Allergien und Atemwege

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NICHT VERPASSEN:

Lebensmittelallergien

Welche Symptome

dafür sprechen, erklärt

Dr. Yvonne Braun.

Seite 6

Leben mit Asthma

Olympiasiegerin

Sandra Völker im Interview.

Seite 12

„Sorgenfrei zu essen, war lange eine Herausforderung“

Blogger Frank Leichtle spricht über sein glutenfreies Leben.

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ALLERGIEN UND ATEMWEGE

Gulaim Steinrötter

„Einmal tief durchatmen“ ist für viele Menschen (k)eine Selbstverständlichkeit. Zeit, die Perspektive zu wechseln und unserer Lunge mehr Aufmerksamkeit zu schenken.

IN DIESER AUSGABE

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Leben mit Neurodermitis

Laura spricht im Interview über ihr Leben zwischen Kratzen, Niesen und Hoffnung.

Allergien und Atemwege: Verdopplung der Betroffenen

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Aus der Puste

Alles Wichtige über Ursachen, Symptome, Diagnosen und Therapien der COPD.

Industry Development Manager Healthcare: Gulaim Steinrötter Geschäftsführung: Richard Båge (CEO), Philipp Colaço (Managing Director), Franziska Manske (Head of Editorial & Production), Henriette Schröder (Sales Director) Designer: Ute Knuppe Mediaplanet-Kontakt: redaktion.de@mediaplanet.com Coverbild: Privat Alle Artikel mit der Kennung „in Zusammenarbeit mit“ sind keine neutrale Mediaplanet-Redaktion.

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Informieren Sie sich regelmäßig über neue Erkenntnisse zu Allergien und Asthma unter:

daab.de

Rund 30 Prozent der Bevölkerung in Deutschland (24 Millionen Menschen) sind von mindestens einer Allergie betroffen. Die Häufigkeit allergischer Erkrankungen hat sich in den letzten 20 Jahren fast verdoppelt.

Hauptauslöser sind die Gräserpollen, gefolgt von Baumpollen (Birke, Erle, Hasel) und Ambrosiapollen. Auch Hausstaubmilben, Schimmelpilze und Nahrungsmittelallergien stehen auf den ersten Rängen. Aus einem harmlosen Heuschnupfen kann leicht ein allergisches Asthma werden. Der Deutsche Allergie- und Asthmabund e. V. hat sich zur Aufgabe gemacht, die Betroffenen individuell zu beraten und die Öffentlichkeit über Allergien und Asthma aufzuklären. Denn eine Allergie ist keine Bagatellerkrankung. Anlässlich des 125-jährigen Bestehens des DAAB haben wir die Kampagne 125 Bäume für den DAAB gestartet. 125 Bäume werden gepflanzt. Denn gerade eine saubere Luft ist für Menschen mit Atemwegserkrankungen enorm wichtig.

Den Krankheitsbildern gemeinsam ist, dass sie individuell sehr unterschiedlich auftreten, sei es in puncto Ursachen, Ausprägung oder der Therapien, die helfen. Im Laufe der letzten Jahrzehnte hat die Zahl der Allergiker und speziell der Menschen mit Atemwegserkrankungen wie Asthma, COPD oder Bronchitis weiter zugenommen, ohne dass die Gründe hierfür letztendlich geklärt wären.

Gerade eine

saubere Luft

ist für Menschen mit Atemwegserkrankungen enorm wichtig.

Die Behandlung allergischer Reaktionen ist stark vom Auslöser abhängig. Neue Therapieansätze entwickeln sich langsam und andere werden weiterentwickelt. Die einzige ursächliche Therapie ist die Hyposensibilisierung, die nicht neu ist, aber die Extrakte, die zum Einsatz kommen, werden immer weiterentwickelt und spezifischer auf den jeweiligen Auslöser angepasst. Dadurch erhöht sich die Chance, dass die Therapie anschlägt und ein Etagenwechsel verhindert werden kann. Neue Applikationsformen der Hyposensibilisierung steigern die Akzeptanz in der Bevölkerung. So sind für Pollen und Hausstaubmilben mittlerweile auch Tabletten im Einsatz, die der Patient zu Hause einnehmen kann.

POLLEN Etwa 15 Prozent der Bevölkerung leiden unter der Pollenallergie. Ausgelöst werden die allergischen Beschwerden hauptsächlich durch Pollen von Bäumen, Sträuchern, Gräsern und Kräutern.

HAUSSTAUBMILBEN

Am wohlsten fühlen sich die kleinen Tierchen überall dort, wo es warm und feucht ist: vor allem im Schlafbereich. Bis zu 10.000 Milben pro Gramm Hausstaub leben in Kopfkissen, Bettdecke und Matratze.

TIERHAARE

Der Körper reagiert nicht nur auf die Tierhaare selbst, sondern auf Proteine, auf Hautschuppen oder auf Reste von Schweiß, Talg, Speichel, Kot oder Urin, die an den Haaren haften.

SCHIMMEL

Wenn der Schimmel erst einmal in den Wänden sitzt, können einige Schimmelpilze bis zu 20 Millionen Sporen pro Minute bilden. Diese sind es auch, die allergische Reaktionen hervorrufen.

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Sonja Lämmel Diplom-Oecotrophologin, Deutscher Allergieund Asthmabund e. V. (DAAB)
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FOTO: SHUTTERSTOCK

Bye-bye, Pollenallergie!

Mehr als 30 Millionen Menschen in Deutschland sind an einer Allergie erkrankt. Viele leiden im Stillen, verharmlosen ihre Beschwerden oder wissen von ihrer Krankheit schlicht nicht. Das möchten wir ändern! In unseren Patientenstorys erzählen Menschen mit Allergien ihre persönliche Erfolgsgeschichte und wie eine Allergie-Immuntherapie ihnen geholfen hat.

ADas Video zum Interview und weitere Infos zu #BeatYourAllergy finden Sie unter: allergiecheck.de/ luft-und-lunge

ls Bloggerin berichtet Nina M. normalerweise mit viel Humor aus ihrem Familienalltag. Für die von allergiecheck.de initiierte Kampagne #BeatYourAllergy blickt die Berlinerin zurück auf die Zeit, in der ihr die Pollenallergie das Leben schwer gemacht hat. Wie eine Allergie-Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung genannt, der Naturliebhaberin ihre Freiheiten zurückgegeben hat, erzählt sie uns im Interview.

Wie und wann hat sich die Allergie bei dir bemerkbar gemacht?

Ich bin auf dem Land groß geworden. Hinter unserem Haus begannen die Felder und ich bin immer mit unserem Hund Gassi gegangen. Irgendwann habe ich dann gespürt, dass mir auf diesen Gassigängen immer die Augen und der

Bevor ich die Hyposensibilisierung durchgeführt habe, war die Natur mein Feind.

Hals gejuckt haben. Da war ich so zehn oder elf Jahre, da ging das los und dann wurde es eigentlich Jahr um Jahr stärker.

Warum hast du dich für eine Hyposensibilisierung entschieden?

Bevor ich die Hyposensibilisierung durchgeführt habe, war die Natur mein Feind. Es wird grün, die Bäume blühen, und dann habe ich eigentlich Angst bekommen, weil ich wusste, es wird mir schlecht gehen. Sich länger in der Natur

aufzuhalten, war für mich keine Freude, sondern eher lästig, weil ich dann anfing zu leiden und mich am Ende wirklich krank gefühlt habe. Ich hatte Augentropfen, Nasentropfen, und das hat ganz schnell nichts mehr gebracht und es wurde immer schlimmer. Das Schöne ist, dass ich nach der Hyposensibilisierung die Natur jetzt auch stundenlang genießen kann, was ich vorher nicht konnte.

Was rätst du anderen Menschen mit Allergien?

Also ich glaube, ein erfolgreicher Umgang mit der Allergie ist, zunächst einmal zu einer Allergologin oder einem Allergologen zu gehen. Man sollte wissen, was da passiert im Körper und was auch passieren kann, wenn man das nicht behandelt, und das Ganze nicht einfach so abtun. Ich würde jedem raten, eine Hyposensibilisierung zu probieren.

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PHOTO: NAME SURNAME
Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit ALK-ABELLÓ ARZNEIMITTEL GMBH entstanden.
Text Therese Reimers
FOTO: ANGELINA VERNETTI
#BeatYourAllergy –Eine Kampagne von allergiecheck.de

Allergien in Städten

Menschen in Städten sind deutlich häufiger sensibilisiert gegen Pollen von Bäumen (Hasel, Erle, Birke, Esche) und Gräsern, aber auch gegen Tierhaare und Hausstaubmilben. In Kleinstädten beziehungsweise auf Dörfern findet sich bei allen genannten Allergenen eine geringere Häufigkeit, auch von Allergien selbst.

Text Karl-Christian Bergmann

Ausführliche Informationen zu Pollen und Allergien werden auf der Website der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst vermittelt.

Von dort kann man auch eine ausgezeichnete wöchentliche Pollenflugvorhersage kostenlos per Mail erhalten, die mit ärztlichen Hinweisen verbunden wird. pollenstiftung.de

Von einer Allergie spricht man, wenn nicht nur Antikörper im Blut oder in der Haut (nachweisbar durch einen Allergietest) vorliegen, sondern auch Symptome auftreten, wenn man mit dem Allergen in Kontakt kommt. Interessant ist, dass Sensibilisierungen und Allergien häufiger bei Personen auftreten, die einen höheren sozioökonomischen Status haben. Es ist unklar, woher diese Differenz kommt; sie ist möglicherweise bedingt durch ein höheres Hygienemaß beziehungsweise geringeren Kontakt mit Bakterien, insbesondere in der Kindheit.

