorragende Qualität was Genauigkeit und Verlässlichkeit betrifft. Neben der Schönheit der Uhren ist diese Wertigkeit mit ein Grund, dass wir bereits seit Jahren die Marke führen“, so Rudi Präg.

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Ziel umsetzen kann, dann hat man eine gute Uhr entwickelt. Chopard ist eines der letzten familiengeführten Unternehmen – zuletzt wurde unter anderem Breitling verkauft. Ist es ein Vorteil, einer der letzten Verbliebenen unter den Großkonzernen zu sein? Es gibt immer Vor- und Nachteile, doch wir sind sehr stolz darauf, ein familiengeführtes Unternehmen zu sein und wollen dies auch langfristig so weiterführen. Es ist für uns im Familienverband wichtig, Entscheidungen direkt und effizient treffen zu können. So ist von der Entscheidung über die Produktion bis hin zum Verkauf alles in einer Hand. Chopard ist eine große Familie, die mit Leidenschaft und Liebe zu ihrer Arbeit gemeinsam Erfolge feiert. Ihre Familie wird unter den Mitarbeitern sehr geschätzt. Die Menschen sind stolz, zu Ihrem Unternehmen zu

gehören und ein Teil der Erfolgsstory zu sein. Was ist das Geheimnis: Bodenhaftung, schwäbischer Fleiß und bedachtes Wirtschaften? Es ist die Leidenschaft zu unserer Arbeit, welche unser Familienunternehmen auszeichnet. Wir sind dankbar, von so einem tollen Team unterstützt zu werden, das mit Freude ein Teil der Chopard-Familie ist. Ein Unternehmen ist nur so gut, wie die Menschen, die dafür arbeiten. Unsere Werte spiegeln sich auch in unseren Partnerschaften wider, auf die wir auch sehr stolz sind.

Chopard-Uhren sind außergewöhnlich, daher suchen Liebhaber neben Klassikern auch Sondereditionen. RUDI PRÄG, JUWELEN-UHRENOPTIK PRÄG DORNBIRN

Sie haben einmal gesagt, dass Ihr ers­ tes Auto ein Porsche 356 war, den Sie mit 25 Jahren erworben haben. Können Sie sich noch an Ihre erste Uhr erinnern? (lacht) Vor dem Porsche gab es noch einen alten VW-Käfer, mein drittes Auto war dann ein sehr gebrauchter Porsche. Meine erste Uhr, die ich geschenkt bekommen habe, war eine Heuer GMT Autavia. Christiane Schöhl von Norman

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Ab nach draußen! Foto: Shutterstock

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s ist wieder Sommer in der Stadt! Großer Auftritt für wildromantische Heurige und stimmungsvolle Schanigärten. Dabei muss es gar nicht immer traditionell Wienerisch zugehen, wie unsere vier Adressen auf den folgenden Seiten beweisen. Begleiten Sie uns auf einer Reise von Wien über Japan bis in die ganze Welt. Und wir bleiben bei unserem kulinarischen Ausflug auch nicht nur in der Stadt. Schließlich zieht es auch die Wiener in der heißen Jahreszeit am Wochenende raus aufs Land. Sommerfrische ist angesagt – und wir machen gerne mit!

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Nichts wegwerfen Unser erstes Ziel ist Purbach, ca. 50 Kilometer von der österreichischen Hauptstadt entfernt. Hier lässt Max Stiegl seine Gäste im Gut Purbach die Landschaft des Burgenlandes kosten, das Terroir der Gegend schmecken. Sein Ziegenfleisch stammt aus seiner eigenen Zucht an den Hängen des Leithagebirges, sein Schwein kommt hauptsächlich von einem kleinen Betrieb in der Nähe von Sopron, wo die Tiere entweder auf den Feldern grasen oder die Weingärten der Gegend nach Unkraut durchwühlen. Sein Fisch wird ausschließlich im Neusiedlersee gefangen, und in der Früh geht Stiegl in den Wald hinter seiner Schafsweide, um je nach Saison frische Kräuter, wilden Knoblauch, Pil-

Gut Purbach. Der einstige Lesehof ist zu einem gastronomischen Leitbetrieb geworden.

