Festspielzeitung Ausgabe 01 Juli 2024

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Kultur und Freizeit während der Bregenzer Festspiele

DER FREISCHÜTZ

Carl Maria von Webers Romantische Oper als Spiel auf dem See. 4

Opernthriller Tancredi Interview mit Elisabeth Sobotka Hotel Savoy

1. Ausgabe Juli 2024

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AUF GUTE

NACH SCHAFT BAR

Vielleicht ist das hier der schönste Platz der Welt. Ganz sicher aber die beste Aussicht auf die schönste Bühne der Welt. Sehen wir uns zur Festspielzeit im Juli?

Auf diesen Stelzen lässt es sich leben: Das Badehaus des Seehotels am Kaiserstrand ist in den besten Momenten der Mittelpunkt der Welt. Und dass hier jeder Moment zu den besten gehört, wird schon nach dem ersten Aufenthalt niemand bestreiten wollen. Umgeben von Wasser und dem einzigartigen Panorama wird jeder Sundowner und jeder Snack zum Ereignis.

Große Kunst gibt es am gegenüberliegenden Ufer zu hören und zu sehen: Wenn »Der Freischütz« auf der Seebühne um seine große Liebe kämpft. Ebenfalls große Kunst und Hingabe gibt es derweil auf unserer Seite des Sees –auf jedem Teller in unserem Restaurant vju. Bühne frei für Ihren Gaumenkitzel.

Was wäre für Sie ein perfekter Tag? Unser Vorschlag dafür: Frühsport in unserem Spa, ein ausgiebiges Feinschmecker-Frühstück, schwimmen und sonnenbaden, ein unwiderstehliches, hausgemachtes Zita-Eis zwischendurch, einen exquisiten Lunch am Mittag und dann am Abend eine Aufführung von »Der Freischütz« bei bestem Sommerwetter. Klingt gut, nicht wahr? Am Kaiserstrand 1 · 6911 Lochau

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OPERNSPEKTAKEL AM BODENSEE

Ein Sommer mit großartigen Aufführungen und hochkarätigen Ausstellungen.

Der Festspielsommer steht vor der Tür und mit ihm die lang ersehnte Premiere von Carl Maria von Webers „Der Freischütz“. Das diesjährige Spiel auf dem See wird das letzte unter der Leitung von Intendantin Elisabeth Sobotka sein, die mit Ende der Saison an die Staatsoper „Unter den Linden“ in Berlin wechseln wird. Zum Spiel auf dem See findet sie im Interview mit „Oper at its best!“ die passenden Worte, denn mehr Spektakel als in diesem Jahr geht kaum. Mal tauchen gruselige Kreaturen aus einer düsteren Lagune auf, dann wieder wird man von der spannenden Geschichte und der wunderschönen Musik mitgerissen. Alles dazu finden

INHALT

Der Freischütz feiert Premiere als Spiel auf dem See. 4 Tancredi. Drogenmafia statt Rittertum bei der Oper im Festspielhaus. 6

Bühnenbild: Eine düstere Lagune als Spiegelbild der Seele. 8

Interview mit der scheidenden Intendantin Elisabeth Sobotka. 12

Sie auf den kommenden Seiten. Mit einem „Opernthriller der Gefühle“ und einer gleichgeschlechtlichen Liebe geht es bei Gioachino Rossinis „Tancredi“ als Oper im Haus weiter. Aber auch abseits der großen Bühnen findet man rund um den Bodensee jede Menge Kunst und Kultur, die es zu entdecken lohnt. Was Sie auf keinen Fall verpassen sollten, erfahren Sie in dieser Ausgabe. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und eine schöne Festspielzeit!

Herzlichst, Ihre

Beate Rhomberg

Impressum

Fünf Fragen an den Leiter der Tonabteilung, Clemens Wannemacher. 20

Hotel Savoy oder „Ich hol' dir vom Himmel das Blau“. 24

Tuten und Blasen. Sonderausstellung im vorarlberg museum. 26

Bregenz Tipps für einen Besuch in der Landeshauptstadt. 31

Herausgeber: Russmedia Verlag GmbH; Layout: Nicol Metzler; Redaktion und grafische Umsetzung: Beate Rhomberg (beate.rhomberg@ russmedia.com); Fotos: Beate Rhomberg, Roland Paulitsch, Philipp Steurer, Dietmar Stiplovsek, Bregenzer Festspiele/Anja Köhler (Titelbild), Eva Cerv, diejungskochenundbacken, Dimitrij Matvejev, Toni Suter, Daniel Furxer, Christian Flemming, Miro Kuzmanovic, Markus Tretter, visitbregenz, Christiane Setz, Udo Mittelberger, Kim Hartmann. Anzeigenberatung: Manfred Schmid (manfred.schmid@russmedia.com), Boris Sinn (boris.sinn@ russmedia.com). Die nächste Ausgabe der Festspielzeitung erscheint am 26. Juli 2024.

:: Kultur und Freizeit während der Bregenzer Festspiele

DIE LUST AM UNHEIMLICHEN

Wie Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ zum Inbegriff der Romatischen Deutschen Oper wurde.

Nur noch wenige Tage sind es bis zur Premiere von „Der Freischütz” auf der Festspielbühne. Dass Carl Maria von Webers 1821 uraufgeführtes Werk bis heute so populär ist, erklärt der Produktionsdramaturg so: „Erstens ist es die irrsinnig gute Musik!“ , um sogleich mit Feuer auf das Geschehen in der Wolfsschlucht zu sprechen zu kommen: „Eine geradezu exemplarische Opernszene, die bis heute unvergleichlich ist, in der Weber mit einer einzigartigen Kompositionsweise und der Verbindung von Arien, Chören, Sprechtexten, und Instrumentalmusik eine riesige Gruselszene geschaffen hat. Einfach unglaublich!“ Diese Schlüsselszene war auch der Grund, warum Regisseur Philipp Stölzl dieses Stück unbedingt auf die Seebühne bringen wollte.

PAKT MIT DEM TEUFEL

Um seine angebetete Agathe heiraten zu können, sieht Max keinen anderen Ausweg als in besagter Wolfsschlucht einen Pakt mit dem Teufel zu schließen. Der Freischütz sei eine Erzählung, sagt Olaf A. Schmitt, die

mit vielem spielt, was heutzutage Netflix-Serien oder Horrorfilme auch tun: nämlich mit dem Unheimlichen, mit Ängsten und der Lust am Grauen, dem Teuflischen, den dunklen Mächten, „aber natürlich auch mit der Liebe“. Die dem Bösen innewohnende Faszination ist für den Dramaturgen der zweite Grund für die anhaltende Popularität des Freischütz.

BEDEUTUNG DER ROMANTIK

Der Begriff der Romantik und das Selbstverständnis der Romantiker –gemeint sind damit seelenverwandte Zeitgenossen Webers wie E. T. A. Hoffmann in der Literatur oder Caspar David Friedrich in der bildenden Kunst – haben sich seit der gefeierten Uraufführung in Berlin vor etwas mehr als 200 Jahren gewandelt. Bestimmte Stilmittel und Kennzeichen sind jedoch geblieben. Die Betonung von Sehnsucht und Liebe oder das Schaffen von Traumwelten. Im 19. Jahrhundert gehörte auch ein gewisser Hang zum Fantastischen und Übersinnlichen dazu. Dass zum Beispiel eine unter obskuren Umstän-

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den oder gar mit teuflischer Hilfe gefertigte Gewehrkugel die Gesetze der Physik schlägt und immer ihr Ziel erreichen wird ... Carl Maria von Weber traf damals jedenfalls einen Nerv der Zeit.

„Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber

Musikalische Leitung:

Enrique Mazzola, Erina Yashima

Inszenierung/Bühne: Philipp Stölzl

Kostüme: Gesine Völlm

Licht: Philipp Stölzl, Florian Schmitt

Stunt- und Bewegungsregie: Wendy Hesketh-Ogilvie

Mitarbeit Bühne: Franziska Harm

Ton: Alwin Bösch, Clemens Wannemacher

Chorleitung: Lukáš Vasilek, Benjamin Lack

Dramaturgie: Olaf A. Schmitt

Ottokar: Liviu Holender, Johannes Kammler

Kuno: Franz Hawlata, Raimund Nolte

Agathe: Vera-Lotte Boecker, Nikola Hillebrand, Elissa Huber

Ännchen: Hanna Herfurtner, Gloria Rehm, Katharina Ruckgaber

Kaspar: Christof Fischesser, David Steffens, Oliver Zwarg

Max: Thomas Blondelle, Attilio Glaser, Mauro Peter

Samiel: Moritz von Treuenfels, Niklas Wetzel

Ein Eremit: Frederic Jost, Andreas Wolf

Aus Liebe zur Braukunst

DER FREISCHÜTZ

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Fotos: Beate Rhomberg (7)

DROGENMAFIA STATT RITTERTUM

„Tancredi“ gelangt erstmals im Festspielhaus zur Aufführung.

Regisseur Jan Philipp Gloger versetzte das Stück in die heutige Zeit.

„Tancredi“

Gioachino Rossini

Argirio: Antonino Siragusa

Tancredi: Anna Goryachova

Orbazzano: Andreas Wolf

Amenaide: Mélissa Petit

Isaura: Laura Polverelli

Musikalische Leitung: Yi-Chen Lin

Inszenierung: Jan Philipp Gloger

Bühne: Ben Baur

Kostüme: Justina Klimczyk

Licht: Martin Gebhardt

Kampfchoreografie: Ran Arthur Braun

Chorleitung: Lukáš Vasilek

Dramaturgie: Claus Spahn, Florian Amort

Stunt-Factory

Prager Philharmonischer Chor Wiener Symphoniker

Obwohl das Frühwerk eines erst 20-Jährigen wartet die Oper „Tancredi“ von Gioachino Rossini im Festspielhaus mit einem Feuerwerk schwungvoller und eingängiger Melodien auf, oder wie Intendantin Elisabeth Sobotka es beim Werkstattgespräch auf den Punkt brachte: „Uns erwartet ein Opernthriller der Gefühle.“ Trotz aller Begeisterung gab es für Sobotka eine Bedingung, die erfüllt werden musste, um das Stück als Oper im Haus auf die Bühne zu holen: Aus der Oper, die im Rittertum spielt, musste ein Stück werden, das auch in der heutigen Zeit relevant ist. Regisseur Jan Philipp Gloger, der erstmals in Bregenz inszeniert, nahm diese Herausforderung gerne an. Der Schauspieldirektor am Staatstheater Nürnberg übernimmt ab Herbst 2025 die Intendanz des Volkstheaters Wien. „Ich freue mich, dass ich mich Österreich auf diesem Weg annähern

darf “, so Gloger. Für die Inszenierung von „Tancredi“ kamen ihm schnell Ideen. Glogers Konzept habe sie als „modern, interessant und berührend“ überzeugt, sagt Festspielintendantin Elisabeth Sobotka und gesteht dem Team enthusiastisch: „Ich liebe Tancredi!“ – was bei dem ursprünglichen Libretto nicht leichtfalle. Doch die Liebe zu ihrer letzten Oper im Festspielhaus ist dem musikalischen Einfallsreichtum Rossinis geschuldet.

