Hormone sind wichtige Botenstoffe, die in verschiedenen Organen ihre lebensnotwendigen Wirkungen entfalten. Produziert werden sie in der Hirnanhangsdrüse, der Schilddrüse, der Bauchspeicheldrüse oder den Nebennieren.
Priv.Doz. in Dr. in K. KrzyzanowskaMittermayer, MBA
Fachärztin für Innere Medizin, Endokrinologie, Stoffwechsel und Nephrologie, MBA Health Care Management
Im Vorderlappen der Hirnanhangsdrüse werden das Wachstumshormon (HGH), das Thyreoidea stimulierende Hormon (TSH), das adrenokortikotrope Hormon (ACTH), das follikelstimulierende Hormon (FSH) und das luteinisierende Hormon (LH) gebildet – ebenso wie Prolaktin und das Melanozyten stimulierende Hormon (MSH). Im Hinterlappen werden Oxytocin und das antidiuretische Hormon (ADH) gebildet. Das FSH und LH sorgen für die Bildung der Sexualhormone Testosteron und Östrogen in den Fortpflanzungsorganen. Das Prolaktin ermöglicht die Milchbildung, während das MSH zur Dunkelfärbung der Haut führt. Das Oxytocin löst durch die Kontraktion der Gebärmuttermuskulatur bei der Geburt Wehen aus und das ADH regelt die Ausscheidung von Wasser über unsere Nieren. Die Schilddrüse hat durch die Bildung der beiden Hormone Trijodthyronin (T3) und Thyroxin (T4) Einfluss auf den gesamten Stoffwechsel. Die Schilddrüsenhormone führen zur Gefäßerweiterung, steigern den Energieumsatz, stimulieren die Nervenzellen und bewirken dadurch einen Anstieg von Herzfrequenz, Blutdruck und Körpertemperatur. Die Talg- und Schweißdrüsenaktivität und die Kollagensynthese werden ebenso gesteigert und die Darmmotorik wird erhöht. Das Hormon Calcitonin aus den C-Zellen der Schilddrüse reguliert die Kalziumkonzentration im Blut.
Auch unser Fettstoffwechsel ist von der Schilddrüsenfunktion abhängig. Bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) kann es zum Anstieg der Cholesterinwerte kommen, was Herz-Kreislauferkrankungen begünstigt. Das Wachstum und die Qualität der Nägel können ebenfalls verändert sein. Bei einer Überfunktion (Hyperthyreose) kann es zu ungewolltem Gewichtsverlust, Blutzuckeranstieg, Nervosität, Herzklopfen und Osteoporose kommen. Nicht zu vernachlässigen sind die psychischen Auswirkungen, die Schilddrüsenerkrankungen aufgrund der Beeinflussung des
Stoffwechsels von Gehirn- und Nervenzellen mit sich bringen. Die Bauchspeicheldrüse produziert Hormone, die für die Regulierung des Blutzuckers zuständig sind. Dazu gehören Insulin und Glukagon. Bei Anstieg des Blutzuckers kommt es zur Insulinfreisetzung, um den Blutzucker zu normalisieren. Ist dieser Mechanismus gestört – z. B. durch eine verminderte Wirksamkeit von Insulin (Insulinresistenz) – und ist die Zuckeraufnahme in die Muskulatur oder Leber erschwert, kann es zur Entstehung von Typ-2-Diabetes kommen.
Hormone sind entscheidend für das körperliche und seelische Wohlergehen“
Die Stresshormone Adrenalin und Noradrenalin (Katecholamine) werden in den Nebennieren gebildet, die an den oberen Enden der Nieren aufsitzen. Während die beiden Hormone im Mark gebildet werden, produziert die Rindenregion Aldosteron, Cortisol und Androgene. Katecholamine werden als Antwort auf Stress ins Blut abgegeben, um mehr Energie zur Verfügung zu stellen: Herzfrequenz und Blutdruck steigen – und mittels verstärkter Atmung und Muskelaktivität wird eine rasche Stressreaktion möglich. Aldosteron ist für die Blutdruckregulation verantwortlich. Es sorgt schließlich dafür, dass die Natrium- und Wasserrückresorption in den Nieren reguliert wird und der Blutdruck stabil bleibt. Mit diesem Einblick in die Hormonwelt wünsche ich Ihnen viel Vergnügen beim Lesen der vorliegenden Ausgabe „Hormone und Stoffwechsel“!
Katarzyna Krzyzanowska-Mittermayer
Mehr Kilos in den Wechseljahren –das muss nicht sein!