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ze oder Beeren zu sammeln. Berühmt gemacht hat Stiegl seine Leidenschaft für die weniger zugänglichen Teile des Tieres, für die Innereien und billigen Schnitte, die andere Köche erst gar nicht angreifen. „Ein trainierter Schimpanse kann einen Hummer dämpfen, aber es braucht Hingabe, Zeit und Respekt, um aus einem Schweinsohr eine Köstlichkeit zu machen“, hat Gastrokritiker Anthony Bourdain einmal geschrieben – genau diese Liebe, diese Zeit und dieser Respekt sind es, die Stiegls Küche im Gut Purbach ausmachen. Nicht, dass sich Stiegl nur mit Ohren beschäftigen würde – seine Zuneigung gilt allen Teilen des Tieres. Er nimmt sich Zeit, sorgfältig Kutteln zu putzen, er

Neben der herausragenden, national wie international gefeierten Küche und dem umfangreichen Weinkeller ist es vor allem die innovative Verbindung aus traditioneller Landwirtschaft und zeitge­ mäßer Küche, die den besonderen Charme des Gut Purbach ausmacht. schmort mit Hingabe Lammzungen, und er hat genug Respekt vor dem Tier, das er verarbeitet, um wirklich nichts wegzuwerfen und auch noch den Kopf zu verkochen. Wenn all das getan ist, bleibt immer noch genug Zeit, um das Filet oder die Beiried zu braten. Und weil das alles in einem wunderschönen Lesehof aus dem 17. Jahr-

Im Heurigen. Bei Helmut Krenek kann man genießen und die Seele baumeln lassen.


hundert serviert wird, wird nicht nur der Geschmackssinn verwöhnt. Das Anwesen gehört Dr. Hans Bichler, Winzer aus Leidenschaft. All seine Weine sind ebenfalls im Gut Purbach erhältlich. Gut Purbach. Hauptgasse 64, 7083 Purbach, +43 2683 56086, www.gutpurbach.at, Öffnungszeiten: Montag: 18–21 Uhr, Donnerstag bis Samstag: 12–14 Uhr und 18–21 Uhr, Sonntag: 12–18 Uhr, Dienstag und Mittwoch geschlossen, Betriebsurlaub 2018: 25. Juni bis 4. Juli

Die Seele baumeln lassen Weiter geht unsere Genussfahrt nach Stammersdorf bei Wien. Ziemlich am Ende der Kellergasse, in der sich Presshaus an Presshaus gesellt, findet man den Heurigen Helmut Krenek. Schon beim Betreten legt man allen Stress ab und lässt sich ein auf die entspannte Atmosphäre. Ob die gemütliche, von Weinranken umzäunte Laube, der wild urige Weingarten oder die moderne Stube – jedes Platzerl hat seinen ganz besonderen Charme und macht Lust auf ein gutes Glaserl Wein und eine feine Jause dazu. Und hier ist man bei Helmut Krenek genau an der richtigen Adresse. Für Gaumenfreuden und das leibliche Wohl sorgt der Chef des Hauses höchstpersönlich, die hervorragenden Weine von Hans Peter Göbel, dem eigentlichen Hausherrn, machen den Aufenthalt zu einem unvergesslichen Erlebnis.

kann. Auf der Speisekarte findet man japanische Küche mit internationalen Einflüssen. Dabei liegen die kulinarischen Schwerpunkte klar bei Sushi und Sashimi, Karaage (Frittiertes), Tapas und Robatagerichten (Gegrilltes). Mittags kommen vor allem Donburi, also Reisgerichte, angerichtet in einer Schüssel mit Fleisch, Fisch oder Vegetarischem, auf den Tisch. Die Mochi, japanische Reiskuchen, die traditionell vor allem zu Neujahr in Japan gegessen werden, werden als Dessert mit verschiedenen Füllungen serviert. Bei der Wahl seines Essplatzes kann man sich übrigens entscheiden: Entweder man nimmt in der Showküche, an „ganz normalen“ Tischen oder, während der Sommermonate, im schönen Schanigarten Platz. Das „Mochi“ ist übrigens nicht mehr allein. Nach zwei intensiven Jahren bekam es 2014 Zuwachs in Form eines Take-away-Stores, der sich direkt gegenüber befindet: das o.m.k. Die Abkürzung steht für O-Mochi-Kaeri, was auf Japanisch bedeutet: „zum Mitnehmen“. In diesem japanischen Pedant zur Greißlerei werden neben Sushi, Maki und Co, auch japanische Produkte wie Sake, Miso und eine kleine,

