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INHALT

Die Schneekönigin von Lech

Künstlerin Daisy Hoch über den Schnee 4

Silbermedaille für Nina Ortlieb

Sensationserfolg für die Lecherin 6

Fun im Snowpark

Viele Möglichkeiten für Snowboarder 7

Women‘s Progression Days

Skitouring Camp mit Lorraine Huber 8

Impressum

Wie gut kennen Sie Oberlech eigentlich? Kennen Sie das Tunnelsystem im autofreien Oberlech? Machen Sie sich selbst ein Bild vom idyllischen Ortsteil und besuchen Sie den Affen im Schnee oder den bezaubernden Muxelhof. In der Galerie im Hotel Sonnenburg stellt Daisy Hoch außerdem ihre Schneebilder aus. Ich wünsche Ihnen einen wunderbaren Frühling in Lech!

Termine im Winter 2023

Diese Events sollten Sie nicht verpassen 10

Der goldene Affe im Schnee

Eine ganz besondere Attraktion 14

Symposium Impact Lech

Mensch und Maschine im Diskurs 16

Wohin in Lech, Oberlech, Zürs und Zug

Essen, Trinken, Einkaufen 17 arlberg.at – die Zeitung für Lech und Zürs. Herausgeber: Russmedia Verlag GmbH. Redaktion: Katrin Nägele. Layout: Nicol Metzler. Umsetzung: Khrysstine Galias. Fotos: Dietmar Hurnaus (Titelbild), Katrin Nägele, Andreas Vaschauner, Beate Rhomberg, Lech Zürs Tourismus (Dietmar Hurnaus, Tom Vau, Daniel Zangerl), Johann Groder, Moritz Genewein Photography, Modehaus Strolz, Susanne Einzenberger, Anne Kaiser, Hotel Mohnenfluh, Romantik Hotel Krone Lech, Beatriz Olano, Gemeindearchiv Lech, Tian, Hotel Salome, Shutterstock. Anzeigenberatung: Ildina Ortner, T 0676 88005 879, ildina.ortner@russmedia.com und Andreas Vaschauner, T 0676 88005 418, andreas.vaschauner@russmedia.com. Der besseren Lesbarkeit wegen: Alle verwendeten geschlechtsspezifischen Formulierungen meinen die weibliche und männliche Form. Die nächste Ausgabe erscheint am Freitag, dem 17. März 2023.

Bestellung und Lieferung:

Für die Bestellung weiterer Exemplare oder bei Fragen zu Ihrer Zustellung wenden Sie sich bitte direkt an Fabian Reheis: Tel. 05572 501-309, fabian.reheis@russmedia.com

Die Schneemalerin Von Oberlech

Anlässlich ihres 80. Geburtstages hat sich Daisy Hoch mit Arlberg.at zum Gespräch getroffen und Einblicke in ihr bewegtes Leben gewährt.

LECH: Daisy Hoch ist Künstlerin, Persönlichkeit, Familienmensch, Hotelmanagerin und begeisterte Wahl-Lecherin. Schon lange vor den Bemühungen des Ortes um mehr kulturelle Initiativen in Lech hat sie den Weg mit Ausstellungen im von ihr geführten Hotel Sonnenburg eingeleitet und über die Jahrzehnte hinweg kultiviert.

DIE KÜNSTLERIN, DIE NUR DEN SCHNEE MALT

Informationen www.daisy-hoch.art

Galerie Sonnenburg Hotel Sonnenburg Oberlech 55, 6764 Lech

Der Schnee prägt den Arlberg. Er ist faszinierend, wunderschön, gefährlich. Er bringt Freud, Leid – viele Besucher. Darunter eine junge Bayerin, die, fasziniert von Erzählungen und um baldige Genesung ihres Bruders bemüht, ihre Familie zum Urlauben nach Lech gebracht hat. Und nie wieder gegangen ist. Daisy Hoch hat zu Schnee ein ganz besonders Ver- hältnis. „Der Schnee gehört eigentlich nur mir, denn ich schätze und respektiere ihn“, erzählt die mondäne Künstlerin in der gemütlichen Bibliothek des Hotels Sonnenburg. „Schnee ist nicht nur weiß. Man muss ihn spüren, mit ihm leben und ihn nicht einfach nur malen.“

Fast jeder Satz von Daisy Hoch klingt wie ein eigenes Kunstwerk. Die Begeisterung für Malerei, Schnee, Natur, Vogelgezwitscher und der achtsame Umgang mit allem schwingen in jeder Silbe mit.

GESCHENK VOM CHRISTKIND

Daisy Hoch liebt den Schnee. Die „Kunstboten vom Himmel“ begleiten sie seit früher Kindheit und waren stets ein Geschenk. Als das Christkind eines winterlichen Weihnachtsabends hochwertige Ölfarben brachte, entstand das erste Schneekunstwerk. „Ich kenne den

Schnee aus meiner Kindheit, nicht erst aus Lech. Nach der Christmette hat es ab und zu geschneit – ich war sicher, dass das mein Weihnachtsgeschenk war. Schnee war in Bayern nicht in solchen Mengen vorhanden wie in Lech, wenn es ab und zu geschneit hat, war ich immer sehr zufrieden und begeistert“, erinnert sich Daisy Hoch. „Meine Eltern haben mein Talent schnell erkannt und aktiv gefördert. Ich durfte Kurse belegen und mit damals sehr teuren Farben üben – ich bin sehr dankbar dafür.“