Frauen in den Wechseljahren nehmen oft wider Willen zu. Wie es dazu kommt und was frau dagegen tun kann, erklärt Univ.-Prof. DDr. Johannes Huber, Facharzt für Geburtshilfe und Gynäkologie, im Interview.
Univ.-Prof. DDr.
Johannes Huber Facharzt für Geburtshilfe
und Gynäkologie, Theologe, Autor
Der Körper der Frau – inklusive Stoffwechsel – ist von Natur aus darauf ausgerichtet, Kinder in sich wachsen zu lassen. Für eine neunmonatige Schwangerschaft und die anschließende Stillzeit muss er ein Mehr an rund 140.000 Kilokalorien (kcal) aufbringen. Um diese Aufgabe bestmöglich zu erfüllen, bereitet sich der weibliche Körper früh vor: Schon während der Pubertät rutscht er in eine leichte Insulinresistenz, um Energievorräte anzulegen.
Deshalb ist es wichtig, dass sich pubertierende Mädchen gesund und kalorienbewusst ernähren, um nicht zu viel Energie zu speichern. Denn ein stetiger Kalorienüberschuss führt zu wachsenden Fettpolstern, die die Heranwachsende später nur schwer wieder los wird. Auf der anderen Seite führt ein Kaloriendefizit zu Untergewicht, das die Regelmäßigkeit des Zyklus beeinträchtigt –Leistungssportlerinnen sind oft ein Beispiel dafür.
Wie verstoffwechselt der weibliche Körper Energie?
Der weibliche Körper bildet weißes Fett als Energiespeicher, um sich vor dem Verhungern zu bewahren. Zudem sammelt er braunes Fett an, das zur Wärmeerzeugung genutzt wird und vor dem Erfrieren schützt. Das weiße Fett ist großflächig verteilt, häufig sitzt es verstärkt an Taille, Bauch, Gesäß und Schenkeln. Das braune Fett findet sich vor allem dort, wo eine Mutter ihr Kind nach der Geburt zum Stillen anlegt: zwischen den Brüsten und im Achselbereich. Auch das Kind hat eine solche wärmende Fettschicht – und zwar am Rücken, der beim Stillen von der Mutter abgewandt ist.
Wie kommt es zur Gewichtszunahme in den Wechseljahren?
Kommt eine Frau nach all ihren Zyklen
Marienkron – Retreat
schließlich in die Wechseljahre, verändert sich ihr Hormonstatus. Das weibliche Sexualhormon Östrogen fällt nach und nach weg – und weißes Fett wird infolgedessen schlechter verbrannt. Ein Mangel an männlichen Hormonen (Androgenen) bremst zusätzlich die Fettverbrennung. Das Ergebnis: Gewichtszunahme in Form von Fett trotz unveränderter Kalorienzufuhr und üblichem Sportprogramm. Ein Mangel an Östrogen und Progesteron fördert zudem Wassereinlagerungen. Außerdem verändert das in den Wechseljahren oft erhöhte FSH (Hypophysen-Hormon)die Verstoffwechselung von Kalorien maßgeblich. Das heißt, es wird weniger weißes Fett in braunes umgewandelt.
Wie wird der Hormonmangel festgestellt? Neben den offensichtlichen Punkten Gewichtszunahme, vorrangig um die Hüfte, Libidoverlust und gewachsene Brüste sichern Bluttests die Diagnose Hormonbzw. Androgen-Mangel.
Haben Sie Tipps für Frauen mit Gewichtsproblemen – besonders in den Wechseljahren?
Grundsätzlich ist Folgendes zu beachten: Frauen, die bei PMS (Prämenstruelles Syndrom) ihrem Appetit auf Schokolade kurz vor der Regel nachgeben, lagern mehr davon als Fett ein, als wenn sie die Schokolade erst nach der Blutung essen würden. Ich rate zudem, ab 16:00 Uhr nichts mehr zu essen. Wachstumshormone können dann bestens wirken und Fett abbauen. Außerdem empfehle ich dringend, auf Alkohol zu verzichten, da er energiereich ist und die Fettverbrennung bremst. Sport ist hingegen immer gut, wobei danach nichts mehr gegessen werden sollte, da der
Körper die aufgenommenen Kalorien dann als Fettreserve anlegt kann.
Für Gewichtsprobleme in den Wechseljahren gilt: Bioidentische Hormone, die in Tablettenform oder über die Haut aufgenommen werden, dienen als Ersatz für vom Körper produzierte. Die sogenannte Hormonersatztherapie reguliert daher viele Wechseljahrbeschwerden.
im Neusiedler Seewinkel. Zur Renaissance deiner selbst.
