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Liechtensteinisches Landesspital
Den Schneeball ins Rollen bringen Monica von Toggenburg ist die zweite Frau im Führungsteam des Landesspitals. Es dauerte keine zwölf Monate, da hatte der Stiftungsrat die neue Führungsriege des Liechtensteinischen Landesspitals wieder komplett. Mit Monica von Toggenburg konnte die letzte vakante Position im Führungsgremium des Landesspitals kompetent besetzt werden. Die Liechtensteinerin übernimmt die Bereichsleitung Pf lege und bringt wertvolles Know how in den Bereichen Notfallorganisation sowie Pf lege- und Qualitätsmanagement ein. Monica von Toggenburg hat die letzten zwanzig Jahre eine rasante Lauf bahn absolviert. Unterbrochen hat sie diese nur zweimal – für die Karriere ihres Mannes, ein Urologe mit eigener Praxis in Buchs. Sie ist eine, die weiss was sie will und ihre Arbeitsweise gilt, wie sie selbst sagt, als «zügig, gradlinig und lösungsorientiert». Sie arbeitet gern im Team, weil Probleme so ideenreicher und breiter abgestützt gelöst werden können. Schon als Kind wusste die Ruggellerin, dass «ich einmal Oberschwester werden will». St. Gallen, so sagt sie, hatte die beste Schule für angehende Krankenschwestern. Dort wollte sie lernen. Im Kantonsspital St. Gallen startete sie denn auch ihre Karriere. Aber schon nach zehn Monaten in ihrem ersten Job wollte sie mehr. «Ich wollte mehr Aktion, mehr Technisches, da war der Notfall die richtige Station.» Sie bekam den Job im Notfall des St. Galler Kantonsspital, absolvierte eine Zusatzausbildung in der Notfallpf lege und arbeitete sich innerhalb von zwei Jahren
zur Schichtleiterin hoch. «Ich war die jüngste auf der Station, es war eine harte aber eine sehr gute Schule», sagt sie rückblickend.
Know-How und Erfahrungsschatz
Als das Spital Grabs für die Notfallaufnahme eine neue Leitung suchte, bewarb sie sich mit frischem Notfalldiplom in der Tasche und wurde genommen. Dort lernte sie auch ihren späteren Ehemann kennen. Neben dem Job absolvierte sie später das Nachdiplomstudium in Psychologie und Management an der Universität Liechtenstein. Als ihr Mann beruf lich nach St. Gallen ging, zog sie mit und suchte sich eine neue Stelle vor Ort. Die Klinik Stephanshorn engagierte sie als stellvertretende Leiterin des Pf legedienstes. Zwei Jahre später übernahm die inzwischen junge Mutter einen Chefposten in gleicher Funktion 60 Kilometer weiter am Bodensee in der Klinik Schloss Mammern. Last but not least hielt sie es für wichtig, sich im Krankenversicherungsgeschäft noch die nötige Zusatzqualifikation zu holen. «Wer sich heute in diesem Geschäft nicht auskennt, ist auf verlorenem Posten», sagt die neue Bereichsleiterin Pf lege am Landesspital in dem sie prägenden freundlich-verbindlichen Ton. Also ging sie nach der Geburt ihres zweiten Kindes für zwei Jahre zur Helsana Versicherung. Als ihr Mann die Praxis des Vaters in Buchs übernahm, zog sie mit der Familie endgültig zurück in Richtung Heimat.
Die neue Bereichsleiterin Pflege des Landesspitals, Monica von Toggenburg, nahm ihre Arbeit am 1. Februar auf.
Mit Enthusiasmus an die neue Herausforderung Monica von Toggenburg war viele Jahre in verschiedenen Stationen tätig, lernte viel, leistete viel. Nun ist sie zurück in Liechtenstein. Zuhause. Was motiviert die 39jährige für die neue Aufgabe im Landesspital? «Ich würde gern die Früchte meiner Lauf bahn ernten. Bisher konnte ich vieles auf bauen und nur selten das Aufgebaute auch selbst länger erleben.» Jetzt würde sie gern wieder beim Auf bau mithelfen, aber dann möglichst lange auch von der Ernte zehren. Und: «Ich
will ankommen», sagt sie, auch wenn ihr bewusst ist, dass es einige Herausforderungen am Landesspital zu meistern gilt. Sie habe die Diskussion intensiv verfolgt und wurde im Land auch bereits vielfach auf ihre neue Aufgabe angesprochen. «Das ist halt Liechtenstein», lacht sie. Sie sei sich bewusst, dass einiges zu tun ist, «bis der Schneeball kompakt genug ist, dass man ihn dann vorwärts rollen und wachsen lassen kann.» Aber genau das ist ja auch das Spannende. Man glaubt es der dynamischen Frau.