In der Stadt ist auch die Kombination eingeatmeter Allergene in Verbindung mit einer schlechteren Luftqualität von Bedeutung. Wenn in einer Stadt bei einer bestimmten Anzahl von Birken-

pollen, zum Beispiel 100 Pollen/m³ Luft, gleichzeitig ein höherer Feinstaubgehalt vorliegt, so sind die empfundenen Beschwerden größer als an einem anderen Tag mit der gleichen Pollenmenge, aber geringerer Luftverschmutzung. Das bedeutet, dass Apotheken in den Großstädten von Allergikern häufiger dann besucht werden, wenn neben den Pollen in der Luft gleichzeitig mehr Feinstaub vorliegt.

In Verbindung mit der Luftqualität wird oft gefragt, ob die Anzahl an Allergikern in den Großstädten durch die häufiger schlechte Luftqualität verursacht wird. Hierzu gibt es keine eindeutigen Daten. Sicher ist zunächst, dass die auftretenden Beschwerden bei Personen, die bereits eine chronische Atemwegserkrankung in Form von

Asthma, COPD oder eine allergische Rhinitis haben, bei einer schlechteren Luftqualität höher sind als an Tagen mit besserer Luft. Ob aber eine schlechtere Luftqualität auch zur Entwicklung neuer Allergien führt, ist bisher nicht sicher belegt. Insgesamt ist feststellbar, dass sich in Deutschland die Häufigkeit von Heuschnupfen auf einem hohen Plateau befindet beziehungsweise nicht mehr signifikant ansteigt, wie es in früheren Jahrzehnten der Fall war.

Die Stadt ist mit ihrem besonderen Milieu, zum Beispiel dem Auftreten von Hitzeinseln, auch geeignet, neuen pollenproduzierenden Pflanzen einen geeigneten Lebensraum zu geben.

FOTO: SHUTTERSTOCK

Dazu gehört auch der neu im Blick der Allergologen befindliche Götterbaum, der allergieauslösende Pollen freisetzt. Der Götterbaum stammt aus Asien und wurde aus Freude an neuen Gewächsen auch in Deutschland gepflanzt, wo er sich gegenwärtig besonders in Städten ausbreitet. Die EU hat den Baum auf die Liste derjenigen Pflanzen gesetzt, die nicht gehandelt und nicht im öffentlichen Raum gepflanzt werden dürfen. Unsere eigene Arbeitsgruppe hat den Nachweis von Götterbaumpollen in Berlin und auch die klinische Bedeutung der Pollen bereits dokumentiert.

Prof. Dr. med. Karl-Christian Bergmann Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutscher Polleninformationsdienst

Ein anderes Beispiel für ein städtespezifisches Allergieproblem ist die frühe Freisetzung von Pollen der Purpurerle. Sie ist eine Kreuzung aus einer sibirischen und der europäischen Erle und besonders kälteresistent. Nicht bedacht dabei wurde, dass diese Erlenart sehr früh ihre Pollen abgibt, teilweise schon im Dezember. Dadurch kann es schon zum Heuschnupfen vor Weihnachten kommen, was sich niemand wirklich wünscht.

Bei der Bepflanzung von Städten, die allseits gewünscht wird, sollte man also bei der Auswahl der Bäume eine allergikerfreundliche Bepflanzung beachten.

Eine ganz besondere „Art“ von Bäumen in Städten ist der von einem Berliner Unternehmen entwickelte City Tree. Dabei handelt es sich nicht um einen Baum, sondern um ein mit Moos bepflanztes Gestell, das in der Lage ist, die Luftqualität der Umgebung bedeutend zu verbessern. Ein Baum also, der keine Allergien auslöst, sondern für alle gesundheitsfördernd ist.

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Fakten zur Nasenspülung in der Pollensaison:

n Die befeuchtende und reinigende Wirkung einer schonenden Nasenspülung lindert die Symptome des allergischen Schnupfens. Häufiger am Tag angewandt, befreit die Nasenspülung von Pollen und anderen Allergenen, so dass diese sich auf der Nasenschleimhaut erst gar nicht entfalten können.

n Auch in Zusammenhang mit Corona ist eine Nasenspülung sinnvoll. Zwar schützt sie nicht vollends vor einer Infektion, aber sie verflüssigt das festsitzende Nasensekret, so dass die Flimmerhärchen das Sekret zusammen mit den Krankheitserregern besser abtransportieren können und die Virenlast sinken kann.

n Gerade für Allergiker ist es empfehlenswert ein Produkt ohne Konservierungsstoffe zu verwenden, um so anderen Allergenauslösern aus dem Weg zu gehen.

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MAN(N) ISST GLUTENFREI

Frank Leichtle bekam erst mit 47 Jahren die Diagnosen Glutensensitivität, Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz und Sorbitintoleranz. Was das für sein Leben bedeutete und warum er mit seinem Foodblog andere inspirieren möchte, erzählt der sympathische Hobbykoch im Interview.

Wie kam es zur Diagnose Ihrer Intoleranzen?

Dass ich Lebensmittelunverträglichkeiten habe, ist mir schon im Alter von ca. 18 Jahren klar gewesen, es gab aber keinen Arzt, der herausfand, um welche es sich handeln könnte. Erst 2014, als ich 47 Jahre alt war, wurden die Unverträglichkeiten diagnostiziert. Zuvor ging es mir immer schlechter. Ich hatte täglich Bauchschmerzen, Bauchkrämpfe, sehr oft Durchfall, starke Blähungen, Übelkeit, war ständig müde, oft unkonzentriert, hatte depressive Verstimmungen, oft ein Benommenheitsgefühl, war sehr anfällig für Infekte, hatte Knochenschmerzen und Schwellungen der Fingergelenke. Eine Orthopädin schickte mich dann erneut zu einem Gastroenterologen, der erstmals umfassende Untersuchungen vornahm. Alle Mediziner davor hatten meine Beschwerden nie ernst genommen. Er führte eine Stuhlund Blutuntersuchung durch. Zusätzlich führte er Atemtests für Laktose, Fructose und Sorbit durch, die alle positiv waren.

Wie sind Sie mit der Diagnose umgegangen und wie sahen die folgenden Monate aus?

Zuerst einmal war ich tatsächlich froh, endlich eine Diagnose für meine Beschwerden zu erhalten. Die Hoffnung, endlich etwas dagegen tun zu können – und auf Linderung meiner Beschwerden–, überwog zuerst. Das hat sich aber schnell geändert, als mir das eigentliche Ausmaß auf mein Leben und meine Ernährung bewusst wurde. Ich war ein

paar Tage am Boden zerstört und wusste nicht, was ich überhaupt noch essen soll. Dann aber hatte mich schnell der Ehrgeiz gepackt und ich habe die Chance ergriffen, durch eine den Unverträglichkeiten angepasste Ernährung endlich wieder eine höhere Lebensqualität zu erzielen. Ich habe alles gelesen, was ich über Unverträglichkeiten an Literatur finden konnte. Ich habe unseren Haushalt komplett auf glutenfreie Produkte umgestellt, zusätzlich die Küchenschränke, Küchengeräte und das Geschirr gründlich gereinigt, um Kontaminationen mit Gluten zu vermeiden. Ich stand stundenlang im Supermarkt, drehte jede Packung um und studierte die Zutatenlisten, um mir einen Überblick zu verschaffen, was ich von meinem Speiseplan streichen musste. Im nächsten Schritt musste ich Familie und Freunde, also alle, bei denen ich zukünftig zum Essen eingeladen sein würde, einweihen und darüber aufklären, was zu beachten sei. Das war gar nicht so einfach, obwohl mir großes Verständnis entgegengebracht wurde. Trotzdem muss ich noch immer die Augen offen halten, wenn ich zum Essen eingeladen bin. Es bedarf immer etwas Organisation im Voraus, damit auch ich unbeschadet am Essen teilnehmen kann.

Wie entstand die Idee, Ihre Erfahrungen und Rezepte mit anderen in einem Blog zu teilen?

Die Idee, mit meinem Foodblog – Man(n) isst glutenfrei – zu starten, kam mir relativ bald nach meinen Diagnosen. Da ich mich schon seit meiner Jugend sehr für das Kochen und Backen interessiert habe und mich diese Leidenschaft im Laufe meines Lebens nie losließ, hatte ich sehr viel Erfahrung darin gesammelt, die mir jetzt zugute kam. Mein Ziel war es, einen Weg zu finden, mich genussreich trotz der Unverträglichkeiten zu ernähren. Ich wollte nicht akzeptieren, dass es ohne glutenhaltige Produkte nicht möglich ist, schmackhafte Brote und Kuchen zuzubereiten. Mir ging es aber nicht darum, nur wieder einen Muffin essen zu können, sondern um den Genuss dabei. Und diese Reise hin zum vollen Genuss trotz Unverträglichkeiten wollte ich gerne mit anderen teilen. Ich wollte leckere Rezepte mit schönen Fotos, die den Betrachter zum Nachmachen verführen, kombinieren. Und das ist mir gelungen. Ich zeige mit meinem Blog, dass sich der Aufwand lohnt und ein Leben mit Unverträglichkeiten zwar ein Verzicht auf bestimmte Lebensmittel

bedeutet, das aber nicht heißt, dass der Genuss dabei auf der Strecke bleiben muss.