Fotos: Luzia Ellert, Johannes Rautzenberg, Mochi

Was beim Blick in die Speisekarte als Erstes auffällt, sind die zahlreichen Gerichte vom Strohschwein. Diese Tiere werden auf Stroh gehalten, was ihr natürliches Instinktverhalten weckt. Ob kalter Braten, Rohschinken oder Leberpastete – die Spezalitäten des Hauses sollten unbedingt probiert werden. Überhaupt haben regionale Küche und artgerechte Haltung der Tiere bei Helmut Krenek einen besonderen Stellenwert. Ganz nach den Kriterien „gut, sauber, fair“ wurde der Heurige nicht ohne Grund aktuell mit vier „Trauben“ beim Falstaff ausgezeichnet. „Uns ist einfach wichtig, zu wissen, woher die Zutaten kommen. Dies ist ganz entscheidend für guten Geschmack“, ist der Gastgeber überzeugt. Diese Leidenschaft für Qualität kommt bei jedem Gericht zum Ausdruck und lädt ein, an diesem idyllischen Fleckchen Erde bei ausgezeichneten Schmankerln und einem Glas Wein die Seele baumeln zu lassen.

Heuriger Helmut Krenek. Stammersdorfer Kellergasse 131, 1210 Wien, +43 1 2948420, www.helmut-krenek.at, Öffnungszeiten: Freitag, Samstag und Montag: ab 16 Uhr, Sonntag und an Feiertagen ab 12 Uhr

Willkommen in Japan Verabschieden wir uns nun von der ländlichen Idylle. Es geht zurück ins urbane Treiben Wiens – oder doch Japans? Im Jänner 2012 wurde das „Mochi“ von Tobi und Sandra gemeinsam mit Eddi und Nicole eröffnet, gedacht als Izakaya (I = sitzen; Sakaya = Sake Geschäft). Die Gründer wollten eine Kneipe mit angenehmer und gemütlicher Atmosphäre schaffen, in der man sich wohlfühlt, etwas Gutes essen

Fusion. Mochi verbindet die traditionelle japanische Küche mit internationalen Einflüssen.

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Der denkmalgeschützte Heiligenkreuzerhof ist eines der schönsten und verborgensten barocken Innenhofensembles. Inmitten der Wiener Innenstadt liegt er zwischen der Schönlaterngasse und der Grashofgasse. Zu ihm zählen mitunter ein Stiftshof mit Prälatur, eine Kapelle und ein Zinshaus. Die Geschichte des Heiligenkreuzerhofes führt weit zurück ins Mittelalter. Man vermutet, dass er im 12./13. Jahrhundert errichtet wurde. Demnach würde sich das älteste Zinshaus Wiens im Heiligenkreuzerhof befinden. aber feine Auswahl an japanischem Porzellan angeboten. Die Kunden können die Produkte selber abholen, sie sich aber auch bequem liefern lassen. Im Jänner 2017 kam schließlich das dritte Baby zur Welt – die Mochi Ramen Bar. Gelegen am Vorgartenmarkt, einem idyllischen kleinen Markt im zweiten Bezirk, ist die Mochi Ramen Bar eine Hommage an die Nudelsuppenküchen in Japan. Geboten werden hier kleine japanische Tapas, natürlich Ramen (japanische Nudelsup-

pen) mit hausgemachten Ramennudeln, ein oder zwei Tagesspecials, Süßes und eine kleine Getränkekarte.

Mochi. Praterstraße 15, 1020 Wien, +43 1 9251380, www.mochi.at, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 11.30–22 Uhr (sonntags und an Feiertagen geschlossen) o.m.k. Praterstraße 16, 1020 Wien, +43 1 2123648, www.mochi.at/omk, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 11–21.30 (sonntags und an Feiertagen geschlossen) Mochi Ramen Bar. Vorgartenmarkt Stand 12 und 29, 1020 Wien, www.mochi.at/ramen-bar, Öffnungszeiten: Dienstag bis Samstag: 11.30–21.30 Uhr (sonntags, montags und an Feiertagen geschlossen)

Lieblingsplatz. Stimmungsvolles Ambiente bietet das Buxbaum Restaurant innen wie außen.

