TT- Digi 01/2022

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TT-DIGI

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT

www.tt-digi.de

Ausgabe 1-22 / Februar 2022

VIRTUAL TRAINING CYCLE Indoor Cycling für alle – Jederzeit! ››› Interviews: ERGOFIT®, INKO und aktivKONZEPTE

››› Marktübersicht: Therapieliegen

››› Recht: Mietzahlungspflicht & Corona

››› Umfrage: Wie digital ist die Physiotherapie?

››› Mitarbeitergewinnung: Darauf kommt es an

››› Long-Covid: Bewegungstherapie hilft TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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››› RUBRIK

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG


››› EDITORIAL

Medienpartner des Deutschen Fitnesswissenschaftsrats

Medienpartner der therapie Leipzig

Das Wachstum bestätigt unser Konzept Liebe Leser und Kunden, der Verlag für Prävention und Gesundheit hat sich in den vergangenen zwei Jahren hervorragend entwickelt und ein enormes Wachstum verzeichnen können. Daher war es möglich, die Frequenz der TT-DIGI von fünf Ausgaben im Jahre 2020 auf mittlerweile acht Ausgaben in 2022 zu steigern. Unzählige Zuschriften mit positiven Rückmeldungen sowie persönliches Feedback bestätigen uns, dass wir mit unserem Ansatz, sowohl die Betreiber von Therapie-Einrichtungen, die sich als (Gesundheits-)Unternehmer und nicht nur als „Heiler“ verstehen, als auch die Betreiber von qualitäts- & gesundheitsorientierten Fitness-Studios inhaltlich zu adressieren, absolut richtig liegen. In diesem Zusammenhang ist auch das TT-DIGI-Team kontinuierlich gewachsen und besteht bereits aus sieben festen Mitarbeitern, die dazu beitragen, die inhaltliche Qualität auf sehr hohem Niveau zu halten.

Im Namen aller Kollegen beglückwünsche ich Herrn Hambloch zu seiner Beförderung und weiß, dass die TT-DIGI unter seiner Regie weiterhin Ihren positiven Weg gehen wird! In der vorliegenden Ausgabe geben wir Ihnen wie gewohnt einen Überblick auf das aktuelle Geschehen in der Branche. Besonders interessant dürften die Marktübersicht zum Thema Therapieliegen (S. 58) sowie die Interviews zu 40 Jahren INKO (S. 22) und zum Führungswechsel bei ErgoFit (S. 30) sein. Viel Spaß bei der Lektüre!

Patrick Schlenz, CEO

Mann der ersten Stunde ist unser bislang leitender Redakteur Herr Philipp Hambloch, der bereits sein Volontariat bei mir absolviert hat. Seit April 2021 in Festanstellung, wurde er zum 01.01.2022 zum Chefredakteur befördert. Unsere Mitarbeiter haben sehr viele Freiräume, die dafür sorgen, dass nicht nur Verantwortung geteilt wird, sondern auch Entscheidungskompetenzen auf möglichst viele handelnde Personen verteilt wird. Für uns ist diese Vorgehensweise ein wichtiger Schritt, um weiterhin wachsen zu können.

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››› INHALT

››› SZENE & EVENTS

Szene News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 Titelstory: Indoor Cycling für alle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Jubiläumsinterview: 40 Jahre INKO. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

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Claus Umbach über seine lange Zusammenarbeit mit INKO . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26 Persönlichkeiten aus der Branche: Rainer Mehl . . . . . . . . . . . 28 Interview zum Führungswechsel bei ERGOFIT® . . . . . . . . . . . . 30 Das Hygienekonzept in der Halle 22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34 News Science. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36 Die Inneneinrichtung im STUDIOFIVE in Düsseldorf . . . . . . . . 38 Sicheres Training & sichere Therapie mit EXIRUS . . . . . . . . . . 40

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Vorschau: therapie LEIPZIG 22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42 Digitalisierungsumfrage der therapie LEIPZIG . . . . . . . . . . . . . 46 Premiere: FIBO Congress im April 22 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 ››› THERAPIE

News Therapie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54

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Marktübersicht Therapieliegen mit MPG-Zulassung . . . . . . . . 58 Bewegungstherapie & Long-Covid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62 Zukunftsmarkt Diabetes: Basiswissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 Die richtigen Angebote bestimmen die Nachfrage . . . . . . . . . 68 Die Fortbildung zum Patientenmanager . . . . . . . . . . . . . . . . . . 72 Ein Praxisbeispiel für Willensstärke und Lebensmut . . . . . . . 74 Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

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››› INHALT ››› VORSCHAU

››› TRAINING

News Training & Buchtipps. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Erfolgsfaktor Biohacking . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 Training mit der Zielgruppe 50+. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 88 Emotionale Kundenbindung per Bike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Thomas Kotsch berichtet: What about Greifswald?! . . . . . . . . . . . . . . 94 ››› DIGITALISIERUNG

News Digitalisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

98 Das Therapeut-Patienten-Verhältnis im digitalen Zeitalter . . . . . . 100 Digital Detox: Wo sollten wir Grenzen ziehen? . . . . . . . . . . . . . . . . . 104 aktivKONZEPTE: Flexible Angebote in schwierigen Zeiten . . . . . . . . .

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››› MARKETING & MANAGEMENT

108 Mitarbeitergewinnung: Das Image zählt . . . . . . . . . . . . . . 110 Neukunden gewinnen mit Abnehmkonzepten . . . . . . . . . . 112 Strukturierte Unternehmenskommunikation, Teil 2 . . . . . 116 Entscheidungen über Leben und Tod der Einrichtung . . . 118

Mitarbeitergewinnung: Das richtige Mindset . . . . . . . . . .

108 ››› RECHT & STEUER

BGH zur Mietzahlungspflicht bei coronabedingter Betriebsschließung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 122 Fragen zum Impfnachweis für Heilmittelerbringer . . . . . . . . . . . . . . 126 Coronahilfen für Fitness-Studios mit physiotherapeutischen Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128

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››› ERNÄHRUNG & WELLNESS

News. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 132 Buchtipps . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 133 So stärken Sie ihre Abwehrkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 134 ››› INSERENTENVERZEICHNIS ››› IMPRESSUM. . . . . . . . . . . . . . .

››› VORSCHAU AUSGABE 2-22 Freuen Sie sich in der nächsten Ausgabe auf einen Artikel zu Beispielen über die Nachhaltigkeit in der Branche und einen Ausblick auf die Events im Frühjahr.

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NEWS Szene I Schnell Trainingsgeräte GmbH investiert in die Zukunft

I Staffelstabübergabe bei ERGOFIT®

Zum Jahreswechsel 2022 übernahm Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen die Geschäftsführung bei ERGOFIT®. Der zukünftig ehemalige Geschäftsführer Michael Resch wird in den kommenden Jahren aus dem Beirat des Unternehmens an wesentlichen strategischen Entscheidungen mitwirken und den Change Prozess mit hoher Begeisterung begleiten. Ein Interview zum Führungswechsel lesen Sie auf den Seiten 30–31.

Die Firma Schnell Trainingsgeräte hat die letzten Monate genutzt, um die Produktionskapazitäten weiter auszubauen und auf den technisch neuesten Stand zu bringen. Zum einen hat das Unternehmen einen neuen Schweißroboter angeschafft, der sowohl die Produktivität als auch die Verarbeitungsqualität erhöht. Zusätzlich wurde eine neue Sägemaschine angeschafft, die die zu sägenden Teile automatisiert bearbeitet. Die Schnittgenauigkeit und auch die Durchlaufzeiten werden dadurch optimiert. Insgesamt hat das Unternehmen einen mittleren sechsstelligen Betrag in die Zukunft des Unternehmens investiert. www.schnell-training.com

www.ergo-fit.de/de

I Das neue Führungsteam bei ACISO Die Geschäftsleitung der ACISO Fitness & Health GmbH stellt sich unter dem neuen CEO Thomas Nemmaier mit insgesamt neun Verantwortlichen neu auf. Im Nachgang der Fusion und unter Nutzung maximaler Synergien sind die Geschäftsfelder und Marken der ACISO einzelnen Führungsmitgliedern verantwortlich zugeordnet. „Diese Weiterentwicklung in der ACISO Führungsebene ist das Ergebnis der Dynamik und Differenzierung innerhalb der Fitnessund Gesundheitsbranche und der daraus resultierenden Themenfülle, die ACISO heute bereits erfolgreich im Markt bedient“, so T. Nemmaier. Ausbau der Partnerschaft mit LES MILLS Ende 2021 haben ACISO und der Group-Fitness-Anbieter LES Mills ihre Parnerschaft nicht nur verlängert, sondern auch ausgebaut. Mit der erfolgreichen Betreuung von dem Netzwerk angehörigen Partnerstudios sollen beide Seiten von den Experten-Leistungen profitieren und sich gegenseitig unterstützen.

T. Nemmaier (CEO), R. Kriegel (COO ELEMENTS), S. Geiselhardt (COO Compliance & Contract-ing, HR) J. Scherzer (CDO Digital), T. Kielmann (COO INJOY), J. Mumdey (COO FT-CLUB), U. Schoch (COO Consulting, stellvertr. CEO), M. Heining (CMO Marketing), N. Greinwalder (CFO Finance).

Kampagne Gemeinsam mit dem Partner myline hat die ACISO Fitness & Health GmbH ein Kampagnen-Projekt entwickelt, das interessierten Clubs optimale Möglichkeiten bietet, die Neukundengewinnung anzukurbeln. Neben einem Komplettpaket, bestehend aus strategischer Beratung, Werbe- und Umsetzungs-Tools sowie einer Teamschulung, besteht für Einrichtungen, die noch kein Ernährungskonzept haben, die Möglichkeit, mit dem myintense+-Konzept von myline zu arbeiten. www.aciso.com

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NEWS Szene

I Sport Alliance übernimmt easySolution Das Hamburger Softwareunternehmen Sport Alliance hat die easySolution GmbH akquiriert. Damit bündelt die Gruppe die Teams von Magicline und easySoftware. „Für beide Unternehmen ergibt sich aus diesem Zusammenschluss eine großartige Chance, zu einem der weltweit führenden Anbieter für Management-Lösungen in der Fitnessbranche zu werden“, sagt Daniel Hanelt, Geschäftsführer der Sport Alliance.

I Neuzugang bei FACEFORCE David Hippchen ergänzt das FACEFORCE-Team. Mit diesem Schritt bleibt das Unternehmen seiner Philosophie

Daniel Hanelt und Till Heinemeyer

Gemeinsam wird nun an der Weiterentwicklung der cloudbasierten Magicline-Plattform gearbeitet, die bereits in vielen Ländern erfolgreich zum Einsatz kommt. Team und Technologie der easySolution GmbH gehen in der Sport Alliance auf. Der bisherige easySolution-Geschäftsführer Andreas Lintner scheidet aus dem Unternehmen aus und will sich in Zukunft auf die Wertstiftung in anderen Branchen konzentrieren. www.sportalliance.com/de

I BGH zur Mietzahlungspflicht bei coronabedingter Betriebsschließung Der BGH hat im Januar 2022 entschieden, dass bei einer Geschäftsschließung, die aufgrund einer hoheitlichen Maßnahme zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie erfolgte, zwar kein mietrechtlicher Mangel vorliegt, allerdings zugunsten des Mieters von gewerblich genutzten Räumen nach den Grundsätzen des Wegfalls der Geschäftsgrundlage ein Recht auf Anpassung der Miete wegen Störung der Geschäftsgrundlage i.S.v. § 313 Abs. 1 BGB in Betracht kommt. Damit eröffnet der BGH grundsätzlich die rechtliche Möglichkeit, die Miete für die Dauer der pandemiebedingten, hoheitlichen Betriebsschließungen anpassen zu können. Voraussetzung für einen solchen Anspruch ist aber, dass dem Mieter ein konkreter Schaden, also ein messbarer Umsatzrückgang, entstanden ist, wobei staatliche oder versicherungsrechtliche Ausgleichszahlungen schadensmindernd zu berücksichtigen sind. Nähere Infos zum BGH-Urteil und dessen Folgen lesen Sie auf Seite 122 ff.

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„Aus der Branche für die Branche“ treu. David Hippchen hat in den letzten Jahren im Bereich Vertrieb und Mitgliederbetreung in einer saarländischen Fitness- & Gesundheitsanlage gearbeitet. Dadurch hat er alle negativen Erfahrungen der Pandemie miterleben müssen. Hippchen verstärkt die FACEFORCE im Bereich der Beratung, um die große Nachfrage zum Thema Wiederaufbau von Mitgliedern befriedigen zu können. www.face-force.de

I EGYM Experience – die neue Ära des Trainingserlebnisses Nichts weniger als eine „neue Ära des Trainingserlebnisses“ verspricht EGYM seinen Kunden im neuen Jahr. Dazu werde das Unternehmen, so Geschäftsführer Philipp Roesch-Schlanderer in einem Webinar am 31. Januar vor rund 150 geladenen Teilnehmern, u.a. in 2022 seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung noch einmal verdoppeln.

Speziell im Blick habe man die fortgeschrittenen Nutzer im Studio, die sich auf eine ganz besondere neue, maßgeschneiderte EGYM Experience freuen dürften. Alle Einzelheiten dazu gebe es in den kommenden Wochen auf zahlreichen Events und natürlich auf der FIBO. www.egym.com


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NEWS Szene

I 0% Finanzierung für neue excio-Krafttrainingsgeräte Wer sich jetzt für die Anschaffung von neuen excio-Trainingsgeräten entscheidet, profitiert von einem 0%-Leasingangebot. Das Unternehmen berät Sie gern zu den Konzepten. Sie können zwischen einer Online- oder Live-Beratung wählen. www.excio.de

I Die ACSM-Fitness Trends 2022 Welche Spuren hinterlässt die Corona-Pandemie bei der jährlichen ACSM-Umfrage zu den FitnessTrends? Im Vergleich zum Vorjahr gibt es einige Unterschiede. Online-Training fällt von Platz eins auf neun, Heim-Training und Outdoor-Übungen landen auf den Plätzen zwei und drei.

I Kampagne der Experten-Allianz „Wir produzieren die Kranken der Zukunft“ – so lautet eine Botschaft von Prof. Dr. Ingo Froböse Mit seiner Aussage macht er auf das durch zahlreiche Studien belegte, gravierende Ausmaß von körperlicher Inaktivität und dessen Folgen in unserer Gesellschaft aufmerksam.

Die Top-10: 01. Wearables (2021: 2), 02. Heim-Training, 03. Outdoor-Übungen (4), 04. Training mit freien Gewichten (8), 05. Abnehmkurse (16), 06. Personal Training, 07. HIIT (5), 08. Training mit dem Körpergewicht (3), 09. Online-Kurse (live oder on-demand, 1), 10.Gesundheits-/Wellness-Coaching (11). Zum Artikel

Die Experten Allianz für Gesundheit e. V. nimmt diese Erkenntnisse zum Anlass für eine gemeinsame Kampagne mit Prof. Dr. Ingo Froböse zum Jahresstart 2022. Diese ist als Weckruf gedacht, der sich an Entscheider, Politiker und Vertreter der Fitnessindustrie in der Gesundheitsbranche richtet: Es ist Zeit für konkrete Strategien zur Förderung von körperlichem Training in unserer Gesellschaft! Gleichzeitig ist sie ein Appell an jeden Einzelnen, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen, körperlich aktiver zu werden und zu trainieren! www.expertenallianz-gesundheit.de

I Nächste TheraPro im Jahr 2023 Aufgrund der Corona-Regelungen und der damit verbundenen unklaren Lage wurde die für Ende Januar 2022 geplante TheraPro in Stuttgart abgesagt. 2023 heißen die TheraPro und ihre PartnerInnen wieder Physio- und ErgotherapeutInnen, LogopädInnen, PodologInnen sowie InhaberInnen gesundheitsorientierter Fitnessstudios in Stuttgart willkommen. Im erfolgreichen Messeduo gemeinsam mit der MEDIZIN, Fachmesse + Kongress, zeigt sich die TheraPro vom 03. bis 05. Februar 2023 dann wieder als Wissensbörse und Marktplatz für wegweisende Innovationen. www.therapro-messe.de

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NEWS Szene

I Marke INJOY wird 20 Vor 20 Jahren wurde die Marke INJOY von dem Begründer Paul Underberg ins Leben der Fitnessund Gesundheitsbranche gerufen. In diesem Jahr fiel der Geburtstag auf ein besonderes Datum, den 02.02.2022. Die rund 150 INJOY Studios wurden in den vergangenen Jahren wiederholt von unabhängigen Testinstituten geprüft und und dürfen sich seit 2010 als Testsieger beim Fitnessstudiotest des Deutschen Instituts für ServiceQualität (DISQ) bezeichnen. Aktuelle INJOY-Markenbotschafter sind Katarina Witt und Joey Kelly. www.injoy.de

I Wechsel bei Hansefit Dr. Alexander Wellhöfer steigt zum 1. Januar 2022 als Geschäftsführer der Hansefit-Gruppe ein und soll das Wachstum sowie die Digitalisierung des Unternehmens vorantreiben. Nach mehr als 15 Jahren an der Spitze der Hansefit-Gruppe wird CEO Jens Pracht die operative Gruppenführung ab dem 1. Januar 2022 schrittweise an Wellhöfer übergeben und nach dem Ende der gemeinsamen Übergangsphase als Gesellschafter dem Unternehmen mit seiner langjährigen Erfahrung erhalten bleiben. www.hansefit.de

I Neue Möglichkeiten mit Gympass

Gympass positioniert sich als weltweite Corporate-Wellbeing-Lösung für Fitnessstudios. Als reiner B2B-Player wächst das Unternehmen kontinuierlich. Zuletzt hat Gympass den führenden Anbieter von 1-on-1-Online-PersonalTraining, Trainiac, übernommen. Apps und Therapien für mentale Gesundheit gehören seit neuestem auch zum Angebot. Gympass ist für Partner kostenfrei, 100 % digital und ohne operativen Mehraufwand. www.gympass.com

I Coaching für PT und Microstudioinhaber Der Bundesverband Personal Training e.V. (BPT) bietet ein Web-Seminar mit einem exklusiven Unternehmenscoaching für Personal Trainer sowie Gründer und Inhaber von Mikrostudios an. Die vier Experten Jens Peter Ehlers, Matthias Kroll, Achim Baudys und Stephan Müller geben in dem vierstündigen Seminar viele sinnvolle Tipps und Hilfen für das PT- und Microstudiobusiness. www.bundesverband-pt.de/qualitaetssicherung/unternehmenscoaching-fuer-pts-und-mikrostudios/

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NEWS Szene THERAPIE

I Umsatzsteigerung – Digitalisierung – Bundesrahmenvertrag

Die Heilmittelbranche ist im Wandel begriffen, stellenweise zum Positiven - trotz Corona. Auch die Rolle der Digitalisierung wird immer wieder reflektiert. Die hier aufgeführten Publikationen stehen jeweils kostenfrei auf der jeweils angegebenen Website zur Verfügung.

Die Barmer stellte Ende 2021 in ihrem Bericht heraus, dass die Umsatzsteigerung in der Heilmittelbranche nicht bei den angestellten Therapeuten ankäme. Der Bericht besagt: „Die BARMER hat die Jahresentgeltmeldungen für die bei ihr versicherten fast 17.000 angestellten Physiotherapeuten ausgewertet. Bei diesen Jahresentgelten ist in der Zeit von 2017 bis 2020 ein Wachstum von 21 Prozent festzustellen. Dieser Zuwachs fällt also weniger als halb so hoch aus wie die Steigerung der Preise und Umsätze der Leistungserbringer im gleichen Zeitraum.“ www.Barmer.de

Die Universität Witten/Herdecke hat im Dezember 2021 eine Trendstudie präsentiert zur Zukunft der Gesundheitswirtschaft. Das Forschungsteam beschreibt in seiner Veröffentlichung, welche Umwälzungen und Herausforderungen sich für Industrie, Krankenkassen und Leistungserbringer im Gesundheitswesen abzeichnen. www.atlas-digitale-gesundheitswirtschaft.de/ projekt/trendstudie/

Rahmenvertrag Physiotherapie – Fristverlängerung Der Rahmenvertrag stellt die rechtliche Grundlage der Zusammenarbeit zwischen einer Heilmittelpraxis und den gesetzlichen Krankenkassen dar. Jede Praxis, die mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen will, ist verpflichtet, den Rahmenvertrag anzuerkennen. Das sollte bis zum 31. Januar 2022 bei der ARGE Heilmittelzulassung vorliegen. Wie die Berufsverbände am 27. Januar 2022 einhellig vermeldeten, soll nun eine verspätete Abgabe der Anerkenntniserklärung zum Bundesrahmenvertrag bis zum 30. April 2022 toleriert werden. Die Rechtsanwaltskanzlei Alt informiert auf ihrer Website über die wichtigsten Regelungen mit einem kostenlosen Download. www.rechtsanwaltalt.de/

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DKV-Report „Wie gesund lebt Deutschland“ Die Deutsche Krankenversicherung (DKV) zeigt auf, dass sich die Sitzzeiten der Deutschen verlängert haben und gleichzeitig sich 2021 die Anzahl derjenigen, die die Bewegungsempfehlungen der WHO erfüllten, im Vergleich zu 2014/2015 um 5 Prozent von 75 Prozent auf 70 Prozent gesunken ist. www.ergo.com/de/Newsroom/Reports-Studien/DKV-Report

AOK Heilmittelbericht 2021/2022 Das wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) berichtete Ende Januar 2022 von weniger Behandlungen, aber höheren Umsätzen im Jahr 2020. 2020 sind rund 9,3 Milliarden Euro für Heilmitteltherapien abgerechnet worden. Der ausgabenstärkste und vom Verordnungsumfang größte Heilmittelbereich ist die Physiotherapie. Der durchschnittliche Umsatz pro GKV-Versicherten ist von 2018 auf 2020 um mehr als ein Viertel (26,1 Prozent) gestiegen. www.wido.de/publikationen-produkte/buchreihen/ heilmittelbericht/2021/

DAK-Digitalisierungsreport 2021 Die Studie der DAK offenbarte eine Skepsis gegenüber der Telematikinfrastruktur, obwohl eine verbesserte Patientenversorgung durchaus aufgrund der neuen Technik gesehen wird. Jedoch lehnt nach diesem Digitalisierungsreport noch jeder zweite Arzt beispielsweise die elektronische Terminvereinbarung ab. www.dak.de

Bild: WIdO

ATLAS digitale Gesundheitswirtschaft

Bild: BARMER

Barmer Heilmittelreport 2021



››› ADVERTORIAL

Kids4yoga bei In Balance im Vogtland

„Ein Gewinn für die ganze Familie“ Janette Koether ist die medizinische Leiterin von zwei Premiumstudios mit angeschlossener Physiotherapie-Praxis im Vogtland. Die Physiotherapeutin setzt seit Herbst 2021 auf das Konzept kids4yoga – aus voller Überzeugung. Eigentlich hatte Koether für 2022 den Aufbau eines Kinderbereichs geplant, aber wie so oft kam Corona dazwischen. Umso besser, dass das Yoga-Konzept auch online funktioniert. Koether sieht viele Vorteile bei kids4yoga. Denn für Sie bedeutet die Umsetzung als Online-Kurs personell null Aufwand. Auch inhaltlich ist die Sächsin überzeugt. Denn es gehe um die Gesundheit der Kinder. Das Konzept kids4yoga bezeichnet Koether als „Gewinn für die ganze Familie“. Denn die Eltern könnten mitmachen, müssten es aber nicht – im Gegensatz zu anderen Ansätzen. Sie habe selbst Kinder und wisse daher, wie wichtig Bewegung für die Kleinsten sei. Manche Kinder fühlten sich auch besser, wenn sie nicht von ihren Eltern beobachtet werden.

Vorteile des Online-Kurses Zudem habe die Online-Variante den Vorteil, dass man auch Pausen machen oder zurückspulen könne, wenn eine Übung nicht direkt verstanden worden sei. In finanzieller Hinsicht bewertet die Studiobetreiberin das Angebot als „angemessen und fair“. Es gebe viel Flexibilität durch Test-Abos und unterschiedliche Module. Als Kooperationspartner bekommt das Unternehmen Provision.

