http://www.vorarlbergkiosk.at/wp-content/uploads/issues/WAWO_20191204.pdf

Page 6

Eltern-Reaktionen Hannes Stribl, Initiative Pro PFZ Feldkirch: „Wir blicken gespannt auf die Abstimmung am 10. Dezember. Da wird sich zeigen, ob die Versprechen von Frau Statthalterin Mag.a Dr.in Barbara SchöbiFink, Frau Vize-Bürgermeisterin Mag. Gudrun Petz-Bechter, Bürgermeister Wolfgang Matt und Herrn Kompatscher eingehalten werden. Nämlich den Bau der VS-Altenstadt mit den dafür notwendigen Klassen für die ersten 6. Schulstufen inklusive aller Förderklassen und den Erhalt des PFZ ohne Zeitbeschränkung, bis auch für das letzte Kind ein auf deren besonderen Bedürfnisse abgestimmter Schulplatz in Feldkirch gefunden wurde. Sollte dem so sein, werde ich gerne mit Herrn Bürgermeister Matt ein Bier trinken gehen, so wie er es mir vorgeschlagen hat.“

6 Mittwoch, 4. Dezember 2019

WANN & WO

4500 Unterschriften bei Petition, Demo am Montag

Story

Die Petition Pro PFZ Feldkirch (www.openpetition.eu/!propfz) knackte die 4500-Stimmen-Marke. Außerdem macht der Elterverein mobil und ruft zur Demo gegen die Schließung der Feldkircher Institution auf, und zwar am 9. Dezember, 14 Uhr, vor dem Landhaus in Bregenz. Einen Tag später fällt in der Stadtvertretung die Entscheidung über den geänderten Grundsatzbeschluss für den Neubau der VS Altenstadt.

Hinter der Unterbringung von Kindern, wie hier Sarah und Kaan in Feldkirch, steht ein großes Fragezeichen. Manfred Peter, Elternverein PFZ Feldkirch: „Ende November hatte der Elternverein im Rathaus Feldkirch einen Termin bei Frau Vizebürgermeisterin Mag. Gudrun Petz-Bechter, der Frau Astrid Hubmann von der städtischen Schulverwaltung beistand. Konkret auf den Neubau der VS Altenstadt angesprochen, wurde uns versichert, dass dort nicht Platz für sechs, sondern für zwölf Kinder geschaffen würde. Gegenüber den VN bestätigte Frau PetzBechter die Zahl. Wir werten diese Bauabsichten und Zahlen als Zusagen. Leere Worte? Weil es immer deutlicher wird, dass der Neubau der VS Altenstadt ohne Plätze für PFZ-Kinder offenbar dringend durch die Stadtvertretung durchgepeitscht werden soll, schwindet unser Vertrauen. Insbesondere auch deshalb, weil alle diese baulichen Begleitmaßnahmen nur leere Worte sein dürften, die nirgendwo geschrieben stehen. Wenn die Fraktionen in der Stadtvertretung diese Bedingungen nicht hineinreklamieren, kann es sein, dass nichts davon geschieht, außer dem Bau der VS Altenstadt ohne PFZ-Integration. Dann hätten alle verloren und würden sich zu Recht hintergangen fühlen.“

Foto: Breuß/Sams, Georg Alfare

„Entscheidung obliegt Eltern“ Keine Adventstimmung in der Causa „Pädagogisches Förderzentrum Feldkirch“. W&W sprach mit Schulstadträtin und Vizebürgermeisterin Mag. Gudrun Petz-Bechter. JOACHIM MANGARD joachim.mangard@wannundwo.at

Wie ist der aktuelle Stand der Dinge, gerade in Bezug auf die gegenüber der Elterninitiative und des Elternvereins zugesagten Unterbringung der Kinder im Neubau der VS Altenstadt? Wie konkret wird dort die Lage für Kinder mit sonderpädagogischem Bedarf aussehen? Im Grundsatzbeschluss ist festgehalten, dass in der Volksschule Altenstadt Kinder der Primarstufe vielfache Möglichkeiten für einen inklusiven Unterricht vorfinden (Kleinräume, Therapieräume, Sanitärräume, etc.). Uns stellt sich die Frage, wann und von wem der Elterninitiative/dem Elternverein diesbezüglich etwas zugesagt wurde?

1

Wie stehen Sie zum Vorwurf, dass das PFZ nun „ausgehungert“ werde, und den neu einzuschulenden Kindern mehr oder weniger keine andere

2

Möglichkeit mehr bleiben würde, von vornherein sich für einen anderen Schultyp einzusetzen? Natürlich wird mit den Eltern der künftigen SchülerInnen ein Gespräch hinsichtlich der entsprechenden Möglichkeiten geführt. Ob sich diese Eltern dann für das PFZ, eine Regelschule oder eine andere Sonderschule entscheiden, bleibt ihrer Entscheidung überlassen. Welche Pläne hat die Stadt für das Gebäude, wenn das PFZ geschlossen wird? Hierzu gibt es noch keine Pläne.

3

Inwiefern ist die Stadt an die Empfehlungen der Bildungsdirektion gebunden? Die Stadt nimmt die Empfehlung der Bildungsdirektion sehr ernst. Sie basiert auf der UN-Behindertenrechtskonvention, die Österreich ratifiziert hat. Auch beeinträchtigte Menschen sollen voll an der Gesellschaft teilhaben können (Art. 3). Österreich hat sich auch verpflichtet, alle geeigneten Maßnahmen zur Änderung oder Aufhebung bestehender Gesetze, Verordnungen, Gepflogenheiten und Praktiken zu treffen, die eine Diskriminierung von Menschen mit Behinderung darstellen (Art 4). Darüber hinaus sieht das Arbeitsprogramm der Vorarlberger Landesregierung vor, die Inklusion von Kindern mit besonderen Bedürfnissen zu erhöhen. Mit einer kon-

4

tinuierlichen Erhöhung des Anteils von Kindern mit speziellen Bedürfnissen an den Vorarlberger Schulen, wird die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung umgesetzt. Die Landesregierung spricht sich außerdem dafür aus, die Schulerhalter darin zu unterstützen, keine neuen Sonderpädagogischen Zentren zu bauen, sondern die Integration in die Sprengelschulen zu Gudrun Petz-Bechter forcieren. Aus diesem Grund ist die Empfehlung der Bildungsdirektion aufzugreifen und die Stadtvertretung als beschließendes Organ mit diesem Thema zu befassen. Alles andere würde in der Konsequenz bedeuten, dass sich die Stadt über die Empfehlung der Experten in fachlicher Hinsicht hinwegsetzt und gleichzeitig aber auch die Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention und das Arbeitsprogramm der Landesregierung ignorieren würde. Wie ist die Stimmung in der Stadtvertretung, gerade in Bezug auf die Meinung von Grünen und der FPÖ? Die „Stimmung“ kann schwer abgeschätzt werden. Die FPÖ positioniert sich klar gegen eine Schließung des PFZ, bekanntermaßen setzten sich die Grünen für Inklusion ein (siehe auch Arbeitsprogramm Landesregierung).

5


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.