NAHRUNGSREDUKTION WIE DETOX ODER FASTEN WIRKT POSITIV AUF DIE REGENERATION DER ZELLEN.“ Reduktion schafft Wohlbefinden. Dr. Göschl, Ärztl. Leiterin in Marienkron, erläutert: „Durch Fasten werden Reparaturmechanismen im Zellstoffwechsel in Gang gesetzt. Das wirkt einerseits stärkend auf das Immunsystem und andererseits dem Alterungsprozess der einzelnen Körperzellen entgegen.“ In Marienkron wird Fasten daher zur Gesundheitsvorsoge mit AntiAging-Effekt und als Therapie eingesetzt, aber auch als Impuls für eine Lebensstiländerung und für Entspannung und körperliches Wohlbefinden gleichermaßen.
JETZT: € 1 20,Gutschein einlösen*
7 Tage Fasten mit Genuss als Start zum Abnehmen ab € 1.720,- p.P. * inkl. Nächtigung & Genussvollverpflegung mit einer von 4 möglichen Fastenformen, 1 BIA-Messung inkl. Ernährungsberatung, 3 Wickel, 1 Schnupperguss, 3 Arztgespräche, Meditations- & Bewegungsimpulse Gemüse.SUSHI-Fasten als neue Variation – Fastentradition trifft auf Neuentwicklung. Marienkrons Philosophie des Fastens ist klar mit Genuss verbunden. Mit diesem Anspruch hat das Expertenteam von Marienkron eine neue Fasten-Variation entwickelt. Mit Gemüse-Sushi, vegetarischen Makis und fermentierten Gemüsedips wird Fasten zum Geschmackserlebnis mit Genuss. So soll Fasten einen Impuls fürs Abnehmen setzen und Teil eines gesunden Lifestyles werden.
2 Tage „Detox & Beauté-Pause“ inkl. Massage ab € 340,- p.P. inkl. Nächtigung & vegetarische Kulinarik vom Buffet in VP, 1 Parafin-Handbad, 1 Gesichts-Stempelmassage, Spa mit Pool & Sauna
Text Doreen Brumme
INSPIRATION
Das Leben mit Hashimoto
Mein Name ist Carina, ich komme aus der Steiermark und ich bin 29 Jahre jung. 2018 erhielt ich die Diagnose Hashimoto-Thyreoiditis. Ich hatte die Erkrankung bestimmt schon davor, doch es fehlte bis dahin ein Auslöser, der die Krankheit zum Vorschein gebracht hätte.
Phase 1: Etwas stimmt nicht!
Schon 2012 kämpfte ich andauernd mit Verdauungsstörungen, von denen ich keinem erzählte. Ich dachte damals, es sei normal. 2017 trafen mich mehrere Schicksalsschläge, und mein Leben ging steil bergab. Ich versuchte meine Gefühle mit viel Arbeit zu unterdrücken, war rund um die Uhr beschäftigt und betrieb zwischendurch 6-mal die Woche Kraftsport. Doch all die Sorgen, Symptome und die Vergangenheit klebten wie Narben an mir.
Phase 2: Diagnose und Verständnis
Ende 2017 erreichte ich schließlich meinen persönlichen Tiefpunkt. Über ein Jahr lang wusste ich nicht, was mit mir los war, bis ich dann zum Arzt ging. Er überwies mich sofort an einen Endokrinologen.
Phase 3: Therapie und Umgang mit der Erkrankung
Ab diesem Zeitpunkt wurde ich auf die richtigen Medikamente eingestellt, was zwar die ersten Monate Linderung brachte – doch die Symptome blieben bzw. wurden immer stärker.
Ende 2020 hatte ich durch die Pandemie endlich einmal Zeit für mich selbst: Mein täglicher Stress ließ nach, keine zusätzliche Arbeit und kein Sport, zu dem ich mich immer gezwungen hatte. So bin ich durch Zufall auf ein Buch gestoßen, das mein Leben total verändern sollte. Erst nach dem Lesen wusste ich, dass Hashimoto eine Erkrankung des Immunsystems – und keine Erkrankung der Schilddrüse – ist.
Auch die richtige Ernährung für mich und das Wissen, dass ich meine Blutwerte auf alle Mikronährstoffe kontrollieren muss, fand ich durch das Buch heraus. Denn: Hashimoto ist ein wahrer Nährstoffräuber.
Alle diese Veränderungen haben mir schlussendlich ein neues Leben geschenkt. Mein Wille war größer als die Angst.