››› Janette Koether

Präsenz-Angebot geplant Möglichst bald soll es an allen Standorten aber auch Präsenzkurse geben. Diese haben den Vorteil, dass sie nach erfolgreicher Teilnahme von den Krankenkassen bezuschusst werden. Koether spricht von einer guten Nachfrage unter ihren Patienten bzw. Kunden. Der Kurs passe auch gut in ihr ganzheitliches Gesundheitskonzept. Egal ob Mitglieder oder Kunde – bei ihr sollen alle aktiv bleiben. Und KinderYoga könne dann ein Start der sportlichen Karriere sein. ››› Affiliate-Beispiel Bei Abschluss eines Abos erhalten ihre Kunden 10% Rabatt und Sie als Kooperationspartner 20% Provision. Kids4yoga Abo Normalpreis: 29,70 €/Monat Preis ihres Kunden: 26,73 €/Monat Ihre Provision: 5,35 €/Monat

www.kids4yoga.de


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››› TITELSTORY

INDOOR CYCLING FÜR ALLE Jederzeit auf der Trainingsfläche Entdecken Sie das bahnbrechende neue Konzept, das ein High-Performance-Bike mit virtuellem Training verbindet, damit alle Mitglieder realistisches Indoor Cycling auf der Cardiofläche erleben – wann und wie sie wollen! Mitreißendes Indoor Cycling für alle Viele Mitglieder wollen oder können sich nicht nach dem Kursplan richten. In der aktuellen Situation sind die Möglichkeiten ohnenhin begrenzt. Gerade Trainingseinsteiger scheuen möglicherweise den Vergleich mit anderen oder möchten einfach nicht in einer größeren Gruppe trainieren. Das neue Virtual Training Cycle vom Hersteller Matrix ist die Lösung. Damit können alle echtes Indoor Cycling auf der Cardiofläche erleben – wann und wie sie wollen!

Interaktive Workouts On-Demand Ein kontrastreicher, gestochen scharfer 56 cm / 22“ Touchscreen mit einer App basierten Benutzeroberfläche bietet schnellen Zugriff auf die exklusiven Matrix-Programme wie Sprint 8, Virtual Active und Target Training. Integrierte On-Demand-Fitness-Apps motivieren die Mitglieder mit virtuellen, von Trainern geleiteten Kursen. Die Classes von iFIT, einem weltweit führenden Anbieter interaktiver, vernetzter Fitness-Technologien und Workouts, eröffnen ein besonders inspirierendes, intensives Trainingserlebnis. Das Bike variiert dabei sogar selbstständig den Widerstand anhand der Traineranweisung. Die Workouts werden in mehr als 50 Ländern auf allen sieben Kontinenten gefilmt und von über 180 der inspirierendsten Trainer der Welt geleitet, darunter Olympiasieger, Ultraläufer, Triathleten, Profi-Mountainbiker und viele mehr.

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG


››› TITELSTORY

>>> FACTS Virtual Training Cycle Was tun, wenn zwei Dinge offensichtlich füreinander bestimmt sind? So wie die exklusive, voll vernetzte Konsolentechnologie und die präzisionsgefertigten Indoor Cycles von Matrix? Klar, man kombiniert sie zu einem High-Performance-Bike mit virtuellem Trainingsangebot. > Bluetooth und ANT+: Dadurch können Trainierende ihre persönlichen Geräte wie Kopfhörer, Smartphones, Watches oder Herzfrequenzmessgeräte koppeln. > WiFi: Macht das Virtual Training Cycle mit dem digitalen Ökosystem von Matrix Connected Solutions kompatibel, einschließlich Matrix Apps und Asset Management. > Interaktives Training: 15 iFit-Kurse, die regelmäßig aktualisiert werden, und 30 Virtual Active Strecken sind auf dem Virtual Training Cycle kostenfrei verfügbar. Der Widerstand passt sich dabei automatisch den Traineranweisungen bzw. dem Geländeprofil an. > Target Training: Zielbasierte Trainingseinheiten mit visualisierten Werten wie Watt, Herzfrequenz, Distanz und Kalorien maximieren den Trainingserfolg > HIIT Workout Sprint 8: Exklusives Intervalltraining lässt in 20-minütigen Einheiten Fett schmelzen und Muskeln wachsen. > RFID: Ihre Mitglieder können sich mit ihren Transpondern dank individuell hinterlegter Daten berührungslos am Gerät einloggen und Apps oder Programme nutzen sowie ihre Trainingsdaten speichern. > Q-Faktor: Die eng zusammenliegenden Pedale gewährleisten die optimale Position von Hüfte, Knien und Füßen für ein authentisches Fahrradfeeling. > Freilauf: Damit auch Anfänger mehr Sicherheit und das gewohnte Fahrradfeeling bekommen, bleiben die Pedale stehen, sobald der Fahrer aufhört zu treten.

Die Trainierenden können mit Google Maps Street View auch ihre eigene Route überall auf der Welt erstellen, um sehenswerte Städte zu erkunden, an traumhaften Küsten entlangzufahren oder ihre eigene Heimatstadt zu besuchen, ohne den Raum zu verlassen. Der Trainingswiderstand passt sich dabei sogar automatisch an, um das Terrain zu simulieren. Wer sich beim Workout lieber unterhalten lassen möchte, streamt die persönlichen Lieblingssongs, Filme und Serien.

Die Konsole ist natürlich Bluetooth fähig und ANT+ kompatibel, damit persönliche Geräte wie Kopfhörer, Smartphones, Watches oder Herzfrequenzmessgeräte gekoppelt werden können.

zu halten oder sich ein wenig zurückzunehmen, um nicht übers Ziel hinaus zu schießen.

Trainingsziel vor Augen

Auch in Sachen Hardware haben die Matrix-Ingenieure das Cycle optimal auf die Bedürfnisse aller Trainierenden und die Anforderungen für die Nutzung auf der Cardiofläche abgestimmt. Für beste Stabilität wurde der Konsolenmast verstärkt und die Komponenten sind schweißresistent verbaut. Die Anschlüsse für Ethernetund Stromkabel wurden so in den Rahmen des neuen Bikes eingearbeitet, dass das Gerät praktisch überall auf der Cardiofläche kann – ohne störendes Kabelgewirr. Um auch Anfängern ein sicheres Training zu ermöglichen, gibt es ein Freilauf-Design, d.h. wenn der Fahrer aufhört zu treten, bleiben die Pedale stehen, während die Schwungscheibe weiterläuft. Ebenfalls anders als bei „herkömmlichen“ Indoor-Bikes, wird der magnetische Widerstand sanft und präzise über den Touchscreen eingestellt.

Effektives Training ist zielbasiert. Mit dem Matrix Target Training können sich die Sportler ihr persönliches Trainingsziel setzen, das auf fünf Messwerten basieren kann: Watt, Herzfrequenz, Umdrehungen/Min, Distanz und Kalorien. Dabei nutzt das Virtual Training Cycle die vertraute und auffällige farbige Darstellung der Trainingsleistung. So werden die Trainierenden jederzeit intuitiv angeleitet, ihre Leistung zu steigern, das Niveau

Bilder: Matrix

15 iFIT-Kurse, die regelmäßig aktualisiert werden, sind auf dem Virtual Training Cycle kostenfrei verfügbar.

Vom Kursraum auf die Cardiofläche

Mehr Infos unter www.matrixfitness.eu oder persönliche Beratung vereinbaren: mail@johnsonfitness.eu

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››› SZENE

40 Jahre INKO: Interview Geschäftsführerin Angelika Müller

››› INKO-Geschäftsführerin Angelika Müller mit TT-DIGI-Chefredakteur Philipp Hambloch.

Ein Jubiläumsjahr voller Innovationen Die INKO Internationale Handelskontor GmbH wurde am 28.01.1982 in Stein bei Nürnberg von Helmut J. Mader gegründet. In diesem Jahr feierte das Unternehmen also den 40. Geburtstag. Wir waren zu Besuch in Roth und haben mit Geschäftsführerin Angelika Müller über die aktuellen Entwicklungen im Unternehmen gesprochen. 2022 setzt INKO auf ein neues Logo und wird viele Neuheiten auf den Markt bringen.

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TT-DIGI: Frau Müller, herzlichen Glückwunsch zum Jubiläum. Was sind aus ihrer Sicht die wichtigsten Faktoren für die erfolgreiche Marktposition seit 40 Jahren?

standards. Bei uns werden beispielsweise keine Zusatzstoffe verwendet. Das Ergebnis sind moderne Produkte, die die Bedürfnisse der Kunden erfüllen.

Angelika Müller: Wir haben von Anfang an auf einen flächendeckenden Außendienst gesetzt. Dadurch sind viele persönliche Kontakte entstanden. Die Kunden bleiben uns treu aufgrund der Qualität und des Geschmacks der Produkte. Grundlage dafür ist unsere medizinische Prägung durch die Nähe zu Nutrichem. Wir verfügen über eine eigene Entwicklung und setzen uns hohe Produktions-

TT-DIGI: Wird es anlässlich des Jubiläums auch eine Feier geben?

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Angelika Müller: Aufgrund der aktuellen Situation gab es schon eine Online-Veranstaltung. Wir möchten aber im Sommer auf jeden Fall eine echte Feier für Kunden, Partner und natürlich Mitarbeiter veranstalten.


››› SZENE

TT-DIGI: Seit 2020 ist die Corona-Pandemie eine große Herausforderung für die gesamte Branche. Wie haben Sie diese Phase bisher überstanden? Angelika Müller: Wir haben im Außendienst auf Kurzarbeit gesetzt und unsere Kommunikationswege modernisiert. Zum Glück ging der Drive nicht verloren, die Mitarbeiter haben weiterhin viel Herzblut in ihre Tätigkeiten gesteckt. Wirtschaftlich konnten wir die Situation bisher auch dank unserer Mutter B. Braun auffangen. TT-DIGI: Was ist aktuell die größte Herausforderung? Angelika Müller: Generell sind gestiegene Rohstoffpreise ein Problem. Daran ist nicht nur Corona Schuld. Wir bemerken eine deutlich gestiegene Nachfrage nach Proteinen aus Asien und den USA. Dadurch kommt es zu Preiserhöhungen von 50% oder mehr. TT-DIGI: Welche aktuellen Trends sehen Sie in der Fitnessbranche? Angelika Müller: Der ganzheitliche Ansatz wird immer wichtiger. Hierfür spielt die Ernährung als Basis eine große Rolle, wofür leider noch zu wenig Bewusstsein da ist. Der klassische Studiobesucher hat sich verändert, ist nicht mehr der Bodybuilder. Statt Muskelmasse ist die Gesundheit wichtiger. Diese Ausrichtung spiegelt auch unser Neues Logo wider. Das Studio ist als sozialer Ort gefragt, nicht nur zum Zweck des Trainings. An der Theke trinkt oder isst man etwas und unterhält sich. Wir haben unsere Produkte in Funktion und Geschmack daran angepasst. TT-DIGI: Immer mehr Studios setzen im Rahmen der Digitalisierung auf automatisierte Thekenlösungen.

››› Angelika Müller Angelika Müller: Aus unserer Sicht widerspricht die Automatisierung in diesem Bereich der Bindung des Mitglieds an das Studio. Wir sind von Komplett-Modulen nicht überzeugt. TT-DIGI: Welche Rolle spielt der Therapiebereich für euch? Angelika Müller: Wir möchten uns breiter aufstellen und sehen im Bereich Reha/Therapie noch viel Potential. Zahlreiche Studien belegen die Wichtigkeit von Eiweiß für den Muskelaufbau. Das Zusammenspiel von Ernährung und Training bringt auch hier den Erfolg. Diesen Ansatz müssen wir noch besser kommunizieren. TT-DIGI: Auch im Bereich Hygiene habt ihr mit goQ ein Produkt platziert.

››› Vor Ort durften wir das neue Erbsenprotein probieren.

Angelika Müller: Hygiene wird ein Thema bleiben, auch wenn die Aufmerksamkeit zuletzt etwas nachgelassen hat. Mit goQ verfügen wir über ein schickes Produkt, das im Portfolio bleibt, aber auch noch verändert werden wird. TT-DIGI: Ist ein eigener Messestand für euch zukünftig wieder denkbar?

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››› SZENE

Angelika Müller: 2022 dürfte für viele Messen eine große Herausforderung werden. Mittelfristig könnten Messen für uns durchaus wieder ein Thema werden TT-DIGI: Was können wir von Inko im Jahr 2022 erwarten? Angelika Müller: Wir werden jeden Monat ein neues Produkt herausbringen. Im Januar sind wir mit einem Erbsenprotein in den Geschmackrichtungen Kaffee und Kirsche gestartet, im Februar folgt ein neues Whey Water. Neben weiteren Highlights werden wir auch einige Klassiker im modernen Outfit neu aufleben lassen. TT-DIGI: Was war euch bei den neuen Produkten wichtig? Angelika Müller: Das Erbsenprotein ist ein veganes Produkt, das hochwertiges Eiweiß enthält. Wir haben besonderes Augenmerk auf den Geschmack gelegt. Die Herausforderung war, einen milden und möglichst wenig mehligen Eindruck auf den Gaumen zu bringen. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

TT-DIGI: Diesen Eindruck können wir nach dem Produkttest nur bestätigen. Wir sind gespannt auf die weiteren Neuheiten. Danke für das Gespräch und alles Gute für die nächsten 40 Jahre! Das Interview führte Philipp Hambloch.

››› 1982 bis 2022: Die Meilensteine

1982: Unternehmensgründung, erste Produkte unter der Marke „inko sports“, zunächst Ausrichtung als Vollsortimenter (Sporternährung, Bekleidung, Geräte, Kosmetik). 1984: Inko startet in Österreich 1988: Start von Inko in Frankreich (bis 2019) 1992: Konzentration auf Sporternährung mit eigener Entwicklung und Produktion 1996: Einführung der Marken inkospor X-TREME und Inkospor ACTIVE 2002: Einführung des SP2-Konzeptes, mehr als 800 Studios nehmen an Aktionen teil, Marktführer mit 35,8 % Anteil (laut GfK-Studie) 2004: Beginn der Kooperation mit myline Deutschland 2007: Erfolgreiche Aktionen zum 25-jährigen Jubiläum 2012: B. Braun übernimmt Nutrichem

››› TT-DIGI-Geschäftsführer Patrick Schlenz bei der Verköstigung der neuen Produkte.

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2022: Einführung eines neues Erbsenproteins, zahlreiche neue Produkte


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„INKO hatte schon immer immer den Gesundheitsaspekt im Blick“ Studiobetreiber Claus Umbach spricht über die lange Zusammenarbeit mit INKO und was ihn am Unternehmen und den Produkten bis heute überzeugt. bereich produziert. Das war schon eine edle Gesinnung. Deshalb gibt es die Produkte auch heute noch.

TT-DIGI: Wie lange setzen Sie in ihrem Studio schon auf Inko? Claus Umbach: Ich setze seit 1984 auf INKO. In der damaligen Zeit mit der Aufbruchstimmung Fitness war es das Produkt, das nicht dem Bodybuilding Zeitgeist fröhnte.

TT-DIGI: Wie beurteilen Sie die Produktentwicklung von 1983 bis heute?

TT-DIGI: Wie würden Sie die Zusammenarbeit beschreiben? Claus Umbach: Von Anfang an bis heute ist die Zusammenarbeit exzellent. Vor allen Dingen früher hat sich die Chefetage in Person von Helmut Mader noch direkt mit den Kunden beschäftigt. INKO hat es dem Macher Helmut Mader zu verdanken, so expandiert zu haben. Dieser Mann hatte für die damalige Zeit schon einen breitgefächerten Blick für die Ziele seines Unternehmens und vor allem für Produktentwicklungen. Mader kam aus der Produktion von Krankenhausnahrung und hatte schon immer den Gesundheitsaspekt im Blick. Das Gesundheitsbewusstsein der Firma hat sich bis heute nicht geändert. Seit der Übernahme der Firma INKO durch den B. Braun Konzern hat sich das Management etwas zurückgezogen. Besonders bemerkenswert ist, dass viele Gebietsvertreter, die direkten Betreuer der Studios, jahrzehntelang einen hervorragenden Job gemacht haben.Hier möchte ich besonders Walter Köck hervorheben. TT-DIGI: Welche Aspekte gefallen Ihnen bei den Produkten am meisten?

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››› Claus Umbach Claus Umbach: Das sind absolut saubere Produkte und keines steht auf der roten Liste des Kölner Instituts für Biochemie. Die hohe Qualität, die Geschmacksvielfalt und die Zubereitungsmöglichkeiten haben mich immer begeistert. TT-DIGI: Für welche Werte steht das Unternehmen Inko? Claus Umbach: INKO hat Produkte entwickelt, die auch dem Leistungssportler geholfen haben die Leistung zu steigern. Vor allem der Aminosäuren-Mix hat eine hohe Eiweißaufnahme zur Folge gehabt. Durch permanente Gesundheitsüberwachung kann man von INKO-Produkten auch mehr zu sich nehmen als empfohlen. Das Unternehmen hat es geschafft, nicht in jedem Supermarkt für den halben Preis gekauft zu werden. Das Unternehmen hat nur für den Studio-

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Claus Umbach: Inko ist seit 1983 seinen Prinzipien treu geblieben. Es hat immer Innovationen gegeben. Doch die guten Dinge gibt es auch heute noch wie damals. Das Unternehmen hat seine Produkte immer unter dem Aspekt Fitness und Gesundheit gestaltet. Somit waren und sind sie für Jung und Alt attraktiv. TT-DIGI: Wie sind ihre Erfahrungen mit Kampagnen/Aktionen mit Inko? Claus Umbach: Kampagnen und Aktionen von Inko sind exzellent und vor allem preiswert. Mit solchen Aktionen verschafft man sich Vorrat für mindestens ein halbes Jahr. Durch optisch gut gestaltete Werbemittel wird der Kunde optimal angesprochen. TT-DIGI: Warum passt Inko gut zu einem Gesundheitsstudio? Claus Umbach: Gerade ältere Menschen oder Menschen mit Gesundheitsproblemen ernähren sich nicht immer ausreichend mit Eiweiß. Deshalb ist es ein Muss von Gesundheitsstudios, solche Produkte im Verkauf zu haben, vor allem mit den sehr hohen Inko-Produktstandards. Wer einmal in Roth die Fertigung gesehen hat, kann nur begeistert sein.



Persönlichkeiten

››› SZENE

AUS DER BRANCHE dank des Wechsels von heiß auf kalt die Immunabwehr. Die Temperatur regt den Kreislauf an und der Blutdruck sinkt. Diese positiven Effekte machen das Entspannen sehr gut möglich. Das motiviert mich: Einerseits ziehe ich meine Motivation aus herausfordernden Aufgabenstellungen, wenn ich diese erfolgreich löse. Mich motivieren aber auch die kleinen Dinge im Arbeitsalltag. Das kann zum Beispiel ein kreativer Ideenaustausch mit Kollegen sein oder ein Telefongespräch mit einem zufriedenen Kunden. Das esse ich am liebsten: Italienisch. Mein Lieblingsurlaubsziel: Italien und Deutschland. Gesundheitstraining bedeutet für mich ... Lebensfreude und Stärke.

Fragen an: Rainer Mehl Derzeitige Position: Key Account Manager Medical bei Technogym. In der Branche seit: Ca. 20 Jahren. So halte ich mich fit: Ich versuche dreimal pro Woche in ein FitnessStudio zu gehen, um Kraft und Kraftausdauer zu trainieren. Dort arbeite ich fast ausschließlich mit Geräten. Ich trainiere dabei nach einem SplitTrainingsprogramm gezielt an jedem der drei Tage unterschiedliche Muskelgruppen. Selten, aber hin und wieder kann es doch vorkommen, dass ich nicht die

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Zeit habe, ins Studio zu gehen, um zu trainieren. Dann hole ich bei mir daheim oder im Hotel die Trainingsmatte raus und arbeite zumindest 25 Minuten mit meinem eigenen Körpergewicht. Bei meinem gesamten Training hilft mir meine Technogym-App. Meine Lieblings-Übung: Das Ziehen am Latzug-Turm, Übung für den Latissimus. Ich entspanne mich am besten bei … einem ausgiebigen Saunagang. Regelmäßige Saunabäder stärken

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Ich mag die Therapie- und Gesundheitsbranche, weil … es sehr schön ist, Menschen in Bewegung zu bringen. Vor welcher Herausforderung steht die Branche? Wer in Zukunft, trotz massiven Fachkräftemangels im Gesundheitsmarkt als Praxisinhaber erfolgreich sein möchte, sollte seine Praxis genauer unter die Lupe nehmen und sein Leistungsangebot akribisch überprüfen. Ein erster Schritt könnte eine Situationsanalyse sein. Ich freue mich auf die nächsten Präsenz-Events, weil … sich digital Geschäftskontakte eine Zeit lang ganz gut am Leben erhalten lassen, aber irgendwann müssen sie wieder frisch aufgeladen werden. Das funktioniert nur mit persönlichen Treffen.


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››› SZENE

Interview zum Führungswechsel bei ERGOFIT®

Eine Traditionsmarke stellt sich neu auf Zum Jahreswechsel 2022 hat Prof. Dr. Holger Krakowski-Roosen die Geschäftsführung des deutschen Traditionsunternehmens ERGOFIT® übernommen. Der bisherige Geschäftsführer Michael Resch soll den Change Prozess als Beirat begleiten. Wir sprachen mit den beiden Machern über die Gründe des Wechsels und die neue Ausrichtung des Unternehmens auf dem Weg zu einer Innovationsmarke.

TT-DIGI: Herr Resch, Sie haben das familiengeführte Unternehmen ERGOFIT® in dritter Generation über viele Jahre geprägt. Was sind die Gründe für den nun vollzogenen Wechsel an der Spitze?

Lösung. Meine erste „Anfrage“ während eines gemeinsamen Gangs durch unsere Räumlichkeiten hat er noch gekonnt ignoriert (lacht). Bei den konkreten Gesprächen sind wir uns dann relativ schnell einig geworden.

Michael Resch: Für mich gab es da mehrere Gründe. Ich hatte erkannt, dass ERGOFIT® neue Impulse braucht. Salopp gesagt, waren wir alt und träge und nicht mehr innovativ. Da zudem kurzfristig keine familiäre Nachfolge in Sicht war, musste eine externe Lösung her, um die nächste Hürde für die Neuentwicklung erfolgreich zu meistern. Mit Holger Krakowsi-Roosen haben wir aufgrund seiner langjährigen Erfahrung und hohen Kompetenz eine sehr gute Lösung gefunden. Er kennt das Unternehmen und hat als Berater schon die Prozesse der Vorjahre begleitet. Ich übergebe das Unternehmen mit einem guten Gefühl.

TT-DIGI: Herr Krakowski-Roosen, mit welchen Zielen gehen Sie ihre neue Aufgabe an?

TT-DIGI: Herr Krakowski-Roosen, was waren ihre Motive für die Übernahme von ERGOFIT®? Immerhin haben Sie zusätzlich einen Lehrstuhl inne. Das war doch sicher keine leichte Entscheidung? Holger Krakowski-Roosen: Es war keine spontane Entscheidung, sondern ein Prozess. Als Berater hatte ich durch meine Analysen natürlich Einblicke und habe erkannt, wo es Probleme gibt. Für mich war es zunächst eine rationale Entscheidung, die Emotionen kamen später. Einerseits möchte ich ERGOFIT® im Interesse der Familie Resch erfolgreich weiterführen. Mich reizt dieses Projekt ungemein. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir Erfolg haben werden. TT-DIGI: Herr Resch, mussten Sie ihren Nachfolger lange überreden? Michael Resch: Herr Krakowski-Roosen war erst als Berater und dann als Qualitätsmanagementbeauftragter schon sehr involviert und aus meiner Sicht eine gute

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Holger Krakowski-Roosen: Die Ziele ergeben sich im Wesentlichen durch die bei Analysen festgestellten Probleme. Wir wollen innovative Produkte für die Anforderungen der Gegenwart liefern. Dazu war es auch nötig, Änderungen bei der Organisation durchzuführen und frische Gedanken durch neues Personal ins Unternehmen zu bringen. Hierbei ist meine Funktion als Hochschulprofessor sicherlich auch ein Vorteil, um gute Studenten bzw. Mitarbeiter zu finden und zu binden. TT-DIGI: Auch wenn Sie bereits einige Fußspuren in der Branche hinterlassen haben, sind Sie vielleicht nicht jedem Leser bekannt. Welcher Weg führte Sie letztlich zu ERGOFIT®? Holger Krakowski-Roosen: Über eine Studie zu Kraftsport mit Krebspatienten im Jahr 2005 kam ich erstmals mit der Branche in Kontakt. Damals suchte ich nach geeigneten Geräten für isokinetisches Training. Im Anschluss war ich bei milon und Kettler an der Entwicklung von Trainingsgeräten beteiligt. 2014 habe ich den Lehrstuhl „Angewandte Sportwissenschaften“ in Hamm-Lippstadt übernommen. Ab 2016 haben wir im Rahmen einer Vertiefung das Ziel ausgegeben, neue Trainingsgeräte zu entwickeln. Daraus sind einige spannende Start-ups entstanden, unter anderem Spogress im Jahr 2018. Den ersten Kontakt zu ERGOFIT®gab es 2017. Als Unternehmensberater habe ich dann ab 2018 die Entwicklung neuer Trainingsgeräte begleitet. Die Vector-Linie war das erste Ergebnis des gemeinsamen Projekts.


