2018 03 17 sanieren für die zukunft

Sanieren für die Zukunft Saniertes Haus aus den 30ern | PV und Batteriespeicher | Sanierungsförderung neu 1600 Strohballen | Die richtige Heizung finden | Lehmputz selber machen Vor- und Nachteile von Ökomaterialien | Mit Profis sanieren | Die Qualität der „dritten Haut“

Entgeltliche Einschaltung des Landes Vorarlberg

e n i e d e n n o S e i d n n e W t m m i n r e b ü n e t s o k e Energi Die Sonne ist ein natürlicher Energielieferant. Sie macht dich in Form von Solar- und Photovoltaikanlagen unabhängig von Importen. Mit der Nutzung von Sonnenenergie schonst du das Klima und deine Geldbörse.

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Schritt für Schritt zur Energieautonomie

Vorwort Mit Blick auf das ambitionierte Ziel der Energieautonomie für Vorarlberg bis zum Jahr 2050 setzt die Landesregierung mit ihren Partnern die intensiven Anstrengungen auf allen Ebenen konse­ quent fort. Der Bereich Bauen und Wohnen hat dabei eine zentrale Bedeutung inne. Bei neuen Wohnbauprojekten wird neben einem möglichst geringen Energieverbrauch auf den Einsatz von erneuerbaren Energieträgern großes Augenmerk gelegt. Zugleich wird durch attraktive Anreize sichergestellt, dass auch Sanieren in Mode bleibt.

Seit Jahresbeginn ist die neue Sanierungsrichtlinie 2018/2019 des Landes in Kraft, die noch stär­ ker die Bedürfnisse und Wünsche von Sanierungswilligen in den Mittelpunkt stellt. Es wurde etwa der Entwicklung Rechnung getragen, dass statt Gesamtsanierungen immer öfter Teil­sanierungen durchgeführt werden. Unbestritten sind die Vorteile, die thermische Sanierungen mit sich bringen: Nimmt der Energieverbrauch ab, schont das neben der Umwelt auch die Geldbörse. Zudem ­erhöht umweltbewusstes Sanieren den Wohnkomfort und trägt zum Wohlbefinden sowie zu einer höheren Lebensqualität bei.

Mit Blick darauf wird das Land seine gestaltende Rolle in dem Bereich beibehalten. Zahlreiche Gebäude in Vorarlberg konnten im Zuge der Sanierungsoffensive bereits auf den neuesten Stand gebracht werden. Diese Anstrengungen gilt es unvermindert fortzusetzen. Hier aktiv zu bleiben ist entscheidend für die Erreichung der Energieautonomie. Es bleibt somit ein erklärtes Landesziel, dass weiter Schritt für Schritt möglichst flächendeckend saniert wird.

Fakt ist: Jedes einzelne Sanierungsprojekt bringt uns dem Ziel der Energieautonomie einen ­kleinen Schritt näher. Nicht zu vergessen sind die Sicherung von Wertschöpfung und Arbeits­ plätzen durch solche Projekte. Es ist positiv, dass sich so viele Bürgerinnen und Bürger zur Nutzung erneuerbarer Energieträger und zum Energiesparen bekennen und Investitionen in eine lebens­ werte Zukunft tätigen.

Inhalt 04 Der Klassiker aus den 30ern besonders gelungen saniert

06 Das Kapital aufstocken mit der neuen Sanierungsförderung

10 Die Richtige zu finden, ist nicht leicht.

Hilfe bei der Heizungswahl

14 Die Profis aus dem Ländle sanieren für die Zukunft

16 Die Alternativen zu konventionellen Baumaterialien im Kurzcheck

19 Die Größe von passenden Batteriespeichern berechnen

23 Die Qualität Mag. Markus Wallner Landeshauptmann

Mag. Karlheinz Rüdisser Landesstatthalter

einer ökologischen Sanierung lässt sich messen

IMPRESSUM | Verleger (Medien­inhaber) und Hersteller­: Russmedia Verlag GmbH, Gutenbergstraße 1, 6858 Schwarzach • Redaktion: Wolfgang Seidel, Energieinstitut Vorarlberg • Fotos: Markus ­ meiner (Cover, S. 3 o., 4,–5, 6 o., 10–11), Fasching GmbH (3 u., 6 u.), Josef Schwärzler (12), iStock (14 o., 15. u), WKV (übrige 14–15), privat (17, 20 u., 22 r.), Spektrum (23), Rest: pixabay.com und Energieinstitut G Vorarlberg • Druck und Verteilung: Russmedia Verlag GmbH bzw. Russmedia Vertrieb GmbH & Co KG – beide Guten­berg­stra­ße 1, 6858 Schwarzach • Anzeigenberatung: Russmedia GmbH, Guten­ bergstraße 1, 6858 Schwarzach, Tel. 05572 501-0, Fax 05572 501-245 • Erscheinungs­datum: Samstag, 17. März 2018

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Verantwortung für das Erbe übernehmen Stefan und Carola Valentinotti haben ein 80 Jahre altes Wohnhaus in Bregenz saniert. Wir haben mit den beiden über die Verbundenheit zum Bestand und Herausforderungen bei der Sanierung gesprochen.

Wir sitzen am Tisch in einem hellen, freundlichen Raum mit Blick in den Garten. Die ­beiden Kinder (1,5 und 3,5 Jahre alt) betätigen sich als Baumeister mit Duplosteinen.

Wie geht es euch im sanierten Haus?

Stefan und Carola gleichzeitig: Super!

Carola: Die Lebensqualität ist top, die Kinder haben jede Menge Platz und der neue Zugang zum Garten ist ein Traum.

Der Garten ist euch wichtig. War das der Grund, ein Haus zu sanieren?

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Carola: Für Stefan kam eine Wohnung nicht in Frage. Als wir die Gelegenheit hatten, das Haus zu übernehmen, in dem Stefans Vater aufgewachsen ist, war klar, dass wir das Haus mit seinen Eigenheiten erhalten und niemals abreißen und neu bauen würden.

Das ist ein Haus aus den Dreißigern, oder?

Stefan: Ja, die ganze Häuserzeile stammt aus der gleichen Zeit. Die Häuser wurden gemeinschaftlich errichtet und anschließend hat man die Grundstücke ausgelost. Da niemand wusste, welches der Häuser einmal seines

> Steckbrief nW ohnhaus für 4 Personen (2 Erwachsene, 2 kleine Kinder) n 1 938 gebaut, 2015 saniert n 1 27 m² Fläche (unverändert) nL uftwärmepumpe, PV-Anlage nS aniert wurde: Dach, Fassade, ­Fenster, Türen, Heizung, Installationen nP lanung und Bauleitung: Hassler Architektur

> Groß waren die Häuser in den 30ern nicht.

Auf dem durchdachten Grundriss haben die Valentinottis aber alle für vier Personen benötigten Räume untergebracht.

wird, hat man natürlich bei allen enthusiastisch und sorgfältig mitgebaut.

War die Sanierung eine Herausforderung?

Stefan: Zum Teil. Die Raumaufteilung war super, da haben wir nicht viel verändert. Manche

> Tipp Kostenlose Beratung zu allen Fragen rund um die Sanierung und spannenden Austausch mit anderen Bauleuten bei einem Imbiss bietet der Bau- und Sanierungstreff im

Dinge haben uns überrascht: die wilden Sanitär- und Elektroinstallationen beispielsweise.

Und die Kanalisation war eine Katastrophe, ein Wunder, dass nie Wasser im Keller war.

Was habt ihr neben den Installationen ­alles neu gemacht?

Carola: Die Fassade, Fenster, Türen, das Dach und die Heizung. Bei der Heizung haben wir uns für eine Luftwärmepumpe entschieden, weil wir im Zulauf zum Wasserschutzgebiet keine Bohrung machen durften. Öl oder Gas kam für uns nicht in Frage. Weil wir das Dach neu machen mussten, haben wir gleich eine Photovoltaikanlage installiert.