Haben Sie einen besonderen Tipp (oder gar mehr) für Menschen, die sich auch gerade mit Nahrungsmittelintoleranzen auseinandersetzen müssen?

Mein erster Tipp wäre, sich die Zeit zu nehmen, sich mit seinen Unverträglichkeiten nach der Diagnose auseinanderzusetzen, sich die Zeit zu geben, sich erst einmal an den Gedanken zu gewöhnen, und auch die Frustration darüber erst einmal zuzulassen. Das ist völlig normal. Doch dann sollte man die Diagnose als Chance auf ein besseres und beschwerdefreieres Leben sehen und nicht nur als Einschränkung, wenn sie das natürlich auch immer wieder mal sein wird. Dann rate ich Menschen mit Unverträglichkeiten, ganz offen damit umzugehen. Familie, Freunde

und enge Kollegen müssen informiert und auch geschult werden, damit es nicht zu Missverständnissen oder Konflikten kommt. Wenn ich meine Familie besuche oder von Freunden eingeladen werde, ist es selbstverständlich, sich vorher auszutauschen, was es zu Essen gibt, welche Vorsichtsmaßnahmen wegen Kontaminationen getroffen werden müssen, ob ich vielleicht etwas selbst mitbringen muss oder in welchem Restaurant wir uns verabreden können. Ein weiterer Tipp wäre, sich intensiv mit dem Thema Ernährung mit Unverträglichkeiten auseinanderzusetzen, alle Quellen wie Bücher, Zeitschriften und Blogs zu nutzen, um sich möglichst viel Wissen anzueignen und um geeignete Rezepte zu finden. Der Anschluss an eine Selbsthilfegruppe kann sehr hilfreich sein, wenn Austausch mit Betroffenen gesucht wird, gerade auch für Eltern, die ein Kind mit Unverträglichkeiten haben.

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Text Paul Howe
FOTO: PRIVAT
Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten:

Hören Sie auf Ihren Körper

Dr. Yvonne Braun ist selbstständige Ernährungsberaterin mit Schwerpunkt

Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten und klärt im Interview auf, was Lebensmittelallergien sind, wie man herausfinden kann, ob man eine Allergie hat und wie gefährlich Nüsse für ihre Tochter sind.

Wann treten in der Regel Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten auf?

Bei den Lebensmittelallergien unterscheiden wir zwischen den primären Lebensmittelallergien und den Kreuzallergien aufgrund einer Birkenpollenallergie. Primäre Lebensmittelallergien gegen Hühnerei, Kuhmilch, Nüsse etc. entwickeln sich oft im Säuglings- oder Kleinkindalter. Die Birkenpollen-assoziierten Lebensmittelallergien entwickeln sich bei älteren Kindern und Erwachsenen. Unverträglichkeiten sind eher ein Thema der Erwachsenen. Mit steigendem Alter nimmt die Häufigkeit der diagnostizierten Unverträglichkeiten zu.

Eine Lebensmittelallergie ist eine Fehlleitung des Immunsystems. Der Körper reagiert auf harmlose Stoffe mit einer Abwehrreaktion.

Welche Symptome deuten auf eine Allergie/Unverträglichkeit hin?

Eine Unverträglichkeit ist meist ein Enzymdefekt. Zum Beispiel bei der Laktoseintoleranz arbeitet das Enzym, das für die Spaltung von Laktose zuständig ist, nicht mehr ausreichend.

Bei Unverträglichkeiten sehe ich oftmals MagenDarm-Probleme, wie Bauchschmerzen, Durchfall, Blähungen etc.

Typische Symptome bei Allergien sind neben Magen-DarmBeschwerden auch Hautreaktionen (Quaddelbildung, Juckreiz, Rötung) oder ein Kratzen/Jucken im Hals. Anaphylaxien, also schwere Symptomatiken wie Herz-KreislaufBeschwerden, pfeifende Atmung oder Atemnot, treten eher bei primären Nahrungsmittelallergien auf.

Ist es ratsam, diese Lebensmittel im Kindesalter zu meiden, um einer Allergie vorzubeugen?

Nein. Wir wissen heute ganz klar aus Studien: Ein vorsorgliches Meiden von potenten Allergenen schützt nicht vor Allergien. Bei gesunden Kindern sollten alle Lebensmittel in kindgerechter Form mit der Beikost eingeführt werden.

Wie sollte man im Ernstfall bei einem anaphylaktischen Schock reagieren? Menschen, die ein Anaphylaxierisiko haben, tragen ein Notfallset immer bei sich. Dies enthält einen AdrenalinPen, der innerhalb von Minuten zur Besserung der Symptomatik führt. Die Anleitung zur Anwendung des Pens findet man immer im Notfallset. Reagiert ein Kind nach Verzehr eines (neuen) Lebensmittels zum ersten Mal mit schwerer Symptomatik, sollten die Eltern den Notarzt rufen.

Müssen Betroffene per se Produkte mit dem Hinweis „Kann Spuren von Nüssen enthalten“ meiden? Nein, das kommt tatsächlich darauf an, welche Art der Allergie vorliegt. Deswegen ist die fundierte Diagnose bei Lebensmittelallergien auch so wichtig. Menschen mit einer primären Nussallergie und einem Anaphylaxierisiko wird jedoch dazu geraten, diese Produkte zu meiden.

Sie sind nicht nur Ernährungsberaterin, sondern auch Mutter von einem Kind mit einer Nussallergie. Was sind die täglichen Herausforderungen? Haben Sie Tipps für betroffene Familien?

Die tägliche Herausforderung für mich als Mama einer Allergikerin ist, meinem Kind ein weitgehend normales Leben zu ermöglichen. Daher ist unser Leitspruch: Unser Kind darf alles – außer Nüsse essen! Unser Familienleben mit der Allergie und viele Alltagstipps und -tricks dazu teile ich auf Instagram: @dr.yvonne.braun.

Dr. Yvonne Braun Diplom-Oecotrophologin (Schwerpunkt Nahrungsmittelallergien und -unverträglichkeiten)

@dr.yvonne.braun

Setzt sich das Immunsystem mit einem Allergen auseinander, bildet es IgE-Antikörper Diese sind im Blut nachweisbar. Dann spricht man aber noch nicht von einer Allergie. Diese liegt erst vor, wenn nach Verzehr des Lebensmittels auch allergische Symptome auftreten.

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Text Paul Howe
FOTO: SHUTTERSTOCK

Anaphylaxie: Schnelles Eingreifen kann Leben retten

Rund 30 Millionen Menschen in Deutschland gelten als Allergiker – das ist im Schnitt rund jeder Dritte. Aktuelle Studien gehen davon aus, dass ca. 0,45 Prozent der Gesamtbevölkerung von anaphylaktischen Reaktionen betroffen sind, von denen etwa zehn Prozent in Schule und Kindergarten stattfinden.1 Wie kann geholfen werden und wann dürfen Außenstehende aus rechtlicher Sicht helfen?

Ein Schultag wie jeder andere:

In der Pause wird getobt und gespielt und manchmal auch das mitgebrachte Essen von zu Hause geteilt. Für viele Kinder ganz normal, für andere kann Essenteilen lebensbedrohlich sein. Mitunter reichen Spuren eines Allergens, um schwere allergische Reaktionen auszulösen, bis hin zum anaphylaktischen Schock. Sieht man dem Pausenbrot an, ob ein Sesamkorn darin ist? Und was, außer Kakao und Zucker, ist eigentlich in der Schokocreme?

Kinder, bei denen bereits eine Allergie mit einer Neigung zu Anaphylaxie diagnostiziert wurde, haben oft ein Notfallset mit einem Adrenalin-Autoinjektor (AAI) bei sich. Damit kann die Behandlung einer anaphylaktischen Reaktion in der Regel gut und zeitnah bereits vor dem Eintreffen medizinischer Hilfe eingeleitet werden. Betroffene benötigen hier aber meist Hilfe von Außenstehenden, denn selbst wenn man die Adrenalingabe mit dem AAI geübt hat, ist ein Notfall ungewohnt und auch beängstigend. Dem Bedürfnis nach Unterstützung steht jedoch vielfach die Furcht von Lehrern, Erziehern oder Passanten gegenüber, rechtlich für die Medikamentengabe belangt zu werden.

Die rechtliche Lage Angst vor juristischen Konsequenzen ist meist unbegründet. Es gibt eine Reihe gesetzlicher Regelungen, die Ersthelfer rechtlich absichern, sodass sehr wohl die Möglichkeit besteht, Notfallmedikamente zu verabreichen. Im Falle eines Schadens träte die gesetzliche Unfallversicherung ein. „Darüber hinaus können Lehrerinnen und Lehrer sowie Betreuerinnen und Betreuer sogar verpflichtet sein, Erste Hilfe zu leisten“, so Rechtsanwalt Markus Ambrosius, Partner bei Sträter Rechtsanwälte.

Das gilt auch für den Einsatz von AAI. Der Umstand, dass ein Kind einen AAI bei sich trägt, lässt den Rückschluss zu, dass bereits ein Anaphylaxierisiko festgestellt wurde. Der AAI wurde dann als Notfallmedikament verordnet, damit sich kostbare Zeit, zum Beispiel bis zum Eintreffen eines Notarztes, überbrücken lässt. Beherztes Eingreifen, mit der Anwendung des AAI, kann dann lebensrettend sein. Allerdings, so Ambrosius, sollten Ersthelfer sich vorab mit dessen Funktionsweise und auch mit dem Notfallplan vertraut machen, um eine schwere Reaktion erkennen zu können.