GLEICHGESCHLECHTLICHE LIEBE

Wie fast immer, steht auch bei dieser Oper eine Liebesgeschichte im Mittelpunkt. Die Protagonistinnen und Protagonisten sind allerdings nicht genau so, wie es Rossini und sein Librettist nach einer Tragödie von Voltaire ersannen. Tancredi ist im Original als Hosenrolle besetzt, also mit einer Frau, die in Männerkleidern einen Mann spielt. Bei

Fotos: Beate Rhomberg
„Meine

Leidenschaft für Rossini ist bekannt. Mit Tancredi sehen wir einen Opernthriller der Gefühle.“

ELISABETH SOBOTKA

Intendantin

Jan Philipp Gloger ist sie hingegen eine Frau, die sich als Mann verkleidet, um Zugang zu ihrer Geliebten Amenaide zu erhalten. Doch das wirklich Außergewöhnliche sieht er in der Rahmenhandlung: Mit dem Switch von einem fragwürdigen „Rittermärchen“ über die Kreuzzüge im 11. Jahrhundert in die südamerikanische Gegenwart der Drogenmafia verschafft er dem Stück die notwendige „Relevanz für heute“ .

TARANTINO-VIBES

Er outet sich als großer Fan der Coen-Brüder und Quentin Tarantinos. „Tancredi kann brutal und gleichzeitig komödiantisch sein“, erklärt der Regisseur, „wir können und wollen hier Tarantino nicht imitieren, aber wir können zeigen, wie zwei Drogenbosse zusammenarbeiten müssen, obwohl sie sich hassen.“ Der gemeinsame Feind ist die Polizei, die Verheiratung der Tochter Amenaide mit einem anderen Drogenboss soll den Machtkampf beenden und beide Familienclans stärken. Dass Tancredi sich in der heutigen Zeit nur aus Eifersucht das Leben nehmen würde, sieht Gloger als zu unrealistisch. Viel mehr merkt sie, dass sie, die eine Frau liebt, nicht in die konservative Welt der Drogenmafia gehört. Nicht zuletzt deshalb spielt das Stück nicht im deutlich toleranteren Europa.

GESANGLICHE HÖCHSTLEISTUNGEN

Für die musikalische Leitung zeichnet Yi-Chen Lin verantwortlich, die dem aufmerksamen Publikum der Bregenzer Festspiele als Dirigentin von Puccinis „Madame Butterfly“ in Erinnerung ist. „Tancredi hat zwei unterschiedliche Enden. Wir haben uns gemeinsam für die tragische Variante entschieden, bei

der Tancredi am Ende alleine auf der Bühne stirbt. Das heißt, auch die Musik ist am Ende des Stücks sehr einsam,

„Wir haben uns für das tragische Ende entschieden, bei dem Tancredi alleine stirbt.“

YI-CHEN LIN Musikalische Leiterin

das ist ungewöhnlich, denn normalerweise ist das Ende einer Oper pompös und laut“ so Lin. Von den Stimmen wird bei „Tancredi“ jedenfalls alles gefordert.

VIELFÄLTIGES BÜHNENBILD

Das Bühnenbild stammt von Ben Baur, der mit der Drehbühne besonders viel Abwechslung in das Festspielhaus bringt. Zu sehen sein wird ein pompöses Anwesen in Südamerika, inklusive schönem Innenhof, einem Jugendzimmer, einem Balkon mit Fenster, einer Kirche, einer Folterkammer, einem Fitnessstudio samt Waffenschrank und vielem mehr. Gespielt wird immer an mehreren Orten parallel. Das Publikum darf gespannt sein, so viel sei verraten.

Aufführungen

18. Juli, 19.30 Uhr (Premiere) 21. Juli, 11 Uhr 29. Juli, 19.30 Uhr im Festspielhaus

EIN GESPENSTISCHES DORF

Eine düstere Lagune als Spiegel der Seele und ein Bühnenbild, das das Publikum in das Stück hineinziehen soll.

Ein unheimliches Dorf, halb versunken in einer winterlichen Sumpflandschaft: Regisseur und Bühnenbildner Philipp Stölzl kehrt nach dem Erfolg von „Rigoletto“ im Jahr 2019/21 für Carl Maria von Webers romantische Oper „Der Freischütz“ an den Bodensee zurück. Während in den vergangenen Wochen der Sommer am Bodensee Einzug gehalten hat, hat sich die Bregenzer Seebühne nach und nach in die gespenstische Winterlandschaft verwandelt, die sich Stölzl für die Oper „Der Freischütz“ erdacht hat.

RIESIGE LAGUNE ALS HERZSTÜCK Bereits seit Dezember 2023 nimmt das kleine Dorf am Seeufer Gestalt an, in dem sich zwei Sommer lang die tragische Geschichte rund um den jungen Amtsschreiber Max und seinen Pakt mit dem Teufel abspielen wird. Herzstück der Kulisse ist eine 1400 Quadratmeter große, mit 500.000 Litern Wasser gefüllte künstliche Lagune, in der die

Darstellerinnen und Darsteller spielen und singen werden. Aber auch acht Häuser unterschiedlicher Größe, ein Kirchturm und ein riesiger Mond zieren das Bühnenbild. Phillipp Stölzl spricht

„Diese Häuser, die da verzogen auf der Bühne stehen, das sind Meisterwerke der Schreinerei.“

PHILIPP STÖLZL Ressigeur und Bühnenbildner

von einer Meisterleistung der beteiligten Ingenieure und Handwerker: „Ich bin unglaublich begeistert und fühle mich so beschenkt von diesen unfassbaren Werkstätten hier. Diese Häuser, die da verzogen auf der Bühne stehen, das sind Meisterwerke der Schreinerei. Die Farben, die Böden und wie das Becken konstruiert ist, ist unfassbar. Es ist ein großes Werk, das nur zustande

Fotos: Beate Rhomberg (2)
Der versunkene Kirchturm ist Teil des Dorfes, das heuer als Bühnenbild dient. Foto: Dietmar Stiplovsek

kommt, weil wahnsinnig viele Leute mit großem Können und mit großer Leidenschaft zusammenarbeiten. Es ist ein Glück für mich in so einem Zusammenhang arbeiten zu dürfen.“ Für die Aufführungen wünscht er sich, dass die Besucher ob der unheimlichen Atmosphäre des halb im Wasser versunkenen Dorfes trotz Sommerhitze frösteln sollen. „Der Freischütz ist im Grunde eine dunkle Faust-Geschichte: Max verkauft seine Seele für ein irdisches Glück und bezahlt bitter dafür. In den zugigen Hütten werden essenzielle Konflikte ausgetragen, es wird mit harten Bandagen gekämpft.“ Das Bühnenbild sieht Stölzl auch ein bisschen als Spiegel der Seele, denn „Der Freischütz“ handelt von dämonischen Mächten um uns herum und auch von dem, was in unserer Seele schlummert. Dass im schwarzen Wasser Dinge auftauchen und wieder verschwinden, kann also auch symbolisch für die Seele eines Menschen stehen.

PUBLIKUM SOLL SICH ALS TEIL DES STÜCKS FÜHLEN

Dass das Bühnenbild in dieser Spielzeit so weit nach vorne gebaut ist, soll den Zuschauerinnen und Zuschauern das Gefühl geben, zusammen mit den Darstellerinnen und Darstellern in diesem schrecklichen Sumpf zu sitzen. „Das Bühnenbild zieht das Publikum noch mal deutlich mehr in die Geschichte hinein“, erklärt Stölzl eine der Besonderheiten. Und auch Intendantin Elisabeth Sobotka sieht den schwarzen Sumpf als Abbild der Seele: „Die ganz große Szene im Freischütz ist die Wolfsschlucht, wo ein Mensch mit all seinen Ängsten und mit all seinen Herausforderungen und mit dem Teufel konfrontiert wird. Und da ist sozusagen unser Wasserbecken dann ein bisschen der Seelen-Spiegel.“

NONOS Mercedes & Franziska Welte

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KUNSTMUSEUM LINDAU 13. April – 13. Oktober 2024

VIELE HERAUSFORDERUNGEN

Nicht nur die Kascheure leisteten

beim Bühnenbild großartige Arbeit, auch der Ton soll wieder für ein perfektes Opernerlebnis sorgen.

Die Seebühne in ein kleines düsteres Dorf aus dem 17. Jahrhundert zu verwandeln, stellte für das Technikerteam der Bregenzer Festspiele eine ganz neue Herausforderung dar. So besteht das „Freischütz“-Dorf aus acht windschiefen Häusern, das kleinste ist gerade einmal so groß wie eine Hundehütte, das Dorfwirtshaus hat mit einer Grundfläche von 16 Quadratmetern aber die Ausmaße eines kleinen Wohnzimmers. Alle Gebäude, sowie der rund zwölf Meter hohe Kirchturm, bestehen aus einer Holz-Stahl-Konstruktion.

STEIN- UND HOLZOPTIK

Mithilfe von Styropor, Spachtelmasse und Farbe hat das Kaschur-Team den Häusern ihre Stein- und Holzoptik verliehen und sie anschließend mit einer kunstvoll aufgetragenen Patina überzogen. Darin versteckt: rund 14 Lautsprecher, die im Verbund mit den Tontürmen links und rechts neben der Bühne, für das perfekte Opernerlebnis sorgen werden, verspricht Technikdirektor Wolfgang

Urstadt: „Es ist wie immer spannend bis zum Schluss; aber ich gehe natürlich davon aus, dass wir in diesem Jahr wieder ein perfektes Opernerlebnis bieten können.“

NICHT NUR ÜBER WASSER

In „Der Freischütz“ wird nicht nur über, sondern auch im Wasser gespielt und gesungen. Das riesige Wasserbecken ist an den meisten Stel-

Zahlen und Fakten zur Festspielbühne im Überblick

Bauzeit: Von der Fertigung über die Montage bis hin zu technischen Endkorrekturen vergehen cirka zehn Monate.