Architekten zusammenarbeiten, der die ­ bwicklung der Sanierung übernimmt. Die reA gelmäßige Kommunikation und Abstimmung von Details waren für uns das A und O, um das gemeinsam gesteckte Ziel zu erreichen.

Zum Schluss noch eure Tipps für jene, die selbst über eine Sanierung nachdenken: Carola: Überlegen, was man wirklich will. Und was in den kommenden Jahren alles kommen könnte. So kann man Dinge gleich mitmachen oder zumindest schon mitdenken.

Stefan: Den Kostenplan und Budgetänderungen ständig im Auge behalten.

Energieinstitut Vorarlberg.

Der nächste findet am Mi, 4. April zwischen 17.30 und 20 Uhr statt.

Anmeldung unter www.energieinstitut.at

Was würdet ihr beim nächsten Mal wieder so machen?

Stefan: Bis auf die Zwischenwände im Wohnzimmer, die wir beim nächsten Mal doch rausnehmen würden, würden wir alles gleich machen. Vor allem würden wir wieder mit einem

> Infos: Die Langfassung des Gesprächs und Details zur Sanierung zum Nachlesen auf www.energieinstitut.at

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> Auch die Sanierungsförderung des ­Landes wurde quasi generalsaniert.

Sanierungsförderung: Alles neu macht das Land Mit der Wohnbauförderung unterstützt das Land Vorarlberg die Sanierung und die Erweiterung von Bestandsgebäuden. Heuer wurde die Förderung grundlegend überarbeitet.

Die Sanierungsförderung des Landes bringt 2018 einige Neuerungen mit sich. Wie in der Neubauförderung seit 2014 gibt es auch bei der Sanierung pauschale Sockelbeträge, die durch Boni für verschiedene Maßnahmen „auf­ gefettet“ werden können. Basis für die Sockel­ förderung ist die ­(thermisch relevante) Fläche der sanierten Bauteile – also Quadratmeter Wand, Fenster oder Decke. Die Boni werden als Pauschal­beträge je Quadratmeter Wohnnutz­ fläche des sanierten Objekts aufsummiert.

Wahl zwischen Darlehen und Barzuschuss.

Die Förderung wird wahlweise als zinsgünsti­ ges Darlehen über zwanzig Jahre Laufzeit (die

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Das Land Vorarlberg steht umweltbewussten Bauleuten als engagierter Partner zur Seite.

Mag. Karlheinz Rüdisser, Wohnbaulandesrat

ersten zehn Jahre zinsfrei, die zweiten zehn Jahre 1 Prozent Zins) oder als Barzuschuss in Höhe von 40 Prozent des möglichen Dar­ lehensbetrags, maximal aber 25.000 Euro, gewährt. Neben der grundsätzlichen System­ umstellung wurden zahlreiche Nachbesse­ rungen und Anpassungen an den Stand der Bautechnik vorgenommen.

Bestandserweiterung über attraktivere ­Sanierungsförderung. Neu ist auch, dass Bestands­ erweiterungen zu Wohnzwecken im Zuge einer Sanierung (also Zu- oder ­Anbauten) im Rahmen der Sanierungsförde­ rung abgewickelt werden können (und nicht

mehr über die Neubauförderung). Das verbessert die Fördersituation für Nachverdichtungen am Bestand deutlich.

Basisförderung mit wenig Mindestkriterien. Wer an seinem Wohnhaus Bauteile wie Außenwände, Decken, Fenster thermisch verbessert oder die Heizanlage erneuert, kommt in den Genuss der Basisförderung. Neben dem Erfüllen persönlicher Förderkriterien (Einkommen, Wohnsitz etc.) ist der Einhalt von energetischen Mindestkriterien erforderlich, die geringfügig strenger sind, als das Baugesetz ohnehin vorschreibt.

Erhöhte Basisförderung bei höherer Energieeffizienz. Die Basisförderung wird erhöht, wenn die Sanierung besonders energieeffizient ausfällt. Einige wenige ökologische Mindestanforderungen sind bei der Materialwahl einzuhalten. Je Quadratmeter Bauteilfläche werden bei Dachsanierungen und Außenwänden bis zu 240 Euro (inkl. Nawaro-Bonus) und bei Fenstern bis zu 770 Euro (inkl. Sicherheitsbonus und zuzüglich 80 Euro für außenliegenden Sonnenschutz) angesetzt.

Mehr Maßnahmen förderbar. Die Liste der förderbaren Sanierungsmaßnahmen wurde im Rahmen der Richtlinie 2018/19 deutlich erweitert. So zählen unter anderem auch Balkonsanierungen, Neuerschließungen durch Treppenhäuser, Kaminsanierungen und die Behebung von Wärmebrücken, die nicht im Energieausweis abgebildet werden, zu den Sanierungsmaßnahmen. Im Rahmen neuer Elektro-, Sanitär- oder Heizungsinstallationen für das gesamte Haus können Fußböden, Bad- und WC-Verfliesungen so-

wie Innentüren abgerechnet werden. Die Komfort­ anhebung einzelner Räume ist mit Ausnahme des behinderungs- bzw. krankheitsbedingten barriere­ freien Umbaus von Sanitärräumen nicht Fördergegenstand der Wohnhaussanierung. Planungs- und Beratungshonorare wie Haustechnikplanung oder Bauleitung sind ebenfalls anrechenbar. Die Kosten werden als Bonus mit max. 360 Euro je Quadratmeter sanierter Wohnnutz­ fläche angerechnet. Das Land fördert die Beratung und Begleitung von Wohnhaussanierungen durch gewerbliche Sanierungsberater. Neu ist eine Unterstützung für Hausverwaltungen, um den Entscheidungsfindungsprozess bei Eigentumswohnanlagen zu begleiten.

Pauschale für erhaltenswerte Wohnhäuser.

Für die Sanierung erhaltenswerter Wohnhäuser wird unabhängig von der energetischen Qualität der Sanierung ein Förderdarlehen bis zu 1500 Euro je Quadratmeter sanierter Wohnnutzfläche oder alternativ ein Einmalzuschuss über 40 Prozent der Kreditsumme, maximal aber 30.000 Euro, gewährt.

Boni machen das Kraut fett. Der Förderungskredit aus der Basisförderung kann

durch verschiedene Boni aufgestockt werden: • Gesamtsanierungs- oder Nachverdichtungsbonus: Wenn gleichzeitig drei oder mehr Maßnahmen an der Gebäudehülle durchgeführt werden oder es sich um eine Nachverdichtung oder Umnutzung handelt, wird die Förderhöhe um 80 Euro je Quadratmeter Nutzfläche erhöht.

• Wird zusätzlich wenig graue Energie verbaut (Nachweis über Oekoindex OI-S-Wert), erhöht sich die Fördersumme um den Materialressourcenbonus in der Höhe von 120,– Euro je Quadratmeter Nutzfläche.

• Wird ein gekauftes oder geerbtes Haus innerhalb von zwei Jahren ab Kauf oder Erbschaft saniert, wird ein Revitalisierungsbonus in der Höhe von 100 Euro je Quadratmeter Nutzfläche gewährt.

• 120 Euro HWB-Bonus je Quadratmeter Nutzfläche werden für Sanierungen gewährt, die zu einem Heizwärmebedarf führen, der die gesetzlichen Mindestanforderungen deutlich unterschreitet.

• Ein Einkommensbonus erhöht die Fördersumme für Bauleute mit geringeren Einkommen um bis zu 150 Euro je Quadratmeter Nutzfläche.

> Weitere Förderungen n Z usätzlich zur Wohnbauförderung unterstützt das Land auch über die E ­ nergieförderungen die Errichtung von thermischen Solaranlagen, Biomasseheizungen, Wärme­pumpen und Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung. n Viele Gemeinden fördern Schritte ihrer Bürger(innen) zur Energie­autonomie zusätzlich. n Auch der Bund fördert Investitionen in Wohnhaussanierungen und erneuerbare ­Energien. Bei Redaktionsschluss waren die Förderungen 2018 noch nicht bekannt.