››› RUBRIK

››› Wechsel bei ERGOFIT®: Prof. Dr. Holger Krakowski (l.) hat zum Jahresbeginn 2022 die Geschäftsführung von Michael Resch übernommen.

TT-DIGI: Dann kam die Corona-Pandemie dazwischen. Holger Krakowski-Roosen: Leider konnten wir die neuen Geräte pandemiebedingt bisher noch nicht wirklich vorstellen, die Präsentation war für die FIBO 2020 geplant. Nach der Kraft-Linie arbeiten wir auch intensiv an neuen Angeboten für den Kardiobereich. Bis 2024 werden wir einige Innovationen herausbringen. TT-DIGI: Wie haben die Mitarbeiter auf den Wechsel an der Spitze reagiert? Michael Resch: Die Mitarbeiter ziehen mit. Es handelt sich ja nicht um eine fremde Übernahme. Hier hat sich schon vieles verändert, es gibt neue Verantwortungen, neue Ziele und neue Ambitionen. Holger Krakowski-Roosen: Wir haben einige Strukturen bewusst aufgebrochen, um das Unternehmen effizienter zu gestalten. Zudem haben wir uns auch verjüngt, das Leitungsteam ist nun 20 Jahre jünger. Mit den neuen Kräften möchten wir Produktinnovationen entwickeln und damit die Traditionsmarke ERGOFIT®, die definitiv für Qualität steht, in einem Transformationsprozess zu einer Innovationsmarke formen. TT-DIGI: ERGOFIT® hat vor allem als Hersteller von medizinischen Geräten einen sehr guten Ruf. Wie wird sich das Unternehmen zukünftig positionieren? Michael Resch: Das wird auch unsere Grundlage bleiben. Wir wollen aber auch den Fitnessbereich und Hotels verstärkt in den Fokus nehmen. Der durch die Verschmelzung

››› Holger Krakowski-Roosen und Michael Resch im Gespräch mit TT-DIGI-Chefredakteur Philipp Hambloch von Therapie, Medizin und Fitness entstehende neue Gesundheitsmarkt ist für uns sehr attraktiv. Auch Heimsport ist ein interessantes Marktsegment. TT-DIGI: Herr Resch, wie sieht ihre neue Rolle aus? Michael Resch: Wenn man mich um Rat fragt, gebe ich gern meine Einschätzung ab. Ich möchte als Gesicht des Unternehmens bleiben und meine Kontakte im Sinne von ERGOFIT® weiter nutzen. TT-DIGI: Worauf legen Sie bei den neuen Geräten besonderen Wert? Holger Krakowski-Roosen: Einerseits woll(t)en wir uns optisch verändern und streben ein maskulineres Design an. Zudem sind echte Innovationen unser Ziel. Besonders auf die diesjährige FIBO darf man gespannt sein, ich will aber noch nicht zu viel verraten. TT-DIGI: Da sind wir gespannt. Vielen Dank für das Interview. Das Interview führte Philipp Hambloch.

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››› SZENE

„Die Mitglieder fühlen sich sicher“

››› Bewährte Zusammenarbeit: Thomas Mathes von der Halle 22 mit Marcel Kunefke von ETS-Hygiene.

Das Hygienekonzept in der Halle 22 In den historischen Gemäuern eines alten Stahlwerks in Willich befindet sich seit 40 Jahren das Fitness-Studio „Halle 22“. Über die Jahre wurden Angebot und Fläche stetig erweitert, um den Bedürfnissen der Mitglieder gerecht zu werden. Zu den Basics gehört auch schon seit vielen Jahren ein Hygieneplan. Studioleiterin Edith Gribs sieht sich durch die regelmäßigen Kundenumfragen bestätigt. Denn dort äußern sich die Mitglieder sehr zufrieden mit der Betreuung, dem Kursangebot und eben der Hygiene.

Für Gribs ist dies ein „großes Plus“. Die Einhaltung der Standards werde durch Mitarbeiterschulungen und Checklisten gewährleistet. Die Servicekräfte seien im Rahmen der täglichen Routinen beispielsweise auch für das Auffüllen der Desinfektionsgeräte zuständig.

Eigenes Reinigungsteam & Belüftungssystem Gribs setzt einigen Jahren auf ein eigenes Reinigungsteam, das im Jahr 2020 sogar intern als „Team des Jahres“ ausgezeichnet worden ist. Das Studio wird jede Nacht intensiv gereinigt, dazu kommen Putzeinheiten mittags und abends. Für saubere Luft in allen Räumen sorgt ein Belüftungssystem, das die Raumluft siebenmal pro Stunde austauscht.

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Hygienekonzept Generell hat Tochter Theresa Töllner als Leiterin HR die Hygiene-Zügel in der Hand. Sie hat das Hygienekonzept entworfen und anhand der Corona-Anforderungen stetig aktualisiert. Zudem kümmert sie sich um die Kommunikation mit dem Gesundheits- und Ordnungsamt. In diesen Zeiten ein nicht zu unterschätzender Aufgabenbereich.


››› SZENE

Direkt am Eingang begrüßt die Mitglieder im Außenbereich ein Handwaschbecken. Anregung dafür war eine frühere Corona-Schutzverordnung Auch im Studio ist das Thema Hygiene omnipräsent. „Wir halten uns an mehr Vorgaben, als wir aktuell müssten. Die Mitglieder haben sich daran gewöhnt und fühlen sich so sicher“, erklärt Thomas Mathes, der für Marketing und Verkauf zuständig ist. Wichtiger Faktor für das Sicherheitsgefühl sei auch die Studiogröße. Dank der mehr als 3000 m² können Abstände gut eingehalten werden. An eng konzipierten Zirkelanagen wurden transparente Wände integriert, um die Sicherheit der Mitglieder zu erhöhen. Die Geräte selbst werden nach der Nutzung mit einer schonenden Seifenlauge von den Trainierenden gereinigt.

Kontaktlose Handdesinfektion An mehreren Stellen im Studio ist die berührungslose Handdesinfektion möglich, unter anderem an Geräten von ETS Hygiene. Ein Pumpspender ermöglicht die exakte Dosierung der Flüssigkeit, die per Sensorsteuerung auf die Hand gesprüht wird. Mathes lobt das Gerät als „nicht nur funktional, sondern auch schön“. Der Komplettanbieter ETS versorgt Kunden aus den Bereichen Therapie & Fitness je nach deren Ansprüchen mit verschiedenen Lösungen im Bereich Hygiene. Mit der Halle 22 gibt es bereits seit 2017 eine Zusammenarbeit.

Mathes: Hygiene wird ein Thema bleiben Auch wenn Thomas Mathes wie wohl fast jeder auf eine Entspannung der Corona-Situation hofft, ist er sicher, dass das Thema Hygiene auch nach dem Ende der Pandemie im Studio erhalten bleiben wird. Auch zur Eindämmung von anderen Infektionskrankheiten wie beispielsweise der Griffe seien die Maßnahmen sinnvoll – zum Schutz der Mitglieder und Mitarbeiter. Die nächste Erweiterung des Studios ist übrigens ein Outdoor-Bereich, der im April 2022 fertig sein soll. Mathes sieht hierbei eine gute Alternative zum Studiotraining, die bei entsprechenden Witterungsverhältnissen fast ganzjährig genutzt werden könne. Philipp Hambloch

Das Studio Ausrichtung: Gesundheit für die ganze Familie Mitarbeiter: ca. 80 Mitglieder: ca. 4000 Adresse: Schmelzerstraße 5, 47877 Willich www.halle22.de

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NEWS SCIENCE

I Athletische Avatare wirken leistungsfördernd

I Beweglichkeit erhalten

Ein Forscherteam der Universität Regensburg hat den Proteus-Effekt untersucht. Der Proteus-Effekt besagt, dass sich das Verhalten und die Einstellung aufgrund eines visuellen Erscheinungsbilds der eigenen digitalen Repräsentation verändert. Die Professoren Niels Henze und Christian Wolff vom Lehrstuhl für Medieninformatik und ihr Team gingen der Frage nach, wie in der virtuellen Realität die Darstellung und Wahrnehmung des eigenen Avatars die körperliche Leistungsfähigkeit beeinflusst.

Die „UK PROSPER“Studie untersuchte, ob ein frühzeitiges physiotherapeutisches Übungsprogramm Patientinnen nach einer Entfernung der axillären Lymphknoten hilft, die Beweglichkeit in Schulter und Arm zu erhalten. Das Bewegungsprogramm begann vorbeugend vor dem Einsetzen der Bewegungseinschränkungen.

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An der randomisierten Studie nahmen 17 Krebszentren mit 392 Patientinnen im Alter von durchschnittlich 58 Jahren teil. Julie Bruce von der University of Warwick in Coventry und Mitarbeiter berichten, dass die Frauen signifikante Verbesserungen verspürten. Das Bewegungsprogramm beeinträchtigte gleichzeitig weder die Wundheilung noch kam es zu Wundinfektionen oder zusätzlichen Lymphödemen. BMJ 2021; DOI: 10.136/bmj-2021-066542

© Martin Kocur /ACM Association for Computing Machinery

www.bmj.com/content/375/bmj-2021-066542

In der VR verkörperten die Teilnehmer drei Avatare - mit sportlichem, mittlerem und unsportlichem Körperbau auf einem stationären Fahrrad und radelten auf dem Ergometer vor einem Spiegel, um den virtuellen Körper während der Anstrengung sehen zu können.

I Verletzungen im Fitness-Studio

Foto: Melina Kalwey

Das Ergebnis: Die Sportlichkeit der Avatare beeinflusst signifikant und systematisch die Herzfrequenz und die wahrgenommene Anstrengung. Die Arbeit leistet so einen Beitrag zum Bereich der VR-Fitnessanwendungen. DOI: https://doi.org/10.1145/3411764.3445160 www.uni-regensburg.de

Eine aktuelle Studie von Johansson, Cameron und van der Kolk aus den Niederlanden zeigt, dass Ausdauersport die funktionelle und strukturelle Plastizität der für Planung, Ausführung und Kontrolle von Bewegungen zuständigen Hirnregionen verbessert. So gesehen wirkt Ausdauertraining dem Abbau motorischer und kognitiver Funktionen bei Morbus Parkinson entgegen. Die Daten liefern erstmals einen Erklärungsansatz für den zuvor in Studien beobachteten positiven Effekt des aeroben Trainings auf das Fortschreiten der motorischen Symptome dieser häufigen neurodegenerativen Erkrankung. https://dgn.org

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I Parkinson: Ausdauersport hilft

Trainierende in Fitness-Studios investieren viele Stunden in ihr Körpertraining. Doch oft fehlt das Wissen darüber, wie man sein Trainingsprogramm gestalten sollte, ohne den eigenen Körper zu überlasten oder sogar zu verletzen. An der Chirurgischen Universitätsklinik des BG Universitätsklinikums Bergmannsheil (Direktor: Prof. Dr. Thomas A. Schildhauer) startet jetzt eine umfangreiche Studie. Das Forschungsteam unter Leitung von PD Dr. Matthias Königshausen will herausfinden, welche Übungsmuster und Trainingsstrategien vermehrt zu Problemen des Bewegungsapparates führen. Die Ergebnisse der Studie sollen dazu beitragen, Ansätze zur Verbesserung von Trainingsmethoden zu entwickeln und neue Erkenntnisse für die sportartspezifische Behandlung von Verletzungen und Schmerzen zu gewinnen. www.bg-kliniken.de/universitaetsklinikum-bergmannsheil-bochum/fitness-studie



››› SZENE

Die Inneneinrichtung im STUDIOFIVE in Düsseldorf

EXKLUSIVES DESIGN FÜR EIN PREMIUMSTUDIO

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››› SZENE

Um sich im Wettbewerb der Fitnessanbieter einen Vorteil zu verschaffen, setzen immer mehr Betreiber auf moderne Design-Konzepte. Die Mitglieder sollen sich hier wohlfühlen. Im STUDIOFIVE in Düsseldorf hat man dabei auf BRUNSDesign gesetzt und ist sehr zufrieden.

Erst im Oktober 2021 wurde das Studio im Stadtteil Derendorf eröffnet. Um die Ausrichtung als Premium-Anbieter zu unterstreichen, war der TLC Group besonders Exklusivität wichtig. Im Gespräch mit den Gestaltern von BrunsDesign entstand ein Plan, der die Wünsche des Kunden perfekt abdecken wollte. „Wir entschieden uns für ein hochwertiges Design“, berichtet Projektplaner Mondo Berardinelli. Als Beispiel nennt er extra angefertigte und handgegossene Fliesen. Egal ob Licht, Farbe, Materialen, Einrichtung oder Boden – das Team kümmerte sich um alles.

3D-Planung Das Konzept präsentierte das Team dem Kunden anschließend mit einer 3D-Animation. So konnten die Ideen besonders anschaulich betrachtet werden. Diese Art der Planung ermöglicht zudem direkte Anpassungen während einer Live-Besprechung. Das auf dem Bildschirm abgebildete Design wurde dann mit den Änderungswünschen des Auftraggebers abgeglichen und umgesetzt.

Hochwertiges Gesamtkonzept mit viel Liebe zum Detail Das Ergebnis ist beeindruckend. Neben den hochwertigen Materialien spielt Licht eine besondere Rolle. Zum einen sorgt die Lichtstärke für eine angenehme Atmosphäre, andererseits sind auch die Lampen selbst ein Hingucker. Beim Rundgang im Studio sieht man ein stimmiges Gesamtkonzept, bei dem viel Wert auf Details gelegt wurde, wie etwa im gemütlichen Sitzbereich. Selbst die Mülleimer passen hier zum Design, das ansprechend, aber nicht überfrachtet gestaltet wurde. Die TLC Group kann sich diesen Eindrücken nur anschließen und ist mit dem neuen Design sehr zufrieden. Redaktion BRUNS design www.brunsdesign.de

STUDIOFIVE Positionierung als Premium-Anbieter Rather Str. 110a, 40476 Düsseldorf www.studio5.fitness

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››› SZENE

Desinfektion & Hygiene = sicheres Training & sichere Therapie Seit Ende 2021 vertreibt die weSELL GmbH den antibakteriellen und antiviralen Lack EXIRUS. Dieser Lack bietet einen langanhaltenden Schutz für viele Oberflächen, beseitigt dort 99,9% der Bakterien nach fünf Minuten und wirkt verlässlich gegen das Corona-Virus. TT-DIGI sprach mit Geschäftsführer Manuel Rupp, um mehr über das Produkt zu erfahren.

TT-DIGI: Lieber Herr Rupp, besten Dank, dass Sie Zeit für ein Interview mit uns haben. Die Corona-Pandemie lehrt, dass die schon immer hohen Anforderungen an Hygiene-Standards in Therapie-Einrichtungen und Fitness-Studios deutlich angestiegen sind. Warum ist das so? Manuel Rupp: Das ist einfach zu erklären. Der Gesetzgeber hat notwendige neue Anforderungen an Hygiene-Maßnahmen gesetzt. Dazu kommt, dass die Menschen ein größeres Sicherheitsbedürfnis haben. Nach den Lockdowns und Einschränkungen durch die Pandemie, möchte man wieder mit einem guten Gefühl im Fitness-Studio oder im Selbstzahler-Bereich in der Therapie-Einrichtung trainieren bzw. dort behandelt werden. Trainierende und Patienten haben ein gesteigertes Sicherheitsbedürfnis, dem die Betreiber dieser Einrichtungen Rechnung tragen müssen. TT-DIGI: Was bedeutet das in der Praxis? Manuel Rupp: Die Hygiene-Konzepte der Fitness- und Therapie-Einrichtungen wurden den Anforderungen, die die Pandemie bzw. in der Folge die Behörden stellen, angepasst. Auf die Einhaltung dieser Konzepte wird in der Regel strikt geachtet, damit sich Trainierende und Patienten beim Training oder in der therapeutischen Behandlung möglichst sicher fühlen. Die Konzepte beinhalten neben den Anforderungen an die Disziplin der Menschen in der Regel auch den Einsatz verschiedener Produkte, um die Menschen zu schützen. Dazu gehört auch die Verwendung von Mitteln, die Oberflächen desinfizieren und einen antibakteriellen und antiviralen Schutz bieten. T-DIGI: Genau einen solchen Schutz bietet das von Ihnen vertriebene Produkt EXIRUS. Was ist das Besondere daran? Manuel Rupp: Mit unserem Lack werden Oberflächen, die Keimherde sind, permanent und nachhaltig desinfiziert. Nach fünf Minuten sind 99,9% der auf der zu behandelnden Oberfläche vorhandenen Bakterien beseitigt. Nach

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››› Manuel Rupp, Geschäftsführer weSELL GmbH, (rechts) mit TT-DIGI-Geschäftsführer Patrick Schlenz. einer kurzen Einwirkzeit bietet das Produkt eine Langzeitwirkung von bis zu einem halben Jahr! T-DIGI: Welche Oberflächen eigenen sich für den Einsatz von EXIRUS? Manuel Rupp: Man kann sagen, dass sich alle nicht saugfähigen Untergründe zum Einsatz eignen. Dazu gehören beispielsweise Metalle, Kunststoffe und lackiertes Holz. Sämtliche Trainings- & Therapiegeräte, Sonnenbänke und Getränkeautomaten sowie (Tür-) Griffe können mit unserem Produkt in der Regel permanent und nachhaltig desinfiziert werden. Auch in der Umkleide und den sanitären Anlagen kann von dem dauerhaften Lack und dessen antiviralen Fähigkeiten profitiert werden. TT-DIGI: Ist Ihr Produkt denn schon im Einsatz? Manuel Rupp: Ja, natürlich. In kürzester Zeit konnten wir die ersten Einrichtungen für die Nutzung von EXIRUS überzeugen! Für die Betreiber ist neben dem Sicherheitsdenken auch wichtig, dass sie in der Außenwirkung (Werbung / Marketing) mit einem USP auftreten können, den ihre Wettbewerber im Zweifel nicht bieten. TT-DIGI: Wir danken Ihnen für das Interview!


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››› EVENTS ››› VORSCHAU

I Der führende Branchentreffpunkt startet wieder durch Vorschau auf die therapie LEIPZIG 2022

Vom 24. bis 26. März soll die therapie LEIPZIG einen erfolgreichen Auftakt ins Eventjahr 2022 feiern. Die Besucher dürfen sich auf ein breites Kongressprogramm sowie einige Neuheiten freuen.

In vielen Ländern Europas, so auch in Deutschland, wird schon seit mehreren Jahren eine mögliche Verkammerung der Therapieberufe diskutiert. Bürokratische Hürde oder Interessensvertretung zur Selbstbestimmung einer Berufsgruppe? Das verrät der Weltverband der Physiotherapie und lädt zum internationalen Austausch ein (Samstag, 26. März 2022 von 13 bis 14 Uhr). Nur einen Monat nach den Olympischen Winterspielen 2022 blickt die therapie LEIPZIG bereits auf Olympia 2024. Dabei betrachtet sie die sportmedizinischen Aspekte der neuen olympischen Disziplinen Surfen, Sportklettern und Skateboard, die endgültig für die Olympischen Sommerspiele 2024 in Paris zugelassen sind. Die vom Sächsischen Sportärztebund (SSÄB) initiierten Mitteldeutschen Sportmedizinertage finden am 25. und 26. März statt. Premiere: 1. Leipziger Logopädiesymposium Diagnostik und Therapie von Dysphagien bei Kopf-Hals-Tumoren sowie bei Demenzkranken und die Besonderheiten der Kommunikation bei Demenz sind nur einige der Themen, die das 1. Leipziger Logopädiesymposium des Deutschen Bundesverbands für Logopädie e.V. (dbl) aufgreift. Logopäden und Sprachtherapeuten erhalten auf dieser Tagung im Rahmen der therapie LEIPZIG eine spezialisierte Fortbildung. Neurorehabilitation live am Patienten THERAMotion – eine der weltweit modernsten und innovativsten Therapiepraxen im Bereich der Neurorehabilitation wird auf einer Sonderschau im Rahmen der therapie LEIPZIG die Anwendung und Umsetzung von ICF-orientierten, evidenzbasierten und zeitgemäßen Behandlungsverfahren praktisch demonstrieren. Bis Ende Februar 22 gibt es noch einen Frühbucherrabatt für Kongresstickets der therapie LEIPZIG 2022. www.therapie-leipzig.de

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››› THERAPIE

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Online-Befragung zum Thema „Digitalisierung in den Praxen“ der therapie Leipzig

Je größer die Praxis, desto digitaler? Wie digital ist die Physiotherapie bereits und welche Potentiale wurden bislang noch nicht ausgeschöpft? Diesen und weiteren, interessanten Fragen ging die therapie Leipzig mit einer BesucherBefragung im Frühjahr 2021 nach. Teilgenommen haben neben weiteren Berufsgruppen vor allem Physiotherapeuten (60%) und Ergotherapeuten (12%). 98 % der Befragten kommen aus Deutschland und die Mehrheit von ihnen (63%) arbeitet in einer Einzel-Praxis.

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Einzelpraxen setzen seltener auf Software An dieser Stelle ergibt sich die erste Auffälligkeit. Denn mehr als zwei Drittel der Physios nutzen eine Praxissoftware, in Einzelpraxen jedoch nur weniger als die Hälfte. In allen anderen Bereichen ist der Anteil ohne Nutzung einer Software deutlich geringer.

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Hohe Wichtigkeit Gesamt

Mittlere Wichtigkeit

Nutzung Praxismanagement-Software

In Bezug auf den digitalen Fortschritt schreiben 90% diesem eine hohe oder mittlere Wichtigkeit zu. Hier ist zudem ersichtlich, dass Nutzer einer Praxismanagement-Software über-

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Geringe Wichtigkeit

Keine Nutzung Praxismanagement-Software

zeugter von der Digitalisierung sind als Nicht-Nutzer. Immerhin jeder vierte Befragte plant die Anschaffung einer Software.


››› THERAPIE

Unter den „Pessimisten“ wurde als häufigster Grund genannt: „Software nicht nötig / kein Bedarf / kein Interesse“.

Praxismanagement Software: Bereiche der Nutzung Hinsichtlich der Software-Nutzung werden vor allem diese fünf Funktionen eingesetzt: Kontakterfassung (89%), Rechnungsstellung (87%), Abrechnung mit Kostenträgern (81%), Terminvergabe (77%) und Schriftverkehr (74%). Mehr digitale Unterstützung wünscht sich knapp jeder Fünfte bei der sicheren Aufbewahrung von Dokumenten, Vertragsabwicklung, Budgetplanung und Verwaltung von medizinischen Geräten / Produkten / Material.

Video-Sprechstunde

Auch digitale Trainingsgeräte (bspw. mit Echtzeit-Feedback) und Leistungsmonitoring nutzt nur etwa jeder Zehnte der Befragten. Das Angebot an Apps ist jedenfalls da, denn insgesamt wurden knapp 50 verschiedene genannt, wobei es keinen klaren Favoriten gibt. In Bezug auf die Bewertung der Nützlichkeit der Digitalisierung gibt es teils große Unterschiede hinsichtlich

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Bei den Themen Tele-Therapie und App-Einsatz ergeben sich eher skeptische Ergebnisse. Unter den Physiotherapeuten nutzen nur 8% die Video-Sprechstunde. Während 12% überlegen, spielt dieses Tool für 80% keine Rolle. Ähnlich ist das Feedback hinsichtlich „Therapiebegleitung per App / Onlinedienste (bspw. YouTube) / Eigene Onlinekurse“: 10% nutzen dies, 20% überlegen.

Einstellung zur Telematik-Infrastruktur Belegt wird dieser Unterschied auch bei der Einstellung zur Anbindung der Praxis an die Telematik-Infrastruktur. Software-Nutzer sind hier deutlich offener als Nicht-Nutzer (60/36 %) und andererseits weniger ablehnend (9 bzw. 23%). Unter den Ablehnenden nannten 23% Datenschutz bzw. Sicherheit als Grund, 22% fehlenden Kontakt zum Patienten für individuelle Behandlung.

Einstellung zur Anbindung der therapeutischen Praxen an die Telematik-Infrastruktur (in %)

80

Tele-Therapie und App-Begleitung

einzelner Funktionen zwischen Nutzern und Nicht-Nutzern einer Praxis-Software.

Nutzung: 8%, Planung 12%, kein Einsatz: 80%.

