mediafazit Nr. 9, Dezember 2009

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9. Ausgabe Dezember 2009

Eine Publikation der mediafinanz AG

Themen dieser Ausgabe: Einkaufsplattform im Aufwind Interview mit Mario Kohle, dem Mitbegr체nder

und Gesch채ftsf체hrer von Kaeuferportal.de

Verbraucherfeedback aktiv nutzen Kundenmeinung im Einsatz

Forderung international Europa-Handbuch Inkasso erschienen

Fair Ground Konferenz in der Fankurve

Die aktuelle Zahl 60% gescheiterte Eink채ufe

Weihnachtsaktion der mediafinanz AG Mitarbeiter werden Lebensretter


mediafazit 12/2009

Einkaufsplattform im Aufwind

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Woher beziehe ich als Unternehmer ganz ohne Rechercheaufwand ein bedarfsgerechtes Produkt zu einem fairen Preis? Auf der im Juli 2008 gegründeten Plattform Kaeuferportal.de finden Interessenten und regionale Anbieter von Waren und Dienstleistungen schnell und unkompliziert zusammen. Das für kleine und mittelständische Betriebe optimierte Angebot hat im laufenden Jahr für Furore gesorgt und mehrere wichtige Auszeichnungen erhalten. Im mediafazit-Interview spricht Mitgründer und Geschäftsführer Mario Kohle über das Projekt.

Verbraucherfeedback aktiv nutzen

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Als Ergänzung zum klassischen Gütesiegel schlummert im Kundenfeedback für Onlineshopbetreiber jede Menge Mehrwert. Kommentare von Verbrauchern gelten als relevant, werden gerne beachtet und können – strategisch klug positioniert – den Umsatz eines Shops nachhaltig steigern. Sogar negative Einwände helfen der Konversion auf die Sprünge, wenn erkennbar ist, dass sie vom Unternehmer ernst genommen werden.

Forderung international

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Die Inkassogepflogenheiten in 27 europäischen Ländern beschreibt pünktlich zum Weihnachtsfest das 356 Seiten starke Europa-Handbuch Inkasso. Herausgeber Dr. Alexander Ey hat für das Kompendium jedes Land durch ausgewiesene Experten beschreiben lassen. Die bislang umfangreichste Sammlung europäischen Inkassowissens ist im Welther-Verlag erschienen und seit dem 14. Dezember 2009 erhältlich.

Fair Ground

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Ein Austausch unter den Sportsfreunden des Onlinehandels findet viel zu selten von Angesicht zu Angesicht statt. Eine frische Gelegenheit für das persönliche Gespräch bietet im kommenden Jahr der Hitmeister e-Commerce Day 2010, zu dem die Hitflip Media Trading am 13. März 2010 in das Kölner RheinEnergieStadion einlädt.

60% gescheiterte Einkäufe

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Als hölzernes Hürdenlaufen entpuppt sich der europäische Internethandel einem aktuellen Report der EU-Kommission zufolge. Von den 11.000 im Rahmen der Studie getätigten Bestellungen scheiterte weit mehr als die Hälfte, wenn Händler und Käufer nicht im selben Land wohnten.

Weihnachtsaktion der mediafinanz AG Zugunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS verzichtete die Osnabrücker mediafinanz AG in diesem Jahr auf Weihnachtsgeschenke für ihre Kunden. Stattdessen lud die Unternehmensleitung sämtliche 69 Mitarbeiter zur Typisierung ein und übernahm die entstehenden Analysekosten von 50 Euro pro Person.