Inmitten der Wiener Innenstadt liegt der geschichtsträchtige Heiligenkreuzerhof. Seit Anfang 2016 betreibt Benjamin Buxbaum dort sein Restaurant, das für gehobene österreichische Küche, modern interpretiert, steht. Für die Köstlichkeiten verantwortlich zeichnet Küchenchef Daniel Kellner, Restaurantleiterin Anna Andert und Sommelier Petr Hlinák ergänzen das tatkräftige Vierergespann. Das Buxbaum Restaurant bietet auf Wunsch des Gastes individuell zugeschnittene Konzepte an. „Ziel ist es, die Erwartungen des Gastes nicht nur zu erfüllen, sondern zu übertreffen“, erklärt Benjamin Buxbaum. Insgesamt lässt sich das Restaurant in vier Bereiche unterteilen. Umgeben von Spitzenweinen im schiefervertäfelten Rundbogen lässt es sich im Weinraum mitunter hervorragend dinieren. Durch zwei offene Rundbögen ist dieser mit dem Hauptraum verbunden, der samt Bar das Herzstück bildet. Für jene, die es eher ruhig mögen, stellt der Nischenraum die perfekte Location dar, der wohl exklusivste Raum ist jedoch das Séparée. Aber nicht nur im Inneren zeichnet sich das Buxbaum Restaurant durch Besonderheiten aus. Draußen präsentiert es sich während der Sommerzeit mit einem einzigartigen Gastgarten. Zwischen blühenden Rosensträuchern und Olivenbäumen können Gäste hier sowohl mittags als auch abends herrlich genießen. Sabine Blechschmidt Buxbaum Restaurant. Grashofgasse 3 im Heiligenkreuzerhof, 1010 Wien, +43 1 2768226, www.buxbaum.restaurant, Öffnungszeiten: Montag bis Samstag: 11–23 Uhr, Küchenzeiten: Montag bis Samstag: 12–15 Uhr sowie 17–22 Uhr

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Fotos: Clemens-Niederhammer, Buxbaum Restaurant

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Foto: Martin Mischkulnig

Freiraum schaffen

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Norman Foster. Kapellen­ entwurf für den Vatikan.

Wer das Motto „Freespace“ ernst nimmt, geht als Besucher der Architektur Biennale zuerst dorthin, wo nicht viel verbaut ist, in die Giardini oder auf die Insel San Giorgio Maggiore.

D

er Heilige Stuhl beteiligt sich zum ersten Mal an der bedeutenden Ausstellung in Venedig und hat sich im hintersten Eck des kleinen Eilandes eingenistet, das vom Markusplatz aus wie eine Klosterfestung wahrnehmbar ist. Hinter dem Gemäuer, wo der Blick auf die Lagune frei wird, findet der Flanierer dann nicht nur schattenspendende Bäume, sondern eine Reihe von Kapellen, die namhafte Architekten mit dem Auftrag entworfen haben, Orte zu schaffen, die den kontemplativen Charakter eines Freiraumes verstärken und der Liturgie entsprechen. Manches, auch die zeltähnliche Holzkonstruktion des Briten Norman Foster oder ein aufklappbarer Turm des Australiers Sean Godsell ist fragwürdig, die Spirale von Javier Corvalán ist

in ihrer Symbolik nachvollziehbar wie das minimalistisch ausgelegte Doppelkreuz der Brasilianerin Carla Juacaba. Ob das wackelige Ding überhaupt seine Funktion erfüllen kann, sei dahingestellt, jedenfalls hat sie sich mehr überlegt als der Japaner Terunobu Fujimori mit seinem einfachen Zen-Hüttchen und Ricardo Flores & Eva Prats aus Barcelona mit einem rotweißen Langhaus, dessen Wände der Natur immerhin eine Projektionsfläche bieten, die den Betrachter zur Ruhe kommen lässt. Sich für dieses Projekt in Mitteleuropa kaum umgesehen zu haben, erweist sich wohl als Manko, der Kapellenbau in den Alpen ist bei Künstlern und Architekten wieder ein großes Thema.

Henke Schreieck. Skulptur für den Austria-Pavillon.

Fotos: Christa Dietrich, Martin Mischkulnig

Entspannung. Projekt von Vo Trong Nghia.

28 Jahre als Symbol. Am Hauptort der Biennale, in den Giardini, wo etwa ein Drittel der insgesamt über 60 Nationenauftritte abschreitbar ist, zeugen die Länderpavillons von der Zeit ihrer Entstehung im Laufe der in den 1890er-Jahren gegründeten Kunst Biennale, neben der seit 1980 jeweils alternierend eine Architektur Biennale veranstaltet wird. Der deutsche Pavil-

Dem Freiraumbedürfnis der Menschen zu entsprechen, das müssten Architekten ihren Auftraggebern abverlangen. kontur 79


Preisträger. Der Schweizer Pavillon wurde ausgezeichnet.

Wir tragen Verant­wortung, wir müssen uns überlegen, warum es den Menschen nicht gut geht in einem Raum.