Was löst Anaphylaxien aus?

Die häufigsten Auslöser von Anaphylaxien in Europa sind Insektengifte, Nahrungsmittel und auch Medikamente. Die jeweilige Häufigkeit ist altersbedingt. So überwiegen Wespen- und Bienengift bei Erwachsenen, Nüsse bei Schul- und tierisches Eiweiß aus Milch und Hühnereiern bei Kleinkindern.

RELATIVER ANTEIL DER HÄUFIGSTEN AUSLÖSERGRUPPEN in Bezug auf das Alter der gemeldeten Patienten im Anaphylaxie-Register, Stand 03/2017 (n = 8046)

Prozent (95-%-Konfidenzintervall)

Erwachsene

Kinder/Jugendliche

data from The European Anaphylaxis Registry. Allergy 2018;73:1322–30.

Relativer Anteil der häufigsten Auslösergruppen in Bezug auf das Alter der gemeldeten Patienten im Anaphylaxie-Register.5 Laut einer weiteren Erhebung von Lee et al. aus dem Jahr 2014 waren im Zeitraum 2001 bis 2010 42 von 100.000 Personen von Anaphylaxie betroffen. Der jährliche Zuwachs beträgt 4,3 Prozent – bei nahrungsmittelinduzierter Anaphylaxie sogar 9,8 Prozent. Insbesondere bei Kindern sind hohe Anstiege zu verzeichnen. In dieser Gruppe ist die Rate zwischen 2001 und 2012 von 41 Notfallaufnahmen je 100.000 auf 72 je 100.000 gestiegen.6

Lehrerinnen und Lehrer sowie Betreuerinnen und Betreuer können sogar verpflichtet sein, Erste Hilfe zu leisten.

Studien kommen zu dem Ergebnis, dass etwa acht bis zehn von 100.000 Menschen jedes Jahr eine lebensbedrohliche Anaphylaxie erleiden.4 Das bedeutet für eine Stadt wie Berlin mehr als 300 Fälle pro Jahr. Und die Verbreitung solcher Unverträglichkeitsreaktionen nimmt zu.

Adrenalin-Autoinjektor (AAI) in öffentlichen Einrichtungen?

Besonders tückisch daran ist, dass nicht alle Betroffenen wissen, dass sie eine Neigung zur Anaphylaxie haben. Nur zu oft wird dies erst beim Auftreten einer akuten Reaktion geklärt. Auch wird, selbst bei vorliegender Indikation für die Verordnung eines AAIs, nicht immer ein AAI verschrieben. Die Hürden sind hoch. Wie kann man also den Kindern – und auch Erwachsenen – helfen, die noch keine Notfallmedikation bei sich haben? Die Behandlungsmöglichkeit ist klar und denkbar simpel. Adrenalin kann mittels AAI rasch intramuskulär appliziert werden. Es ist möglich, einen anaphylaktischen Schock durch zeitnahe Gabe von Adrenalin mittels eines

Adrenalin-Autoinjektors abzuwenden. Läge es da nicht nahe, AAIs in Schulen, Kindergärten, Restaurants und öffentlichen Einrichtungen zu hinterlegen? Auch am Arbeitsplatz oder in Betriebskantinen könnte dies sehr sinnvoll sein, ähnlich wie es für Defibrillatoren bereits seit Langem gang und gäbe ist.

Deutschland im europäischen Vergleich Was hierzulande noch nicht ist, kann werden. Tragische Ereignisse mit Todesfällen von jungen Menschen haben in anderen europäischen Staaten bereits weitergehende Schritte zur Prävention ausgelöst. So gibt es etwa in Irland schon seit 2015 die „Emergency Medicines Legislation“. Sie ermöglicht Einrichtungen wie Schulen oder Unternehmen, bestimmte verschreibungspflichtige Notfallmedikamente zu beschaffen, bereitzuhalten und in Notfällen zu verabreichen. Voraussetzungen hierfür sind eine entsprechende Meldung gegenüber der Arzneimittelbehörde und die Benennung einer geschulten, verantwortlichen Person. Zahlreiche bekannte Unternehmen haben bereits von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht, so zum Beispiel die Dublin City University oder Facebook Ireland Ltd.7

Ist also die Lösung schon in Sicht?

Letztlich wird es darauf ankommen, viele Beteiligte zum Helfen zu motivieren. Das sind zum Beispiel Lehrer und Erzieher in Schulen und Kindergärten, die sich informieren sollten, welche Vorerkrankungen und einhergehende Risiken es bei ihren betreuten Kindern gibt. Gut wäre, sie entsprechend in Erster Hilfe zu schulen.

Was ist eine Anaphylaxie?

Eine Anaphylaxie ist die Maximalvariante der allergischen Sofortreaktion, die als akute systemische Reaktion den gesamten Organismus erfassen kann und je nach Schweregrad mit unterschiedlichen Symptomen einhergeht. Die Erscheinungen setzen rasch ein und können sich bis zum (allergischen) Schock entwickeln. Damit ist eine Anaphylaxie eine potenziell lebensbedrohliche Erkrankung.2,3

7
Quellen: [1] European Centre for Allergy Research Foundation (Stiftung ECARF). Anaphylaxie: https://www.ecarf.org/info-portal/erkrankungen/anaphylaxie [letzter Zugriff: 15.03.2022]. [2] Ring J, Brockow K. Anaphylaxie und anaphylaktischer Schock. Notfall Rettungsmedizin. 2006;9:529-534. [3] Ring J, Brockow K. Anaphylaxie-Leitlinie: Update 2021. Allergo Journal. 2021;30:3. [4] Ring J, Klimek L, Worm M. Adrenalin in der Akutbehandlung der Anaphylaxie. Deutsches Ärzteblatt International. 2018;115: 528-34. [5] Worm M, Francuzik
Renaudin
Bilò
Cardona V, Scherer Hofmeier K et al. Factors increasing the risk for a severe reaction in anaphylaxis: An analysis of data from The European Anaphylaxis Registry. Allergy 2018;73:1322–30.
Lee S, Hess PE, Lohse C et al. Trends, characteristics, and incidence of anaphylaxis in 2001-2010: A population-based study. Journal of Allergy and Clinical Immunology.
Health Products Regulatory Authority (HPRA). About the Emergency Medicines Legislation: https://www.hpra.ie/homepage/medicines/emergency-medicines/about-emergency-medicines [letzter Zugriff:
10 30 20 50 40 60 0 Quelle: Adaptiert nach Worm M, Francuzik W, Renaudin JM, Bilò MB, Cardona V, Scherer Hofmeier K et al. Factors increasing the risk for a severe reaction in anaphylaxis: An analysis of
Markus Ambrosius Sträter Rechtsanwälte PartmbB, Bonn
W,
JM,
MB,
[6]
2017;139(1):182-88. [7]
15.03.2022]. Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit der Viatris-Gruppe Deutschland entstanden. Text Miriam Rauh Unbekannt Sonstige Medikamente Nahrungsmittel Insektengifte
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Kratzen, Niesen und Hoffnung

Laura ist 26 Jahre alt und hat Neurodermitis. Begleitet wird die Hauterkrankung von einer chronischen induzierbaren Nesselsucht sowie Allergien. Im Interview spricht sie über ihr Leben zwischen Kratzen, Niesen und Hoffnung.

ATOPIERISIKO

Das Risiko für Neugeborene, eine Atopie zu entwickeln, ist abhängig von der Atopiebelastung in der Familie.

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Sie möchten mehr über Laura erfahren? Verfolgen Sie ihren inspirierenden Weg auf Instagram: @kratzen_bis_ es_blutet
FOTOS: JONAS KLIEGEL

Was war der Auslöser für die Neurodermitis?

Meine Neurodermitis habe ich bereits mit einem halben Jahr bekommen. Einen Auslöser gab es nicht.

Welche Faktoren spielen eine erhebliche Rolle für einen Schub? Schübe kommen und gehen. Heute sind sie bei mir anders als früher. Der schlimmste Trigger ist bei mir Stress. Aber auch wenig Schlaf, Pollen, zu viel Zucker, zu viel Alkohol verschlechtern meine Haut. Wenn von diesen Faktoren zu viele auf einmal auf mir lasten, wird meine Haut besonders schlimm. Leider dauert es dann auch wieder länger, bis sich die Haut erholt hat, wenn ich dann diese Trigger wieder verringern konnte.

Kinder mit Neurodermitis haben ein erhöhtes Risiko, später weitere allergische Erkrankungen zu entwickeln. War das bei dir auch der Fall?

Meine Allergien haben sich im Laufe der letzten vier bis fünf Jahre gebildet und sind mit der Zeit stärker geworden: Besonders Katzenhaare, Hausstaub und die Frühblüher machen mir zu schaffen. Meistens habe ich eine laufende Nase, juckende Augen und meine Haut wird dann meistens auch schlechter. Nesselsucht hatte ich das erste Mal vor sechs Jahren, es hielt zwei oder drei Jahre an. Immer beim Sport kamen nach zehn bis 15 Minuten die Quaddeln und blieben 30 bis 60 Minuten.