Akutelle Informationen bei der Förderberatung (Kontakt siehe unten).

> Kostenlose Förderberatung Die Energieberater im Energieinstitut Vorarlberg haben die aktuellen Förderungen von Bund, Land und Gemeinden im Blick. Sie sind am ­Telefon unter 05572 31202-112 oder per E-Mail: energieberatung@­ energieinstitut.at erreichbar. www.energieinstitut.at/ foerderungen Infocenter Wohnbauförderung 05574 511-8080. www.vorarlberg.at/wohnbau

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Luftwärmepumpe in der Sanierung sinnvoll?

Luftwärmepumpen sind vor allem wegen ihrer im Vergleich zu anderen Wärmepumpen geringen Investitionskosten beliebt. Beim Einsatz im Zuge einer Sanierung gilt es, auf niedrige Vorlauftemperaturen und guten Schallschutz der Nachbarn zu achten.

Der Reiz für den Einbau der Wärmepumpe liegt darin, dass sie aus dem eingesetzten Strom ein Drei- bis Vierfaches an Wärme bereitstellt, indem sie die vorhandene Umweltwärme nutzt. Dabei ist die Wärmepumpe umso effizienter, je geringer der Temperaturunterschied ­zwischen der Umweltwärme (der Luft oder dem ­Erdreich) und dem benötigten Temperaturniveau für die Heizung (die Vorlauftemperatur oder die Brauchwassertemperatur) ist.

Niedrige Vorlauftemperatur als zentrale Voraussetzung. Eine niedrige Vorlauftemperatur als Grundvoraussetzung für eine ­effiziente Wärmepumpe wird vor allem mit Flächenheizungen, also Fußboden- oder Wandheizungen, und in Gebäuden mit niedrigem Heizwärmebedarf erreicht. Ist dies im Rahmen einer Sanierung gegeben, wird eine Wärmepumpe grundsätzlich als Heizsystem interessant.

Luftwärmepumpe: niedrigere Investitionskosten und geringere Effizienz. Eine Luftwärmepumpe überzeugt mit niedrigeren Investitionskosten. Sie weist dafür aber ­einen ­höheren Stromverbrauch auf als andere ­Wärmepumpentypen, was in höheren Betriebs­ kosten und Umweltauswirkungen mündet. Das liegt an der systembedingt niedrigeren ­ Effizienz. So bezieht die Luft­ wärmepumpe die Umweltwärme aus der Luft, deren Temperatur im Winter standortabhängig teils deutlich niedriger ist, als die Temperatur des E ­ rdreichs oder Grund­ wassers.

Die Differenz zwischen der Umweltwärme und der benötigten Temperatur für Heizung und Warmwasser ist also größer. Luft­ wärmepumpen benötigen daher zwischen 20 und 40 Prozent mehr Strom als Sole-

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Beim Aufstellen der Außen­einheit auf den von ihr verursachten­G ­ eräuschpegel achten. Damit bleiben Schlaf und Nachbarschaft ungestört. oder Grundwasserwärmepumpen. Damit sind die Betriebskosten entsprechend höher als bei letztgenannten.

Auf den Geräuschpegel achten. Fällt die Entscheidung auf eine Luftwärmepumpe, so ist beim Aufstellen der Außeneinheit auf den von ihr verursachten Geräuschpegel zu achten, für den es gesetzliche Grenzwerte gibt – sonst ist der Streit mit den Nachbarn vorprogrammiert. Bei manchen Systemen kann auf die Außeneinheit verzichtet werden, da sie im Gerät selbst integriert ist. Qualitativ hochwertige und gut geplante Lösungen helfen in jedem Fall, den Schall in vertretbaren Grenzen zu halten.

Ob eine Luftwärmepumpe in der Sanierung die beste Wahl ist, hängt von mehreren ­Faktoren und letztlich vom Einzelfall ab. Die Energieberater im Energieinstitut Vorarlberg helfen produktneutral bei der Entscheidungsfindung.

> Infos: Effizienz von Wärmepumpen: www.energieinstitut.at/machvier Vollkostenvergleich von Heizsystemen: www.heizrechner.at

Neues Wohngefühl schaffen: Umbauen und sanieren mit Rhomberg Bau Vom Küchen- oder Badumbau über Zubauten und Sanierungen bis hin zu Großprojekten: Durch jahrelange Erfahrung und hohe Kompetenz bietet der Generalunternehmer Rhomberg Bau alles aus einer Hand.

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> Wärmepumpe? Stückholz? Pellets? Die Frage nach der richtigen Heizung ist mitunter schwierig. Das Energieinstitut Vorarlberg hilft bei der Entscheidungsfindung.

Die richtige Heizung finden Der Heizungstausch ist eine der häufigsten Sanierungsmaßnahmen. Da jedes System über Vor- und Nachteile verfügt, fällt die Entscheidung selten leicht. Ein paar grundsätzliche Überlegungen und zwei digitale Helferlein schaffen Abhilfe.

Zu Beginn lohnt es sich, ein paar grundlegende Entscheidungen anzustellen. Platz­ bedarf, B ­ edienkomfort, Anforderungen an den Brennstoff, Umweltauswirkungen des Heizsystems, Anschaffungs- und Betriebs­kosten sollten in die Überlegungen mit e ­in­ fließen.

Der bestehende Kamin ist mög­ licherweise

> Wärmepumpe + geringe Betriebskosten + kein Kamin erforderlich -n icht für Vorlauftemperatur über 40 °C empfehlenswert -b ei Luftwärmepumpen Geräuschbeeinträchtigung möglich

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nicht für alle Systeme geeignet und muss im Bedarfsfall saniert werden. Ein neues Heizsystem kann fast immer kleiner ­dimensioniert werden als das bestehende. Die Heizungs­ matrix des E ­nergieinstituts Vorarlberg hilft dabei, jene Systeme aus­zuscheiden, die für das Bestandsgebäude aufgrund von Energie­ verbrauch oder Vorlauftemperaturen un­ günstig sind.

Spätere Maßnahmen am Gebäude mitdenken. Wird die Heizung nicht im Zuge ­einer Gebäudesanierung getauscht, lohnt sich ein Blick in die Zukunft: stehen in den nächsten Jahren Maßnahmen am Gebäude an? Verändert sich die Nutzung? Solche Maß­nahmen wirken sich auf die Heizung aus. Wer sie gleich mitbedenkt, verhindert, dass in ein paar

> Gas +h oher Wirkungsgrad durch Brennwerttechnik + geringe Anschaffungskosten - volatiler Brennstoffpreis -A uswirkungen auf Ökologie und Klima

J­ahren ein hoffnungslos überdimensioniertes System im Heizraum steht.

Solaranlage lohnt sich immer. Die Nachrüstung einer Solaranlage macht beim Heizungstausch immer Sinn. Muss in absehbarer Zeit das Dach saniert werden, lohnt es sich, eine Solaranlage zumindest vorzusehen und

entsprechende Maßnahmen im Heizraum bereits zu setzen, sodass später nur noch der Kollektor angeschlossen werden muss.

Aktuelle Förderungen berücksichtigen. Land, Bund und Gemeinden unterstützen den Ein­ bau verschiedener Systeme mit durchwegs attraktiven Förderungen. Das Land fördert

> Infrarot + geringe Anschaffungskosten + einfache Nachrüstung - teuerstes System im Betrieb - ökologisch problematisch

Biomasseheizungen, W­ ärmepumpen und Solaranlagen. Viele Vorarlberger Gemeinden schütten zusätzlich zur Landesförderung Boni für Solaranlagen und Holzheizungen aus. Über aktuelle Bundesförderungen infor­ mieren die Energieberater im Energieinstitut Vorarlberg.