13

9

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40

60

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36

27 33

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(Sehr) offene Einstellung

Unentschlossen

Nutzung digitaler Therapie-Anwendungen / -Funktionen / Geräte (in %, Ranking nach „Nutze ich / setze ich bereits ein“)

Ablehnende Einstellung

Einstellung zur Anbindung der therapeutischen Praxen an die Telematik-Infrastruktur (Sehr) offene Einstellung: 52%, Unentschlossen: 34%, Ablehnend: 14%.

100 80 60

71

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67

13

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16

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17

Plane ich zu nutzen / einzusetzen

Siehe auch:

10

Video-Sprechstunde / Therapiebegleitung Digitale Übungsgeräte Leistungsmonitoring Tele-Therapie-Lösung per App / (bspw. mit Sensorik, Onlinedienste Echtzeit-Feedback) (bspw. YouTube) / Eigene Onlinekurse Nutze ich / setze ich bereits ein

Das noch unentschlossene Drittel gibt unterschiedliche Gründe an. Eine Studie von NOVENTI azh srzh zrk im Sommer 2021 sieht in diesem Bereich einen erhöhten Informationsbedarf.

Weder noch

Zum Abschluss gab es noch die Frage nach gewünschten digitalen Angeboten bei Messen. Am häufigsten

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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››› THERAPIE

genannt wurden Workshop- und Seminar-Aufzeichnungen zum Abruf nach der Messe (77 %) und Online-Live-Übertragungen von Messe- oder Kongressinhalten (46%).

Fazit Für den Markt ergeben sich aus der (nicht repräsentativen) Umfrage einige Ansatzpunkte. Insbesondere kleine Praxen könnten noch überzeugt werden. Nutzer einer Praxismanagement-Software sind mit dieser meistens zufrieden und nutzen gern die Vorteile der Digitalisierung. Neben der Basislösung einer Software ergeben sich weitere Potentiale beispielsweise durch die bisher noch recht seltene Therapiebegleitung per App.

Infos zur Befragung Im Zeitraum zwischen dem 31. März und 14. April 2021 nahmen insgesamt 556 (potenzielle) Besucher der / Teilnehmer an therapie Veranstaltungen der Messe Leipzig an der Online-Befragung teil und beantworteten dabei 17 Fragen.

Philipp Hambloch

Der Verlag für Prävention und Gesundheit GmbH baut seine Kommunikations-Plattformen strategisch aus. Seit Anfang Mai 2021 neu auf dem Markt und Teil der Produktfamilie ist die Seite www.Fitness-News-Germany.online bzw. www.German-Fitness-News.de. Diese Webseite veröffentlicht täglich die interessantesten News aus der Fitness-Branche. Damit haben Betreiber von Fitness-Anlagen jeglicher Couleur die Möglichkeit, sich tagesaktuell zu informieren. In den nächsten Monaten wird diese Medienplattform sukzessive ausgebaut. Neben News werden dann auch Fachberichte, Interviews, Best-PracticeBerichte und Szene-Informationen veröffentlicht. Natürlich werden auch Video-Beiträge und weitere Features im Laufe des Jahres folgen. Es wurden bereits namhafte Autoren verpflichtet, die sich sehr auf die Zusammenarbeit mit der neuen Plattform freuen. Außerdem wurden wichtige Partnerschaften geschlossen, die sicherstellen, dass sich die neue Webseite hervorragend entwickeln kann.

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››› EVENTS

FIBO Congress feiert Premiere im April 2022

Neuer Learning Hotspot für die Fitnessbranche Die FIBO hat Mitte Januar Details zum Programm des ersten FIBO Congress veröffentlicht. Der neue Learning Hotspot feiert vom 7. bis 9. April im Congress-Center Nord des Kölner Messegeländes Premiere. Aus Sicht der Leitmesse war das Thema Weiterbildung noch nie von solch erfolgsstrategischer Bedeutung wie jetzt. 2022 „boostert“ die FIBO das Knowhow von Fitnessprofis mit dem neuen FIBO Congress. Kuratiert wird das Programm von der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement (DHfPG) und der BSAAkademie.

Mehr als 80 Vorträge Die Agenda des ersten FIBO Congress unterteilt sich in acht Themenstränge mit über 80 Vorträgen. Diese versprechen praxisnahen Input, der Handlungsfelder durchleuchtet, betriebliche „blind spots“ aufdeckt und Orientierung für strategische Entscheidungen liefert. Dafür analysieren renommierte Speaker, welche Angebote, Trends und Workflows gegenwärtig funktionieren und welche Perspektiven sich für die Zukunft ergeben. An allen Veranstaltungstagen gibt es Managementvorträge, die losgelöst vom Pandemiekontext auf die Entwicklung und Pflege von Businessstrategien einzahlen. Behandelt werden unter anderem Online-Marketing-Aktivitäten zur effektiven Mitgliedergewinnung und -bindung, Skills zur erfolgreichen Mitarbeiterführung, Herausforde-

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

rungen durch Wettbewerber im Boutique-Bereich und Potenziale von digitalem Mitgliedschaftsverkauf. Zudem stehen Dienstleistungs- und Servicethemen im Fokus.

Ernährung und Gesundheit im Fokus Das weitere Programm bietet einen Mix aus Trainingsund Ernährungsthemen, Physiotherapie, Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) und Informationen zur Existenzgründung. BGM-Spezialisten befassen sich unter anderem mit der Prävention von Muskel-Skelett-Erkrankungen und mit Risikofaktoren für die psychosoziale Gesundheit im betrieblichen Kontext. Im Themenstrang Gesundheit mit dem Schwerpunkt Ernährung geht es um kommerzielle Perspektiven von Ernährung im Fitnessmarkt, während es im Schwerpunkt Training um modernste Erkenntnisse zu effektivem Ausdauer-, Athletik- und Krafttraining geht. Ergänzt wird das Vortragsangebot im Themenstrang Gesundheit durch Mental- und Coaching-Themen.

Existenzgründer & Wellness Den Herausforderungen von Existenzgründern widmet sich ein eigener Themenstrang. Hier präsentieren Experten erfolgversprechende Strategien und Finanzierungskonzepte und stellen die Bedeutung von Standortwahl, Risikoabsicherung und Studioübernahmen pragmatisch und zielorientiert heraus. Tickets für den FIBO Congress gibt es über den Ticketshop der FIBO.


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NEWS THERAPIE

I Sportstudium für Physiotherapeuten

I Neue Therapieliege „Elegance”

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„Elegance“ heißt die neue Therapieliege von Stolzenberg, welche zeitloses Design mit besten Features vereint. Serienmäßig wartet „Elegance“ mit einem zentralen Rollenhubsystem auf. Die elektrische Höhenverstellung über eine rundum bedienbare Fußschiene unterstreicht das anwenderfreundliche Konzept.

Der neue Studiengang Bewegungscoaching und Gesundheit (B.A.) an der Deutschen Berufsakademie Sport und Gesundheit (dba) richtet sich an Physiotherapeuten, die mit einem zusätzlichen sportwissenschaftlichen Abschluss nach einer leitenden Position streben. Das praxisnahe Studium dauert nur zwei Jahre. Das auf dem Physiotherapieabschluss basierende Studium ist dual ausgerichtet und im Blended-LearningFormat konzipiert. Durch die Verknüpfung von Theorie und Praxis lernen die Studierenden schon während des Studiums, sich konkreter mit Problemsituationen aus dem Berufsalltag auseinanderzusetzen und selbstständig Lösungsansätze zu entwickeln.

www.stolzenberg.org

www.dba-baunatal.de/ duales-sportstudium-physiotherapeuten

Bei dieser neuen Weiterbildung für Physiotherapeuten von TRAINER-X stehen Nutzen und Anwendbarkeit im Vordergrund. 75 Unterrichtseinheiten mit Kick-Off, Keynotes, Präsentationen & Workshops mit Trainingssessions erwarten die Teilnehmenden. Themen sind z.B. Softskills, Selbstreflexion, Assessments, Zielfindung. Die Planung und der Aufbau von Kundenerlebnissen mit Tipps und Tricks fürs Marketing, Selbstmanagement, Selbstsicherheit sind enthalten. Die Absolventen können dank Wissen mit Mehrwert mit mehr Kunden, stärkerer Nachfrage und höheren Sätzen durchstarten. Buchbar als Wochenendseminarreihe oder als Blockveranstaltung

I Übernahme in Regelversorgung Digitale Reha-Nachsorge mit Caspar Health wird zum Standard. Die DRV hat die multimodale Tele-Reha-Nachsorge mit Caspar Health in die zeitlich unbefristete Regelversorgung übernommen. Kliniken können ihren Patienten nun dauerhaft und unbürokratisch eine nachweislich wirksame digital-basierte Reha-Nachsorge mithilfe der App von Caspar Health anbieten. Medizinisches Fachpersonal betreut Patienten hierbei über integrierte Chat- und Videofunktionen. Die zeit- und ortsunabhängigen Versorgungskonzepte von Caspar Health wurden von Rehabilitationsexperten entwickelt und garantieren nachhaltige Therapieergebnisse. www.caspar-health.com

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Der integrierte Mittelsäulenmotor räumt Beinfreiheit ein und ermöglicht eine hohe Belastbarkeit. Die Liege punktet mit Polsterbezügen, die dank Staynu Technologie überdurchschnittlich schmutzresistent und langlebig sind. Alle Eigenschaften der Liege sind stets angepasst an die aktuellen Empfehlungen des BfArM zur „Integrierten Sicherheit“.

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I TRAINER-X: Personal Training in der Physiotherapie

www.trainer-x.de





Therapieliegen mit MPG-Zulassung – MARKTÜBERSICHT

Augenmerk auf Funktionalität und Sicherheit Die Therapieliege ist die Grundlage vieler Behandlungen in der Physiotherapiepraxis. Wenig verwunderlich also, dass es im Markt viele Hersteller mit Angeboten gibt. Um einen reibungslosen und verletzungsfreien Gebrauch zu gewährleisten, gilt es gewisse Anforderungen einzuhalten. Grundlage für die Nutzung einer Therapieliege in der Praxis ist die Zulassung als Medizinprodukt (MPG). Das Medizinproduktegesetz (MPG) gilt seit dem 1. Januar 1995. Mit dem Gesetz soll für die Sicherheit, Eignung und Leistung der Medizinprodukte sowie die Gesundheit und den erforderlichen Schutz der Patienten, Anwender und Dritter gesorgt werden. Neben den Voraussetzungen für das Inverkehrbringen und die Inbetriebnahme werden dort auch Vorschriften zur Überwachung und zum Anwenden von Medizinprodukten geregelt.

Neben den Basisc stellen sich für den Therapeuten zahlreiche weitere Fragen. Wie groß soll die Liege sein und welche Ausstattungsmerkmale soll diese erfüllen? Welchen Komfort soll sie den Patienten bieten? Bei der Höhenverstellung gibt es die Wahl zwischen einem mechanischem und einem pneumatischen System. Bei elektrisch betriebenen Liegen kommen entweder Handtaster, Fußtaster oder Fußschaltleiste zum Einsatz. Auch beim Hubmechanismus gibt es drei verschiedene Möglichkeiten: Scherenhub, Gelenkarme oder Hubsäule.

Optische Aspekte In optischer Hinsicht können die Liegen beispielsweise auf die Inneneinrichtung der Praxis abgestimmt werden. Auf dem Markt gibt es eine große Anzahl an Liegen, die sich hinsichtlich Funktionalität, Design und Technik unterscheiden. Wir präsentieren Ihnen sieben Unternehmen mit ihrem Angebot in diesem Bereich.

Erhöhte Sicherheitsanforderungen Für elektrisch höhenverstellbare Therapieliegen gelten seit September 2019 erhöhte Sicherheitsanforderungen. Grund für die neuen Anforderungen des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) war das anhaltende Unfallvorkommen durch Selbsteinklemmung beim Verstellen der Liege.

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Redaktion Die aktuellen Hinweise der BGW zur Sicherheit

shutterstock_1293680533 ©© Shutterstock.com_11293680533–Lopolo

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Therapieliegen mit MPG-Zulassung – MARKTÜBERSICHT

Qualitätsversprechen von proxomed Therapieliegen gehören zur Grundausstattung jeder Praxis, die der Zulassungsempfehlung für Heilmittelerbringer vom GKV-Spitzenverband entsprechen müssen. Hohe Belastbarkeit, ausreichende Beinfreiheit, Unterfahrbarkeit mit dem Stativ, niedriger Einstieg und optional ergonomische Verstellmöglichkeiten von allen Seiten – das sind nur einige der Eigenschaften unserer Therapieliegen. Sicherheit und Komfort bieten unsere zwei- und dreiteiligen Liegen sowie der Vojta-Tisch, mit einer Vielfalt an Optionen und zahlreichen Rahmen- und Polsterfarben, passend zu jeder Praxiseinrichtung. Unsere Therapieliegen, Medizinprodukte Klasse I, erfüllen nicht nur die gesetzlichen Vorgaben, sondern auch höchste Qualitätsansprüche. Zusatzausstattung: Elektr. Turbo-Höhenverstellung, beidseitiger Rahmenfußschalter Rundumbetätigung, dreiteiliges Kopfteil proxomed Medizintechnik GmbH Daimlerstraße 6, 63755 Alzenau Telefon: 06023 91680 Ansprechpartner: Michael Faßbender E-Mail: info@proxomed.com E-Mail: team@scaneca.de

Konfigurieren Sie Ihre Wunschliege Bei PINO haben Sie die Wahl zwischen einer Vielzahl an Optionen, um das Grundmodell Ihren Bedürfnissen anzupassen. Vom Auftrag bis zum fertigen Produkt stellen wir Ihre Therapieliege von Hand in unserer eigenen Produktionsstätte in Nordrhein-Westfalen her – Qualität und Präzision haben dabei oberste Priorität. 5 Jahre Garantie erhalten Sie auf das stabile Scherengestell, 2 Jahre auf den deutschen Qualitätsmotor. Die Sicherheitsvorkehrungen aller PINO Therapieliegen entsprechen den aktuellen Vorgaben des BfArM. Besuchen Sie uns online auf www.pinoshop.de

PINO Pharmazeutische Präparate GmbH Große Elbstraße 281, 22767 Hamburg Telefon: 0800-74662255 E-Mail: service@pinoshop.com

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Therapieliegen mit MPG-Zulassung – MARKTÜBERSICHT

Baukastensystem von SCHUPP

Elegantes Design bei SVG

Die Therapieliege ist das wichtigste Arbeitsmittel für Ihren Arbeitsalltag. Sie haben durch unser Baukastensystem die Möglichkeit, aus zahlreichen Modellen Ihre Wunschliege zusammenzustellen. Neben Funktionalität, innovativer und sicherer Technik sowie Langlebigkeit spielt auch das Design eine Rolle. Bei uns steht Ihnen eine umfassende Farbpalette zur Verfügung und auch die Option, Ihr Logo auf die Therapieliege sticken zu lassen. Alle SCHUPP-Therapieliegen entsprechen den aktuellsten Anforderungen des BfArM zur integrierten Sicherheit.

Die exklusiv bei SVG erhältliche und in Deutschland produzierte Therapieliege NEXX überzeugt nicht nur durch ihr elegantes Design für welches sie 2019 mit dem „Red Dot Design Award“ ausgezeichnet wurde. Darüber hinaus bietet sie ein Höchstmaß an Stabilität und Funktionalität. Hierzu zählen unter anderem eine komfortable Höhenverstellung der Liegefläche durch die im Rahmen integrierte Rundumschaltung sowie die maximale Zugänglichkeit der Bedienelemente bei gleichzeitiger Beinfreiheit

Zusatzausstattung: Elektrische- oder Hydraulische Höhenverstellung, Kyphoseverstellung, Scherenliege, Hubsäulenliege

Zusatzausstattung: Optional: dreiteiliges Kopfteil (mit Twin-Funktion), über 50 Polsterfarben, verschiedene Polsterstärken

Schupp GmbH & Co. KG Glattalstraße 78, 72280 Dornstetten Telefon: 07443 2430 E-Mail: Vertrieb@schupp-gmbh.de www.schupp.shop

SVG Medizinsysteme GmbH Talweg 8, 75417 Mühlacker Telefon: 0704196150, E-Mail: info@svggermany.de Daimlerstraße 6, 63755 Alzenau Telefon: 06023 91680 Ansprechpartner: Michael Faßbender E-Mail: info@proxomed.com E-Mail: team@scaneca.de

Therapieliegen – Made in Germany Seit über 45 Jahren stehen wir für hochwertige Produkte aus eigener Herstellung - Made in Germany - und haben uns so zu einem der führenden Hersteller für Therapieliegen entwickelt. Die Fertigung der Therapieliegen erfolgt in unserem nach DIN EN ISO 13485:2016 zertifizierten Produktionsbetrieb und garantiert damit eine sehr hohe und gleichbleibende Verarbeitungsqualität. Neben zahlreichen Modellen bieten wir zusätzlich eine große Auswahl an Optionen, die Sie wählen können, um Ihre Therapieliege individuell auf persönliche Bedürfnisse abstimmen zu können. Alle Eigenschaften der Liege sind stets angepasst an die aktuellen Empfehlungen des BfArM zur „Integrierten Sicherheit“. Individuell, hochwertig und langlebig – so sehen unsere Kunden die Qualität der Therapieliegen. Stolzenberg GmbH Dieselstraße 22, 50374 Erftstadt Telefon: 02235 71849 E-Mail: info@stolzenberg.org

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Therapieliegen mit MPG-Zulassung – MARKTÜBERSICHT

Vielfältiges Angebot bei Sport-Tec Sport-Tec hat ein vielfältiges Angebot an unterschiedlichen Therapieliegen im Angebot. Das reicht von den Modellen der Smart ST Reihe von Ferrox bis zur vielseitigsten Behandlungsliege der Welt, der Manuthera 242 von Lojer. Diese bietet diverse Technologien zur Entlastung der Physiotherapeuten durch fortschrittlichste Behandlungsmöglichkeiten wie >> Multitraktion und 3D-Verstellung >> umfangreiche Bewegungsmöglichkeiten für jedes Element >> optimierte motorische Funktionen um anstrengende Behandlungen zu erleichtern Die Produkte von Lojer, dem Spezialisten für Physiotherapien und Kliniken aus Finnland, vertreibt Sport-Tec seit 2019 exklusiv in Deutschland.

Sport-Tec GmbH Lemberger Straße 255, 66955 Pirmasens Telefon: 06331-14800 Ansprechpartner: Markus Hodyas E-Mail: markus.hodyas@sport-tec.de

Therapieliegen direkt vom Hersteller VILLINGER Therapieliegen entsprechen den aktuellen Anforderungen und sind für die Kassenzulassung und den Medizinbereich in Klinik und Praxis hervorragend geeignet. Die Therapieliege ACTIVE ist in der Grundausstattung 200 cm lang, in Polsterbreiten ab 65 cm bis 80 cm erhältlich, bis 200 kg Patientengewicht belastbar und von ca. 47 cm bis 88 cm höhenverstellbar. Die 2-teilige Liegefläche besteht aus einem Kopfund Körperteil. Das 3-teilige Kopfteil mit absenkbaren Armteilen ist stufenlos verstellbar. Die Liege kann je nach Anforderungen individuell konfiguriert werden.

Zusatzausstattung: Polsterbreite, Polsterstärke, Kopfteilvariante, Farbvariante, Gratis-Zubehör VILLINGER OHG Physio- und Praxiseinrichtungen Zeppelinstraße 23, 79331 Teningen Telefon: 07663 99082 Ansprechpartnerin: Sabine Timm, E-Mail: info@villinger.de

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››› THERAPIE

Was hilft bei Long-Covid?

Bewegungstherapie hilft beim Post-Covid-Syndrom! Schon während des letzten Jahres ist es klar geworden, dass Covid-Erkrankte nach ihrer Genesung noch mit einer ganz anderen Gefahr rechnen müssen, die ihr Leben und ihre Lebensweise nachhaltig beeinflussen kann. Welche Therapien können den Betroffenen helfen?

Als Spätfolgen der Erkrankung treten Organschäden und psychische Auswirkungen wie Ängste und Depressionen auf. Auch wird häufig starker Schwindel beklagt, aber auch ausgeprägte Müdigkeit und Abgeschlagenheit bis hin zur chronischen Erschöpfung. Das Krankheitsbild ist äußerst vielfältig und die medizinische Wissenschaft steht erst noch am Anfang. Ein Erscheinungsbild erweist sich jedoch als sehr prominent: PostCovid-Fatigue. Die körperliche Belastbarkeit mindert sich stark, eine Überlastung muss vermieden werden.

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Atemtherapie und Physiotherapie spielen in der Behandlung des PostCovid-Syndroms eine große Rolle. Welche Aspekte könnten in der Bewegungstherapie für eine LongCovid-Therapie infrage kommen? Diese Frage stellte TT-DIGI Dr. med. Peter Niemann, Facharzt für Innere Medizin und Geriatrie, der seit 2009 vornehmlich in den USA arbeitet und lebt. In seinem Buch „Das Long-Covid Syndrom überwinden“, das wir in der letzten Ausgabe vorstellten, geht er auf klassische und alternative Therapien ein, um Betroffenen zu

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helfen, zu neuer Lebenskraft zurückfinden. TT-DIGI: Herr Dr. Niemann, Physiotherapie spielt in der Reha nach einer Covid-Erkrankung eine große Rolle. Welche Interventionen haben sich bisher bewährt? Dr. Peter Niemann: Physiotherapie spielt meiner Meinung nach die wichtigste Rolle, aber da Long-Covid eine den gesamten Körper betreffende Erkrankung ist, sind gerade auch Atmungstherapie, manuelle Thera-


››› THERAPIE

pien wie Osteopathie oder Chiropraktik wichtig – wobei Saunatherapie die stärkste Evidenz hinsichtlich ihrer Wirksamkeit hat. Natürlich spielen Medikamente, Nahrungsergänzungsmittel und, für viele vielleicht überraschend, Akupunktur eine ebenfalls große und wichtige Rolle.

TT-DIGI: Welche Prozesse eines körperlichen Trainings helfen den Betroffenen?

TT-DIGI: Long-Covid-Patienten sind beeinträchtigt hinsichtlich Ausdauer, Kraft und Belastungsfähigkeit. Kann trotz alledem eine Bewegungstherapie helfen?

TT-DIGI: Welche Voraussetzungen müssen dafür vorliegen, welche Testungen durchgeführt werden? Dr. Peter Niemann: Ärzte sollten unbedingt ein großes Blutbild, Nieren- und Leberwerte, aber auch Entzündungsparameter bestimmen. Meistens lohnen sich auch ein Röntgenbild der Lungen und eine Lungenfunktionsprüfung, gerade auch um bestimmen zu können, inwieweit der Betroffene Fortschritte gemacht hat. Für einen Physiotherapeuten lohnt sich vor allem aber die gründliche Evaluierung der Belastungsfähigkeit, wie auch einzelner Muskelpartien. Überproportional häufig sind die Rücken- und Brustmuskeln negativ beeinträchtigt. Außerdem beobachtet man bei einer nicht ganz kleinen Minderheit einen extremen Ausschlag des Pulses bei Belastung – das sollte nicht beunruhigen, aber man sollte doch als Regel gelten lassen, möglichst nur bei 60 Prozent des altersbedingten Ruhepulses zu arbeiten. TT-DIGI: Ausdauer und Kraft, Koordination und Beweglichkeit sind Schwachpunkte der Patienten. Wo kann hier eine Therapie unter Berücksichtigung von Post-CovidFatigue ansetzen?

››› Dr. Peter Niemann

Dr. Peter Niemann: Die meisten Long-Covid-Patienten sollten am Anfang nur einfaches Gehen üben, gerade wenn sie hospitalisiert waren. Das heutzutage so beliebte HIIT-Training scheint bei Long-Covid-Patienten eher wenig hilfreich zu sein. Natürlich ist jeder Patient individuell zu sehen, aber im Allgemeinen würde ich zunächst leichtes Laufbandtraining machen, wobei ab zehn Minuten Laufbandtraining die muskulär freigesetzten Myokine antientzündlich zu wirken beginnen, weshalb ich ein Minimum von zehn Minuten empfehlen würde. Am Anfang sollten einfache Dehn- und Atemübungen stehen – zum Beispiel zehn Mal ein- und ausatmen im Liegen, Sitzen, Stehen – und, sofern möglich, Teile der Physiotherapie nach außen, also outdoor, verlagern.