Heute kommen die Quaddeln sehr selten, sind nicht stark ausgeprägt und verschwinden schnell, das kann aber auch am Medikament liegen.

Welche Ratschläge hast du für „Frischerkrankte“?

Mir hat es geholfen, mir viel Wissen über die Erkrankung anzueignen und die Erkrankung zu akzeptieren. Ich habe lange nach einem guten Arzt gesucht. Es ist

Auch heute gehe ich sehr offen mit der Erkrankung um und bekomme viel Verständnis. Nur einen Winter lang musste ich viele abgeneigte Blicke ertragen. Da habe ich versucht, ohne Medikamente den Schub zu überstehen.

wichtig, einen Arzt zu finden, der die Erkrankung ernst nimmt und die individuellen Symptome betrachtet. Einfach nur Kortison verschreiben hilft niemandem mit Neurodermitis weiter. Denn heute gibt es nicht nur Kortison. Da Neurodermitis in Schüben verläuft und durch Trigger verstärkt wird, sollte man seine Trigger herausfinden. Es dauert lange, aber es lohnt sich. Und jeder Mensch ist anders. So auch der Umgang mit der Erkrankung. Nur weil dem einen etwas hilft, muss es nicht automatisch dem anderen helfen.

Was musst du bei deiner täglichen Hautpflege und im Bereich Make-up beachten? pH-Neutralität? Nebenwirkungen?

Ich habe mich schon in meiner Jugend nicht viel geschminkt. Das lag aber eher daran, dass ich lieber länger schlafen wollte. Doch für Treffen mit Freunden und Partys habe ich gerne Make-up getragen. Ich musste auch auf keine

Inhaltsstoffe achten. Heute ist das leider anders, denn ich habe mein Make-up entsorgt. Die Ekzeme treten jetzt auch im Gesicht auf. Egal welche Inhaltsstoffe das Make-up hätte, es würde die Haut zusätzlich massiv reizen. Das ist es mir nicht mehr wert. Denn mein Umfeld ist eher verwundert, wenn ich dann doch mal dezentes Make-up auftrage. Deshalb fühlt es sich sehr befreiend an, dass mein Umfeld sich an mein Erscheinungsbild gewöhnt hat. Es ist sehr wichtig für meine Haut, sie mit ausreichend Feuchtigkeit und Fett einzucremen. Da meine Haut sich schnell an Salben gewöhnt und so die Wirkung nachlässt, wechsle ich häufig die Cremes und probiere viel aus.

Welche Reaktionen musstest du in der Öffentlichkeit einstecken? Hast du Mobbing erlitten? Wie ist es heute? Ich hatte eine wirklich tolle Kindheit. Trotz Ekzem an Hals und Ellenbeugen wurde ich nicht gemobbt. Auch heute

gehe ich sehr offen mit der Erkrankung um und bekomme viel Verständnis.

Nur einen Winter lang musste ich viele abgeneigte Blicke ertragen. Da habe ich versucht, ohne Medikamente den Schub zu überstehen, wodurch meine Haut extrem schlimm wurde. Zusätzlich kämpfte mein Körper so sehr mit der Entzündung, dass ich auch bei Temperaturen um null Grad mit T-Shirt unterwegs war, weil mein Körper quasi am Brennen war. Diese Situation konnten viele Menschen nicht nachvollziehen.

Welches Mittelmaß eignet sich für dich am besten, um die Neurodermitis im Zaum zu halten?

Aufgrund der Schwere meiner Neurodermitis nehme ich an einer klinischen Studie für ein neues Medikament teil. Dieses Medikament hilft mir sehr gut. Parallel achte ich darauf, mein Stresslevel niedrig zu halten. Dabei hat es mir beispielsweise geholfen, meine Arbeitsstunden zu reduzieren.

5 FAKTEN ZU NEURODERMITIS

n Neurodermitis gehört zur Gruppe der Atopien. Darunter versteht man die Neigung zu einer verstärkten allergischen Reaktion auf normalerweise harmlose Substanzen oder Reize der Umwelt. Neben der Neurodermitis gehören auch allergischer Heuschnupfen und allergisches Asthma zu den möglichen Ausprägungen einer Atopie.

n Die Neurodermitis ist eine nicht ansteckende Erkrankung.

n Sie betrifft nicht nur die Haut, sondern kann sich auch auf andere Organe auswirken.

n Die Ursachen sind nicht abschließend geklärt, aber eine Fehlleitung des Immunsystems und genetische Faktoren scheinen eine große Rolle zu spielen.

n Die Erkrankung verläuft schubweise und wird häufig durch bestimmte Trigger ausgelöst.

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Text Benjamin Pank

Wie gut ist die Luft, die wir atmen?

Ohne Luft um uns herum können wir nicht leben. Wir atmen sie ständig und mit ihr auch darin enthaltene Schadstoffe. Die bekanntesten und für die Gesundheit am relevantesten sind Feinstaubpartikel (PM10, PM2.5, ultrafeine Partikel), Stickstoffdioxid (NO2) und Ozon (O3). Die Hauptquellen von Luftschadstoffen sind der Verkehr, die Industrie, die Energieerzeugung und der Hausbrand.

Feinstaubpartikel lösen Entzündungen und Stress in menschlichen Zellen aus, die zu akuten und chronischen Gesundheitsschäden führen können. Die Weltgesundheitsorganisation hat festgestellt, dass derzeit keine Feinstaubkonzentration benennbar ist, unterhalb derer eine schädigende Wirkung ausgeschlossen werden kann. Akute, über Stunden oder wenige Tage anhaltende Belastungen können zu Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen und zu vermehrten Krankenhauseinweisungen, meist aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, führen. Chronische Belastungen über einen Zeitraum von Monaten und Jahren können sich auf die Atemwege, das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel und das Nervensystem auswirken. Damit kann Feinstaub mitverantwortlich sein für Erkrankungen wie zum Beispiel Asthma bronchiale, Arteriosklerose, Diabetes mellitus Typ 2 oder Demenz, und eine erhöhte chronische Feinstaubbelastung führt zu einer erhöhten Gesamtsterblichkeit. Insbesondere für Menschen mit vorgeschädigten Atemwegen und für ältere Personen, aber auch für Kinder mit ihren in der Entwicklung befindlichen Atemwegen ist das Risiko gesundheitlicher Schäden durch Feinstaub erhöht.

Stickstoffdioxid als Reizgas kann bei hohen Konzentrationen insbesondere zu obstruktiven, das heißt die Atemwege verengenden Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale führen oder bestehende Atemwegserkrankungen verschlimmern. So kann Stickstoffdioxid die Wirkung von Allergenen auf allergisches Asthma verstärken. Hohe Stickstoffdioxidkonzentrationen führen zu vermehrten Krankenhauseinweisungen. Eine längerfristige Belastung kann zu einer erhöhten Gesamtsterblichkeit führen. Menschen mit Asthma sowie Kinder und ältere Menschen sind im Allgemeinen einem größeren Risiko für die gesundheitlichen Auswirkungen von Stickstoffdioxid ausgesetzt. Die gesundheitlichen Wirkungen von Ozon bestehen in einer verminderten Lungenfunktion, Atemwegsbeschwerden und der Gefahr der Ausbildung einer chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Bei körperlicher Anstrengung unter erhöhten Ozonkonzentrationen können sich diese Wirkungen verstärken. Empfindliche oder Personen mit vorgeschädigten Atemwegen wie zum Beispiel Personen, die an Asthma bronchiale leiden, sind besonders anfällig.

Belastungssituation in Deutschland

Die Konzentrationen von Feinstaub, Stickstoffdioxid und Ozon sind in den

letzten Jahren in Deutschland kontinuierlich zurückgegangen. Dennoch liegen die derzeitigen Konzentrationen größtenteils über den aktuellen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation. Diese hat im Jahr 2021 ihre Richtwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit aktualisiert. So soll der Jahresmittelwert für Feinstaub (PM2.5) 5 μg/m³ nicht überschreiten. Dies war jedoch bei 99 Prozent der Messstationen in Deutschland im Jahr 2020 der Fall. Gleiches gilt für den Tagesmittelrichtwert von 15 μg/m³. Im Fall von Stickstoffdioxid überschritten im Jahr 2020 83 Prozent der Messstationen den aktuellen Jahresmittelrichtwert von 10 μg/m³. Den Tagesmittelrichtwert von 25 μg/m³ überschritten 76 Prozent der Stationen. Bei Ozon lagen im Jahr 2020 fast alle Messwerte über den aktuellen lang- und kurzfristigen Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation.

Wie gut ist also die Luft, die wir atmen? Fazit: Die Luft, die wir in Deutschland atmen, ist in den letzten Jahren wesentlich besser geworden im Hinblick auf die Belastung mit Luftschadstoffen. Im Sinne des vorbeugenden Gesundheitsschutzes sollte die Belastung weiter reduziert werden.

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Text Dr. Myriam Tobollik Dr. Myriam Tobollik Gesundheitswissenschaftlerin beim Umweltbundesamt

Aktuelle Diagnostikmöglichkeiten beim kindlichen Asthma

Asthma bronchiale ist die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter, fast jedes zehnte Kind ist davon betroffen. Es handelt sich hierbei um eine Erkrankung der Atemwege, bei der sich Bronchien anfallsweise verengen und es zu Episoden von erschwerter Atmung und Atemnot kommt. Diese sind oft begleitet von trockenem Reizhusten und einer „pfeifenden“ Ausatmung.