Weitere Maßnahmen beim Heizungstausch sinnvoll. Im Zuge des Heizungs­tausches sind einige zusätzliche Maßnahmen empfehlens­ wert. Sie kosten nicht viel, reduzieren aber den Energieverbrauch wesentlich: 1. Umwälzpumpen erneuern und durch effi­ ziente und drehzahlgeregelte Pumpen er­ gänzen. Die Umwälzpumpe ist meist der

> Attraktive Förderungen von Land und Gemeinden n Das Land Vorarlberg unterstützt die Errichtung von Biomasseheizungen oder Wärme­ pumpen sowie von thermischen Solaranlagen mit Barzuschüssen. Wird dabei in einem Gebäude, das mindestens 20 Jahre alt ist, eine Öl­­­ bzw. Gaszentralheizung oder eine Stromdirektheizung ersetzt, gewährt das Land einen zusätzlichen Bonus von 2500 Euro. Die Nachrüstung von thermischen Solaranlagen im Altbau wird mit bis zu 1500 Euro Aufschlag zur Förderung belohnt. Die Antragstellung muss bis spätestens sechs Monate nach der Inbetriebnahme der Anlage erfolgen. Informationen und Unterlagen www.vorarlberg.at/energiefoerderungen n Viele Gemeinden zahlen einen weiteren Bonus für den Umstieg auf ein umwelt­ freundliches Heizsystem oder die Nachrüstung von Solaranlagen. Einen Überblick der Gemeinden finden Sie auf www.energieinstitut.at/gemeindefoerderungen

> Stückholz + Bevorratung möglich +B rennstoff kostengünstig lokal verfügbar - mitunter großer Platzbedarf - kein vollautomatisierter Betrieb

größte Einzelstromverbraucher im Haus­ halt.

2. Sicherstellen, dass die Fußbodenheizungen oder Radiatoren aller Räume gleichmäßig durchströmt werden. Dazu ist ein hydrau­ lischer Abgleich erforderlich, den der In­ stallateur durchführt. Er vermeidet Fließ­ geräusche, erhöht die Behaglichkeit und reduziert den Energieverbrauch von Hei­ zung und Umwälzpumpe.

3.

Heizungsrohre dämmen. Das reduziert die Verteilverluste und senkt die Betriebs­ kosten. Auch die Wärmeverluste eines sehr gut gedämmten Speichers (falls vorhan­ den) reduzieren sich gegenüber einer Stan­ darddämmung um drei Viertel. Bei einem Pufferspeicher mit 1000 Litern kann das im Jahr der Gegenwert von 150 Litern Öl sein.

Produktneutrale Hilfestellung. Zu jedem Zeitpunkt der Überlegungen oder konkreten Planung zum Heizungstausch stehen die En­ ergieberater im Energieinstitut Vorarlberg zur Verfügung. Sie sind montags bis freitags von 8.30 bis 12 Uhr unter 05572 31 202-112 erreich­ bar. Lassen sich Fragen nicht am Telefon be­ antworten und erfordern einen Termin vor Ort, übernehmen fast alle Gemeinden die Kosten für eine kurze Vor-Ort-Beratung.

> Tipp: Onlinehilfen n Die Heizungsmatrix hilft dabei, technisch ungeeignete Systeme von Vornherein auszuschließen und die Auswahl einzuschränken: www.energieinstitut.at/ heizungsmatrix n Mit dem „Heizi“ lassen sich Errich­ tungs- und Betriebskosten sowie die Umweltauswirkungen verschie­ dener Systeme objektiv mitein­ ander vergleichen: www.energieinstitut.at/heizi

> Mit Respekt vor dem Bestand neue Nutzungen zu ermöglichen, bedarf der detaillierten Auseinandersetzung – in jeder Sanierung.

Eine gute Sanierung zu ­entwickeln, braucht Zeit Die beste Lösung in der Sanierung braucht etwas Vorarbeit. Warum es sich lohnt, in eine solide Klärung von gegenwärtigen und möglichen künftigen Bedürfnissen zu investieren, verrät Architekt Josef Schwärzler.

Zwischen 300 und 500 Jahre sind die Häuser in der Schmidgasse und am Domplatz in Feldkirch alt, als sich die Eigentümer zu einer Generalsanierung entschließen. Auf den Stand der Technik bringen, die Nutzfläche erweitern, barrierefrei zugänglich machen, den historischen Bestand soweit als möglich erhalten und das Neue mit Sorgfalt und Respekt einbinden – nicht gerade gering sind die Anforderungen. Über den Tellerrand denken. Voraussetzung für deren Erfüllung war die gemeinsame und detaillierte Betrachtung der drei Häuser. Sie ermöglicht es, das Gebäude nach der Sanierung über eines statt über drei Stiegenhäuser zu erschließen und die frei werdende Fläche zusätzlich zu nutzen. Neben praktischen Aspekten beeindrucken spektakuläre High­ lights wie neue Dachterrassen, der weitgehende Erhalt einer gotischen Balkendecke oder die Verwendung von Holz, Lehm und Kalkputz als zeitgemäße Materialien.

Detaillierte Auseinandersetzung. Grundstein der gelungenen Sanierung waren die

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ausführliche Konzeption und die detaillierte Auseinandersetzung mit der Vergangenheit und der Zukunft der Gebäude. Ein Arbeitsschritt, den Architekt Josef Schwärzler in jeder Sanierung als lohnenswert erachtet.

Warum lohnt es sich, in eine solide Ausei­ nandersetzung mit dem Gebäude zu inves­ tieren?

Der Architekt sollte das Gebäude und dessen Geschichte gut kennen, damit er auf Substanz und Baustil eingehen kann. Nur dann kann es auch zukünftig eine entsprechende „Aura“ ausstrahlen. Und ganz pragmatisch: Nur so können gemeinsame Nutzungen geschaffen und spätere Zusammenlegungen oder Teilungen vorgesehen werden. Architekt und Bauherrschaft brauchen Zeit, um das Projekt gemeinsam zu entwickeln.

Bauetappen und die Sanierung heute zu einem Ganzen zusammengeführt werden?

Das gilt nicht nur für komplexe Projekte, sondern auch für jede klassische Nachverdichtung im Einfamilienhausbestand.

Architekt Josef Schwärzler ist Spezialist für Sanierungskonzepte. Er betreibt seit 1989 ein Architekturbüro in Feldkirch und ist Gründungsmitglied der Plattform Partnerbetriebe Traumhaus Althaus.

> Tipp Ob mit dem Architekten Ihres Vertrauens oder der Sanierungsbegleiterin im Energieinstitut Vorarlberg: Eine detaillierte Auseinandersetzung mit gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen an ein Wohngebäude

Was ist aus Ihrer Sicht die wichtigste Frage, die ich mir als Bauherrin oder Bauherr vor der Sanierung stellen sollte?

Wie soll die künftige Nutzung ausschauen und wie vertragen sich diese Vorstellungen mit dem jetzigen Bestand? Wie können frühere

lohnt sich. Auch wenn ein solcher Prozess Zeit und damit Geld kostet.

Geld, das sich in vielen Fällen durch kluge Lösungen in der Umsetzung wieder einsparen lässt.

Runderneuerung mit „Heimteam“ Die Lage der Immobilie ist exzellent. In der Hanglage in Weiler eröffnet sich ein Blick in die Weite des Rheintals. Das Gebäude im Stil der beginnenden 70er-Jahre des letzten Jahrhunderts vermag aber die heutigen Wohnbedürfnisse nicht mehr zufriedenstellend zu decken. Größere Räume und raumhohe Fenster zur Terrasse und auf die Balkone liegen im Trend der Zeit.

