bau:zeit Ausgabe 45

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05/2016

«Ds Madleni-Hus» Benannt nach seiner letzten Bewohnerin Magdalena Schädler – «ds Chlei Madleni» – ist das Madleni-Hus seit 1986 im Besitz der Gemeinde. Das 200 Jahre alte Walserhaus mitten im Dorf ist eines der letzten seiner Art und hat für die Siedlungs-, Familien- und Wirtschaftsgeschichte Triesenbergs eine besondere Bedeutung.

Beispiele des Erhalts, der Renovation und der aktiven Nutzung von schutzwürdigen Häusern gibt es im ganzen Land: Schellenberg hat sein Biedermann-Haus, Planken das Rechenmacher-Haus, Balzers den alten Pfarrhof und Mauren das im vergangenen Jahr wieder geöffnete Kulturhaus Rössle.

Expertenempfehlungen Das Fazit über die Entwicklung des Dorfzentrums vom Bündner Architekten Conradin Clavuot lautete: «Das schützenswerte Madleni-Hus ist an seinem Standort klar in das Ortsbild einzubeziehen». Auch das Büro für historische Bauforschung hat sich im Gutachten vom März 1998 für den Erhalt ausgesprochen: «Die Bausubstanz ist statisch, substantiell und klimatisch gut erhalten sowie das angebaute Sticklokal ein letzter Zeuge der Wirtschaftsgeschichte». Des Weiteren prüften Patrik Birrer, Leiter Denkmalpflege des Landes, und Hansruedi Reimann, Projektleiter der Häuser der Stiftung «Ferien im Baudenkmal», die geplante Renovierung, konstatieren dem Madleni-Hus eine gute Bausubstanz und befürworten das Projekt. Ferien im Baudenkmal Im Dezember 2013 präsentierte Kerstin Camenisch, Geschäftsführerin der Stiftung «Ferien im Baudenkmal», die Idee der Ferienhausnutzung dem Ge-

Walserkultur erhalten und wieder beleben «Nur wer seine Vergangenheit kennt, hat eine Zukunft». Wir Triesenberger sind stolz auf unsere Geschichte und kennen unsere Wurzeln. Nicht nur unseren Dialekt pflegen wir, auch Kulturgüter wie das schützenswerte Madleni-Hus erzählen vom einfachen Leben und Arbeiten unserer Vorfahren. Die Umwandlung des Madleni-Hus in ein «Ferien im Baudenkmal»-Objekt ist eine optimale und günstige Lösung für die Gemeinde: Zunächst wird es von einheimischen Gewerbebetrieben sanft renoviert. Anschliessend erhält es durch die Vermietung eine sinnvolle Nutzung, die Gäste werden am Dorfleben teilhaben, in den Restaurants konsumieren und während ihres Aufenthalts bei uns im Dorf einkaufen. Mit dem Verein «Ahnenforschung und Familienchronik Triesenberg» fanden wir zudem eine private Trägerschaft, die sowohl den Löwenanteil der Sanierungskosten übernimmt als auch

um den anschliessenden Unterhalt und kulturelle Veranstaltungen im Sticklokal besorgt ist. Durch die Vergabe des Baurechts an den Verein Ahnenforschung und Familienchronik, die Renovation und Umnutzung wird die bewegte Geschichte des Madleni-Hus wieder erlebbar gemacht. Dank dem privaten Engagement des Vereins beläuft sich die Beteiligung der Gemeinde gerade einmal auf ein Fünftel der Gesamtkosten, auf lediglich 140‘000 Franken. Das 200 Jahre alte Walserhaus ist eines der letzten Zeitzeugen unserer Vorfahren. Ich empfehle den Triesenberger Stimmbürgerinnen und -bürger, ein überzeugtes JA zum Madleni-Hus zu sagen und der Vergabe des Baurechts an den Verein zuzustimmen. Christoph Beck, Gemeindevorsteher


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