Viele Eltern fragen sich, ob ihr Kind bei wiederkehrendem Husten an einem Asthma bronchiale leidet. Leider ist diese Frage oft nicht einfach zu beantworten. Es gibt nämlich kein diagnostisches Kriterium, das allein ausreicht, um eine Asthmadiagnose bestätigen oder widerlegen zu können. Zentral für die Diagnosestellung sind das Vorhandensein typischer subjektiver

Beschwerden und der Nachweis einer variablen Atemwegsverengung mithilfe von objektiven Lungenfunktionstests. Der optimale Zeitpunkt für eine Lungenfunktionsuntersuchung ist allerdings recht schwierig zu finden: Im beschwerdefreien Intervall sind die Befunde im Kindes- und Jugendalter meist normal. Im akuten symptomatischen Zustand hingegen steht oft kein Lungenfunktionstest zur Verfügung oder die Kinder sind manchmal zu krank, um überhaupt eine entsprechende Diagnostik durchführen zu können. Aufgrund dieser Problematik fällt die Diagnosestellung eines Asthmas bronchiale oft falsch negativ oder falsch positiv aus.

Vor Kurzem wurde erstmals von einem Gremium europäischer Experten ein komplexer Algorithmus zur Diagnosestellung eines kindlichen Asthmas bronchiale veröffentlicht. Dieser enthält die Durchführung mehrerer objektiver Tests, von denen zwei für eine korrekte Asthmadiagnose positiv sein sollen. Basistests sind hierbei die „Spirometrie“, der „Reversibilitätstest“ und der „FeNOTest“. Bei der Spirometrie soll das Kind tief einatmen und dann so fest und so viel wie möglich ausatmen. Das Gerät misst dann, wie viel Luft insgesamt und wie viel davon in der ersten Sekunde dieses Tests ausgeatmet werden kann. Wenn die Spirometrie auf ein Asthma hindeutet, ist ein „Reversibilitätstest“ der nächste Schritt zur Diagnosestellung. Bei diesem Test wird ein Asthmamedikament, zum Beispiel Salbutamol, verabreicht, um zu bewirken, dass die Atemwege wieder „aufgehen“ und die Atmung wieder einfacher ist. Nach der Inhalation wird die

Lungenfunktionsmessung wiederholt. Wenn das Kind diesmal deutlich bessere Werte hat, ist das ein Beweis dafür, dass die Medikation die Atemwege geöffnet hat und ein Asthma bronchiale vorliegt. Sollte dieser Beweis nicht gelingen, kann der „FeNO-Test“ eingesetzt werden. Mittels eines Messgerätes wird die Menge des Stickstoffmonoxids (FeNO) in der ausgeatmeten Luft des Kindes gemessen. Dieser Wert steigt bei Entzündungsprozessen in den Bronchien an.

Es ist wichtig zu betonen, dass nicht alle Kinder in der Lage sind, diese Tests technisch einwandfrei und richtig durchzuführen. Sollten die Ergebnisse dieser Tests nicht schlüssig sein, ist eine Reihe weiterer Tests möglich, um Kinder mit dauerhaften Beschwerden zu untersuchen. Besonders häufig werden dann Provokationstests, zum Beispiel unter Belastung, angewandt. Wichtig ist es auch, die Tests bei unsicherer Diagnose zu wiederholen, da die Symptome und natürlich auch die Tests zu verschiedenen Zeitpunkten sehr unterschiedlich sind. Als mögliche Hilfsmittel können hier die neuen Smartphone-Spirometer dienen, die zu Hause, zum Beispiel auch unter Belastung, von den Kindern selbstständig angewendet werden können. Ob diese technischen Neuheiten tatsächlich sinnvoll sind, muss allerdings noch in Studien untersucht werden. Wenn die Diagnose schließlich richtig gestellt wird, bedeutet dies, dass wirkungsvolle Asthmamedikamente Kindern nicht unnötig vorenthalten werden. Im Umkehrschluss können Kindern so auch unnötige Medikamente mit potenziellen Nebenwirkungen erspart bleiben.

Prof. Dr. med. Christiane Lex

Leiterin des Bereiches Kinderpneumologie/ -allergologie, Universitätsmedizin Göttingen

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Text Prof. Dr. med. Christiane Lex ANZEIGE MDQ-01.733-01-EBA-120
Bosch Healthcare Solutions GmbH I Stuttgarter Str. 130 I 71332 Waiblingen I vivatmo.com FOTO: SHUTTERSTOCK

Im Olympiajahr 2000 wurde bei Ihnen Asthma festgestellt. Wie kam es zur Diagnose? Hatten Sie (plötzlich) Probleme mit der Atmung?

Ich hatte schon vorher Probleme. Unter Belastung habe ich kaum Luft bekommen, ich hatte das Gefühl, mein Hals macht zu. Aus diesem Grund dachte ich anfangs auch, dass es etwas mit dem Hals zu tun hat. Asthma hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich habe meinem Physiotherapeuten davon erzählt und der hat mir einen Termin im Krankenhaus gemacht. Dort wurden verschiedene Tests gemacht, doch ohne Diagnose. Erst einige Monate später habe ich durch einen Histamintest die Diagnose Asthma erhalten.

Was waren Ihre ersten Gedanken und Sorgen?

Das war hart für mich. Als ich die Diagnose hörte, war für mich klar, dass

LUNGENFUNKTION:

meine Karriere vorbei ist. Damals war es ja auch noch so, dass Asthmatiker quasi nicht als lebensfähig galten. Das hat sich zum Glück geändert. Und auch ich habe meine Meinung geändert und angefangen, mich mit der Krankheit auseinanderzusetzen. Das war auch mein Rettungsanker, denn ich habe begonnen, die Diagnose zu akzeptieren und sie in etwas Gutes umzuwandeln. Ich habe Asthma zu meinem Thema gemacht.

... und eine Stiftung für asthma- und allergiekranke Kinder gegründet. Ja, denn Trainer und Lehrer sollen eine entsprechende Ausbildung erhalten, damit sie lernen, wie man mit kleinen Asthmapatienten umgeht. Ich möchte als Leistungssportlerin beispielhaft dokumentieren, dass Sport auch von Asthmakranken bei richtiger Therapie betrieben werden kann.

„Immer

das große Ganze sehen“

Sandra Völker hat über 50 internationale Medaillen bei Olympischen Spielen, Weltmeisterschaften und Europameisterschaften gewonnen. Im Interview spricht die Weltklasseschwimmerin über den ersten Schock, als sie von ihrer Asthmadiagnose erfuhr, und erklärt, warum es immer wichtig ist, zweigleisig zu fahren.

Aufgeben kam für Sie nie infrage. Ein Jahr nach der Diagnose (2001) wurden Sie Weltmeisterin. Wie war das Gefühl, trotz Asthma solche Erfolge zu erzielen? Eigentlich genauso wie davor (lacht). Ich bin vor der Diagnose den Weltrekord über 50 Meter Rücken geschwommen, ohne zu wissen, dass ich Asthma habe. Und danach deutschen Rekord über 50 Meter Freistil mit dem Wissen, Asthmatikerin zu sein.

Wie ging es nach Ihrer sportlichen Karriere weiter?

Ich habe mich immer mehr mit der Erkrankung auseinandergesetzt und bin auf die Suche nach dem Warum gegangen. Dadurch habe ich gelernt, dass es wichtig ist, Medikamente zu nehmen, aber auch die Komplementärmedizin nicht außer Acht zu lassen. Also Atemtherapie plus Medikamente, Akupunktur plus Medikamente usw. Ich weiß,

dass beide Lager das nicht gern hören. Doch für mich ist das die Lösung für ein gutes Leben – trotz Asthma. Aus diesem Grund würde ich auch jedem Betroffenen empfehlen, immer zweigleisig zu fahren und sich nie mit dem Istzustand abzufinden. Also sich immer zu fragen: Wie kann ich noch besser zurechtkommen? Wie stärke ich mich noch mehr?

Heute arbeiten Sie unter anderem als Speaker, Coach und Motivator. Wie kam es dazu?

Das ist aus meiner Leistungssportkarriere und meinen persönlichen Lebensumständen entstanden. Ich kenne sowohl Licht als auch Schatten. Anfangs habe ich nur Schwimmtraining gegeben, doch es war viel mehr. Die Menschen haben immer auch ihre persönlichen Themen mitgebracht. So hat das angefangen. Heute begleite ich Menschen dabei, den nächsten Schritt im Leben zu gehen.

Haben Sie häufiger Probleme mit Ihren Atemwegen? Beispielsweise durch Allergien, kaltfeuchte Luft oder bei körperlicher Belastung? Dann machen Sie doch einmal folgenden Test:

Es wird ein sicher an der Wand stehender Stuhl mit einer Sitzhöhe von etwa 48 Zentimetern ohne Armlehnen benötigt. Ohne Hilfe der Arme müssen Sie nun versuchen, innerhalb einer Minute so oft wie möglich aufzustehen. Beim Aufstehen darauf achten, dass die Kniegelenke vollständig gestreckt werden. Dann setzen Sie sich wieder hin und stehen erneut ohne die Hilfe der Arme auf.

Dieser Test kann einen Hinweis auf den Zustand der Lungenfunktion geben. In Studien schaffen Patienten zwischen 15 und 20 Wiederholungen pro Minute. Ist der Wert besser, wunderbar. Bei Werten unter 15 sollten Sie Rücksprache mit dem Hausarzt halten.