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Editorial

Sehr geehrte Damen und Herren Mandanten, werte Leser, der grenzübergreifende E-Commerce gewinnt in Europa nicht recht an Fahrt, so das ernüchternde Fazit eines EU-Kommissionsreports. Wohl deshalb beschränken sich die meisten Erfolgsgeschichten auf eine weitgehend nationale Ebene, wie auch das Käuferportal, mit dessen engagiertem Geschäftsführer Mario Kohle mediafazit sprach. Bei aller Vision steht und fällt ein Projekt stets mit der Kundenmeinung. Wohl dem Unternehmer, der aufmerksam zuhören und das Kundenfeedback zu seinen Gunsten kanalisieren kann. Dienstleister wie eKomi leisten hier wertvolle Schützenhilfe. Unterstützung verspricht auch das neu erschienene Europa-Handbuch Inkasso. 27 Experten fassen hier die unterschiedlichen juristischen Grundlagen und Inkasso-Gepflogenheiten aller europäischen Staaten praxisnah zusammen. Zum Jahresabschluss können wir erneut von einer weihnachtlichen Aktion der mediafinanz AG berichten. Ende November ließ sich ein Großteil der Mitarbeiter für die Knochenmarkspenderdatei der DKMS typisieren. mediafinanz übernahm die anfallenden Analysekosten. Wie sagte schon Erich Kästner: „Es gibt nichts Gutes, außer man tut es.“ In diesem Sinne wünsche ich Ihnen alles Gute zur Weihnachtszeit, einen angenehmen Jahreswechsel mit besinnlichen Feiertagen und Zeit für die Ihnen wichtigen Personen!

Ihre Nadin Wöstmann Rechtsanwältin und Leiterin der Mandantenbetreuung der mediafinanz AG

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mediafazit 12/2009

Ausgezeichneter B2B-Marktplatz Woher beziehe ich als Unternehmer ganz ohne Rechercheaufwand ein bedarfsgerechtes Produkt zu einem fairen Preis? Auf der im Juli 2008 gegründeten Plattform Käuferportal.de finden Interessenten und regionale Anbieter von Waren und Dienstleistungen schnell und unkompliziert zusammen. Das für kleine und mittelständische Betriebe optimierte Angebot hat im laufenden Jahr für Furore gesorgt und mehrere wichtige Auszeichnungen erhalten. Im mediafazit-Interview spricht Mitgründer und Geschäftsführer Mario Kohle über das Projekt.

mediafazit: Was macht das Käuferportal und wie ist

Welche Anforderungen stellen Sie an Unternehmen,

das dahinterstehende Geschäftsmodell definiert?

die sich bei Ihnen als Anbieter qualifizieren wollen?

Kohle: Käuferportal.de ist der unabhängige

Unsere Händler werden nach ganz bestimmten

Beschaffungshelfer im Internet für beratungsintensive

Qualitätsstandards ausgewählt, etwa, wie lange die

Produkte und Dienstleistungen. Sie können auf

Anbieter schon erfolgreich am Markt sind. Das garan-

Käuferportal.de kostenlos Angaben zu Ihrem Wunsch-

tiert, dass sie in punkto Qualität, Service und Preis

produkt machen und erhalten innerhalb kurzer Zeit

die Besten sein müssen. Sie sind ja einem ständigen

drei vergleichbare Angebote, hauptsächlich von regio-

Wettbewerb ausgesetzt und können es sich schlicht-

nalen Fachhändlern. Wenn man es so will, stellen wir

weg nicht leisten, überteuerte Angebote zu machen

die Brücke zwischen Anbieter und Nachfrager dar.

oder schlechten Service zu bieten. Außerdem spre-

Wer sind die klassischen Käufer, und wer sind die

sönlich, um sicher zu gehen, dass die Vorstellungen

chen wir mit ihnen, treffen uns, wenn möglich perklassischen Anbieter?

für eine Zusammenarbeit d´accord sind und entschei-

Unter unseren Käufern ist von Ein-Mann Unter-

den dann, ob der Händler ins Netzwerk passt.

nehmen bis hin zu Großkonzernen, wie der

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Daimler AG, eigentlich alles zu finden. Häufig sind

Die Käuferportal-Angebotspalette geht mittlerweile

es vor allem aber kleine oder mittelständische

weit über den Bürobedarf hinaus und erfordert von

Unternehmen und Selbstständige, denen es an Zeit,

Ihren Mitarbeitern ein hohes Maß an Expertise. Wie

Expertise oder Kontakten bei der Beschaffung fehlt.

stellen Sie eine qualifizierte Beratung sicher?

In unserem Anbieternetzwerk gibt es Fachhändler,

Wir legen besonderen Wert auf die präzise

Dienstleister und Hersteller, beispielsweise für

Ausarbeitung der Kriterien unserer Produktformulare.