Zwischen Kunst Und Hotel

Mehr als 50 Jahre lang hat Daisy Hoch das Hotel Sonnenburg erfolgreich geleitet und geprägt. Als Mutter von drei Kindern blieb ihr allerhöchstens spät in der Nacht etwas Zeit zum Malen. Die Leidenschaft dafür hat sie aber trotz Arbeit und vielfältiger Aufgaben nie verloren. „Ich genieße es so, dass ich mir jetzt einteilen kann, wann ich malen will. Aber einteilen muss ich es mir dennoch, sonst komme ich nicht dazu“, lacht sie verschmitzt. „Am besten funktioniert es, wenn ich ein Bild angefangen habe, denn dann muss ich es einfach fertigmalen, sonst habe ich ein schlechtes Gewissen. Und das ganze Haus stinkt nach Ölfarbe – was ich liebe. Während der Corona-Zeit etwa war ich extrem produktiv. Mein Mann war im Spital in Innsbruck versorgt, meine jüngste Tochter in Feldkirch – und ich alleine in Lech. Es gab niemanden, der etwas von mir wollte, oder Aufgaben zu erledigen. Ich wusste nicht, wie das funktioniert, wenn einem ein Tag gehört.“

So griff Daisy Hoch am zweiten Tag ihrer neuen Freiheit zu Pinsel, Ölfarbe und Leinwand – und malte. Diese spezielle Atmosphäre der Ungewissheit, Abgeschiedenheit und des Stillstands legte ganz besondere Kräfte in der Künstlerin frei. „Ich habe Tag und Nacht gemalt, ohne Ablenkung, wie eine Besessene. Ich habe körperlich meine Kraft gespürt und wusste, diese Chance muss ich nützen.“ Die entstandenen Bilder sind ausdrucksstark und kraftvoll und stechen dem Betrachter sofort ins Auge. „Das Einzige, das ich gemacht habe, war Malen und Spazierengehen“, erinnert sie sich.

Schule Des Sehens

Jeden Tag spaziert Daisy Hoch von Oberlech nach Lech und wieder zurück. „Ich bin mit der Natur aufgewachsen. Meinen Eltern war das immer sehr wichtig. Sie haben uns alle Blumen erklärt. So bin ich von früh auf mit einem sehr aufmerksamen Auge und Geist durch die Welt gegangen.“ Der Weg durch den Wald nach Lech ist für die Wahl-Lecherin wie eine Meditation, bei der sie der Natur ganz nahe ist. „Wir haben hier kostenlos die Schule des Sehens (Anm. der Red.: Sommerakademie, 1953 von Oskar Kokoschka gegründet). Natur regt mich zum Nachdenken an, wenn man es zulässt. Es ist ein echtes Privileg, so zu wohnen wie wir. Auch wenn das nicht immer nur schön ist. Ich empfinde diesen Diskurs mit dem Selbst, das Fokussieren auf sich selbst, als enorm wichtig. Natur inspiriert und ermöglicht mir extrem viel. Man muss aber wissen, dass die Natur immer die Stärkere ist. Man kann sie nicht überlisten“, erklärt Daisy Hoch nachdenklich.

Eine Winterreise

Die schönen Seiten des Schnees zeigt die Künstlerin gerne in ihrer Kunst. „Ich nehme die Menschen ein Stück weit auf eine Winterreise mit, aber nur ein Stück. Den Rest dürfen sie allein gehen. Meine Bilder sollen die Schönheit zeigen, keine Probleme lösen.“ Daisy

Hoch ist demütig und dankbar dafür, dass die Natur für sie Allheilmittel ist und sie die Welt mit anderen Augen sehen darf. Und sie wünscht sich für die Zukunft, dass sie mit ihren Bildern in die weite Welt hinausdarf. „Ich würde gerne als Künstlerin präsenter sein, nicht nur als Lecher Persönlichkeit von dem Hotel Sonnenburg.“ Anerkennung ist Bestätigung für die Künstlerin, die noch viel vorhat. „Ich habe selbst schon sehr viel erreicht, mich immer selbst ausgestellt. Ich würde mich freuen, wenn ich noch mehr Menschen meine Bilder zeigen kann. Denn Kunst kann verbinden, heilen und trösten. Einmal hat sich eine Familie freudig weinend in den Armen gelegen, weil sie ein Bild von mir kaufen durften – wem passiert denn sonst so was Schönes?“, erzählt Daisy Hoch bewegt und ergriffen. „Es wäre wirklich schade, wenn sich solche Momente nur auf Lech beschränken würden.“

Galerie In Der Sonnenburg

Daisy Hochs Kunstwerke werden im Hotel Sonnenburg in Oberlech ausgestellt und können gerne besichtigt werden. „Ich genieße es, hier im Hotel meine eigene Kunst um mich zu haben. Ich hab über 1000 Bilder, da häng ich doch keine fremde Kunst an die Wände“, lacht sie verschmitzt. „Mit meiner privaten Sammlung könnte ich allerdings schon eine kleine, feine Ausstellung von Kunstwerken berühmter Menschen veranstalten.“ Ebenfalls erhältlich in der Galerie Sonnenburg ist das neu erschienene Kunstbuch „Daisy Hoch“.

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