TT-Digi 01/2024

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TT-DIGI

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT

www.tt-digi.de

Ausgabe 1-24 / Februar 2024

Rückblick: TheraPro 2024

Steuerliche Änderungen 2024

Dauerpatienten & aktive Trainingstherapie

Marktübersicht Crosstrainer

TRAINING TRAINING • THERAPIE THERAPIE & & DIGITALISIERUNG DIGITALISIERUNG

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››› RUBRIK

››› U2

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG


››› EDITORIAL

Der Wandel in der Therapiebranche bietet Möglichkeiten Liebe Leserinnen und Leser,

Unsere Medienpartner

zunächst einmal wünsche ich Ihnen alles Gute für 2024, das nun auch schon wieder sechs Wochen alt ist. Ich hoffe, Sie hatten einen guten Start und können in diesem Jahr ihre Pläne wie gewünscht umsetzen. Mit der TheraPro ist die Therapiebranche auch wie gewohnt Ende Januar ins neue Messejahr gestartet. Es war wohl ein guter Auftakt trotz der allgemein eher trüben wirtschaftlichen Aussichten in Deutschland. Die Fachmesse freute sich über mehr Besucher, mehr Aussteller und ein größeres Rahmenprogramm. Wir können uns dieser Meinung anschließen und bieten Ihnen einen ausführlichen Messe-Rückblick ab Seite 18. Messebesuchern fallen insbesondere freitags die vielen Therapieschüler auf. Ein Nachwuchsproblem hat die Branche also wohl eher weniger. Wohl aber ein strukturelles Problem. Noch immer setzen viele Betreiber, vor allem mit eher kleinen Praxen, auf eher „klassische“ Therapieleistungen und sind digital unzureichend auf die Anforderungen der Gegenwart, insbesondere die Einführung der Telematikinfrastuktur, vorbereitet. Derzeit scheint der Mut zur Gründung in der Physiotherapie etwas zu fehlen, wie auch Christoph Soldanski bemerkt hat (S. 84). Andererseits setzt die neue Generation der Physiotherapeuten stark auf die Trainingstherapie (S. 40). Mehr dazu lesen Sie in der kommenden Ausgabe. Generell befindet sich die Therapiebranche seit einigen Jahren in einem spannenden Wandel und bietet interessante Möglichkeiten für Unternehmer. In der ersten Ausgabe des Jahres widmen wir uns relevanten Themen wie Dauerpatienten (S. 36), Yoga-Angeboten für Läufer in der Physiotherapie (S. 58) und wir starten 2024 mit einer Marktübersicht zu Crosstrainern (S. 52). Viel Spaß bei der Lektüre!

Philipp Hambloch, Chefredakteur

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››› INHALT

››› SZENE

News Szene . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 Titelstory: 50 jahre Optica . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Interview: Schupp stellt die Weichen für die Zukunft . . . . . . . 14 Persönlichkeiten der Branche: Markus Hodyas. . . . . . . . . . . . . 16

››› EVENTS

Rückblick auf die TheraPro 2024 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18

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Kommende Events. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Das FIBO Education Programm 2024 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 „Schmerzfrei und Vital Charity Gala“ in Baden-Baden . . . . . . 30

››› THERAPIE

News Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 Dauerpatienten: Fluch oder Segen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36

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Ein Blick auf die aktive Physiotherapiepraxis . . . . . . . . . . . . . 40 Knieverletzungen (2): Das Kreuzband . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

››› TRAINING

News Training . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 Marktübersicht Crosstrainer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 52 Volksleiden Rückenschmerz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56 Laufen & Yoga: Therapieangebote in der Prävention . . . . . . . 58 Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 Praxisbeispiel NOIR Boutique Gym . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64 Innovationen und Trends im Personal Training . . . . . . . . . . . . 66

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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››› INHALT


››› INHALT

››› DIGITALISIERUNG

News Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 DiGA etablieren sich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70 ›››

››› ERNÄHRUNG & GESUNDHEIT

››› Vitamin-D-Spiegel und Leistungsfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . 74 Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 Ein Plädoyer für die Naturheilkunde. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

››› MARKETING & MANAGEMENT

Gute Zeiten, schlechte Gründer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Schlüsselqualifikationen im Projektmanagement . . . . . . . . . 86 Die Kopfstandtechnik in der Praxisanwendung . . . . . . . . . . . 88

››› RECHT & STEUER

Steuerliche Neuerungen 2024 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

›››

Kranke Mitarbeiter: Was Arbeitgeber wissen müssen . . . . . . . . . . . . 94

››› INSERENTENVERZEICHNIS ››› IMPRESSUM . . . . . . . . . . . . . . . . 98

AUTOREN DIESE AUSGABE

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VORSCHAU AUSGABE 2-24

FIBO 2024, TRENDS UND NEUHEITEN

Kay Bartrow, Dr. Christoph Franke,

WIR SAGEN DANKE!

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© FIBO

Thomas Kämmerling, Russel Kenrick, Martin Keymer, Thomas Kotsch, Stephan Müller, Sidra Sammi, Christoph Soldanski, Carsten Scheel, Sabine Tscharntke, Prof. Dr. Claudia Winkelmann und Dr. Hartmut Wolff.


››› RUBRIK

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NEWS Szene Personalien

I Prominente Verstärkung für EGYM EGYM hat sich im Januar mit zwei renommierten Managern der Fitnessbranche verstärkt. Mit Chris Clawson und Rob Barker stoßen zwei ehemalige CEOs von Life Fitness und Precor zum Team. Chris Clawson übernimmt Mitte Februar die neue Rolle des General Manager EGYM Gymtech, während Rob Barker als strategischer Berater für EGYM CEO Philipp Roesch-Schlanderer tätig wird. Die beiden hochkarätigen Neuzugänge sind für Philipp Roesch-Schlanderer „weitere große Meilensteine zum Auftakt unseres 15. Unternehmensjahrs“. EGYMs Ansatz seit Tag 1, ein offenes Ökosystem mit vielen vernetzten Partnern zu sein, habe die Verbindung zu Chris und Rob überhaupt erst möglich gemacht.

I Cube Sports: Zoglauer wird weiterer Geschäftsführer Der bisherige Prokurist und Mitgesellschafter Leon Zoglauer wurde bei Cube Sports zum 1. Dezember zum Geschäftsführer bestellt. In dieser Funktion wird Leon Zoglauer an der Seite von Ulrich Prinz (CEO) das Kölner Unternehmen leiten.

Chris Clawson folgt auf den bisherigen EGYM Chief Customer Officer Christoph Bischoff, der eine neue berufliche Herausforderung als Geschäftsführer außerhalb von EGYM übernimmt. Philipp Roesch-Schlanderer: „Ich danke Christoph für seine hervorragende Arbeit während der letzten fünf Jahre und wünsche ihm alles Gute für seine neue Aufgabe.“ www.egym.com

v.l.: Rob Barker, Philipp Roesch-Schlanderer und Brian Clawson

I seca setzt auf Expansion in BeNeLux Das Unternehmen seca steigt in den aufstrebenden Fitnessmarkt in den BeNeLux-Ländern ein. Dazu konnte mit Daan van den Ende ein erfahrener Sales Manager für mBCA Medical & Fitness gewonnen werden, der die Verantwortung für die Einführung der seca TRU und des seca mBCA 555 übernehmen wird. Die Messung der Körperzusammensetzung ist in Belgien, den Niederlanden und Luxemburg deutlich stärker etabliert als in anderen europäischen Regionen. „Mit den seca Produkten möchten wir nun medizinische Produktlösungen einbringen und unsere Kunden mit medizinischer Präzision unterstützen“, erklärt Global Division Manager Body Composition Christian Dietrich. In den Niederlanden ist seca mit einer eigenen Niederlassung inklusive Showroom in Naarden ansässig und unterstützt seine Kunden mit Vertrieb und Service in Landessprache. www.seca.com

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Seine Laufbahn bei Cube Sports startete der heute 31-jährige bereits 2014 als Werkstudent. Mit Leon Zoglauer am Steuer blickt das Cube Sports Team optimistisch in die Zukunft. https://cubesports.de/

I Cordes neu bei TherapieFix Sebastian Cordes verstärkt seit dem 1. Januar das Team von TherapieFix. In seiner Position als Generalmanager wird er für die Themen Marketing, Vertrieb, Partnership und die kontinuierliche Weiterentwicklung der Plattform verantwortlich sein. Cordes verfügt über langjährige Branchen- und Führungserfahrung. www.therapiefix.de


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NEWS Szene Jubiläen

I SCANECA feiert 5-jähriges Jubiläum Seit der Gründung im Jahr 2018 hat sich SCANECA in der Welt der innovativen Körperanalyse etabliert und eine beeindruckende Reise zurückgelegt. In den vergangenen fünf Jahren hat SCANECA kontinuierlich an technologischen Lösungen gearbeitet, sodass die 3D-Körper- und Haltungsanalyse heute gleich mehrere Branchenzweige mit Hilfe von breitgefächerten Auswertungsmöglichkeiten abdeckt. Diese Innovationen haben durchaus neue Impulse in die Branche gebracht. Mit namhaften Kunden wie in der Bundesliga oder im Profi-Skisprung, zahlreichen Top-Physiotherapeuten und renommierten Universitätsklinken ist sich SCANECA sicher, auf dem richtigen Weg zu sein.

Die drei Unternehmensgründer Anton Jirka, Dr. Nikolay Leons, Dr. Dzmitry Komar

I 50 Jahre Optica: Gewinnspiel Optica feiert seinen 50. Geburtstag und stellt dabei ganz den Nachwuchs der Heil- und Hiflsmittelbranche in den Fokus: Bei einer Verlosung können Inhaber:innen von Praxen und Betrieben fünf Weiterbildungspakte im Wert von je 5.000 Euro für ihre Mitarbeiter:innen gewinnen. www.optica.de/50jahre

I 10 Jahre IC7 Indoor Cycle Im Jahr 2014 hat ICG das IC7 Indoor Cycle erstmals präsentiert und seine innovativen Technologien sowie die revolutionäre Coach By Color® Trainingssteuerung haben den Indoor Cycling Markt nachhaltig verändert. Innerhalb der letzten 10 Jahre wurde das mehrfach preisgekrönte Bike weiter optimiert und dadurch gilt es weiterhin als eines der besten Indoor Cycles weltweit. Im Rahmen der IC7 Jubiläumsaktion bietet ICG das IC7 Indoor Cycle zu Sonderkonditionen zusammen mit einem hochwertigen Paket an Zusatzleistungen an. www.teamicg.com/de/Firma/beratung


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NEWS Szene Kooperationen

I MATRIX und die CONTACT Lizenz GmbH bündeln Kräfte Die Cardiogeräte des Fitnessgeräteherstellers Matrix werden künftig über die CONTACT Lizenz GmbH in der DACH-Region im Segment Kampfsport platziert, um den Lizenznehmern der CONTACT Lizenz GmbH attraktive Vorteile zu bieten. CONTACT Lizenz GmbH bringt eine tiefe Branchenkenntnis und eine bewährte Erfolgsbilanz im Kampfsportund Fitnessbereich in diese Partnerschaft ein. „Die Zusammenarbeit wird auf den jeweiligen Stärken und Fachgebieten der Unternehmen aufbauen und Synergien Jürgen Aschauer, Andreas Pleuß schaffen, um hoch(CONTACT) und Ulfert Böhme wertige Produkte und Dienstleistungen anzubieten, die den Bedürfnissen der Kunden gerecht werden“, erläutert Matrix-Geschäftsführer Ulfert Böhme. www.matrixfitness.com

I Magicline integriert Hansefit und EGYM Wellpass Die Management-Software Magicline hat ihr Parternertzwerk um Hansefit und EGYM Wellpass erweitert. Der Schritt soll Studios entlasten und den Mitgliedern neue Möglichkeiten eröffnen. Ab sofort kooperieren der Firmenfitness-Anbieter Hansefit sowie die Management-Software Magicline und unterstützen gemeinsam Studios dabei, ihren Verwaltungsaufwand zu reduzieren. Die Integration von Hansefit über die offene Schnittstelle (Open API) der Magicline eröffnet Sporteinrichtungen eine Vielzahl neuer Möglichkeiten. Hansefit-Mitglieder können sich nach einmaliger Anlage eines Profils des Hansefit-Mitglieds und der Zuordnung eines RFID-Mediums zukünftig bei Check-ins ganz ohne Personalaufwand über die Schnittstelle einloggen. Ähnliche Vorteile bietet die Schnittstelle zu EGYM Wellpass, die unter anderem die Anwesenheitskontrolle der Wellpass-Mitglieder vereinfacht. Wellpass-Mitglieder werden außerdem schon in einigen Monaten Kurse direkt über die Wellpass-App buchen können. www.magicline.com

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I EGYM: Partnerschaften mit Core Health & Fitness und Life Fitness EGYM hat die Basis für sein Ökosystem nochmals durch zwei Partnerschaften erweitert. Anfang Dezember wurde die Zusammenarbeit mit Core verkündet, um das Cardio-Trainingserlebnis für Fitnessstudio-Besucher weiter zu verbessern. Die Integration der Fitness-Technologie von EGYM mit dem Cardio-Equipment von Core Health & Fitness ist für Anfang des kommenden Jahres geplant.

Ähnliche Ziele verfolgt EGYM durch die Partnerschaft mit Life Fitness, die ausgebaut wird. Im Rahmen der erweiterten Zusammenarbeit tüfteln EGYM und Life Fitness mit Hochdruck an der Integration einer neuen Smart-CardioSchnittstelle, die noch in der ersten Jahreshälfte verfügbar sein soll. Die Mitglieder profitieren dadurch von Echtzeit-Trainingsdaten, Leistungsüberwachung und personalisierten Trainingsempfehlungen. www.egym.com

I Cube Sport und Velamed kooperieren Im Dezember haben die beiden Kölner Unternehmen Cube Sports (funktionelle Trainingswände) und Velamed (biomechanische Messsysteme) eine Partnerschaft vereinbart. Die Synergie aus Cube Sports’ flexiblen Multifunktionswänden und der hochmodernen EMGTechnologie von Velamed soll neben der Analyse auch ein gezieltes Biofeedbacktraining ermöglichen, das auf die individuellen Bedürfnisse jedes Patienten zugeschnitten ist. Therapeuten können nun die Muskelaktivität in Echtzeit überwachen, während ihre Patienten sich an der modularen Trainingslandschaft bewegen. www.cubesports.de www.velamed.com


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NEWS Szene

I gym80 im Jahr 2024 erleben Das Jahr 2024 hat gerade erst begonnen und das Gelsenkirchener Traditionsunternehmen gym80 gibt bereits Vollgas. Das Team „KING OF MACHINES“ startet mit neuen Angeboten und Geräteinnovationen durch. Aktuell läuft die KING OF BOOTY-Kampagne, gefolgt von sieben neuen Kraftmaschinen (Die glorreichen 7), die der Gerätehersteller aus dem Ruhrpott neu auf den Markt gebracht hat. Zudem gibt es seit kurzem auch eine neue Merchandise-Kollektion mit modischen Hoodies, T-Shirts, Shorts, Sweats und passender Workout-Fashion. Auch die Planung für die FIBO 2024 ist in vollem Gange und man darf jetzt schon gespannt sein, welche Neuheiten der KING OF MACHINES präsentieren wird. www.gym80.de

I Frische Luft für Ihre Kunden ProActiveAir bringt Ihre Raumlufttechnik auf ein neues Niveau. Die innovative Technologie integriert Ionisierung und Ozonisierung in bestehende oder neue Anlagen. Ergebnis: Sehr hohe Luftqualität und gleichzeitig enorm gesenkte Energiekosten. Neben der Optimierung von Raumluftanlagen, bietet man auch mobile Luftbehandler an, flexibel in der Anwendung und ideal für individuelle Therapiebereiche geeignet. www.proactiveair.de

I Main Capital Partners investiert in buchner Am 23. Januar wurde bekannt, dass Main Capital Partners die Mehrheitsbeteiligung am Softwareanbieter buchner erworben hat. Das Unternehmen buchner beschäftigt rund 160 Mitarbeiter und betreut rund 45.000 Physiotherapeuten, Ergotherapeuten, Logopäden, Podologen und andere medizinische Fachkreise. Das Management-Team um Ralf Buchner behält eine signifikante Minderheitsbeteiligung an dem Unternehmen bzw. co-investiert an der Seite von Main und wird in der nächsten Wachstumsphase des Unternehmens eng mit Main zusammenarbeiten. Die angestrebte Wachstumsstrategie soll das Softwareangebot und die Kundenorientierung von buchner in den Mittelpunkt stellen. www.buchner.de


››› TITELSTORY

Eine kleine Reise durch die Unternehmensgeschichte

Traditionsreich und zukunftsorientiert: 50 Jahre Optica Warum heißt Optica eigentlich Optica? Seit nunmehr 50 Jahren ist das Unternehmen Teil der Dr. Güldener Gruppe, die 2023 ihr 70-jähriges Bestehen feiern konnte und zu den führenden Dienstleistern im deutschen Gesundheitswesen zählt. Optica ist erfahrener Partner für über 27.000 Leistungserbringer:innen im Heil- und Hilfsmittelbereich. Dabei stand vor 50 Jahren eine andere Berufsgruppe am Anfang der Firmengeschichte. Ein Optiker aus Bamberg meldete sich seinerzeit bei dem 1953 von Ludwig Güldener (1905 – 1973) gegründeten ApothekenAbrechnungszentrum. Dieses hatte sich einen hervorragenden Ruf als hochzuverlässiger Partner der Apotheken erarbeitet und weckte somit auch in anderen Branchen Interesse.

Start im Jahr 1974 Der Optiker gab den Anstoß zur Erweiterung des Unternehmensportfolios. So wurde Optica 1974 als Abrechnungszentrum für Optiker:innen, Medizinische Bade-

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

meister:innen und Krankengymnast:innen gegründet. Die Basis für die heute besonders große Kundengruppe der Heilmittelerbringer:innen war gelegt. Ludwig Güldeners Sohn Dr. Volker Güldener, der dem Unternehmen heute noch verbunden ist, lenkte da schon die Geschicke der Gruppe und wurde für den neuen Firmennamen im Spanien-Urlaub inspiriert – durch das wohlklingende „óptica“, Spanisch für „Optikergeschäft“. Dr. Volker Güldener führte das Unternehmen in den Folgejahren mit Umsicht und Geschick. Und als Teil

einer Doppelspitze: Rudolf Prangen (1935 – 2015) war bereits 1954, als 19Jähriger, in die Unternehmensgruppe eingetreten und sollte schnell weitreichende Verantwortung übernehmen. Prangen und Dr. Volker Güldener gestalteten gemeinsam das Wachstum der Güldener Gruppe – und natürlich auch von Optica.

Vorreiter bei maschinenlesbaren Abrechnungen Die 1996 für Apothekenrezepte eingeführte maschinenlesbare Abrechnung wurde 1999 von Optica als einem der ersten Unternehmen auch für weitere Leistungserbringer:innen genutzt: Dabei werden Verordnungen von Heil-


Das Jubiläums-Gewinnspiel zur Nachwuchsförderung Optica feiert seinen 50. Geburtstag – und dabei steht der Nachwuchs der Heil- und Hilfsmittelbranche ganz im Mittelpunkt: Bewerben Sie sich jetzt mit Ihrer Idee zur Nachwuchsförderung und gewinnen Sie mit etwas Glück eines von fünf Weiterbildungspaketen im Wert von 5.000 Euro. optica.de/50jahre

und Hilfsmitteln im Image-Processing-Verfahren gescannt, was ein Höchstmaß an Sicherheit und Transparenz bietet. Apropos: 2018 wurden im Zuge von Renovierungsarbeiten sämtliche Scanner verschoben, und man fragte sich im Vorfeld, was wohl unter den Maschinen zum Vorschein kommen würde. Gerade einmal ein Rezept, das durch die firmeneigenen Kontrollen aber ohnehin erfasst war, lag einsam am Boden. Die Anekdote verdeutlicht, welche Bedeutung Gründlichkeit und Arbeitsethos für die Dr. Güldener Gruppe haben.

Innovatives Wachstum & vielfältige Kooperationen 2014, nach sechs verdienstvollen Jahrzehnten in der Dr. Güldener Gruppe, verabschiedete sich Rudolf Prangen aus der Geschäftsführung. Ein neues Team lenkt seitdem die Gruppe und mit ihr Optica. Wichtig dabei: planvolles

und innovatives Wachstum, das auch in vielfältigen Kooperationen vorangetrieben wird. Auf der TheraPro 2024 präsentierte sich Optica zum Beispiel mit zahlreichen Partnern, die ebenfalls wertvolle Services für Praxen anbieten, im gemeinsamen Theracampus®.

Servicegedanke & Verlässlichkeit Traditionsbewusstsein und Zukunftsorientierung werden auch in den kommenden Jahrzehnten maßgeblich für Optica sein. Das zeigt sich unter anderem an dem hohen Stellenwert des Servicegedankens, der intensiven Pflege von Kundenbeziehungen und Werten wie Verlässlichkeit und Innovationsmut. Letzteren hat Optica auch mit der Entwicklung der benutzerfreundlichen Praxissoftware Optica Viva bewiesen. Die Geschichte des Unternehmens wird weitergeschrieben – und die Erinnerung an ihre Anfänge in Ehren gehalten.

Liebe Leserin, lieber Leser, wir feiern 50 Jahre Optica. Durchaus mit Stolz blicken wir auf fünf Jahrzehnte als starker Partner von Praxisinhaber:innen und denken zugleich an die Zukunft. Die Branche der Heilmittelerbringer:innen liegt uns am Herzen – und in unserem Jubiläumsjahr wollen wir uns für die außergewöhnlich erfolgreiche Zusammenarbeit bedanken. Auch nach 50 erfolgreichen Jahren besteht das zentrale Ziel von Optica darin, Wettbewerbsfähigkeit und unternehmerischen Erfolg unserer Kund:innen zu erhalten, auszubauen und künftig zu sichern. Zur Zukunft des Gesundheitswesens zählt zentral die Digitalisierung. Wir bleiben ein starker Partner der Praxen und freuen uns, Sie auch weiterhin begleiten zu können! Ihr Dr. Jochen Pfänder, Optica-Geschäftsführer

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››› SZENE

v.l.: Philipp Hambloch, Uwe Dieterle, Patrick Schlenz und Karin Schupp

Interview mit Karin Schupp und Uwe Dieterle

Schupp stellt die Weichen für die Zukunft! Die Firma Schupp GmbH & Co. KG steht für hochwertige Ausstattungen für Physiotherapeuten, Arztpraxen und Kliniken und gehört in diesem Segment zu den führenden Unternehmen in Deutschland. Um für die Zukunft weiterhin stark aufgestellt zu sein, gibt es nun eine Doppelspitze. Im Rahmen der TheraPro trafen wir Karin Schupp und Uwe Dieterle zu einem Interview.

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TT-DIGI: Liebe Karin, lieber Uwe, besten Dank, dass ihr beiden Zeit für ein Gespräch mit uns habt. Wir hörten, es gibt Neuigkeiten bei euch? Karin Schupp: Uwe Dieterle ist mit einer Beteiligung als neuer Gesellschafter der Schupp GmbH & Co. KG eingestiegen. Wir wollen uns damit stabil aufstellen und die Zukunft absichern. Ich denke aber noch nicht an einen Rückzug. Die neue Struktur gibt uns neue Kapazitäten. Zu zweit werden wir uns um die wichtigsten Themen kümmern, aber wir haben beide auch unsere eigenen Bereiche. Bei Uwe sind es Vertrieb und Marketing, bei mir Präparate, QM, Produkte und Personal. Welche Qualitäten bringt Uwe für die neue Position mit? Karin Schupp: Als langjähriger Mitarbeiter kennt er das Unternehmen. Die Zusammenarbeit hat sich sehr gut entwickelt, es passt einfach. Uwe hat viele Visionen und beißt sich gern an Projekten fest. Uwe, warum hast Du dich für die Beteiligung an Schupp entschieden?