Kundenwunsch: Alles aus einer Hand Der Kunde wendete sich mit einer Basisplanung an Heimteam, auf dessen Grundlage ein Preis für den Um- und Erweiterungsbau ermittelt wurde. Bestehende Geschäftsverbindungen und dadurch positive Erfahrungen mit Wilhelm+Mayer führten neben dem

Kontakt: Heimteam – Altbausanierung bei Wilhelm+Mayer: Ihr Ansprechpartner: Jürgen Hartmann, juergen.hartmann@wilhelm-mayer.at, Tel. 05523 62081

überzeugenden Angebot zur Vergabe des Auftrags an Heimteam als Generalunternehmer. Heimteam ist der Altbausanierungszweig beim Götzner Bauunternehmen, in dem sich die Erfahrungen von Neubau und Altbausanierung, Organisation und Bauleitung zu einer Gesamtleistung verbinden.

Aufwendige Arbeit, die sich lohnt Vom über fünfzigjährigen Haus blieben in erster Linie die Außenmauern erhalten. Das Dachgeschoß wurde geschliffen und in Leichtbauweise aufgestockt.

Wichtige Räume wurden unter Zuhilfenahme von Stahlträgern beträchtlich vergrößert. Das Gebäude wurde durch eine Doppelgarage erweitert und auch die nutzbaren Außenflächen, Terrassen und Balkone in ihrer Größe angepasst.

Sämtliche Sanitär- und Elektroleitungen wurden zur Gänze erneuert. Auch das empfindliche Terrain in einer Hanglage wurde über teilweise neue Fundierungen und die Verlegung von neuen Drainageleitungen berücksichtigt. Das Energiesystem wurde von einer Ölheizung auf eine Luftwärmepumpenanlage umgestellt.

Heimteam revitalisiert das 50 Jahre alte Einfamilienhaus in bester Lage zu einem Wohngebäude im Stil und dem Komfort der heutigen Zeit.

Sinnvolle Nachnutzung Maßgebliche Teile des Altbaus wurden in den Neubau integriert. Das statische System wurde, wo notwendig, unterstützt oder erweitert. Die energetische Situation weitestgehend verbessert und der Wohnkomfort an das 21. Jahrhundert angepasst. Nach der termingerechten Fertigstellung wird es den neuen Besitzern viel Freude bereiten.

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Vorarlberger P ­ rofis: Sanieren für eine sichere Zukunft Ob Wohnung, Haus oder Betriebsgebäude – beim Sanieren von Gebäuden heißt es auf den Fachmann setzen. Innovative, professionelle Lösungen stellen das oberste Gebot dar.

Genau dafür garantieren die Betriebe des Vorarlberger Gewerbe und Handwerks.

Die Vorarlberger Handwerker und Planer haben aufgrund der großen Nachfrage in den vergangenen Jahren ihren Arbeitsschwerpunkt auf Sanierungen gelegt. Zwischen zwei und drei Prozent der bestehenden Gebäude im Land sollen pro Jahr einer Sanierung unterzogen werden. Eine Vielzahl an Experten steht bereit. Sanierungen stellen komplexe Aufgaben dar. Schon innerhalb eines Gewerkes müssen alle Zusammenhänge professionell berücksichtigt werden. „Der Sanierungsbereich stellt eine wichtige Stütze der gesamten Bauwirtschaft dar“, weiß Ing. Peter Keckeis, Innungsmeister Bau in der Wirtschaftskammer Vorarlberg. „Das Baunebengewerbe trägt wesentlich zur Sanierung von Gebäuden und damit zu deren Werterhalt bei“, hebt Franz Josef Kopf, Innungsmeister Bauhilfsgewerbe, hervor. Im Baunebengewerbe sind einige Berufsgruppen

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vertreten, die durch ihre Leistungen mithelfen, die Energiekosten zu senken. Dies dient vor allem dem Klimaschutz und der Ressourcenschonung. Nicht zuletzt bringt es aber auch den Bewohnern großen Wohnkomfort und

Der Sanie­rungsbereich stellt eine wichtige Stütze der gesamten Bauwirtschaft dar.

Ing. Peter Keckeis, IM Bau

wirkt somit positiv auf das Wohlfühl- und Gesundheitspotenzial der Bevölkerung. Für ­ die sichere Ausführung der Arbeiten wiederum stehen die Gerüstbauer zur Seite.

Sollte es zur Sanierung von befestigten Außen­ flächen kommen, werden je nach Ausführungswünschen und individuellen ­ ­Vorstellungen die Pflasterer oder die Asphaltierer auf den Plan gerufen. Kopf: „Besonders bei den Grundlagen und Feinarbeiten ist ­Qualität durch Profis wichtig. Damit überall nur noch Profis am Werk sind, wird die Innung des ­Bauhilfsgewerbes der Wirtschafts­ kammer Vorarl­ berg künftig mit einem aufmerk­samkeitsstarken Qualitätszeichen informieren.“ Eine der Schlüsselpositionen in Sachen Sanierungen nehmen die Dachdecker ein. ­ Wenn Dachdecker sanieren, dann prüfen sie die bestehende Gebäudehülle und brin-

Besonders bei den­ Grundlagen und Feinarbeiten ist Qualität durch Profis wichtig.

Franz Josef Kopf, IM Bauhilfsgewerbe

gen sie auf den neuesten Stand der Technik.

Gedämmte Balkone, Terrassen, Garagen, Flachdach, Gründach, Kiesdach, ein Solardach, Blechplattendach, Industriehallendach oder Steildächer benötigen ebenfalls den passenden Gebäudeschutz. „Die Vorarlberger Dachdecker sind Ansprechpartner für die gesamte Gebäudehülle und speziell für den Gebäudeschutz ausgebildete und erfahrene Baufachleute“, sagt Innungsmeister Roman Moosbrugger.

Die langjährige Funktion der Dachhaut kann gewährleistet werden, wenn alle Erfordernisse an die Eindeckungsart berücksichtigt werden. „Alle Kräfte, die auf das Dach einwirken können, werden in der Beurteilung des Dachdeckers berücksichtigt und fließen in die Wahl der erforderlichen Dacheindeckung mit ein“, informiert Moosbrugger: „Nur der Dachdeckerfachmann verfügt über langjährige Erfahrung mit den verschiedenen Produkten

und Materialien und weiß um deren Verarbeitungsanforderungen.“ Flachdächer gelten zu Recht als einzigartig vielfältig und erlauben wie keine andere Dachform gestalterische Möglichkeiten. Allerdings hat diese Vielfalt zwei Seiten: Zum einen die schier unbegrenzten Gestaltungsvarianten, zum anderen die hohen, sehr spezifischen Anforderungen an Dämmung und Abdichtung – gerade in Gebieten mit starken Niederschlägen. Um die Wasserundurchlässigkeit eines Flachdaches und dessen Wärmeschutz möglichst lange zu gewährleisten, bedarf es regelmäßiger Kontrollen. „Nur wenn lokale Schadstellen frühzeitig behoben werden, lassen sich großflächige Beschädigungen der Dachkonstruktion bzw. Eindringen von Wasser ins Gebäude durch verstopfte Abflüsse verhindern.

Daher ist eine regelmäßige Überprüfung der Abflüsse, Notüberläufe und Dichtungsfugen durch den Fachmann unerlässlich“, betont

Nur der­ Dachdecker-­ fachmann verfügt über langjährige Erfahrung in Sachen Dach.

Roman Moosbrugger, IM Dachdecker

Sanierungsvorhaben gilt es ganzheitlich und fächerübergreifend zu betrachten.

Karl-Heinz Strele, IM Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker

Joachim Entner, Berufsgruppensprecher der Vorarlberger Spengler.

Eine bedeutende Rolle bei Sanierungen spielen die Energieeinsparung und Energieeffizienz. Speziell die erneuerbaren Energieformen nehmen dabei einen hohen Stellenwert ein. „Die Vorarlberger Sanitär-, Heizungs- und ­Lüftungstechniker bieten maßgeschneiderte Lösungen an“, sagt Innungsmeister Karl-Heinz Strele. Wichtig sei es, Sanierungsvorhaben ganzheitlich zu betrachten und die einzelnen Leistungen – von der Beratung über die Planung und Umsetzung – nicht isoliert zu sehen.