Im Zuge einer vorgezogenen Untersuchung wurde mir die Diagnose Schilddrüsenunterfunktion gestellt – und ich musste nun anfänglich eine geringe Dosis Hormone einnehmen, weil ich es nicht mehr schaffte. Ich kämpfte in diesem Moment so sehr mit den Tränen, dass ich kaum sprechen konnte. Bis zur Diagnose hatte ich alles unterdrückt und mit niemandem darüber gesprochen. Ich hatte an eine unheilbare Krankheit gedacht. Der Endokrinologe stellte jedoch fest: Hashimoto-Thyreoiditis bei einem Schilddrüsenvolumen von 2 ml – normal sind 18 ml. Und so fühlte ich mich auch; wie klinisch tot, hatte kaum Kraft zum Atmen.
Phase
4: Leben nach der Diagnose und Nachsorge
Meine Symptome reichten davor von Verdauungsstörungen über Gewichtszunahme, Traurigkeit, Müdigkeit bis hin zu Vergesslichkeit etc. Das alles gehört jetzt der Vergangenheit an: Mein Leben blühte irgendwann wieder auf, meine täglichen Symptome verschwanden im Laufe der Zeit und meine Kilos purzelten ohne Sport und Verzicht.
Die Krankheit hat mir gezeigt, dass ich auf meine Gesundheit achten muss – und das auch in jungen Jahren. Weil mich die Erkrankung so getroffen hat, physisch wie psychisch, habe ich einen Instagram-Account erstellt. Auf diese Weise mache ich auf die neue Volkskrankheit Hashimoto aufmerksam und helfe anderen Betroffenen weiter. Denn leider leiden viele Menschen an der Erkrankung, ohne es zu wissen.
Teste deine Schilddrüsenwerte ganz einfach von zuhause aus.
Einfach und schmerzfrei von zuhause testen
Ergebnisse innerhalb von 7 Tagen
Bericht inklusive personalisierter
Jetzt Testkit bestellen! Mit Rabattcode - 10%: ZUHAUSETEST10
Empfehlungen von Ärzt:innen
Carina Influencerin und HashimotoBetroffene
Warum bin ich gegen HPV geimpft, Mama?
Eltern entscheiden so einiges für ihre Kinder, bevor sie mit ihnen ein erstes, geschweige denn ernstes, Wort sprechen können. Hier erklärt Doreen Brumme, #motherof4, ihren Töchtern und Söhnen, warum sie sie gegen Humane Papillomaviren (HPV) impfen ließ.
Meine vier Liebsten!
Mit Recht stellt ihr mir die Frage, warum ich euch gegen HP-Viren impfen ließ. Ich beantworte sie gerne: Ich vertraue „unseren“ Kinderärzt:innen. Sie sind Teil des Netzes, das wir Eltern seit eurer Geburt um euch herum spinnen, damit ihr euch frei, sicher und gesund entwickeln könnt – und im Fall des Falles gehalten werdet.
Ich vertraue auch der Medizin. Ich bin von Impfungen überzeugt, da sie Individuen ebenso schützen, wie die Menschen um sie herum. Während der Coronapandemie habt ihr teils schon sehr bewusst miterlebt, wie Impfungen wirken und was sie bewirken.
Aus meinem Grundvertrauen in die Medizin und die Mediziner:innen heraus entschied ich für jede und jeden von euch, dass ihr nach Plan „durchgeimpft“ werdet. Das zu entscheiden ist meine Aufgabe als diejenige, die für euch sorgt. Im Wissen, euch Kindern und uns Eltern mit den Standardimpfungen einige Sorgen um unsere Gesundheit zu ersparen, habe ich euch gegen Masern, Windpocken und mehr impfen lassen.
Und auch von HP-Viren wusste ich, bevor ihr geboren wurdet. Ich kannte die Gefahr, die sie für Mädchen und Burschen mit sich bringen: Die Infektion verläuft meist unbemerkt, doch noch lange danach kann sie zu Genitalwarzen führen. Schlimmstenfalls wächst ein Krebsgeschwür. Ich weiß, wie es sich anfühlt, eine Krebsdiagnose zu erhalten. Ich bin meinen Krebs zwar lange los – doch er hat Spuren hinterlassen: Narben – und Ängste. Letztere holen mich noch heute manchmal aus dem Schlaf. Selbstverständlich wollte ich euch das ersparen. Selbstverständlich ließ ich euch deshalb gegen HPV impfen. Selbstverständlich habe ich mich vorab informiert.
Die wissenschaftlich belegte Wirksamkeit der HPV-Impfung hat mich überzeugt. Die Impfung schützt nicht nur euch, die Geimpften, sondern auch alle, die ihr einmal mit Haut und Haaren lieben werdet. Mir war es besonders wichtig, dass ich auch euch Burschen impfen lasse; zu eurem eigenen Schutz und dem Schutz eurer künftigen Sexualpartner:innen. Auch die persönlichen Erfahrungen einer Freundin, der HPV gesundheitlich und bei der Partner:innenwahl zu schaffen macht, führten mich zu meiner Entscheidung.