Kommissärin. Verena Konrad im Austria-Pavillon.

lon geht auf die Entwürfe eines Venezianers zurück, wurde 1938 aber mit martialischen Säulen versehen. Heuer werden im Grunde genommen die Folgen des Krieges sichtbar gemacht. 28 Jahre war Deutschland durch eine Mauer geteilt, seit 28 Jahren ist sie weg. Was sich im Brachland entwickelt hat – in Berlin sind es unter anderem Clubzonen –, und wie viele Freiräume noch existieren, wird aufgezeigt. Daneben erzählen Menschen aus verschiedenen Ländern, wie sie mit noch bestehenden Mauern leben. Dabei ist durchaus ernüchternd, wenn man neben der Empörung erfährt, welche Akzeptanz oder Gleichgültigkeit das Trennende evoziert.

der als Ausstellungsbäude erstrahlt, das seiner Funktion qualitätsvoll gerecht wird und in dessen Mitte Bäume weiterhin Platz einnehmen dürfen. Großbritannien ließ seinen Pavillon einfach leer bzw. überbaute ihn mit einer Terrasse, die man lapidar „Island“ nennt. Oben blickt man nicht nur auf das unscheinbare Dach, das wie eine kleine Insel aus dem Boden ragt. Zur grandiosen Aussicht wird Tee gereicht. Beim Nippen an der Tasse, in der ein Pfefferminzblättchen schwimmt, kommt man nicht umhin zu denken, dass sich die Briten nicht mehr als einen ironischen Gag hinsichtlich des EU-Austrittes geleistet haben, für den die Jury einen Sonderpreis vergab.

Gleich daneben präsentiert Kanada nichts anderes als seinen Pavillon selbst, der 1957 errichtet wurde, nach zahlreichen Interventionen zu Schaden kam und nun wie-

Aktuelle Themen. Die USA haben sich hingegen viel angetan, in Lebensraumschaffung und -gestaltung, in Bürgerrechte und Migration oder sogar in das Thema,

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inwieweit uns der Weltraum begrenzt, mag man sich vor Ort oder auf Internetplattformen vertiefen. Israel hat sich weit hinausgelehnt und legt offen, inwieweit der Kampf unter den Religionen den Lebens- bzw. Stadtraum prägt und inwiefern Veränderungen möglich sind. Im Pavillon von Tschechien und der Slowakei prangt der etwas veränderte „Unes-co“-Schriftzug. Untersucht wird ein Problem, das auch für Venedig gilt, drohen die Altstädte in gewissen Regionen doch an den Touristenströ-


Lichtspiele. Der Pavillon von Singapur.

Fotos: Christa Dietrich, Andrea Merola/AP, Martin Mischkulnig

Ambiente. Sagmeister und Walsh.

Poetisch. Der Pavillon von Indonesien.

Mauern. Der deutsche Pavillon.

men zu ersticken. Bewohner wurden aufgerufen, möglichst sichtbar ihrer Alltagsbeschäftigung nachzugehen und so das Posieren vor Sehenswürdigkeiten zu unterwandern. Griechenland punktet mit historischen und zeitgenössischen Bildungsbauten, Finnland mit Bibliotheken, Irland (im Arsenale) mit Marktplätzen und im belgischen Pavillon wird unter dem Titel „Eurotopie“ eine gemeinsame europäische Identität urgiert. Holland hingegen lädt zur theatralen Erkundung: Wer die Tü-

ren an den Schrankwänden öffnet, findet sich unter anderem im Nachbau jenes Hotelzimmers wieder, in dem Yoko Ono und John Lennon einst ein Bed-in gegen den Krieg veranstalteten. Die vielen Schrankwände im Schweizer Pavillon sind nicht zu öffnen, ein Team beschäftigte sich mit dem Wohnungsbau und ließ Räume errichten, die den Besichtiger eines typischen Appartements normal, als Riesen oder als Zwerg erscheinen

Die Absicht, einen AustriaPavillon zu errichten, wurde im Jahr 1910 bekundet, erst im Jahr 1934 wurde der Pavillon nach Plänen der Architekten Josef Hoffmann und Robert Kramreiter eröffnet. In den 1950er-Jahren wurde der Skulpturenhof vergrößert und ein Büro eingebaut. lassen. Dafür gab es den Hauptpreis und einiges Schmunzeln oder Kopfschütteln unter den Experten. Im Vergleich zu Österreich (dem Land, das beim letzten Mal im Jahr 2016 immerhin durch Stefan und Bernhard Marte in der zentralen Themenausstellung vertreten war) fallen die Schweizer in der „Freespace“-Schau von Shelley McNamara und Yvonne Farrell immerhin auf. Angela Deuber etwa repräsentiert die junge Generation, auf einer Empore im Hauptpavillon sind zahlreiche Archi-