Eine sorgfältige, fächerübergreifende Planung sei wichtig. „In Fragen von Energie- und Heizkosteneinsparung sind wir ein ganz wichtiger Ansprechpartner“, erklärt der Innungsmeister. „Mit unseren technischen Kenntnissen spielen wir außerdem eine bedeutende Rolle beim Erreichen der Ziele im Rahmen der Energiezukunft des Landes“, sagt Strele.

> Sanierungen stellen komplexe Auf­gaben dar. Schon innerhalb eines Gewerkes müssen alle Zusammenhänge professionell berücksichtigt werden.

Sanieren für die Zukunft | 15

Gesund sanieren: Ökologische Materialien im Kurzcheck Ob aus grundsätzlichen Überlegungen oder als punktuelle Alternative: Ökologische Baumaterialien sind im Trend. Wir haben einen Blick auf die Stärken und Schwächen ausgewählter Baustoffe geworfen.

Ob die Anwendung von Materialien aus nachwachsenden Rohstoffen sinnvoller oder ­besser ist, als die von konventionellen bau­ chemischen Produkten, unterscheidet sich von Fall zu Fall. Ökologische Baustoffe können geringere Umweltauswirkungen aufweisen und zu reduzierten Schadstoffbelastungen in Innenräumen beitragen. Sie sind meistens teurer als konventionelle Produkte. Folgende Auswahl soll Alternativen zu konventionellen Baustoffen aufzeigen und die spezifische Stär­ ken und Schwächen beleuchten, ohne nach „besser“ oder „schlechter“ zu ­werten.

Holz in der Konstruktion. Als Alternative zu Ziegel und Beton ist Holz die gängigste An­ wendung nachwachsender Rohstoffe im Bau. Gerade in Vorarlberg baut Holz auf eine lange Tradition, deren zeitgenössische Neuinter­

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pretation weit über die Grenzen hinaus Be­ kanntheit erreicht hat.

Vorteile: +h oher Vorfertigungsgrad (kurze Bauzeit, hohe Termintreue) +g eringere Wandstärke bei gleicher Dämmwirkung Nachteile: – höhere Kosten – r eagiert kritischer auf konstruktive Fehler Kiesschüttung als Wärmespeicher. Kommt statt einer Fußbodenheizung eine Wandhei­ zung zum Einsatz, kann anstelle des Estrichs ein trockener Fußbodenaufbau eingebracht werden. Eine simple Kiesschüttung kann dann als Speichermasse dienen.

Vorteile: + Material aus der Region +k eine Trocknungszeit, daher mehrere ­Wochen Zeitersparnis Nachteile: –a ufwendigere Unterkonstruktion als Träger des Fertigfußbodens Naturfasern als Zwischensparrendämmung. Als Wärmedämmung in Außenwänden kommen vorwiegend Glas- und Steinwolle zum Einsatz. Dämmstoffe aus nachwachsen­ den Rohstoffen wie Holz, Flachs oder Stroh eignen sich als Alternative.

Diese sind in unterschiedlichen Dichten verfügbar und können damit auch wärme­ speichernde Funktionen im Wandaufbau übernehmen.

Vorteile: +g eringere bis keine Reizung von Haut und Atemwegen beim Einbau +m eist geringerer Energieeinsatz in der Produktion Nachteile: – höhere Kosten –g eringere Wärmedämmung bei gleicher Dämmstoffstärke Schafwolle für die Fensteranschlüsse. In vielen Fällen werden die Anschlüsse von Fens­ tern und Türen ans Mauerwerk nach dem luft­ dichten Abkleben ausgeschäumt. Alternativ zum Schaum können die Anschlussfugen mit Schafwolle ausgestopft werden.

Vorteile: + reduzierter Chemieeinsatz + dauerhafte Dämmwirkung Nachteile: – höhere Kosten – zeitintensivere Verarbeitung

Lehm weist zahlreiche Eigenschaften auf, die das Raumklima verbessern.

Jessica Loretter, PÖZ Parkett und ökologischer Wohnbedarf

Lehmbauplatten statt Gipskarton. Gips­ karton – vulgo Rigips – ist ein Klassiker im Trockenbau. Alternativ können Lehmbauplat­ ten eingesetzt werden. Sie sind in Bezug auf Festigkeit vergleichbar und besonders dann gut geeignet, wenn sie anschließend mit Lehm verputzt werden sollen.

Vorteile: +p ositive Wirkung auf das Raumklima (feuchte- und temperaturregulierend, ­antistatisch, geruchshemmend, weitgehend schimmelresistent) + geringer Energieeinsatz in der Produktion Nachteile: – höhere Kosten – i n Feuchträumen spezielle Oberflächen­ behandlung notwendig Lehmfarbe statt Dispersion. Farben beein­ flussen das Wohlbefinden in Innenräumen entscheidend mit. Klassiker sind einfach zu verarbeitende Farben auf Dispersionsbasis.

Wer beim Wandaufbau auf feuchteregulieren­

de Untergründe setzt, sollte auf Alternativen setzen. Lehmfarben sind eine davon.

Vorteile: +g eringerer Schadstoffeintrag in den Innenraum +d iffusionsoffen, weitgehend schimmel­ resistent Nachteile: –n icht für jeden Untergrund geeignet – Farbauswahl ­begrenzt Ökologisches Bauen fängt mit der Planung an. Wer vor allem aus Ressourcengründen auf eine ökologische Materialwahl setzen möchte, sollte diesen Gedanken bereits in der P ­ lanungsphase formulieren und verfol­ gen. Denn das größte Potenzial, Ressourcen zu schonen, liegt darin, jede Tonne verbautes Material zu hinterfragen und das Verbaute auch wieder rückbaubar zu machen. In kom­ pakten Flächen und Bauformen sowie im ­Motto „schrauben statt kleben“ liegt das große ­Potenzial ­ressourcenschonenden Bauens.

Ausgestopfte statt geschäumte Fensteranschlüsse bleiben dauerhaft gut gedämmt.

Vorgehängte Fassaden lassen sich später leichter zurückbauen, als Verbundsysteme.

Dietmar Metzler, Metzler Fensterbau

Marbod Lins, lins dach & fassade

> Weitere Infos Die Partnerbetriebe Traumhaus Althaus setzen auf nachhaltige ­Sanierungen und informieren über den Einsatz nachwachsender ­Rohstoffe, der von der Wohnbau­ förderung belohnt wird. www.partnerbetrieb.net Produktneutrale Hilfe bei der ­Materialwahl bietet die Baumaterial­ beratung im Energieinstitut Vorarl­ berg (05572 31202-112 oder energieberatung@energieinstitut.at).

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Vom Althaus zum Traumhaus Die Partnerbetriebe Traumhaus Althaus vereinen höchste planerische und handwerkliche Qualität mit fundiertem Wissen im energieeffizienten und gesunden Bauen. Sie sind der beste Garant, dass Ihre Sanierung optimal umgesetzt wird.

Die Partnerbetriebe

Erneuerbare Energiesysteme und Energieeffizienz EQ-Systems GmbH, Kennelbach Inhaus Handels GmbH, Hohenems Kraftwerk Photovoltaik GmbH, Altach Walter Bösch GmbH & Co KG, Lustenau

Spengler Entner-Dach, Rankweil Spenglerei Mathis GmbH, Altach

Hafner, Ofenbauer Müller Ofenbau, Ludesch

Tischler, Fensterbau Alfred Feuerstein GmbH, Bludenz Anton Metzler Fensterbau, Hohenems

Ingenieurbüro Ingenieurbüro Ing. Gerhard Egle, Hard Ingenieurbüro Mag. Schüssling, Wolfurt

Stuckateur, Verputzer Farben Krista, Frastanz

Die Förderer baubook GmbH, Wien E-Werke Frastanz GmbH, Frastanz

Architektur Architekturbüro J. Schwärzler ZT, Feldkirch Erber Architekten, Lindau Hassler Architektur GmbH, Dornbirn Baugewerbe, Bauträger Erhart Bau, Satteins i+R Bestandsbau GmbH, Lauterach Müller Bau GmbH & Co KG, Altach Baunebengewerbe ROWA Wandbeschichtung, Altach Baustoffhandel BayWa Vlbg. Handels GmbH, Lauterach Dachdecker Dachdeckerei Schwendinger, Dornbirn Dachi – Stefan Hämmerle, Lustenau Hämmerle Markus, Lustenau Lins dach & fassade GmbH, Feldkirch Peter GesmbH, Götzis Weber Bedachungen, Altach

Inneneinrichtung Sonja Neunhäuserer, Wolfurt

Marte Holzbau GmbH, Rankweil PÖZ Parkett&Wohnbedarf, Hohenems

Mauertrockenlegung SECCOtech e.U., Hörbranz BoDoMe & NCT Group GmbH, Brunn a.G.