Kopierer, Telefonanlagen, Factoring oder Video-

Dies passiert immer in Zusammenarbeit mit den

produktionen. Aber auch alternative Energie-

Anbietern. So gewährleisten wir, dass alle notwen-

lösungen und sogar Treppenlifte deckt das

digen Informationen eingearbeitet werden, die für

Verkäuferportfolio ab.

den potentiellen Käufer entscheidend sind.


Einkaufsplattform im Aufwind

Zudem haben wir geschulte Produktberater, die

Das Geschäftsmodell konnte sich im Laufe des letzten

gemeinsam mit dem Kaufinteressenten die Wünsche

Jahres erfolgreich unter Beweis stellen und so den

und Vorstellungen zu dem jeweiligen Produkt bzw.

BITKOM-Innovationspreis 2009 und den Media Award

der Dienstleistung herausarbeiten.

2009 gewinnen. Nun liegt unser Fokus vor allem auf dem Ausbau unseres Portfolios auf 150 Produkte und

Sie kommunizieren die Regionalität von Produkten

der Rentabilität. Wir möchten eigentlich nicht einmal

und Dienstleistungen intensiv. Warum ist das so

fünf Jahre brauchen, um der größte Beschaffungs-

wichtig für Sie?

Marktplatz in Deutschland zu werden.

Da wir viele Produkte in unserem Portfolio haben, die besonders beratungsintensiv sind, ist ein per-

Mario Kohle leitet das Online-Marketing der Beko

sönlicher Kontakt zwischen Kaufinteressent und

Käuferportal GmbH und entwickelt neue Vertriebs-

Anbieter für den erfolgreichen Kaufabschluss nach

konzepte. In den Jahren 2005 bis 2008 studierte der

unserer Vermittlung sehr wichtig. Dazu kommt, dass

Jungunternehmer Betriebswirtschaftslehre mit den

häufig Kaufentscheidungen, etwa für Telefonanlagen,

Schwerpunkten Strategie und Marketing an der Otto

Serviceverträge nach sich ziehen, die räumliche Nähe

Beisheim School of Management in Vallendar sowie in

voraussetzen. Regionalität sichert also aus verschie-

Paris. Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Robin

denen Gründen lang anhaltende Geschäftsbeziehungen

Behlau entwickelte er noch während seines Studiums

zwischen Anbieter und Käufer.

erste Geschäftsideen und gründete 2008 die mehrfach ausgezeichnete Onlineplattform Käuferportal.

Ein gutes Jahr nach der Gründung rückt das ehrgeizige Wirtschaftsziel „Schwarze Null“ in greifbare Nähe.

Webhinweis:

Wohin geht die Reise im nächsten Jahr?

www.kaeuferportal.de

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mediafazit 12/2009

Kundenmeinung im Einsatz Als Ergänzung zum klassischen Gütesiegel schlummert im Kundenfeedback für OnlineShopbetreiber jede Menge Mehrwert. Kommentare von Verbrauchern gelten als relevant, werden gerne beachtet und können – strategisch klug positioniert – den Umsatz eines Shops nachhaltig steigern. Sogar negative Einwände helfen der Konversion auf die Sprünge, wenn erkennbar ist, dass sie vom Unternehmer ernst genommen werden.

Über kurze elektronische Wege können E-Commercler

der Kundenstimme nicht viel häufiger ausspielen

in ihrem bestehenden Kundenkreis auf Stimmenfang

und ihre Kunden zum Dialog auffordern.

gehen und anschließend die erhaltene Resonanz

Die Bereitschaft seitens der Kunden scheint gege-

unter ihrer potentiellen Käuferschar verbreiten. Ihre

ben zu sein, wie der Bewertungssystemanbieter

stärkste Wirkung entfalten Kundenmeinungen, wenn

eKomi herausgefunden hat. Rund 91% aller Käufer

sie direkt auf der Homepage von anderen Besuchern

eines Onlineshops möchten dessen Leistung im

gelesen werden können. Thorsten Scharmacher,

Anschluss an eine Transaktion auch bewerten.

