lie:zeit Ausgabe 44

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Üseri Worzla rücke Dialekt-Ausd

Teil 1

1. Bim Schtuarz häts miar an Schlempa Hutt awegg gropft. Beim Sturz hat es mir ein Stück Haut weggerissen.

04/2016

„Buab, nimm dr Schnoderfetza!“

2. Luag, wia der düart denna trialat! Schau, wie der dort drüben sabert. 3.I ha vom Nochbuur an Schpiarz öberkoo. Ich habe vom Nachbarn einen Tritt bekommen. 4. Dr ganz Zsischtig ha i bruucht zum sRad flegga. Den ganzen Dienstag habe ich gebraucht das Rad zu flicken. 5. Am Samstig gang i ge Grumpiarakrut abmeia. Am Samstag werde ich Kartoffelkraut abmähen. 6. Mach dr Klammarahuffa net kaputt. Mach den Ameisenhaufen nicht kaputt. 7. I ha s ums Verschtropfa net häär brocht. Es wollte mir einfach nicht gelingen. 8. S klii Matle ischt im Garta dossa am Saalgumpa. Das kleine Mädchen hüpft im Garten draussen mit einem Seil. 9. Dr Tätte ischt i dr Koche dossa am Zbrenn essa. Der Vater isst in der Küche seinen «Zvieri». 10. I sött noch d’Segas dengla. Ich sollte noch die Sense dengeln. 11. Vor i gi meia gang muass i no d Segas wetza. Bevor ich mähen gehe, muss ich noch die Sense wetzen.

Maurer Dialekt-Ausdrücke, zusammengestellt von Adolf Marxer und Herbert Oehri Liechtensteinisch ist eine Sammelbezeichnung für die im Fürstentum Liechtenstein gesprochenen hochalemannischen Dialekte. Die Mundarten in Liechtenstein gehören zu den schweizerdeutschen und alemannischen Dialekten Vorarlbergs und Südwestdeutschlands. Innerhalb des Liechtensteinischen gibt es aufgrund des Dialektkontinuums teilweise erhebliche regionale Unterschiede und Variationen.

Der Ahnenforschungsverein Mauren hat bereits vor über zehn Jahren (2005) in einem Band seiner fünfteiligen Bücherserie «Menschen, Bilder & Geschichten – Mauren von 1800 bis heute» alte, kaum mehr bekannte Dialektausdrücke und Wörter auf mehreren Seiten zusammengefasst

12. Buab, nimm dr Schnoderfetza! Bub, nimm das Taschentuch! 13. I ha miar am Knüü a Schmottara geschlaha. Ich habe mir am Knie eine Verletzung zugefügt. 14. Siachscht du höt verzuslat us! Wie schaust du heute zerzaust aus! 15. Nünt ischt guat gnuag, er ischt allawil am motza. Nichts ist gut genug, er kritisiert dauernd.

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und veröffentlicht. Es freut uns als Ahnenforschungsverein, dass sich in jüngster Zeit einige Medien im Lande mit der Mundart auseinandersetzen. Es ist unsere Muttersprache, die allerdings immer mehr verschwindet. Mit der freundlichen Erlaubnis des Vereins für Ahnenforschung, Pflege


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