Dieser Test sollte natürlich nicht von Menschen ausgeführt werden, die sich bei so einer Übung unsicher fühlen, gebrechlich sind, Probleme mit den Kniegelenken oder der Oberschenkelmuskulatur sowie neurologische Erkrankungen haben oder zu diesem Zeitpunkt unter einer nicht gut kontrollierten Atemwegserkrankung leiden.

Bei Atemwegserkrankungen wie einem Asthma soll eine optimale Einstellung der Medikamente für eine gute Kontrolle des Asthmas sorgen. Bedarfsmedikamente zur Erweiterung der Bronchien sollen am besten gar nicht beziehungsweise nicht sehr häufig eingesetzt werden müssen.

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Text Benjamin Pank FOTO: ANGELA PFEIFFER
„Ein-Minuten-Aufsteh-Test“ Text Marina Oppermann, Deutscher Allergie- und Asthmabund e. V. (DAAB)
Der
Quelle: Ein-Minuten-Aufsteh-Test, Taschenbuch „Luft nach oben“ von Dr. Michael Barczok, Bastei Lübbe AG, ISBN 978-3-7857-2631-0 FOTO: SHUTTERSTOCK
Leben mit schwerem Asthma: Gemeinsam aktiv werden

Reizhusten, Atemnot und eingeschränkte Ausdauer begleiten Menschen mit Asthma oft. „Ich fühlte mich wie eine Batterie, die vorher voll war und sich schlagartig entladen hat. Ich dachte oft, ich mache für meine Frau und meinen Sohn alles kaputt. Ich konnte zeitweise nichts machen und Urlaub war nicht möglich“, so erging es Wolfgang mit seiner Asthma-Erkrankung. Doch sich damit abzufinden, war keine Option. Es kam der Punkt, da wollte er mehr. „So kann es nicht weitergehen. Das kann doch nicht alles (gewesen) sein – dazu bist du noch zu jung. Du willst doch noch mal etwas unternehmen können.“

Wer die Gelegenheit ergreift und Dinge anpackt, kann sie verändern – ob privat, im Job oder in der herausfordernden Situation mit einer chronischen Atemwegserkrankung, wie schweres Asthma. Laut Umfrage* versteckt fast die Hälfte (46 Prozent) aller Betroffenen mit unkontrolliertem Asthma die eigene Krankheit, um nicht als „anders“ wahrgenommen zu werden.** „Es ist eben einfach so“, denken viele Menschen mit schwerem Asthma.

Es ist Zeit für Veränderung! Häufig geht die Asthma-Erkrankung mit Einschränkungen im Alltag einher. Der Lieblingssport kann nicht mehr weiterbetrieben werden, Urlaube müssen gut vorbereitet sein oder auch das einfache Treppensteigen kann zur Herausforderung werden. Aber das muss nicht sein. Die Initiative „Asthma-Aktivisten“ von Sanofi will zu neuem Mut, Optimismus und Selbstbewusstsein inspirieren, um das eigene Leben wieder in die Hand zu nehmen, statt sich von der Krankheit kontrollieren zu lassen. Deswegen engagiert sich

Mehr Informationen und Möglichkeiten gemeinsam aktiv zu werden:

asthma-aktivisten.de

@Asthma_Aktivisten

die Initiative für ein klares Ja zu einem aktiven Leben mit Asthma.

Der Startschuss:

Asthma-Status überprüfen

Die Ersteinschätzung des Asthma-Status mithilfe des Asthma-Selbsttests ist dabei ein erster Schritt für einen positiven Veränderungsprozess. Das Ergebnis gibt einen Hinweis darauf, ob die Erkrankung möglicherweise nicht gut kontrolliert ist. Untersuchungen zeigen, dass die Mehrheit der Menschen mit Asthma ihre Asthma-Kontrolle subjektiv nicht richtig einschätzen können. Sie geben an, dass ihr Asthma gut kontrolliert sei, obwohl dies nicht immer der Fall ist. Das kann unterschiedliche Gründe haben. Manchmal werden Situationen, in denen Asthma-Auslöser befürchtet werden, vermieden. Das kann der Spaziergang mit Freunden sein oder sportliche Aktivitäten, die nicht mehr regelmäßig ausgeübt werden. Symptome der Asthma-Erkrankung, wie Kurzatmigkeit, Husten und Engegefühl in der Brust, werden hingenommen, ohne mit der behandelnden Lungenfachärztin oder dem behandelnden Lungenfacharzt darüber zu sprechen. Mit nur vier Fragen zu Beschwerden, Schlaf, Einschränkungen im Alltag und

Hier geht’s zum Test: QR-Code scannen und die Herausforderung annehmen: Nur wer seinen AsthmaStatus kennt, kann ihn auch verändern.

Häufigkeit der Bedarfsmedikation lässt sich schnell und einfach überprüfen, ob das Asthma möglicherweise unkontrolliert ist. Das Ergebnis bietet eine gute Ausgangsbasis für das Gespräch mit der Lungenfachärztin oder dem Lungenfacharzt. So besteht die Möglichkeit, die Therapie an die Situation des Betroffenen anzupassen.

Offenheit im Arztgespräch lohnt Für eine passgenaue Behandlungsoption ist eine aktive Rolle der Betroffenen im Arztgespräch erforderlich. Fragen sollten gestellt, Beschwerden und Einschränkungen besprochen sowie Sorgen und Ängste mitgeteilt werden. Ein Asthma-Tagebuch beispielsweise kann helfen, den Krankheitsverlauf besser zu verstehen. Es können unter anderem Symptome, Häufigkeit des Bedarfsmedikaments sowie Auslöser (zum Beispiel Pollen, Lebensmittel etc.) festgehalten werden. Auch dafür bieten die Asthma-Aktivisten Unterstützung mit einer Vorlage für ein Tagebuch. Zudem geben Betroffene wie auch eine Lungenfachärztin hilfreiche Tipps für ein erfolgreiches Arztgespräch. Für Wolfgang, der schon lange mit der Asthma-Erkrankung lebt, hat die aktivere Rolle im Arztgespräch viel verändert. Durch eine Therapieanpassung hat sich vieles zum Positiven entwickelt: „Ich habe mein altes Leben zurück. Letztes Jahr bin ich zum ersten Mal wieder fünf Kilometer gelaufen.“ Es lohnt sich, aktiv zu werden – nicht nur im Arztgespräch.

Bewusster leben – leichter atmen Wie schon mit kleinen Veränderungen das Leben mit Asthma erleichtert werden kann, wird auf der Website Asthma-Aktivisten.de auf vielfältige Weise beschrieben. Neben Informationen zum Arztgespräch gibt es mehr rund um das Leben mit Asthma, wie beispielsweise auch Sport. Denn regelmäßiger Sport kann die körperliche Belastbarkeit verbessern. „Asthma und Sport – das passt zusammen und kann weitere positive Effekte für Menschen mit Asthma haben. Mit gut eingestelltem Asthma und langsamen Belastungssteigerungen ist Bewegung das Beste, was jeder für sich und seinen Körper unterstützend tun kann“, so der Sportexperte Dr. Rainer Glöckl. Er erläutert auf der Website auch, wie der innere Schweinehund überwunden werden kann, und verrät sein persönliches Erfolgsrezept, um dauerhaft dranzubleiben.

* Umfrage unter 306 Teilnehmern (51 Prozent Männer, 49 Prozent Frauen) mit unkontrolliertem Asthma, wie schwerwiegend der Einfluss der Erkrankung auf den Alltag ist. Auftraggeber der Befragung ist Sanofi.

** Die Frage wurde von 144 Teilnehmern beantwortet.

MAT-DE-2200914-1.0-03/2022

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Dieser Artikel ist in Zusammenarbeit mit SANOFI entstanden.

Die schwere Infektionskrankheit Tuberkulose

Vor zwei Jahren erhielt die Tuberkulose- und Lepraärztin Dr. Christine Schmotzer das Bundesverdienstkreuz. Im Interview spricht sie über die Erkrankung Tuberkulose (TB) und darüber, warum Armut und TB eine unheilvolle Wechselwirkung haben.

Hallo Frau Dr. Schmotzer, Grüße nach Pakistan, wo TB noch eine große Rolle spielt. Was ist Tuberkulose und um was für eine Krankheit handelt es sich dabei?

Das ist ein Bakterium, ein Erreger, der sich sehr leicht verbreitet und die Menschen befällt, normalerweise als Tröpfcheninfektion. Mit TB steckt man sich immer von anderen Menschen, gelegentlich auch mal von Tieren an. In einem Land, in dem es viele TB-Patienten gibt, die nicht oder nicht richtig behandelt werden, hat im Prinzip jeder Mensch ein Risiko, dass er sich auch an Tuberkulose ansteckt.

Was ist der Hintergrund dazu, dass nicht ausreichend Behandlungen durchgeführt werden?

Das hat verschiedene Gründe. Einmal ist es so, dass der Zugang zur Gesundheitsversorgung, zum Beispiel in den Dörfern, fehlt. Wo ist der nächste Gesundheitsposten? Wo kann man zum Beispiel die nötigen Labortests machen? Für die Tuberkulose muss man ja Auswurf

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FAKTEN ZU TUBERKULOSE

n Tuberkulose ist eine ansteckende Lungenerkrankung, die durch Bakterien verursacht wird.

n Weltweit erkranken jährlich etwa neun Millionen Menschen, 1,5 Millionen versterben daran.

n In Deutschland ist die Erkrankung mit etwa 4.200 gemeldeten Fällen (2020) eher selten.

n Unbehandelt führt die Erkrankung in sieben von zehn Fällen zum Tod.

n Durch Antibiotika ist die Erkrankung aber gut therapierbar, vorausgesetzt, die Medikamente werden zuverlässig eingenommen.