Hügel: Der Hügel besteht aus rund 40 Holzelementen, die auf einer Stahlkonstruktion angebracht sind. Die 680 Quadratmeter große Oberfläche ist mit Styropor und Fassadenputz aufmodelliert. Im Hügel befinden sich sechs der insgesamt 66 im Bühnenbild verbauten Lautsprecher.

Wasserbecken: Das Becken besteht aus einer Holzkonstruktion und hat eine Fläche von 1400 Quadratmetern. Durch eine Teichfolie wird es abgedichtet. Damit die Darsteller nicht ausrutschen, wurde ein rutschfester Teppichbelag verlegt. Während der Festspielsaison wird das Becken mit rund 500.000 Liter Wasser geflutet. Die Tiefe des Beckens beträgt zwischen 25 Zentimeter und 2,5 Meter.

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len 25 Zentimeter tief, doch es gibt auch Gänge und tiefere Bereiche, in denen Darstellerinnen und Darsteller verschwinden und an anderer Stelle wieder auftauchen können. „Damit nichts passieren kann, ist alles rutschfest ausgelegt“, erklärt Urstadt. Zweimal täglich werden die rund 500.000 Liter Seewasser im Becken mit Pumpen umgewälzt, Keramikfilter sorgen für Sauberkeit.

Bäume: Die insgesamt 30 Bäume bestehen aus einer Stahlkonstruktion, deren Oberflächen mit Hasengitter, Füllstoff, Mörtel und Farbe ummantelt ist. In die Ummantelung ist die Oberflächenstruktur der Bäume naturgetreu eingeschnitzt und geformt.

Häuser: Die acht Häuser und der rund zwölf Meter hohe Kirchturm bestehen aus einer Holz- und Stahlkonstruktion. Die Kascheure der Bregenzer Festspiele haben Stein- und Holzoptiken mithilfe von Styropor, Spachtelmasse und Farbe imitiert. In allen Häusern befinden sich Lautsprecher sowie Beleuchtungselemente.

Mond: Der Mond besteht aus einer Holzkonstruktion, auf der 3D-gefräste Styroporplatten und Fassadenputz angebracht sind. Er befindet sich auf einer Stahlkonstruktion und hat einen Durchmesser von sechs Metern.

Styropor, Spachtelmasse und Farbe verleihen den Häusern ihre Stein- und Holzoptik. Foto: DS

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FREITAG, 26. JULI | 19 UHR

THEATRON AM KURHAUS SCHEIDEGG IM ALLGÄU

Jubiläums-Open-Air-Konzert

Quinte tt o Sinfonico

Das Bläserquintett der Wiener Symphoniker tritt bereits zum fünften Mal in Scheidegg auf und führt bei einem erstklassigen Outdoor-Konzert in besonderer Atmosphäre eine spannende Reise durch das Bläserquintett-Repertoire.

Informationen & Kartenvorverkauf Scheidegg-Tourismus

Rathausplatz 8 | DE-88175 Scheidegg Tel. +49 8381 89422-33 | info@scheidegg.de www.scheidegg.de

QUINTETTO SINFONICO

Das Bläserquintett der Wiener Symphoniker gastiert zum fünften Mal in Scheidegg.

Auch in diesem Jahr darf Scheidegg am Freitag, den 26. Juli, um 19 Uhr das herausragende Bläserquintett der Wiener Symphoniker „Quintetto Sinfonico“ begrüßen. Das Quintett führt in seinen Programmen auf eine spannende Reise durch das faszinierende Bläserquintett-Repertoire in seiner ganzen Breite: von Bearbeitungen klassischer Werke über Kompositionen aus der Romantik, bis hin zu berühmt gewordenen Quintetten aus dem 20. Jahrhundert, beispielsweise von Gioacchino Rossini oder Franz Danzi. Besetzung: Esther Gisler-Auch (Flöte), Peter Schreiber (Oboe), Manuel Gangl (Klarinette), Josef Eder (Horn), Patrick DeRitis (Fagott).

KONZERT IN BESONDERER ATMOSPHÄRE

Freuen Sie sich auf ein erstklassiges Outdoor-Konzert mit besonderer Atmosphäre auf dem Theatron. Bei schlechter Witterung findet das Konzert im benachbarten Kurhaus statt. Kartenvorverkauf bei Scheidegg-Tourismus. www.scheidegg.de WERBUNG

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Fotos: Roland Paulitsch (5)

OPER AT ITS BEST“

Für Intendantin Elisabeth Sobotka ist es die letzte Saison in Bregenz. Ein Gespräch über das aktuelle Programm und die

Zukunft der Oper.

Frau Sobotka, dieses Jahr ist Ihre letzte Saison als Intendantin der Bregenzer Festspiele. Welche Gefühle und Gedanken begleiten Sie in dieser Übergangszeit?

Elisabeth Sobotka: Wir stecken noch mitten in den Proben, da ist gar nicht viel Platz für andere Gefühle. Die einzige Gefühlslage ist derzeit: Hoffentlich kriegen wir das genauso gut hin, wie wir es uns vorgestellt haben. Der Abschied ist also erstaunlich weit weg. Im Theater und im Musiktheater leben und feiern wir den Moment, und da kann man sich wirklich so darauf einlassen, als gäbe es kein Morgen.

Gibt es spezielle Momente oder Aufführungen, die Ihnen in Ihrer Zeit in Bregenz besonders in Erinnerung bleiben werden?

Sobotka: Im Moment kann ich nur sagen, dass mir diese fast zehn Jahre im Rückblick wie ein Geschenk erscheinen. Es war eine besondere Zeit für mich und für uns. Mein Sohn hat sich in Bregenz immer wieder auf die Bühne gelegt. Er hat ja hier die Schule abgeschlossen. Es war eine unglaublich kollegiale Zusammenarbeit mit tollen Kollegen, auch mit meinem direkten Kollegen Michael Diem. Und ich hatte eine wirklich produktive, harmonische Zusammenarbeit mit Hans-Peter Metzler. Es gibt also im Moment nur Dankbarkeit. Es klingt ein bisschen kitschig, aber so ist es.

Die Bregenzer Festspiele haben sich unter Ihrer Leitung stark weiterentwickelt. Worauf sind Sie besonders stolz?

Sobotka: Auf die Projekte für Kinder und Jugendliche. Darauf, dass wir während der Schulzeit große Projekte für Schulklassen und junge Menschen anbieten. Wir haben weiterentwickelt, was mit der Young People's Night hier so toll

gestartet hat. Das war sozusagen der Urkern. Auch auf das Opernstudio bin ich sehr stolz. Darauf, dass es so gelungen ist und vor allem, dass das Publikum da auch so mitgeht. Das Opernatelier und die enge und schöne Zusammenarbeit mit dem KUB sind mir ebenfalls sehr ans Herz gewachsen.

Mit der Premiere von Carl Maria von Webers „Der Freischütz“ auf der Seebühne schreiben Sie Geschichte. Was macht diese Inszenierung für Sie besonders?

Sobotka: Da gibt es gleich mehrere Aspekte. Einmal ist es sensationell, dass wir den Umbau der Seebühne geschafft haben und parallel ein Bühnenbild aufbauen konnten. Philipp Stölzl hat diese Herausforderung in eine Bereicherung umgewandelt. Er hat das Bühnenbild einfach so weit nach vorne gezogen, dass die Seebühne hinten währenddessen noch fertig gebaut werden konnte. So entstand das Wasserbecken direkt an der Tribüne. Jeder Regisseur und jede Regisseurin möchte in Bregenz gerne mit dem Wasser arbeiten, aber das ist ganz schwierig, da der Wasserspiegel normalerweise im Sommer stark sinkt. Früher ist das Wasser während der Festspielzeit um bis zu zwei Meter gesunken. Wenn man den Wasserspiegel dann als Referenz nimmt, hat man bei den Aufführungen ein Problem. Dieses Jahr aber haben wir jedoch ein festes Wasserbecken und können wirklich auch mit dem Wasser spielen.

Oft haben selbst Opern, die vor über 100 Jahren geschrieben wurden, wichtige Aussagen, die sich in die heutige Zeit transportieren lassen. Sehen Sie bei „Der Freischütz“ auch aktuelle gesellschaftliche Parallelen?

Sobotka: Absolut. Die Setzung von Freischütz ist kurz nach dem Dreißig-

jährigen Krieg. Es ist also eine von Krieg und Zerstörung gezeichnete Landschaft und das ist katastrophaler Weise leider total aktuell. Und gleichzeitig gibt es im Stück die Wolfsschlucht, wahrscheinlich eine der berühmtesten Szenen der Opernliteratur. Diese Szene ist fast wie ein tiefenpsychologisches Seelendrama. Die Versagensangst oder Albträume, die Druck auslösen, und Unsicherheit in einem Menschen auslösen können, sind in dieser Szene einmalig geschildert. Dieses Thema ist zeitlos, es funktioniert immer. Das war auch sicher einer der Auslöser für Philipp Stölzl, dass er bereits bei unserem allerersten Gespräch, das fast zehn Jahre her ist, gesagt hat, eigentlich müssen wir Freischütz mal am See machen. Ich gebe zu, ein Grund, der mich zögern ließ, war die Textlastigkeit. Es ist ja ein Stück, das mit Dialog konzipiert ist. Das ist, finde ich, am See immer kompliziert. Aber Philipp Stölzl hat eine tolle Fassung gemacht. Er hat einen neuen Text geschrieben und wir haben Musik für die Dialoge. Also es wird ein tolles Spektakel.

Als Oper im Haus wird dieses Jahr Rossinis „Tancredi“ aufgeführt. Warum haben Sie sich entschieden, diese Oper in dieser Saison zu präsentieren? Was ist für Sie die Besonderheit am Stück?

