Issueswawo 20170312

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12 Sonntag, 12. März 2017

WANN & WO

Zur Person

Sonntags-Talk

Name: Manfred Honeck Geboren: 17. September 1958 in Nenzing Wohnort: Altach/Pittsburgh (USA) Familie: Ehefrau Christiane, sechs Kinder Beruf: Musikdirektor/Dirigent Pittsburgh Symphony Orchestra

Manfred Honeck tritt mit seinem Orchester und auch als Gastdirigent in den größten und renommiertesten Konzerthäusern der Welt auf.

Fotos: MiK, Pittsburgh Symphony Orchestra

„Mittelmaß ist das Langweiligste!“ Manfred Honeck, Musikdirektor beim Pittsburgh Symphony Orchestra, im Talk mit W&W über Gott, die Welt und was Klassische Musik mit Fußball zu tun hat. MARTIN BEGLE martin.begle@wannundwo.at

WANN & WO: Wo sind Sie eher „zu Besuch“, hier oder in Pittsburgh? Manfred Honeck: Eine gute Frage, manchmal weiß man wirklich nicht mehr, wo man zuhause ist. Ich bin Musikdirektor, betreue ein Orchester

und führe es auch. Die restliche Zeit mache ich Gastdirigate. Letzte Woche war ich in Berlin, davor bei der New York Philharmonie. Jetzt gehe ich nach Hamburg, Rom, Prag, usw. Gott sei Dank ist es mir erlaubt, die besten Orchester zu dirigieren, so komme ich auch in schöne Städte. Daheim bin ich aber in Vorarlberg. Ich bin ein Nenzinger, aber schon früh ist meine Familie nach Wien gezogen. Dort war ich 23 Jahre, aber es hat mich immer nach Vorarlberg gezogen. So bin ich in Altach gelandet. Mir war es lieber, wenn meine Familie in Österreich ist und die Kinder hier aufwachsen. WANN & WO: Auf Wikipedia werden Sie unter den fünf Personen

geführt, die „in Pittsburgh gewirkt haben“. Was sagen Sie dazu? Manfred Honeck: (lacht) Tatsächlich? Es gibt sicher einige Personen, die viel größere Namen haben als ich. Wir spielen ja in der Heinz Hall, die nach der Ketchup-Dynastie benannt ist. Darum sind die Teppiche, Sitze und so weiter rot. Eine sehr schöne Halle, ein altes Kino, die akustisch sehr gut ist. Sie ist auch groß: 2700 Plätze sind für eine Konzerthalle sehr üppig. Dann gibt es da auch noch die Carnegies oder die Mellons und einige mehr. WANN & WO: Mit acht Geschwistern und sechs Kindern muss es auf Familienfeiern ordentlich zugehen.

Manfred Honeck: Der Raum sollte zumindest nicht zu klein sein (lacht). Ich habe jetzt auch schon sechs Enkelkinder, das Siebte ist auf dem Weg. Ich musste einen neuen Tisch kaufen, obwohl der Alte auf elf Personen ausgelegt war. Das ist wunderbar, wenn an Weihnachten 16 Leute am Tisch sitzen. Ich liebe die Kinder und schätze das extrem. WANN & WO: Ihr Bruder Rainer ist Konzertmeister der Philharmoniker in Wien, Ihre Schwester Sibylle spielt an der Wiener Volksoper. Wie kam es, dass Ihr Vater seinen Kindern dieses musikalische Talent entdeckt hat? Manfred Honeck: Vater war musikbegeistert. Er hat uns gefragt, ob wir


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