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››› SZENE

Uwe Dieterle: Ich finde den Gesundheits- und Therapiemarkt unheimlich spannend und bin offen für Veränderungen und Neuheiten. Dabei habe ich stets Möglichkeiten im Blick, auch im Hinblick auf unser großes Netzwerk. Die Rolle als Gesellschafter macht mir sehr viel Freude. Wir haben viel Potenzial und werden uns noch weiterentwickeln.

TheraCampus. Was verbirgt sich hinter dem Konzept?

titionen in die technische Entwicklung und das Design tätigen.

Uwe Dieterle: Zusammen mit unseren Partnern decken wir viele Bereiche und Dienstleistungen ab. Wir testen dieses neue Konzept, das auf Messen und eigenen Events umsetzbar ist. Wir wollen mobiler sein und näher dran an den Kunden..

Wo seht ihr das Unternehmen in fünf bis zehn Jahren?

Wo steht Schupp im Jahr 2024?

Welche Rolle spielt Digitalisierung bei euch im Unternehmen?

Karin Schupp: Wir feiern tatsächlich im Februar 2024 90 Jahre Schupp. Mit der Entwicklung der vorigen Jahre bin ich sehr zufrieden. In den vergangenen 15 Jahren haben wir die Anzahl der Mitarbeiter von 70 auf über 100 erhöht und auch den Bereich Personalentwicklung durch Ausbildung ausgebaut. Wir sind zudem stolz auf unsere eigene Manufaktur im Schwarzwald. Als Marke stehen wir längst für mehr als „nur“ Präparate und Geräte. Auf der diesjährigen TheraPro präsentierte sich Schupp gemeinsam mit weiteren Partnern auf dem

Karin Schupp: Wir digitalisieren und automatisieren aktuell alle Abläufe bei uns, um den Anforderungen der Zeit gerecht zu werden. Dieser Prozess ist mit einem spürbaren Kostenaufwand verbunden und dauert seine Zeit. Wir wollen alles automatisieren, soweit es Sinn macht, also das richtige Maß finden.

Uwe Dieterle: Wir sind Lösungsanbieter und verfügen über ein breites Portfolio. Das Ziel ist immer, unsere Kunden erfolgreich zu machen und zu begleiten. Wir wollen unsere Position in Richtung der Marktführerschaft festigen und weiter ausbauen. Welche Neuheiten dürfen wir in diesem Jahr von euch erwarten? Karin Schupp: Auf der Messe haben wir bereits neue Produkte präsentiert. In den kommenden Monaten wird es Innovationen im Gerätebereich geben.

In welche weiteren Bereiche werdet ihr investieren?

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg weiterhin!

Uwe Dieterle: Um auch zukünftig erfolgreich zu sein, werden wir Inves-

Das Interview führten Philipp Hambloch und Patrick Schlenz.

TheraCampus

Präparate & Geräte

Auf der TheraPro 2024 präsentierte Schupp zusammen mit zehn Partnern sein breites Sortiment an Leistungen für Physiotherapeuten.

Service

Beratung bei Praxisgründung bzw. Übernahme

Anlieferung & Installation

3D-Planung der Räumlichkeiten

Finanzierung

ErfolgsConsulting Fortbildung

Karin Schupp ist Inhaberin und Geschäftsführerin der Schupp GmbH & Co. KG und ist seit mehr als 30 Jahren in der Branche aktiv. Sie sieht durch die Digitalisierung Vorteile beim Verwaltungsaufwand und der Praxisorganisation. Der gelernte Steuerfachwirt Uwe Dieterle (58) ist seit acht Jahren im Unternehmen Schupp tätig. Er hat drei leibliche Kinder und zwei Pflegekinder. Dieterle liebt die Branche und hat noch einige Pläne.

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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››› SZENE

PERSÖNLICHKEITEN AUS DER BRANCHE Fragen an: Markus Hodyas

Derzeitige Position: Vertriebsleiter bei der Sport-Tec GmbH Physio & Fitness In der Branche seit: Ich habe schon als Student bei der ERGO-FIT GmbH & Co. KG gearbeitet, bin dann aber erst einmal ein paar Jahre zu einer Werbeagentur nach Berlin gewechselt und dann 2006 wieder zurück zu ERGO-FIT in meine alte Heimat gewechselt. Und seit Anfang 2022 bin ich für Sport-Tec tätig. So halte ich mich fit: Ich versuche, immer relativ viel Sport in meinen Alltag einzubauen. Meistens wechsele ich zwischen joggen und Krafttraining ab. Wobei das Krafttraining in 99% der Fälle zuhause stattfindet, obwohl ich Mitbesitzer eines Studios bin 🙂. Ich entspanne mich am besten bei: In der Natur, mit meiner Familie und/oder beim Sport. Das motiviert mich: Mein Lotto lautet ‚Träume nicht dein Leben, sondern halt einfach dein Maul‘ 🙂 Du siehst, ich bin ein ganz großer Freund von Motivationssprüchen. Das esse ich am liebsten: Alles was mit Meeresfürchten und Fisch zu tun hat.

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Ich mag die Therapie- und Gesundheitsbranche, weil… trotz aller Unterschiede alle dafür arbeiten, die Menschen gesünder und fitter zu machen. Die größten Herausforderungen für die Branche sind aktuell… sicher zum einen der Personalmangel. Und die Implementierung von Sport und Bewegung in die Behandlung. Diese aktuellen Trends sehe ich: Die Branche befindet sich immer noch in einem Prozess der Digitalisierung. Parallel dazu nimmt die Bedeutung des Trainings in der Therapie immer mehr zu. Der Beruf des Physiotherapeuten wird immer wichtiger… da die Erkrankungen des Bewegungsapparates durch unsere aktuelle Lebensweise sicher zunehmen werden. Es gibt also immer was zu tun 🙂. Die Digitalisierung in der Branche wird… deutlich zunehmen. Allein durch den zunehmenden Fachkräftemangel müssen wir schauen, dass wir viele gute Tools entwickeln, um die Physiotherapeuten im Praxisalltag zu entlasten und zudem den Therapieprozess der Patienten optimieren.



››› EVENTS

Bilder: Landesmesse Stuttgart

Rückblick auf die TheraPro 2024

Dreifaches Wachstum Mehr Besucher, mehr Aussteller und mehr Programm: Das Messe-Doppel TheraPro und MEDIZIN zieht ein zufriedenes Fazit zum Start des Messejahres 2024. An den drei Tagen wurden insgesamt rund 12.300 Besucher und 318 Aussteller (plus 17 Prozent gegenüber 2023) gezählt. Auch das vergrößerte Rahmenprogramm sei gut angenommen worden.

Aus Sicht der Gastgeber war das erweiterte Rahmen- und Kongressprogramm auch ein Grund für das Besucherwachstum um etwa 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, trotz der schwierigen Umstände durch den zeitgleichen Bahnstreik. Gelobt wurde seitens der Ausstellenden neben der Anzahl der Besucher auch wieder deren hohe Qualität: Rund ein Drittel hat eine ausschlaggebende Entscheidungskompetenz in ihren jeweiligen Unternehmen, etwa 40 Prozent kamen zudem mit einer konkreten Kauf- oder Investitionsabsicht nach Stuttgart.

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Erweitertes Rahmenprogramm Bei der TheraPro nahmen insgesamt Dreiviertel der Besucher am Rahmenprogramm teil. Wie 2023 sorgten auch die Workshop-Räume für ein reges Interesse, über ein Drittel der Besucher hat Teile des Angebots in den Messehallen besucht. Bei der TheraPro baute der Georg Thieme Verlag KG sein Kongressprogramm aus und erweiterte die ergotage (vormals ergotag) von einem auf drei Veranstaltungstage, mit dem neuen Handreha-Tag wurde zudem ein neues Spezialthema ins Programm aufgenommen. Zusammen


mit dem physiokongress sowie weiteren Veranstaltungen des Deutschen Verbands für Physiotherapie (ZVK) Bundesverband e.V., dem Verband für Physiotherapie - Vereinigung für die physiotherapeutischen Berufe (VPT) e.V. sowie HSH Lamprecht und LOGO Deutschland waren die Kongresse eine zentrale Anlaufstelle für PhysiotherapeutInnen, ErgotherapeutInnen, LogopädInnen und MasseurInnen. Die interprofessionelle Podiumsdiskussion zum Thema „Die Blankoverordnung – Chancen und Herausforderungen“ sorgte für einen wichtigen Austausch zwischen den Disziplinen, Ärztinnen und Ärzte kamen hier mit Therapeuten zusammen. Die nächste Ausgabe der TheraPro und MEDIZIN findet vom 31. Januar bis 02. Februar 2025 statt.

Stimmen der Aussteller „Von unseren Außendienstlern gab es schon am Freitag positive Rückmeldungen, denn hier trafen wir erneut viele Entscheiderinnen und Entscheider. Gelände und Hallen sind super, auch die zentrale Lage. Wir sind insgesamt zufrieden und kommen gerne wieder!“ Bernd Greißl, Marketing, BTL Medizintechnik GmbH „Wir freuten uns über eine super Publikumsfrequenz und sind sehr zufrieden. Die TheraPro war gut besucht, und man merkte, dass sich die Messe weiterentwickelt. Auch die Organisation war perfekt, alles passte.“ Dirk Metzner, Geschäftsführender Gesellschafter, Crosscorpo GmbH „Wir sind mit dem Gesamtverlauf der Messe sehr zufrieden, denn Quantität und Qualität des Publikums stimmten. Schon von Anfang an war sehr viel los. Wir führten interessante, fachlich anregende Gespräche Neben der erfolgreichen Netzwerkpflege erzielten wir auch gute Verkäufe.“ David Nießing, Prokurist, Ludwig Artzt GmbH „Ich muss gestehen, ich hatte wegen des Bahnstreiks und der angekündigten Traktorenblockade ein wenig Bauchschmerzen. Doch die qualitativ sehr hochwertige Kundschaft der TheraPro ließ sich nicht abschrecken. Wir führten gute Gespräche und erhielten positive Rückmeldungen vom Vertrieb.“ Karin Schupp, Geschäftsführerin und Inhaberin, Schupp GmbH & Co. KG „Dem Publikum ist es nach wie vor sehr wichtig, neue Produkte anfassen und ausprobieren zu können. Dafür ist eine Messe einfach unschlagbar.“ Lukas Kugler, med. Außendienst, Zimmer MedizinSysteme GmbH


››› EVENTS

IMPRESSIONEN

Der Stand von crosscorpo zog wie gewohnt viel Aufmerksamkeit auf sich.

EGYM präsentierte seine Lösung für den Selbstzahlerbereich.

Elithera stellte interessierten Besuchern das eigene FranchiseSystem für die Physiotherapie vor.

Hersteller gym80 präsentierte seine zertifizierte MED80 Linie.

Bei Gymna waren die neue Ultrasound compact und Qualitätsliegen im Mittelpunkt.

Physio-Training und mehr gab es bei Dr. Wolff.

Das Team von ETL ADVISION bietet Steuer- und Wirtschaftsberatung für Heilmittelerbringer.

HUR-Geschäftsführer Thomas Lampart informierte über die Therapiemöglichkeiten mit HUR-Geräten.

Bei InBody stand die Analyse der Körperzusamensetzung und deren Vermarktung im Fokus.

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG


››› RUBRIK

Die Ludwig Artzt GmbH zeigte in Stuttgart erstmal den neuen Atemtrainer.

miha Bodytec informierte über die Möglichkeiten des Medizinischen EMS-Trainings.

Auf der TheraPro präsentierten sich five, milon und EasyMotionSkin erstmals auf einem gemeinsamen Stand.

Kai Zimmer präsentierte die Möglichkeiten des ME6 Minigyms in der Therapie.

Das mobee-Team um Lara Nettekoven erklärte das 360° Grad-Portfolio im Bereich Diagnostik.

TRAINING • THERAPIE THERAPIE & & DIGITALISIERUNG DIGITALISIERUNG

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››› EVENTS

IMPRESSIONEN

Optica präsentierte sich als Lösungsanbieter für digitale Physiotherapeuten.

Schnell verfügt über hochwertige Gerätelinien für den Einsatz in der Physiotherapie.

Am Stand von Physiomed waren die drei Marken Physiomed, Proxomed und Ergofit vereint.

Dr. Amos Albert (l.) und Matthias Hallor mit ihrer Innovation „Sparkfield Core“, die mehr als 30 Übungen auf kleinem Raum ermöglicht.

Hersteller PINO präsentierte sein umfangreiches Sortiment für Physiotherapeuten.

Sport-Tec hatte als Highlight die neuen Kinos X Therapieliegenvon Lojer ausgestellt.

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Therapieliegen und Geräte für die Trainingstherapie gab es bei Stolzenberg.

Technogym verfügt neben zertifizierten Geräten auch über funktionelle Elemente für den Einsatz in der Therapie

Auf dem TheraCampus präsentierte sich Schupp zusammen mit zehn Partnern.

Die Körper- und Haltungsanalyse von SCANECA kommt in der Therapie mehr und mehr zum Einsatz.

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››› ADVERTORIAL

Lojer Kinos X maximale Ausstattung, unschlagbarer Preis Mit der Kinos X Liege macht der finnische Hersteller Lojer das Thema Therapieliegen so einfach wie möglich. Alles, was Sie sonst als zusätzliche Ausstattung dazukaufen müssen, ist bei der Kinos schon Standard. Sie müssen nur noch überlegen, ob Sie eine 2- oder 3-teilige Liegefläche benötigen. Elektronische Höhenverstellung, 3-teiliges Kopfteil, elektronisches Radhebesystem und das neue, exklusive Polstermaterial erhalten Sie ohne Aufpreis dazu.

2 Varianten – viele Möglichkeiten Das Top Modell ist die Kinos X5, eine 5-teilige Liege mit einer Breite von 65 cm, einem 3-teiligen Kopfteil und einem verstellbaren Rückenteil. Die elektronische Höhenverstellung erfolgt standardmäßig über die beidseitig vorhandenen Fußleisten. Die Kinos X4 ist eine 4-teilige Liege mit einer Breite von 55 cm und einem 3-teiligen Kopfteil. Die elektronische Höhenverstellung erfolgt auch hier über die Fußleisten.

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Die Kinos X Highlights: ››› 3-teiliges Kopfteil mit drehbaren und hydraulisch in der Höhe verstellbaren Armstützen. ››› Elektronische Höhenverstellung von 46 bis 95 cm über Fußleisten auf beiden Seiten. ››› Elektronisch hochfahrbare Rollen zum einfachen Verschieben der Liege. Mit eingefahren Rädern steht die Liege bombenfest auf dem Boden. ››› Das zulässige Nutzergewicht von 210 kg ist für extreme Belastungen ausgelegt. ››› Das schicke Polstermaterial Exklusiv ist 3- bis 6-mal abriebfester als herkömmliche Kunstledermaterialien und lässt sich sehr einfach reinigen.

Für eine anspruchsvolle Therapie Die Kinos X wurde speziell für die vielfältigen und anspruchsvollen Anforderungen in der Physiotherapie und der Rehabilitation entwickelt. Lojer hat viel Energie in Entwicklung und Praxistests investiert, damit Sie während der Therapie Hände und Kopf frei haben um stressfrei arbeiten zu können. Erhältlich sind die Kinos X Liegen zu einem unschlagbaren Preis-/Leistungsverhältnis ab 2.649,– Euro bei Sport-Tec. vertrieb@sport-tec.de



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VORSCHAU EVENTS

I Unternehmer Börse 2024 ETL ADVISION und Elithera laden zu zwei Terminen im Rahmen der Unternehmer Börse 2024 ein unter dem Motto „Gründergeist trifft Praxisnachfolge“. Die Events finden am 28. Februar in Hannover und am 20. März in Gießen statt und sind jeweils auf 20 Teilnehmer limitiert. Die Teilnehmer erwartet ein interessantes Tagesprogramm mit einer Mischung aus Impulsvorträgen, Workshops und Best Practice Beispiel sowie Raum für Networking.

www.etl-advision.de/ physiotherapieunternehmerforum-2024/

I five Heimat-Event am 1. März Zukunft braucht Herkunft! Unter diesem Motto feiert die milongroup das five-Heimat-Event in Hüfingen im Schwarzwald, wo das Beweglichkeitstraining zu Hause ist. Besucher dürfen sich auf einen Tag voller Inspirationen, Innovationen und Emotionen rund um five freuen.

www.eventbrite.de/e/five-heimat-event-tickets-756155861537

I 4. Fitnesswissenschaftskongress im März 2024 Mit der inzwischen 4. Auflage geht der Fitnesswissenschaftskongress einmal mehr neue Wege. Der Kongress findet am 15. und 16. März 2024 an der Julius-Maximilians-Universität in Würzburg statt. Der Grundgedanke des Fitnesswissenschaftskongresses besteht darin, den Austausch zwischen jungen und erfahrenen Kolleg:innen sowie die Zusammenkunft verschiedener Fachbereiche und Herangehensweisen zu fördern. Nach internationalen Speakern und dem Young Investigators Award am Freitag gibt es am Samstag eine große Themenauswahl. Erweitert wird die Veranstaltung durch einen Praxis-Tag der National Strength and Conditioning Association (NSCA) Germany am 17. März. www.fitnesswissenschaftskongress.de

I EGYM-Kongress in Frankfurt Am 21. März lädt EGYM ein zu seinem alljährlichen Kongress, dieses Jahr in Frankfurt. Die Gastgeber versprechen einige Highlights und einen Ausblick auf die Innovationen in 2024.

I mobee® 360: Workshop-Termine für 2024 mobee® 360 stellt eine Vielzahl hochkarätiger Workshops für 2024 vor. Mit einem Fokus auf ganzheitliche Gesundheit bieten die Veranstaltungen wertvolle Einblicke von Rückengesundheit über Stoffwechsel und Stress bis zur ganzheitlichen Ernährungsberatung. Analysen und Empfehlungen unter Verwendung innovativer Produkte wie mobee® fit, mobee® spine, combee, mobee® metabolic, Stress Pilot® Pro und TANITA PRO werden präsentiert. Interessenten und Kunden sind herzlich eingeladen, an den informativen Workshops teilzunehmen. mobee.de/workshops/

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www.eventbrite.dk/e/ egym-kongress-2024 -tickets-776258499067



››› EVENTS

Das verspricht das FIBO Education Programm 2024

Vielfältige Impulse für die Besucher Auch in diesem Jahr präsentiert die FIBO (11. bis 14. April) als internationale Plattform für Fitness, Wellness und Gesundheit neben zahlreichen Ausstellern ein umfangreiches Rahmenprogramm mit erstklassigen Referenten und Experten. Besucher erhalten die einmalige Gelegenheit, von den Besten zu lernen, ihre Fähigkeiten zu erweitern und sich über die neusten Entwicklungen in ihrem Fachgebiet auf dem Laufenden zu halten. Ein Überblick. FIBO Campus Der FIBO Campus ist das Dach des Weiterbildungsprogramms der FIBO 2024 und fasst alle kostenpflichtigen Angebote in einem Ticket zusammen. Der dreitägige Fachkongress FIBO Congress für Experten aus den Themenfeldern Fitness, Prävention und Gesundheit (11. bis 13.04) wird auch 2024 von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSA-Akademie (BSA) unter Federführung der FIBO organisiert und durchgeführt. Themen sind Training, Management

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von Fitness- und Gesundheitsanlagen, Ernährung, Mentale Fitness/Coaching, Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) und Existenzgründung.

Sportmedizin und Physio Summit Ebenfalls Teil des FIBO Campus ist das Symposium der Sportmedizin und -physiotherapie „when therapy becomes training“. Die Partner Georg Thieme Verlag und die Sportärztezeitung bündeln die Kompetenzen von Physiotherapeuten und Sportmedizinern und zeigen, wie beide Disziplinen voneinander profitieren können.

Der Place-to-be für alle Physiotherapeuten, die sich zu aktuellen Chancen und Herausforderungen austauschen und mit praktischen Tipps zurück in ihre Praxis kehren wollen, ist der Physio Summit. Durchgeführt wird dieser von Physio Deutschland. Der Exercise is Medicine Summit am Freitag bringt hochrangige Wissenschaftler zusammen und fokussiert sich auf die Themen der mobilen Stadtentwicklung, Frauengesundheit und den Mega-Trend künstliche Intelligenz.

Weiterbildungsforen: Wissensimpulse für alle und überall Das Education Programm der FIBO erstreckt sich 2024 über den Campus hinaus in alle Hallen. Besucher können aus vielfältigen Themen und Formaten die Inhalte wählen, die den eigenen Interessen und Zielen entsprechen.


Bilder: Copyright (c) RX Deutschland GmbH / FIBO

››› EVENTS

Halle 5.2: Lifestyle Area

Halle 7: Future Forum

Hier stehen Consumer-Themen im Mittelpunkt. Die Lifestyle Area bietet Workshops zu Themen wie Permanent und Gym Make-Up sowie Haar und Bart.

Die Halle 7 ist Anlaufstelle für alle, die schon jetzt einen Blick in die Fitness- und Gesundheitswelt von morgen werfen wollen. Das Future Forum bietet die perfekte Bühne für disrup-

tive Ansätze, die neusten Trends und setzt mutige Impulse für eine starke Branche.

Halle 8: Meeting Points Als Branchentreff für alle Disziplinen der Gesundheit liefert das Programm am Meeting Point Health Einblicke in die neuesten Erkenntnisse aus Sportmedizin, Physiotherapie, Long COVID und vielen mehr.

Halle 9: Functional Forum Functional und Personal Trainer werden in Halle 9 fündig. Das Functional Forum bietet ein beeindruckendes Portfolio aus Vorträgen und Praxiseinheiten. Redaktion

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››› EVENTS

„Schmerzfrei und Vital Charity Gala“ in Baden-Baden

Zukunftsweisende KI-Innovation im Kampf gegen kindliche Haltungsschäden Die „Schmerzfrei und Vital Charity Gala“ am 30. November 2023 im Casino Baden-Baden stand ganz im Zeichen des Kampfes gegen kindliche Haltungsschäden und präsentierte die Pionierarbeit der Organisation „Schmerzfreie Zukunft e.V." in der innovativen Gesundheitsvorsorge. Moderatorin Evelyn König führte die Gäste mit Charme und Humor durch die Gala, die kulinarischen Höhepunkte kamen von Sternekoch Jan Hoffmann. Die emotionalen Worte von Comedian Bülent Ceylan und Sängerin Stefanie Hertel motivierten zu noch mehr Großzügigkeit.

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Innovative Demonstration und inspirierende Vorträge Renommierte Orthopäden wie Dr. med. Fritz Schmutz und Dr. med. Michael Kraemer hoben die Bedeutung von Frühintervention bei Haltungsfehlern hervor und lobten das Projekt. Professor Nürnberg betonte: „Die Prävention ist wichtig, gerade dass man in der Jugend anfängt. Hier wird schon KI eingesetzt, es ist ein zukunftsweisendes Projekt und ein soziales Projekt und Karitatives.“ Einer der Höhepunkte des Abends war Alexander Srokovskyis LiveVorführung der Methode, welche die Schmerzlinderung und Prävention von Haltungsproblemen bei Kindern durch den Einsatz künstlicher Intelligenz in Echtzeit demonstriert.

Srokovsky, Gründer und Vorstand des Vereins, war als Kind selbst von starker Skoliose betroffen und möchte nun anderen Kindern helfen. Seine persönliche Geschichte ist der Funke, der den Verein „Schmerzfreie Zukunft e.V.“ entfacht hat, mit der Vision, das Leben von Kindern durch innovative, evidenzbasierte Methoden nachhaltig zu verbessern.

Stolze Spendensumme & großes Dankeschön Insgesamt bleibt eine Summe von 21.446 € für die Haltungskorrektur der Kinder. Die Gastgeber dankten der Baden-Badener Community für deren Unterstützung. Redaktion



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Erfolgreiche Vorstellung der neuesten Innovationen von GYMNA auf der TheraPro Die belgische Firma GYMNA hat auf der TheraPro in Stuttgart erstmalig die neuesten Innovationen in Deutschland präsentiert. Vorgestellt wurde unter anderem die neue Ultrasound compact-Serie. Ultrasound compact-Serie Das Ultraschall-Gerät verfügt über einen hochwertigen, kapazitiven Touchscreen sowie über eine eingebaute und wiederaufladbare Batterie. Die Ultrasound compact ist einfach zu verwenden (Plug & Play), tragbar und entsprechend sehr variabel einsetzbar. ‘ Ein weiteres Highlight ist „DynamUS“: Die Bewegungsgeschwindigkeit wird während der Behandlung erkannt und macht es

Gymna-Vertriebsleiter Michael Bülter erklärt die neue Ultrasound compact

für den Therapeuten entsprechend einfach und sicher.