Sobotka: Die unglaubliche Musik. Und auch die enge Zusammenarbeit mit dem Team, wie der Dirigentin Yi-

„Wenn jemand noch nie in der Oper war, dann würde ich sagen, komm zum Freischütz.“
ELISABETH SOBOTKA Intendantin

Chen Lin. Dem Stück eine Aktualität zu verleihen, war mir wichtig, denn das Original stammt aus der Kreuzfahrerzeit und ist sehr historisch geprägt. Wenn man das eins zu eins auf die Bühne bringt, ist die Frage, ob das wirklich auch was mit uns zu tun hat. Was Jan Philipp Gloger daraus gemacht hat, hat aber wahnsinnig viel mit uns zu tun. Er versetzt das Stück

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in einen südamerikanischen Staat, wo um die Vorherrschaft von Banden gekämpft wird. Wir versetzen es zwar nach Südamerika, aber wenn man jetzt von Schweden liest, oder auch Berlin, das ist ja ein ganz nahes und unglaublich packendes Thema. Die Entscheidung für das Stück war also erst klar, als wir alle den Eindruck hatten, dass man es in der heutigen Zeit wirklich spannend auf die Bühne bringen kann.

Welche anderen Highlights gibt es in dieser Saison bei den Bregenzer Festspielen?

Sobotka: Oh Gott, so viel! (lacht). Natürlich das Opernstudio, das diesmal eine Kombination aus Rossini und Puccini ist. Puccinis Gianni Schicchi ist eine der, finde ich, gelungensten, heiteren Opern. Kurz und prägnant. Es geht um eine wilde Erbschaftsgeschichte und hat auch sehr viel mit Theater zu tun. Dann empfehle ich noch das Opernatelier. Ich freue mich wahnsinnig, dass David Pountney wiederkommt. Auch die Orchesterkonzerte haben großartige Programme mit tollen Diri-

genten und Dirigentinnen, wie etwa dem neuen Chef der Symphoniker, Peter Poppelka oder Giedre Šlekyte, einer hervorragenden jungen Dirigentin. Aber auch Enrique Mazzola, unser Conductor in Residence, ist wieder dabei. Dann empfehle ich Hotel Savoy vom Staatsschauspiel

Stuttgart mit der Musicbanda Franui, die ja auch fast dazugehört bei uns. Und auch das Ensemble Modern kommt wieder. Es ist schön, dass in diesem, in meinem letzten Sommer auch viele langjährige Begleiter, seien es Einzelkünstlerinnen und Künstler oder auch Ensembles, wiederkommen.

Wie würden Sie jemanden, der noch nie eine Oper besucht hat, davon überzeugen, es auszuprobieren?

Sobotka: Dafür haben wir die allerbeste Location und das ist die Seebühne. Jetzt ist natürlich mein Sohn nicht jemand, der noch nie eine Oper gesehen hat, aber ich merke bei ihm, dass das Interesse am Freischütz anders ist als, sagen wir bei Butterfly letztes Jahr. Er war auch in der Butterfly und war sehr beeindruckt, aber jetzt kommen solche Aussagen wie „Ah wie cool, was macht ihr da denn und es schaut echt spannend aus“. Also ich glaube, heuer haben wir wirklich noch einen Aspekt mehr, jemanden zu erreichen, der wenig von Oper weiß oder auch gar nichts und das ist die vorher von mir kritisch beleuchtete Tatsache, dass im Stück auch Text vorhanden ist. Ich glaube, es ist sehr klar, dass Samiel durch das Stück führt, es kommentiert und Stückmacher ist. Das erzeugt einen Drive. Und die Musik ist unglaublich dramatisch und spannend einerseits und andererseits auch sehr romantisch und schön. Es gibt also große Gegensätze und es ist immer was los. Also wenn jemand noch nie in der Oper war, dann würde ich sagen, dann komm jetzt im Sommer zum Freischütz, weil das ist wirklich etwas Besonderes und trotz allem, Oper at its best.

Wie sehen Sie generell die Zukunft der Oper in einer digitalen Welt? Ist der Nachwuchs noch für das „Medium“ Oper zu begeistern?

Sobotka: Also das ist jetzt eine unserer ganz wichtigen Herausforderungen. Auch weil in der Schule die künstlerischen Fächer zugunsten anderer, ich sage es ganz frech, angeblich wichtigerer Fächer, immer mehr zurückgeschraubt werden. Man weiß, dass Kinder, die sich mit Musik beschäftigen, oft auch eine größere Offenheit und eine bessere Kommunikationsmöglichkeit haben. Eindeutig spielt das in der Schulausbildung keine Rolle. Umso mehr müssen wir da einsteigen. Und deswegen war es mir auch so wichtig, dass wir als Institution auch Lehrer und Lehrerinnen erreichen, die sich gemeinsam mit den Kindern nicht nur auf einen Opernabend oder eine Opernaufführung vorbereiten, sondern auch eine Anleitung bekommen, mitzumachen. Mir ist besonders wichtig, dass wir alle erreichen. Dass es keine Schwelle gibt. Weder von zu Hause noch von der Schulart noch sonst was. Wir wollen gemeinsam mit Schulen Möglichkeiten entwickeln, dass Kinder wieder singen und sich überhaupt damit beschäftigen, gemeinsam etwas entwickeln. Und dann auch lernen, und so komme ich jetzt zurück zur digitalen Welt, dass es einen Unterschied macht, ob ich etwas gemeinsam live erlebe oder gemeinsam vor der Kiste oder ob ich es eben alleine vor der Kiste erlebe. Das sind drei wirkliche Abstufungen und aus meiner Erfahrung ist es der Live-Moment, wo alle in dieser Sekunde gemeinsam sind, der das Besondere macht. Dadurch wird eine große Kraft möglich, auch in der Oper.

Das heißt, Sie machen sich keine Sorgen um die Zukunft der Oper? Sobotka: Das Publikum ist eine Gemeinschaft und jeder sieht wahrscheinlich etwas anderes, aber es passiert im selben Moment. Und diese Kraft des Moments kann man

wahrscheinlich nirgendwo so stark spüren wie in der Oper. Sorgen kann man sich also schon machen, aber ich bin wirklich überzeugt, dass das eine Besonderheit von Oper, Theater und natürlich Musik im Generellen ist, die uns für immer begleiten wird. Wir hatten gerade ein Projekt mit dem Blasmusikverband, wo im Saal und auf der Bühne fast nur junge Menschen waren, und was da für eine Stimmung war. Ich muss sagen –wir haben connected. Da hat man gespürt, dass etwas ganz anderes entsteht. Das ist ein gemeinsames Erleben, dass es vielleicht bei Fußball noch so gibt, aber sonst nur selten. Menschen, die zusammenkommen, um gemeinsam ein Ereignis zu feiern, das ist hier bei uns wirklich besonders. Wenn man den Moment erlebt, bevor es auf der Seebühne losgeht, als würden alle 7000 Menschen auf einmal einatmen und dann in ein gemeinsames Erlebnis eintauchen.

Was wünschen Sie Ihrer Nachfolgerin Lilli Paasikivi für die Zukunft der Festspiele?

Sobotka: Dass es ihr hier genauso gut geht wie mir.

BREGENZ

SEHENSWÜRDIGKEITEN

1 Festspielhaus mit Seebühne

2 vorarlberg museum

3 Kunsthaus Bregenz

4 Theater am Kornmarkt

5 P fänder (Talstation)

6 Oberstadt

7 Rathaus

8 Leutbühel

9 Vorarlberger Landhaus

10 Künstlerhaus Palais Thurn & Taxis

14 Deuringschlössle

15 Seeanlagen

16 Stadtpfarrkirche St. Gallus

17 Herz-Jesu-Kirche

18 Seekapelle

19 Nepomukkapelle

20 Martinskapelle/Martinsturm

21 Evangelische Kreuzkirche

11 Altes Rathaus 12 Ehemaliges Gefangenenhaus 13 Ehreguta-Platz

22 St randbad

VERANSTALTUNGEN

A/1 Festspielhaus mit Seebühne Bregenzer Festspiele „Der Freischütz“

B Hohentwiel Festspiel-Gourmetfahrten und andere Themenfahrten

C Casino Dinner & Casino

D BeachBar Bregenz beim Musikpavillon

Strandbar mit Urlaubsfeeling. Geöffnet bis 15. September

E/15 Seeanlagen

Brunch mit Livemusik im Wirtshaus am See, BeachBar Bregenz und bewirteter Fischersteg

F KUB Billboards

Künstlerin Anne Imhof (bis 22. September)

G/2 vorarlberg museum

Ausstellung „Tuten und Blasen“ bis Frühjahr 2025

H Bregenz Tourismus Tickets für die Bregenzer Festspiele und diverse andere Veranstaltungen

I Sonnenkönigin

Brunch (28. 7. und 18. 8.), Seenachtsfest Konstanz (10. 8.)

J/3 Kunsthaus Bregenz

Anne Imhof

„Wish You Were Gay“ (bis 22. September)

K/4 Theater am Kornmarkt

Schauspiel, Bregenzer Festspiele „Hotel Savoy“ (21., 23. und 24. Juli)

L Galerie Lisi Hämmerle

„ Dämonen, Michael Köhlmeier“ (bis 18. August)

M/5 Pfänder

Alpenwildpark Pfänder

N M agazin4

Kris Lemsalu „Holy Hell OOO“ (bis 13. Oktober)

O/8 Leutbühel

Jeden Mittwoch und Samstag findet ein regionaler Markt statt

P Galerie Arthouse

„ Zwischen Himmel und Erde“

Peter Karawagna (bis 24. August)

Q/6 Martinsturm/Oberstadt

„Dystopien im Martinsturm –Pictures of Tomorrow“ Michaela Konrad (bis 13. Oktober)

R/10 Palais Thurn & Taxis

„SoloTone“ von Tone Fink (bis 1. September)

Festspielzeitung :: Kultur und Freizeit während der Bregenzer Festspiele

Rathausstraße

Hauptbahnhof

Klostergasse

Ölrainstraße

Kaiserstraße

Sankt-Anna-Straße

Römerstraße

Wolfeggstraße

Gallusstraße

Anton-Schneider-Straße

Eichholzstraße

Schillerstraße

Belruptstraße

Riedergasse

Amtstorstraße

Landeskrankenhaus

MIT BUS UND BAHN ZU DEN FESTSPIELEN

Das Festspielticket ist gleichzeitig eine Gratisfahrkarte für Bus und Bahn.

