Daten_und_Fakten_zur_Palliativstation_am_Landeskrankenhaus_Hohenems

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Palliativstation am LKH Hohenems — eine Erfolgsgeschichte Seit März 2003 hat Vorarlbergs Palliativstation die Räumlichkeiten im Kaiserin-ElisabethTrakt des Landeskrankenhauses Hohenems bezogen. Insgesamt wurden 276 Patienten vom Palliativ-Team ausgezeichnet betreut. Die Behandlungsqualität wurde überprüft und bei Patienten und Angehörigen nachgefragt. Nun ist es an der Zeit, eine erste und positive Bilanz zu ziehen. Bei einer Pressekonferenz am Freitag blickten Landesstatthalter Dr. Hans-Peter Bischof, Chefarzt Prim. Dr. Dietmar Wohlgenannt, Leiter Prim. Univ. Prof. Dr. Gebhard Mathis und Stationspflegerin Anna Frick auf eine zweijährige Erfolgsgeschichte zurück.

Palliativmedizin befasst sich mit der Behandlung von Patienten mit einer nicht heilbaren, fortschreitenden und weit fortgeschrittenen Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung. Das Hauptziel ist, die Lebensqualität der Patienten zu verbessern. In Vorarlberg wurde im Jahr 2003 am Landeskrankenhaus Hohenems eine Station für solche Bedürfnisse eingerichtet: die Palliativstation (von lat. ‚pallium’ - Schutzmantel). Im Oktober 2004 wurde nach einer Umbauphase die Bettenkapazität von sechs auf zehn erhöht und dieses Jahr ziehen das Palliativ-Team und der Leiter der Station, Prim. Univ. Prof. Dr. Gebhard Mathis erstmals Bilanz: Insgesamt wurden 276 Patienten und deren Angehörige aus ganz Vorarlberg mit viel persönlichem Engagement und Einfühlungsvermögen individuell betreut und begleitet. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt 14 Tage in der Station, das bedeutet eine Auslastung der zehn Betten von 78%. Durchschnittlich sind die Patienten 70 Jahre alt, im Jahr 2004 wurden 74 Männer und 51 Frauen betreut.

Ein Haus zum Wohltun „Die Mittelwerte zu Schmerzen und Leitsymptomen, die sich aus den Angaben der Patienten 2004 ergeben haben, bestätigen uns in unserem Tun: Die Patienten haben bei der Aufnahme ihre Schmerzwahrnehmung angegeben. Eine Befragung bei der Entlassung hat ergeben, dass das Schmerzempfinden während des Aufenthalts in der Palliativstation um 58% gesunken ist. Auch die Leitsymptome, also die primären Beschwerden, haben um 52% abgenommen, wenn der Patient uns verlässt“, freut sich Prof. Mathis.

Ein Schutzmantel der individuellen Betreuung Eine große Anzahl an Palliativpatienten (91%) waren an Krebs erkrankt. Viele leiden an Schmerzen generell, an Atemnot, Müdigkeit, Übelkeit, an Ernährungsschwierigkeiten, an psychischen Problemen wie Depressionen. Manche suchen Entlastung - für sich selbst oder für die Angehörigen und legen sich in die Hände der adäquaten Betreuung der Palliativstation. „Wir möchten unsere Patienten so pflegen, dass sie sich wahrgenommen und verstanden fühlen“, meint Stationspflegerin Anni Frick. Auch die Ärzte betreiben so wenig Diagnostik und Apparatemedizin wie möglich, um den Patienten zu entlasten.

Viele kommen wieder „Mehr als 55% konnten nach ihrem Aufenthalt in der Station wieder nachhause entlassen werden. Sterbebegleitung ist nur ein Aspekt unserer Arbeit“, verdeutlicht Leiter Prim. Prof. Dr. Mathis, „durch gute Symptomkontrolle, vor allem durch Schmerztherapie, können wir den Patienten so stabilisieren, dass eine Entlassung in das gewohnte häusliche Umfeld möglich ist.“ Und alle Mitarbeiter der Palliativstation wissen: Hier haben die psychischen und sozialen Bedürfnisse der


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