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„Freespace“, so das Generalmotto, ermutige zu neuen Wegen des Denkens, die Welt mit anderen Augen zu sehen, Lösungen überall dort zu finden, wo sich Architektur um das Wohl und die Würde jeden Bewohners dieses verletzlichen Planeten dreht. Hauptkuratorinnen sind Yvonne Farrell und Shelley McNamara. Die Biennale ist in den Giardini und im Arsenale von Venedig bis 25. November 2018 geöffnet. tekturmodelle von Peter Zumthor ein Anziehungspunkt. Aus der Sammlung des Kunsthaus Bregenz geliefert, bieten sie Auseinandersetzung mit der atmosphärischen Wirkung von Form und Material.

Fotos: Chrsta Dietrich, Martin Mischkulnig

Auf der Suche nach Atmosphäre auf dem Parcours, der das Humane, das Wohlgefühl in der Architektur oder das – so simpel es klingen mag – Bauen einer besseren Welt aufzeigen will, müsste man unweigerlich beim Austria-Pavillon landen, der quasi den Schlusspunkt in den Giardini markiert, den im Arsenale Alvaro Siza mit einer schlichten Sitzbank oder Vo Trong Nghia mit einer Skulptur aus Bambus setzen. „Atmosphäre erzeugt Befindlichkeit“, erklärt Verena Konrad, die Leiterin des Vorarlberger Architektur Instituts in ihrer Funktion als Kommissärin des Österreich-Auftritts. Mit den Teams LAAC (Kathrin Aste und Frank Ludin) und Henke Schreieck (Marta Schreieck und Dieter Henke) hat sie Architekten eingeladen, die grundsätzlich konzeptionell arbeiten und sich durch große Sensibilität und Reflexionskraft auszeichnen. Die gestellten Auflagen sind erheblich, galt es

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doch, Haltungen über Installationen zu vermitteln, dabei den in den 1930er-Jahren entstandenen Hoffmann-Pavillon in seinen Dimensionen zu berücksichtigen und, wie es Dieter Henke formuliert, in seiner Pathetik zu brechen. Das Ergebnis ist eine präzise und zugleich spielerische Lösung, haben Henke Schreieck doch ein Möbelstück zehnfach vergrößert, dabei Materialien wie stabiles Holz und nachgiebiges Papier verwendet und eine begehbare Skulptur errichtet, die mit Dimensionen und Materialität konfrontiert und zudem die Hoffmann’schen Oberlichtfenster in ihrer Funktion erweitert. Dabei kann der

Besucher das Areal überblicken oder sich in der „Sphäre“ des LAAC-Teams spiegeln. Aste und Ludin haben die Dimensionen des Innenhofs studiert und die Überlegungen, die Hoffmann und Kramreiter bei der Konstruktion der Schlussmauer bewegt haben, verdeutlicht. Die harmonische Rundung bildet, horizontal angewendet und weitergedacht, die Erdkugel im Maßstab 1:50.000 ab. Schönheit funktioniert. Dass Schönheit wieder ein wichtiger Begriff in der Architektur werden darf, steht außer Zweifel. In Venedig wird der Fakt vom in New York lebenden Vorarlberger Designer Stefan Sagmeister und seiner Geschäftspartnerin Jessica Walsh verdeutlicht, die ihr Statement „Beauty = Function“ mit zwei bunten Computeranimationen unterstreichen, die, Geräusche inkludiert, ein Wohlgefühl

Blick von oben. Die Architekten-Teams und die Designer haben im AustriaPavillon die bestehende Kubatur in die Arbeiten einbezogen.

Peter Zumthor. Die Architekturmodelle aus dem KUB sind ein Anziehungspunkt.

auslösen, Ruhepol und Nachdenkareal zugleich sind. Sagmeister: „Wer an ein Projekt mit dem Ziel herangeht, auch etwas Schönes zu schaffen, wird feststellen, dass dieses Projekt dann auch besser funktioniert.“ Apropos Grenzen: Nicht weit vom Austria-Pavillon entfernt interpretiert Brasilien das Motto „Freespace“ mit „Mauern aus Luft“, eliminiert die Grenzen zwischen den Disziplinen, plädiert also für die Zusammenarbeit von Architekten und Künstlern und lässt auf den Karten des großen Landes nur die natürlichen Barrieren gelten. Christa Dietrich


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