Das zu verstehen ist mir wichtig: Ihr seid immer Teil einer Gruppe – und tragt für diese eine Mitverantwortung. Sich impfen zu lassen heißt, Verantwortung für sich und andere zu übernehmen, darunter immer Menschen, die sich aus Gründen nicht impfen lassen können oder wollen. Und auch diese Ungeimpften profitieren von einer Mehrzahl geimpfter Menschen, zu der ihr gehört.
Wen ihr wann wie liebt, entscheidet ihr – wie so vieles in eurem Leben. Die Impfentscheidungen traf ich für euch. Ich ließ euch dabei keine Wahl, ich weiß. Doch die Impfung gegen HPV wirkt nun mal bei beiden Geschlechtern am stärksten, wenn sie vor den ersten sexuellen Kontakten erfolgt – also zu einem Zeitpunkt, an dem Sex für euch noch lange kein Thema war.
Alles Liebe, Mama
Ihre Ärzt:in informiert Sie über die HPV-Impfung für ihr Kind. Die HPV-Impfung als präventive Maßnahme gegen bestimmte HPV-bedingte Krebsarten sowie Genitalwarzen. Erfahren Sie mehr über Vorsorge und Schutzmöglichkeiten. www.gemeinsam-gegen-hpv.at
Grafik zur
Doreen Brumme Journalistin und bloggt als #motherof4 über Familienthemen.
EXPERTISE
Wechseljahre –die gehen alle etwas an!
Veronika Pelikan weiß, wovon sie spricht: Sie hat ihre Wechseljahre schon erlebt. Im Interview berichtet die Journalistin und Medienmacherin, warum sie sich für die Enttabuisierung des Themas engagiert und deshalb zu Aufklärungszwecken das Internetportal wechselweise.net gründete.
Veronika Pelikan, was hat es mit den Wechseljahren auf sich?
Die Wechseljahre sind eine Phase, die alle Menschen durchmachen. Bei der biologischen Frau stellt sich der Körper dabei von fruchtbar auf unfruchtbar um – dieser Vorgang kann sich über Jahre hinziehen. Grund dafür sind natürliche Veränderungen des Hormonhaushalts, die bei der einen Frau früher, bei der anderen später einsetzen. Im Zuge dessen verändert sich der Zyklus der Frau – im Schnitt blutet sie mit 51 Jahren zum letzten Mal1. Ein Drittel der Frauen erlebt die Wechseljahre fast beschwerdefrei, ein Drittel hat mittlere und ein Drittel starke Beschwerden2
Was sind das für Beschwerden?
TIPP:
Am 20.10.2024 organisiert wechselweise.net in Wien den zweiten MenoDay –ein Gesundheitsund Lifestyle-Event rund um die Wechseljahre: www. wechselweise.net.
Es kommt zu Hitzewallungen und Schweißausbrüchen, mitunter 30 bis 40 über den Tag verteilt; oder auch zu nächtlichem Schwitzen, das den Schlaf stört; zu starkem Herzklopfen, sodass frau einen Infarkt befürchtet; und zu Stimmungsschwankungen und Gefühlsausbrüchen sowie depressive Verstimmungen. Während die typischen Regelbeschwerden entfallen, meldet sich der Körper mit trockenen Schleimhäuten: Mund, Nase, Augen und auch die Vagina sind betroffen. Die sogenannte Scheidentrockenheit verdirbt oft nicht nur die Freude am Sex, sie fördert auch Harnwegs- und Blaseninfekte, die häufig wiederholt auftreten. Blasenschwäche, Unlust, Gewichtszunahme
… jede Frau – und auch jeder Mann – erlebt einen eigenen Mix an Beschwerden, der über die Wechseljahre auch variieren kann.
Sie treten mit wechselweise.net auf, um die Wechseljahre zu enttabuisieren. Warum sind diese denn ein Tabu? Die Ursache dafür ist komplex. Zunächst einmal sind die Wechseljahre ein recht neues Thema. Frauen erleben sie heutzutage dank der hohen Lebenserwartung; diese lag 2023 hierzulande bei 84,2 Jahren.3 Vor gut 100 Jahren kamen Frauen nicht in die Wechseljahre, da sie im Schnitt schon mit Ende Vierzig starben.4 Doch obwohl alle Frauen davon betroffen sind, finden die Wechseljahre als gesellschaftliches Thema kaum statt. Jede Frau erlebt sie für sich. Zwei von drei Frauen leiden für sich. Würden wir Frauen über unsere Wechseljahre sprechen, wären diese längst im Fokus der Gesellschaft. Stattdessen sind wir unsichtbar, was bedeutet, dass unsere Bedürfnisse oft nicht ernst genommen werden. Dagegen müssen wir uns wehren, denn diese Nichtbeachtung hat für uns massive gesundheitliche Konsequenzen. Wir müssen unsere Wechseljahre und ihre Begleiterscheinungen hörbar thematisieren. Diese Themen gehören in Lehrpläne von Schulen und medizinischen Fakultäten. Frauen müssen wissen, was auf sie zukommt – und die Männer auch! Enttabuisieren heißt also: aufklären.
