Liebe Kollegen, werte Vereinsfunktionäre! Dieses Schreiben richtet sich an alle Fußballvereine, Trainer und Funktionäre in Österreichs Fußball-Unterhaus, welche eine äußerst erfolgreiche Herbstsaison absolviert haben. Mit der aktuellen Ankündigung der Bundesregierung, dass es zumindest bis Ende Juni keine Veranstaltungen geben wird, müssen wir leider auch davon ausgehen, dass wir bis dahin keine Spiele mit unseren Mannschaften bestreiten können. Das ist ein sportlicher Schlag ins Gesicht, aber in Zeiten wie diesen gibt es wahrlich wichtigere Dinge. Bitte halten wir uns weiterhin so konsequent an die gesetzlichen Vorgaben und bleiben wir weiterhin so solidarisch. So wichtig und mit oberster Priorität unser Verhalten für die Bekämpfung dieser fürchterlichen Pandemie ist, so hat jedoch auch der Sport bzw. die sportliche Situation für uns einen großen Stellenwert. Und genau dieser Stellenwert würde in Frage gestellt werden, würde der sportliche Worst Case eintreffen, nämlich wenn die angekündigte Annullierung der laufenden Saison beschlossen werden würde. Unser ganzes Engagement, unser Herzblut, unsere dafür verwendete Freizeit, unsere Fachkenntnisse, unsere Emotionen und bei vielen von uns auch der wirtschaftliche Einsatz, würde mit einem Schlag (Beschluss) zunichte gemacht werden. Jedem von uns ist bewusst, wieviel man von den oben genannten Eigenschaften einbringen muss, wenn man einen Verein bzw. eine Mannschaft erfolgreich durch eine Saison führen möchte. Jeder von uns weiß aber auch, dass es selbst dann noch nicht selbstverständlich ist, dass man wirklich ganz oben an der Tabelle steht. Es gibt noch sehr viele Parameter, welche man teilweise gar nicht oder nur bedingt beeinflussen kann wie z.B. das berühmte Quäntchen Glück, Verletzungen, u.v.m.! Viele „Puzzleteile“ müssen zusammenpassen, um dort zu stehen wo unsere Mannschaften jetzt, nach 50 Prozent der gespielten Saison, letztendlich verdient, stehen. Diesen Erfolg mit einem derartigen, wie o.a. Beschluss, zunichte zu machen wäre einfach nicht im Sinne von Fair Play! Es hätte nicht nur viele Spieler, sondern vor allem auch für viele Funktionäre, welche nicht nur auf Grund der weiteren fehlenden Motivation weitreichende Folgen, sondern wäre auch wirtschaftlich sehr bedenklich. Zu den fehlenden Kantineneinnahmen und Eintrittsgelder, welche sich ohnehin bereits negativ im Budget bemerkbar machen wird, kommen die (grundsätzlich erfreulichen) erhöhten Ausgaben durch Punkteprämien, die ein Verein gezahlt hat, weil man viele Punkte gemacht hat. Bei den Sponsoren, die meistens nicht aus Werbezwecken, sondern auf Grund von Idealismus und Verbundenheit zum Verein bzw. aus persönlichen Gründen einmal ein Jahr mehr für den jeweiligen Verein über zu haben, oder aber auch einen Aufstieg als Voraussetzung für einen weiteren Sponsorvertrag verbinden, ist zu befürchten, dass diese Einnahmen im nächsten Jahr wegfallen.