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spricht im Interview mit Gerald Matt über den Anruf, der sein Leben verändert hat

„Ein fortwährend lebender, riesiger Organismus“

2001 wurde er Direktor der Schirn Kunsthalle in Frankfurt am Main. Ab 2006 bis Mai 2016 übernahm er auch die Leitung des Städel Museums. 2016 wurde er als Direktor an das Fine Arts Museums of San Francisco berufen. Gerald A. Matt traf ihn in New York zu einem Gespräch.

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zu tragen. Und damit eine Plattform zu sein, um auch die großen Fragen der Gesellschaft zu diskutieren.

Wenn Sie auf die letzten 30 Jahre zurückblicken, was hat sich für die Museen fundamental verändert?

Museen haben stärker begonnen, ihre Sammlungen nicht als gesellschaftliche Güter für alle zu sehen, sondern stärker auch als ihr Eigentum, auch im Sinne ökonomischer Interessen. Ich denke aber, dass das Met hier bewusst einen anderen Weg gegangen ist. Große Veränderungen ergaben sich in der Finanzierung von Kulturinstitutionen – es ist teurer geworden. Das ist eine Herausforderung. Museen sind auch innerlich in einer permanenten Veränderung. Im Unterschied zu anderen kulturellen Einrichtungen, sagen wir Oper oder Theater, sammeln Museen und vergrößern sich fortwährend. Und so muss ein lebendiges Museum dafür sorgen, dass es auch sein operatives Budget erweitert. Nehmen wir New York: Die Carnegie Hall und das Metropolitan Museum sind zum gleichen Zeitpunkt gegründet worden. Die Carnegie Hall ist noch immer derselbe Block hier auf der 5 th Avenue. Und das Met ist inzwischen unendlich gewachsen. Die größten Veränderungen haben wir aber beim Publikum. Es wurde weit größer, aber auch diversifizierter.

Wenn man sich das Kunstsystem oder die Kunstwelt anschaut, ist auffällig, dass gerade die Macht der Sammler in den letzten Jahren

gestiegen ist. Sie kaufen Museen, Auktionshäu ser, Galerien und sind in den Boards der Museen. Ist das ein Problem?

Die Macht der Sammler war immer schon groß. Wenn du hier nach New York blickst, das Whitney Museum heißt nicht umsonst Whitney, das Guggenheim-Museum nicht umsonst Guggenheim. Das waren alles große Sammler. Und es ist gut für die Museen, wenn Sammler sich für sie engagieren. Die große Kunst liegt darin, als Museumsdirektor oder als Museum, dieses Konzert der Sammler so zusammen zu orchestrieren, dass sich daraus die Institution entwickelt, die man für richtig hält. Der Einfluss des privaten Geldes ist in den USA natürlich wesentlich größer als in Europa. Aber das hat durchaus Vorteile. Hätte nicht Emmanuel Macron die Präsidentschaftswahlen in Frankreich gewonnen, sondern Marine Le Pen, hätte das direkten Einfluss auf die französische Kulturpolitik und die Besetzung der Museen gehabt. Wenn die Finanzierung nur aus einer Quelle kommt, dann ist auch die Abhängigkeit größer. Das amerikanische System beruht auf einer Vielzahl von Finanziers, das schafft Wahlmöglichkeit und dadurch auch Unabhängigkeit.

Es scheint sich in der Kunstwelt ein neuer Moralismus auszubreiten. In Amerika gibt es ja schon viel länger die „Political Correctness“-Diskussionen. Ein Anschlag auf die Freiheit der Kunst?

Selbstverständlich ist für mich die Freiheit der Kunst ein höchstes Gut. Die Autonomie des Kunstwerks muss erhalten werden. Es war eine Diskussion im Met, ob ein Balthus wegen vermeintlicher Pädophilie abgehängt werden muss. Ich habe damals argumentiert, dass dies für mich eines der komplexesten Kunstwerke ist. Ebenso war der Film von Pasolini „Die 120 Tage von Sodom“ für mich eines der erschütterndsten und bewegendsten Kunstwerke. Auf der anderen Seite ist es enorm wichtig, dass wir uns als Museen diesen Debatten stellen.

Historisch sind enzyklopädische Museen ein Produkt der Aufklärung, ausgehend von der Idee, dass die Kulturen der Welt an einem Ort versammelt werden.

Noch eine private Frage: Wie schafft Ihre Familie all diese Umzüge, ist es eine Belastung?

Natürlich ist ein Umzug kein freudiges Unterfangen. Allein eine Bibliothek von einem Ort zum anderen zu bringen, ist ein Wahnsinn. Auf der anderen Seite lieben wir immer die Orte, an denen wir leben. Wir haben das Glück gehabt, sie auch aussuchen zu können. Es ist auch eine Möglichkeit, immer wieder etwas Neues kennenzulernen. Das bringt eine Familie auch wieder zusammen.

Fehlt Ihnen Wien?

Ja, manchmal! Wir fühlen uns auch sehr als Wiener. Wir haben auch immer noch eine Wohnung in Wien, und wenn wir nach Wien kommen, muss ich sagen, mache ich auch das gesamte Wiener Programm inklusive Ruderbootfahren auf der Alten Donau.

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