Quelle: 1,2 Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz https://www.gesundheit.gv.at/krankheiten/sexualorgane/weiblichehormone-zyklus/wechseljahre-koerper-hormone.html 3 Statista | https://de.statista.com/statistik/daten/studie/18642/umfrage/lebenserwartung-in-oesterreich/, 4 Andreas Weigel, Uni Wien https://journals. univie.ac.at/index.php/oezg/article/download/3827/3570/6977, 5 Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin https://www.hwr-berlin.de/meta/presse/pressemitteilungen/pressemitteilung-detail/3731-menosupportwechseljahresbeschwerden-am-arbeitsplatz/ Quelle für die Fakten: https://www.urologie-fuer-alle.de/blase/blasenentzuendungen/
Veronika Pelikan Founder und CEO von Wechselweise.net
FOTO: CARO STRASNIK
Was bringt Aufklärung?
Frauen mit Mitte 40 stehen mit beiden Beinen im Leben, wenn die Wechseljahre einsetzen. Laut einer Studie5, die wechselweise.net auch unterstützt, tritt jede vierte Frau wegen Wechseljahresbeschwerden beruflich kürzer. Das können wir uns nicht leisten! Würden betroffene Frauen seitens ihrer Arbeitgeber:innen Unterstützung erhalten, würde sich der Arbeitsmarkt spürbar entspannen. Auch die medizinische Unterstützung würde besser kommuniziert werden – unter Frauen und ihren Ärzt:innen. Denn es gibt Hilfe gegen die Beschwerden. Bio-identische Hormone ersetzen wegfallende und helfen lokal auch gegen die Trockenheit in der Vagina. Andere Mittel wirken bei Blasen- und Harnwegsinfekten; wieder andere bei Hitzewallungen und Nachtschweiß. Keine Frau muss unter Beschwerden in den Wechseljahren leiden – und darüber muss gesprochen werden!
Über wechselweise.net
Veronika Pelikan gründete das Internetportal Ende 2021 und leitet es seitdem als CEO. Es liefert praktische Tipps, einen entspannten Lifestyle und fachgerechte Informationen zu den Wechseljahren –unterstützt von renommierten Expert:innen, die Fachwissen vermitteln und per Videochat beraten.
>60
• Im Schnitt erkrankt jede zweite Frau mindestens einmal in ihrem Leben an einer Harnwegsinfektion.
• Pflanzliche Präparate können bei unkomplizierten Infektionen eine wertvolle Ergänzung zu Antibiotika darstellen.
• Bei den über 60-jährigen Frauen liegt das Erkrankungsrisiko bei 20 Prozent.
Aufgrund ihrer verkürzten Harnröhre sind Frauen häufiger von Harnwegsinfekten betroffen als Männer.
Diätmanagement bei akuten und wiederkehrenden Harnwegsinfekten
TOPFENBLÄTTERTEIG GEFÜLLT
MIT SCHAFKÄSE UND RATATOUILLE
TEIG:
50 g Weizenmehl (alternativ Type 550)
50 g Dinkelmehl (alternativ Type 630)
100 g Butter
100 g Topfen
Salz
FÜLLE:
½ Paprika rot
1 Tomate
½ Zucchini
Thymian, Lavendel, Salz, Pfeffer aus der Mühle
100 g Schafkäse
1 Ei
1 rote Zwiebel
1 kleiner roter Apfel
6 cl Portwein
Olivenöl
ANRICHTEN:
Balsamico, Olivenöl, Wildkräuter als Garnitur oder Babyleaf-Spinat
ZUBEREITUNG:
› Für den Teig alle Zutaten rasch zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten, ½ Stunde rasten lassen.
› Paprika in kleine Würfel schneiden. Zucchini und Tomaten in ca. ½ cm dicke Scheiben schneiden. Paprika in etwas Olivenöl anrösten.
› Zwiebel und Apfel schälen und klein würfelig schneiden. Im heißen Olivenöl anrösten und mit Portwein ablöschen. Eventuell noch etwas Wasser dazugeben. Würzen und köcheln lassen. Mit Balsamico finalisieren.