Behandlungsliegen mit integrierter Sicherheit Wie erwartet, war am Gymna-Stand auch das Interesse an den innovativen Behandlungsliegen sehr hoch, insbesondere die einzigartigen Lösungen im Rahmen der „integrierten Sicherheit“ waren ein wichtiges Kaufargument für die meisten Physiotherapeuten.

Für die Ultrasound gibt es einen variablen Gerätewagen.

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Beispielhaft sei hier Safe Motion Detection zu nennen: Die sichere Bewegungserkennung stoppt und fährt die Liege automatisch nach oben, wenn eine Person Gefahr läuft, zwischen dem unteren Rahmen und sonstigen beweglichen Teilen der Liege eingeklemmt zu werden.

Zusätzlich kann optional eine LEDTechnik gewählt werden, sodass während der Höhenverstellung die Basisfarbe wechselt: grün für aufwärts und rot für abwärts. Neben dem Sicherheitsaspekt sorgen die 14 mittels einer IR-Fernbedienung einzustellenden Farben für eine stimmungsvolle Beleuchtung und ein exklusives Ambiente. „Die Rückmeldung der vielen Fachbesucher am GYMNA-Stand hat gezeigt, dass wir mit unseren Innovationen auf dem richtigen Weg sind,“ freute sich Vertriebsleiter Michael Bülter über die erfolgreiche Einführung der neuen Produkte. Weitere Informationen: www.gymna.de


››› RUBRIK

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NEWS THERAPIE

I Mobiler Seilzug für Krafttraining bei eingeschränktem Platzangebot Der fahrbare Mobile Speed Pulley von Lojer ist gut geeignet für Praxen mit eingeschränktem Platzangebot und Trainingsräume ohne Möglichkeit zur Wandmontage. Der rollbare Seilzug lässt sich ganz einfach an den gewünschten Platz schieben und passt dank seiner reduzierten Abmessungen sogar durch eine Tür. Dabei lässt das Gerät nichts vermissen: 20 Gewichtsplatten à 2,5 kg und Fünffachübersetzung ermöglichen ein komplexes Training im Stehen oder Sitzen. Der Speed Pulley in edlem Schwarz oder Grau ist bei Sport-Tec erhältlich. www.sport-tec.de

I Hochwertige Behandlungsliegen von Stolzenberg

I HUR-Trainingsgeräte in neuem Outfit

Die MODEL ONE Behandlungsliegen von Stolzenberg verfügen über hochwertige Bauteile und herausragende Lagertechnik für maximale Stabilität. Neben ihrer Funktionalität und Qualität überzeugt die Serie durch ein harmonisches Design. Die Rahmenkonstruktion ermöglicht optimale Beinfreiheit, während die aus robustem Stahlrohr gefertigten Liegen dauerhaft kratzfest pulverbeschichtet sind.

Zum Jahresbeginn erfährt das Erscheinungsbild der medizinischen Trainingsgeräte von HUR eine Neuerung. Seit Januar 2024 löst das neue Polstermaterial skai® Toronto EN das bisher verwendete Standard-Polstermaterial Skai Plata ab.

Das Sicherheitssystem gemäß den BfArM-Empfehlungen zur „integrierten Sicherheit“ verhindert versehentliches Betätigen der elektrischen Höhenverstellung. Alle Liegeflächen sind mit hochwertigem Bezugsstoff und Rundumkantenpolster ausgestattet. Optional erhältliches Zubehör erleichtert die tägliche Arbeit in Ihrer Einrichtung. www.stolzenberg.org

HUR Geschäftsführer Thomas Lampart betont die antibakteriellen Eigenschaften des neuen Polstermaterials. Als abschließende Oberflächenbehandlung kommt die sogenannte „skai® staynu Technologie“ zum Einsatz. Sie macht das Polster äußerst unempfindlich gegen Flecken. Außerdem ist es sehr leicht zu reinigen. Der Hersteller des Kunstleders verspricht eine langanhaltende ästhetische Qualität, die unabhängig von den Anforderungen des Praxisalltags unbeeinträchtigt bleibt. https://hur-deutschland.de/skai-toronto-polster/

I Evidenzbasierter Therapieerfolg mit CUREO® Das Unternehmen Cureosity freut sich über die Ergebnisse einer aktuellen Studie (Lülsdorff et al. 2023). Dabei wurde ein Therapievergleich zwischen VR und robotergestütztem Armtraining in der Behandlung von schweren Armparesen bei Schlaganfallpatienten durchgeführt. Deutlich mehr Patienten in der mit CUREO® therapierten Gruppe zeigten klinisch relevante Verbesserungen in der Armfunktionalität (gemessen mittels ARAT-Scores). Zudem war das Ausmaß der Verbesserung in der mit CUREO® therapierten Gruppe signifikant größer als in der Vergleichsgruppe. www.CUREosity.de

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I Gründen mit YOLii Wer eine Physiotherapiepraxis gründet, sollte von Beginn an auf digitale Lösungen in der aktiven Therapie setzen. Das zertifizierte Medizinprodukt YOLii ist dafür eine mögliche Lösung. Unabhängig von der Größe der Trainingsfläche und der Gerätemarke unterstützt YOLii u.a. bei der Erstellung, Steuerung und Dokumentation von Trainingsplänen. Ein Vorteil, gerade auch für Gründer.


I Qualitätsmarke Villinger vor Jubiläum Das Unternehmen VILLINGER legt bei der Herstellung der Therapieliegen aus hochwertigen Materialien besonderen Wert auf Qualität, Expertise und Zuverlässigkeit. In diesem Jahr steht das 40-jährige Firmenjubiläum an. Der Werkzeugkasten des Unternehmens enthält traditionelle Handwerkstechniken und neu hinzugekommen, die computergesteuerte Sägemaschine. Beide zusammen gehen eine unzertrennbare Verbindung ein, die den ressourcenschonenden Zuschnitt ermöglicht, wovon auch die Kunden profitieren. „Wir sind eine Marke, für die das Handwerk im Mittelpunkt steht und bei der es darum geht, die perfekte Therapieliege für unsere Kunden herzustellen“, sagt Geschäftsführerin Sabine Timm. www.villinger.de

I SHV: Andreas Pfeiffer erneut zum Vorsitzenden gewählt Andreas Pfeiffer wurde in der turnusmäßigen Vorstandssitzung am 22. November erneut zum Vorsitzenden des Spitzenverbandes der Heilmittelverbände (SHV) gewählt. Andreas Pfeiffer hat knapp 30 Jahre als Ergotherapeut gearbeitet und ist seit 2018 Vorsitzender des DVE (Deutscher Verband Ergotherapie e.V.). Seit 2021 ist er ebenfalls Vorsitzender des SHV, zu dem sich die sechs mitgliederstärksten Berufsverbände der Heilmittelbranche zusammengeschlossen haben. Der SHV vertritt als Spitzenorganisation die berufspolitischen Interessen der Heilmittelerbringer auf Bundesebene und vertritt mehr als 75.000 Mitglieder. www.shv-heilmittelverbaende.de

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››› THERAPIE

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Dauerpatienten: Fluch oder Segen? In meiner Funktion als Sachverständiger für Physiotherapien komme ich viel in Deutschland rum. Von der Großstadt bis ins Land, von kleinen monostrukturierten Physiotherapiepraxen bis hin zu großen Maximalversorgern. Doch egal wo ich bin, begleitet mich früher oder später meist ein Anliegen aus den Reihen der Therapeuten und Therapeutinnen: Das Thema Dauer-Patienten.

Ich möchte Ihnen hier mal aus meiner jüngsten Geschichte ein Beispiel einer Therapeutin geben, die nach einem Vortrag von mir in Ihrer Praxis mit folgender „Sinnkrise“ an mich herangetreten ist: Hallo Thomas. Danke für deinen inspirierenden Vortrag zur Umsetzung der zusätzlichen Behandlungszeit. Was ich mich in der Gruppe nicht getraut habe zu fragen, möchte ich dir mal per Mail schreiben. Im Laufe der Jahre haben sich bei mir zahlreiche chronische bzw. Dauer-Patienten eingefunden. Viele dieser Patienten betreue ich nun seit vielen Jahren mit 1 – 2 Mal pro Woche. Einige Patienten davon bekommen zum Beispiel auch 60 Minuten Lymphdrainage.

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Ich habe nun das Problem, das ich aus persönlicher Sicht und auch fachlichem Interesse lieber Neupatienten aufnehmen würde, die mehr akute Probleme haben und mit denen ich beispielsweise auch viel aktiver arbeiten kann, falls es das Krankheitsbild hergibt. Dazu kommt, dass viele der Dauerpatienten den Anspruch haben, dass ich über das ganze Jahr durchgängig für ihre Behandlung dazu sein hätte. Ich bin im Jahr nun mal fünf Wochen im Urlaub und dann kommt vielleicht noch 1 – 2 Wochen Abwesenheit wegen Krankheit dazu. Wenn ich meinen Urlaub ankündige, dann akzeptieren viele keine meiner Kolleginnen und machen mir fast schon einen Vorwurf, dass sie deswegen dann nicht behandelt werden können.


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Jetzt aber mal meine Frage an dich: Was soll bzw. kann ich tun und wie soll ich meiner Chefin verständlich machen, dass mir das Arbeiten so keinen Spaß macht? Sie kann da ja auch nichts zu. Aber wenn ich jetzt nichts sage, dann muss ich mich wahrscheinlich irgendwann woanders umschauen. Danke jetzt schon mal für deine Hilfe!

Innerer Konflikt Was diese Mail schön verdeutlicht, ist der innere Konflikt vieler meiner Kollegen und Kolleginnen. Und das begegnet mir unglaublich häufig. Auf der einen Seite fühlt man sich als Therapeutin natürlich seinen Patienten verpflichtet und es ist schwer für ein Therapeuten-Herz, hier loszulassen. Auf der anderen Seite ist auch niemandem damit geholfen, wenn der Beruf, welcher mal Berufung war, einen nicht mehr erfüllt und man gegebenenfalls sogar darüber nachdenkt, andere Wege zu gehen. Das kann bedeuten, dass man sich als Mitarbeiter lieber eine andere Praxis sucht, welche strategisch anders aufgestellt ist oder ob man gegebenenfalls sogar gänzlich die Heilmittelerbringung verlässt und beruflich einen ganz anderen Weg geht.

Folgen für die Geschäftsführung Als Geschäftsführung oder Führungskraft müssen Sie sich Gedanken darüber machen, welche Rahmenbedingungen Sie für Ihre Therapeuten anbieten möchten. Schließlich sind Sie für die strategische Ausrichtung verantwortlich, nicht die Therapeuten. Was Ihnen bestimmt als erstes in den Sinn kommt ist, dass jeder Patient natürlich auch Behandlung benötigt. Und da wird Ihnen jeder unserer Therapeuten-Kollegen auch Recht geben.

Doch auf der anderen Seite verwehrt man natürlich auch durch – immer gleich gefüllte Terminbücher – anderen neuen und ggf. akuten Patienten den Einstieg. Denn Patienten gibt es leider zu viele. Also gibt es hier eine Philosophie-Frage: Helfe ich mehr Menschen dadurch, dass ich akute Patienten von Ihrem Leiden befreie, ihnen danach ggf. ein Folgeprogramm in der selbständigen Trainingstherapie anbiete und somit wieder freie Kapazitäten für neue akute Patienten habe? Oder ist der Weg der richtige, dass ich gerade den chronischen Patienten eine dauerhafte Begleitung anbiete, denn wer soll es sonst tun? Diese Frage kann ich für Sie hier keineswegs beantworten. Und die Antwort auf diese Frage ist auch weder schwarz noch weiß. Doch Sie als Führungskraft sollten sich Gedanken darüber machen. Was ist die große Philosophie des Unternehmens? Kann diese sich auch von Mitarbeiter zu Mitarbeiter unterscheiden? Sie sehen, es gibt hier einiges zu beleuchten.

Finanzielle Sicht & Organisation Kommen wir nun zur nächsten Sichtweise und beleuchten das Thema Dauer-Patienten aus der finanziellen Betrachtung. Dauer-Patienten geben der Praxis Sicherheit für volle Terminbücher, denn sie kommen ja regelmäßig und über einen sehr langen Zeitraum.

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››› THERAPIE

Auf der anderen Seite sorgen viele Dauer-Patienten aufgrund Ihrer Chronifizierung auch für kurzfristige Ausfälle, die schwer wieder zu füllen sind. Sie kennen das: Ein Dauer-Patient ruft morgens an und sagt seine 60-minütige Lymphdrainage ab, weil es ihm heute nicht so gut geht. Das reißt dann schon eine große Lücke ins Terminbuch. Nehme ich jetzt kein Ausfallhonorar bei Absagen unter 24 Stunden, dann ist es sogar ein wirtschaftlicher Schaden. Natürlich müssen wir auch beleuchten, dass beispielsweise die Lymphdrainage ein Heilmittel vieler DauerPatienten ist, welches im GKV-Minuten-Preis jedoch unter der Krankengymnastik liegt und somit auch – wenn oft im Terminkalender vertreten – die finanziellen Möglichkeiten des Unternehmens begrenzt. Somit wird es schwieriger, gute Gehälter zu zahlen oder Rücklagen zu bilden.

Ist Einfluss auf die Verteilung von Dauer- und Akut-Patienten möglich? In meiner Welt schon. Denn das zeigen zahlreiche Praxen, die ich und mein Team tagtäglich betreuen. Das Ganze im Detail zu erläutern, sprengt jetzt den Rahmen. Jedoch möchte ich zwei Faktoren kurz anreisen, welche dabei eine Rolle spielen. 1. Vermarktungsstrategie: Wie es in den Wald ruft, so schallt es wieder raus. Dieses Sprichwort passt sehr gut. Natürlich haben wir alle genug Patienten. Doch haben wir auch die richtigen Patienten, die wir uns wünschen? Haben Sie mal geprüft, wie Sie sich auf den sozialen

Medien, auf Ihrer Website, auf Google etc. positionieren? Haben Sie sich Gedanken gemacht, wie Sie wahrgenommen werden möchten? Nein? Dann tun Sie dies ab sofort! Egal ob Sie DauerPatienten oder Akut-Patienten möchten, ob Sie als Spezialist für Orthopädie oder Neurologie gesehen werden wollen, ob Sie für Kinder oder für Erwachsene der Ansprechpartner Nr. 1 sein möchten oder ob SpitzenSportler sowie der „Otto-Normal-Verbraucher“ den Weg zu Ihnen aufsuchen sollen. Sie müssen das, was Sie suchen, auch kommunizieren. Sonst überlassen Sie es dem Zufall. P.S.: Dann weiß übrigens auch der Physiotherapeut, der sich bei Ihnen bewerben soll, warum genau Sie und niemand anders der richtige Arbeitgeber für ihn sind. 2. Praxismanagement: Für mich findet an der Rezeption das Praxismanagement statt. Das bedeutet, mein Praxismanagement an der Rezeption muss wissen, welche Philosophie das Unternehmen verfolgt und das Unternehmen muss den Mitarbeitern an der Rezeption auch die notwendigen operativen Maßnahmen mit an die Hand geben, diese Philosophie zu verfolgen. Dafür sind beispielsweise regelmäßige Meetings sowie die Unterstützung durch Kommunikationsleitfäden und Prozessabläufe wichtige Instrumente.

Fazit: Es ist Ihre Entscheidung Was ich Ihnen mit diesem Erfahrungsbericht an die Hand geben möchte? Sie sollten sich jetzt einmal die Frage stellen: „Habe ich mir schon mal Gedanken darüber gemacht, wie der Wunsch-Patient für meine Praxis aussieht?“ Oder sogar noch weiter runter gebrochen: „Habe ich schon mal meine Mitarbeiter gefragt, wie „der bunte Blumenstrauß“ an Behandlung aussehen muss, damit sie glücklich sind?“ Wenn sie das mit „Nein“ beantworten, dann sollten Sie dies schnellstmöglich tun. Denn in Zeiten des Fachkräftemangels liegt es in ihrer Führungskompetenz diese strategischen Überlegungen anzuwenden, mit Ihren Mitarbeitern im Regenaustausch zu sein und am Ende auch alle operativen Prozesse danach auszurichten, um Ihren Patienten-Stamm optimal gestalten zu können. Wenn Sie Hilfe dabei benötigen, dann kann ich Sie sehr gerne dabei unterstützen.

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Thomas Kämmerling

Autor

Thomas Kämmerling ist Physiotherapeut, Sachverständiger für Gesundheitsanbieter des DSSV, Physio-Spezialist der Experten Allianz für Gesundheit e.V., internationaler Referent zum Thema Leistungskommunikation und Geschäftsführer der KWS GmbH. E-Mail: kontakt@kws-schwerte.de

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››› Therapieliegen – MARKTÜBERSICHT

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››› THERAPIE

Ein Blick auf die aktive Physiotherapiepraxis

Haben Sie Trainingstherapie und Gesundheitstraining im Angebot? Trari Trara, ein (erneuter) Hype ist da! Die AKTIVPRAXIS für Physiotherapie mit Trainingstherapie und Gesundheitstraining kommt sperrig im Namen und in tausend Facetten daher. Wie steht’s, wie geht’s in euren Praxen? Im Jahr der Olympischen Spiele 2024 in Paris wählt Thomas Kotsch die Metapher der Medaille mit ihren zwei Seiten und beleuchtet mit und für Euch einmal die Patientensicht und zum anderen Aspekte der Praxisorganisation näher. 1. Patientensicht Lag man noch vor 30 Jahren sechs Wochen mehr oder weniger rum im Krankenhaus nach der Operation, so geht die Reaktivierung des Patienten heute meist noch im Krankenbett los und es hat sich durchgesetzt, so schnell wie möglich alle aktiven und passiven Strukturen des Körpers wieder zu belasten und zu entwickeln. Mein befreundeter Kollege Peter (Eichstaedt) von YOLii erklärt es immer an seinen Eltern, nennen wir die fiktiven Patienten Erika und Erich. Während Erika mit vielen Vorerkrankungen und zusätzlich neurologischen Störungen

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so ‚belastet‘ daherkommt, dass sie für viele Behandlungen individuell und überwiegend auf der Therapieliege betreut werden muss, so kann Erich, der zwar permanent ‚Rücken‘ hat, sonst aber fit ist, eigentlich direkt bzw. nach der Eingangsbefundung in die aktive Therapie gehen, die seine Muskeln trainiert, seine Bänder, Sehnen, seine koordinativen Fähigkeiten, das Herz-Kreislauf-System, den Stoffwechsel usw. Viele der aktiven Übungen kann er selbständig ausführen und so kommt er mit therapeutischer Überwachung schnell in die Eigenverantwortung und in das Spüren der


››› THERAPIE

EIGENWIRKSAMKEIT, die mir besonders wichtig erscheint, gerade mit zunehmendem Alter. Also haben wir es, neben Kostendruck, Kostendämpfungsgesetzen und immer schwieriger werdender gesundheitspolitischer Lage mit folgender Situation zu tun: Etwa die Hälfte der Patienten benötigt eine individuelle Behandlung, während die anderen 50 Prozent zunehmend in die selbstständige Gesundheitsfürsorge supervisioniert werden. Anforderungen für Gesundheitstraining Dazu brauchen wir entweder Behandlungskabinen, die solch eine trainingstherapeutische Arbeit neben der Therapiebank zulassen, oder wir kümmern uns um einen geeigneten ‚Multifunktionsraum KGG-MTT-MAT‘ (Krankengymnastik am Gerät, Medizinische Trainingstherapie, Medizinisches Aufbautraining), nenne es gerne, wie du willst. Aber wie groß muss der Raum sein, welche Geräte sollten enthalten sein, welche Mitarbeiterqualifikationen brauche ich, welches Marketing, Umkleiden und Duschen (?), was verlangen die unterschiedlichen Konzepte und was verlangt ‚der Markt‘, wenn ich nicht nur Konzepte mit Kostenträgern Anbieten will, sondern auch noch Leistungen aus dem privat finanzierten 2. Gesundheitsmarkt? Kommen wir zur zweiten Seite …

2. Praxisorganisation Seit nunmehr 25 Jahren darf ich ‚Physio meets Fitness‘ und ‚Fitness meets Physio’ in weit über 850 Projekten begleiten, die ersten Grundsatzartikel dazu habe ich 2014 geschrieben. Konzepte der Kostenträger & Selbstzahler Bis heute entwickelten sich immer mehr Konzepte mit Kostenträgern und auch so genannte Selbstzahlerkonzepte, die aus Patienten Mitglieder oder Klienten machen sollten. Tausende von individuell ausgeprägten Physio- und Therapiezentren existieren und seit Corona hat auch die Zahl der Fitness- und Gesundheitseinrichtungen, die sich auf den Weg machen Richtung Physiotherapie und 1. Gesundheitsmarkt, überdeutlich zugenommen. Natürlich unterstützen Beratungsagenturen und Industrieunternehmen diese Entwicklung. Wurden früher vor allem Liegen verkauft, so sind mittlerweile ganze Kataloge gefüllt mit Komplettangeboten für Therapie, Rehabilitation und Gesundheitstraining – und hier sowohl Geräte- als auch Konzeptlösungen. Dazu kommen hervorragende Softwareanbieter, die den gesamten Bereich von ‚Gesund werden und bleiben‘ umfassend dokumentieren und unterstützen können.


››› THERAPIE

Wandel bei Praxen und Studios Wie aber sehen die Strukturen aus in Deutschland im für uns wichtigen 1. und 2. Gesundheitsmarkt? Wenn wir uns die klassische Praxis für Krankengymnastik und Massage oder das Bodybuildingcenter von früher anschauen, dann haben beide wirklich nichts oder kaum mehr etwas mit den Therapie- und Gesundheitszentren von heute gemein – was natürlich gut so ist. Neben Designelementen und fantastischen Farb- und Raumkonzepten haben natürlich auch der Anspruch und die individuelle Anspruchshaltung der Klienten zugenommen. Außerdem sind in den vorigen Jahren zahlreiche neue Konzepte mit Kostenträgern integrierbar: Aus den Physiopraxen sind zu nennen: ››› KGG – Krankengymnastik am Gerät (allein oder in der Gruppe) ››› TRENA – Trainingstherapeutische Rehanachsorge mit der Rentenversicherung (DRV) ››› EAP – Erweiterte Ambulante Physiotherapie mit der DGUV/Berufsgenossenschaften (hier verzeichnen wir eine stärker zunehmende Anzahl an Projekten seit 2020) ››› RV Fit – ein Präventionsprogramm mit der DRV ››› BVB – Besondere Verordnungsbedarfe aus dem Heilmittelkatalog ››› Long und Post Covid-Betreuung Aus dem Umfeld der Physiopraxis einschließlich den ambulanten Rehazentren sind zu erwähnen: ››› IRENA – Intensive Rehanachsorge (auch KARENA (Kardiologische Rehanachsorge) gibt es vereinzelt) ››› MBOR – Medizinisch beruflich orientierte Reha mit der DRV ››› ABMR - Arbeitsplatzbezogene Muskuloskeletale Rehabilitation der DGUV ››› BiBo – Better In-Better Out Konzept (vor und nach Operation beispielsweise) ››› EFL – Einschätzung funktioneller Leistungsfähigkeit nach Isernhagen ››› Rehasport und Funktionstraining nach § 64-SGB IX …um nur einige zu nennen. Das sind insgesamt hervorragende Voraussetzungen, um: 1. Patienten besser betreuen zu können, 2. Patienten länger betreuen zu können und aus Ihnen Klienten zu generieren, 3. Patienten individueller betreuen zu können, 4. Patienten zu mehr Eigenverantwortung für ihre Gesundheit führen zu können,

5. den 1. und 2. Gesundheitsmarkt zu vereinen, 6. eine Rolle als lebenslanger Gesundheitsbegleiter der Klienten einzunehmen, 7. wirtschaftlich erfolgreich(er) zu sein, 8. ein ‚Physio-Aktivzentrum‘ zu installieren, 9. eine klare Positionierung im Gesundheitsmarkt zu schaffen, 10. eine Arbeitgebermarke zu entwickeln und um 11. hochattraktiv für Therapeuten zu werden bzw. zu bleiben.

