Leben wie zu Hause in einer großen Familie Hausgemeinschaftsmodell - ein neuer Weg in der Altenpflege Mit dem Hausgemeinschaftsmodell setzt die Benevit – gemeinnützige Vorarlberger Pflegemanagement GmbH im neuen Seniorenheim Alberschwende erstmals in Österreich ein völlig neues Konzept in der Altenbetreuung um. Die alten Menschen leben in Wohngemeinschaften mit eigener Küche, ähnlich wie in einer Familie. Sie können bei der Hausarbeitarbeit (kochen, abwaschen, bügeln) und im Garten mithelfen, soweit es ihr Gesundheitszustand zulässt. Zwei große holzgetäferte Wälderstuben mit Kachelofen und offener Frontseite zur integrierten Küche, das sind die zentralen Räume im neuen Seniorenheim Alberschwende. In jedem Stockwerk wohnen rund 17 alte Menschen in einer Wohngemeinschaft wie in einer Familie zusammen. Jeder Bewohner hat sein eigenes Zimmer mit Bad und Toilette. Tagsüber wird in der Wälderstube und in der Küche gemeinsam mit Präsenzkräften gekocht, Geschirr abgewaschen, Wäsche gebügelt, gebastelt, gesungen und gespielt. Die ursprünglich geplante Großküche wurde nicht realisiert. MitarbeiterInnen, die im alten Haus in Küche oder als Reinigungskräfte beschäftigt waren, sind auf eigenen Wunsch speziell geschult worden. Sie arbeiten jetzt als Präsenzkräfte in den Wohngemeinschaften, kochen und erledigen die Hausarbeit gemeinsam mit den Bewohnern. Die Pflege der alten Menschen obliegt ausschließlich Pflegefachkräften (Diplomiertes Krankenpflegepersonal, Pflegehelfer). Während jede Wohngemeinschaft ihre eigenen Präsenzkräfte hat, sind die Pflegefachkräfte für beide Stockwerke zuständig und immer dort im Einsatz, wo sie gerade gebraucht werden. „Das Hausgemeinschaftsmodell soll den Bewohnern eine gewisse Normalität bieten ohne Hospitalisationscharakter“, betont Benevit-Geschäftsführer Kaspar Pfister. Dieses Modell wird bereits in verschiedenen Ländern wie Deutschland und den Niederlanden mit großem Erfolg umgesetzt. Die Tagessätze sind nicht höher als bei herkömmlicher Heimstruktur, aber die Lebensqualität für die Heimbewohner ist wesentlich besser. In Einrichtungen, in denen das Hausgemeisnchaftsmodell umgesetzt wird, hat die Pflegebedürftigkeit der Bewohner nachweislich eher ab- als zugenommen. „Durch die Einbindung der Bewohner in die Alltagstätigkeiten werden erstaunliche Wirkungen erzeugt,“ so Pfister.