Geschichte des Klosters Die Absicht, ein Kapuzinerkloster in Dornbirn einzurichten, bestand schon längere Zeit. Bereits um 1850 wurden solche Wünsche geäußert. Später wurde dann aus dem Nachlass des Handelsmannes Mathäus Turnher ein namhafter Betrag für ein Kapuzinerhospiz gespendet. Doch erst durch die Initiative des damaligen Landeshauptmanns Adolf Rhomberg kam es zur Gründung eines Kapuzinerklosters. Der Anlass war eine schwere Erkrankung von Rhombergs Frau. Im Falle ihrer Genesung gelobte er 1892, ein Kloster in Dornbirn zu stiften. Seine Frau Anna wurde gesund und noch im selben Jahr erwarb er ein Grundstück in der Marktstraße, das seiner Villa gegenüber lag. Damit stand für die Kirche und das Kloster ein überaus günstiger, zentral gelegener Platz mit einem geräumigen Vorplatz zur Verfügung. Rhomberg trug überdies alle Kosten des Baues, der 1893/94 erfolgte, und bezahlte einen großen Teil der Einrichtung. Adolf und Anna Rhomberg sind in der Seitenkapelle beigesetzt, eine Büste des Bildhauers Georg Feurstein erinnert an den Stifter. Adolf Rhomberg wählte den Orden der Kapuziner, denn Kirche und Kloster sollten vor allem der Arbeiterschaft die Ausübung ihrer religiösen Pflichten ermöglichen. Dies wird im Hochaltarblatt deutlich, gemeinsam mit dem Hl. Josef als Schutzpatron der Kirche und der Arbeiter, wird ein sterbender „Vater und Familienernährer“ abgebildet, der von einem Kapuzinerpater gesegnet wird. Die Kapuzinerpatres gehörten sehr rasch zum Stadtbild von Dornbirn und das Kloster wurde zu einem geistlichen Zentrum des Dekanats. Der Kirchenhistoriker Dr. Andreas Ulmer sprach im Zusammenhang mit den Kapuzinern in Dornbirn von „deren großen Bedeutung für die Seelsorge“. Während des 1. Weltkriegs übernahmen die Kapuziner den Religionsunterricht an den Dornbirner Schulen, da die Weltpriester als Feldkuraten Militärdienst leisteten. Bis zum Beginn des 2. Weltkrieges wohnten durchwegs 7 Patres, 4 Brüder und ein „Ausgeher“ im Kloster. Die Dornbirnerinnen und Dornbirner besuchten in großer Zahl die Hl. Messe. Die Patres nahmen die Beichte ab, unterrichteten an Schulen, führten Volksmissionen durch und kümmerten sich um die Krankenseelsorge. Die NS-Zeit brachte Verhöre und eine Hausdurchsuchung, von der Auflösung blieb das Kloster aber verschont. Nach dem Ende der NS-Diktatur wurde das Kloster wieder mit dem alten Personalstand besetzt. Die Haupteinnahmequelle des Klosters war die jährliche Haussammlung in Dornbirn, Hohenems, Lustenau, Schwarzach, Alberschwende und Ebnit, bei dieser Gelegenheit gab es für die Jüngsten auch die beliebten „Ringle“. Es gab mehrere Renovierungen, 1961 wurde etwa die Lourdesgrotte abgebrochen und durch eine schlichtere Seitenkapelle ersetzt. Die größte Änderung brachte aber der Bau der Stadtstraße im Jahre 1985, das Kloster verlor dadurch den größten Teil des Gartens. Der sehr spärliche Nachwuchs führte zu Einschränkungen. Seit 1986 musste der Religionsunterricht eingestellt werden. Seelsorgliche Aushilfe konnte nur noch in Lustenau, Alberschwende und Hohenems geleistet werden. Das große Ansehen des Klosters zeigte sich im immer noch sehr guten Kirchenbesuch und im großen Andrang zur Beichte. Besonders geschätzt wurde die Möglichkeit zur Beichte mittels der Beichtglocke, mit der ein Pater immer gerufen werden konnte. Seit den 1990er Jahren wohnten noch 3 Patres im Kloster, der Altersschnitt betrug über siebzig Jahre. Insgesamt haben sich seit der Gründung des Kloster bis heute knapp über zweihundert Kapuziner gewirkt, davon sind mehr als zwanzig im Friedhof St. Martin beigesetzt.