24 Sonntag, 3. Mai 2015
WANN & WO
Neuer Song von Samt: „Isch des Hip Hop“
Der Ländle-Rapper und Teil der Next2Blow-Crew veröffentlichte gestern seinen neuen Song „Isch des Hip Hop“ samt dazugehörigem Musikvideo. Neben dem Rapper wirkten u.a. Shut, Seven Noem, Frieda Angenehm, Sebastian Hoffmann oder der Hohenemser Vize-Bürgermeister Bernhard Amann mit. Der Song erscheint auf dem Trainstation Records Label (Martini Monroe) Foto: AP
Sound Wanda überzeugen durch ihre ehrliche Art und sehen sich in der Tradition des Wiener Liedes. Am Donnerstag gastieren sie im restlos ausverkauften Spielboden in Dornbirn.
Fotos: APA, Universal, Mathias Heschl, MiK
Parov Stelar zählt seit Jahren zu den erfolgreichsten österreichischen Musikexporten.
Olympique waren vor Kurzem zu Gast im Lustenauer Carinisaal.
Die Renaissance des Austropop Bilderbuch, Wanda, Olympique, Parov Stelar – die Liste österreichischer Musiker, die auch international durchstarten, wird immer länger. W&W sprach mit Experten aus dem Ländle über die Erfolgswelle heimischer Interpreten. Momentan in allen Ohren: Seien es die Pop-Rock-Indie-Exoten Bilderbuch, ihres Zeichens Wiener mit oberösterreichischen Wurzeln, die mit ihrem aktuellen Album „Schick Schock“ durch die Decke gehen oder Wanda, die ganz viel „Amore“ unters Volk bringen. Mit Olympique erschallt frischer und eingängiger Salzburger Indie-Rock in den heimischen und auswärtigen Hallen und Parov Stelar zählt im wahrsten Sinne des Wortes schon seit Jahren zu den funkelndsten Sternen am österreichischen PopFirmament.
„Wahrnehmung hat sich verändert“ Doch was macht den jetzt immer deutlich spürbareren Erfolg dieser
Bands aus? „Es kann schon fast nicht mehr wahr sein. Seit rund 20 Jahren unterstütze ich heimische, junge Musiker. Oft war es sehr mühsam, österreichische Bands dem Publikum schmackhaft zu machen. Inzwischen hat sich die WahrnehHannes Hagen mung, sowohl bei den Hörern, als auch in den Medien, komplett verändert. Es gab und gibt immer wieder Bands in Österreich, die mit hervorragenden LiveQualitäten gesegnet sind. Inzwischen
Bilderbuch-Sänger Maurice Ernst.
haben sie sich aber ins Rampenlicht gedrängt und können bei Veranstaltern und dem Publikum voll punkten“, weiß Hannes Hagen, Conrad Sohm-Betreiber und Organisator des Szene Openairs, bei dem heuer Bilderbuch als Headliner agieren werden.
„Grant und Übermut mit Humor und Qualität“ Für Herwig Bauer, Poolbar Festival Feldkirch, liegt das Erfolgsrezept der Bands in ihrer Individualität: „Für mich war es immer ein Markenzeichen der österreichischen ‚Indie-Bands‘, dass sie nicht so geklungen haben, als würden sie auf die große Herwig Bauer Karriere schielen. Diese Sperrigkeit haben viele abgelegt, ohne an Qualität zu verlieren – ganz im Gegenteil: die Eigenständigkeit wurde beibehalten, die musikalische Raffinesse gesteigert.“ Außerdem sieht er Vorteile in den großen Veränderungen des Musikmarktes: „Es gibt international nur noch ganz wenige ‚Megastars‘, dafür aber eine Fülle von mittelgroßen
und kleinen Bands, die sich ihr Stück des Kuchens sichern, die ihre spezielle Hörerschaft für sich erobern. Hier kann man sich für den geschmeidigen Weg entscheiden und ohne Ecken und Kanten ‚internationale Qualität‘ produzieren. Oder – typischer Andreas Mäser für Österreich – Grant und Übermut mit Humor und Qualität fusionieren.“ Auch Andreas Mäser, Spielboden Dornbirn, zeigt sich erfreut, dass heimischen Künstler vermehrt Gehör geschenkt wird: „Wurde auch Zeit, dass Pop- und Rock-Acts aus Österreich über die Grenzen hinaus wieder verstärkt wahrgenommen werden. Künstler wie Parov Stelar werden das zwar schon länger, aber Falcos Erben Wanda und Bilderbuch tragen im Moment sicher einen großen Teil dazu bei. Umso mehr freut es mich, dass Wanda am Donnerstag bei uns im ausverkauften Spielboden sind.“ Wir freuen uns mit, denn besagte Interpreten lassen in eine für die heimische Szene spannende und rosige Zukunft blicken – mit ganz viel „Amore“, selbstverständlich.
JOACHIM MANGARD joachim.mangard@wannundwo.at