Leiter E-Commerce des EHI Retail Institutes, konstatiert nüchtern: „In Onlineshops ist es wichtig, in den

Kontrollierte Imagepflege

ersten Sekunden das Vertrauen der Besucher zu

Idealerweise verschickt der Unternehmer seine

gewinnen. Denn nur so wird aus einer Vielzahl an

Bewertungsaufforderung an den Käufer per automa-

Besuchern auch eine Vielzahl an Käufern.“ Seiner

tisch generierter Mail nach der Warenauslieferung.

Ansicht nach kommen Kundenmeinungen in diesem

Dem Adressaten sollte hier die Möglichkeit gegeben

Prozess eine entscheidende Rolle zu.

werden, verschiedene Leistungsmerkmale separat zu bewerten. Solche „mehrdimensionalen“

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Geschätztes Kundengezwitscher

Bewertungen, aus deren Einzelnoten sich dann das

Diesen Standpunkt untermauert eine Studie der

Gesamturteil ergibt, sind bereits von vielen Nutzern

Forrester & Jupiter Research. Demnach gehören ver-

und Anbietern anerkannt. Ergänzend sollte der Shop-

öffentlichte Kauferfahrungen zur Pflichtlektüre für

betreiber seinen Kunden zu einem freien Kommentar

rund 71% aller Onlineshopper, und nach dem jüngs-

auffordern. Auf diese Art und Weise kann der Händler

ten W3B-Report von Fittkau & Maaß hält knapp die

das grundsätzliche Mitteilungsbedürfnis seiner

Hälfte aller Internetnutzer Usermeinungen sogar für

Käuferschaft gleichermaßen bedienen und kanalisie-

wichtiger als andere Informationsquellen.

ren. Natürlich wird er sich in erster Linie über mög-

Offensichtlich ist der Einfluss derartiger Statements

lichst zahlreiche positive Rückmeldungen freuen.

erheblich, denn sie erreichen auch zurückhaltende

Doch indem der Shopbetreiber seinen Kunden einen

Shopbesucher und können Skeptiker von der

Feedback-Kanal bereitstellt, verringert er außerdem

Vertrauenswürdigkeit und Seriosität der besuchten

die Wahrscheinlichkeit, dass unzufriedene Käufer

Seite überzeugen. Angesichts dieser Argumente ist

ihre negative Kritik unkontrolliert in Weblogs und

es verwunderlich, dass Unternehmen den Trumpf

Foren verbreiten. Im nächsten Schritt kann der


Verbraucherfeedback aktiv nutzen

Gutes

Leistun

Preis-

gsverhä ltnis! Hinreiß en d er Telefon suppor t!

aufen, ens gel t s e b Alles . frieden ehr zu s in b ich lere schnel Etwas rde ich iten wü e z r e f Lie hen. wünsc h c o n d en

Unternehmer dann die Spreu vom Weizen trennen.

Schnelle und einfach Bezah lung, Direktzugrif f zu den Dateien, unk omplizierter Dow nload.

ist ihre große Stärke. Meinungen und Erfahrungen

Auf eine positive Meinung darf er durchaus mit

von Shoppingbegleitern haben, wenn sie als authen-

einer freundlichen Formmail reagieren. Der profes-

tisch betrachtet werden, mittlerweile einen ähnlichen

sionelle Umgang mit negativen Meinungen ist hin-

Stellenwert wie die Ansichten von Freunden außer-

gegen etwas aufwendiger, aber auch lohnenswerter.

halb des Internets. Zu dem Einsatz von Kunden-

Satte 95 Prozent aller unzufriedenen Käufer werden

stimmen gäbe es daher kaum eine Alternative, so

laut einer Veröffentlichung der amerikanischen

Trusted-Shops-Chef Ulrich Hafenbradl gegenüber

Marketingorganisation NARMS zu Stammkunden,

dem iBusiness-Portal. Die strategische Entscheidung,

wenn der Shopbetreiber die Wurzel der Kritik schnell

ob ein Shopbetreiber die sozialen Medien nutzen

und effizient neutralisiert. Funktioniert das Differenz-

möchte oder nicht, werde dem Unternehmer, wenn

enmanagement, dann sollten auf der Homepage

er kein Nischendasein fristen möchte, von der aktu-

neben den positiven Kundenbeurteilungen auch die

ellen Entwicklung aus der Hand genommen, so

kritischen Äußerungen stehen – nebst einer Stellung-

Hafenbradl weiter. Jeder Nutzer ist gleichsam seine

nahme zur jeweils gefundenen Lösung. Die Präsenz

eigene „Stiftung Warentest“, wenn auch nur mit

kritischer Stimmen erhöht die Glaubwürdigkeit aller

bedingter Objektivität.