Ein Appell zur Umstellung Für all das und noch viel mehr eignet sich die Installation einer Trainingstherapie-Fläche ungemein. Für 80 % der Praxen führt meines Erachtens kein Weg dran vorbei, nur bei 20 % von Euch erkenne ich eine so spezialisierte Nische. Die klare Empfehlung dabei ist, diesen Weg mit einem Berater oder einer Beraterin zu durchlaufen, denn den/die hat man ja auch bei den Finanzen oder in medizinischer Hinsicht. Eben in jenen Bereichen, wo es einem persönlich an Kompetenz und Erfahrung fehlt und man dennoch eine ausgezeichnete Lösung möchte. Unser Weg bei aconcept/Stolzenberg ist wie folgt: 80% der Beratungsinhalte sind ‚Modelling of Excellence‘ mit einer Auswahl an kostenträgergestützten Leistungen und Eigenleistungen der Klienten, 20 % sind individuelle Ausprägungen, die einem kreativem Schöpfungsprozess folgen, damit DU immer mehr in dein eigenes MTT-Modell hineinwächst, vielleicht mit gelegentlichem Sparring bei deinem PhysioKotsch. Dazu bieten wir zwei Wege an: den ‚DIY – Do it (fast) yourself‘ mit unserer aa-aconcept academy als Basicpartner oder Du wirst Premiumpartner (für eine gewisse Zeit), und hier erarbeiten wir gemeinsam dein Konzept und setzen gemeinsam um – online und gerne auch offline bei Dir vor Ort.

Von Best Practice Beispielen lernen In meinen regelmäßigen Best Practice Artikeln hier in der TT-DIGI habe ich schon viele Standorte vorgestellt, die diesen Weg gegangen sind. Freuen Sie sich auf ein Summary dazu in der nächsten Ausgabe. Alles ist möglich und wie singt der Liedermacher Heinz Rudolph Kunze so schön: „Eigene Wege sind schwer zu beschreiten, sie entsteh’n ja erst beim Geh’n“. Gerne mit deinem PhysioKotsch Thomas Kotsch.

Autor Thomas Kotsch berät als „Der PhysioKotsch®“Praxisinhaber und Therapeuten bei Erweiterungen der Physiopraxis um Trainingsgeräte deutschlandweit. Seit vielen Jahren ist er als Gutachter/Sachverständiger sowie Konzept- und Strategieberater im Gesundheitswesen (Klinik, Reha, Studios) tätig. Er ist Key Account Deutschland bei der Stolzenberg GmbH und Inhaber der aconcept GmbH Unternehmensberatung Potsdam. mail@aconcept.org / +49 (0)171 2817195

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››› THERAPIE

Knieverletzungen Teil 2: Das Kreuzband

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Ein Riss mit schwerwiegenden Folgen Das Kniegelenk muss im funktionellen Alltag immer zwischen Stabilität und Mobilität wechseln. Es muss so beweglich sein, dass alle erforderlichen Aktivitäten und Bewegungen durchgeführt werden können – und das Kniegelenk muss dabei so stabil wie möglich bleiben, um das Verletzungsrisiko minimal zu halten. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Kreuzbänder. Verletzungen treten am häufigsten beim Sport auf. Das Kniegelenk kann sich anbeugen und wieder strecken. Das sind die vorrangig wichtigsten Bewegungen. Bei zunehmender Beugung des Kniegelenkes kann sich auch der Unterschenkel drehen. So kommt ein zusätzlicher Freiheitsgrad hinzu, der muskulär und bandhaft stabilisiert werden muss.

Vorderes und hinteres Kreuzband Dafür hat das Kniegelenk unter anderem sogenannte Kreuzbänder (vorderes & hinteres Kreuzband). Diese

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sorgen dafür, dass der Unterschenkel bei allen Bewegungen stabil im Gelenk zentriert werden kann. Das vordere Kreuzband verhindert eine sogenannte „vordere Schublade“ – der Unterschenkel wird von diesem Kreuzband nach hinten stabilisiert. Unter einer "vorderen Schublade" versteht man ein, gegen den Oberschenkel nach vorne stehendes Schienbein - d.h., das Schienbein steht nach vorne ab und bildet eine Stufe oder eine „Schublade“.


››› THERAPIE

Das hintere Kreuzband verhindert die Bewegung des Unterschenkels nach hinten – also eine „hintere Schublade“. Bei einer „hinteren Schublade“ ist eine Fehlstellung des Unterschenkels nach hinten zu beobachten – der Unterschenkel bildet also eine Schublade gegen den Oberschenkel nach hinten. Bei einer vorderen oder hinteren Schublade handelt es sich um sogenannte strukturelle Instabilitätszeichen. Funktionell sind die Kreuzbänder also dafür verantwortlich, dass der Unterschenkel nicht zu weit nach vorne oder nach hinten verrutschen kann. Durch zwei intakte Kreuzbänder wird der Unterschenkel mittig im Kniegelenk zentriert gehalten und kann somit stabil im Kniegelenk verankert bewegt werden. Die Kreuzbänder geben dem Kniegelenk also Stabilität und Halt bei allen Bewegungen, sowohl im Alltag bei einfachen Bewegungen wie z.B. dem Treppensteigen, als auch im Sport.

Der Kreuzbandriss tritt vor allem bei Verdrehung des gebeugten Kniegelenkes mit fixiertem Unterschenkel auf. Es kann aber auch ganz profan bei einem Sturz vom Fahrrad, von der Kellertreppe oder bei einem einfachen Stolpern im Garten zu einer Kreuzbandverletzung kommen.

„Begleitverletzungen“ Oft treten zusätzlich bei einer Kreuzbandverletzung auch Kollateralschäden, sogenannte typische „Begleitverletzungen“ auf. Da der Innenmeniskus und das Innenband mit dem vorderen Kreuzband direkt verbunden sind, sind diese Strukturen häufig mit verletzt und sorgen für ein ausgedehntes Verletzungsgebiet mit entsprechend verlängerter Regenerationszeit – sportmedizinisch spricht man dann von einem sogenannten „unhappy triad“. Je mehr Strukturen verletzt sind, desto länger ist die zu erwartende Heilungsdauer für die Regeneration aller beteiligten Strukturen.

Verletzungen der Kreuzbänder Bei Verletzungen der Kreuzbänder sind vor allem komplette Risse oder Teilrisse (partieller Kreuzbandriss), aber auch Überdehnungen zu finden. Verletzungen der Kreuzbänder sind die größten und folgenschwersten Verletzungen des Kniekomplexes. Am häufigsten treten Kreuzbandrisse durch Sportverletzungen auf. Fußball und der alpine Skisport sind dabei besonders häufig vertreten. Auch bei Sportarten mit schnellen abrupten Bewegungsänderungen (Tennis, Badminton oder Squash) sind die Kreuzbänder starken Belastungen ausgesetzt und haben dadurch auch ein erhöhtes Verletzungsrisiko.

Typische Symptome bei einer Kreuzbandverletzung: ››› zu Beginn teils sehr starke Schmerzen ››› nach der Verletzung liegt eine sehr deutliche Schwellung vor, manchmal auch mit ausgedehntem Bluterguss, der sich bis in der Kniekehle und in den Unterschenkel ausbreiten kann (der Schwerkraft folgend) ››› häufig ist auch eine nachfolgende Instabilität beim Sport, bei normalem Gehen oder Drehbewegungen des Knies – ein Gefühl, als würde das Knie „nachgeben“ oder „einsacken“ (auch bekannt als sog. „Giving-way Phänomen“)

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››› THERAPIE

Therapie: eine Frage der Symptome und der Aktivität Je nach bestehenden Symptomen und angestrebtem Aktivitätsniveau, kann eine Kreuzbandverletzung sowohl konservativ, als auch operativ versorgt und behandelt werden. Bei jüngeren und sportlich sehr aktiven Betroffenen, ist eine operative Versorgung durchaus in Erwägung zu ziehen. Wobei mit einer frühfunktionellen konservativen Rehabilitation mit anschließender intensiver Trainingstherapie vergleichbar sehr gute Erfolge zu verzeichnen sind. Eine Operation ist bei Kreuzbandverletzungen also nicht immer erforderlich.

Konservativer Therapieweg Bei einer konservativen Therapiestrategie werden die Therapieabschnitte in drei Phasen eingeteilt. 1. Die Akutphase – Return to activity Direkt nach der Verletzung müssen die unmittelbaren Auswirkungen der Verletzung und der vorherrschenden Symptome behandelt werden. In den ersten Wochen nach der Verletzung sind die Prozesse der Regeneration sehr entzündungsdominant. Hier stehen vor allem Schmerzreduktion, Schwellungsresorbtion und

Mobilisationen im Vordergrund. Auch ein angepasster Beginn in ein aktives Bewegungstraining sollte hier bereits initiiert werden. 2. Aufbauphase – Return to sport In der Aufbauphase kommen immer mehr aktive Inhalte und ergänzen den Therapieplan der Akutphase. Der anfangs bestehende permanente Dauerschmerz ist nun einem sporadisch auftretenden und vielmehr bewegungs- und belastungsabhängigen Schmerzverhalten gewichen. So kann nun bereits mit einem effektiven Training von Ausdauer und Kraft in niedriger Intensität begonnen werden – stets angepasst an das individuelle Schmerzerleben, die Schwellungsneigung und das individuelle Zutrauen des Patienten. In dieser Phase wird das erneuerte Gewebe einer steigenden Belastbarkeit zugeführt und die neu gebildeten Gewebe benötigen bereits gewebespezifische Trainings- und Therapiereize. 3. Trainingsphase – Return to competition Bei steigender Belastung kann nun in ein geplantes medizinisches Aufbautraining übergegangen werden. Dabei

können nun auch individuelle Belastungsmessungen durchgeführt werden, um einen effektiven Trainingsplan zu erstellen. Von funktionellem Training kann dann auch in der Progression zu Sportart spezifischem Training bis zur Vollbelastung übergegangen werden.

Operativer Therapieweg Entscheidet sich der Patient nach eingehender ärztlicher Beratung für einen operativen Behandlungsweg, wird in erster Linie eine Rekonstruktion des verletzten und gerissenen Kreuzbandes angestrebt. Dazu wird meist ein körpereigenes Material (Sehne: Patellarsehne, Semitendinosussehne, Gracilissehne) oder alternativ ein künstliches Band eingesetzt. Auch nach einem operativen Vorgehen müssen in der Nachbehandlung die OP-Folgen (Kraftverlust, Bewegungseinschränkung und Schmerz mit Schwellungsneigung) therapiert werden. Nach einem operativen Eingriff müssen also ebenfalls wie bei der konservativen Therapie die Beweglichkeit des Kniegelenkes, Kraft und Ausdauer wiederhergestellt und trainiert werden. Ebenfalls ist eine intensive funktionelle Übungsbehandlung erforderlich. Nur durch eine effektive und gründliche Nachbehandlung wird das Kniegelenk auch wieder in vollem Maß beweglich und belastbar für die Alltagaktivitäten und Sport. Kay Bartrow

Autor

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Kay Bartrow arbeitet als Physiotherapeut. Gleichzeitig verbindet ihn mit der Fitnessbranche der Spaß an Sport, Training und Bewegung, weshalb er examinierte Physiotherapeuten unter anderem in Trainingstherapie fortbildet. E-Mail: physiotherapie4u@gmx.de



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Praxisbeispiel Vitalis Benrath

„Als Gesundheitsdienstleister muss ich ein breites Spektrum abdecken“ Bernd Schranz (Bild rechts) ist vielen unter dem Stichpunkt Rehasport bekannt. In seinem Gesundheitszentrum Vitalis in Düsseldorf-Benrath gibt es ein breites Portfolio an Gesundheitsleistungen, zu denen auch die Physiotherapie gehört. Mit mywellfit wurde das Angebot optimiert. Für Schranz bilden Reha und Prävention die Basis für erfolgreiches Unternehmertum in der Therapie- und Gesundheitsbranche. Im Zentrum des Angebots als Gesundheitsanbieter steht für Schranz der Gerätezirkel, der zahlreiche Möglichkeiten für Therapie und Training eröffnet. Die Patienten können am Standort Benrath neben KGG, MTT und T-RENA bald auch OTT erhalten. Dadurch kann er neben den Kassenleistungen auch auf weitere Kostenträger wie Selbstzahler oder die DRV setzen. Seit 2021 betreibt er die Physiotherapiepraxis zusammen mit Partner Ulrich Gussone. Dank dessen Netzwerk und Expertise mangelt es auch

nicht an Personal und durch eine Kooperation gibt es regelmäßig Praktikanten.

Gesundheitlicher Kundenkreislauf Die Physiotherapie sei in der Regel der erste Schritt der Patienten in das Gesundheitssystem. Durch Empfehlungen und Selbsterkenntnis könnten diese dann im Kreislauf gehalten werden. Das dauere zwar etwas länger, sei aber nachhaltiger, so seine Erfahrung.

Umsatzsteuerpflicht für Leistungen ohne ärztliche Verordnung bestätigt bekommen.7

Online-Präventionskurse Schranz verweist stolz auf die neueste Entwicklung in seiner Praxis. Mithilfe von Rainer Reusch und mywellfit hat er durch eine amtliche Feststellung die Befreiung von der

Der wichtigste Baustein ist für Bernd Schranz jedoch die Prävention. Hier lobt er die Online-Präventionskurse von Rainer Reusch und Thomas Kampmann, die keine anderen Angebote torpedierten und „genial“ seien. „Das Konzept ist aus Betreibersicht entstanden und daher sehr praxisorientiert. Alle Seiten haben ihren Nutzen und das Risiko liegt nicht nur beim Studiobetreiber“, fasst er zusammen. Er freut sich zudem, dass er bei den zertifizierten Präventionskursen an der Wertschöpfung beteiligt ist.

Kontakt Prävention.digital Thomas Kampmann & Rainer Reusch https://praevention.digital/leistung kontakt@praevention.digital

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I Cardio Training 2.0 mit dem Star Trac Virtual Bike In Kooperation mit Intelligent Cycling ermöglicht das Star Trac Virtual Bike vielfältige Trainingsmöglichkeiten, von Cycling-Stunden bis zu virtuellen Radtouren und professionell gestalteten Programmen. Nahtlose Konnektivität über WiFi oder Ethernet optimiert Ihre Trainingsdaten. Herausragend ist die integrierte Leistungsmessung mit dem 4iiii Power Meter für präzise Watt- und FTP-Messungen. Das stufenlose, magnetische Widerstandssystem und die Notfall-Druckstopp-Funktion gewährleisten sicheres und effektives Training. Es ist kein Abonnement erforderlich. www.corehealthandfitness.com.

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››› Crosstrainer – MARKTÜBERSICHT

Gelenkschonende Laufsimulation Der Crosstrainer gehört zu den Cardiogeräten und ist daher in den Bereichen Training und Therapie fest etabliert. In der Therapie ermöglicht er einen frühen und sicheren Einstieg, in Studios wird er als Ganzkörpertrainer geschätzt, der gleichzeitig die Fettverbrennung ankurbeln kann. Nicht selten werden die Begriffe Crosstrainer und Ellipsentrainer synonym verwendet. Kleinere Unterschiede gibt es zwischen den beiden Modelltypen im Hinblick auf die Bauweise, vor allem bei der Anordnung des Schwungrads, das beim Ellipsentrainer vorne angebracht ist.

Auf einem Crosstrainer soll ein möglichst natürlicher Bewegungsablauf simuliert werden. Sowohl der Crosstrainer als auch der Ellipsentrainer besitzen Fußpedale, in die der Trainierende treten muss, um zu trainieren. Sobald man Druck auf die Pedale ausübt, versetzt man eine Schwung-

scheibe in Bewegung, die wiederum die Handgriffe und die Pedale bewegt.

Gelenkschonendes Training Einheiten auf dem Crosstrainer trainieren das Herz-Kreislauf-System, aber auch die Muskelgruppen in Beinen, Rumpf und Armen. Im Gegensatz zum Laufband ist diese Trainingsform gelenkschonender, da sie ohne Stoßbewegungen auskommt. Durch das Ganzkörpertraining und den damit verbundenen höheren Kalorienverbrauch eignen sich Crosstrainer auch für Trainierende, die ihr Gewicht reduzieren möchten.

Sicherer Einstieg in der Therapie Da es sich um ein geführtes Training handelt, eignen sich die Geräte, sofern sie über eine Zulassung als Medizinprodukt verfügen, auch gut für den Einsatz in der Therapie und ermöglichen einen schnellen und sicheren Einstieg. Sowohl in der Praxis als auch im Studio sollte die Bedienbarkeit nutzerfreundlich gestaltet sein. Verschiedene Trainingsmodi sorgen für Abwechslung in Training und Therapie. Anbei präsentieren wir Ihnen das Angebot von acht Firmen aus den Bereichen Training und Therapie. ©shutterstock.com_92905798

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Redaktion


››› Crosstrainer – MARKTÜBERSICHT

Stromerzeugender Ellipsentrainer Der stromerzeugende Ellipsentrainer G876 von SportsArt integriert die innovative ECO-POWR™-Technologie, die es dem Nutzer ermöglicht, die beim Training erzeugte Bewegungsenergie in elektrischen Strom umzuwandeln. Diese Funktion trägt zur Nachhaltigkeit bei, indem sie den Energieverbrauch des Geräts reduziert und die Stromrechnung reduziert. Der Ellipsentrainer bietet zudem essenzielle Features für ein effektives Kardiotraining, einschließlich elektrisch verstellbarer Schritthöhen und -längen, was ihn zu einer idealen Wahl für umweltbewusste Fitnessbegeisterte macht. Medex Fitnessgeräte GmbH Mörnerstraße 15, 09629 Reinsberg Ansprechpartner: Volker Hoyer Telefon: 037324 829839 Mail: info@medex-gmbh.com

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motion cross 900 Der motion cross 900 hilft dabei, Menschen mit weitgehend sitzendem Lebenswandel aufzurichten und ganzheitlich zu bewegen. Die geführte Bewegung ermöglicht einen schnellen und sicheren Einstieg ins Training. Lange Kurbeln und eine ergonomische Verbindung von Arm- und Beinbewegung sorgen für einen ausladenden Schritt und eine angenehme, harmonische Bewegung. Für Sicherheit sorgen eine wählbare Drehzahlbegrenzung und das automatische Abbremsen der Bewegung zum Trainingsende. Das kapazitive 7’’ Touch Display glänzt mit ansprechenden Ansichten und aufgewerteten Darstellungen. Standard ist beim Crosstrainer nun auch eine Darstellung der Kraftverteilung, unser motion balance light system. Zusatzausstattung: Systemintegration, induktives Laden, Nutzergewichtserhöhung, Programmerweiterungen, Serious Gaming emotion fitness GmbH & Co. KG Trippstadter Str. 68, 67691 Hochspeyer Telefon: 06305-71499-0, Mail: info@emotion-fitness.de

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››› Crosstrainer – MARKTÜBERSICHT

Vielseitiger Ellipsentrainer von Technogym Das Technogym Excite Synchro kombiniert mithilfe der neu angepassten Rampe die H.I.I.T. Routinen und zielgerichtete Sessions und bietet somit eine breitgefächerte Palette an Trainingsoptionen und Intensitätsstufen. Der Ellipsentrainer bietet mit den zahlreichen Ausstattungen und Variationsmöglichkeiten wie zum Beispiel die integrierten doppelten Handsensoren, die dem Trainierenden eine Überwachung der Herzfrequenz ermöglichen, und die konvergierenden Oberkörpergriffe, die für eine natürliche Armbewegung sorgen, höchstmöglichen Komfort. Eine schnelle Anpassung der Intensität wird durch das Fast Track Control System sichergestellt. Zusatzausstattung: anpassbare Rampe für mehr Bewegungsfreiheit (5° – 33°) und Ganzkörper-Soft-Touch-Griffe Technogym Germany GmbH Frankfurter Straße 211, 63263 Neu-Isenburg, Telefon: 0800 0556633, Mail: info_d@technogym.com

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Medizinprodukt von Schupp Der ATAMA Crosstrainer 900 beeindruckt durch innovative Hard- und Software und kann optimal in die Trainingstherapie integriert werden. Das kompakte Design, die einfache Bedienbarkeit und die vielfältigen Netzwerkmöglichkeiten sind überzeugend. Zur Standardausstattung gehört ein hochauflösendes TFT-Touch 7“ Farbdisplay, eine kalibrierte und rekalibrierbare HBS-Bremse sowie ein hybrides Polar®-Pulssystem. Das beliebte Trainingsgerät unterstützt dabei, eine aufrechte Haltung wiederzuerlangen und sich ganzheitlich zu bewegen. Lange Kurbeln und eine ergonomische Verbindung von Arm und Beinbewegung sorgen für eine angenehme, harmonische Bewegung. Medizinprodukt der Klasse IIa. Zusatzausstattung: All-In-Package für vielfältige Netzwerkmöglichkeiten, komplettes ATAMA Cardio 900 Sortiment SCHUPP GmbH & Co. KG Glattalstraße 78, 72280 Dornstetten, Telefon: 07443 243 251, Ansprechpartner: Marco Kölsch, Mail: marco.koelsch@schupp-gmbh.de

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››› Crosstrainer – MARKTÜBERSICHT

REHA-LINE Cross 900 Crosstrainer Die neuen REHA-LINE CARDIO Trainingsgeräte wurden für den professionellen Einsatz konzipiert und sind durch die Hochwertigkeit der einzelnen Bestandteile auf Langlebigkeit und Zuverlässigkeit ausgelegt. Technisch bestechen die Geräte vor allem durch einen netzunabhängigen Betrieb, das vollfarbige TFT-Touch Display sowie vielfältige Möglichkeiten zur Identifikation und zum Datenaustausch (RFID, NFC, Smartphone…). Der REHA-LINE Cross 900 Crosstrainer wird in Deutschland gefertigt und ist wahlweise mit oder ohne Medizinproduktezulassung erhältlich. SVG Medizinsysteme GmbH & Co. KG Talweg 8, 75417 Mühlacker, Telefon: 07041 96150, Mail: info@svggermany.de

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Volksleiden Rückenschmerz: Eine besorgniserregende Entwicklung Die Verbreitung der Rückenschmerzen ist besonders in den westlichen Industrienationen in den vergangenen Jahrzehnten vorangeschritten. Deutschland ist hierbei besonders betroffen. Die aktuelle Entwicklung ist in mehrfacher Hinsicht besorgniserregend. Ansätze wie präventives Training oder Bewegungstherapie haben Ihren Nutzen belegt und sollten noch stärker unterstützt werden.

An den jährlich veröffentlichten Zahlen der Krankenkassen lässt sich die beständig negative Entwicklung dieser bedeutenden Volkskrankheit festmachen. Seit Jahrzehnten scheinen weder Mediziner noch gesundheitspolitische Präventionsbeauftragte erfolgreiche Strategien gegen den Rückenschmerz entwickelt zu haben. Daher stellt sich die berechtigte Frage, warum die bisherigen Bemühungen zur Eindämmung des Auftretens dieser schmerzhaften Episoden und eine fortschreitende Chronifizierung der Betroffenen nicht gelingt.

Aktuelle Zahlen Im Gesundheitsatlas Deutschland der AOK werden die Statistiken und Fakten zum Rückenschmerz-Geschehen nachvollziehbar und verständlich dargestellt. Zusammenfassend erhält man mit den nachstehenden Zahlen einen guten Überblick: ››› Jahresprävalenz: Im Jahr 2021 waren in Deutschland 26,2 Millionen Menschen (31,4 Prozent der Bevölkerung) betroffen. ››› Kosten: In der Statistik zu den Krankheitskosten wird für das Jahr 2020 der Betrag von 11,6 Milliarden Euro genannt. ››› Volkswirtschaftliche Aspekte: Bedingt durch Rückenschmerz ergeben sich für das Jahr 2022 Arbeitsunfähigkeitstage in der Größenordnung von 96,8 Millionen. Das bedeutet Produktionsausfallkosten von 12,4 Milliarden Euro und ein Minus an Bruttowertschöpfung von 21,2 Milliarden Euro.