Genuss bereits bei der Anreise garantiert das Festspielticket: Es gilt am Tag des Aufführungsbesuchs als Gratisfahrkarte für Bus und Bahn in ganz Vorarlberg sowie ab Lindau. Bequem und entspannt erreichen Festspielgäste so den Bahnhof Bregenz, der nur drei Gehminuten von der Seebühne entfernt liegt. Nach Vorstellungsende bringen die öffentlichen Verkehrsmittel die B esucherinnen und Besucher zum Ausgangspunkt zurück, teilweise stehen dafür auch Sonderlinien zur Verfügung. Genaue Fahrzeiten auf https://bregenzerfestspiele.com/de/ besuch/faq

EINFÜHRUNGEN

Um 19 Uhr und um 19.30 Uhr vor dem Spiel auf dem See geben Beteiligte der Aufführung auf der Seebühne einen Überblick über die Entstehungsgeschichte, die Handlung und die Komposition des Werks. Gäste erfahren Geheimnisse der Inszenierung und technische Details.

PROGRAMMÜBERSICHT

17. JULI BIS 18. AUGUST 2024

Infos und Tickets erhalten Sie unter Tel. +43 5574 407-6 • www.bregenzerfestspiele.com

Termin Veranstaltung

Veranstaltungsort

Mi. 17. Juli 10.30 Uhr Eröffnung Festspielhaus

Mi. 17. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz (Premiere) Seebühne/Festspielhaus

Do. 18. Juli 19.30 Uhr Tancredi Festspielhaus/Großer Saal

Fr. 19. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

Sa. 20. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

So21. Juli 9.30 Uhr Festspielfrühstück 2 Festspielhaus/Seefoyer

So. 21. Juli 11.00 Uhr Tancredi Festspielhaus/Großer Saal

So. 21. Juli 19.30 Uhr Hotel Savoy (Premiere) Theater am Kornmarkt

So. 21. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

Mo. 22. Juli 19.30 Uhr Wiener Symphoniker 1 Festspielhaus/Großer Saal

Di. 23. Juli 19.30 Uhr Hotel Savoy Theater am Kornmarkt

Di. 23. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

Mi. 24. Juli 19.30 Uhr Hotel Savoy Theater am Kornmarkt

Mi. 24. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

Do. 25. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

Fr. 26. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

Sa. 27. Juli 19.30 Uhr WS – ganz persönlich 1 Festspielhaus/Seestudio

Sa. 27. Juli 20:00 Uhr Unmögliche Verbindung Werkstattbühne

Sa. 27. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

So. 28. Juli 11.00 Uhr Wiener Symphoniker 2 Festspielhaus/Großer Saal

So. 28. Juli 19.30 Uhr Musik & Poesie 1 Festspielhaus/Seestudio

So. 28. Juli 20.00 Uhr Unmögliche Verbindung Werkstattbühne

So. 28. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

Mo. 29. Juli 19.30 Uhr Tancredi Festspielhaus/Großer Saal

Di. 30. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

Mi. 31. Juli 21.15 Uhr Der Freischütz Seebühne/Festspielhaus

Festspielzeitung :: Kultur und Freizeit während der Bregenzer Festspiele

Foto: Philipp Steurer

Termin Veranstaltung

Veranstaltungsort

Do. 1. August 20.00 Uhr Mondmilch trinken Theater KOSMOS

Do. 1. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Fr. 2. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Sa. 3. August 19.30 Uhr WS – ganz persönlich 2

Seebühne/Festspielhaus

Seebühne/Festspielhaus

Festspielhaus/Seestudio

Sa. 3. August 20.00 Uhr Mondmilch trinken Theater KOSMOS

Sa. 3. August 21.00 Uhr Der Freischütz

So. 4. August 19.30 Uhr Musik & Poesie

Seebühne/Festspielhaus

Festspielhaus/Seestudio

So. 4. August 20.00 Uhr Mondmilch trinken Theater KOSMOS

So. 4. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Seebühne/Festspielhaus

Mo. 5. August 19.30 Uhr Wiener Symphoniker 3 Festspielhaus/Großer Saal

Di. 6. August 21.00 Uhr KUB Konzert

Di. 6. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Mi. 7. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Fr. 9. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Kunsthaus Bregenz

Seebühne/Festspielhaus

Seebühne/Festspielhaus

Seebühne/Festspielhaus

Sa. 10. August 19.30 Uhr WS – ganz persönlich 3 Festspielhaus/Seestudio

Sa. 10. August 21.00 Uhr Der Freischütz

So. 11. August 09.30 Uhr Festspielfrühstück

Seebühne/Festspielhaus

Festspielhaus/Seefoyer

So. 11. August 11.00 Uhr Orchesterakademie Festspielhaus/Großer Saal

So. 11. August 19.30 Uhr Musik & Poesie Festspielhaus/Seestudio

So. 11. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Seebühne/Festspielhaus

Mo. 12. August 19.30 Uhr Der Ehevertrag/Gianni Schicchi Theater am Kornmarkt

Di. 13. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Seebühne/Festspielhaus

Mi. 14. August 19.30 Uhr Der Ehevertrag/Gianni Schicchi Theater am Kornmarkt

Mi. 14. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Seebühne/Festspielhaus

Do. 15. August 20.00 Uhr Hold Your Breath Werkstattbühne

Fr. 16. August 19.30 Uhr Der Ehevertrag/Gianni Schicchi Theater am Kornmarkt

Fr. 16. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Seebühne/Festspielhaus

Sa. 17. August 19.30 Uhr Der Ehevertrag/Gianni Schicchi Theater am Kornmarkt

Sa. 17. August 20.00 Uhr Hold Your Breath Werkstattbühne

Sa. 17. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Seebühne/Festspielhaus

So. 18. August 11.00 Uhr Symphonieorchester Vorarlberg Festspielhaus/Großer Saal

So. 18. August 21.00 Uhr Der Freischütz

Seebühne/Festspielhaus

Foto: Beate Rhomberg

LANDKARTE EINES VERBRECHENS

Die erste Aufführung der Programmreihe Musik und Poesie findet am 28. Juli statt.

Die Bregenzer Festspiele verbindet seit einigen Jahren eine enge Zusammenarbeit sowohl mit dem „Meister des Erzählens“, Michael Köhlmeier, als auch mit dem mehrfach ausgezeichneten Komponisten Marcus Nigsch, beide in Vorarlberg lebend. Nach „Der Liebhaber bald nach dem Frühstück“ und „Ein Vorbild“ für die Tiere erscheint 2024 im Carl Hanser Verlag Köhlmeiers dritter Gedichtband „Im Lande Uz“. Zu einem Zyklus mit dem Titel Landkarte eines Verbrechens zusammengeschmiedet, wird Marcus Nigsch eine Auswahl für ein Kammermusikensemble, zwei Solisten und Erzähler vertonen. Bei der Uraufführung können Besucherinnen und Besucher Michael Köhlmeier selbst als Erzähler erleben.

Erzähler Michael Köhlmeier Mezzosopran Corinna Scheurle Bariton Maximilian Krummen Marcus Nigsch Landkarte eines Verbrechens Liederzyklus auf Gedichten von Michael Köhlmeier für Mezzosopran, Bariton, Erzähler, Klarinette, Streichtrio und Kontrabass.

Foto: Beate Rhomberg

AKUSTISCHE MEISTERLEISTUNGEN

Fünf Fragen an Clemens Wannemacher, Leiter der Tonabteilung.

Zehn Tontechnikerinnen und Tontechniker sind bei einer Aufführung des Freischütz im Einsatz, um dem Publikum eine gute Akustik zu bieten. Clemens Wannemacher, Leiter der Tonabteilung, erklärt im Interview, worauf es dabei ankommt.

Das Spiel auf dem See ist in vielerlei Hinsicht ungewöhnlich. Worum geht es für eine Tontechnikerin oder einen Tontechniker vor allem?

Clemens Wannemacher: Wir haben den Anspruch, dem Publikum ein Hörerlebnis zu bieten, das jenem in einem Opernhaus sehr nahekommt. Auf der Seebühne haben wir keinen Orchestergraben, keine Decke und Wände, kurz gesagt: keine natürliche Raumakustik. Daher versuchen wir, mit Mikrofonen und Lautsprechern auf der Bühne und der Tribüne diesen Raumeindruck nachzubilden. Außerdem ist es extrem wichtig, den optischen mit dem akustischen Eindruck zusammenzubringen.

Was heißt das?

Wannemacher: Die Distanzen auf der Seebühne sind groß. Zwischen der Bühne und dem obersten Sitzplatz liegen bis zu 100 Meter. Mit bloßem Auge ist so nicht auszumachen, wer gerade singt. Dann wird es für das Publikum anstrengend. Daher ist es unsere Aufgabe, Orientierung mit dem sogenannten Richtungshören zu geben. Wir verstärken immer genau an jener Position, an der sich eine Sängerin oder ein Sänger gerade befindet. Wenn er oder sie sich bewegt, bilden wir das tontechnisch auch ab. Dafür haben wir allein im Bühnenbild 66 Lautsprecher untergebracht, insgesamt sind es 400 Stück. Je entspannter das Publikum zuhören kann, umso leichter fällt es, sich auf die Musik, das Geschehen und die Emotionen einzulassen.

Welche Rolle spielt die Tontechnik aus Ihrer Sicht?

Wannemacher: Wir sind elementarer Bestandteil der Aufführung. Das liegt schon daran, dass das Orchester im Haus sitzt und ohne Verstärkung gar nicht zu hören wäre. Wir tragen hier viel Verantwortung und können zum Beispiel Einfluss auf die Dynamik nehmen. Der offensichtlichste Faktor ist die Lautstärke. Wenn es die Umgebungsgeräusche zulassen, können wir an einer leisen Stelle etwas herunterpegeln und danach an einer lauten Stelle mehr Gas geben.

Was sind die Besonderheiten der Freischütz-Produktion für Ihr Team?

Wannemacher: Anders als bei vielen anderen Opern wird auf Deutsch gesungen: Das Publikum erwartet, die Gesangspartien zu verstehen. Dazu kommen sehr viele Dialoge, etwa 40 Prozent Dialoge gegenüber 60 Prozent Gesang. Unsere Aufgabe ist es, vor allem die Dialoge gut zu verstär-

Festspielzeitung :: Kultur und Freizeit während der Bregenzer Festspiele

ken – ohne andererseits Rückkopplungen zu riskieren.

