BAWAG-Affäre - Wikipedia
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BAWAG-Affäre aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Als BAWAG-Affäre werden die im März 2006 bekannt gewordenen Verlustgeschäfte der österreichischen Bank für Arbeit und Wirtschaft (BAWAG) bezeichnet. Die BAWAG-Affäre führte zum Rücktritt von ÖGB-Präsident Fritz Verzetnitsch und dem BAWAGAufsichtsratvorsitzenden Günter Weninger. Die neue Gewerkschaftsspitze um Rudolf Hundstorfer hat nun vor, die BAWAG zu verkaufen. Ein Totalverkauf der Gewerkschaftsbank war innerhalb des ÖGB allerdings umstritten. Da im Zuge des BAWAG-Skandals eine Verschuldung des ÖGB von über 2 Milliarden Euro verursacht wurde, wird die BAWAG nun zur Gänze verkauft, damit der ÖGB in keine Insolvenz schlittert.
Inhaltsverzeichnis
1 Refco-Kredite und Refco-Beteiligung 2 "Karibik-Geschäfte" 3 Bundeshaftung 4 Folgen 4.1 Rechtliche Konsequenzen 4.2 BAWAG-Verkauf 4.3 Politische Auswirkungen 5 Quellen 6 Weblinks
Refco-Kredite und Refco-Beteiligung Im Oktober 2005 gewährte die BAWAG Phillip Bennett, damals Chef des Derivatehändlers Refco, einen Kredit von über 350 Millionen Euro, nur wenige Tage bevor Bennett wegen Bilanzfälschung verhaftet wurde und Refco Gläubigerschutz anmeldete. Als Sicherung akzeptierte die BAWAG von Bennet etwa 34 % Aktien an Refco. Das an die Firma Refco geliehene Kapital beträgt 10 % des Kapitals der BAWAG. Nach Bekanntwerden des Kredits und der Refco-Pleite wurde Kritik am Vergabeverfahren laut. Die Finanzmarktaufsichtsbehörde kündigte daraufhin eine mehrwöchige Sonderprüfung an. Im November 2005 trat der Vorstandsvorsitzende Zwettler trotz eines bis 2007 laufenden Vertrags zurück, um wieder Ruhe in die Bank zu bringen. Nachfolger wurde Ewald Nowotny, der schon Vizepräsident der Europäischen Investitionsbank war. Am 24. April 2006 wird bekannt, dass der BAWAG von den Gläubigern des zusammengebrochenen US-Brokers Refco eine Milliardenklage bevorsteht. Sie beschuldigen die Bank, die Bilanzmanipulationen von Refco unterstützt zu haben. In einer ersten Klageschrift bezichtigen sie die Bank der Mithilfe zum Betrug, fordern 1,3 Mrd. Dollar und beantragen, das US-Vermögen der Bank einzufrieren.Selber sieht sich die BAWAG als Opfer eines Großbetruges und weist alle Vorwürfe zurück. Sie bietet dennoch den Refco-Gläubigern einen außergerichtlichen Vergleich an und begründet das mit den hohen Kosten einer lang dauernden gerichtlichen Auseinandersetzung in den USA und mit den negativen Folgen einer lang andauernden negativen Medienpräsenz. Am 5. Juni 2006 wurde der nach wochenlangen Verhandlungen zustande gekommene Vergleich zwischen der BAWAG und den Refco-Geschädigten offiziell bestätigt. Die Bank muss 683 Millionen US-Dollar an die Gläubiger und Aktionäre des insolventen US-Finanzhauses Refco zahlen. 75% davon bekommen laut „Wall-Street Journal“ die Gläubiger. Der Rest fließt an Aktionäre, US-
http://de.wikipedia.org/wiki/BAWAG-Aff%C3%A4re
13.09.2006