Audiopedia:

untersuchen. Ein klassisches Beispiel ist im Sommer, in der Monsunzeit, wenn es also regnet, wenn es Überschwemmungen gibt, dass dann in bestimmten Dörfern entschieden wird, solange das Wasser nicht weg ist, können wir nicht in die Stadt zum Arzt fahren. Hinzu kommt, dass viele Menschen Prioritäten setzen müssen: Wofür gebe ich mein Geld aus? Und es ist natürlich klar in einer Familie, dass die Versorgung mit Lebensmitteln das allerwichtigste ist, jeder muss was essen.

Da sieht man eben, dass Armut und Tuberkulose eine sehr unheilvolle Wechselbeziehung miteinander eingehen. Es gibt aber ja noch mehr tückische Herausforderungen im Umfeld der Tuberkulose, ein Begriff ist das Stichwort Medikamentenresistenzen. Was steckt dahinter? Ja, es ist leider so, dass Tuberkulose nicht isoliert vorkommt. Sondern die Tuberkulose hat so klassische Verbindungen, einmal zu anderen Krankheiten und dann natürlich die Frage der Antibiotikaresistenzen. Vielleicht zuerst zu den anderen Krankheiten. Es sind vor allem zwei, die im Zusammenhang mit Tuberkulose eine große Rolle spielen: Diabetes und HIV. Jemand, der zuckerkrank und/oder HIV-positiv ist, hat ein wesentlich höheres Risiko, an Tuberkulose zu erkranken, weil die Abwehr des Körpers geschwächt ist und damit der Tuberkuloseerreger aktiv werden kann. Das bringt uns zu dem anderen Thema. Man hört ja heutzutage überall, es ist ein Problem weltweit, dass es bei den Infektionskrankheiten immer mehr Resistenzen gegen viele Antibiotika gibt.

Mit Tuberkulose steckt man sich immer von anderen Menschen, gelegentlich auch mal von Tieren an.

Das ist bei manchen Krankheiten kein großes Problem, weil es eben noch viele andere Antibiotika auf dem Markt gibt. Bei Tuberkulose ist das ein echtes Problem, weil es sowieso nur sehr wenige Antibiotika gibt, die überhaupt gegen den Tuberkuloseerreger wirken. Derzeit gibt es rund 15.000 Fälle im Land, die sich so eine multiresistente Tuberkulose holen.

So ermöglicht die DAHW Frauen den Zugang zu wertvollem Wissen, das Leben retten kann

Eine soziale und politische Teilhabe bedarf des Zugangs zu Informationen. Auch im Bereich der Gesundheitsprävention und -aufklärung sind sie essenziell. Eine Open-Source-Plattform für hörbares Lernen eröffnet hier neue Möglichkeiten. Auch für Tuberkulose entstehen durch den Einsatz innovativer Informationsund Kommunikationstechnologien neue Chancen.

„Gerade in den abgelegenen Regionen des Globalen Südens ist das Wissen über die Krankheit Tuberkulose immer noch nicht ausreichend vorhanden“, erklärt Carolin Gunesch, die bei der DAHW Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe für Spezialprojekte und Innovationen zuständig ist. „Die DAHW war ganz gezielt auf der Suche nach Tools, um die soziale und verhaltensverändernden Kommunikation zu verbessern. Denn die Frage, wie man (über)lebenswichtiges Gesundheitswissen trotz vielschichtiger Barrieren zu marginalisierten, größtenteils nicht alphabetisierten Bevölkerungsgruppen bringen kann, beschäftigt uns schon seit vielen Jahren. So stießen wir auf Audiopedia.“

Digitale Wege zu mehr Gesundheit

Audiopedia ist ein weltweites Online-Projekt von URUDI, das angepasste Audio-Inhalte zur Verfügung stellt. Insbesondere Frauen und Mädchen, im Globalen Süden werden mit grundlegendem Wissen versorgt. Die Informationen zu Gesundheit und Ernährung richten sich in der Regel an Frauen, da sie traditionell die Verantwortung in den Familien tragen. Doch etwa 500 Millionen Frauen weltweit sind Analphabetinnen.

Hörbares Lernen

Eingebettet in ein musikalisches Rahmenprogramm erreichen die Menschen die Audio-Botschaften durch zwei Komponenten: zum einen die Audiodateien in der jeweiligen lokalen Sprache, zum anderen die dafür notwendigen autarken Abspielgeräte.

So werden die klar verständlichen, qualitativ hochwertigen Botschaften zu Tuberkulose auf solarbetriebene Audioplayer aufgespielt und den Menschen vor Ort für zwei bis drei Tage zur Verfügung gestellt, wie z.B. im DAHW-Projekt in Uganda.

Durch den Einsatz dieser Hilfsmittel erhalten gerade diejenigen Zugriff auf Gesundheitswissen, die der Gefahr der armutsassoziierten Tuberkulose besonders ausgesetzt sind. Und für die Beantwortung vertiefender Fragen, erste Untersuchungen sind Gesundheitsmitarbeiter:innen der DAHW vor Ort, um bei Erkennen von Symptomen die Patient:innen an ein Krankenhaus oder eine Gesundheitsstation zu überweisen.

Nur wer Übertragungswege, Symptome und Präventionsmaßnahmen

kennt, kann sich und andere schützen. Eine frühzeitige Diagnose und Behandlung verhindert schwere Verläufe oder kann den Tod verhindern und Leben retten!

Weitere Informationen unter: www.dahw.de/tuberkulose

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Foto: Sabine Ludwig / DAHW Uganda, im DAHW-Projekt in der West Nile Region: Die Frauen sitzen im Kreis, lachen und wiegen ihre Körper. In der Hand halten sie ein Gerät, wie man es von Audio-Führungen im Museum kennt. Populäre rhythmische Musik wird unterbrochen von gesprochenen Nachrichten, die die Frauen aufhorchen lassen. Pötzlich ist es still. Konzentriert wird der Stimme gelauscht. Es geht um Tuberkulose, die Übertragungswege
und Symptome.
Text Jenifer Gabel
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Aus der Puste

Die COPD (chronic obstructive pulmonary disease) ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung der Lunge. Sie ist durch entzündete und dauerhaft verengte Atemwege gekennzeichnet. Typische COPD-Symptome sind Husten mit Auswurf und Atemnot bei Belastung, später auch in Ruhe. Das größte Risiko für COPD haben Raucher und Passivraucher. Alles Wichtige über Ursachen, Symptome, Diagnose und Therapie der COPDKrankheit erfahren Sie hier.

Eine Hauptursache für die Entstehung und das Fortschreiten der COPD ist Zigarettenrauch. Zu den weiteren Risikofaktoren gehören die Belastung der Lunge mit Schadstoffen aus der Luft, daheim oder am Arbeitsplatz, sowie Infektionen der Atemwege. Auch erbliche Faktoren können eine Rolle spielen. Oft wird eine COPD mit Alpha-1, einer seltenen Erberkrankung, deren Ursache ein Gendefekt ist, verwechselt.

Symptome einer COPD

Bei der COPD gibt es eine AHA-Symptomkombination: Hat der Betroffene Atemnot, Husten und Auswurf, ist das ein erstes Indiz. Allerdings könnte das auch für Asthma sprechen. Eine Lungenfunktionsmessung gibt dann weitere Klarheit. Mögliche Begleiterkrankungen der COPD sind Herz-KreislaufBeschwerden.

Diagnostik der COPD

Eine COPD wird durch die Bewertung der Symptome und eine Spirometrieuntersuchung diagnostiziert. Damit wird die Lungenfunktion gemessen, auch wie tief eine

Person einatmen kann und wie schnell die Luft in und aus der Lunge strömt.

Therapiemöglichkeiten bei COPD

Die erste entscheidende Maßnahme ist ein Rauchstopp. Entscheidend ist außerdem Bewegungstraining. Jeder trainierte Muskel verbraucht weniger Sauerstoff, und folglich muss weniger Atemluft durch die Lunge gezogen werden. Es gibt deshalb längst den sogenannten „Lungensport“. Der wird natürlich gern vernachlässigt, weil der Patient aktiv werden muss. Medikamentös sind ein Beta-2-Sympathomimetikum (LABA) und ein Muskarinrezeptor-Antagonist (LAMA) einsetzbar. Beide öffnen die Bronchien. LABA simuliert den Prozess ähnlich wie bei Adrenalin, das die Bronchien weitet, wenn etwa ein Tier unter Angriff plötzlich flüchten muss. LAMA wiederum bremst den Vagus, der im natürlichen Zustand eigentlich die Bronchien verengt. Oft verordnet der Arzt eine Kombination aus beidem. Bei Schüben kann der Arzt zudem Entzündungshemmer verschreiben, die sonst nur bei Asthma eingenommen werden. Es handelt sich hier um dem Kortison ähnliche Substanzen, die in geringer Menge inhaliert werden. Hinzu kommt ein weiteres Medikament, das nicht auf Kortison basiert.

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