Unspezifischer Rückenschmerz: Anspruchsvolle Ursachenforschung Unter den Rückenschmerzformen macht der unspezifische Rückenschmerz den Großteil der Fälle aus. Das bedeutet, dass eine eindeutige Ursache nicht diagnostiziert wird. Rückenschmerz ist komplex, multifaktoriell und wird in der medizinischen Literatur als biopsychosoziales Phänomen betrachtet. Dementsprechend ergeben sich Ursachen und Risiken psychologischer Art (Stress, Depressionen, Ängste usw.), biophysische und Arbeitsplatz bezogene Faktoren (schweres Heben und Tragen, Haltungskonstanz, Mobbing usw.). Ebenso werden der Bewegungsmangel, Übergewicht und das Rauchen diskutiert.

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Insgesamt bleiben bei der Ursachenforschung viele Fragen und Zusammenhänge offen, was eine zielführende Therapie erschwert.

Bewegungstherapie hilft Die Basis in der Rückentherapie ist bewegungsorientiert. Die aktive Therapie ist evidenzbasiert und passiven Therapieformen vorzuziehen. Bisher hat sich allerdings keine Bewegungsform (Krafttraining, Dehnung, Yoga usw.) als besonders wirksam erwiesen. Eine Präferenz kann nicht eindeutig empfohlen werden. Wichtig erscheint in diesem Kontext, dass das in einer Bewegungstherapie erarbeitete Leistungsniveau erhalten bleibt und in dauerhafte Bewegungsaktivität übergeht. Hier spielen die Physiotherapie mit angegliederter Trainingsfläche und gesundheitsorientierte Fitnesscenter eine besondere Rolle. Sie bieten weiterführende Trainingskonzepte, wie z.B. das Dr. WOLFF Physio-Training als Brücke zwischen Therapie und Fitness. Das nach der Therapie folgende Aufbautraining wirkt leistungssteigernd und soll dauerhaft den Spaß an Bewegung fördern. So kann ein präventives Training langfristig vor neuen Rückenschmerz-Episoden schützen und einen wichtigen Beitrag zur Volksgesundheit und der Volkswirtschaft leisten.

Fazit: Steigende Zahlen, Prävention wichtig Glaubt man den Statistiken der Krankenkassen, wird perspektivisch die Zahl der Rückenschmerzpatienten nicht abnehmen. In den vergangenen fünf Jahren hat man keine nennenswerten Veränderungen bei den Fallzahlen feststellen können. Seit 2017 gab es keine positiven Ergebnisse. Bis 2050 erwartet man auf Grund des demografischen Wandels einen Anstieg der Menschen mit Rückenschmerz um ca. 10 %. Vor diesem Hintergrund erfährt die Prävention noch einmal eine besondere Bedeutung. Dr. Hartmut Wolff

Autor Dr. Hartmut Wolff entwickelt seit mehr als 30 Jahre Konzepte und Geräte zum Thema Rückengesundheit und verfügt über überragende Kompetenz in diesem Feld. 1993 gründete er das Unternehmen Dr. WOLFF Sports & Prevention und ist bis heute Geschäftsführer.

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Läufer, die aufgrund einer Verletzung in Ihre Praxis gekommen sind, fragen wahrscheinlich auch Sie oft danach, wie Sie einer erneuten Verletzung vorbeugen könnten. Haben Sie dabei schon einmal an Yoga gedacht?

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Physiotherapie-Angebote in der Prävention

Laufen & Yoga

Obwohl Yoga und Laufen auf den ersten Blick unterschiedlich erscheinen mögen, teilen sie doch viele positive Auswirkungen auf Gesundheit und Wohlbefinden. Aufgrund meiner eigenen langjährigen Erfahrung mit der praxisbezogenen Kombination aus Yoga und Laufen kann ich feststellen, dass Yoga nicht nur entspannt, einen erholsamen Schlaf fördert – insbesondere bei hoher Leistungsanforderung wichtig –, nicht nur Stress reduziert und einen mental stärker macht, sondern: ››› Yoga macht den Körper flexibler, beweglicher und stabiler ››› Gezielte Yoga-Atemübungen verbessern die Atemleistung beim Laufen ››› Yoga verbessert den Laufstil und somit die Laufleistung

Bevor ich diese Punkte vertiefe: Ich selbst kam zum Yoga aufgrund diverser Verletzungen, die in meinem Körper Strukturveränderungen hervorgerufen hatten. Meine Leidenschaft, das Laufen, war nicht mehr möglich. Dank der konsequenten Kombination aus Yoga und Laufen laufe ich jetzt sogar wieder Marathon.

Nutzen Sie Ihr Potenzial Gerade für Physiotherapie-Praxen ist es aus meiner Sicht eine gute Möglichkeit, Yoga-Kurse unter gezielten Präventionsbenennungen anzubieten, um weitere Patienten in die Selbstzahlerleistung zu bringen. Ich habe mich auf Yoga für Läufer fokussiert, aber meine Ausführungen treffen auf alle Ausdauersportarten zu, sodass Sie – je nachdem, was in Ihrem Ort populär ist – dafür zur Heilung, aber vor allem zur Verletzungsprävention Yoga anbieten könnten.

Des Läufers Wohl und Leid ››› Yoga verhilft zur schnelleren Regeneration ››› Yoga dient der Verletzungsprävention

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Welcher Läufer kennt es nicht? Nach dem Lauf fühlt man sich steif, der untere Rücken schmerzt, die Schultern sind verspannt. All das sind Symptome, die bereits mit leich-


››› TRAINING

ten Dehn- und Stretchingübungen behoben werden können, vorausgesetzt man führt sie regelmäßig aus. Der gesundheitswirksame Vorteil vom Laufen liegt darin, dass es – regelmäßig ausgeführt – das Herz-Kreislauf-System ankurbelt, den Stoffwechsel in Gang bringt, die Ausdauer stärkt und den Kopf frei macht. Zudem kostet das Equipment hierfür nur wenig Geld. Laufen ist Volkssport und wird von vielen Trainern und Ärzten empfohlen. Laufen hat allerdings einen großen Nachteil, den es auszugleichen gilt: die einseitige Belastung, die auf den Körper und seine Strukturen einwirkt. Läufer, deren Muskulatur noch nicht optimal trainiert ist, neigen bei längeren Einheiten dazu, kompensierende und ausgleichende Bewegungen zu machen, die dann häufig zu Fehlhaltungen führen. Bei jeder dauerhaft falschen Bewegungsausführung kommt es irgendwann zu muskulären Dysbalancen. Sie wirken sich nicht nur leistungsmindernd aus, sondern können langfristig zu Funktionsstörungen oder gar Belastungsschäden führen. Eine typische muskuläre „Problemzone“ bei Läufern sind eine schlecht ausgebildete Rumpfmuskulatur, ein verkürzter Hüftbeuger oder ein schwach ausgeprägter Schulter-

gürtel. Beim Laufen äußern sich diese Dysbalancen beispielsweise in einem Knick in der Hüfte, der sich auf die gesamte Beinachse bis zum unteren Rücken negativ auswirkt. Manche kompensieren eine zu schwach ausgeprägte Rumpfmuskulatur mit einem Hohlkreuz, was wiederum zu Folgeschäden führt. Vor allem die Rumpfmuskulatur und der Schultergürtel beeinflussen den Laufstil, an ihnen hängt die Kreuzkoordination. Insbesondere an der Hüftstreckung sollten Läufer arbeiten, wenn sie ihre Geschwindigkeit steigern und dadurch die Schrittlänge erhöhen möchten. Ein Ziehen im Glutaeus nach einigen Laufkilometern zeigt an, dass auch dieser eine spezielle Stärkung benötigt.

Läuferproblem: Hüftbeuger Um den Punkt der Verletzungsprävention mit Yoga tiefer auszuführen, nehme ich den Hüftbeuger, den Musculus iliopsoas, als Beispiel. Er verbindet die obere Lendenwirbelsäule und die Beckenschaufel mit dem Oberschenkel und ist der hauptverantwortliche Muskel für die Hüftbeugung und Beinhebung. Gerade beim Laufen ist das Gleichgewicht zwischen Stabilität und Beweglichkeit im Hüftbereich essenziell. Bei den meisten ist der Psoas verkürzt, weil sie im Alltag viel sitzen, den Psoas somit einengen und hauptsächlich

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Bewegungen mit geschlossener Hüfte beim Gehen oder Stehen ausführen. Aber das Hüftgelenk, das als Kugelgelenk besonders vielfältig in der Bewegungsausrichtung ist – Beugen und Strecken, Ab- und Adduktion, Außen- und Innenrotation – benötigt Beweglichkeit.

Einige ausgewählte Yoga-Posen zur Stärkung der Beweglichkeit des Psoas und zur Hüftöffnung:

Beim Laufen erfolgen nur Beugen und Strecken. Wer dieses Kugelgelenk nicht dehnt und beweglich hält, dessen Hüfte und im Anschluss dessen unterer Rücken und letztendlich dessen gesamte Beinachse wird geschädigt.

Yoga-Übungen zur Hüftöffnung Gerade im Yoga werden immer wieder Übungen ausgeführt, die zur Reihe der Haltungen mit offener Hüfte dienen. Muskulär betrachtet bedeutet dies, dass dadurch mehr Bewegungsfreiheit für das umschlossene Hüftgelenk entsteht, wodurch sich die Muskulatur entspannt und das Gelenk besser in Bewegung kommt. Im mentalen Training heißt es auch, dass gerade im Hüftbereich Emotionen festsitzen können. Ein entspannter Psoas kann diese freisetzen und somit insgesamt die Gesamtanspannung im Körper lösen. Da der Psoas über das Bindegewebe mit unserem Zwerchfell verbunden ist, geht dessen Bedeutung noch tiefer. Ist dieser Muskel beweglich und entspannt, fällt es uns leichter, tiefer zu atmen, was gerade für Läufer essenziell ist. Bleibt die Atmung bei Läufern flach und nur im oberen Bereich, setzen sich hier leichter Viren fest, was zu Atemwegserkrankungen führen kann. Auch Kurzatmigkeit ist insbesondere beim Laufen kontraproduktiv. Anspannung im Psoas führt zu Spannung im Zwerchfell, was unsere Atmung beeinflusst. Unsere Atmung wiederum steht in direktem Zusammenhang mit dem Nervensystem. Anspannung aktiviert den Sympathikus und hat dauerhaft Stress zur Folge. Entspannung aktiviert den Parasympathikus und hilft, uns zu erholen und zu relaxen. Wahrscheinlich heißt der Psoas aufgrund dieser vielfältigen Wirkungen auch „Muskel der Seele“. Mit gezielten Yoga-Übungen kann der Hüftbeuger gestärkt und gedehnt werden, sodass unser Hüftgelenk wieder in alle Bewegungsrichtungen frei und geschmeidig wird. Ein bewegliches Hüftgelenk ist nur ein Beispiel, wie Yoga zur Verletzungsprävention gerade bei Läufern beitragen kann. Sabine Tscharntke

Kindposition mit intensiver Hüftöffnung aufgrund abgespreizter OS

Butterfly liegend; Kissen können unter die Knie gelegt werden

Gedrehter Ausfallschritt; Hüftdehnung und gleichzeitig Rotation der WS

Gebundene Heuschrecke; aktive Rückbeuge, sehr energetisierend, zudem wird der Psoas gestreckt und entspannt

Autorin Sabine Tscharntke arbeitete sehr erfolgreich über 25 Jahre im Bankwesen, unter anderem als Geschäftskundenbetreuerin und im Wealth Management renommierter, internationaler Bankhäuser. Heute ist sie Yogalehrerin und Trainerin. Ihre Expertise stellt sie den Lesern von TT-DIGI exklusiv zur Verfügung. E-Mail: sabine.tscharntke@hotmail.com

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››› TRAINING ››› BUCHEMPFEHLUNGEN

I Den Beckenboden kräftigen Ein starker Beckenboden ist die Basis für ein gutes Körpergefühl. Eric Franklin zeigt, in welcher Verbindung das Becken zum gesamten Körper steht, wie es sich bewegt und wie man mit der Franklin-Methode lernt, es bewusst zu spüren und ganzheitlich zu trainieren. Anschauliche Vorstellungsbilder gepaart mit effizienten Kräftigungsübungen helfen, den Beckenboden zu visualisieren, anzusteuern und die Muskulatur zu aktivieren. So können Frauen und Männer ihr Becken elastisch und kraftvoll zugleich halten und ihre gesamte Gesundheit nachhaltig verbessern. Eric N. Franklin: Beckenbodenpower, riva Verlag 2023.

I Hyrox-Handbuch Hyrox hat sich innerhalb weniger Jahre zu einem der weltweit erfolgreichsten Sportevents im Fitnessbereich entwickelt mit über 50.000 Teilnehmern und einer stetig wachsenden Community. Der Wettbewerb verbindet acht Disziplinen und kombiniert Kraft und Ausdauer. Das erste offizielle Hyrox-Handbuch bietet Hintergründe zur Entstehung des Konzepts, zur Gründung von Hyrox, zum Wettkampfablauf und zu den Teilnahmebedingungen und legt den Schwerpunkt auf Trainingswissenschaft und Praxis. Die Leser erhalten Tipps für Training und Ernährung – während der Vorbereitung und am Wettkampftag. Hyrox – Das Fitnessrace für jeden, Riva Verlag 2023.

I Neurozentrierte Übungen gegen Schmerzen Viele Deutsche leiden an Schmerzen, teilweise auch chronisch. Unser Autor und Neuroathletiktrainer Andreas Könings legt in diesem Buch zusammen mit seiner Frau Lisa den Fokus auf die Entstehung des Schmerzes im Gehirn. Um optimale und nachhaltige Erfolge bei der Behandlung zu erzielen, ist es deshalb essenziell, den Fokus auf das Nervensystem zu legen. Neurozentriertes Training – vorwiegend bekannt aus dem Spitzensport – ist dafür ideal geeignet, da es gezielt den Schmerz-Output des Gehirns reduziert. Über 80 detaillierte und bebilderte Übungen aus dem neurozentrierten Training sind dabei unterschiedlichen Beschwerdebildern zugeordnet: von Gelenkschmerzen in Hüfte, Knie oder Schulter über Kopf-, Nacken- und Rückenschmerzen bis zu viszeralen und chronischen Schmerzen. Die Autoren zeigen außerdem mit einem ganzheitlichen Ansatz auf, wie die Ernährung das Gehirn und somit auch Schmerzen beeinflusst und welche Nahrungsmittel für mehr Energie und gesunde Gelenke, Muskeln, Faszien und Bänder sorgen. Andreas Könings, Lisa Könings: Schmerz ist Kopfsache, riva Verlag 2023.

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DRAX goFlex das Dehnungsgerät für den ganzen Körper Ein flexibler Körper ist nicht nur der Schlüssel zu einer verbesserten Mobilität, sondern auch ein entscheidender Faktor für ein effektives Krafttraining. In diesem Zusammenhang präsentieren wir Ihnen das innovative Dehnungsgerät goFlex von DRAX – die All-in-One-Lösung für ganzheitliche Dehnungsübungen.

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››› ADVERTORIAL

Vielseitigkeit in einem Gerät Das DRAX goFlex zeichnet sich durch seine beeindruckende Vielseitigkeit aus. Mit verschiedenen Schienen und verstellbaren Komponenten ermöglicht es Dehnungsübungen für den gesamten Körper, und das alles mit nur einem Gerät. Egal, ob Sie sich auf die Beine, den Rücken, die Schultern oder den Nacken konzentrieren möchten – das DRAX goFlex bietet eine breite Palette von Übungen, die auf die individuellen Bedürfnisse und Ziele abgestimmt sind. Über einen integrierten Monitor lassen sich die Übungen individuell nach Körpergruppe und Schwierigkeitsgrad auswählen und anzeigen.

Relevanz des Dehnens beim Krafttraining Die Bedeutung von Dehnübungen im Kontext des Krafttrainings wird oft unterschätzt. Ein flexibler Muskel ist in der Lage, einen größeren Bewegungsumfang auszuführen, was zu einer verbesserten Form und Effektivität der Übungen führt. Darüber hinaus kann das regelmäßige Dehnen die Durchblutung steigern, die Muskelerholung fördern und das Verletzungsrisiko reduzieren.

Der Vorteil des DRAX goFlex gegenüber Dehnungszirkeln Im Gegensatz zu herkömmlichen Dehnungszirkeln, die mehrere Geräte erfordern, bietet das DRAX goflex die Möglichkeit, den gesamten Körper mit nur einem Gerät zu dehnen. Dies spart nicht nur Platz, sondern optimiert auch den Trainingsprozess durch effiziente Übergänge zwischen den Übungen. Die einzigartige Bauweise des goFlex ermöglicht eine individuelle Anpassung an verschiedene Fitnesslevel und Körpergrößen, was die Benutzerfreundlichkeit und den Komfort weiter verbessert.

Fazit: DRAX goFlex – Ihr Partner für Ganzkörperflexibilität Kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail unter info@draxfit.de, wenn Sie Interesse oder weitere Fragen zum DRAX goFlex haben oder besuchen Sie unsere Homepage www.draxfit.de! DRAX Germany GmbH Lindenstraße 44 35606 Solms

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Praxisbeispiel NOIR Boutique Gym

Bei NOIR in Berlin handelt es sich um ein interessantes Konzept, das Therapie mit Training und Lifestyle verbindet. Prominente Testimonials und eine hochwertige Optik sind zwei der Erfolgsfaktoren.

Therapie und Training mit den Profis Seit 2019 befindet sich die Praxis in Berlin direkt am Kurfürstendamm mit einer Fläche von insgesamt 1.000 qm, berichtet Sean Clottey. Zuvor waren die Räumlichkeiten angesichts der hohen Nachfrage nach Therapie und Folgeleistungen zu klein geworden.

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weise. Ansprechpartner war und ist Tim Hermenau.

legen wir einen großen Wert auf Optik“, bestätigt Clottey.

Hoher ästhetischer Anspruch

Für Technogym sprach damals wie heute neben der Technologie und Biomechanik vor allem auch das Design, das zu einem kleinen Standort im Stile eines Boutique-Studios hervorragend passt.

Bereits beim räumlichen Konzept war Technogym als einer der Partner eng eingebunden und gab wichtige Hin-

Gerade die schwarzen Geräte sähen sehr edel aus. „Neben Funktionalität

Im Hinblick auf klassische Trainingsgeräte sei Technogym das Beste, was man haben könne. Die Geräte decken hier die Bereiche Cardio, Kraft und funktionellen Kabelzug ab. Und sollte mal etwas nicht funktionieren, sei der Service von Technogym innerhalb der nächsten drei Werktage vor Ort.

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Testimonials aus dem Leistungssport Neben der Einrichtung und dem Leistungsportfolio ist das Marketing einer der Erfolgsfaktoren für Noir. Ein Social Media Team kümmert sich um die Kanäle wie Instagram. Sehr wichtig seien auch einige Athleten aus dem Leistungssport (Fußball, Leichtathletik), die dank ihrer Vorbildfunktion und Reichweite bestens als Testimonials funktionierten. Aufgrund der Empfehlungen und der erfolgreichen Mund-zu-Mund-Propaganda seien keine Werbeaktivitäten nötig.

Therapie, Kurse und Training Während man zu Beginn vor allem auf Osteopathie und Sporttherapie gesetzt hatte, hat sich das Angebot im Laufe der Zeit immer mehr ausdifferenziert. Clottey schätzt den Anteil der Selbstzahler bzw. Privatversicherten auf knapp 20 Prozent, der Rest belege Kurse oder sei als Mitglied für das Training angemeldet. Im Trainingsalltag trainieren die Mitglieder nach einer Einweisung selbstständig und können dabei auch auf die TechnogymApp zurückgreifen. Demnächst wird in der Eisenzahnstraße das Projekt „Holon by Noir“ eröffnet. Dabei handelt es sich um eine Praxis für Physiotherapie. Clottey ist sehr zufrieden mit der engen Zusammenarbeit mit Technogym, die demächst zu einer Partnerschaft ausgebaut werden könnte. Philipp Hambloch

Die Praxis NOIR Boutique Gym Eisenzahnstr. 11-14, 10709 Berlin https://noirboutiquegym.de/

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Innovationen und Trends im Personal Training

Ein Blick in die Zukunft des Personal Fitness Trainings wirft die Frage auf, welche Trends und Innovationen in den kommenden Jahren zu erwarten sind. Stephan Müller, Vorstand des Bundesverbandes Personal Training e.V., präsentiert einen Überblick über die Möglichkeiten und Neuerungen, die Personal Trainer im Jahr 2024 erwarten können.

1. Kompetente Ernährungsberatung Der Ausspruch des deutschen Philosophen Ludwig Feuerbach – „Der Mensch ist, was er isst“ – erfährt unter der Ergänzung von Stephan Müller eine besondere Bedeutung. Die optimale Kombination aus Bewegung und gesunder Ernährung spielt eine entscheidende Rolle für ideale Leistungsfähigkeit und optimale Gesundheit im beruflichen und alltäglichen Kontext. Ein Grundprinzip für eine gesunde Ernährung bleibt unverändert: Vielfäl-

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Biohacking, Neurofitness und mehr tigkeit und der überwiegende Verzehr pflanzlicher Lebensmittel. Eine abwechslungsreiche Ernährung fördert nicht nur die Gesundheit, sondern verringert auch das Risiko von Mangelerscheinungen. In der zukünftigen Entwicklung nimmt die Bedeutung kompetenter Ernährungsberatung im Fitness- und Gesundheitsbereich weiter zu. Trotz des bereits fortgeschrittenen Wissens der Bevölkerung im Bereich Ernährung werden ernährungsbedingte Fehler zunehmend einschneidend für die Gesundheit.

Daher wird der Bedarf an qualifizierten Ernährungsberatern und -coaches in den kommenden Jahren weiter steigen.

2. Biohacking für die Klienten Die Selbstoptimierung erfährt unter dem Begriff „Biohacking“ eine neue Bezeichnung. Beim Biohacking strebt man danach, das Optimum aus Körper und Geist zu erzielen. Dies wird insbesondere durch den Einsatz von Wearables und Geräten realisiert, die Körper- und Schlafdaten erfassen, um sie anschließend zu analysieren und zu verbessern.


››› TRAINING

Dabei finden nicht nur moderne Technologien, sondern auch jahrhundertealte Methoden und Hausmittel Anwendung. Eine wesentliche Voraussetzung ist die wissenschaftliche Fundierung, wobei die Ursprünge dieser Konzeption im Leistungssport liegen. Biohacker streben nach maximaler Leistungsfähigkeit, optimaler Gesundheit und maximaler Zufriedenheit. Hier sind einige sinnvolle BiohackingMöglichkeiten: ››› Digitale Entgiftung (Digital Detox) ››› Verbesserung der Lichtverhältnisse (auch Zeit im Freien verbringen) ››› Schlafoptimierung ››› Durchführung von Gesundheitschecks (z.B. Vitamin D, Fettsäureanalyse usw.) ››› Intervallfasten (dem Körper Zeit zur Ruhe gönnen) ››› Integration von Meditation und Entspannungstechniken ››› Sinnvolle Workouts auswählen, die optimal zu individuellen Bedürfnissen passen

3. Neurofitness Der Begriff Neurofitness lässt sich einfach als Training für die geistige Fitness erklären. Untersuchungen zeigen, dass gezieltes körperliches und geistiges Training nicht nur die Lebensdauer verlängern, sondern auch Alltagsbeschwerden mindern kann. Dabei sind nicht nur körperliche Beweglichkeit und mentale Gesundheit von großer Bedeutung, sondern auch eine ausgeprägte Koordinationsfähigkeit im Alter. Diese ist entscheidend, um Bewegungsaufgaben situationsgerecht und effizient zu bewältigen. Neben der Kopplungs-, Differenzierungs-, Orientierungs- und Reaktionsfähigkeit ist vor allem die

Gleichgewichtsfähigkeit entscheidend für eine effektive Sturzprophylaxe. Neurofitness setzt hierbei auf gezielte Gehirnfitnessübungen, die in jeder Position bis ins hohe Alter durchführbar sind, leicht zu erlernen und die Teilnehmer motivieren. Diese Übungen tragen nicht nur zur physischen Gesundheit bei, sondern fördern auch die geistige Fitness über einen langen Zeitraum. Daher wird Neurofitness in Zukunft zu einem wichtigen Trend avancieren.