Bewertungen und zeigt den Webseitenbesuchern,

Die klassischen Gütesiegel von Anbietern wie Trusted

dass der Shopbetreiber die Anliegen seiner Kunden

Shops basieren hingegen auf fachlich fundierten,

ernst nimmt.

objektiv überprüfbaren Kriterien, etwa der Übereinstimmung des Shops mit geltendem Recht oder den

Subjektivität als Stärke

technischen Mindestanforderungen einer Seite. Das

Selbstverständlich sollen käufergenerierte Shop-

sind Kriterien ohne Deutungsspielraum, weshalb sich

kritiken ein klassisches Gütesiegel nicht ersetzen.

Kundenbewertungen und Gütesiegel unter dem

Das kundenseitige Feedback ist notgedrungen

Strich ideal ergänzen.

subjektiv geprägt und erfordert vom jeweiligen Kommentator weder ein Expertenwissen noch ausgewiesene Fachkompetenz. Aufgrund ihres subjekti-

Webhinweis:

ven Charakters wird die Kundenmeinung von

http://www.ekomi.de

Kaufinteressenten jedoch häufig als persönlich

http://www.trustedshops.de

adressierte Empfehlung wahrgenommen, und das

http://www.shopinfo.net

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Forderung international

Europa-Handbuch Inkasso erschienen Die Inkassogepflogenheiten in 27 europäischen Ländern beschreibt pünktlich zum Weihnachtsfest das 356 Seiten starke Europa-Handbuch Inkasso. Herausgeber Dr. Alexander Ey hat für das Kompendium jedes Land durch ausgewiesene Experten beschreiben lassen. Die bislang umfangreichste Sammlung europäischen Inkassowissens ist im Welther-Verlag erschienen und seit dem 14. Dezember 2009 erhältlich.

Das umfassende Werk widmet sich der täglichen

regeln und Fristen, benennt lokale Inkassoverbände

Forderungspraxis gegen europäische Schuldner und

oder beschreibt einen landestypischen Mahnlauf mit

geht im Detail auf die von Land zu Land stark

allen vor- und nachgelagerten Optionen.

divergierende Inkasso-Rechtsprechung ein. Vor die-

Das Europa-Handbuch Inkasso eignet sich durch

sem Hintergrund empfiehlt sich das Buch jedem,

seine Praxisnähe in erster Linie für den innereuropä-

der entweder bereits jetzt am innereuropäischen

isch agierenden Unternehmer und seine Mitarbeiter

Handel teilnimmt oder aber sein Unternehmen auf

im Mahnwesen. Nur für wenige Wochen können es

den europäischen Markt vorbereitet. „Unternehmer

Interessenten zum einmaligen Subskriptionspreis

kommen weder im inländischen noch im internatio-

von 35,- Euro (statt später 49,90 Euro) über die

nalen Handel an einem professionellen Forderungs-

Internetseite www.handbuch-inkasso.de oder direkt

management vorbei“, mahnt Ey. Gerade im interna-

beim Verlag bestellen.

tionalen Geschäft erschweren gleich mehrere Faktoren eine gute und erfolgversprechende Kommunikation mit dem Schuldner. Ey: „Es sind weniger die sprach-

Alexander Ey (Hrsg.)

lichen als vielmehr die rechtlichen Barrieren, die den

Europa-Handbuch Inkasso

internationalen Forderungseinzug so kompliziert

27 Porträts des Inkassowesens europäischer Länder

erscheinen lassen. Im Europa-Handbuch Inkasso

1. Auflage 2009

nehmen wir uns dieser Problematik an und zeigen

ISBN 3-9811386-0-0

dem Gläubiger seine Rechte und Möglichkeiten klar

Preis: 49,90 € (74,90 CHF)

strukturiert auf.“

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Neben zahlreichen weiteren Fakten bezeichnet das