› Teig ausrollen und Kreise ausstechen. Zuerst mit Tomatenscheibe, dann Schafkäse, Zucchinischeibe und Paprikawürfel belegen mit einem weiteren Teigblatt belegen und die Ränder festdrücken. Mit Ei bestreichen und im vorgeheizten Ofen bei 180° goldgelb backen.
› Wildkräutersalat mit Olivenöl und Balsamico marinieren.
› Strudel mit Wildkräutersalat servieren. Dazu passt auch ein Joghurt-Tomaten-Dip hervorragend.
Reflux und Sodbrennen: Die richtige Ernährung macht den Unterschied
Haubenköchin Andrea Grossmann (64), die mit ihrer Familie Das Balance****Superior am Wörthersee führt, litt jahrelang unter schmerzhaftem Reflux. Dank eigens entwickelter Anti-RefluxErnährung hat sie ihn jedoch seit Jahren gut im Griff. Worauf sie achtet, erzählt sie hier.
Text Doreen Brumme
Frau Grossmann, wie und wann zeigte sich Ihr Reflux?
Nach einem Zwerchfelldurchbruch vor acht Jahren litt ich fast zwei Jahre lang zunehmend an schmerzhaftem Brennen in der Brust. Ich musste immerzu aufstoßen – und vor allem nachts kam mir der saure Mageninhalt hoch. Das störte meinen Schlaf sehr, sodass ich oft aufwachte und Mittel gegen
das Sodbrennen nehmen musste. Die Säure stand mir auch tagsüber immer wieder buchstäblich bis zum Hals und versauerte mir schließlich auch das Gemüt. Ich war erschöpft, gereizt und ungeduldig. Unter Stress – und der ist hinter den Kulissen eines florierenden Hotels häufiger zu Gast – verstärkten sich die Beschwerden kontinuierlich. Deshalb dachte ich über eine Operation nach.
Zum Glück lernte ich
Prof. Dr. Martin Riegler kennen. Der international bekannte Refluxspezialist riet mir zunächst zu einer Ernährungsumstellung, da eine OP das letzte Mittel der Wahl sei. Er schaute mich an und sagte, dass ich mich mit Ernährung doch auskenne und wissen müsse, wie es besser geht. Und Recht hatte er: Ich wusste, dass ich mich oft ungesund ernährte, das bringt der Beruf mit sich. Wir Köch:innen probieren von früh bis spät – süß und sauer, kalt und
warm, mager und fett, alles durcheinander. Die Idee, dass ich selbst die Quelle für Rezepte gegen meine Reflux-Beschwerden sein kann, war der Gamechanger. Dr. Riegler und ich entwickelten gemeinsam eine Anti-Reflux-Ernährungsweise. Im Dezember 2023 erschien bereits unser zweites Buch mit Rezepten (siehe Kasten). Wichtig war uns, dass sich diese Ernährung dauerhaft und leicht im Alltag umsetzen lässt. Und schmecken soll das Essen natürlich auch!
Wie sieht Ihre Anti-Reflux-Ernährung aus? Reflux ist eine Lifestyle-Erkrankung. Was, wieviel und wann gegessen wird, beeinflusst das Ausmaß der Beschwerden. Dr. Riegler und ich unterscheiden diese nach einem einfachen Ampelsystem: starke (rot), mittlere (gelb) und leichte Beschwerden (grün). Dementsprechend teilten wir die Nahrung ein. Wer bei starken Refluxbeschwerden auf industriell verarbeitetes Fastfood, Zusatzstoffe, Zucker und ungesunde Fette verzichtet und stattdessen frische und naturbelassene Lebensmittel isst, verschafft sich rasche Linderung. Aber: Auch Kartoffeln, Zwiebeln und Karotten fördern den Reflux; ebenso wie viele Samen und Körner, Mehl- und Milchspeisen. Als Köchin und Betroffene kreierte ich also Rezepte (siehe Kasten) mit jenen Zutaten, die den Reflux in Schach halten und schmecken. Anstelle von Zwiebeln nehme ich Lauch, anstelle von rotem Fleisch helles und anstelle von Keim- und Kernöl Olivenöl. Tomaten verwende ich nur roh, und Grünzeug wie Gurke, Brokkoli, Salate und Kräuter gehen immer.
ÜBRIGENS: Ein positiver Nebeneffekt unserer Anti-Reflux-Ernährung ist, dass sie sich auch bei Diabetes, erhöhtem Cholesterin und Gewichtsproblemen eignet.