4. Training im Boutique-Studio Wie in den vergangenen Jahren setzt sich der Trend, in sogenannten Boutique-Studios zu trainieren, unaufhaltsam fort und wird voraussichtlich weiter an Bedeutung gewinnen. Insbesondere zeichnen sich BoutiqueStudios durch ihre Spezialisierung auf bestimmte Fitnessbereiche aus, was zu einer hohen Effektivität führt. Diese Studios richten sich vor allem an Personen, die in einer persönlichen Atmosphäre und zu festen Zeiten trainieren möchten. Die angebotenen Disziplinen in diesen Studios umfassen hauptsächlich Yoga, Pilates, Boxen, Vibrationstraining, EMS und Personal Training. Stephan Müller Autor Der Vorstand des Bundesverbandes Personal Training e.V. ist wöchentlich als Experte für Ernährung und Bewegung bei ARD und SWR Fernsehen sowie im Radio Live im Einsatz. Mit einer Ernährungsexpertise von über 25 Jahren betreut er u.a. eine Vielzahl von Olympiasiegern, Weltmeistern und Spitzenathleten der Bundesliga und zahlreiche Endkunden. Durch die Veröffentlichung von mehr als 10 Fachbüchern hat er sein Engagement für die Förderung und Vermittlung von Ernährungs- Fitness- und Trainingskenntnissen deutlich gemacht. www.gluckerkolleg.de


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NEWS DIGITALISIERUNG

I Digitale Bonitätsprüfung mit BoniGuard Um Ihr Forderungsmanagement rechtssicher und effizient auszugestalten, empfiehlt die Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte Partnerschaft mbB das neue Produkt der SecData GmbH. Mit BoniGuard ist die Prüfung der Bonität der Mitglieder vor dem Vertragsschluss in Echtzeit möglich. Damit kann potentiellen Nichtzahlern schon bei Vertragsschluss zuvorgekommen werden und Sie können Zahlungsausfälle erheblich reduzieren. BoniGuard kann in das UnternehmensNavi eingebunden oder als eigenständige Anwendung genutzt und in Ihren Studioalltag integriert werden. info@secdata.gmbh

I Patientenaufklärung am Bildschirm Mit dem Medical Vital System der KWS GmbH wird die Patientenaufklärung in der Physiotherapie kinderleicht: Patienten erhalten die optimale Aufklärung über alle Praxisgepflogenheiten wie Zuzahlung, Privatpreise etc. leicht verständlich über ein Terminal mittels Text, Video und Ton. Und wer in seiner Praxis gerne alles schriftlich und digital fixiert haben möchte, kann sich die Aufklärung mittels Unterschriftenpad von den Patienten direkt bestätigen lassen. Es ist nun auch eine englischsprachige Version erhältlich, um Sprachbarrieren in der Praxis abzubauen. Weitere Sprachen werden folgen. www.kws-kaemmerling.de

I Zeiterfassung mit NOVENTI Flex Seit dem 13.09.2022 schreibt das Bundesarbeitsgericht die Arbeitszeiterfassung für Betriebe ab zehn Mitarbeitenden vor. NOVENTI Flex bietet eine effiziente Lösung, insbesondere für die Physiotherapie. Die App ermöglicht digitale Zeiterfassung und Schichtplanung auf mobilen Geräten. Echtzeitoder zeitversetzte Datenerfassung gewährleistet Überblick über Arbeitszeiten, Pausen und Abwesenheiten. Datenschutz ist systemseitig gewährleistet, mit Geofencing auch lokal begrenzbar.

I Digitaler Präventionskurs I Innovation bei SensoPro Der neue Hub von SensoProist eine Physio-Plattform. Dort kann den Patienten ein Training zugewiesen werden, Trainingsverlauf und-fortschritt werden sichtbar. Mit einer Karte können die Patienten das Training starten. Damit sollen das Training und der Aufwand für den Physio erleichtert werden. https://sensopro.swiss/de/

Das Unternehmen Power Plate GmbH hat ein von allen deutschen Krankenkassen zertifiziertes, onlinebasiertes § 20 Konzept entwickelt. Dabei erhält jeder Betreiber pro Teilnehmer 95 € vor Kursbeginn und die Krankenkasse erstattet die Kosten. Der digital geführte Kurs dauert 8 Wochen und ist ein ganzheitlich orientiertes Rückentraining Die Power Plate GmbH übernimmt für Sie die Abrechnung und die dauerhafte Betreuung des Teilnehmers. Ihre Aufgabe ist lediglich das Erstgespräch des Teilnehmers. www.powerplate.de

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Report zur Marktentwicklung digitaler Gesundheitsanwendungen

DiGA etablieren sich Der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung e.V. (SVDGV) hat in einem ersten Report die Entwicklung digitaler Gesundheitsanwendungen (DiGA) im Zeitraum von Oktober 2020 bis September 2023 zusammengefasst und zieht ein positives Zwischenfazit. Es gibt aber auch Kritik. Bei DiGA handelt es sich um digitale Gesundheitsanwendungen, die als Apps bei der Behandlung von Erkrankungen oder dem Ausgleich von Beeinträchtigungen unterstützen können. Sie können von Ärzten oder Psychotherapeuten auf Rezept an Patienten verordnet werden. Die Kosten tragen die gesetzlichen Krankenkassen. Zum Stichtag des vorliegenden Reports waren 49 digitale Gesundheitsanwendungen im Verzeichnis des BfArM gelistet. Der DiGA-Report betrachtet drei zentrale Erkenntnisse genauer:

1. Wachsender Markt Seit Zulassung der ersten DiGA steigt sowohl die Anzahl der DiGA im Markt als auch die Zahl der ärztlichen und psychotherapeutischen Verordnungen kontinuierlich. Seit Herbst 2020 wurden laut konservativer Schätzung des SVDGV fast 370.000 Freischaltcodes für DiGA durch Patienten eingelöst. Die GKV habe dafür 113 Millionen Euro bezahlt. Damit hätten sich im Vergleich zum Vorjahr Inanspruchnahme und Ausgaben mehr als verdoppelt. DiGA seien somit zu einer wichtigen Säule in der heutigen Versorgungslandschaft geworden.

2. Erprobungsjahr Das Erprobungsjahr schafft laut Report einen wichtigen Rahmen, um neue DiGA in die Versorgung zu bringen: „DiGA zeigen bei einer vorläufigen Listung im DiGA-Verzeichnis durch ihre systematische Datenauswertung bereits, dass klare Hinweise auf positive Versorgungseffekte vorliegen. Die überwiegende Mehrheit dieser digitalen Gesundheitsanwendungen erreicht anschließend eine dauerhafte Aufnahme durch Nachweise in einer größeren Studie.“

3. Potential für Prozessverbesserungen: Der Report spricht sich unter anderem für einen optimierten Freischaltprozess und eine deutschlandweite Informationskampagne zu DiGA aus.

Kritik an Preisen und Nutzen Bei den Reaktionen auf den Report wird einerseits der Mut Deutschlands als einer der Vorreiter in Bezug auf DiGA gelobt. Es gibt aber auch deutliche Kritikpunkte. So weist beispielsweise der GKV-Spitzenverband auf die noch ungeklärte Frage des tatsächlichen Nutzens der Apps hin. Zudem seien die Preise teils deutlich gestiegen. Der durchschnittliche Herstellerpreis bei Aufnahme für eine DiGA im ersten Jahr habe sich gegenüber dem ersten Berichtsjahr um knapp 46 Prozent auf 593 Euro erhöht. Redaktion

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››› ERNÄHRUNG UND GESUNDHEIT

Vitamin-D-Spiegel & Leistungsfähigkeit

Das Sonnen-Hormon in der dunklen Jahreszeit Welche Folgen hat ein Vitamin-D-Mangel, wie kann ich das Vitamin aufnehmen und wie bestimme ich meinen Vitaminspiegel? Stephan Müller vom GluckerKolleg fasst hier, zusammen mit einem Expertenteam aus Ärzten und Mediziner, aktuelle Erkenntnisse und neue wissenschaftliche Informationen zum Vitamin D für Sie zusammen.

Vitamin oder Hormon? Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das für viele Körperfunktionen unerlässlich ist. Es wird als ein Vitamin bezeichnet, genaugenommen ist es aber ein (Sonnen) Pro-Hormon, dessen Namensgebung und Definition zu Verwirrung führen kann. Vitamine werden definiert als ein lebenswichtiger organischer Stoff, den der Körper nur in unzureichender Menge und nicht allein herstellen kann. Aus diesem Grund müssen Vitamine von außen (z.B. über Nahrung oder

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Nahrungsergänzung) zugeführt werden. Hormone dagegen sind Botenstoffe, die im Körper selber produziert werden können und die dann im Körper verschiedene Prozesse in Gang setzen. Aus diesem Grund gibt es diese unterschiedlichen Beurteilungen beim Vitamin D. Von Vitamin D gibt es mehrere Formen z.B. das Vitamin D2 (Ergocalciferol = pflanzlicher Natur) und das Vitamin D3 (Cholecalciferol = tierischer Natur).


››› ERNÄHRUNG UND GESUNDHEIT

Sehr gut erforschtes Vitamin

Makrele und Hering sind natürliche Quellen von Vitamin D. Auch Eier, Leber und einige angereicherte Lebensmittel wie Milchprodukte, Getreide und Säfte können dazu beitragen, den Vitamin-D-Spiegel zu erhöhen. Vor allem Pilze können helfen, Vitamin D über die Nahrung hervorragend aufzunehmen, wenn man Pilze im Sommer optimal boostert.

Vitamin D ist ein sehr gut erforschtes Vitamin, und es gibt eine beträchtliche Menge wissenschaftlicher Untersuchungen und Studien zu seiner Wirkung (über 80.000 Publikationen und wissenschaftliche Veröffentlichungen). Es gibt zahlreiche Studien, die darauf hinweisen, dass ein optimaler Vitamin-D-Spiegel im Körper mit einer geringeren Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten wie Osteoporose, bestimmte Krebsarten, Autoimmunerkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder sogar im Bereich Viruserkrankungen bzw. Corona in Verbindung gebracht wird. Aus diesem Grund sollte das gesamte Jahr immer mindestens ein Spiegel von 50 ng/ml Vitamin D im Blut vorhanden sein.

Sonneneinstrahlung: Die Hauptquelle für Vitamin D ist Sonnenlicht. Regelmäßige, angemessene und gesundheitliche Sonnenexposition können helfen, den Vitamin-D-Spiegel zu erhöhen. Etwa 10-20 Minuten direkte Sonnenexposition (ohne Sonnenschutzmittel) auf Gesicht, Armen und Beinen, zwei- bis dreimal pro Woche, kann ausreichen, um genügend Vitamin D zu produzieren. Die benötigte Zeit kann je nach Hauttyp, geografischem Standort, Jahreszeit und Tageszeit variieren. ©shutterstock.com_2066945915

Die Rolle im Körper Vitamin D ist für unseren Körper vor allem wichtig, weil alle Zellen im Körper Vitamin D für eine optimale Funktion benötigen. In den Bereichen, wie Knochengesundheit, Immunsystem, Stoffwechsel, Muskel- und Darmgesundheit, Hormonregulation, Hautund Herzgesundheit sowie Stimmung und geistige Gesundheit spielt das Vitamin D deswegen auch eine entscheidende Rolle.

Möglichkeiten der Aufnahme

©KI Adobe Firefly

Ernährung: Vitamin D kann über bestimmte Lebensmittel aufgenommen werden. Fette Fische wie Lachs,

Vorsichtiger und richtiger Umgang mit Sonnenschutz: Obwohl Sonnenschutzmittel wichtig sind, um die Haut vor schädlicher UV-Strahlung zu schützen, kann übermäßige Verwendung von Sonnenschutzmittel die Fähigkeit der Haut zur Vitamin-D-Produktion verringern. Es ist sinnvoll, gelegentlich kurze Zeiten ohne Sonnenschutzmittel in der Sonne zu verbringen, um dadurch Vitamin D zu synthetisieren. Dies sollte immer in Maßen erfolgen und unter Berücksichtigung der individuellen Hauttypen und -empfindlichkeiten. Vermeiden Sie eine Verbrennung der Haut. Nahrungsergänzungsmittel: Wenn es schwierig ist, ausreichend Vitamin D durch Sonnenlicht und Ernährung aufzunehmen und zu erhalten, können hochwertige Nahrungsergänzungsmittel eine gute Option sein. Hier sollte jedoch vor der Einnahme der Nahrungsergänzungsmittel festgestellt werden, welcher Bedarf notwendig ist und es sollte die richtige Dosis für die Aufnahme von einem Vitamin D Experten festgelegt werden.

Ein optimaler Vitamin-D-Spiegel (über 40 ng/ml – besser sogar 50 ng/ml = ng/ml ist die Maßeinheit für den Vitamin D Wert im Körper) kann für Sportler zahlreiche Vorteile bringen: 1. Leistungsfähigkeit: Obwohl die Zusammenhänge komplex sind, deuten einige Studien darauf hin, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel die aerobe Leistungsfähigkeit und die Muskelfunktion verbessern kann. Das hilft Sportlern, ihre sportlichen Leistungen zu optimieren und somit im Wettkampf und im Training besser aufgestellt zu sein. 2. Muskelgesundheit und -funktion: Vitamin D spielt eine Rolle bei der Muskelgesundheit und -funktion. Es wird angenommen, dass ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel die Muskelkraft und die Muskelfunktion unterstützt. Dies ist für Sportler wichtig, da starke Muskeln für die Leistungsfähigkeit und die Vermeidung von Verletzungen sinnvoll sind. 3. Knochengesundheit: Vitamin D ist essentiell für die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung und seine Einlagerung in die Knochen. Dies ist für

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››› ERNÄHRUNG UND GESUNDHEIT

Sportler besonders wichtig, da intensive körperliche Aktivität den Knochenstress erhöhen kann. Ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel kann dazu beitragen, die Knochengesundheit zu unterstützen und das Risiko von Verletzungen, wie z.B. Stressfrakturen zu verringern. 4. Entzündungskontrolle: Vitamin D kann eine wichtige Rolle bei der Regulierung von Entzündungsprozessen im Körper spielen. Intensive körperliche Aktivität kann zu Entzündungen führen, und ein ausreichender Vitamin-D-Spiegel kann dazu beitragen, diese Entzündungen zu kontrollieren und runterzufahren, um somit die Erholungszeit nach dem Training und dem Wettkampf zu verkürzen. 5. Immunsystem-Unterstützung: Sportler, die sich intensiven Trainingsbelastungen aussetzen, können ein geschwächtes Immunsystem aufweisen. Vitamin D wird mit der Immunsystemregulierung in Verbindung gebracht. Ein optimaler Vitamin-D-Spiegel kann dazu beitragen, das Immunsystem zu stärken und die Anfälligkeit für Infektionen so zu verringern.

Kann Vitamin D mit der Zeit verloren gehen? Ohne die Aufnahme von Vitamin D (über die Sonne, Vitamin-D-Nahrungsmittel oder Nahrungsergänzungsmittel) kann es zu einem Verlust von ca. 20 % oder sogar bis zu 30 % pro Monat an Vitamin D kommen. Dies tritt vor allem in den Wintermonaten von Oktober bis März in unseren Breitengraden auf. Zusätzlich können Luftverschmutzung, Rauchen, Übergewicht, (Negativer) Stress, Bewegungsmangel, falsche und schlechte Ernährung und Medikamenteneinnahmen den Verlust von Vitamin D im Körper weiter erhöhen. Bei einem Kunden aus meiner Praxis sank der Wert von Anfang Oktober bis Anfang Februar von 40 ng/ml auf unter 10 ng/ml.

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Die Bestimmung des Vitamin-D-Werts Es gibt drei Möglichkeiten, den Vitamin-D-Wert im Körper zu bestimmen: 1. Ausfüllen eines Vitamin-D-Fragebogen im Internet (stellt nur fest, ob ein Vitamin D Verlust besteht). 2. Vitamin-D-Testkit Blutuntersuchung (Serum 25-Hydroxyvitamin D). 3. Bestimmung des Vitamin-D-Wert durch einen Mediziner/Arzt.

Vitamin-D-Zusatzpräparaten verursacht, insbesondere wenn sie in hohen Dosen und ohne Aufsicht von Fachpersonal eingenommen werden. Die Toxizität kann jedoch auch durch hohe Sonnenexposition oder den Verzehr außergewöhnlich großer Mengen von Vitamin D reichen Lebensmitteln auftreten. Die Symptome einer Vitamin-D-Toxizität können Übelkeit und Erbrechen, Appetitverlust, Gewichtsverlust, Müdigkeit, Verwirrtheit, erhöhter Durst und häufiges Wasserlassen und/oder erhöhter Kalziumspiegel im Blut (Hyperkalzämie), der zu Nierensteinen, Nierenproblemen, Herzproblemen und anderen Komplikationen führen kann, sein.

Fazit: Erst Messung, dann Anpassung ©shutterstock_2224623993

Der optimale Zielbereich von Vitamin D sollte zwischen 40 – 90 ng/ml oder zwischen 100 – 225 nmol/l liegen. Es ist wichtig, dass zur Auffüllung von Vitamin D im Körper auch die Versorgung mit Magnesium, Vitamin K2 und Vitamin A optimal vorliegt, um das Vitamin D richtig aufzunehmen. Wenn es in diesen drei Bereichen zu einem Mangel kommt, kann auch die Aufnahme von Vitamin D nicht optimal funktionieren.

Ist eine Überversorgung mit Vitamin D möglich? Durch zahlreiche Studien wurde herausgefunden, dass eine Überdosierung eher selten vorkommt, aber nicht vollkommen ausgeschlossen ist. Dies ist als Vitamin-D-Toxizität bekannt. Vitamin-D-Toxizität tritt auf, wenn der Körper über einen längeren Zeitraum hinweg zu hohe Mengen an Vitamin D aufnimmt, was zu unerwünschten gesundheitlichen Auswirkungen führen kann. Die meisten Fälle von Vitamin-D-Toxizität werden durch die übermäßige und unkontrollierte Einnahme von

Um eine Unter- und Überversorgung mit Vitamin D auszuschließen sollte immer zuerst der Vitamin-D-Spiegel professionell gemessen werden (über ein angerkanntes Labor oder bei einem Mediziner). Danach erfolgen eine sinnvolle Anpassung und eine erneute Messung zur Überprüfung. Weitere Infos auf www.Dein-Vitamin-D-Booster.de Stephan Müller Autor Der Vorstand des Bundesverbandes Personal Training e.V. ist regelmäßiger Experte für Ernährung und Bewegung bei ARD und SWR Fernsehen sowie im Radio. Mit einer Ernährungsexpertise von über 25 Jahren betreut er u.a. eine Vielzahl von Olympiasiegern, Weltmeistern und Spitzenathleten der Bundesliga als auch viele Endkunden. Durch die Veröffentlichung von mehr als 10 Fachbüchern hat er sein Engagement für die Förderung und Vermittlung von Ernährungs- Fitness- und Trainingskenntnissen deutlich gemacht. www.dein-vitamin-d-booster.com


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I Die volle Dosis Gesundheit Bestsellerautor Dr. med. Ulrich Strunz zeigt anhand seiner besten Tipps für Herz, Gehirn, Darm, Rücken, Gelenke und das Immunsystem, was unser Körper braucht, um rundum gesund zu sein: Mit der richtigen Bewegung und Ernährung, gezielter Entspannung und ausreichend Schlaf aktivieren wir die Selbstheilungskräfte, beugen Krankheiten vor und bleiben jung. Die besten Tipps aus der 77-Tipps-Bestseller-Reihe erstmals in einem Band – komplett überarbeitet und um Erkenntnisse der Genforschung ergänzt. Ulrich Strunz: 111 Tipps für einen gesunden Körper, Heyne Verlag 2023.

I Gesundheitsfaktor Zimt Zimt ist nicht nur ein beliebtes Gewürz, sondern bietet auch gesundheitliche Vorteile wie entzündungshemmende Wirkung, Blutzuckerregulierung und Unterstützung der Gehirnfunktion. Ernährungsexpertin Nancy Chen präsentiert vielfältige Rezepte mit Zimt, von Curry bis Chai Latte, und bietet umweltfreundliche Lösungen für Gesundheit, Körperpflege und Haushalt in ihrem Buch der „Alleskönner“-Reihe. Nicht zuletzt dank Zimt wird jedes Gericht zu einem aromatischen Erlebnis. Nancy Chen: Alleskönner Zimt, riva Verlag 2023.

I Ein erheblicher Unterschied Das Wissen über Vitamine hat in den letzten Jahren stark zugenommen. Andreas Jopp, Medizinjournalist und Bestseller-Autor, zeigt mit den neusten Studien, warum eine optimale Vitaminversorgung sich für jeden lohnt und unnötige Risiken senkt. Dabei geht der Autor auf Faktoren für den Bedarf und die richtige Dosierung ein und gibt Tipps für den Vitaminkauf. Andreas Jopp: Risikofaktor Vitaminmangel, TRIAS Verlag Januar 2024.

I Anti-Stress-Ratgeber Ernährungsberaterin und Stresscoach Sina Schwenninger und Internistin Dr. Nicolle Lindemann verraten in ihrem Buch, welche unterschiedlichen Arten von Stress es gibt, warum Stress oft mit übermäßigem Essen kompensiert wird, und wie dieser Teufelskreis durchbrochen werden kann. Dieser Ratgeber dient als fundiertes Anti-Stress-Hilfsmittel und ist ein Must-Read für alle, die sowohl dem Alltagstress als auch dem Stressbauch ein Ende bereiten wollen. Sina Schwenninger, Nicolle Lindemann: Weg mit dem Stressbauch, Südwest Verlag 2023.

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Ein Plädoyer für die Naturheilkunde

Mehr Schein als Sein? ©KI Adobe Firefly

Die Naturheilkunde betrachtet den Menschen als Ganzes, weshalb sie gleichermaßen einem körperlichen, geistigen und seelischen Behandlungsansatz folgt. Bei der Diagnose wird vor allem nach dem „Warum“ gefragt. Der Therapie liegt ein vernetztes Denken zugrunde. Die naturheilkundliche Denkweise ist eigentlich ganz einfach. In der Naturheilkunde geht es vor allem darum, dem Patienten die Rhythmik des Lebens bewusst zu machen sowie aufzuzeigen, was die Grundvoraussetzungen zum Gesundwerden und Gesundbleiben sind. Jeder Mensch kann so seinen natürlichen Lebensrhythmus finden und in harmonischer Ordnung mit den Naturgesetzen das eigene Dasein optimal gestalten.

Die Realität sieht anders aus Die Menschen werden immer kränker. Trotz umfangreicher medizinischer Versorgung nehmen vor allem chronische Erkrankungen zu. Im Gesundheits- bzw. Krankheitszustand der Bevölkerung hat sich in den letzten Jahrzehnten ein unübersehbarer Wandel vollzogen. Immer mehr Menschen produzieren Krankheitsbilder, die es in dieser Vielfalt und dieser Intensität zuvor noch nicht gegeben hat.