Was ist Regisseur Philipp Stölzl beim Thema Ton wichtig?

Wannemacher: Er hat viele Filme gemacht und denkt auch diese Oper sehr filmisch. In der Praxis bedeutet das für uns: Es gibt mindestens drei Klangebenen. Die wichtigste ist der Dialog, dazu kommt Musik von Musikerinnen und Musikern direkt auf der Bühne und eine Art Klangteppich. Das kann in diesem düsteren Setting beispielsweise eine Krähe oder ein heulender Wolf sein. Es ist eine Herausforderung, diese Klangebenen so zu verbinden, dass sie Sinn ergeben. Vor allem dürfen sie niemals den Dialog zerstören. Außerdem gibt es spezielle Einspielungen, wenn zum Beispiel die Schlange aus dem Wasser steigt. Insgesamt sind es an die 200 Effekte. Madame Butterfly war das krasse Gegenteil: Da hatten wir mit dem Kanonenschuss nur eine einzige Einspielung.

Clemens Wannemacher ist Leiter der Tonabteilung. Foto: Bregenzer Festspiele/Eva Cerv

ECHTES WELTKULTURERBE

Die 3-Stufen-Bewirtschaftung im Bregenzerwald ist UNESCO-Weltkulturerbe und prägt die Käsekultur.

Im Bregenzerwald, wo Alma vor mehr als 100 Jahren gegründet wurde, entwickelte sich über Jahrhunderte eine besondere Bewirtschaftungsform. Angepasst an den Jahresverlauf nützen die Bauern drei Stufen der alpinen Landschaft. Im Frühjahr weiden die Heumilchkühe zuerst im Tal. Ab Ende April ziehen einzelne Familien mit den Herden eine Stufe höher auf 1200 bis 1600 Meter zum „Vorsäß“ hinauf, wo nun genügend Futter für die Tiere wächst. Über den Sommer geht es eine weitere Stufe hinauf auf die Alp, wo die Heumilchkühe auf bis zu 2000 Meter Höhe weiden. Während die Tiere auf der Alp „sömmern“ wird im Tal das Heu eingebracht, das im Winter als Futter dient. So werden alle verfügbaren Flächen nachhaltig genützt und ihr Artenreichtum gepflegt.

RUND 8000 LAIBE IN EINEM ALPSOMMER

Über die Jahrhunderte entstanden in den hochgelegenen Alphütten kleine Sennereien, um die Milch sofort zu Käse zu veredeln. Seit Generationen liefern diese Sennalpen ihren Alpkäse an Alma. Rund 8000 Laibe Alma-Alpkäse kommen so über den Alpsommer zusammen. Jeder einzelne wird auf der Alp von Hand im Kupferkessel gekäst und gepflegt, bis er später im Alma-Reifekeller sein volles Aroma entwickelt. Alma-Alpkäse ist noch aromareicher und intensiver als Bergkäse. Er enthält viele gesunde Omega-3-Fettsäuren, weil die Kühe bis zu 50 verschiedene Alpkräuter fressen. Der echte Alma-Alpkäse ist im gut sortierten Handel, im Alma-Direktverkauf in Hörbranz und im Web unter shop.alma.at erhältlich. W ERBUNG

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LUXUS UND NOTWENDIGKEIT:

DIE MEHRFACHBESETZUNG

So entsteht die perfekte Besetzung bei den Bregenzer Festspielen.

Oben: Nikola Hillebrand als Agathe und Mauro Peter als Max. Unten: Moritz von Treuenfels ist bei der Premiere als Samiel zu sehen. Fotos: Beate Rhomberg

Traditionell verpflichten die Bregenzer Festspiele beim Spiel auf dem See mehrere Sängerinnen und Sänger für einzelne Rollen. Bis zu drei Mitwirkende wechseln sich in einem Rotationssystem ab. Das schützt die Stimme vor Überbelastung und gewährt damit höchste Gesangsqualität.

ANSPRUCHSVOLLE ROLLEN

Insgesamt 28 Mal steht die romantische Oper von Carl Maria von Weber bei den Bregenzer Festspielen in diesem Jahr auf dem Programm. Das ist nur mit Mehrfachbesetzungen zu bewerkstelligen. Wer aber singt wann und wer entscheidet nach welchen Kriterien? Außergewöhnlich wie das Spiel auf dem See selbst sind auch bestimmte Notwendigkeiten zur Durchführung des Aushängeschildes der Bregenzer Festspiele. Weil in kurzer Zeit sehr viele Aufführungen über die Bühne gehen, sind es beim Freischütz gleich vier große Rollen, die dreifach besetzt werden: Agathe, Ännchen, Kaspar und Max. „Die Partien sind nicht nur stimmlich extrem anspruchsvoll, auch körperlich verlangen wir unseren Sängerinnen und Sängern einiges ab“, erklärt der künstlerische Betriebsdirektor der Bregenzer Festspiele, Michael Csar. „Wind und Wetter, die enormen Dimensionen der Seebühne und ein Regiekonzept, bei dem die Darstellerinnen und Darsteller am, im und manchmal sogar unter Wasser spielen – all das ist mit einer normalen Opernbühne kaum vergleichbar.“

NICHT GEGEN KRANKHEIT GEFEIT

Auch wenn jeder topfit ist, gegen Krankheit ist niemand gefeit. Es reicht eine Verkühlung, um pausieren zu müssen. Bei einer Dreifachbesetzung der großen, und doppelter Besetzung

der anderen Partien sitzt das Leading Team ruhiger. Man weiß, es ist immer jemand da, der eventuelle Ausfälle abdeckt. Die Mehrfachbesetzungen sind – bei rund 7000 Besucherinnen und Besuchern pro Vorstellung – auch betriebswirtschaftlich sinnvoll, um mögliche Risiken zu reduzieren.

LUXUS FÜR DIE KÜNSTLER

Wenn die einzelne Künstlerin und der einzelne Künstler normalerweise nur alle drei Nächte an der Reihe sind, ergibt sich daraus auch ein gewisser Luxus, den sich Bregenz leisten kann: Nach Probenbeginn bleiben rund drei Wochen Zeit herauszufinden, wer mit wem optimal harmoniert – sowohl musikalisch als auch szenisch. „Es werden alle Konstellationen durchgespielt“, sagt Michael Csar, „und am Ende gibt es keine bessere oder schlechtere Besetzung, sondern drei sehr gut aufeinander abgestimmte, wo Klang und Chemie stimmen.“

GUT ÜBERLEGTE ENTSCHEIDUNG

Die Entscheidung wird in sehr enger Abstimmung zwischen Intendantin Elisabeth Sobotka, Michael Csar, der musikalischen Leitung und dem Regieteam etwa zwei Wochen vor der Premiere gefällt. Zu den Kriterien gehört auch die Einschätzung, ob sich jemand auf der riesigen Seebühne bis zum Anschlag gefordert fühlt oder tiefenentspannt mit der Gesamtsituation zurechtkommt. Das kann das Regieteam aus der Nähe am besten beurteilen.

PREMIERENBESETZUNG AM 17. JULI

Agathe: Nikola Hillebrand

Ännchen: Katharina Ruckgaber

Max: Mauro Peter

Kaspar: Christof Fischesser

Samiel: Moritz von Treuenfels

ORCHESTERZAUBER

Zwei besondere Abende mit den Wiener Symphonikern.

Am 22. Juli um 19.30 Uhr eröffnet die litauische Dirigentin Giedre Šlekyte gemeinsam mit den Wiener Symphonikern und dem Ausnahmecellisten Kian Soltani die Orchesterkonzertreihe der Bregenzer Festspiele. Auf dem Programm steht Robert Schumanns Cellokonzert a-Moll, das 1850 in nur zwei Wochen entstand, aber zu Lebzeiten des Komponisten keine nachgewiesene Aufführung erlebte. Soltani und Šlekyte werden dieses facettenreiche Werk mit seinen zahlreichen Charakterwechseln zum Leben erwecken. Ebenfalls zu hören ist Gustav Mahlers 1. Symphonie, die mit volkstümlichen Tänzen und naturhaften Klängen bezaubert, deren Idylle jedoch immer wieder durchbrochen wird. Am 28. Juli um 11 Uhr übernimmt Enrique Mazzola

.

Die litauische Dirigentin Giedrė Šlekytė ist am 22. Juli zu sehen. Foto:

das Dirigat der Wiener Symphoniker. Die renommierte Klarinettistin Sabine Meyer interpretiert Carl Maria von Webers Klarinettenkonzert f-Moll, ein Werk, das für den Soloklarinettisten Heinrich Joseph Baermann

komponiert wurde. Das Programm wird ergänzt durch Emilie Mayers Faust-Ouvertüre, Modest Mussorgskis „Eine Nacht auf dem kahlen Berge“ und Igor Strawinskis Ballettsuite „Der Feuervogel“.

Dmitrij Matvejev

HOTEL SAVOY ODER

ICH HOL' DIR VOM HIMMEL DAS BLAU

Eine Hybridoperette mit der Musicbanda Franui.

„Hotel Savoy“

Eine Hybridoperette mit der Musicbanda Franui (2024)

Konzeption von Gwendolyne

Melchinger, Corinna von Rad und Andreas Schett nach dem gleichnamigen Roman von Joseph Roth (1924)

Eine Produktion des Schauspiel Stuttgart in Kooperation mit der Staatsoper Stuttgart.

Mit:

Marco Massafra (Gabriel Dan), Josefin Feiler (Stasia u.a.), Moritz Kallenberg (Alexander Böhlaug u.a.), Paula Skorupa (Bloomfield u.a.), Klaus Rodewald (Zwonimir u.a.), Josephine Köhler (Jetti Kupfer, Varietéangestellte u.a.), Boris Burgstaller (Ignatz, Liftboy u.a.), Gábor Biedermann (Santschin, der Clown u.a.)

