Fernsehforschung in Österreich Seit 1991 werden Reichweiten und Beurteilungen aller in Österreich empfangbaren Fernsehangebote mit Hilfe des elektronischen Zuschauermess-Systems TELETEST ermittelt. Davor (1981 bis 1990) wurde die Fernsehnutzung schriftlich mittels Tagebuch kontinuierlich erhoben, bis 1981 mit face-to-face-Interviews in zwei bis drei Befragungswellen pro Jahr. Der TELETEST wird im Auftrag des ORF vom Marktforschungsinstitut Fessel - GfK durchgeführt. Die Daten werden Media-Agenturen und Werbetreibenden zur Verfügung gestellt. Die Datennutzung durch andere Sender und Vermarktungsgesellschaften (ATV+, IPA, SevenOneMediaAustria) ist in Lizenzverträgen geregelt.
Das Verfahren In jedem Testhaushalt steht ein Telecontrol-Messgerät, das registriert, welcher Kanal eingeschaltet ist. Welche Person fernsieht, wird über eine Fernbedienung mit Personentasten festgestellt. Jedes Haushaltsmitglied ab 3 Jahren hat sich mittels seiner Personentaste anzumelden. Zur Erinnerung daran erscheint beim Einschalten des Fernsehgeräts eine Lauftextinstruktion: "Bitte Personentaste drücken und gegen Ende jeder Sendung Note geben." Die so ermittelten Daten werden jeden Morgen zwischen 3:30 und 5:30 Uhr vom Fessel-GfK-Institut telefonisch abgerufen, berechnet, mit den aus den elektronischen Sendeprotokollen gewonnenen Sendungstiteln verknüpft und über Datenleitungen bis 8.30 Uhr an alle Nutzer (ORF und Lizenzpartner) geliefert. Im ORF werden die Quoten aller Sender von der Medienforschung aufbereitet und Management und Programmgestaltern über das Hausnetz zur Verfügung gestellt. Die TELETEST-Resultate zur Sehbeteiligung an ORF-Sendungen werden täglich via ORF-Teletext (Seite 376 ff.) und ORF.at der Öffentlichkeit zur Kenntnis gebracht.
Das Panel Das TELETEST-Panel besteht seit 2001 aus 1.500 österreichischen Haushalten, die mit dem Schweizer Mikrocomputer "Telecontrol XL" bzw. zum Teil mit "Telecontrol VI" ausgestattet sind. Insgesamt besteht das Panel aus 3.631 TeilnehmerInnen: 3.254 Personen ab 12 Jahren, die repräsentativ für die 6.851.278 erwachsenen ÖsterreicherInnen in Haushalten mit Fernsehgerät stehen, und 377 Kindern von 3 bis 11 Jahren, die repräsentativ für die 793.683 österreichischen Kinder in TV-Haushalten sind. Die 1.500 TestHaushalte stehen für eine Grundgesamtheit von 3.255.000 TV-Haushalten. Die Testhaushalte werden mit Hilfe von Repräsentativumfragen rekrutiert. Die Panelrotation beträgt 15 %, das heißt, pro Jahr wird rund ein Sechstel der Stichprobe erneuert. Die Stichprobe ist disproportional angelegt: Einerseits regional, um die Ergebnisse auch für kleinere Bundesländer laufend auswertbar zu machen. Die Verteilung der TELETEST-Haushalte nach Bundesländern sieht folgendermaßen aus: Wien: 280 Niederösterreich: 230 Burgenland: 110 Steiermark: 195 Kärnten: 120 Oberösterreich: 210 Salzburg: 120 Tirol: 125 Vorarlberg: 110 Weiter ist die Stichprobe disproportional auf Empfangsebene. Die mit Anfang 2001 durchgeführte PanelAufstockung von bisher 1200 auf 1500 Haushalte erfolgte - auf Wunsch und in Kooperation mit den Lizenzpartnern - durchgehend in Haushalten mit Kabel-TV-Empfang. Damit sind für das Sub-Sample der