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Neue Krankheitsbilder ... In der Zusammenarbeit mit Patienten zeigt sich immer häufiger, dass Diagnose und Therapie zunehmend schwieriger werden. Die heutigen Erkrankungen weichen vermehrt von den gewohnten Krankheitsbildern ab. Die Ursachen werden vielschichtiger. Und die körpereigenen Regulationsbzw. Selbstheilungssysteme sind immer stärker gestört oder gar blockiert. Schon geringe Belastungen bringen gehäuft das „Fass zum Überlaufen“ und lösen eine Erkrankung aus. Eine Vielzahl wechselwirkender belastender Faktoren führen zu diesem Punkt. So beispielsweise: ››› zunehmende Umweltbelastung, ››› psychische Überforderungen in Beruf und Freizeit,

››› die Reizüberflutung durch die (sozialen) Medien, ››› unzureichende Erholungsphasen, ››› die massive Zunahme der elektromagnetischen Belastungen durch Handys, Funkmäuse, Mikrowelle, 5G etc. ››› die denaturierte und genmanipulierte Ernährung. Wir können schon gar nicht mehr von Lebensmitteln sprechen, sondern nur noch von Nahrungsmitteln.

... erfordern neue (Natur-)Heilverfahren Selbst viele Naturheilverfahren, die früher erfolgreich waren, greifen heute kaum noch. So war zum Beispiel die Eigenblutbehandlung vor 25 Jahren die Therapie


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schlechthin, heutzutage muss sie häufig modifiziert werden, um überhaupt Wirkungen zu erzielen. Sogenannte „Sekundenphänomene“, das heißt, sofortige Wirkungseintritte, der Neuraltherapie sind immer seltener zu finden. Die klassische Homöopathie hat heute mit Symptomen zu kämpfen, die von ungünstigen Umweltfaktoren verursacht werden und welche die Mittelwahl erschweren. Ebenso geht es der Akupunktur, deren Wirksamkeit durch fortgesetzte energetische Drainagen verringert wird. Elektromagnetische Felder lassen unsere Regulationssysteme entgleisen, die Zunahme parasitärer und mykotischer Belastungen vereitelt manchen therapeutischen Erfolg. Die Folgen kann man in vier Sätzen zusammenfassen: 1. In den industrialisierten Ländern sind inzwischen bei den meisten die Selbstheilungskräfte überfordert. Dies sind – um es genau zu sagen – die körpereigenen Reaktions-, Regulations- und Kompensationsmechanismen. 2. Diese werden mit den auf den Körper einwirkenden vielen Störfaktoren – also z.B. Schwermetalle, Pestizide, E-Smog-Belastungen u.v.m. – nicht mehr fertig. 3. Akute Erkrankungen wie Schnupfen werden zu chronischen Erkrankungen, zum Beispiel chronische Nasennebenhöhlen-Entzündungen. 4. Krankheit ist in diesem Sinne die Folge von Störfaktoren, die vom Körper nicht mehr bewältigt werden können, die nicht mehr ausheilen können und so ständig kompensiert werden müssen. Im Ergebnis: Der Körper wird energetisch regelrecht „ausgelutscht“ und genauso fühlen sich viele – physisch wie psychisch!

Aber nicht nur die gegenwärtige überaus belastende Situation ist für die Chronifizierung von Erkrankungen verantwortlich, sondern auch die orthodoxe Schulmedizin selbst. Ihre starre Haltung gegenüber wirklichen Neuerungen verhindert die Einführung vieler neuer grundlegender Erkenntnisse in der biologischen Medizin.

Die Grundlage: Alles ist Materie Alles um uns herum und alles in unserem menschlichen Körper ist Energie – bis in den kleinsten Atomkern hinein. Die Frage, ob alles aus Materie oder doch eher aus Energie besteht, ist nicht neu. Wenn jedoch alles Materie ist und Materie Energie ist, dann ist alles Energie. Energie steuert Materie – und nicht umgekehrt – und somit kann unser Geist durch seine „Gedankenenergie“ Materie lenken. Sinnbildlich dafür kennen wir alle die alte Volksweisheit „der Glaube versetzt Berge“. Entscheidend ist, dass diese ursächliche Ebene der Materie – nämlich die Energie – von der ortho-

doxen Schulmedizin nicht wahrgenommen und anerkannt wird, obwohl die Quantenphysik es längst wissenschaftlich bewiesen hat. So ist es nicht verwunderlich, dass die konventionelle Medizin in ihrer materialistischen und linearen Denkweise den Menschen weder in der Diagnose noch in der Therapie ganzheitlich – also psychisch, bio-physikalisch, bio-energetisch, bio-chemisch und bio-mechanisch in ihren Wechselwirkungen – wahrnimmt. Erstes Ziel eines jeden Therapeuten ist das Gesundwerden des Patienten – bis hierher ist die Parallele zur klassischen Schulmedizin gegeben, wenn auch mit einer anderen Herangehensweise. Das nicht weniger wichtige zweite Ziel ist allerdings das Gesunderhalten bzw. das Gesundbleiben des Patienten. Deshalb lautet meine Antwort ganz klar: Naturheilkunde – oder vielmehr ganzheitliche Medizin – ist in jedem Fall mehr Sein als Schein! Martin Keymer

Autor

Martin Keymer ist international anerkannter Dozent, Therapeut und Forscher rund um das naturheilkundliche Paradigma Körper, Geist und Seele. Seine Einblicke gibt er seit 40 Jahren in Seminaren weiter. Das von ihm gegründete l.M.U. College fokussiert dieses Wissen als internationale und unabhängige Forschungs- und Bildungseinrichtung. Homepage: https://therapeutisches-haus.de/

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INKO macht dieses Jahr Plus Sonst kennt man ein Plus ja nur noch vom Kassenzettel, aber INKO geht auch hier den verbraucherfreundlichen Weg — und bietet ab März mit seinem Whey Protein+ ein Mehr an Geschmack, Löslichkeit und Auswahl. In den Geschmacksrichtungen Schoko, Erdbeere, Kirsch, Cookies und Vanille erhältlich, überzeugt das Whey Protein+ mit 24 g Eiweiß pro Portion und einem Eiweißanteil von bis zu 80 %, bei einem Chemical Score von mindestens 165.

Noch mehr Auswahl beim Active PRO 80® Auch beim Active PRO 80® kommen die Rother Ernährungsspezialisten ihren Kunden entgegen. Denn den superbeliebten und supercremigen Proteinshake gibt es jetzt auch wieder in den Kult-Sorten Citrus-Quark und Espresso-Macchiato. Hm! Auch ein klarer Pluspunkt! Zumal der inkospor®-Klassiker auch im neuen Geschmacksgewand seiner Qualitätslinie treu bleibt: bis zu 4.650 mg BCAAs pro Portion, dazu 9 Vitamine und 3 Mineralstoffe, 80% Eiweiß — und komplett fett- und zuckerfrei. Um die Nuss geht es für alle, denen ein gesunder Lifestyle ebenso wichtig ist wie ein erfolgreiches Body-

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shaping: Denn die inkospor® Riegel gibt es ab dem ersten Quartal 2024 auch mit Nuss-, zusätzlich zu den vielen leckeren Sorten, die INKOs Riegel zu absoluten Nasch-Ikonen im Trainingsalltag machen.

Veganer Protein-Riegel Veganer, aber natürlich auch NichtVeganer dürfen sich auf einen leckeren Protein-Riegel freuen. Dieser überzeugt nicht nur durch seinen Geschmack, sondern enthält mindestens 22 % Protein und 64 mg L-Carnitine pro Riegel.

Erhältlich ist dieser in den Sorten Raspberry Brownie und Kakao Nibs. Beide Riegel sind mit einem dunklem Kakaoüberzug.

Neues EAA-Pulver Auch das neue EAA-Pulver in der Geschmacksrichtung Pfirsich-Eistee, das ab Februar zu haben sein wird, ist INKO pur, enthält das neue Produkt doch alle wichtigen Essenziellen Aminosäuren und die besonders für den Muskelaufbau wichtigen BCAAs. Einfach mit Wasser mischen, und schon hat man einen leckeren, fruchtigen Drink mit toller Wirkung. Und damit ist noch lange nicht Schluss mit dem Plus. Noch bis zum 16. März 2024 läuft die beliebte Eiweiß-Aktion mit starken Rabatten. www.inkospor.de


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››› MARKETING & MANAGEMENT

Selbstständigkeit – nein, danke!

Gute Zeiten, schlechte Gründer Die Zeiten haben sich geändert. Stand das Ziel, sich als Physiotherapeut selbstständig zu machen und eine eigene Praxis zu führen, vor einigen Jahren noch hoch im Kurs, so sieht das heute ganz anders aus! Wo liegen die Ursachen dafür? Ab dem ersten Werktag dieses Jahres muss ein GKVRezept beim Arzt nicht mehr für den Patienten ausgedruckt wurde, sondern wird über die Gesundheitskarte digital gespeichert. Auf die Frage in der Arztpraxis, ob das Prozedere Probleme bereite, erhalte ich die Antwort: „Bei uns nicht, aber vielleicht in der Apotheke?“ Mitnichten! In Rekordzeit wird das Medikament papierlos in der Apotheke ausgehändigt. Auch hier gibt es keinerlei Probleme. So schnell ändern sich die Vorzeichen.

Die deutschen Heilmittelerbringer hinken der Entwicklung hinterher Dieser selbstverständliche digitale Prozess endet jedoch abrupt vor der Praxistür eines Heilmittelerbringers. Kommt ein Patient in eine Physiotherapie-Praxis wundert dieser sich nicht schlecht, wenn die ausgedruckte Verordnung ihm wieder hingehalten wird. So schnell können sich einerseits gewohnte Abläufe verändern und anderer-

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Durchaus berechtigte Kritik über all die Jahre hinweg wandelt sich von heute auf morgen in eine wie selbst-

verständliche Akzeptanz, als wäre der digitale Prozess nie hinterfragt worden. Und das auf beiden Seiten – seitens der Leistungserbringer wie seitens der Patienten.

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››› MARKETING & MANAGEMENT

seits kommt mancher diesem Veränderungsprozess nicht hinterher. Sollte nicht mehr aus der Leistungsfähigkeit und Kreativität der jungen Generation gemacht werden? Natürlich sollte es das. Aber auch hier kommen einige der Zeit nicht hinterher. „Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben“, so das bekannte Zitat von Gorbatschow, das mittlerweile als Synonym dafür steht, maßgebliche Entwicklungen, die in die Zukunft führen, nicht zu erkennen, ernst zu nehmen und letztendlich zu verschlafen. Praxis-Abgeber stehen nicht selten vor ihrem Lebenswerk und werden es nicht los – und sind überrascht. Denn früher war es doch völlig selbstverständlich, sich selbstständig zu machen, und es war vom damaligen Mindset her auch grundlegend erstrebenswert. Und tatsächlich müssen sich die betroffenen Praxen fragen, wo die Gründe für die Müdigkeit in puncto Selbstständigkeit liegen. Wenn Praxisinhaber sich dessen bewusst sind, erst dann können sie entsprechend etwas dagegen tun. Lassen Sie uns einen Blick auf zwei Aspekte werfen.

Die Bestandspraxen sind schuld ... Der Attraktivität einer Therapie-Praxis und der Selbstständigkeit als Praxisinhaber an sich werden keine Bedeutung beigemessen, und zwar von den Abgebern selbst. Denn schließlich müssen die derzeitigen Inhaber wie bei einer Brautschau ihre Schokoladenseite in der Bewerbung um einen Nachfolger und einen Gründer zeigen. Sucht die Praxis neue therapeutische Mitarbeiter spricht man im Marketing vom „Employer Branding“. Nichts anderes ist für die Suche nach einem Nachfolger relevant. Aber bitte immer schön authentisch bleiben. Vertrauen Sie dabei nicht den Glücksrittern im Markt, die Ihnen Avancen machen, dass durch Inanspruchnahme ihrer

Dienste das Problem schnell gelöst sei. Das ist sehr oft das viele Geld nicht wert.

… aber auch die Generation Z Höhere Vergütungsansprüche der angestellten Therapeuten können durch den Fachkräftemangel weiterhin leichter realisiert werden. Warum in die Selbstständigkeit gehen, wenn die Zeiten noch dazu so unsicher sind – aufgrund von Inflation, Krieg und Klimawandel. All das muss herhalten, um den sinkenden Mut zur Selbstständigkeit zu begründen. Schade. Denn unter diesen Therapeuten befinden sich viele potenziell geeignete Existenzgründer. Hinzukommt das neue Mindset der Generation Z. Sie wissen sehr genau, was sie wollen. In die Arbeitsmühle der Selbstständigen zu geraten, wie es sie heute noch flächendeckend gibt und jeden Tag im Praxisalltag beobachtet werden kann, gehört auf gar keinen Fall dazu.

Ist die Selbstständigkeit nur etwas für ältere Männer? Jung, weiblich, gut ausgebildet so die Quintessenz des aktuellen ETL ADVISION-Fachkräftekompass. Demnach ist deutlich erkennbar, dass die Heilmittelerbringer signifikant jünger als die Beschäftigten aller Berufe sind. Zum Beispiel sind 62,9 Prozent der Berufstätigen im Bereich Heilmittel maximal 44 Jahre alt. Unter den Beschäftigten aller Berufe liegt dieser Anteil mit 52,3 Prozent statistisch signifikant darunter. Der größte Anteil der Heilmittelerbringer entfällt auf die Altersspanne zwischen 30 und 34 Jahre. In dieser Gruppe findet sich fast jeder fünfte Beschäftigte wieder, und damit ist die Generation Z gerade im Heilmittelbereich als potenzielle Gründer außerordentlich dominant. 76 Prozent der Physiotherapeuten sind weiblich. Im Durchschnitt aller Berufe sind es dagegen 44,6 Prozent. Was für eine Diskrepanz und zudem ein entscheidender Faktor! Denn die

Teilzeitquote im Physiotherapiebereich von 52 Prozent aller Beschäftigten hängt damit eng zusammen. Ob die hohe Teilzeitquote auch mit der geringeren Bereitschaft, sich selbstständig zu machen, zusammenhängt, lässt sich dagegen nur mutmaßen.

Schlussgedanke Sei es, wie es sei. Um Lösungen zu finden und die Attraktivität der Selbstständigkeit zu steigern, muss man in der Physiotherapie-Branche einmal über den Tellerrand schauen. Der Blick geht Richtung Ärzteschaft. Unter den Ärzten gibt es seit geraumer Zeit intensive Diskussionen darüber, ob die Einzelpraxis überhaupt noch ein Modell für die Zukunft ist. In der Ärztezeitung erschien bereits im Juli 2023 das Vier-Konzepte-Modell als Prognose für eine Niederlassung 2035: „Bei einer Talkrunde der Deutschen Apotheker- und Ärztebank skizzierten ärztliche Kolleginnen und Kollegen ihre Vorstellungen einer innovativen Arztpraxis. Digitalisierung, Delegation, Flexibilität und vor allem weniger Bürokratie sind dabei entscheidende Bausteine.“ Das könnte so auch auf die Physiotherapie-Praxen übertragen werden, um die Praxis attraktiver zu gestalten und Anreize zur Selbstständigkeit zu fördern. Christoph Soldanski

Autor Betriebswirt (VWA), KMU-Berater (nach DIN 33459), Christoph Soldanski, seit über 20 Jahren in der Heilmittelbranche, leitet den Bereich Heilmittel und Sonstige Leistungserbringer bei ETL ADVISION, eine Unternehmensgruppe, die auf die Beratung im Gesundheitsmarkt spezialisiert ist – mit Steuerberatern, Rechtsanwälten, Wirtschaftsprüfern und Unternehmensberatern. E-Mail: christoph.soldanski@etl.de

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››› MARKETING & MANAGEMENT

Schlüsselqualifikationen im Projektmanagement

Maximierung der Effizienz Vom Konzern bis zum Mittelstand, vom selbstständigen Einzelunternehmer bis zu den privaten Haushalten – der finanzielle Druck wird immer höher. Und damit die Frage: Wie erreichen wir mehr mit weniger? Der Fokus liegt auf effizienteren Arbeitsabläufen, um die Produktivität zu steigern und so bessere Ergebnisse zu erzielen. Ohne exzellent ausgebildete Mitarbeiter ist dies schwer realisierbar, wenn nicht sogar unmöglich. Wobei wir wieder bei den Kosten wären. Denn auch wenn Gelder fehlen, ist der aktuelle Schulungsbedarf – bei den oben genannten Zielen vor allem im Projektmanagement – größer denn je. Der Bereich Learning and Development braucht also selbst Entwicklung. Und dies in Zeiten, in denen die Inflationsraten historische Höchst-

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stände erreichen. Obwohl Unternehmen aufgrund des Fachkräftemangels weniger Ressourcen haben, Lieferketten ständig unterbrochen werden, ein globaler Rückgang des Wirtschaftswachstums zu verzeichnen ist und auch die Konsumausgaben durch die Inflation und die Lebenshaltungskosten stark beeinträchtigt sind. All das hat verständlicherweise massive Auswirkungen auf die Entscheidung, in Aus- und Weiterbildungen zu investieren. Dabei bräuchte es gerade jetzt aufgrund der existenziellen Transformation und steigenden Nachfrage nicht nur digitale Kompetenzen.

Eine Kernkompetenz ist dabei immer wieder das Projektmanagement, weil es hilft, die Effizienz von Teams zu maximieren, Ressourcen zu schonen, Kosten zu reduzieren und zu kontrollieren, Projekte termingerecht ablaufen zu lassen und letztlich mit weniger mehr zu erreichen.

Die wichtigsten Projektmanagement-Fähigkeiten ››› Planung ist die Grundlage für jeden erfolgreichen Betrieb oder jedes Projekt – und eine Kernkompetenz, die es ermöglicht, mit weniger mehr zu erreichen. Dazu gehört die Planung des Projekt-


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zeitrahmens und der Fristen, die Zuweisung und Budgetierung von Ressourcen, das Kostenmanagement und vieles mehr.

Verantwortlichkeiten zu definieren, Missverständnisse und Fehler zu vermeiden und die Gesamteffizienz zu steigern.

››› Zeitmanagement umfasst die Planung, Terminierung, Prioritätensetzung und Überwachung aller Projektaktivitäten. Es ist einer der wichtigsten Aspekte, um mehr mit weniger zu erreichen, denn es hilft sicherzustellen, dass wichtige Meilensteine erreicht, Projekte rechtzeitig abgeschlossen und nicht unnötig Zeit verschwendet wird.

››› Budgetmanagement umfasst die Schätzung, Zuweisung und Verfolgung von Kosten während des Lebenszyklus und hilft, den Überblick über die Projektausgaben zu behalten, Kostenüberschreitungen zu vermeiden und fundierte Entscheidungen darüber zu treffen, wo Ressourcen eingesetzt werden sollen. Die Finanzen sind also ein zentraler Bestandteil, um mit weniger mehr zu erreichen.

››› Risikomanagement ist von entscheidender Bedeutung, wenn es darum geht, potenzielle Probleme, die sich auf den Projekterfolg auswirken könnten, zu antizipieren und umgehend anzugehen. Es umfasst Risiko-Identifizierung, Analyse, Reaktionsplanung, Überwachung und Kontrolle. Diese hilft Ihnen, kostspielige Fehler zu vermeiden, Nacharbeit zu reduzieren und Verzögerungen zu verhindern. ››› Kommunikation zwischen Teammitgliedern und Beteiligten ist das Rückgrat eines erfolgreichen Projekts. Möglichst klar und effektiv ist sie entscheidend dafür, mit weniger mehr zu erreichen, denn sie hilft, Projektanforderungen und -pläne klar zu umreißen, Rollen und

››› Stakeholder-Management ist extrem wichtig, weil interne und externe Interessengruppen einen großen Einfluss auf Ressourcen, Investitionen und wichtige Projektentscheidungen haben.

Deshalb ist es entscheidend, die wichtigsten Stakeholder zu identifizieren, Projektziele und -status zu kommunizieren, Erwartungen zu managen und sie bei jeder Gelegenheit um ihre Beiträge zu bitten.

Fazit In den letzten Jahren haben die Unternehmen oft spekulativ in die Zukunft investiert. Heute wird eher nach dem Bedarf im Hier und Jetzt gefragt und sehr konzentriert vorgegangen. Investitionen in zentrale Projektmanagement-Qualifikationen sind ein effektiver Weg für Organisationen, positive Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen zu erzielen und über die aktuellen Probleme hinweg vor allem langfristig Erfolg zu generieren. Russell Kenrick & Sidra Sammi

Autoren

Russell Kenrick, CEO von TSG Training und der ILX Group, ist seit mehr als 15 Jahren im Bereich L&D tätig. Seine Leidenschaft liegt in den Bereichen persönliche Entwicklung, datengetriebene Entscheidungsfindung und Lerntechnologie, die bei der Transformation von Unternehmen und Arbeitsplätzen eine immer größere Rolle spielen. www.ilxgroup.com/eur Sidra Sammi, seit 2022 bei der ILX Group für die Geschäftsentwicklung DACH verantwortlich, vereint über ein Jahrzehnt an umfassender Expertise im B2B-Vertrieb. Ihre Stärke liegt im Identifizieren spezifischer Herausforderungen in Organisationen und der Präsentation maßgeschneiderter Lösungen. www.ilxgroup.com/eur


››› MARKETING & MANAGEMENT

Kopfstandtechnik in der Praxisanwendung zur Mitarbeitergewinnung und -bindung ©shutterstock.com_130214537

Alles steht kopf Zur Lösungssuche in Management und Marketing bietet die Umkehr- bzw. Kopfstandtechnik einen einfach anzuwendenden Ansatz – ganz unabhängig, ob es sich um Employer Branding, kollegiale Beratung, schwierige Klientel oder um die Neuausrichtung der Praxis handelt. In der Therapie, zum Beispiel bei Kiefergelenksdysfunktionen, wird die Umkehrtechnik schon längst genutzt. Die Idee dahinter ist simpel. Bisher angenommene Haltungen, Einstellungen oder Kenntnisse und übliches Vorgehen – zum Beispiel Denkpfade, Abläufe oder Standards – werden auf den Kopf gestellt. Im Grunde geht es also um die Reflexion des Bisherigen aus umgekehrter Perspektive. Damit können sowohl Probleme als auch neue Aufgaben im Fokus stehen.

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Wechseln Sie die Perspektive Wichtig ist die Bereitschaft, sich auf den Perspektivwechsel einzulassen. Häufig gelingt dies mit der Kopfstandtechnik sehr gut. Denn statt wie üblicherweise im Brainstorming direkt „gute“, „optimale“ oder „passende“ Ideen hervorbringen zu müssen, wobei Sie sich dabei möglicherweise selbst im Weg stehen, sind alle Gegenargumente aufzuführen. Daher ist diese Problemlösetechnik auch als Flip-Flop-, Verfälschtes-Ziel- oder Provokationstechnik bekannt.

Die Kopfstandtechnik dauert ca. 45 bis 60 Minuten und ist allein oder mit Moderator bis 20 Personen möglich. Als Material sind ein dreigeteiltes DIN-A4-Blatt oder drei Metaplankarten ausreichend. Bei größeren Gruppen bieten sich Moderationsmaterial, Flipchart-Papier, Whiteboard oder Metaplanwand an.