Musikalische Leitung: Andreas Schett

Inszenierung: Corinna von Rad Bühne: Ralf Käselau

Kostüme: Sabine Blickenstorfer

Licht: Felix Dreyer

Choreografie: Altea Garrido

Dramaturgie: Gwendolyne Melchinger

Musicbanda Franui

Dauer: 2,5 Stunden (inkl. Pause)

In Joseph Roths frühem Roman wird ein Hotel zur Metapher für die durch den Ersten Weltkrieg aus den Fugen geratene Welt. Die Erfahrungen von Exil und Verlorenheit sind dem Text eingeschrieben. Gestrandete Existenzen, Soldaten, Bankrotteure, üble und andere Profiteure, echte und unechte Künstler:innen sowie Prostituierte haben sich dort niedergelassen. Sie alle warten auf die Ankunft des Hotelbesitzers und Milliardärs Bloomfield aus Amerika – wie auf den Messias. Allen voran der Kriegsheimkehrer Gabriel Dan. Aber Bloom field hat mit seinem Besuch etwas ganz anderes im Sinn als die Rettung des Hotels Savoy und seiner Gäste …

GEMEINSAME GESCHICHTE

Der Roman dient als Handlungsfaden dieses Musiktheaters. Nahezu alle Komponisten der Silbernen Operettenära verbindet eine gemeinsame Geschichte: Sie wurden von den Nationalsozialistinnen und Nationalsozialisten vertrieben. So verschwand auch die Kunst der Unterhaltungsmusik aus dem deutschsprachigen Raum – ein Ver-

lust, den die europäische Klassikwelt bis heute nicht überwunden hat. Das Schicksal Paul Abrahams steht sinnbildlich für das Leid vieler erfolgreicher Musikerinnen und Musiker der Weimarer Republik: Verrückt geworden dirigiert er am Times Square den Verkehr. In Kenntnis dieser Lebensgeschichten kann die Operettenmusik, sozusagen mit einem Ohr rückwärts und einem weit in der Zukunft, auch anders und aufregend neu gehört werden. In dieser neuen Lesart werden die größten Hits aus der Zeit zwischen 1900 und 1935 von der Musicbanda Franui musikalisch bearbeitet und rekomponiert.

EIN TANZ AUF DEM VULKAN

Spielerisch leicht, poetisch-melancholisch, sinnlich und opulent zeigt die Regisseurin einen Tanz auf dem Vulkan und eine Welt im Umbruch –zwischen 5-Uhr-Tee und Kriegsheimkehrern, Varieté und Revue, Ankunft Bloomfields und der Revolution mit der einzigartigen und mitreißenden Musik der Musicbanda Franui und vielen der bekanntesten Operettenmelodien ganz neu interpretiert.

Fotos: Toni Suter (4)

TUTEN UND BLASEN

Die

aktuelle Sonderausstellung im vorarlberg museum widmet sich der Blasmusik in Vorarlberg.

Wird’s festlich in Vorarlberg, rückt die Blasmusik aus. Kaum ein Empfang, Jubiläum oder eine größere Feier in Dörfern und Städten, die nicht von Musikkapellen begleitet wird. Und scheinbar nebenher veranstalten die Vereine noch Konzerte und Musikfeste. Rund 6000 Musikantinnen und Musikanten in Vorarlberg spielen in 129 Formationen, treffen sich regelmäßig zu Proben, bereiten sich auf Wettbewerbe vor und treten an Wochenenden bei verschiedensten Anlässen auf. Die Ausstellung erzählt von Menschen, die heute die Blasmusik im Land prägen und erkundet erlebnishaft die aktuelle Blasmusikszene.

BESONDERE BEDEUTUNG

Unzählige Klarinetten, Saxofone oder Trompeten sind von der Decke

hängend auf den eintretenden Besucher gerichtet, dahinter, auf einen Perlenvorhang projiziert, marschiert kurz und laut eine Blaskapelle auf das Publikum zu. Im Jahreszyklus erklingt Blasmusik bei religiösen oder weltlichen Anlässen. Menschen gestalten seit jeher ihre Lebenswelt mit Klängen. Die Blasmusik gibt gesellschaftlichen Ereignissen eine besondere Bedeutung oder steht bei Konzerten und Festen selbst im Mittelpunkt. Blasmusik ist ein Erlebnis – zumindest für alle jene, die mit ihr etwas anfangen können.

EIN KÖRPERLICHES ERLEBNIS

Wie sehr sich das Repertoire in den letzten 100 Jahren verändert hat, ist in der Ausstellung anhand einer Musikcollage in einem zylinderförmigen Raum erlebbar – in voller Lautstär-

Festspielzeitung :: Kultur und Freizeit während der Bregenzer Festspiele

ke, ein körperliches Erlebnis! Er markiert den Übergang zu den vielen Orten, an denen die Blasmusik anzutreffen ist. Sarah Mistura hat diese Orte im Sommer 2023 mit ihrer Kamera dokumentiert. Entstanden ist das Panorama einer vielfältigen, lebendigen, generationenübergreifenden Szene, die für viele Vorarlbergerinnen und Vorarlberger einen wichtigen Teil ihrer Freizeit einnimmt.

Ausstellung

„Tuten und Blasen

Blasmusik in Vorarlberg“

In Zusammenarbeit mit dem Vorarlberger Blasmusikverband, der 2024 sein 100-jähriges Bestehen feiert.

Sommeröffnungszeiten: Montag bis Sonntag: 10 bis 18 Uhr Donnerstag: 10 bis 20 Uhr www.vorarlbergmuseum.at

Foto: Daniel Furxer

EIN LEBEN FÜR DIE KUNST

Christo und Jeanne-Claude: Das Kunstmuseum Lindau präsentiert bis 13. Oktober Werke des wohl berühmtesten Künstlerduos unserer Zeit.

Sie haben den Reichstag verhüllt, einen gigantischen Vorhang zwischen zwei Berghänge in Colorado gespannt und es hunderttausenden von Menschen ermöglicht, über das Wasser des Iseosees zu gehen. Christo und JeanneClaude waren Visionäre – sie wurden nie müde, an ihre Träume zu glauben. Ihre monumentalen Projekte wurden zu Kultur-Pilgerstätten auf der ganzen Welt. Die Sonderausstellung im Kunstmuseum Lindau gewährt nun Einblicke in das Leben und Werk des Künstlerpaares, das sich stets mit Vehemenz und Überzeugung für seine Kunst im öffentlichen Raum einsetzte.

FOTOGRAFIEN VON WOLFGANG VOLZ

In Lindau erleben die Ausstellungsbesucherinnen und Besucher neben den kühnsten Träumen des Künstlerpaares und den originalen Werken von Christo den besonderen Blick des exklusiven Fotografen und Wegbegleiters Wolfgang Volz, der seit 1972 in enger Zusammenarbeit mit dem Paar die internationalen Projekte dokumentarisch begleitet hat. Vor allem seine Aufnahmen haben dazu

beigetragen, die Entwicklung und Realisierung der einzigartigen Kunstwerke für zahllose Menschen erlebbar zu machen. So sind sowohl die Skizzen und Collagen als auch die Fotografien zu eigenständigen Kunstwerken geworden, die die Vergänglichkeit der Projekte dokumentieren und sie gleichzeitig unvergesslich machen. Die Schau beleuchtet aber nicht nur das Werk des wohl bedeutendsten Künstlerduos unserer Zeit, sie erzählt auch die berührende Geschichte eines Paares, das sich auf Augenhöhe begegnete, sich gegenseitig unterstützte, nicht ohne einander konnte.

KUNST IM AUSSENRAUM

Zum unbedingten Wunsch von Christo und Jeanne-Claude gehörte es, Menschen durch ihre Kunstprojekte zusammenzubringen und diese im öffentlichen Raum frei zugänglich zu machen. Erstmals hat das Kulturamt seinen Ausstellungsraum in diesem Jahr darum auch nach draußen erweitert: Neun Stelen mit großformatigen Fotos erlauben einen Einblick in das Schaffen von Christo und Jeanne-Claude.

Christo The Floating Piers. Foto: Wolfgang Volz © Christo and Jeanne-Claude Foundation VG Bild-Kunst Bonn.

Kunstmuseum Lindau: Maximilianstraße 52 88131 Lindau

Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 18 Uhr Die aktuelle Ausstellung ist bis 13. Oktober 2024 zu sehen. www.kultur-lindau.de

Die Sonderausstellung zeigt einzigartige Werke des berühmten Künstlerduos. Foto: Christian Flemming Informationen

Christo und Jeanne-Claude in ihrem Atelier mit Arbeiten für ihr Projekt Surrounded Islands New York City, 1981. Bob Kiss © Christo and Jeanne-Claude Foundation; VG Bild-Kunst Bonn

Mercedes & Franziska Welte Studio NONOS präsentieren während der gesamten Festspielzeit ihre neuesten Werke in ihrem Atelier im Ansitz Wellenstein.

Sie können das Studio täglich von 14 bis 19 Uhr besuchen oder einen persönlichen Termin vereinbaren.

Neben ihren neuesten Kreationen stellen die Schwestern Skulpturen, Wandobjekte und Bilder aus.

INFORMATIONEN

Öffnungszeiten: 17. 7. bis 18. 8., täglich von 14 bis 19 Uhr Adresse: Wellenstein 1, 6911 Lochau NONOS art.design office@nonos.at www.nonos.at

KUB FEIERT DIE VIELFALT

Kostenloses Open-Air-Kino vor dem Kunsthaus Bregenz.

Unter dem Motto „Vielfalt feiern!“ lädt das Kunsthaus Bregenz (KUB) diesen Sommer zu einem Open-AirKinoerlebnis ein. An vier Donnerstagen, vom 25. Juli bis 15. August, werden jeweils um 21.15 Uhr Filme gezeigt, die humorvoll, mutig und unverblümt die Vielfalt der Gesellschaft beleuchten. Der Eintritt ist frei und erfolgt ohne Reservierung nach dem Prinzip „first come, first served“.

AUFTAKT AM 25. JULI

Den Auftakt macht am 25. Juli „Glück auf einer Skala von 1 bis 10“. Dieses französisch-schweizerische Roadmovie erzählt die Geschichte der ungleichen Freunde Louis und Igor. Am 1. August folgt „Cinema Sabaya“. In einem Videokurs in Tel Aviv kommen arabische und jüdische Frauen zusammen und hinterfragen ihre Vorurteile. Am 8. August steht „Milla Meets Moses“ auf dem Programm. Den Abschluss bildet am 15. August „The

Old Oak“. Der Film zeigt die Konflikte in einem englischen Dorf, als syrische Flüchtlinge in die leerstehenden Häuser ziehen und auf die alteingesessenen Bewohner treffen.