TT-DIGI: Menschen, die vor der Erkrankung sehr viel Sport getrieben haben, wollen ihre Lebensenergie zurückgewinnen und wieder Sport treiben und trainieren. Was empfehlen Sie Therapeuten, wie diese Menschen zum Training zurückfinden können? Dr. Peter Niemann: Das Ziel sollte es sein, nach 12 Wochen wieder beim ursprünglichen Sportniveau zu sein, wobei das bei vielen schon nach vier Wochen erreicht sein wird. TT-DIGI: Wie findet ein Physiotherapeut, ein Sporttherapeut die richtige Belastungsintensität für seine Patienten? Dr. Peter Niemann: Ich denke hier sind drei Dinge zu nennen: Erstens

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Dr. Peter Niemann: Natürlich! Genau diese Patienten profitieren besonders stark von einer Bewegungstherapie, wobei hier ein langsamer Beginn und eine auf Monate oder gar Jahre angelegte Behandlung wichtig sind.

Dr. Peter Niemann: Wenn ich ehrlich bin: Jegliche Bewegung, die den Herzschlag auf etwa 60 Prozent des altersbedingten Maximums bringt. 220 – Alter ist eine gute Faustregel. Wenn 80 Prozent überschritten werden, läuft man Gefahr, dass die mit Long-Covid sehr häufig vergesellschaftete Fatigue den Patienten bis zu einer Woche lang erschöpft. Daher die Empfehlung HIIT-Training gerade am Anfang zu meiden.

TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

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››› THERAPIE

der schon mehrfach erwähnte Herzschlag, der bei etwa 50 bis 60 Prozent, aber nicht über 80 Prozent liegen sollte. Zweitens die Sauerstoffsättigung, die gerade in den ersten zwei Wochen regelmäßig gemessen werden sollte. Es ist nicht ungewöhnlich, bei Belastung Sauerstoffwerte unter 85 Prozent zu sehen, aber das würde ich unbedingt vermeiden, denn es drohen dann Schwindel und Bewusstlosigkeit. Drittens, die Müdigkeit, aber nicht während des Sports, sondern danach. Wenn ein Patient länger als 24 Stunden benötigt, um sich von der Physiotherapie zu erholen, war es eindeutig zu viel.

Dr. Peter Niemann: Nur in zwei Fällen: Erstens, wenn die Person keine besonders ausgeprägten Long-CovidSymptome hatte. Das ist meistens dann der Fall, wenn sie nicht stationär behandelt wurde. Zweitens, wenn die Person mindestens vier Wochen Physiotherapie absolviert hat und sich fit genug fühlt, um das zu machen. Wenn der Sauerstoffwert bei Belastung zu stark absinkt oder der Herzschlag zu stark steigt, droht die Gefahr einer mehrtägigen Fatigue. TT-DIGI: Sie sprechen in Ihrem Buch auch eine Sauna-Therapie an. Können Sie das etwas näher ausführen? Dr. Peter Niemann: Das ist sehr einfach: Studien aus dem skandinavischen Raum, wo vor allem der bei uns bekannte Typus der Trockenluftund Aufgusssauna praktiziert wurde, wiesen nach, dass Saunagänger nicht nur gesünder waren, sondern seltener COVID-19 bekamen und Long-Covid ebenfalls weniger auftrat. Ich würde daher jedem Long-Covid-Patienten raten – nach dem grünen Licht durch den Hausarzt, weil ein Saunagang doch Kreislauf und Atmung belasten kann –, mindestens einmal die Woche in eine Sauna zu gehen, besser noch

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dreimal die Woche. Es scheinen hier vor allem antientzündliche Effekte zu sein, die hilfreich sind. TT-DIGI: Welche Ernährungstipps sind für die Betroffenen wichtig? Dr. Peter Niemann: Wenig überraschend vor allem Obst und Gemüse, also pflanzenbasierte Kost. Aber es gibt einen starken Zusammenhang zwischen Zucker- und Kohlenhydratkonsum bei COVID-19 und Long-Covid. Deshalb würde ich raten, die tägliche Zuckereinnahme auf unter 10 Prozent der täglichen Kalorien zu senken. Nüsse und Fische sind ebenfalls hilfreich durch die großen Mengen an Omega-3-Fettsäure.

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TT-DIGI: Würden Sie auch unter Umständen ein Zirkeltraining befürworten und wenn ja, unter welchen Bedingungen?

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››› DGP-Empfehlungen zur pneumologischen Rehabilitation bei COVID-19 Glöckl R, Buhr-Schinner H, Koczulla AR, Schipmann R, Schultz K, Spielmanns M, Stenzel N, Dewey S. DGP-Empfehlungen zur pneumologischen Rehabilitation bei COVID-19 [Recommendations from the German Respiratory Society for Pulmonary Rehabilitation in Patients with COVID-19]. Pneumologie. 2020 Aug(8):496-504. German. doi: 10.1055/ a-1193-9315. Epub 2020 Jun 24. PMID: 32583378; PMCID: PMC7516360.

TT-DIGI: Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek.



››› THERAPIE RUBRIK

Dachzeile

Zukunftsmarkt Diabetes

Teil 2: Basiswissen Diabetes ist nicht gleich Diabetes. Das Wissen, was Diabetes ist, stellt eine wesentliche Grundlage für die Bewegungstherapie von Diabetikern dar. Therapeuten, die ein Basiswissen mitbringen, werden auch besser mit ihren Patienten trainieren können, besser auf sie in der Therapie eingehen können.

Eine Unterscheidung, die sich jeder als Erstes vergegenwärtigen sollte, sind die Typen von Diabetes, deren Ursachen grundsätzlich verschieden sind. Zwei Den zwei bekannten Typen liegt zwar eine genetische Veranlagung zugrunde, doch die Faktoren, welche die Insulinproduktion zurückgehen lassen, sind nicht die gleichen.

Welche Ursachen hat Diabetes? Während beim Typ 1 unter anderem das Immunsystem eine zentrale Rolle spielt, kommen beim Typ 2 Übergewicht, Bewegungsmangel, aber auch Darmhormone ins Spiel. Bei Diabetes Typ 1 werden die Zellen, welche Insulin herstellen, zerstört. Die Autoimmunerkrankung tritt oft

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schon bei Jugendlichen auf. Zudem geht die Forschung davon aus, dass neben der genetischen Disposition Virusinfektionen oder Umweltfaktoren die Erkrankung auslösen. Dies betrifft circa 5 Prozent der Patienten mit Diabetes. Beim Diabetes Typ 2 löst eine zunehmende Unwirksamkeit des körpereigenen Insulins die Erkrankung aus. Die Stoffwechselkrankheit tritt in der Regel erst ab dem 40. Lebensjahr auf, oft zusammen mit Übergewicht, Bluthochdruck und erhöhten Blutfettwerten. Hiervon sind 95 Prozent der Diabetes-Patienten betroffen. Letztendlich führen – ganz vereinfacht und stark verkürzt betrachtet –

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beide Typen dazu, dass das Hormon Insulin in der Bauchspeicheldrüse gar nicht mehr (Typ 1) oder nicht mehr ausreichend (Typ 2) produziert werden kann. Die Folge: Der Blutzuckerspiegel steigt.

Das metabolische Syndrom im Zusammenhang mit Diabetes Das Zusammenwirken mehrerer kritischer Faktoren wie Adipositas, Hypertonie, Hypercholesterinämie und Diabetes Typ 2 umschreibt das „metabolische Syndrom“, das auch als Insulinresistenz-Syndrom bezeichnet wird. Die einzelnen Faktoren hängen mit dem Lebensstil der Patienten zusammen, weshalb im Zentrum der Thera-


››› THERAPIE

pie auch eine Veränderung des Lebensstils steht. Prinzipiell werden körperliche Aktivität, Training und Bewegung neben einer Ernährungsumstellung zur Gewichtsabnahme empfohlen. Hier kommt die Bewegungstherapie ins Spiel. Ein wesentliches Ziel ist die Fettreduktion im Bauchraum.

Vorsicht: Organschäden!

So können durch Durchblutungsstörungen Gefäße, wie beim diabetischen Fußsyndrom oder der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit, und Organe wie Augen, Herz und Nieren geschädigt sein. Auch Nerven bzw. die neuronale Übermittlung kann stark leiden, weshalb keine Schmerzen bemerkt werden oder koordinative Schwierigkeiten auftreten.

Individualisierte Bewegungstherapie Ziel ist es, dass die allgemeinen Trainingsempfehlungen für Inhalte und Methoden genauso wie für die Intensität von körperlichen Aktivitäten bei Menschen mit Diabetes nicht einfach pauschal angewendet werden. Die Ansätze können durchaus gut sein, aber passen sie auch zwangsläufig in das Gesamtkonzept der Diabetestherapie? Es ist möglich, dass gute Maßnahmen nicht sinnvoll sind. Der Patient ist die Ausgangsbasis, er

Bildquelle: © Deutsches Zentrum für Diabetesforschung e.V. (DZD)

Wichtig für Physiotherapeuten und Sporttherapeuten, Coaches und Trainer ist jedoch die Einsicht, wie vielfältig ein Diabetiker beeinträchtigt sein kann. Denn Diabetiker leiden an Folgeschäden des zu hohen Blutzuckerwerts. Je länger die Erkrankung dauert, desto mehr kommt es mit der Zeit zu Problemen. Diese Veränderungen erfolgen am Anfang unbewusst und schleichend.

stellt die Rahmenbedingungen für seine Diabetestherapie. Denn es spielen beispielsweise auch Ängste, etwa wegen Bluthochdruck und Herzproblemen, oder eine depressive Verstimmung und die mangelhafte Patientencompliance eine Rolle. Der Fachsporttherapeut Diabetes mellitus IHK lernt in seiner Ausbildung auf all diese Facetten im Krankheitsbild Diabetes zu achten und die individuelle Situation seines Patienten zu erfassen, um eine ansprechende und erfolgversprechende Bewegungstherapie für ihn zu erarbeiten. Im nächsten Teil der Serie „Zukunftsmarkt Diabetes“ werden die Rahmen-

bedingungen für eine Bewegungstherapie dargestellt. Christoph Anrich & Reinhild Karasek Literatur: Deutsches Zentrum für Diabetesforschung, www.dzd-ev.de NetDoktor, www.netdoktor.de Bundesministerium für Gesundheit, www.bundesgesundheitsministerium.de DocCheck, www.doccheck.com World Health Organization, www.who.int Weltgesundheitsorganisation, Regionalbüro für Europa, www.euro.who.int

››› Fachsporttherapeut Diabetes mellitus IHK Zertifikatslehrgang der IHK Reutlingen christoph.anrich@previlance.com

Autor

Christoph Anrich, Geschäftsführer von Previlance – Agiles Gesundheitsmanagement, ist Sportwissenschaftler mit Schwerpunkt Sportmedizin, Prävention und Rehabilitation. Der Experte für Bewegungstherapie bei Diabetes mellitus hat den IHK-Zertifikatslehrgang „Fachsporttherapeut Diabetes mellitus IHK“ konzipiert. E-Mail: Christoph.anrich@previlance.com

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››› THERAPIE

Zukunft Praxis – Teil 5

Die richtigen Angebote bestimmen die Nachfrage Haben Sie sich über die Dynamik des Gesundheitsmarktes schon einmal Gedanken gemacht? Haben Sie Lust, Teil dieser Entwicklung zu sein, und sehen Sie die interessanten Möglichkeiten, die sich Ihnen und Ihren Kollegen in Zukunft bieten?

Welches Motiv treibt Sie primär an? Nehmen Sie das Beispiel Positionierung. Viele Praxisbetreiber denken über Spezialisierungen nach und möchten mit ihrem Leistungsportfolio als Experte und Kompetenzpartner wahrgenommen werden.

››› Kompetenzanbieter Rücken durch spezielle Rückenkonzepte

Stellen Sie sich doch einmal die Fragen, wo Sie sich aktuell und in fünf oder zehn Jahren sehen. Sind Sie bereit, Ihre bestehenden Dienstleistungen und Angebote zu hinterfragen, und sind Sie grundsätzlich für neue sinnvolle und gewinnbringende Praxiskonzepte offen? Der Gesundheitsmarkt ist riesig und in seinen Angeboten extrem vielseitig. Es ist nicht leicht, als Therapeut das passende für sich zu finden. Fangen Sie bei Ihren Überlegungen zur Angebotserweiterung doch einfach ganz von vorne an und fragen Sie sich:

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

››› Kompetenzanbieter bei Beschwerden im Alter – Stichwort: Sarkopenie

››› Experte für Prävention ››› Fachpraxis für medizinische EMS Weitere Motive reichen von Zukunftssicherung über Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit bis hin zur Aufwertung der Praxis für einen geplanten Praxisverkauf.


››› THERAPIE

Der richtige Einstieg Die Vergangenheit zu betrachten, die Gegenwart zu analysieren und die Zukunft zu planen, ist der Schlüssel zum Erfolg. Das Angebot an Ausstattungen, Behandlungsverfahren und kassenunabhängigen Leistungen ist riesengroß. Die im Gesundheitsmarkt agierenden Unternehmen tun alles, um Sie als Praxisbetreiber von Ihren Produkten und Dienstleistungen zu überzeugen. Lassen Sie sich nicht zu vorschnellen Entscheidungen hinreißen, ohne im Vorfeld die erwähnten Betrachtungen, Analysen und Planungen durchzuführen.

Ist-Analyse – der gegenwärtige Praxisalltag Schauen Sie auf Ihr aktuelles Leistungsportfolio und analysieren Sie, welche Angebote in der Vergangenheit und zum jetzigen Zeitpunkt besonders gefragt sind. Wofür steht Ihre Praxis bisher, was wird häufig verordnet. Gibt es bereits Leistungen, die Ihnen und Ihrer Therapieeinrichtung einen guten und speziellen Ruf eingebracht haben? Oftmals lässt sich auf dem vorhandenen Leistungsspektrum aufbauen. Sinnvolle Ergänzungen lassen sich leichter integrieren als neue aufwendige Konzepte. Wie sieht es bei Ihren Mitarbeitern aus? Wie steht Ihr Team zu den Angeboten und Leistungen? Gibt es Kollegen, die bereits ein Spezialgebiet besetzen?

Wenn Sie sich mit neuen Leistungsofferten beschäftigen, beachten Sie bitte, dass diese durch Ihre Therapeuten umgesetzt werden müssen. Kommt es hier zu Vorbehalten und/oder Ablehnungen, wird es schwer werden. ››› Tipp Nehmen Sie Ihre Mitarbeiter mit auf die Reise und vermitteln Sie ihnen den Sinn und den Nutzen der Maßnahmen – für alle Beteiligten. Dann bekommen Sie mit großer Wahrscheinlichkeit die gewünschte Unterstützung, auch in der späteren Umsetzung.

Räumliche und finanzielle Situation Eine weitere Voraussetzung für eine erfolgreiche Realisierung neuer Angebote sind Ihre Räumlichkeiten. Welche Gestaltungsmöglichkeiten bieten sich aktuell, um zusätzliche Konzepte möglichst kompromisslos zu integrieren? Schauen Sie sich Ihre Raumsituation genau an. Ganz besonders, wenn Sie klassische Selbstzahlerkonzepte aus dem 2. Gesundheitsmarkt anbieten wollen. Erfüllt Ihre Therapieeinrichtung hier die gesetzlichen Vorgaben? Lassen Sie sich zu sinnvollen und gewinnbringenden Konzepten beraten, die in Ihrer Praxis leicht umzusetzen sind. Ein Beispiel ist die medizinische EMS, wie ich es in der letzten Ausgabe der TT-DIGI ausführlich dargestellt habe. Damit können Sie für Ihre Patienten auf der Fläche einer Therapiekabine ein effektives und höchst lukratives Muskeltraining anbieten. Investitionen sind mit Ausgaben verbunden, d.h. es kostet Geld. Doch wie heißt es so schön: „Echte Lösungen haben keine Preise.“ Wenn Sie funktionieren, spielen sie Gewinne ein. Funktionieren sie nicht, ist auch das kleinste Investment sehr ärgerlich. Prüfen Sie Ihre Finanzen. Sind Sie in der Lage, den Kapitalaufwand aus eigenen Mitteln zu stemmen, oder sind alternative Finanzierungsformen notwendig und sinnvoll? Daneben ist auch die Dauer der Amortisation ein wichtiger Punkt. Wann ist mit einem „Return of Invest“ zu rechnen und wie planen Sie diese Zeit? Sie wollen sich ja sicherlich nicht Ihr Leben lang mit Rückzahlungen belasten.

Soll-Analyse – der Blick in die Zukunft Ihre Zielgruppen haben sehr viel mit Ihren Motiven zu tun. Bedenken Sie in diesem Zusammenhang, wie es damals aussah, als Sie die Praxis übernommen oder neugegründet haben. Hatten Sie bereits klare Vorstellungen über Ihre zukünftigen Patienten? Fingen Sie als klassischer „Allrounder“ an? Je mehr Sie Ihr Leistungsportfolio schärfen, über neue Angebote nachdenken, möglicherweise mit hohen finanziellen Aufwendungen verbunden, stellen Sie sich die Frage nach der Zielgruppe, die Sie ansprechen möchten.

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››› THERAPIE

››› Wer ist Ihre Zielgruppe?

Wollen Sie unabhängiger von den Zuweisungen der Ärzte und den strengen Regularien der gesetzlichen Krankenkassen werden? Sie möchten Ihre Patienten „austherapieren“ und sie langfristig trainieren? Bedenken Sie, dass dieser Zielmarkt riesengroß ist. Menschen werden mehr und mehr bereitsein, Geld für ihre Vitalität auszugeben.

››› Was möchte Ihre Zielgruppe? ››› Wo finden Sie Ihre Zielgruppe? Überlegen Sie, was Sie tun müssen, um mit Ihren neuen Angeboten diese Zielgruppe zu erreichen. ››› Tipp Suchen Sie Ihre Zielgruppe zuerst unter Ihren bestehenden Patienten, bevor Sie an neue Kunden denken. Verfolgen Sie die Strategie „von innen nach außen“. Das ist einfacher und kostet Sie weniger Mühen und Geld.

Und: Beide Märkte schließen sich überhaupt nicht aus, sondern ergänzen sich oftmals optimal. Die Patienten beginnen mit verordneten Leistungen und werden sinnvoll in den 2. Gesundheitsmarkt mit Selbstzahlerleistungen überführt. Überlegen Sie daher zuerst, wen Sie ansprechen wollen und schauen Sie dann nach entsprechenden Angeboten.

Zielmärkte und Marketing Sie sind mit Ihrem jetzigen Patientenstamm zufrieden und bevorzugen Angebote aus dem klassischen Therapiesegment und dem vorliegenden Heilmittelkatalog. Um die bestehenden Therapieangebote zu optimieren, lassen Sie Ihre Therapeuten in den entsprechenden Bereichen weiterbilden. Stellen Sie sich in diesem Fall die Frage, welche Angebote hier welchen Nutzen schaffen.

„Tue Gutes und rede darüber“. Das betrifft auch die Leistungen Ihrer Praxis. Wenn Ihre Zielgruppe nicht weiß, was Sie tun und wie gut Sie es tun, warum soll Sie dann zu Ihnen kommen? Insbesondere die Leistungen aus dem 2. Gesundheitsmarkt, dem Selbstzahlermarkt, bedürfen einer gezielten und nutzerorientierten Marketingstrategie. ››› Tipp Kaufen Sie kein Konzept ohne entsprechende Umsetzungsstrategie.

Fazit Lassen Sie mich die wichtigsten Punkte nochmals zusammenfassen. Bevor Sie sich für ein spezielles Angebot entscheiden, klären Sie am besten Folgendes:

››› Wie kann das Angebot innerhalb der Praxis umgesetzt werden?

››› Wie stehen Ihre Mitarbeiter dazu? ››› Wie sieht die räumliche Umsetzung aus? ››› Wie erfolgt die Preisgestaltung? ››› Welches spezielle interne und externe Marketing ist

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sinnvoll? Für was Sie sich auch immer entscheiden, das Wichtigste bei Ihren Aktivitäten ist der Nutzen. Schaffen Sie mit Ihren Angeboten Mehrwerte für Ihre Zielgruppen. Ein Kunde kauft weder Training noch Therapie, er kauft eine Lösung für sein akutes Problem. Burkhard M. Peters

Autor

Burkhard M. Peters verantwortet den Bereich Healthcare bei miha bodytec, dem Marktführer für EMS-Therapie- und Trainingssysteme. Der Sportwissenschaftler mit den Schwerpunkten Sportmedizin, Verwaltung und Marketing führte verschiedene Therapie- und Gesundheitseinrichtungen im Bundesgebiet und ist ein anerkannter Experte im Gesundheitsmarkt. E-Mail: bp@miha-bodytec.de

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››› THERAPIE

Schwierige Situationen meistern lernen

Die Fortbildung zum Patienten-Manager Der Gesundheitsmarkt ist im Wandel und mit ihm die Akteure in diesem Markt. Das geht auch an Praxisinhabern nicht spurlos vorbei. Die Fortbildung zum Patienten-Manager zielt darauf, Therapeuten, die sich als Unternehmer verstehen, in der Kommunikation zu unterstützen, um im Dreigespann Arzt-Patient-Therapeut erfolgreich zu agieren.

Michael Werth aus Schwelm absolvierte seine Physiotherapieausbildung 2007 und ist seit 2016 als Praxisinhaber des Gesundheitszentrums Werth selbstständig. Bereits nach drei Jahren erweitert der Physiotherapeut sein Unternehmen um 120 Quadratmeter auf insgesamt 360 Quadratmeter, um seinen Patienten eine medizinische Fitness anzubieten. Die Trainingsfläche selbst ist 80 Quadratmeter groß.

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Mit dem neu eingerichteten Trainingsbereich stellt sich Praxisinhaber Werth die Frage, wie das medizinische Gerätetraining besser bei den Patienten, aber auch bei den Verordnern im Umkreis zu etablieren wäre. So kommt es, dass Michael Werth eine Fortbildung zum PatientenManager absolviert, die er 2021 erfolgreich abschließt. Was verbirgt sich jedoch hinter diesem Titel? TTDIGI fragte nach.

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TT-DIGI: Hallo Herr Werth, welche Inhalte vermittelt die Ausbildung? Michael Werth: Die Inhalte lassen sich grob in zwei Kerngebiete unterteilen. Erstens werden fachliche Kompetenzen in allen Handlungsfeldern der Physiotherapie und des medizinischen Gerätetrainings gelehrt. Dazu gehören u.a. der Umgang mit dem


››› THERAPIE

Heilmittelkatalog und den Heilmittelrichtlinien, rechtliche bzw. zulassungsrelevante Kenntnisse, wirtschaftliche Grundlagen und vieles mehr, was für die erfolgreiche Führung einer Praxis notwendig ist. Im zweiten Schritt der Fortbildung geht es darum, das Erlernte durch die Verbesserung der rhetorischen Fähigkeiten adäquat umsetzen zu können. Es werden Kommunikationstechniken vermittelt und Therapeuten lernen, wie spezifische Konzepte umzusetzen sind, sowie die Grundlagen der Psychologie und Pädagogik. Ebenso werden die Teilnehmer bei der Erstellung von digitalen und gedruckten Medien zur besseren Außendarstellung der Praxis unterstützt. TT-DIGI: Welche Themen haben Sie persönlich am meisten interessiert? Michael Werth: Für mich war das wichtigste Thema, den sicheren Umgang mit schwierigen Situationen zu üben und Techniken zu erlernen, wie man sich selbst fokussiert und seine Ziele erreicht. TT-DIGI: Welche Aspekte waren für Sie als Physiotherapeut neu? Michael Werth: Ganz neu waren für mich im Prinzip nur die spezifischen Kommunikationstechniken. Jedoch musste ich bei vielen Themen feststellen, dass ich doch nur rudimentäre Erfahrung und Fachwissen aufwies. TT-DIGI: Welche Rolle spielt die Kommunikation mit den Ärzten? Michael Werth: Die Kommunikation mit den Zuweisern ist ein essenzieller Teil unserer täglichen Arbeit und wird sehr ausführlich in der Fortbildung dargestellt. TT-DIGI: Warum sollten Physiotherapeuten mit den Ärzten besser kommunizieren? Michael Werth: Wichtig ist die Kommunikation mit den Zuweisern aus

TT-DIGI: Wie haben Sie reagiert?

››› Michael Werth mehreren Gründen. Einmal versorgen sie uns Therapeuten mit Arbeit und zweitens müssen wir lernen, sie als unseren Freund zu sehen. Es ist unerlässlich, den Zuweisern auf Augenhöhe zu begegnen und mit ihnen zusammenzuarbeiten. Nur dann ist es möglich, den Patienten optimal zu behandeln und somit auch langfristig an die Praxis zu binden. TT-DIGI: Weshalb ist das so wichtig?