Die Methode in der Praxis Der Ablauf erfolgt in fünf Phasen, die exemplarisch für ein Praxisteam dargestellt werden:


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Was muss ich tun, damit

Maßnahmenliste, damit

- ich unzufrieden mit meiner Arbeit bin? - das Team demotiviert ist? - die Gehaltsverhandlung scheitert? - die Patienten lange warten müssen? - ich im Vortrag den Faden verliere? - ich das Gespräch vermassele? - ich keine Zeit für die Übungen habe? - …

- meine Arbeit sinnvoll und bereichernd ist. - sich das Team als Teil des Praxiserfolgs erlebt. - ich mit meinen Argumenten überzeuge. - die Patienten kurzfristig einen Termin erhalten. - der Vortrag inhaltsreich, in der vorgegebenen Zeit und authentisch ist. - ich das für mich schwierige Gespräch mit Empathie und gleichzeitig sachlichen Abstand gestalte. - ich die Übungen auch in schmerzfreien Intervallen mache. - …

Was muss ich tun, damit - ich unzufrieden mit meiner Arbeit bin? - das Team demotiviert ist? - die Gehaltsverhandlung scheitert? - die Patienten lange warten müssen? - ich im Vortrag den Faden verliere? - ich das Gespräch vermassele? - ich keine Zeit für die Übungen habe? - …

1. Vorbereitungsphase Drei Flipchart-Bogen werden nebeneinander angebracht. In der Mitte wird ein auf dem Kopf stehendes Strichmännchen gezeichnet. Alle nutzen Metaplankarten gleicher Farbe beispielsweise in Rot. 2. Problemstellungsphase Das Praxisteam grenzt das Problem ein. Grob geht es um das Gewinnen und Halten von Physiotherapeuten. Daraus leitet sich die übergeordnete Fragestellung ab: „Wie gewinnen wir Physiotherapeuten und wie halten wir sie?“ Die Frage wird oben auf dem rechten Flipchart-Bogen notiert. 3. Umkehrphase Nun wird die Frage bzw. die Aufgabe auf den Kopf gestellt und lautet: „Was müssen wir tun, damit möglichst kein Praktikant bei uns anfängt und falls doch, möglichst wieder kündigt?“ Diese Frage wird auf dem linken Flipchart-Bogen oben notiert. Das rechte Blatt wird gefaltet, um die Fragestellung zu verdecken. 4. Arbeitsphase 1 + 2 Alle sind aufgefordert, Wege zu finden, um das gemeinsame Ziel zu erreichen: „Bei uns fängt keiner an und falls doch, kündigt er sofort wieder.“ Alle Punkte werden auf die linke Seite übertragen und bereinigt. Dopplungen werden entfernt und eventuelle Unklarheiten durch Umformulierung beseitigt. Zur Übersicht bietet es sich an, die Aspekte untereinander anzubringen. Der zweite Teil der Arbeitsphase wird vorbereitet, indem das mittlere Blatt gedreht, also das Männchen vom Kopf auf die Füße gestellt wird. Wenn der Mund vorher ein Querstrich war, wird mit einem Bogen ein „Lachen“ ausgedrückt. In Kombination mit den erhobenen Armen zeigt sich das Männchen in Siegerpose. Hirnphysiologisch ist dies zur Einstimmung wichtig. Alle nutzen Metaplankarten einer Farbe und halten zu jedem Aspekt auf der linken Seite das komplette Gegenteil fest. Es können auch mehrere Gegenteilmaßnahmen sein.

Nach der Ideensammlung werden alle festgehaltenen Überlegungen auf die rechte Seite übertragen und durch Streichen von Dopplungen, Ergänzungen oder Präzisierungen bereinigt. Die immer noch abgedeckte Fragestellung wird aufgedeckt. Jetzt liegt eine Maßnahmenliste vor, um geeignete Mitarbeiter zur Stärkung des Praxisteams zu gewinnen und langfristig zu halten. 5. Bewertungsphase Das Team konzentriert sich auf die Maßnahmen und entfernt hierzu den linken Flipchart-Bogen. Das Bewerten erfolgt mit Blick auf das Anliegen des Teams gemeinsam. Dazu hilft zum Beispiel eine Punktabfrage. Somit werden die Lösungen hinsichtlich unterschiedlicher Kategorien, wie Dauer der Maßnahmen, Kosten der Umsetzung, Qualifikation, Anschaffung, Verantwortlichkeiten, eingeschätzt. Davon leitet sich wiederum für alle transparent ab, wer was wann als Teil des Teams selbst in die Hand nehmen muss, damit das Praxisteam langfristig besetzt und zufrieden ist und schließlich zur Patientenzufriedenheit beiträgt. Die weitere Konkretisierung, Entscheidung und Planung liegt in der Verantwortung der Praxisleitung. Übrigens ist die Kopfstandtechnik auch zur Patientenedukation geeignet, wenn es um Motivation, Eigenübungsprogramm oder Ernährung geht. Claudia Winkelmann

Autorin Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann ist Physiotherapeutin und absolvierte ein Studium der Gesundheitsökonomie. Ihre praxisbezogenen therapeutischen Kenntnisse verbindet sie mit wissenschaftlicher BWL-Expertise. Derzeit hat sie eine BWL- und Management-Professur an der ASH Berlin inne. E-Mail: winkelmann@ash-berlin.eu

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››› AVERTORIAL

Bieten Sie Ihren Mitgliedern etwas Besonderes und profitieren Sie von Mehreinnahmen

mentale wellness in Ihrem Studio Nie war es wichtiger als jetzt, auf die mentale Gesundheit zu achten und sich sowohl körperlich wie auch mental zu stärken! Studioinhaber, die Ihren Mitgliedern einen nachhaltigen Mehrwert bieten, sich von anderen Studios unterscheiden und zusätzliche Einnahmen generieren möchten, können das Tagesseminar „LOSLASSEN & KRAFT TANKEN!“ buchen. Dabei handelt es sich um ein Event, welches im kleinen Kreis mit maximal zehn Teilnehmern stattfindet. Es gibt kaum einen Spitzensportler der nicht seinen eigenes Mental-Training, seinen eigenen MentalTrainer hat. Im Seminar wird der Weg gezeigt, wie man durch das Anwenden von Mental-Techniken den Anforderungen des täglichen Lebens besser gewachsen ist und Dinge, die man früher für unmöglich hielt, nun mit Leichtigkeit schafft. Beim Training und im Leben. ››› 90

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Ihre Mitglieder profitieren vom besseren Trainingserfolg und können natürlich die erlernten Mental-Techniken in das ganze Leben integrieren und auch dort mehr Erfolg erzielen. Sie können zusätzliche Einnahmen generieren. Auf der Web-Seite www.mentale-wellness.de liegt speziell für Studio-Inhaber ein Info-Flyer zum Download bereit.

mentale wellness



››› RECHT & STEUER

Steuerliche Neuerungen 2024 – Das ist zu beachten! Das neue Jahr beginnt aus steuerlicher Sicht etwas verkrampft, denn die Ampelregierung hat es letztlich nicht geschafft, die groß angekündigten Gesetzesänderungen in Form des Wachstumschancengesetzes tatsächlich in die Realität zu überführen. Doch was gilt nun schon in diesem Jahr und was steht auf der Warteliste der nicht umgesetzten Maßnahmen?

Inflationsausgleich Bereits im Jahr 2022 hatte der Gesetzgeber ein Inflationsausgleichsgesetz verabschiedet, durch welches die sogenannte kalte Progression im Jahr 2024 abgemildert wird. Zum 1. Januar 2024 ist daher der Grundfreibetrag von 10.908 Euro auf 11.604 Euro gestiegen. Der Spitzensteuersatz von 42 Prozent Einkommensteuer beginnt ab einem zu versteuernden Einkommen von 66.761 Euro (bisher 62.810 Euro). Der Solidaritätszuschlag wird ab einer Einkommensteuer von 18.130 Euro erhoben (bisher 17.543 Euro). Die Kinderfreibeträge sind 2024 von 6.024 Euro je Kind auf 6.384 Euro angehoben worden. Das Kindergeld bleibt unverändert jedoch bei 250 Euro je Kind und Monat eingefroren. Dem Vernehmen nach sollte es für 2024 sogar noch eine weitere Erhöhung des Grundfreibetrags auf 11.784 Euro und der Kinderfreibeträge auf

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6.612 Euro geben. Ob diese verfassungsrechtlich gebotene Erhöhung aufgrund der angespannten Haushaltslage aber kommt, bleibt abzuwarten.

Neues bei der Kassenführung Physiotherapeuten rechnen ihre Leistungen in der Regel über die Krankenkasse oder über ein Bankkonto des Patienten ab. Heilmittel, Nahrungsergänzungsmittel oder Ähnliches werden aber oft bar bezahlt, sodass die neuesten Anforderungen geprüft werden sollten. Zumindest bei der offenen Ladenkasse bleibt alles beim Alten: Es genügt, wenn die Bareinnahmen wie bisher täglich gezählt werden, es entsprechend protokolliert wird und ergänzende Aufzeichnungen, unter anderem Bestellzettel, Strichlisten oder Notizen, nachvollziehbar angefertigt und aufbewahrt werden. Eine Belegausgabe ist in diesem Fall weiterhin nicht erforderlich.

Bei elektronischen Registrierkassen ist seit dem Jahreswechsel darauf zu achten, dass sie sowohl auf dem Beleg als auch bei der Protokollierung jeder Transaktion die Seriennummer des elektronischen Aufzeichnungssystems und die Seriennummer des Sicherheitsmoduls enthalten müssen. Bisher musste nur eine der Seriennummern belegt bzw. protokolliert werden. Außerdem muss der Beleg seit Anfang 2024 den Prüfwert der Transaktion aus der Protokollierung und den fortlaufenden Signaturzähler enthalten. Im Beleg muss angegeben werden, wenn mehrere Zahlungsarten verwendet wurden (z.B. Entgegennahme eines Gutscheins und Barzahlung).

Kein Aprilscherz: Steuererhöhung bei Erdgas- und Fernwärme Durch das Auslaufen der Umsatzsteuerermäßigung für Erdgas und Fernwärme ergibt sich zum 1. April 2024 für Physiotherapeuten eine


››› RECHT & STEUER

Steuererhöhung von 7 Prozent auf 19 Prozent Umsatzsteuer. Diese trifft selbstständige Physiotherapeuten, die regelmäßig nicht bzw. nur sehr eingeschränkt zum Vorsteuerabzug berechtigt sind, in der Regel überproportional stark, da Wärme ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Heilbehandlung ist und auch entsprechend eingesetzt wird. Für umsatzsteuerliche Kleinunternehmer gilt dies in besonderem Maße, weil diese überhaupt nicht in den Genuss des Vorsteuerabzugs kommen.

Entwicklung des Mindestlohns An der Lohn- und Gehaltsfront übt der höhere Mindestlohn von 12,41 Euro brutto je Arbeitsstunde weiteren Druck auf Arbeitgeber aus, die für einfache Tätigkeiten Beschäftigung bieten. Zum 1. Januar 2025 soll dieser erneut angehoben werden auf dann 12,82 Euro. Bei Jugendlichen unter 18 Jahren, Auszubildenden, bestimmten Praktikanten und ehrenamtlich Tätigen bleiben die bekannten Ausnahmen bestehen, sofern kein branchenspezifischer Tarifvertrag zu beachten ist. Mit dem Mindestlohn geht auch eine Anhebung der Mini-Jobgrenze auf ein regelmäßiges monatliches Arbeitsentgelt von 538 Euro einher. Bei einer durchgehenden mindestens 12-monatigen Beschäftigung ist also maximal ein Entgelt von 6.456 Euro zulässig (Durchschnitt einer Jahresbetrachtung). Eine unvorhersehbare Zahlung darf dabei für den Kalendermonat – zusammen mit dem laufenden Entgelt – das Doppelte der Geringfügigkeitsgrenze, d. h. aktuell 1.076 Euro, nicht übersteigen. Bei der betrieblichen Altersversorgung können jährlich Beiträge in Höhe von 8 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze steuerfrei in eine Pensionskasse, einen Pensionsfonds oder eine Direktversicherung einge-

zahlt werden. Dabei bleiben die Beiträge bis zu 4 Prozent der Beitragsbemessungsgrenze auch sozialversicherungsfrei. Für 2024 bedeutet dies, dass Beiträge bis zu 7.248 Euro (8 Prozent von 90.600 Euro) steuerfrei eingezahlt werden können, wovon 3.624 Euro sozialversicherungsfrei sind.

Änderungen im Gesellschaftsrecht durch das MoPeG Auch gesellschaftsrechtlich ergeben sich neue Spielregeln. Denn durch das zum 1. Januar 2024 in Kraft getretene Gesetz zur Modernisierung des Personengesellschaftsrechts (MoPeG) wurde die bisherige Rechtsprechung des Bundesgerichtshofs der letzten Jahrzehnte nun weitestgehend in das Bürgerliche Gesetzbuch übernommen. Hervorzuheben ist dabei, dass für Physiotherapeuten, die sich in der Rechtsform der Gesellschaft bürgerlichen Rechts (Gemeinschaftspraxis) organisiert haben, nun die Möglichkeit besteht, sich in ein neues Gesellschaftsregister eintragen zu lassen und den Rechtsformzusatz eGbR zu verwenden. Dies ist aber nur dann wirklich nötig, wenn die Gesellschaft Grundstücksgeschäfte tätigen will, beispielsweise beim Erwerb oder Verkauf einer Praxisimmobilie. Eine Eintragung ist auch dann erforderlich, wenn sich die Gesellschaft – sofern berufsrechtlich zulässig – an anderen Gesellschaften beteiligen will. Auch wenn die Änderungen für Physiotherapeuten weitgehend überschaubar sind, steckt der Teufel wie immer auch hier im Detail, sodass es sich dringend empfiehlt, Kontakt mit dem Rechtsanwalt des Vertrauens aufzunehmen und den Gesellschaftsvertrag sowie Geschäftsführungsund Vertretungsbefugnisse der Gesellschafter einmal genau unter die Lupe zu nehmen.

Steuerliche Auswirkungen durch das MoPeG Aus steuerlicher Sicht hat sich durch das MoPeG nur wenig getan. Zwar

wurde zunächst von vielen Steuerberatern befürchtet, dass sich durch den zivilrechtlichen Wegfall des sogenannten Gesamthandvermögens massive steuerliche Auswirkungen ergeben könnten. Dem ist der Gesetzgeber jedoch dankenswerterweise durch entsprechende Klarstellungen in den Steuergesetzen begegnet. Das zivilrechtlich neu zu beurteilende Gesellschaftsvermögen von Gemeinschaftspraxen ist danach weiterhin so zu behandeln, wie das bisherige Gesamthandsvermögen. Auch das Sonderbetriebsvermögen der Gesellschafter bleibt weiterhin Teil der Mitunternehmerschaft, sodass es nicht zu Zwangsentnahmen oder Ähnlichem kommt. Aufpassen muss man jedoch bei Grundstücksgeschäften hinsichtlich der Grunderwerbsteuer, wenn sich Veränderungen bei den Gesellschaftern ergeben. Denn hierzu wurde lediglich im Rahmen des sogenannten Kreditzweitmarktförderungsgesetzes Schadensbegrenzung für die Vergangenheit betrieben. Danach gelten für Umstrukturierungen vor dem 1. Januar 2024 zwar die bisherigen Grunderwerbsteuerbefreiungen bis Ende 2026 zunächst unverändert fort, sofern die fünf- bzw. zehnjährigen Behaltensbzw. Veräußerungsfristen eingehalten werden. Für Umstrukturierungen ab dem 1. Januar 2024 sind entsprechende Vorgänge allerdings nicht mehr von der Grunderwerbsteuer befreit. Der Gesetzgeber bastelt hier jedoch noch an einer großen Grunderwerbsteuerreform. Carsten Scheel

Autor Carsten Scheel ist Steuerberater im ETL ADVISION-Verbund aus Wuppertal, Fachberater für das Gesundheitswesen (DStV e. V.) und spezialisiert auf die Beratung von Heilmittelerbringern. Telefon: (0202) 2496-280 Mail: info@etl-advimed-rinke.eu www.etl-advimed-rinke.eu

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Der Anspruch auf Entgeltfortzahlung bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit

Kranke Mitarbeiter: Was Arbeitgeber wissen müssen Bei krankheitsbedingter Arbeitsunfähigkeit haben Arbeitnehmer grundsätzlich einen gesetzlichen Anspruch auf Entgeltfortzahlung durch den Arbeitgeber. Die Voraussetzungen des Anspruchs sind in den §§ 3, 4 Entgeltfortzahlungsgesetz (EFZG) geregelt. Dr. Christoph Franke wirft einen Blick auf die aktuellen Regelungen.

Notwendige Bedingung für einen solchen Anspruch ist der mindestens vierwöchige Bestand eines Arbeitsverhältnisses, § 3 Abs. 3 EFZG. Aus dem Umkehrschluss folgt, dass innerhalb der ersten vier Wochen eines Arbeitsverhältnisses keine Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall erfolgen muss. Darüber hinaus muss der Arbeitnehmer infolge von Krankheit verhindert sein, seine konkret geschuldete Tätigkeit zu erbringen. Unter dem Begriff „Krankheit“ versteht die Rechtsprechung dabei jeden regelwidrigen Körper- und Geisteszustand, der einer Heilbehandlung bedarf (BAG 07.08.91 – 5 AZR 410/90).

Sechs-Wochen-Frist Ferner darf den Arbeitnehmer kein eigenes Verschulden an seiner Krankheit treffen. Liegen diese Voraussetzungen vor, besteht der Anspruch auf

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Voraussetzungen des Anspruchs auf Entgeltfortzahlung

Entgeltfortzahlung für eine Dauer von maximal sechs Wochen. Dabei beginnt die Sechs-Wochen-Frist grundsätzlich mit dem Tag nach Beginn der Arbeitsunfähigkeit. Für den Fall einer Folge- und Fortsetzungserkrankung ist zu unterscheiden, ob der Arbeitnehmer wegen verschiedener Krankheiten oder derselben Krankheit wiederholt arbeitsunfähig ist.

Führt eine andere als die ursprüngliche Krankheit zur erneuten Arbeitsunfähigkeit, besteht ein (neuer) Anspruch auf Entgeltfortzahlung. Führt dieselbe Krankheit erneut zur Arbeitsunfähigkeit, so verliert der Arbeitnehmer den Anspruch auf Entgeltfortzahlung. Eine Ausnahme ergibt sich aus § 3 Abs. 1 S. 2 Nr. 1, 2 EFZG. Demnach besteht der Anspruch auf Entgeltfortzahlung,


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wenn der Arbeitnehmer vor der erneuten Arbeitsunfähigkeit mindestens sechs Monate nicht infolge derselben Krankheit arbeitsunfähig war oder seit Beginn der ersten Arbeitsunfähigkeit infolge derselben Krankheit eine Frist von zwölf Monaten abgelaufen ist.

Höhe des Anspruchs auf Entgeltfortzahlung Zur Festlegung der Höhe des Arbeitsentgelts dient das sogenannte Lohnausfallprinzip, welches sich aus den §§ 3, 4 EFZG ergibt. Demnach ist dem Arbeitnehmer das ihm bei der für ihn maßgebenden Arbeitszeit zustehende Arbeitsentgelt fortzuzahlen. Dabei ist zwischen dem Zeit- und Geldfaktor abzugrenzen. Maßgeblich für den Zeitfaktor ist die individuelle Arbeitszeit. Bei schwankender Arbeitszeit wird eine Durchschnittsberechnung von 12 Monaten zugrunde gelegt (BAG vom 21.11.2001 5 AZR 296/00). Unerheblich bei dieser Berechnung ist dabei die arbeitszeitrechtliche Zulässigkeit. Gemäß § 4 Abs. 1 a EFZG finden Überstunden dabei ausdrücklich keine Berücksichtigung, Kurzarbeit hingegen schon, § 4 Abs. 2 EFZG. Eine Besonderheit

findet sich bei der Abrufarbeit. Der dafür maßgebliche Referenzzeitraum liegt bei drei Monaten und ergibt sich aus § 12 Abs. 4 TzBfG.

Pflicht, dem Arbeitgeber die Arbeitsunfähigkeit und deren voraussichtliche Dauer unverzüglich, also ohne schuldhaftes Zögern, mitzuteilen.

Maßgeblich für den Geldfaktor ist die individuelle Arbeitsvergütung einschließlich aller Zulagen/ Zuschläge (Nachtzuschlag, Leistungszulage, Naturalleistungen, Nutzungsrechte). Trinkgelder sind nur dann maßgeblich, wenn sie Vergütungsbestandteil sind. Als Mindestfaktor ist dabei der Mindestlohn zugrunde zu legen (BAG vom 06.12.2017 – 5 AZR 699/16). Keine Berücksichtigung finden Überstundenzuschläge oder der Aufwendungsersatz (z.B. Fahrtkostenersatz). Der erzielbare Durchschnittsverdienst stellt sodann das Leistungsentgelt dar.

Dabei genügt zunächst die eigene Einschätzung, bis eine ärztliche Präzisierung erfolgt. Nicht erforderlich sind dabei Angaben zur Art der Erkrankung und deren Ursache mit Ausnahme von Erkrankungen, die Schutzmaßnahmen für andere erfordern, Fortsetzungserkrankungen oder AU aufgrund von Schädigungshandlungen Dritter, § 6 EFZG. Letzteres gilt, weil der Arbeitgeber in diesem Falle einen Schadenersatzanspruch gegen den Dritten im Hinblick auf die geleistete Entgeltfortzahlung hat.

Melde- und Nachweispflichten

AU-Bescheinigung und telefonische Krankschreibung

Im Zusammenhang mit dem Anspruch auf Entgeltfortzahlung im Krankheitsfall treffen den Arbeitnehmer Meldeund Nachweispflichten. Die Meldepflichten dienen der Dispositionsfähigkeit des Arbeitgebers. So soll dieser von der Abwesenheit des Arbeitsnehmers frühzeitig Kenntnis erlangen, um den Ausfall organisatorisch auffangen zu können. Nach § 5 Abs. 1 EFZG trifft den Arbeitnehmer die

Die Nachweispflichten dienen der Verhinderung von Missbrauch durch den Arbeitnehmer. Dabei ist eines der möglichen Nachweisinstrumente die ärztliche AU-Bescheinigung. Diese ist gemäß § 5 Abs. 1 S. 2 EFZG spätestens am vierten Tag der Arbeitsunfähigkeit vorlagepflichtig, wobei bei entsprechender Vereinbarung der Arbeitgeber auch eine frühere Vorlage verlangen kann.

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Wer an leichten Erkrankungen, wie Husten, Schnupfen oder Heiserkeit erkrankt ist, kann sich seit dem 7. Dezember 2023 wieder per Telefon von seinem Arzt krankschreiben lassen. Voraussetzung dafür ist, dass der Patient in der Praxis bekannt ist, keine schweren Symptome vorliegen und eine Videosprechstunde nicht möglich ist. Die Krankschreibung kann bei Vorliegen der Voraussetzungen für bis zu fünf Tage ausgestellt werden. Sofern eine Videosprechstunde stattgefunden hat, auch für bis zu sieben Tage. Sind Patient und Hausarzt einander nicht persönlich bekannt, kann ebenfalls auf Grundlage einer Videosprechstunde telefonisch krankgeschrieben werden. Dies dann bis zu drei Tage. Die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (eAU) geht mit der vorgenannten Krankschreibungsregelung Hand in Hand. Seit dem 1. Januar 2023 rufen die Arbeitgeber diese nun auf elektronischem Wege direkt bei der Krankenversicherung

ab, sobald Mitarbeiter sich krankgemeldet haben. Das Verfahren bei Krankmeldungen von Mitarbeitern wurde mit diesen Schritten nun vollends digitalisiert und vereinfacht.

Umgang mit der AU-Bescheinigung Eine ordnungsgemäß ausgestellte Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung stellt ein Beweismittel für das Vorliegen einer krankheitsbedingten Arbeitsunfähigkeit dar. Aus dieser folgt die tatsächliche Vermutung der dort festgestellten Arbeitsunfähigkeit. Hat der Arbeitgeber Zweifel an der Authentizität der Bescheinigung, reicht in der Regel kein einfaches Bestreiten aus. Zwar kann der Arbeitgeber den Beweiswert der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erschüttern, dies setzt jedoch voraus, dass tatsächliche Umstände dargelegt und im Streitfall bewiesen werden, die ernsthafte Zweifel an der Erkrankung des Arbeitnehmers begründen.

Gelingt dem Arbeitgeber dies, kommt der ärztlichen Bescheinigung kein Beweiswert mehr zu. Erwähnenswert hierzu ist ein Urteil des Bundesarbeitsgerichts vom 08.09.2021 (5 AZR 149/21), wonach der Beweiswert einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung erschüttert ist, wenn diese zeitgleich mit der verbleibenden Dauer des Arbeitsverhältnisses nach Eigenkündigung des Arbeitnehmers ist. In diesem Falle kann der Arbeitnehmer aber gleichwohl noch durch ein entsprechendes, neues Zeugnis eines Arztes die Arbeitsunfähigkeit beweisen. Dr. Christoph Franke Autor Dr. Christoph Franke ist Partner der Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte PartmbB. Speziell für die Fitnessbranche hat die Kanzlei verschiedene Rechtsberatungskonzepte entwickelt, die den Studiobetreiber entlasten und ihm Zeit für sein Kerngeschäft verschaffen.

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