Festspielzeitung :: Kultur und Freizeit während der Bregenzer Festspiele

Die Filme vor dem KUB werden bei freiem Eintritt gezeigt. Foto: KUB/Miro Kuzmanovic

Einblick in den Skulpurengarten.

KUNST AM SEE ERLEBEN

Direkt am schönen Bodenseeufer können Gäste bei freiem Eintritt in die vielfältige Welt der Kunst eintauchen.

Das Forum Würth Rorschach lädt Kunst- und Naturliebhaber:innen gleichermaßen ein, die faszinierende Welt der Kunst am See zu erkunden. Direkt am Bodenseeradweg gelegen, bietet das Forum Würth Rorschach bereits im Freien mit seinem beeindruckenden Skulpturengarten die Möglichkeit, Kunstwerke zu Fuß oder mit dem Rad spielerisch zu entdecken. Für einen umfassenden Kunstgenuss führt der Weg schließlich ins Forum Würth Rorschach. Hier werden regelmäßig wechselnde Ausstellungen moderner und zeitgenössischer Kunst präsentiert, und das Beste daran: Der Eintritt ist frei. In einer entspannten Atmosphäre laden das KunstCafé und die herrliche Terrasse mit Blick auf den Bodensee zum Verweilen ein.

ELEMENTE, DIE DAS KLIMA PRÄGEN

Die Hauptausstellung mit dem Titel „Wasser, Wolken, Wind – Elementar und Wetterphänomene in Werken der Sammlung Würth” widmet sich den Elementen, die das Klima unseres Planeten prägen und zu unserem alltäg-

lichen Leben gehören. In den Werken der Sammlung Würth findet sich eine Vielzahl an Bezügen auf diese Naturphänomene, von denen nun eine Auswahl im Forum Würth Rorschach ausgestellt wird.

AUSSTELLUNG JOSÉ

CARLOS VIANA

Mit der neuen Foyer-Ausstellung „José Carlos Viana – Croquis, Papierarbeiten und Gemälde. Sammlung Würth und Leihgaben“ zeigt das Forum Würth Rorschach die 18. Foyer-Ausstellung seit der Eröffnung 2013. Im Vordergrund stehen die Farbkompositionen von José Carlos Viana. Zunächst entstehen die Kunstwerke als Croquis – als erste Version auf Papier –, die anschließend in größerem Format auf Papier oder Leinwand wiederholt werden. Kombinationen, Wiederholungen, Reproduktionen und Collagen sind somit zentrale Elemente seiner Kunst. Seine Bildentwürfe zeigen stets Dynamik, Energie und Rhythmus und erinnern an die Klänge der Jazzmusik, die ihn bei der Arbeit im Atelier inspiriert. WERBUNG

Einblick in die Ausstellung „Wasser, Wolken, Wind - Elementar- und Wetterphänomene in Werken der Sammlung Würth“.

Forum Würth Rorschach Churer Straße 10, CH-9400 Rorschach Öffnungszeiten:

April bis Sept.: tägl. von 10 bis 18 Uhr Okt. bis März: Di. bis So. von 11 bis 17 Uhr. Eintritt frei!

Tel. +41 71 225 10 70 rorschach@forum-wuerth.ch www.wuerth-haus-rorschach.ch

CHOOSE YOUR PLAYER

Spielwelten von Würfel bis Pixel. Sonderausstellung im Zeppelin Museum in Friedrichshafen.

Der Mensch spielt, weil es Spaß macht, um sich zu messen, um zu lernen oder um mit anderen zusammenzukommen. Durch neue Technologien und Medien entstehen immer umfangreichere und komplexere Spielwelten. Die Ausstellung „Choose Your Player. Spielwelten von Würfel bis Pixel“, die bis 27. April 2025 im Zeppelin Museum Friedrichshafen zu sehen ist, lädt Besucherinnen und Besucher dazu ein, ihren Blick auf das Spielen als wesentliche Kulturtechnik unserer Zeit zu schärfen, selbst aktive Gamerin oder aktiver Gamer zu werden oder mit der Brille ihres gewählten Rollenspielcharakters in die Welt des Gamings einzutauchen. Ausgehend von klassischen Brett- und Würfelspielen über Computer-, Konsolen- und VR-Games untersucht die interdisziplinäre Ausstellung, wie sich Spiele entwickelt haben, welche Bilder und Mechanismen hinter ihnen stecken, wie sie die Gesellschaft beeinflussen, aber auch von ihr beeinflusst werden.

ZEPPELINE SIND BELIEBT IN SPIELEN

Bereits ab dem frühen 20. Jahrhundert nehmen Zeppeline Einzug in Quartette, Würfel- und Brettspiele. Thematisch galten sie als neue, überragende Technologie und waren beliebtes Motiv oder Spielfigur in Kriegsspielen des Ersten Weltkriegs. Bedeutsame Ereignisse wie die Weltfahrt 1929, der Atlantikverkehr oder die Arktisfahrt 1931 wurden in ihnen verarbeitet. Die Faszination hält bis zu heutigen massenmedialen Spielen an: Luftschiffe finden sich in modernen Kriegs- und Widerstandsszenarien wie im Ego-Shooter Battlefield 1, in kontrafaktischen Szenarien wie Wolfenstein oder im Rollenspiel Fallout 4. Im Serious Game Through the Darkest of Times koordinieren Spieler(innen) eine Widerstandsgruppe im Dritten

Reich, inklusive Mission auf dem Luftschiff LZ 129 Hindenburg.

SPIELERISCH ENTDECKEN

Ganz im Stil von Rollenspielen entscheiden sich Besucherinnen und Besucher der Ausstellung für einen von fünf Charakteren – Entdecker, Wissenschaftler, Journalist, Hacker oder Kind – dessen Auswahl ihren Rundgang durch die Ausstellung beeinflusst. Neben dem individuellen Soloabenteuer stehen Diskurs, Immersion und natürlich das Spielen selbst im Fokus. In verschiedenen Nischen kann im Single- oder Mehrplayermodus auf großflächigen Projektionen, am PC, am Tablet, an Tischen und in der virtuellen Realität sitzend, stehend und tanzend gespielt werden.

KUNST TRIFFT TECHNIK

Im denkmalgeschützten Gebäude des Hafenbahnhofs vereint das Zeppelin Museum Friedrichshafen die weltweit bedeutendste Sammlung zur Luftschifffahrt mit einer Kunstsammlung, die die großen Meister aus Süddeutschland vom Mittelalter bis zur Neuzeit umfasst. Rund 1500 Exponate umfassen einzigartige Objekte – nicht nur für Zeppelin-Liebhaber. Zu den Highlights zählen die begehbaren Passagierräume der LZ 129 Hindenburg im originalgetreuen, rund 33 Meter langen Nachbau, eine Wunderkammer zum Kultobjekt Zeppelin sowie Experimentierstationen, die das Prinzip „Leichter als Luft“ für Groß und Klein verstehund mittels eines Flugsimulators erlebbar machen. All die Exponate lassen multimedial aufleben, wer die Pioniere der Luftschifffahrt waren. Außerdem beantworten sie die Frage, wie es Graf Zeppelin gelang, ein Luftschiff zu bauen, das fast viermal so groß ist wie ein Airbus, aber dennoch leichter als Luft.

Bregenz erleben: 1 Die geschichtsträchtige Kirchstraße in Bregenz erkunden. 2 Der Oberstadt samt Martinsturm einen Besuch abstatten. 3 Über den Bregenzer Wochenmarkt schlendern. 4 Die Bregenzer Innenstadt erleben. 5 An der Pipeline entspannen oder einen Radausflug unternehmen. 6 Mit der Bahn auf den Pfänder fahren. 7 Den Sonnenuntergang und die romantische Stimmung beim Fischersteg genießen.

STADT, LAND, GENUSS

Der Bregenzer Sommer bietet unvergessliche Urlaubserinnerungen voller kultureller, kulinarischer und landschaftlicher Highlights.

Was ist nötig, damit der nächste Urlaub unvergesslich wird? Bregenz am Bodensee kennt die Antwort: eine malerische Naturkulisse, ein abwechslungsreiches Aktiv- und Kulturprogramm, exquisite Kulinarik und eine ordentliche Portion gelebte Gastfreundschaft! Allem voran bieten die alljährlichen Bregenzer Festspiele mit atemberaubender Akustik, beeindruckenden Bühnenbildern und großartigen Geschichten Kulturgenuss der absoluten Superlative.

HÖHEPUNKTE IM KULTURSOMMER

In 2024 feiert Carl Maria von Webers Meisterwerk „Der Freischütz“Premiere auf der mit rund 7000 Sitzplätzen weltweit größten Seebühne. Weitere Höhepunkte des Bregenzer Kultursommers sind der „Tag der Wiener Symphoniker“, verschiedene Stra-

ßenfeste und das Bregenzer Hafenfest. Zudem laden zahlreiche Themen- und Wochenmärkte dazu ein, sich regionale Köstlichkeiten auf der Zunge zergehen zu lassen und sich unters „einheimische Volk“ zu mischen. Natürlich warten auch in den Restaurants, Cafés, Gasthäusern und Bars lukullische Versuchungen für jeden Geschmack.

KUNST UND KULTUR

Der Hunger nach Wissen treibt uns unterdessen in Richtung Kornmarktplatz, wo das vorarlberg museum und das Kunsthaus Bregenz darauf warten, uns spannende Einblicke in die kulturelle Historie der Vorarlberger Landeshauptstadt und die zeitgenössische Kunstszene zu geben. Auch kleine Galerien und mittelalterliche Bauten – z. B. das offizielle Wahrzeichen der Stadt,

der frühbarocke Martinsturm mit der größten Zwiebelkuppel Mitteleuropas – halten so manche Überraschung bereit. „Raus aus der Stadt und rein in die Natur“ heißt es bei einem Abstecher an den Bodensee, wo im Sommer Badespaß und Wassersport wohltuende Abkühlung versprechen.

ANS WASSER UND HOCH HINAUS Auch bei einer Schifffahrt, einer Drahtesel-Tour auf dem Bodenseeradweg oder einem Picknick am Seeufer lässt sich wunderbar entspannen. Hoch hinaus geht es bei einer Fahrt mit der Pfänderbahn –einmal auf dem Gipfel des 1064 m hohen Bregenzer Hausbergs angekommen, bietet sich eine spektakuläre Sicht auf die umgebende Natur.

Mehr unter www.visitbregenz.com

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