Michael Werth: Durch mein Wissen konnte ich ihm den Inhalt der Leistungspositionen KG und MT erklären und ihm anhand dessen sachlich erklären, dass er im Unrecht ist und ich nur zum Wohl seiner Patienten arbeite und ihn gerne weiter dabei unterstütze, die Patienten extrabudgetär mit Heilmitteln zu versorgen. Das Ganze habe ich dann auch noch einmal schriftlich mit einem Auszug aus den Leistungsbeschreibungen der Physiotherapie formuliert. Der Arzt hat sich zwar nie für seinen Fehler entschuldigt, aber ich bekomme trotzdem weiterhin Rezepte und er verschreibt wesentlich häufiger mehr Einheiten und KGG als früher, auch als BVB und LHB. TT-DIGI: Welche Voraussetzungen sollte man zur Ausbildung mitbringen?

Michael Werth: Man wird nicht nur in spezifischen Situationen sicherer, sondern profitiert auch im Alltag bei ganz normalen Situationen von dem Erlernten. Ärzte sehen mich als Partner und Patienten fühlen sich sehr wertgeschätzt, wenn ich Ihnen helfen kann, besser mit Heilmitteln versorgt zu werden. Dieses Dreieck: ArztPatient-Therapeut ist die Grundlage für ein erfolgreiches Praxismanagement.

Michael Werth: Mitbringen sollte man eine gewisse Berufserfahrung und ein Grundlagenwissen in administrativen Kenntnissen. Des Weiteren wäre es gut, wenn man die Möglichkeit hätte, gleich im Anschluss die erlernten Inhalte auch regelmäßig anzuwenden. Dazu gehört sicherlich, dass man ein kommunikativer Mensch ist und eine offene Haltung hat.

TT-DIGI: Können Sie das anhand eines Beispiels verdeutlichen?

TT-DIGI: Wem können Sie die Fortbildung weiterempfehlen?

Michael Werth: Ein konkretes Beispiel fällt mir ein. Als mich neulich einer der zwei hiesigen Ärzte anrief, um mir mitzuteilen, dass ich mit meinen KGPatienten, die er mir schickt, ab sofort nicht mehr aktiv an den Geräten arbeiten soll. Er war der Meinung, dass KG mit MT gleichzusetzen wäre und dass man nicht mit Geräten arbeiten darf, wenn er es nicht aufschreibt. Er würde das jetzt der Krankenkasse melden, dass ich etwas abrechne, was ich nicht dürfe.

Michael Werth: Ich würde die Fortbildung jedem Praxisinhaber empfehlen – unabhängig von der Praxisgröße und Mitarbeiterzahl. Denn auch eine One-Man-Show würde wirtschaftlich von einem guten Verordnungsmanagement profitieren. Eventuell sogar mehr als eine große. TT-DIGI: Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek.

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Ein Praxisbeispiel für Willensstärke und Lebensmut

Aus jeder Situation das Beste machen Was bedeutet Erfolg in der Arbeit mit Patienten? Bei dem einen sind es Balancehaltungen, die wieder möglich werden, beim anderen sich schmerzfrei zu bewegen und bei manchen bereits die Tatsache, wieder allein zu stehen oder die Finger um Millimeter weiterbewegen zu können. Welche Wirkung das auf Patienten hat, zeigt ein Beispiel einer Rollstuhlpatientin, die sich entschlossen hat, ihren Bewegungsradius zu erweitern.

Egal, was es für jeden Einzelnen ist: Erfolg ist, wenn wir es schaffen, wieder Spaß an Bewegung zu erzeugen, ein Lächeln ins Gesicht der Nutzer zu zaubern und vor allem, ihnen zeigen zu können, was möglich sein kann und ihnen damit das Wichtigste überhaupt zurückgeben: Lebensmut, Freude und den Glauben an sich selbst und die Kraft, die in ihnen steckt.

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Sabine, Trainerin und Yogalehrerin, leitet bei CoreStix die gleichnamige Academy. Im Rahmen ihrer Trainertätigkeit erhielt sie eine Anfrage, ob das Training mit CoreStix auch für halbseitig gelähmte Rollstuhlpatienten möglich sei. So lernte sie Dagmar kennen. Bei ihr war ein Gehirntumor diagnostiziert worden. Nach zwei Operationen und der dritten Chemotherapie wurde sie vor etwa zwei Jah-

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ren auf die Palliativstation entlassen. Aber Dagmar wollte sich damit nicht abfinden, sie wollte leben.

Das Kennenlernen Ihr Mann fand einen Arzt in Heidelberg, von dem sie seitdem im VierWochen-Rhythmus eine auf ihr Immunsystem abgestimmte Infusion zur Immunstärkung erhält. Bereits nach der ersten Infusion kehrten


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„Wachheit“, die Fähigkeit zur Aufmerksamkeit und dann relativ schnell die Lust auf „etwas tun“ zurück. In dieser Situation hat Sabine sie kennengelernt. Dagmar sitzt im Rollstuhl, ihre rechte Körperhälfte ist nach Medizindefinition gelähmt. Wobei der Begriff „gelähmt“ es nicht ganz trifft. Im rechten Bein und Fuß hat sie Gefühl, kann diese leicht anheben. Abgesehen vom Daumen sind alle Finger der rechten Hand gefühllos, auch in Unter- und Oberarm spürt sie wenig. Als Sabine das erste Mal Dagmar traf, fragte sie diese, was ihr größter Wunsch sei. Dagmar antwortete: Gehen können. Und genau dies ist das Ziel, das die beiden nun immer wieder beim Training visualisieren. Es ist das Ziel, das Dagmar Kraft gibt, das sie Muskelkater und auch Schmerzen ertragen lässt.

Das erste Training Die beiden starten mit CoreStix im Sitzen. Sabine möchte ihr die Bewegungen zeigen, die sie trotz Lähmungserscheinungen ausführen kann. Es geht darum, ihr zu verdeutlichen, wie viel möglich ist. Ihr soll ein Bewusstsein dafür vermittelt werden, welche Optionen sie hat, obwohl sie durch den Rollstuhl eingeschränkt ist. In dem Moment, in dem sie spüren kann, wie vielfältig und weit ihr Bewegungsradius ist, kann auch Weite im Kopf, im Herzen entstehen. Ein weißer Stix steckt in Position E3, Dagmar umfasst ihn mit der linken Hand, sie richtet sich im Rollstuhl auf, der Rücken wird gerade, ihr Brustkorb weitet sich und sie spürt seit Langem das erste Mal wieder Länge in der Wirbelsäule. Ganz leicht bewegt sie den Stix nach links und rechts. In Kombination mit der Ein- und Ausatmung üben sie zu Beginn nur das Aufrichten, um Länge bzw. Größe zu erzeugen. Dann unterstützt sie Sabine, die recht steifen Finger der rechten Hand um einen Stab, einen Stix zu legen, ihre linke Hand hilft beim Halten. Und ganz sanft zieht sie den Fiberglas-Stix ein wenig zum Körper und schiebt ihn nach vorn. Alles mit geradem Rücken, erhobenem Kopf und in Kombination mit der Atmung. Später wechseln sie zum elastischeren lila Stix. Da ihre rechte Hand nun gelernt hat, auch diesen zu greifen, kann Dagmar im Sitzen ganz wunderbar Bewegungen zur Rotation der Wirbelsäule ausführen. Dank dieser Vorübungen wird es später möglich, Rotationsbewegungen frei mit einer Kleinhantel auszuführen. Anfangs ist es mit diesem Gerät ideal, Bewegungsführung und das aufrechte Sitzen zu erlernen.


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Trainingsverlauf und Fortschritte Stix in der Farbe Lila stecken in Position A2, Dagmars Blick geht gen Boardende. Sie sitzt – wiederum mit geradem Rücken und aufgerichtet – im Rollstuhl und führt die Stix erst in großen und später in kleineren Bewegungsradien zum Körper und wieder weg. Dabei bleibt der Arm die ganze Zeit unter Spannung, was einen zusätzlichen Trainingseffekt bewirkt. Schließlich sind ihr linker Arm und ihre linke Hand nun das, was sie im Alltag kraftvoll, mit viel Geschick und Gefühl einsetzen muss. Das trainiert sie mit CoreStix. Ihr größter Wunsch ist es, wieder gehen zu können. Aber davor benötigt Dagmar Kraft in den Beinen, muss lernen, aufrecht zu stehen. Als wohl größte Herausforderung erweist es sich, den Fuß anzuheben und abzurollen. Der stabilste und am schwersten zu bewegende, dadurch am meisten Sicherheit vermittelnde rote Stix steckt in Position E3. Dagmars linke Hand umfasst den Stix und mit aller Kraft und Willensstärke zieht sie sich aus dem Rollstuhl in den Stand. Sie zittert und atmet schwer. Zu Beginn steht sie nur Sekunden, dann fällt sie sacht zurück in den Rollstuhl. Es kostet sie sehr viel Energie, aber Dagmar hat eine Vision und gibt nicht auf. Nach etwa sechs Trainingseinheiten ist sie in der Lage, sich kontrolliert abzusetzen. Nach acht Einheiten

kann sie kurz vorm Absetzen in Kniebeugeposition für ein paar Momente verharren. Sie hat Muskelkater, aber sie kämpft. Das Gefühl, aufrecht zu stehen, verleiht ihr Flügel. Sukzessive lässt sie für Sekunden den roten Stix los, vertraut ihren Beinen und steht. Dann üben Dagmar und ihre Trainerin Sabine im Stand mit dem rotem Stix erst das linke Knie vorschieben, dann das rechte, die linke Ferse leicht anheben, dann die rechte usw. Da die Stix aus Fiberglas bestehen, findet immer eine sanfte Rückkopplung statt und sie muss diese mit ihrer Tiefenmuskulatur ausgleichen.

Trainingswirkung Gleichzeitig stärkt sie durch dieses Training das Wichtigste in ihrer Rollstuhlposition: ihren Core. Die Bewegungsenergie wird nie abgebremst, der Trainingseffekt ist enorm. Parallel zur Wiedererlangung körperlicher Fähigkeiten wird auch ihre Sprache sukzessive klarer, ihre Konzentrationsfähigkeit besser. Während Dagmar stabil und aufrecht am Gerät steht, beginnt sie mit ihrer Trainerin Sabine, Übungen zu kombinieren. Sie löst Rechenaufgaben oder zählt auf

YouTube-Links Dagmar fährt aufs Board und sie trainiert unter Spannung Armkraft, Schultergürtel, Rücken und Core https://youtu.be/XhMwWmtWPl8 Dagmar lernt aufzustehen und sich wieder zu setzen mit CoreStix https://youtu.be/P-Iwy3k6g1Q Dagmar trainiert ihren linken Arm, Schultergürtel usw. unter Spannung https://youtu.be/R1t3_ehd3B0

Autor

Heinz Haas, Inhaber von Heinz Haas e.K. CoreStix, CoreStix Academy Europe. E-Mail: info@corestix.biz

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Englisch. Dies lenkt sie vom starren „Halten“ am Stix ab, sie lacht oft und ist erstaunt, was sie kann. Diese Übungen sind nur ein kleiner Ausschnitt dessen, was möglich ist.

Fazit Genau das ist es, was das Team von CoreStix erreichen will: Lebenslust, Lebensenergien wecken und zeigen, was an Bewegung und Leistungssteigerung möglich ist. Egal, ob im Rollstuhl sitzend oder sportlich aktiv. Für jedes Alter und jedes Leistungsniveau finden sich Übungen. Übungen, mit denen Bewegungsmuster wiedererlernt und gefestigt werden, die Beweglichkeit verbessert sowie Kraft, Koordination und Balance aufgebaut werden. Im Mittelpunkt jeder Übung steht automatisch die Kräftigung des Cores zur Förderung der Alltagskraft. Heinz Haas


››› THERAPIE ››› BUCHEMPFEHLUNGEN

Pädiatrie Physiotherapeuten finden für ihre verantwortungsvolle und herausfordernde Aufgabe in der Pädiatrie in diesem Buch das breite und tiefgreifende medizinische und therapeutische Fachwissen. Zusätzlich erhalten sie Rat, wie sie professionell mit den kleinen Patienten sowie mit den Fragen, Sorgen und Nöten der Eltern umgehen. Die beiden Herausgeberinnen haben eine Vielzahl von Experten vereint, die einen umfassenden, evidenzbasierten Einblick in die Physiotherapie in der Pädiatrie geben. Wencke Ackermann / Ulrike Stuhlfelder. Physiotherapie in der Pädiatrie. Georg Thieme Verlag. ISBN: 978-3-132-434202

Schlaganfall In der Schlaganfallrehabilitation haben sich Physiotherapie und Ergotherapie zu einer evidenzbasierten Heilkunde entwickelt. In der Theorie wird die Wirksamkeit sowohl aus den eigenen praktischen Erfahrungen gewonnen als auch aus der Forschung. In der gelebten Praxis lassen sich jedoch Widersprüche zwischen den Erkenntnissen der Therapiewissenschaften und dem Handeln beobachten, was auf eine starke Vernachlässigung der Verknüpfung von Forschung und Praxis hindeutet. Für den nachhaltigen Theorie-Praxis-Transfer ist diese Verknüpfung von fundamentaler Bedeutung. Der vorliegende Band veranschaulicht die Problematik aus psychologischer Sicht, diskutiert die Konsequenzen und stellt mögliche Wege zur Überwindung der Theorie-PraxisKluft dar. Jakob Tiebel. Schlaganfallrehabilitation: Vom Wissen zum Handeln. Apollon University Press. ISBN: 978-3-943-001600

Osteoporose Osteoporose ist eine Volkskrankheit — tatsächlich ist es die häufigste Knochenerkrankung. In diesem Buch zeigt der Autor, wie man die Knochenkrankheit besiegt und beschreibt die Wirkung, der für jeden durchführbaren Kräftigungstherapie. Der Erfolg des Kraft- und Muskeltrainings bei Osteoporose ist wissenschaftlich anerkannt und in der Praxis an vielen Menschen bewiesen. Mit einem gezielten Kraft- und Muskeltraining lässt sich die weitverbreitete Krankheit nicht nur vorbeugen, sondern auch heilen. Dr. med. Martin Weiß. Osteoporose ist heilbar. Die erfolgreiche Kräftigungstherapie. Lüchow. ISBN: 978-3-958-834996

Stretching Regelmäßiges Dehnen hilft, Schmerzen und Beschwerden zu lindern, den Bewegungsumfang und die Flexibilität zu verbessern und stets fit und unverletzt zu bleiben. Dieses Buch führt Schritt für Schritt durch rund 40 Dehnübungen für alle Körperbereiche und leitet dazu an, sich auch in tiefere Dehnungen vorzuarbeiten – für mehr Beweglichkeit, weniger Schmerzen, weniger Steifheit und eine bessere Lebensqualität, heute und in den kommenden Jahren. Jessica Matthews. Bleib jung mit Stretching. YES. ISBN: 978-3-96905-093-4

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Mit Trainingstherapie zukunftssicher aufstellen

Es ist Zeit für Veränderungen Bereits seit 1995 arbeiten wir mit und für Physiotherapiepraxen. Maßgeblich haben wir die Schnittstellen entwickelt, um Physiotherapie und Fitnesstraining miteinander zu verbinden und erfolgreich zu etablieren. Leider hat sich dieser Markt in den letzten Jahren sehr fitnesslastig entwickelt. Dabei sind die medizinischen Besonderheiten, wie die physiotherapeutische Betreuung, die ein Physiotraining auszeichnet, immer mehr in den Hintergrund getreten.

Warum jetzt den Hebel umlegen? Die Corona-Pandemie hat uns deutlich gezeigt, welchen Stellenwert die Politik dem Sport, speziell dem Fitnesstraining einräumt.

››› Systemrelevanz - Fehlanzeige! ››› Ausreichende finanzielle

Unterstützung - Fehlanzeige! Was also ist zu tun?

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Gerätegestützte Trainingstherapie im Medizinischen Gesundheitstraining

oder bestimmten Risikofaktoren ausgesetzt sind.

Eine Umstellung auf „Medizinisches Gesundheitstraining“ mit gerätegestützter Trainingstherapie ermöglicht die Öffnung der Trainingseinrichtung während einer Pandemie und die Generierung von Zusatzeinnahmen. Auch die Befreiung von der Umsatzsteuer ist möglich.

Nutzen Sie die Gunst der Stunde und stellen um. Dr. Damas, Fachanwalt für Steuerrecht, und ich beraten Sie gerne online oder telefonisch.

Im „Medizinischen Gesundheitstraining“ werden Maßnahmen (Gerätetraining und Kurse) zur Gesundung angeboten. Diese Art des Trainings richtet sich ebenfalls an Personen, die bereits chronische Beschwerden haben

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Kontakt Rainer Reusch Telefon: 0175 2906623 E-Mail: info@physiokonzepte.net www.physiokonzepte.net

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Es ist Ihr Anspruch, als

Gesundheitsdienstleister (Physiotherapie) wahrgenommen zu werden?

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Geräteunterstützte Trainingstherapie auch während eines Lockdowns! Bei korrekter Umsetzung umsatzsteuerbefreit! Unser professionelles Dienstleistungsunternehmen hilft Ihnen dabei, sich voll auf Ihr eigentliches Geschäft zu fokussieren.

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NEWS TRAINING

I Physio-Training mit Kontrolle der Beinachse Das Training der gelenksichernden Bein- und Hüftmuskulatur ist bei Arthrose und Nachsorge einer Hüftoder Knie-TEP ein Schwerpunkt. Dabei ist das Üben der Beugung und Streckung der Hüft- und Kniegelenke besonders wichtig. Das gelingt jetzt mit dem neu entwickelten Medi Squat von Dr. Wolff unter Kontrolle der Beinachse besonders gut:

I 24. GluckerKongress als Hybrid-Event Der 24. GluckerKongress am 7. Mai möchte den Teilnehmern neue Impulse, Ideen, Inspirationen und natürlich eine große Portion MOTIVATION mitgeben und wird als Hybrid-Event stattfinden, also in Präsenz und online via Livestream sowie im Anschluss als Aufzeichnung.

>>> Die einfache und clevere Konstruktion ermöglicht die visuelle Kontrolle der Beinachse >>> Präzise Führung und Positionierung für den korrekten Bewegungsablauf >>> Die perfekte Lernstation für beidbeinige und einbeinige Kniebeuge - sicher und effizient www.dr-wolff.de

Zusammen mit den hochkarätigen Referenten und Partnern wird ein tolles und breit gefächertes Spektrum an Seminaren und Veranstaltungen rund um Fitness, Gesundheit, EMS, Therapie und Sport geboten. Die Art der Teilnahme ist frei wählbar. www.gluckerkolleg.de/ workshop/gluckerkongress

I ICG® Connect – Indoor Cycling mit Wettkampfcharakter Das ICG® Connect System verbindet klassisches Indoor Cycling mit modernster Technologie. Es integriert die digitalen Daten der Teilnehmer über eine Vielzahl spezieller Anwendungen und schafft so ein interaktives und vernetztes Erlebnis. Während im „Personal Race“ einzelne Teilnehmer über eine vorgegebene Distanz gegeneinander antreten, kommt es im „Team Race“ ganz auf die Leistungen des Teams im Velodrom an. Drei integrierte Apps sorgen in jeder Kurseinheit für jede Menge Abwechslung, Motivation und Antrieb bei den Einsteigern und Fortgeschrittenen. Stets im Mittelpunkt stehen dabei die Kursqualität sowie die Gesundheit der Teilnehmer. www.teamicg.com

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NEWS TRAINING ››› BUCHEMPFEHLUNGEN I Multifunktionales Training

Effektiver und zeitgemäßer ist es nach neuesten sportwissenschaftlichen Erkenntnissen, seine Trainingsroutine mit einem Muskellängentraining im five Express zu beginnen. five Express – das sind fünf funktionelle Warm-up Übungen, die alle im Stehen und mit Schuhen absolviert werden können. Innerhalb von fünf Minuten kann man damit die wichtigsten Muskelketten gezielt auf das anschließende Krafttraining vorbereiten und Verspannungen und Fehlhaltungen aus dem Alltag entgegenwirken.

Ob im Stehen, Springen, Sitzen oder Liegen, der luftgefüllte HalbBall TOGU Jumper® spricht je nach Position alle wichtigen Muskelgruppen an. Bei Trainingseinheiten im Sitzen wird insbesondere die Bauchmuskulatur und der Rumpf stimuliert, in liegender Position dagegen eher die Rückenmuskulatur. So kann das Training mit dem Gerät individuell an die jeweiligen Bedürfnisse angepasst werden. Sowohl die runde Oberfläche des Trampolinballs als auch der gewölbte Boden sind rutschfest und aus widerstandsfähigem Material, daher bietet der Jumper® eine sichere Trainingsgrundlage. Der geniale Trampolineffekt, den der Ball und der glasfaserverstärkte Boden bewirken, sorgt für Spaß an der Bewegung und für viele motivierende Trainingseinheiten.

www.milongroup.com/de/trainingswelten/warm-up

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I five Express – das neue Warm-up five Express Trainingserfolg beginnt mit dem richtigen Einstieg ins Training. Viele Menschen machen ein Warm-up auf dem Crosstrainer.

Mehr Kraft durch bessere Bewegungsabläufe

Auf die Atmung kommt es auch an Viele Athleten setzen beim Training vor allem auf Muskelaufbau und Ausdauer, vernachlässigen dabei aber andere Aspekte. Auch die richtige Atmung spielt bei der Leistungssteigerung eine Rolle. Denn je besser die Sauerstoff-Versorgung, desto leistungsfähiger ist der Körper, erklärt Dr. Belisa Vranich. In diesem Buch kombiniert sie erstmals gezielte Übungen mit den besten Methoden und effektivsten Atemtechniken für Sportler. Eine kontrollierte und bewusste Atmung fördert vor allem die Konzentration, hilft, Verletzungen zu vermeiden, reduziert Stress und unterstützt die Regeneration nach dem Training. Dr. Belisa Vranich und Brian Sabin: Richtig atmen für sportliche Höchstleistung. Verlag riva 2021, ISBN: 978-3-7423-1866-4.

In diesem Buch gibt es Tipps von einem echten Profi: Alexander Pürzel ist Sportwissenschaftler und Europameister im Kraftdreikampf. Er stellt die besten Methoden vor, um Kniebeuge, Bankdrücken und Kreuzheben technisch zu analysieren und sie in der Praxis zu verbessern. Der Athlet hat somit die Möglichkeit, die Bewegungsabläufe wirklich zu verstehen, die eigenen Schwächen zu erkennen und gezielt zu bearbeiten und dadurch das volle Kraftpotenzial auszuschöpfen. Alexander Pürzel: Kniebeuge, Bankdrücken, Kreuzheben. Riva Verlag 2021, ISBN: 978-3-7423-1809-1.

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Moderne Kardiogeräte für den Außenbereich Mit den neuen Fitnessgeräten von tgo im Vertrieb von Scotfit können Sie Ihren gesamten Außenbereich mit allen klassischen Kardiogeräten ausstatten. Gezielt für den Außenbereich entwickelt, sind die Geräte äußert robust und gegen Vandalismus gesichert. Dennoch müssen Sie keine Abstriche hinsichtlich der Funktionalität machen. Die Geräte wurden nach IFI-Standards designed und sind für alle Altersgruppen geeignet. Zu der Kardioserie gehören z.B. klassische Geräte wie der Crosstrainer, Spin Bike und das Liegerad. Allerdings werden auch neuartige Bewegungen für das Kardiotraining ermöglicht durch Geräte wie das Hand Bike oder der Air Skier. Die Charge-Version der Kardiogeräte ermöglicht es, Strom zu erzeugen und sein Handy während der Übungsausführung zu laden.

Sicherheit ››› Die Geräte erfüllen die Anforderungen der BS EN16630:2015

››› Frei von Quetschstellen,

Einklemmstellen, Scherstellen und scharfen Kanten ››› Alle beweglichen Elemente befinden sich innerhalb des Geräterahmens ››› Alle Stoppmechanismen sind verdeckt

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jeden Gerätepark, den wir installieren. ››› Dank spezieller Sockel muss der Boden nicht aufgebrochen werden. ››› Wir recyceln menschliche Energie mit unseren ChargeKardiogeräten. www.scotfit.de

Robustheit ››› 25 Jahre Garantie auf den Baustahl

Die Outdoor Gyms zeichnen sich aus durch:

Umweltfreundlichkeit ››› Wir pflanzen einen Baum für

››› Belastungs- und Zyklustests ››› CE-gekennzeichneter Stahl

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Die gesundheitsorientierte Ausrichtung der MAIKAI-Studios

Erfolgsfaktor Biohacking Corona war und ist für die Fitnessindustrie Fluch und Segen zugleich. Einerseits sind die wirtschaftlichen Folgen durch Lockdowns und fehlende Neumitglieder deutlich spürbar. Zeitgleich stellt Corona durch das gesteigerte Gesundheitsbewusstsein aber auch eine große Chance dar. Studiobetreiber Daniel Donhauser setzt bei seinem Ansatz ‚MAIKAI 2.0‘ auch auf Biohacking.