Röfix AG, Röthis sto GmbH, Röthis Vorarlberger Kraftwerke AG, Bregenz Vorarlberger Raiffeisenbanken, Bregenz

Planungsbüro Ökoberatung G. Bertsch, Ludesch planbertsch, Feldkirch DI Dr. Vogel-Sonderegger, Wolfurt Planungsteam E-Plus GmbH, Egg Reichart BauplanungsgmbH, Lochau Renk Architekturbüro, Hohenems Wolfgang Summer Baubetreuung, Klaus

Partner Energie- und Umweltzentrum Allgäu Klimaschutz- und Energieagentur Baden-Württemberg Energieagentur Ravensburg Energieagentur St. Gallen

Sanierungsberatung EnergieBeratung W. Nessler, Bludenz Gerald Maier, Mäder Gerhard Bohle, Dornbirn Stefan Küng - Beratungsbüro, Wolfurt Ingenieurbüro Otto Haag, Hörbranz

Kontakt: Energieinstitut Vorarlberg Susanna Ajkovic Tel: 05572 31202-59 susanna.ajkovic@energieinstitut.at www.energieinstitut.at

Sanitär, Heizung, Lüftung Bereuter Christoph GmbH, Lingenau Thomas Fussenegger, Lustenau

Gefördert im Rahmen von „GreenSan“ durch

Ingenieurbüro Schallert OG, Dornbirn

> Wie groß der zur eigenen PV-Anlage passende Batteriespeicher sein sollte, lässt sich anhand einer einfachen Faustformel grob abschätzen.

Größe von Batteriespeichern Fragen zu Batteriespeichern beschäftigen derzeit die Energieberater im Energieinstitut Vorarlberg. Eine der häufigsten betrifft die Speicherkapazität. Dieter Bischof erklärt, worauf bei der Dimensionierung des Speichers geachtet werden sollte.

Was sind die wesentlichen Gründe für Batteriespeicher?

Wer einen Batteriespeicher zur PV-Anlage anschafft, möchte möglichst viel vom verbrauchten Strom selbst produzieren und ­damit den Netzbezug verringern.

Das erhöht den persönlichen Autarkiegrad und reduziert die Abhängigkeit von der Strompreisentwicklung, weil weniger Strom zugekauft werden muss.

Zudem können Batterien mit der entsprechenden Logik die Netzspitzen der PV-Anlage abmildern und so das Stromnetz entlasten.

Vor allem aber sind Batteriespeicher derzeit einfach im Trend.

Wie finde ich heraus, wie groß der Speicher sein soll?

Wir empfehlen, den Jahresstromverbrauch, die Größe der PV-Anlage und den Anteil des tagsüber verbrauchten Stroms heranzu­ ziehen. Daraus kann man dann einen ersten Richtwert für die passende Speichergröße ableiten.

Und wie sieht der aus?

Als Faustformel kann man sagen, dass die Speicherkapazität in Kilowattstunden zwischen 0,9 bis 1,6 mal der Leistung der Anlage in kWpeak entspricht. Also bei einer PV-Anlage mit 5 kWp zwischen 4 und 8 kWh Speicher­ kapazität. Wenn die PV-Anlage so dimensioniert ist, dass sie in etwa den Jahresverbrauch produziert, kann man sich so im Sommer

Dieter Bischof ist Spezialist für Haustechnik und Energieversorgung im Energieinstitut Vorarlberg.

­ ahezu autark mit Strom versorgen. Je mehr n vom Gesamtstromverbrauch tags­über benötigt wird, umso kleiner kann der Speicher sein.

Aber wenn ich den Speicher doppelt so groß mache, kann ich doch auch doppelt so viel Strom selbst nutzen?

Nein. Ohne Batterie liegt der Eigenverbrauchsanteil bei einer dem Jahresstromverbrauch angemessen dimensionierten PV-Anlage bei bis zu 30 Prozent. Im Fall einer 5 kWp-Anlage mit 4 kWh-Batterie kann er auf 60 Prozent verdoppelt werden. Wird die Batteriegröße ihrerseits auf 8 kWh verdoppelt, erhöht sich der Eigenverbrauchsanteil lediglich um weitere zehn Prozent.

> Rechnen mit SUSI Mit „Susi“ – der Strom-Unabhängigkeits-Simulation – kann man für das eigene Wohngebäude errechnen, wie hoch der Eigenverbrauchsanteil am selbst produzierten PV-Strom mit und ohne Batteriespeicher ist und wie sich verschiedene Speichergrößen auf Autarkiegrad und Wirtschaftlichkeit auswirken. www.energieinstitut.at/susi

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Ein Haus aus 70 Tonnen Lehm und 1600 Strohballen Was veranlasst ein junges Paar, ein Generationenhaus weitgehend aus ökologischen Materialien und im Selbstbau zu errichten? Ein Streiflicht über die Liebe zum Lehm, Kreativität am Bau und die nicht enden wollende Begeisterung für Details.

Direkt unter dem Seil der Karrenbahn erhebt sich inmitten eines Permakulturgartens ein zu drei Wohneinheiten ausgebautes und für die Gegend typisches Haus. Klassisch ist ­außer der verbliebenen Fassade des Bestandes aber nichts. Im Haus beeindrucken gestampfte Lehmwände, makellose Kalkputzober­flächen und kreative Details wie eine alte Werkbank als Waschtisch im Gästebad.

In mühevoller und dreijähriger Detailarbeit haben Tanja und Johannes Rusch gemeinsam mit Johannes‘ Bruder ein Haus für vier Generationen gebaut, vieles im Selbstbau und nicht, ohne sich zuvor intensiv mit der zugrundeliegenden Theorie und Praxis vertraut zu machen.

Fokus auf natürlichen Materialien. Das Faible für natürliche Materialien gründet auf dem Wunsch, dem intensiven Ressourcenverbrauch entgegenzuwirken und anderen Bauleuten Ideengeber zu sein. Die beiden wollten zudem der Frage auf den Grund gehen, ob auch heute ein Haus möglichst nachhaltig

> Johannes und Tanja Rusch vor einem ­Kachelofen mit Kalkputz und Stampflehm.

selbst gebaut werden kann. Die Frage beantworten die beiden mit ja, wenngleich gesetzliche und zeitliche Rahmenbedingungen dem Selbstbau Grenzen setzten. Auch wirtschaftlich sei ein vollständiger Selbstbau nicht sinnvoll, so die beiden. Auf die Idee, mit Stroh zu bauen, kamen die beiden über Johannes‘ Mutter, die sich als Permakulturexpertin auch mit nachhaltigem Bauen beschäftigt.

Es gibt auch Kompromisse. Im Kellerbereich waren Kompromisse hinsichtlich der Materialwahl notwendig und bei den Kosten für die ökologischeren Alternativen zur klassischen XPS-Perimeterdämmung und zum Beton wurde von den beiden eine Grenze gezogen.

Grenzenlos hingegen ist die Begeisterung der beiden für Stroh und Lehm: Mit 1600 Strohballen wurde die Holzkonstruktion von Bestandsdachgeschoß und Zubau ausgefacht.