Webhinweis:

Nachschlagewerk die jeweils geltenden Verjährungs-

http://www.handbuch-inkasso.de


Fair Ground

Konferenz in der Fankurve Ein Austausch unter den Sportsfreunden des Onlinehandels findet viel zu selten von Angesicht zu Angesicht statt. Eine frische Gelegenheit für das persönliche Gespräch bietet im kommenden Jahr der Hitmeister e-Commerce Day 2010, zu dem die Hitflip Media Trading am 13. März 2010 in das Kölner RheinEnergie-Stadion einlädt.

Die Veranstaltung richtet sich an Onlinehändler,

wird thematisiert. Wie Zahlungsausfälle verhindert

die mit ihrem Internetshop auch auf Marktplätzen

und Forderungen effizient geltend gemacht werden

wie Hitmeister vertreten sind. Zahlreiche Fachvorträge,

können, zeigt etwa die Osnabrücker mediafinanz AG.

unter anderem zur rechtsicheren Ausgestaltung von

Zudem erklärt das Unternehmen Click&Buy den anwe-

Internetpräsenzen oder zum umsatzsteigernden Multi

senden Händlern die Wege einer im Kundensinne

Channel Vertrieb, liefern neben dem kollegialen Aus-

schnellen und gleichzeitig sicheren Zahlung auf.

tausch fachlich fundiertes und praxisnahes Know how.

Als Rahmenprogramm der von 10 – 18 Uhr dauernden Veranstaltung bieten die Organisatoren mehrere

Im Ausstellerbereich informieren E-Commerce

Führungen durch das Kölner RheinEnergieStadion an

Dienstleister darüber, wie sich die eigenen Umsätze

– eine Kulisse, die im Sinne der Zusammenkunft eine

steigern und Prozesse optimieren lassen. „Unsere

sportlich-unverkrampfte Atmosphäre sicherstellt. Die

Gäste können am Hitmeister e-Commerce Day ver-

jüngsten Besucher dürfen überdies im FC Kinderland

schiedene lukrative Vertriebswege im Detail kennen

eine kostenlose Betreuung genießen. Händler können

lernen und wertvolle Tipps erhalten, wie sie mehr

sich jetzt für die kostenfreie Veranstaltung registrieren.

aus dem eigenen Shop herausholen” sagt Gerald Schönbucher, Co-Geschäftsführer von Hitmeister. Auch

Webhinweis:

die sichere Abwicklung von Zahlungen im Internet

http://www.hitmeister.de/ecommerceday/

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60% gescheiterte Einkäufe Als hölzernes Hürdenlaufen entpuppt sich der europäische Internethandel einem aktuellen Report der EU-Kommission zufolge. Von den 11.000 im Rahmen der Studie getätigten Bestellungen scheiterte weit mehr als die Hälfte, wenn Händler und Käufer nicht im selben Land wohnten.

Den angeprangerten Missstand führt die Kommission

Verbrauchervorbehalte

in ihrem „Report on cross-border e-commerce in the

Generell scheint der europäische Konsument inter-

EU“ auf eine ganze Reihe von Gründen zurück. Die

nationalen Bestellungen aufgeschlossen gegenüber-

mangelnde Präsenz eines Großteils der Onlineunter-

zustehen. Einmal mit ausländischen Angeboten aus

nehmen auf den Märkten der Nachbarstaaten, regu-

dem EU-Raum konfrontiert, drückt jeder Zweite auch

latorische Barrieren, der verhaltene Investitionswille

mal auf einen fremdländischen „Kaufen“-Button.

vieler Händler, aber auch verschiedene Vorbehalte

Doch die verbleibenden Verbraucher, denen der

seitens der potentiellen Kundschaft lassen die Kluft

unmittelbare Zugang zu ausländischen Angeboten

zwischen inländischer und internationaler E-Commerce-

fehlt, scheinen eine Bestellung jenseits der heimat-

Entwicklung wachsen. Der digitale Kommerz stößt

lichen Grenzen als großes Wagnis zu empfinden.