Das Wissen um die Effekte von Vorerkrankungen wie Diabetes, Übergewicht und Bluthochdruck und dem oftmals damit verbundenen höherem Risiko für eine schwere Corona Erkrankung bewegt viele Menschen zur Prävention. Mittelfristig ist ein enormes Wachstum im Segment „Gesundheitstraining“ zu erwarten. Als Industrie setzten wir ja schon lange auf dieses Thema, bis dato ist es uns aber nur bedingt gelungen, die Zielgruppen Ältere, Eingeschränkte und Beginner dauerhaft abzuholen. Generell spricht die Kündigungsquote im Markt mit ca. 25% für ein allgemeines Problem, was die Bindung bzw. das dauerhafte Training der Mitglieder betrifft.

Die MAIKAI-Philosophie Mit ‚MAIKAI more than fitness‘ wollten wir hier durch einen völlig vernetzen Ansatz inklusive klarer Kundenreise und sehr intensiver Betreuung eine Dienstleistung vor allem für die oben genannten Kundengruppen schaffen. Das Konzept war einfach: 1) Eine völlig vernetzte Trainingsfläche zur Sicherstellung eines trainingswirksamen Reizes und somit verbundenen Kundenerfolg: Technologie als Hebel, um Training einfach, aber zeitgleich effektiv zu machen. 2) Ein Fitnesslevelsystem, um regelmäßiges Training sicherzustellen: Eine klare Kundenreise mit Abwechslung und Zwischenzielen, um die Abbruchwahrscheinlichkeit zu reduzieren. 3) Eine hohe Betreuungsintensität: Mit ca. einem Coach pro 10 Mitgliedern.

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Mit einem Durchschnittsbeitrag von 89,– EUR brutto pro Monat haben wir uns damit klar im Premium-Bereich positioniert und konnten die vorigen drei Jahre trotz Corona drei Anlagen eröffnen. Die Kennzahlen unterstreichen die Wichtigkeit von Technologie und Prozessen: 1) Fluktuation von ca. 12% 2) 95% der Verträge mit Bindung von mindestens 6 Monaten 3) Neukundengewinnung ohne echte Marketingausgaben, primär aus dem Bestand heraus 4) Profitabilität der Anlagen bereits im ersten Jahr

Die Bedürfnisse der Zielgruppen Trotz dieser wirklich tollen Ergebnisse und dem außerordentlichen Wachstum denken wir, dass man unseren Ansatz durch Biohacking ergänzen kann und so noch viel mehr Menschen damit erreicht. Aber was brauchen diese interessanten Zielgruppen denn nun wirklich? 1) Gesundheitsfokus: Das Produkt bzw. die Dienstleistung muss so gebaut sein, dass der Kunde versteht, dass er/sie etwas für die Gesundheit unternimmt. Optische Ziele sind wichtig, rücken aber verstärkt in den Hintergrund. 2) Einfachheit: Der Massenmarkt verfügt über wenig Wissen zu Training und will dieses auch gar nicht aufbauen. Folglich muss das Training einfach durchführbar sein, zugleich aber trotzdem effektiv.


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3) Wenig Motivation erforderlich: Die „Nicht-Sportler“ Zielgruppe kann sich natürlich für mehrere Monate motivieren, aber diese Motivation ist auf Dauer nicht einfach zu halten. Hier helfen auch Kundenreise und Trainingsdaten nur bedingt. Training ist eben nicht wie das Zähneputzen, da leider mehr Überwindung, Zeit und Anstrengung erforderlich ist. 4) Gutes Gefühl: Ältere, Eingeschränkte oder Beginner suchen oftmals nicht nach dem Gefühl der „totalen Erschöpfung“, oder der 1000 verbrannten Kalorien pro Stunde, hier geht es viel mehr darum, dass man zwar etwas für die Gesundheit getan hat, aber sich trotzdem dabei gut fühlt. 5) Soziale Kontakte: Um eine Abgrenzung zu Online-Angeboten und At-Home-Workouts - was für diese Zielgruppe meist auch nicht zum Erfolg führt - zu gewährleisten, suchen diese Personen soziale Kontakte mit anderen Mitgliedern oder Trainern. Community ist also für diese Zielgruppe ausschlaggebend, um dauerhaft am Ball zu bleiben. 6) Wenig Zeit erforderlich: Diese Zielgruppe nimmt sich zwar gerne Zeit für Training und Gesundheit, allerdings muss es auch möglich sein, dass man schnell sein Workout erledigt, sonst starten diese Personen vielleicht gar nicht mit dem Training. Bei MAIKAI haben wir vier dieser sechs Punkte bereits sehr stark adressiert: Mit unserem Ansatz aus Kraft- und Beweglichkeitstraining, unterstützt durch Technologie und Betreuung, konnten wir ein hoch effizientes Training,

das einfach für jedermann/jederfrau war, in einer tollen Community abbilden. Was aber noch zu kurz kam, waren die Punkte „dauerhaft gutes Gefühl“ (Training ist leider nicht immer angenehm) und „wenig Motivation erforderlich“ (Training erfordert immer etwas Überwindung). Folglich sagten wir, dass unser Konzept nochmals optimiert werden kann.

MAIKAI 2.0: Training & Biohacking Basierend auf dieser Erkenntnis haben wir MAIKAI 2.0 entwickelt und unter einer Subbrand (nanis.at) Training mit Biohacking kombiniert. Konkret können Kunden jetzt im Rahmen ihres Trainings auch folgende Anwendungen machen: 1) Kryotherapie zur Optimierung der Gesundheit (Gelenke, Zellen, Immunsystem, Schlaf) 2) Lymphdrainagen (Entgiftung, Cellulite, Entspannung) 3) Infrared Blanket (Entgiftung, Erholung) 4) Höhentraining (Diabetes, Zellen, Asthma, Lunge, Erholung) Durch diese Anwendungen konnten wir es schaffen, dass Kunden viel weniger ihr Training insgesamt in Frage stellen. In Phasen mit weniger Motivation und wenig Bereitschaft sich zu quälen, kommen Kunden jetzt trotzdem für ihr Gesundheitsziel ins Studio und legen sich mal nur auf die Liege, um zu entgiften oder machen eine Anwendung mit der Kryotherapie und genießen anschließend einen Smoothie.

Weniger Fluktuation & signifikante Zusatzumsätze So konnten wir nicht nur die Fluktuation auch in einer „Corona-Welt“ nochmal deutlich reduzieren, sondern auch auf ganz kleinen Flächen signifikante Zusatzumsätze erzielen. Zeitgleich ließen sich nochmal viel mehr Neukunden über diesen Weg auch ansprechen, so dass wir heute mehr Kunden als vor der Krise haben. Im nächsten Artikel werden wir über die Verschmelzung von Biohacking und Fitnesstraining berichten und aufzeigen, wie dieser Bereich zum äußerst lukrativen ProfitCenter für Studios werden kann. Daniel Donhauser Autor

Der studierte Volkswirt Daniel Donhauser war von 2014 bis 2018 Chief Commercial Officer bei EGYM. Gemeinsam mit Lukas Blümel betreibt er drei Gesundheitsstudios (MAIKAI), ein Biohacking Lab inkl. Physiotherapie (NANIS) und ein Kursstudio (MAIKAI BEATS). Zusätzlich unterstützt er Studios bei der Einführung von Biohacking Anwendungen wie Kryotherapie. hallo@maikai.at

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Seniorensport: Ziele und Übungen

Training mit der Zielgruppe 50+ Der demographische Wandel stellt den Seniorensport immer mehr in den Vordergrund. Die physische Belastbarkeit nimmt mit steigendem Lebensalter ab, die Gesunderhaltung wird somit zunehmend wichtiger. Voraussetzung, um im Alter selbstständig zu leben, ist körperliche Mobilität und geistige Gesundheit. Dagmar Dautel und Stephan Müller geben einen Überblick. Seniorensport meint Training für die ältere Generation. Eine vorteilhafte Bezeichnung für diese Kursart ist aber eher „50+“, auch bei einem wesentlich höheren Durchschnittsalter der meisten Teilnehmer. Die körperliche wie auch die geistige Fitness kann durch Training langfristig erhalten, in manchen Fällen gar verbessert werden. Damit kann eine hohe Lebensqualität im Alter gefördert werden.

Alterungsprozesse & Training Besonders mit zunehmendem Alter ist Training wichtig, da ab dem 30. bis 40. Lebensjahr die Herz-Kreislauf-Leis-

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tungsfähigkeit und die Muskelkraft kontinuierlich abnehmen. Wie gravierend die Auswirkungen sind, hängt von genetischer Voraussetzung, aber vor allem vom Lebensstil ab. Eine aktuelle Studie zeigt einhellig, dass gezieltes körperliches und geistiges Training das Leben verlängern kann und Alltagsbeschwerden gemindert werden (University of North Carolina, Christopher C Moore et al., „Sporadic Step Accumulation And Allcause Mortality In The Women’S Health Study: Do All Steps Count?“, Juni 2021).

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Die Prävention von Übergewicht, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes mellitus Typ 2 und Altersdemenz definieren die gesundheitlichen Ziele des Seniorensports.

Ziele des Seniorensports Als inhaltliche Ziele des Seniorensports können die Verbesserung von

››› Ausdauer ››› Kraft

››› Beweglichkeit ››› Koordination genannt werden. Ausdauer hilft, mehr Belastung standzuhalten, Ermüdung zu verzögern und die Anpassungsfähigkeit des HerzKreislauf-Systems zu gewährleisten. Die Anpassungsfähigkeit des HerzKreislaufsystems ist bei vielen älteren Menschen nicht mehr gegeben.


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Eine gute Koordinationsfähigkeit ist im Alter unerlässlich und ermöglicht es, Bewegungsaufgaben situationsgerecht und ökonomisch zu lösen. Neben der Kopplungs-, Differenzierungs-, Orientierungs- und Reaktionsfähigkeit ist in erster Linie die Gleichgewichtsfähigkeit der Schlüssel zur Sturzprophylaxe.

››› Seitziehen

››› Rumpfrotation

››› Grätschwinkelbeugen

››› Diagonale Streckung

Bilder: Dagmar Dautel

Ein ganzheitliches Krafttraining fördert den Erhalt der Muskulatur. Menschen, vor allem ältere, verlieren rasch an Muskelsubstanz (Stichwort Sarkopenie), wenn sie sich zu wenig bewegen, bzw. belasten. Zudem werden Gelenke, Sehnen, Bänder und fasziale Strukturen unelastisch und steif. Für anhaltende Beweglichkeit ist regelmäßiges Mobilitätstraining mit Dehnübungen empfehlenswert.

Gesundheitscheck & moderater Start Grundsätzlich gilt: Es muss Spaß machen und der Geselligkeit dienen! Um Kontraindikationen auszuschließen, sollten Teilnehmer vor dem Trainingsstart einen Gesundheitscheck durchführen lassen, wenn sie jahrelang keinen Sport betrieben haben und/oder es Vorerkrankungen gab oder gibt. Spricht nichts gegen ein Training, so kann es durchaus sein, dass zu Beginn leichte Schmerzen auftreten, da Gelenke und Muskeln infolge mangelnder Bewegung möglicherweise schlaff, steif und wenig belastbar sind. Nach einem moderaten Training muss bei Anfängern im Seniorensport

eine entsprechend lange Regenerations- und Anpassungsphase folgen. Diese kann zunächst bis zu einer Woche andauern. Im weiteren Trainingsverlauf wird die Phase kürzer, aber immer noch länger als bei jüngeren Menschen. Zwei bis drei Übungseinheiten pro Woche stellen einen optimalen Trainingsumfang dar.

Eine sinnvolle Ergänzung zum Seniorensport kann die Anwendung einer Einheit EMS-Training pro Woche bieten. Diese hilft sehr gut, vor allem der Sarkopenie (Muskelschwund) entgegen zu wirken. Das EMS sollte immer unter Aufsicht eines qualifizierten Trainers stattfinden.

Autor

Dagmar Dautel ist leitende Sportlehrerin in einen der größten ereine Baden-Württembergs, Mastertrainerin, TÜV zertifizierte Personal Fitness Trainerin und Dozentin sowie Ausbilderin im Bereich Fitness, Gesundheit und Ernährung, unter anderem beim GluckerKolleg und beim Schwäbischen Turnerbund. www.gluckerkolleg.de

Autor

Ist Vorstand des Bundesverbandes Personal Training (BPT e. V.). Er betreut zahlreiche Olympiasieger und Weltmeister und bildet als Inhaber des GluckerKollegs seit über 25 Jahren Trainer und Therapeuten weltweit aus. Der mehrfache Buchautor ist monatlich live als Experte bei ARD und SWR im Radio und Fernsehen im Einsatz. www.gluckerkolleg.de

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Indoor Cycling im Topfit Zentrum für Gesundheitssport in Lauf a.d. Pegnitz

Emotionale Kundenbindung per Bike Wer sich mit Tim Sandner unterhält, spürt schnell dessen Begeisterung für das Indoor Cycling. Der begeisterte Instruktor und Ausbilder sieht in ICG den optimalen Partner zur Umsetzung des Angebots in einem gesundheitsorientierten Studio. Entscheidend ist für ihn neben der Technologie vor allem der Faktor Mensch.

Tim Sandner hat sein Hobby zum Beruf gemacht. Seit etwa zehn Jahren ist er in der Branche aktiv. Zunächst als Trainer, dann auch als Ausbilder und seit 2019 als Teilhaber eines Studios. „Was mich am meisten reizt im Bereich Group-Fitness, das sind die Menschen und die emotionale Basis“, beschreibt er seine Passion.

Premiumstudio mit Gesundheitsschwerpunkt In seinem Studio, dem Topfit in Lauf an der Pegnitz, steht die Gesundheit der Mitglieder im Mittelpunkt. Um als Premium-Anbieter im ländlichen Bereich erfolgreich zu sein, kommt es für Sandner auf die persönliche Betreuung durch gut ausgebildetes Personal und

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ein zielgerichtetes Angebot im Gesundheits- und Dienstleistungsbereich an. Für ihn ist daher auch die angegliederte PhysiotherapiePraxis ein „Must-have“. Dank des guten Standorts werde auch dieses Angebot hoch frequentiert und sei damit ebenso eine „tolle Schnittstelle“ zwischen Training und Therapie wie auch eine „tragende Säule“ in wirtschaftlicher Hinsicht. Im Optimalfall erhalten die Mitglieder alle acht Wochen ein Trainergespräch. Denn die Bindung ans Studio soll eine langfristige sein.


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››› Tim Sandner

An dieser Stelle spielt auch Indoor-Cycling eine wichtige Rolle. Im Studio setzt er aus voller Überzeugung auf ICG. Das Unternehmen verkaufe keine Produkte, sondern Lösungen. Das durch die Rides entstehende CommunityGefühl sei etwas ganz Besonderes.

Große Zielgruppe Im Studio gibt es einen eigenen Raum für die CyclingKurse. Ein bis zwei finden dort pro Tag statt. Ein wesentlicher Vorteil ist für Sandner, dass man damit eine große Zielgruppe anspreche. Prinzipiell sei Indoor Cycling für Jeden ab 16 Jahren geeignet, der älteste Teilnehmer schwingt sich im Alter von 83 Jahren regelmäßig aufs Bike. Möglich wird dies auch durch das Coach by ColorSystem, das für jeden Cycler individuelle Trainingsbereiche festlegt. Damit auch jeder mitmachen kann, der möchte, bietet Sandner einmal pro Monat Einsteigerkurse an, bei denen die Basics dieser Trainingsform erklärt werden. Die Ziele der Mitglieder seien dabei unterschiedlich. Abgesehen vom Austausch biete Indoor Cycling auch ein gutes Ausdauertraining. Neben qualitativ hochwertigem Equipment kommt es beim Indoor Cycling vor allem auf den Instruktor an. Er ist die Bezugsperson, stärkt die Motivation der Teilnehmer und hat gleichzeitig ein Auge auf diese. Leidenschaft ist hier also Grundvoraussetzung.

Kundenbindung auch dank ICG Connect System Sandner sieht im Indoor Cycling ein gemeinschaftliches Erlebnis, das womöglich bei dem einen oder anderen noch zusätzliche Energien freisetzt. Er setzt gern auf die neuen digitalen Möglichkeiten. Das Connect System von ICG stärkt aus seiner Sicht die Motivation und sorgt für Abwechslung. Zusammen mit dem Faktor Gamifikation

sorge das Setting dafür, dass die meisten Mitglieder dabeibleiben. Das neue Connect System ist für Sandner das „Herzstück“, auf das er in 80 bis 90% der Kurse gern zurückgreift. Für Sandner war die emotionale Bindung der Mitglieder auch ein wichtiger Vorteil in der Corona-Krise, die man mit einem „blauen Auge“ und wenig Kündigungen überstanden habe.

Sandner sieht noch viel Potential für Indoor Cycling Wichtig ist für Sandner auch, alles aus einer Hand zu haben. ICG biete neben den Bikes und der Technik auch eine sehr gute Trainerausbildung an. Die Produkte seien sehr zuverlässig und verursachten daher null Stress. Indoor Cycling habe in Deutschland eine sehr erfolgreiche Historie und gehöre nach den ersten Boomphasen in den 1990er Jahren immer noch zu den erfolgreichsten Groupfitnesskonzepten und werde diese Stellung auch bei einer „inklusiven“ und „smarten“ Umsetzung durch individuelle und digital gestützte Trainingserlebnisse, wie sie ICG verkörpert, auch weiterhin verteidigen können. Philipp Hambloch Studio-Steckbrief Topfit Zentrum für Gesundheitssport Ausrichtung: Gesundheitsdienstleister mit angeschlossener Physiotherapiepraxis Ausstattung Trainingsbereich: miha, ICG, PowerPlate, Technogym. Software: hybrides System aus easySolution und Technogym www.topfit-gesundheitszentrum.de

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Weiterhin gesetzeskonform EMS-Training anbieten können

Jetzt EMF-FachkundeLehrgang besuchen und Personenzertifizierung erlangen Im Rahmen der neuen Strahlenschutzverordnung müssen EMSTrainer ab dem 1. Januar 2023 eine EMF-Fachkunde-Schulung sowie eine persönliche Zertifizierung nachweisen können. An der dba in Baunatal kann diese Fachkunde erworben und anschließend durch eine Zertifizierung der HEC GmbH bestätigt werden.

Grundlage dieser neuen Möglichkeit ist die Erfüllung mehrerer Vorgaben. Da die Schulungsinstitution von der Zertifizierungsstelle akkreditiert wird, müssen beide Einrichtungen getrennt voneinander sein. Die Zertifizierungsstelle muss zuvor aber von der DAkkS anerkannt werden.

Akkreditierung als Zertifizierungsstelle im Dezember 2021 In Baunatal wurde die HEC Health & Ergonomie Consulting GmbH (HEC GmbH) am 21. Dezember 2021 dazu bemächtigt, Personenzertifizierung nach DIN EN ISO/IEC 17024:2012 im Sinne der Verordnung zum Schutz vor schädlichen Wirkungen nichtionisierender Strahlung bei der Anwendung am Menschen (NISV) vergeben zu dürfen.

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Die HEC GmbH wiederum hat die Deutsche Berufsakademie – Sport und Gesundheit – als Schulungsinstitution akkreditiert. Somit findet die Fachkunde EMF-Schulung unabhängig von der Zertifizierungsstelle an der dba statt. Die anschließende Personenzertifizierung wird dann von der HEC GmbH durchgeführt. Auch eine Anerkennung von Lehrgängen anderer Schulungsinstitutionen ist nach genauer Überprüfung durch die Zertifizierungsstelle möglich. Dabei gelten strenge Vorgaben und Anforderungen.

EMS-Branche sollte sich an „Spielregeln“ halten Erstmals hat der Gesetzgeber in der Branche stark zugegriffen, um keinen Missbrauch im EMS-Training mehr zuzulassen. Dies ist außerdem ein Fingerzeig des Gesetzgebers an die Marktteilnehmer sich endlich an die „Spielregeln“ zu halten. Wenn nicht, könnte dies das Aus für den gewerblichen, nicht medizinischen EMS-Sektor bedeuten. Der Einsatz von Geräten wird durch das Medizinproduktegesetz festgelegt. Damit gibt es klare Vorgaben, welche Geräte überhaupt für das EMS-Training zugelassen werden.

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Die Anwender sollten mehr auf die prophylaktischen und therapeutischen Möglichkeiten des EMSTrainings setzen. ››› Nächste Prüfungstermine 13.03.2022, 10.04.2022, 24.04.2022, ) 15.05.2022 (jeweils um 15 Uhr

Kontakt HEC Health & Ergonomie Consulting GmbH Stettiner Str. 4, 34225 Baunatal Tel.: 05601/965523 Mail: info@hec-baunatal.de www.hec-baunatal.de


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Best Practice Therapie & Training: vitalplus Greifswald

What about Greifswald?! Dieser Bericht beginnt in Brandenburg, erzählt aber eine Erfolgsstory an der Ostseeküste. Aber lassen wir Thomas Kotsch doch einfach selbst und von Anfang an erzählen. Was schreibt denn da schon wieder das Leben für eine schöne Geschichte. Irgendwann in den 2000er-Jahren gönnte ich mir mit meiner Frau eine kleine Auszeit im Resort Mark Brandenburg zu Neuruppin. Dort gab es eine herrliche Sauna mit Seeblick und -zugang. Aber so richtig konnte ich auch nicht vom Beruf lassen, scheint doch eher eine Berufung zu sein… Da ist doch tatsächlich ein kleines feines FitnessCenter integriert und da muss ich schnell noch nachfragen, ob alles gut ist, oder ob ich helfen kann. Ansprechpartner ist der Personal Trainer Stefan Blank, ein waschechter Neuruppiner mit Hang zum ‚Strongman‘, zirka 1.90 m groß, alles dran.

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zusätzlich und neu positionieren. Seit einigen Jahren schiebt er dieses Projekt schon vor sich her, jetzt ist Personal da und ein Sportwissenschaftler, der in der operativen Leitung Verantwortung übernehmen kann.

Stefan machte mit mir einen Rundgang, wir blieben in Kontakt – einige Zeit später telefonierten wir und er ist umgezogen, an die Ostseeküste hat es ihn verschlagen. Er startete mit einem clever fit in Greifswald, bald (2012) kam ein weiteres clever fit-Studio in Neubrandenburg dazu, es folgten EMS-Zentren und der Start einer landesumfassenden (Mecklenburg-Vorpommern) BGM-Firma namens concept+.

Und dann arbeiten wir los bis zum Start seiner ersten Physiotherapie direkt neben dem Fitness-Center in Greifswald 2018. Nahezu reibungslos erstrahlen die Therapieeinrichtungen nicht nur in leuchtendem Hellgrün, sondern auch mit Strahlkraft für ganze Stadtteile Greifswalds. Aber da sind noch andere Stadtteile und andere Städte, ihr vermutet richtig, inzwischen gibt es vier therapeutische Einrichtungen und das jüngste Mitglied, das vitalplus Therapiezentrum im Kooser Weg 1 in Greifswald, ging Mitte 2021 an den Start.

Physiotherapie direkt neben dem Studio

Aus einer Gaststätte wurde ein Therapiezentrum

So weit, so sehr schön, dann wieder ein Anruf, es muss 2017 gewesen sein – Stefan will sich im Bereich Medical

Klar, die schwierigen Rahmenbedingungen um den Virus herum – was schon echten Unternehmergeist

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››› Stefan Blank erfordert - brauchen und wollen wir nicht mehr erwähnen, was aber meine echte Begeisterung ausgelöst hat, war ein Besuch wenige Monate vorher in einer Gaststätte mitten in einem ‚Alt-Neubaugebiet‘ und ohne irgendeine Anbindung an das Gesundheitswesen. Hier also sollte alsbald ein Therapiezentrum entstehen. Das war meiner Vorstellungskraft mal wieder zu viel, aus der Küche ein Behandlungsbereich, aus dem Vereins-


››› TRAINING

zimmer eine Trainingstherapie-Fläche, aus dem Tresen die Rezeption… aber mit fast schon nordischer Gelassenheit haben das Stefan und sein Team ‚gewuppt‘ und es ist definitiv eine Erfolgsgeschichte geworden.