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1600 Strohballen und 70 Tonnen Lehm. Mit 25 Freunden war die Dämmung an einem Tag eingebracht. Länger dauerte der Auftrag von 70 Tonnen Lehmputz. Die nicht enden wollenden Gestaltungsmöglichkeiten machen Lehm zum favorisierten Material der beiden, wenngleich – so die stolzen Bauleute – nach 70 Tonnen auch vom Schönsten genug sei.

Für 20 Quadratmeter arbeitsintensiven Tadel­ aktkalkputz, die Nachbildung eines Flusssteins als Wasserhahn oder das Einputzen dutzender Flaschenböden als Lichteffekte hat die Motivation dann aber schon noch gereicht. Im Lauf des Frühjahrs werden die letzten Arbeiten im Haus abgeschlossen, damit der frische Nachwuchs möglichst bald ein baustellenfreies Zuhause hat. Die Genese des Projekts von Johannes und Tanja Rusch kann auf i­ hrem Blog www.unser-strohhaus.at nachgelesen werden.

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s Bergreich Faschina erleben Wanderwege gibt es in Vorarlberg in reicher Zahl, ganz gemütliche und auch herausfordernde. Viele Wege öffnen Einblicke in die Lebenskultur.

Wandern in Vorarlberg

us dem Bestand herausho len

Mach dich dreckig!

Sich mit der Erde zu verbinden, ist möglicherweise für viele Anwender ökologischer Baumaterialien Teil ihres Credos. Dass man das auch wörtlich nehmen kann, beweist der Lehmputz-Workshop von Kai Längle.

Lehm ist ein ungeheuer spannendes Material: urtümlich, wohngesund, naturbelassen, allen modernen Anforderungen gewachsen und r­ egional verfügbar. Letzteres im Wortsinn, denn Lehm liegt näher, als man denkt. Oft ­sogar vor der Haustüre.

Kann man Lehmputz selbst herstellen, zum Beispiel aus Aushubmaterial von einer ­Baustelle? Und wenn ja, möchte man sich das im Wohnzimmer an die Wand spachteln?

Das sind die Kernfragen, die jedes Jahr ein Dutzend Unerschrockene dazu veranlassen,

Auf der Suche nach Verwertbarem kann man sich durch den Garten graben.

22 | Sanieren für die Zukunft

den Lehmputzworkshop von Kai Längle zu besuchen. Der beginnt damit, Tuchfühlung zum Material aufzunehmen.

Mit einer Schaufel bewaffnet, graben die lehmaffinen und wissbegierigen Teil­ nehmer und Teilnehmerinnen im Garten des Workshopleiters herum und gehen der Frage nach: Ist das Lehm? Woran erkennt man Lehm?

Ausgefeilte Wasserglas- und Zigarrenproben werden durchgeführt und ein bisschen Theorie drübergestreut, ehe am zweiten Tag auch schon der erste Putz angerührt wird. Auf unterschiedlichen Putzträgern und auf der Suche nach der perfekten Konsistenz werden Dutzende Arbeitsproben angelegt – die Fort­geschrittenen beginnen mit der Beigabe von Farbpigmenten und Zuschlägen. Und tatsächlich entsteht so etwas wie ein Putz, den man sich durchaus im Wohnzimmer vorstellen kann.

Und auch wenn die Fortschritte unterschiedlich sind, eint die Teilnehmenden am Schluss die Faszination für das Material. Die einen ­rufen umgehend den Profi, um sich die Oberflächen im Neubau oder der Sanierung ver­ edeln zu lassen. Die anderen sondieren schon mal im eigenen und in Nachbars Garten.

So haben zwei engagierte Bauleute das Gelernte zu Hause umgesetzt.

> Info Der nächste Lehmputz-Praxis-­ Workshop mit Kai Längle findet am 4. und 5. Mai 2018 in Götzis statt.

Details und Anmeldung unter www.energieinstitut.at Eine Liste mit professionellen Ansprechpartnern finden Sie unter www.energieinstitut.at/lehm

Von messbaren Qualitäten unserer „dritten Haut“ Was der Einsatz ökologischer Materialien in der Sanierung bringt und wie man die Wirkung messen kann, erzählt Karl Torghele, Sachverständiger für Bauphysik und Bauökologie.

Was bringt das Sanieren mit ökologischen Materialien überhaupt? Über 90 Prozent unseres Lebens verbringen wir in Gebäuden. Man kann sagen, das Haus ist unsere ,dritte Haut’. Unter diesem Blick­ winkel wird klar, welche Bedeutung die rich­ tige Wahl der Baustoffe hat. Denn sie bestim­ men ganz maßgeblich mit, wie gesund wir wohnen. Die eingesetzten Materialien können nicht nur Schadstoffe abgeben. Es gibt auch welche, die in der Lage sind, Schadstoffe zu ­binden oder gar abzubauen. Auch hinsicht­ lich des wichtigsten „Innenraumschadstoffs“ Schimmel bieten unterschiedliche Materi­ alien ganz unterschiedliche Voraussetzungen. Ökologische Materialien sind somit in beson­ derem Maße auf die Bedürfnisse der Men­ schen abgestimmt und sind ein wesentlicher Bestandteil für ein gesundes und behagliches Wohnumfeld.

Wie kann ich sicherstellen, dass meine ­Sanierung möglichst wohngesund wird?

Wichtigster Schritt ist hier sicherlich die rich­ tige Planung im Vorfeld. Es gilt, Konstruk­ tionen und Aufbauten zu planen, die den Einsatz von ökologischen Bauprodukten erlauben. In der Planungs- und Ausschrei­ bungsphase gibt es inzwischen auch eine ganze R ­ eihe von Werkzeugen, die hier unter­ stützen. Die internetbasierte Baubook ist hier

DI Dr. Karl Torghele ist Sachverständiger für Bauphysik und Bauökologie, Vorstand des ­Österreichischen Instituts für Baubiologie & -ökologie IBO und Geschäftsführer eines Ingenieur­büros mit Standorten in Dornbirn und Innsbruck. sicherlich an erster Stelle zu nennen. Die Da­ tenbank ist für ­jedermann frei zugänglich und bietet nicht nur allgemein wertvolle Informati­ onen zum ö ­ kologischen Bauen, sondern auch mehrere tausend ,gesunde und ökologische’ Bau­produkte.

> Luftschadstoffe Luftschadstoffe werden unter ande­ rem in Form flüchtiger organischer Verbindungen gemessen. Bei der

> Tipp Besprechen Sie mit Architekt(in) oder Planer(in) den Einsatz ökologischer Materialien möglichst frühzeitig in der Planungsphase. Ein unabhängiges technisches Büro oder die Bau­ materialberatung im Energieinstitut Vorarlberg helfen dabei, Möglichkeiten produktneutral abzuwägen.

Kann ich die ökologische Qualität der Sanierung messen?

Da es beim ökologischen und gesunden Bauen vor allem um Raumluftqualität und Behaglichkeit geht, kann man die Qualitäten auch messen – allen voran die Belastung der Innenraumluft mit Schadstoffen. Und Ver­ gleichsmessungen zeigen, dass man durch gezielte Baustoffwahl mehr als 70 Prozent der üblichen Bauchemikalien vermeiden kann. Bei der Messung lassen sich dann entsprechend weniger Schadstoffe in der Luft nachweisen.

Verwendung „klassischer“ Baustoffe liegen die gemessenen Werte zwi­ schen 1000 und 3000 Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft. Beispiele aus Vorarlberg zeigen, dass die Werte bei konsequentem Einsatz ökolo­ gischer Materialien auf unter 100 Mikrogramm gesenkt werden können.

Das ist deutlich unter dem WHOGrenzwert von 300 Mikrogramm pro Kubikmeter Raumluft.

Sanieren für die Zukunft | 23

Alberschwende, Bregenzerwald

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