zumindest im Endkundengeschäft an die Grenzen der

Der Report verortet Skeptiker vor allem in Ländern

analogen Welt.

mit vergleichsweise niedrigem E-Commerce-Anteil wie den jüngeren EU-Mitgliedstaaten. In erster Linie

Zwar treiben mittlerweile 51 Prozent der EU-Einzel-

nannten die befragten Personen Zweifel an der

händler auch elektronischen Handel. Grenzübergreif-

Vertrauenswürdigkeit des Shops oder an der Daten-

ende Transaktionen in wenigstens einen EU-

sicherheit. Derlei Bedenken bereiten Verbrauchern

Nachbarstaat wickeln hingegen nur 21 Prozent ab –

schon im nationalen Distanzhandel Kopfzerbrechen.

dies entspricht exakt dem Prozentsatz, der auch

Vor internationalem Hintergrund erwachsen sie

angibt, international Werbung zu schalten. Angebote

jedoch zu ultimativen, kaum überwindbaren Hürden.

aus den Nachbarländern sind somit für die Augen des europäischen Durchschnittsverbrauchers größ-

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Ergänzend benannten die Verbraucher auch

tenteils unsichtbar. Nur jeder zweite Testkäufer konn-

Hemmnisse, die unmittelbar in der Natur paneuro-

te sich überhaupt an irgendeine Kampagne fremd-

päischer Transaktionen liegen. Höhere internationale

ländischer Anbieter erinnern.

Versandkosten relativieren schnell den niedrigeren


Die aktuelle Zahl

Preis eines ausländischen Angebotes. Überdies

Konformität mit den lokalen Besteuerungssystemen

scheitern gerade ältere Verbraucher an der Sprach-

und ein multilinguales Konfliktmanagement verursa-

barriere. Vielen der so genannten Silversurfer fehlt

chen erhebliche Kosten. Untersuchungen der EU aus

es an der notwendigen Übung, sich fremdsprachige

dem Jahr 2008 beziffern den administrativen Aufwand

Webseiteninhalte im erforderlichen Maße zu erschlie-

für einen EU-weit agierenden Einzelhändler auf mehr

ßen. Sorgen äußerten etliche Befragte auch ange-

als 70.000 Euro. Im Vergleich dazu schultern national

sichts drohender Kommunikationsprobleme im

agierende Anbieter durchschnittlich nur rund 5.500

Garantie-, Reklamations- oder Widerrufsfall.

Euro. Verständlicherweise scheuen die meisten kleinen

Verständlicherweise drosseln derartige Hindernisse

Unternehmen diesen Mehraufwand und beschränken

die Kauflust der Skeptiker auf ein Minimum. Einzig

ihre Aktivitäten folglich auf heimische Gefielde. Auf

durch massive Einsparmöglichkeiten würde sich

dem europäischen E-Commerce-Parkett dominieren

mancher Verbraucher dennoch auf das Abenteuer

hingegen Mittelständler und größere Unternehmen.

einer grenzübergreifenden Transaktion einlassen.

Dank ihrer Sprachkompetenz und der auch im

Hinzu kommt, dass kaum ein Kunde weiß, wo er

Filialgeschäft gewonnenen internationalen Erfahrung

sich neutral über die Modalitäten eines Einkaufes

können sie das Internet als gewinnbringenden grenz-

jenseits der eigenen Landesgrenzen informieren kann.

übergreifenden Vertriebskanal nutzen.