BUCHTIPP Genussvoll essen bei Reflux und Sodbrennen: Mit 60 neuen Rezepten nach dem Ampelprinzip
ISBN 978-3-70880841-3
Andrea Grossmann Haubenköchin, Autorin und Reflux-Betroffene
Menstruation und PMS lachend begegnen
Leo Schley inspiriert mit ihren Beiträgen junge Menschen in Social Media. Sie traut sich, Tabuthemen anzusprechen und aufzuklären. Im Interview erzählt sie von ihren Erfahrungen und Humor als Wundermittel.
Leo, stell dich bitte kurz vor. Ich bin gebürtige Hamburgerin, liebe Musik und Tanz und hatte schon immer eine große Leidenschaft für Schauspiel und lustige Geschichten. Während meines Studiums 2018 fing ich an, Comedy-Videos für YouTube zu drehen.
Wie kamst du dazu, über PMS und den weiblichen Zyklus auf deinen SocialMedia-Kanälen zu sprechen? Angefangen hat alles mit der Idee, eine Videoreihe zu starten, in der die Periode sprechen kann, also eine Person ist. Die Hälfte der Bevölkerung „trifft“ sie jeden Monat – und außerdem wird sie medial oft negativ als „lästige Begleiterin“ oder „nervige rote Tante“ dargestellt. Dabei ist sie ein natürlicher Prozess des Körpers zur Fortpflanzung. Was wäre also, wenn wir uns mit unserem monatlichen Besuch unterhalten könnten? Was würden wir einander sagen? Ich hatte auch direkt eine Kostümidee. Weitere Videos zu PMS und generell zum weiblichen Zyklus sind dann dazugekommen, weil ich mich selbst mehr mit Hormonen, Zyklus und PMS auseinandergesetzt habe.
Hattest du jemals Bedenken, diese Themen anzusprechen?
Nein. Meine Sorge war eher, dass die Leute das Format nicht witzig finden und die Idee nicht ankommt. Man weiß vorher nie, ob das im Kopf Zusammengebastelte wirklich lustig ist. Durch den Zuspruch von außen ist das aber ganz schnell verflogen – obwohl die Periode für viele nach wie vor ein mit Schamgefühl verbundenes Tabuthema ist. Für mich war und ist es aber ein unkompliziertes.
Wie haben deine Freund:innen und deine Community auf das Periodenkostüm reagiert?
Besonders meine beste Freundin hat mir Mut gemacht. Und sogar mein Vater hat sich köstlich amüsiert. Da dachte ich dann, „Cool,
das kann ja vielleicht sogar helfen, nicht nur jungen Frauen das Thema Periode näherzubringen.“ Auch meine Community hat sehr positiv reagiert. Gleichzeitig haben mir die vielen Kommentare aber auch gezeigt, dass noch Aufklärungsbedarf besteht. Bestärkt hat mich vor allem, dass Biologie-/SexualkundeLehrer:innen meine Videos im Unterricht zeigen. Das Periodenkostüm ist einfach ein lustiger Eyecatcher, der dem Thema die Schwere nimmt.
Welche Rolle spielt Humor im Umgang mit Menstruationsbeschwerden? Humor ist ein starkes Tool, wenn es um die Enttabuisierung bestimmter Themen geht. Wenn man Menstruation mit Humor begegnet, fällt es viel leichter, über sie zu sprechen. Meine Videos bieten einen sicheren Raum für den Austausch der Community. Sie ist mit ihren Gedanken und Gefühlen nicht alleine. Und auch mir selbst hilft Humor. Wenn ich zum Beispiel mit prämenstruellen
Beschwerden zu kämpfen habe, versuche ich, mich nicht für meine schlechte Laune und die wenige Energie runterzumachen. Stattdessen amüsiere ich mich über meine Hormone und meinen Heißhunger.
Hast du eine lustige Anekdote zu PMS? Vor einigen Jahren hatte ich regelmäßig eine Mini-Lebenskrise. Immer wieder war ich einige Tage nicht gut gelaunt, hatte wenig Energie und Motivation, war so nahe am Wasser gebaut, dass ich bei einsamen Enten im Park weinen musste. Außerdem war nichts in meinem Kühlschrank sicher vor mir. Erst viel später wurde mir klar, dass ich mich nur an den Tagen vor meiner Periode so fühlte. Ich verstehe diese hormonellen Schwankungen und meine Gefühle jetzt – und lasse mich von ihnen nicht mehr überrollen. Auch hier hilft mir Humor wieder.
Leo
Schley Künstlerin und Influencerin
Hier gibt's Unterhaltung rund um die Themen Frau sein, Erwachsen werden, Alleine Leben, Familie, Dating und und und... Also schnall dich an und enjoy the show!