Spiel mit hohem Einsatz Auf der anderen Seite stellt der europäische Internetmarkt auch an Händler beträchtliche Anforderungen. Schwächere Markteilnehmer geraten hier schnell an die Grenzen ihrer Möglichkeiten. Eine international ausgerichtete Betrugsprävention,

Webhinweis:

die Einhaltung unterschiedlicher nationaler Gesetze,

http://ec.europa.eu/index_de.htm

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Weihnachtsaktion der mediafinanz AG

Mitarbeiter werden Lebensretter Zugunsten der Deutschen Knochenmarkspenderdatei DKMS verzichtete die Osnabrücker mediafinanz AG in diesem Jahr auf Weihnachtsgeschenke für ihre Kunden. Stattdessen lud die Unternehmensleitung sämtliche 69 Mitarbeiter zur Typisierung ein und übernahm die entstehenden Analysekosten von 50 Euro pro Person. R -LVIV ;E %FWXVMGL R¦ VGL IMRIR ;EXXIWXmFGLI VIR HY IQ 7MI VIKMWXVMI QMX IMR *SVHIVR IMQLEYX ^Y ,EYWI EYW ERH IMR 7IX GLP GLP KW RW YXW KI ZSR XVMIVYR MR (I R FIUYIQ W HI HEW 6IKMW ER 4EXMIRXI IVOVEROX PI HMIWIV 7MI WMGL KER^ OQ 1MRYXIR EXMSRIR [[[ H %PPI QMI :MI SVQ Om WIR XIV -RJ YR R 0EW 0IY ER V LXMKI GLI 1IRWGL XIR^MIPPI EPPI [MG .YKIRHPM TS H H H YR YR V YR HI HIV XIR IR WMRH /MR ITEXMIR ^IPPWTIR , 8 FMRK 7XEQQ 0IYOmQM GLEJX QF IMRIR NIX^X EPW I +IWIPPW XXIV J V IMRR X^MK /SRXS XIM KIQ 0IFIRWVI

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Mundraum. Den können sich die Spender mittels „Die Idee für diese

Aktion wurde vor rund einem halben Jahr

Wattestäbchen ganz ohne ärztliche Aufsicht selbst entnehmen. Ein Labor analysiert anschließend das

geboren, als eine Mitarbeiterin des Unternehmens

Material auf bestimmte genetische Eigenschaften des

über die DKMS als Spenderin das Leben einer

Probanden und reicht die Ergebnisse über die DKMS

schwer erkrankten Leukämiepatientin rettete“,

an das Zentrale Knochenmarkspender-Register in

erklärt mediafinanz-Vorstand Matthias Folkers die

Ulm weiter.

Unterstützung der DKMS. „Umso mehr freuen wir uns, dass seit unserer vorweihnachtlichen Aktion

Sobald ein Patient eine Stammzellspende als

deutlich mehr als die Hälfte unserer Mitarbeiter für

Therapie benötigt, machen sich die Hüter der

schwerstkranke Patienten als Lebensretter erreichbar

Datenbank auf die Suche nach einem genetischen

sind.“ Neun Mitarbeiter waren bereits im Vorfeld als

Zwilling des Patienten, der als Spender in Frage

Spender registriert, 36 weitere haben sich jetzt im

kommt. „Jeder kann Lebensretter sein, wenn sein

Verlaufe der Typisierungsaktion erfassen lassen.

Profil mit dem eines Schwerkranken übereinstimmt“,

Damit war die Aktion viel erfolgreicher als erwartet.

erinnert Folkers. Darum sei es wichtig, dass sich

Nach Aussagen der DKMS nehmen an Firmentypisie-

möglichst viele Freiwillige als potentielle Spender

rungen meist etwa zehn Prozent der Belegschaft teil.

registrieren lassen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1991

Diese Schwelle haben die Mitarbeiter der mediafi-

wuchs die DKMS-Datei mit jedem Freiwilligen auf

nanz AG mit ihrer Spendenbereitschaft deutlich

heute mehr als zwei Millionen Eintragungen. Dank

überschritten.

dieses Datenschatzes kann die Gesellschaft mittlerweile an jedem Tag durchschnittlich acht Spender

Die Typisierungsprozedur ist simpel und schmerzlos.

und Empfänger zusammenbringen.

Musste den Spendenwilligen früher noch Blut abgenommen werden, reicht heute ein Abstrich aus dem

Impressum mediafazit Das Unternehmensmagazin der mediafinanz AG Weiße Breite 5 D-49084 Osnabrück

V.i.S.d.P: Gero Keunecke Telefon: +49 (0)541 2029-0 Telefax: +49 (0)541 2029-101 www.mediafazit.de redaktion@mediafinanz.de

Webhinweis: http://www.dkms.de


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