Ergänzung von T-RENA Seit Oktober 2021 wird auch noch die Trainingstherapeutische Reha-Nachsorge T-RENA angeboten, damit komplettiert sich die Angebotspalette des vitalplus Therapiezentrums und der vitalplus-Gruppe um einen weiteren Baustein, die Kooperation mit der Deutschen Rentenversicherung DRV. Sehr gute Kooperationen mit den gesetzlichen und privaten Krankenkassen sowie mit dem Unfallversicherer (DGUV und BG) bestehen bereits seit vielen Monaten, genauso wie sich die Kooperationen im Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) und in der Betrieblichen Gesundheitsförderung (BGF) stetig erweitern. Immer mehr Unternehmen erkennen die Notwendigkeit und Sinnhaftigkeit von gesundheitsfördernden Maßnahmen und dank der Mithilfe einiger Krankenkassen gelingt der Start in partnerschaftlicher Nähe zu vitalplus und concept+ auch finanziell überschaubar.

Der neue Gesundheitsmarkt ist hier sichtbar Was soll ich sagen, 2014 habe ich einen Leitartikel zum ‚Haus der Gesundheit‘ geschrieben, zur zukünftigen Verschmelzung von ersten und zweitem Gesundheitsmarkt. Bis heute gibt es noch nicht so viele Best Practice Beispiele in Deutschland, weil sowohl der Physiomarkt als auch der Fitnessmarkt zu lange an der eigenen Optimierung gearbeitet haben. Aber hier in Greifswald bei Stefan Blank und seinem Team, da kann man und frau den 3. Gesundheitsmarkt erkennen und wertschätzen, die regionale Presse nennt es ‚Sehr gute Adressen für Fitness und Therapie in Greifswald‘ und genau das sind sie. Ich bin glücklich über die persönliche Entwicklung von Stefan und über die unternehmerische genauso und auch darüber, dass ich immer wieder ‚ein Schärflein‘ dazu beitragen durfte und darf.

Sehr kundenund personalorientiert Ein kleines Highlight noch zum Schluss, weil es doch immer häufiger auch um das Thema Personal und Personalmangel geht. Grundsätzlich ticken da die Uhren in Greifswald oder MV auch nicht anders als im Rest der Republik, aber wenn man sehr kunden- und personalorientiert denkt von Anfang an, dann gelingt das zumindest bei Stefan hervorragend. Und was soll ich sagen als PhysioKotsch®, der mehrere Dutzend Therapieeinrichtungen in aktueller Betreuung hat, wenn man die Webseite der vitalplus – Gruppe öffnet, kommt sofort der klare Hinweis – wir suchen DICH als Therapeut! Scheint zu funktionieren, wie so vieles in Greifswald

bei Stefan Blank und seinem Team. ‚Denn man tau‘ sagt man wohl an der Küste – ich würde es so formulieren: Es riecht nicht nach Fisch, es riecht nach Expansion. Viel Erfolg dabei, lieber Stefan!

Dein Physio- und FitnessKotsch® Thomas. Steckbrief vitalplus Greifswald Inhaber und Geschäftsführer: Stefan Blank Standorte in: Greifswald (3x), Rostock und Wismar Positionierung: Perfekte Adressen für Fitness und Therapie Kennzeichen und Merkmale: Umfassende Leistungen in Prävention, Therapie, Rehabilitation und Fitness www.vitalplus-physio.de BGM Dienstleister Eigenes BGM-Unternehmen concept+ www.conceptplus-bgm.de

Autor

Thomas Kotsch berät als „Der PhysioKotsch®“Praxisinhaber und Therapeuten bei Erweiterungen der Physiopraxis um Trainingsgeräte deutschlandweit. Seit vielen Jahren ist er als Gutachter/Sachverständiger sowie Konzept- und Strategieberater im Gesundheitswesen (Klinik, Reha, Studios) tätig. Er ist Key Account Deutschland bei der Stolzenberg GmbH und Inhaber der aconcept GmbH Unternehmensberatung Potsdam.

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NEWS DIGITALISIERUNG

I Das digitale Ökosystem von EGYM EGYM macht die smarte Digitalisierung zur Chefsache und will Betreiber dazu ermuntern, ihre Anlagen durchgängig kundenorientiert zu gestalten. Dazu hat EGYM sein Ökosystem für echte Menschen entwickelt – mit seinen eigenen smarten Kraftund Mobilitätsgeräten sowie kompatiblen Kardio-Maschinen vieler Marktführer. Im Mittelpunkt steht die Verbesserung des personalisierten Trainingserlebnisses für jedes Mitglied. Voraussetzung ist die nahtlose Verbindung von Hard- und Software, unabhängig von Anbieter und Standort, sprich: die Digitalisierung der gesamten Trainingsfläche. Mitglieder profitieren von vielfältigen Personalisierungsmöglichkeiten, Spaß beim Training und motivierenden Anzeigen des Trainingsfortschritts z.B. mit dem beliebten BioAge.

I Flexible Digitalisierung der Trainingsfläche Sie möchten die Vorteile der Digitalisierung nutzen, scheuen aber die Investition in neue Trainingsgeräte? Mit aktivKonzepte können alle Trainingsgeräte unabhängig von Alter, Serie und Marke vor Ort in ihrer Einrichtung mit Trainingssoftware nachgerüstet werden. Die an den Trainingsgeräten angebrachten Mini-PCs oder Tablets inkl. Sensoren ermöglichen den Patienten bzw. Kunden ein geführtes, sicheres Training. Sie steigern die Betreuungsqualität, helfen ihnen bei der Erreichung ihrer Therapie-/ Trainingsziele und unterstreichent durch die vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten die Kompetenz der Trainer bzw. Therapeuten. www.aktivkonzepte.de

www.egym.com

I Investitionsspritze für Myzone

I Smartfit: Relaunch der Software

Myzone, der weltweite Hersteller von tragbarer FitnessTracking-Technologie, hat sich im Januar eine Investition von 17,2 Millionen US-$ gesichert. Das Geld kommt vom Investor BGF und der Tech-Unternehmerin Vin Murria.

Die digitalen Trainingsstationen von Smartfit haben sich in den vorigen fünf Jahren im europäischen Fitnessmarkt gut etabliert. Digitale Tools schaffen neue Trainingsanreize, CommunityBuilding für Studios spielt eine immer größere Rolle.

Phil Whittam, Managing Director von Myzone, kommentierte: „Wir sind in der glücklichen Lage, dass wir bisher organisch gewachsen sind, ohne externes Kapital. Wir brauchten einen erfahrenen Partner, der unsere Wachstumspläne beschleunigen konnte.“

Dazu hat Smartfit Anfang des Jahres 2022 einen Relaunch der cloudbasierenden Software durchgeführt. Smartfit läuft nun auf allen Betriebssystemen und auf allen gängigen Smartphones und Tablets. Es sind nun insgesamt 1.000 Trainingsprogramme verfügbar. In Deutschland wird Smartfit von der Weightcheckers GmbH vertrieben.

Myzone wurde 2011 vom Fitnessexperten Dave Wright gegründet. Es wird bereits in über 9000 Clubs in über 84 Ländern eingesetzt. Im vergangenen Jahr hatte Myzone mit MZ-Switch den weltweit ersten austauschbaren Herzfrequenzmesser mit Brust-, Arm- und Handgelenkoptionen eingeführt.

www.weightcheckers.com

www.myzone.org

I Automatisierte Abrechnung der Rehasport-Einheiten Die Gesundheitsexperten vom RehaVitalisPlus e.V. bieten Ihnen ein bewährtes Komplettpaket, um Rehasport erfolgreich umzusetzen. Das neueste Tool ist die automatisierte Abrechnung Ihrer Rehasport-Einheiten. Die Einreichung der Rezepte ist wöchentlich oder monatlich möglich, das Geld wird Ihnen dann zum vorher bestimmten Wunschtermin ausgezahlt. www.rehavitalisplus.de

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Einfaches un d kontaktloses Onboarding v on Patienten

Die neue Online-Anamnese von Lanista

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Der erste Gang zum Physiotherapeuten ist mit einigem Aufwand verbunden: Terminvereinbarung, Datenerfassung, Einwilligung zum Datenschutz und Anamnese. Genau hier setzt Lanista an. Das Onboarding der Patienten erfolgt komplett digital und erleichtert damit den Praxisalltag. Jede Praxis bzw. jedes Studio kann seine eigene Anamnese konfigurieren und diese seinen Patienten/Kunden bereitstellen. Über einen Link nach der Terminbuchung können diese die Fragen ganz bequem zu Hause über das Smartphone oder auch am PC oder Tablet ausfüllen und digital unterschrieben an die Praxis zurücksenden, selbstverständlich unter Einhaltung aller Datenschutz-Richtlinien.

einen wird der Onboarding-Prozess technisch vereinfacht. Die Praxis kann die Online-Anamnese per Knopfdruck versenden. Der User wiederum kann den Vorgang auf allen Devices starten. Dann führt ihn ein Chat-Bot freundlich und fließend animiert durch den Fragebogen zu Themen wie Befund, Vorerkrankungen, Schmerzen und Ziel. Dieser Vorgang dauert nur wenige Minuten.

Vereinfachung des Onboarding-Prozesses

Nach Abschluss des Vorgangs stehen die Daten den Therapeuten/Trainern zur Verfügung und können direkt für die spätere Behandlungsdokumentation verwendet werden.

Mit dem neuen Tool möchte Lanista die bisherigen Hürden für Therapeuten und Patienten abbauen. Zum

Unkompliziert & zeitsparend Das Feature überzeugt mit seiner angenehmen Art im Anamnese-Dialog, sowie mit seiner Unkompliziertheit und Zeitersparnis für alle Beteiligten. Eine moderne Lösung für effektive & gesundheitsfördernde Trainings- und Therapiemaßnahmen. Die Anbindung an die Tele-Therapie – abhängig von der Diagnose – ist geplant. Die Vorteile:

››› Kontaktfreies Onboarding mit digitaler Unterschrift

››› Zeitersparnis für alle Beteiligen ››› Einfache Bedienung

www.lanista-training.com

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››› DIGITALISIERUNG

Interview mit den Machern von aktivKONZEPTE

››› TT-DIGI-Chefredakteur Philipp Hambloch mit den drei aktivKonzepteVorstandsmitgliedern Daniela Neu, Stefan Schönthaler und Christian Loho.

Flexible Angebote in schwierigen Zeiten Die aktivKONZEPTE GmbH wurde 2002 von Dr. Stefan R. Schönthaler gegründet. 2009 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt und wird seither von Dr. Stefan R. Schönthaler, Christian Loho, Daniela Neu & Stefan Schindler geleitet. Das Unternehmen konzentriert sich auf Softwarelösungen, die in der Therapie und in gesundheitsorientierten FitnessStudios zum Einsatz kommen. Scherpunkte sind dabei intelligente Softwarelösungen zur Trainingssteuerung und/oder Studioverwaltung. Aktuell bietet die aktivKONZEPTE AG auch Lösungen an, um die Trainingsfläche coronakonform zu organisieren. Das Unternehmen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen und beschäftigt aktuell 16 Mitarbeiter. TT-DIGI traf sich mit Dr. Stefan Schönthaler und Daniela Neu zum Interview.

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TT-DIGI: Liebe Daniela, lieber Stefan, herzlichen Dank für die Einladung in eure Firmenzentrale. Da ihr euch zuletzt stetig vergrößert habt – reicht der Platz noch für alle Mitarbeiter? Daniela Neu: Unser stetiges Wachstum bringt leider auch Platzprobleme mit sich. Es gibt Gedanken zu einer Vergrößerung der Zentrale, wir haben es zunächst einmal durch eine Umstrukturierung gelöst. TT-DIGI: Das spricht ja andererseits auch dafür, dass ihr euch in diesen durch Corona schwierigen Zeiten gut positioniert habt. Stefan Schönthaler: Wir nehmen die Anforderungen des Marktes wahr und gestalten dementsprechend auch unser Angebot. Flexible Angebote sind wichtig in schwierigen Zeiten. Seit 2020 bieten wir unterschiedliche Zahlungsmodelle an. Zur Auswahl stehen


››› DIGITALISIERUNG

1) der klassische Kauf, 2) reine Miete oder 3) ein Split-Modell. Beim SplitModell wird die Hardware gekauft und die Software gemietet. Daniela Neu: Unabhängig vom gewählten Zahlungsmodell, erhält unser Kunde zu überschaubaren Kosten alle Updates sowie unseren Kunden-Support mit einer hohen Erreichbarkeit zwölf Stunden pro Tag, sechs Tage in der Woche. Stefan Schönthaler: Wir haben zudem mit flexiblen Zahlungsmodalitäten auf die Krise reagiert. Selbst während der Pandemie ist unsere Kündigungsrate minimal. TT-DIGI: Euer Unternehmen kann ein nachhaltiges Wachstum vorweisen, was auch durch die Vielzahl der externen Firmen-Kooperationspartner deutlich wird. Viele namhafte Hersteller von Trainingsequipment arbeiten bereits seit langer Zeit mit Euch zusammen. Mit welcher Philosophie und welchen Werten leitet ihr das Unternehmen, so dass diese Ergebnisse erzielt werden können? Daniela Neu: Für uns ist Loyalität unseren Partnern gegenüber ganz wichtig. Der Kunde soll eine von den Geräten unabhängige Software-Entscheidung treffen können. Für uns sind auch Demut, Bescheidenheit und Höflichkeit wichtig. Unsere Bodenständigkeit hilft uns, dem Anspruch ein sehr guter Dienstleister zu sein, gerecht zu werden. TT-DIGI: Seit diesem Jahr können Kunden euer Angebot mit eurer Mini-PC Hardware oder mit handelsüblichen Tablets am Trainingsgerät nutzen. Wo sind die Unterschiede? Daniela Neu: Bei uns soll jede Einrichtung möglichst individuell und bedürfnisorientiert bedient werden. Daher bieten wir auch an dieser Stelle einen Freiraum an Möglichkeiten. Unser Mini-PC wird eigens für

uns entwickelt und produziert und ist in Sachen Anbringung ans Gerät optimal angepasst. Die Tablet-Lösung ist hinsichtlich der Funktionalität identisch, jedoch aufgrund der guten/ variablen Verfügbarkeit preislich attraktiver. Jede Einrichtung hat so die Möglichkeit nach individuellem Gusto und Geldbeutel zu entscheiden. TT-DIGI: Eure Lösungen bewähren sich seit vielen Jahren. Aktuell bemerken wir einen Trend zur verstärkten Digitalisierung von Prozessen sowohl in der Therapie als auch im Fitness-Studio. Dadurch können Mitarbeiterstunden reduziert werden. Spielt der monetäre Aspekt aus Eurer Sicht dabei die Hauptmotivation, um sich als Betreiber mit solchen Softwarelösungen auseinander zu setzen? Stefan Schönthaler: Wir sehen unser Produkt als kluges Werkzeug zur Prozessoptimierung. Wer diesen Schritt zu spät geht, der wird auf Sicht keine Chance mehr haben. Unser System kann auch in Studios mit trainerlosen Randstunden eingesetzt werden. Daniela Neu: Wir unterstützen unsere Kunden bei der Positionierung als Gesundheitsdienstleister. In diesem Bereich steigt die Nachfrage, das Klientel wird größer. Spannend sind unsere Softwarelösungen vor allem auch, weil wir Bestandsgeräte mit Software nachrüsten. Gezielte Investitionen – auch um dem Fachkräftemangel zu begegnen - sind so für viele Einrichtungen im Bereich des Machbaren.

TT-DIGI: Wie seht ihr das Thema Messen und Events? Stefan Schönthaler: Wir müssen lernen, mit dem Virus zu leben. Der persönliche Austausch bleibt wichtig. Ich sehe aber ein neues Messekonzept, der Gigantismus der Vorjahre ist vorbei. Daniela Neu: Große Messen wie die FIBO waren sicherlich wichtig, auch für die Wahrnehmung der Marke. Daher waren wir dort früher auch mit einem Stand vertreten. Aber unser Produkt muss man nicht anfassen. Wir setzen daher auf hauseigene Events, kundenindividuelle Präsentationen und die Vertriebssynergien mit unseren Vertriebspartnern. TT-DIGI: Derzeit gibt es viel Bewegung im Markt, vor allem durch Investoren. Welche Vorteile seht ihr dadurch, dass das Unternehmen komplett in eurer Hand ist? Daniela Neu: Mit den vier Geschäftsführern haben wir eine gesunde Konstellation. Die unterschiedlichen Charaktere und Themenschwerpunkte jedes Einzelnen führen zu einem regen, perspektivenreichen Austausch. Das Ergebnis der Zusammenarbeit ist zumeist die richtige Lösung für die Bedürfnisse des Marktes. Wir sind gut aufgestellt und gehen daher die kommenden Herausforderungen mit einem guten Gefühl an. TT-DIGI: Viel Erfolg weiterhin und herzlichen Dank für das Interview!

TT-DIGI: Welche Entwicklungen seht ihr in den Bereichen Training & Therapie? Stefan Schönthaler: Wir bemerken einen Boom von PhysiotherapieAnbietern mit Trainingsbereich. Aber auch die Anzahl der Studios mit einer angeschlossenen Praxis wird größer. Auch hier gilt: gute Unternehmer bekommen gute Fachkräfte.

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››› DIGITALISIERUNG RUBRIK

Das Therapeut-Patienten-Verhältnis im digitalen Zeitalter

Der informierte Patient Digitalisierung findet mittlerweile in vielen Bereichen des Alltags statt und ist manchmal Fluch, aber auch durchaus Segen. So in der Therapie, wo immer mehr Patienten mit ungefilterten Informationen in die Praxis kommen. Wie hat sich vor diesem Hintergrund der Patient entwickelt und was bedeutet dies für den Praxisalltag?

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Früher war das Verhältnis zwischen Patienten und Therapeuten klar definiert. Im Rahmen einer feststehenden Diagnose zu einem manifesten Beschwerdebild wurden therapeutische Maßnahmen verordnet, die in der anschließenden Umsetzung nicht hinterfragt wurden. Das medizinische und therapeutische Wissensmonopol lag eindeutig auf der Seite des Leistungserbringers. Heutzutage können wir uns aufgrund des Internets grenzenlos Informatio-

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nen beschaffen. Hinzu kommt die Möglichkeit des thematischen Austauschs in sozialen Netzwerken, wie Facebook, WhatsApp, Instagram oder Tiktok. Damit hat sich der Therapieprozess und damit auch das Verhältnis zwischen Patienten und Therapeuten grundlegend verändert. Der Patient hat sich emanzipiert. Diagnosen werden von souveränen Patienten hinterfragt und oft geht es nur noch darum, laienhafte Selbstdiagnosen bestätigt zu sehen, die zu Hause über das Internet recherchiert wurde.


Kommunikation auf Augenhöhe?

Apps und Wearables – Segen oder Fluch?

Dies hat zur Folge, dass sich eine Kommunikation auf vermeintlicher Augenhöhe zwischen Therapeut und Patient entwickelt. Der medizinische Leistungserbringer wird mehr und mehr als Dienstleister wahrgenommen, der aufgrund befriedigter Bedürfnisse noch während der Therapie oder spätestens danach auf entsprechenden Portalen bewertet wird.

Während sich Patienten durch die digitalen Medien, die in jedem Haushalt zur Verfügung stehen, vielfältig informieren und aufklären lassen können, wächst auf der anderen Seite eine „Googlechondrie“, eine hypochondrische Sicht und eine Ängstlichkeit vor Krankheitsgefahren, die manchmal nur auf Sensationslust beruhen und im keinem Verhältnis zur Realität stehen.

Wie wichtig vor diesem Hintergrund für den Patienten dabei die Nutzung digitaler Medien in Form von Wearables ist, zeigte bereits eine Studie aus den USA von 2016. In dieser Studie gaben mehr als 75 Prozent der Befragten an, Wearables für die eigene Gesundheit einzusetzen und auch zu nutzen. Dieses sich im Wandel begriffene Kommunikationsverhalten verändert konsequenterweise auch das Verhältnis zwischen Patienten und Therapeuten. Die Kommunikation nimmt Formen einer zeitlich begrenzten Partnerschaft auf Augenhöhe an. Dieser Status kann sich im Praxisalltag positiv wie negativ auswirken.

Die Eigeninitiative mancher Patienten, Gesundheitsapps und Wearables im Alltag zu nutzen und auch zurate zu ziehen, äußerst sich in der gesteigerten Selbstverantwortung hinsichtlich Gesundheitsfragen. Gleichzeitig können aber Falschalarme Laien verunsichern und verängstigen. Das führt im Fall zu zusätzlichen medizinischen Abklärungen und Untersuchungen, zu Überdiagnosen und Überbehandlungen, was wiederum die Kosten im Gesundheitswesen ansteigen lässt. Doch grundsätzlich dient die Digitalisierung dazu, die Kostenexplosion zu minimieren. Die Patientensicherheit

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steigt, Apps und Wearables können den Gesundheitszustand von Patienten im Auge behalten, was kein Mediziner oder Therapeut leisten kann. Bezüglich der Sicherheit ist auf der anderen Seite der Datenschutz ein wichtiger Aspekt, der bei der Nutzung von Apps und Wearables nicht außer Acht gelassen werden sollte. Ein Faktor, der oftmals unterschätzt wird, ist jedoch auch die Tatsache, dass nicht alle Bevölkerungsschichten im gleichen Maß von Apps, Wearables profitieren, da sie oft kostspielig sind.

Performance statt Anordnung Insbesondere im Umgang mit den eigengewonnenen Informationen des Patienten kommt dem Therapeuten nun eine neue wichtige Rolle zu. Denn bei aller Internetrecherche und Ansammlung von Wissen geht es im zweiten Schritt um die fachkompetente Interpretation von Daten und daraus resultierende Handlungsempfehlungen für die Therapie oder Prävention.

Abb. 1: Bedeutung von Wearables für die eigene Gesundheit (Quelle: Consumer Survey on Patient Engagement, 2016)

So kann aus Blutdruckwerten eine entsprechende Medikation abgeleitet werden oder aus den durchschnittlich gemachten Schritten die Empfehlung folgen, sich mehr zu bewegen. Hier wird der Therapeut zukünftig mehr Zeit in Patientengespräche investieren müssen. Die Kommunikation wird sicherlich, da sie nicht mehr topdown erfolgt, sondern auf eine Einsicht des Patienten zielt, länger und

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intensiver sein. Der Therapeut hat mehr zu überzeugen und zu erklären denn anzuordnen, den Patienten mehr in seiner therapeutischen Entscheidung mit einzubeziehen. Das wird nachhaltig auch das Rollenverständnis des Physiotherapeuten verändern. Wie unterschiedlich Menschen kommunikativ zu erreichen sind, hängt auch von ihrer Persönlichkeit ab. Dieser Fakt ist für Therapeuten wichtig, denn um Patienten zu bewegen, ihre therapeutische Behandlung erfolgreich umzusetzen, spielt die richtige Ansprache eine wesentliche Rolle. Grundsätzlich ist zwischen vier Typen zu unterscheiden, die anhand von ein bis zwei Charakterzügen zu identifizieren sind (siehe Abb. 2). ››› Zielfokussiert ››› Variationsorientiert ››› Emotionszentriert ››› Prozessfixiert

Umsetzung in der Praxis Vor dem Hintergrund dieser neuen Ausgangsbasis hat sich im Laufe der letzten Jahre auch das Verhältnis zwischen Therapeuten und Patienten grundlegend verändert. So hinterfragen Patienten viel eher mal therapeutische Maßnahmen. Sie erwarten transparente Entscheidungen, um sie zu verstehen und nachvollziehen zu können, was den Aufklärungs- und Beratungsaufwand seitens des Therapeuten nicht nur inhaltlich, sondern auch zeitlich erhöht. Zudem sehen sich viele mittlerweile eher als Kunden der Therapieeinrichtung, wodurch eine gesteigerte Erwartungshaltung gegenüber dem Leistungserbringer besteht. Interessanterweise ist dabei häufig gar nicht die therapeutische Intervention an sich für den Patienten entscheidend. Vielmehr machen Rahmen-

››› Die unterschiedlichen Persönlichkeitsdominaten In der Kommunikation geht es darum, dass der Therapeut einfach auf die folgenden Fragen des Patienten typentsprechend eingeht: Zielfokussiert: Was Patientenfrage: Was erreiche ich damit? Therapeut: Balanceübungen kräftigen die tiefen Rumpfmuskeln zur Stabilisierung der Wirbelsäule. Prozessfixiert: Wie Patientenfrage: Wie geht es richtig? Therapeut: Bitte die nächste Übung in drei Durchgängen zu 20 Wiederholungen im eigenen Tempo durchführen.

bedingungen wie Wartezeiten oder der Flatscreen im Wartebereich den Unterschied aus. Darüber hinaus ist mit der zunehmenden Souveränität der Patienten ein wachsendes Gesundheitsbewusstsein zu beobachten, was dazu führt, dass immer mehr an privaten Zusatzleistungen auf Selbstzahlerbasis interessiert sind und somit dann auch tatsächlich zum Kunden werden. Eine Vernetzung des 1. mit dem 2. Gesundheitsmarkt muss dabei die strategische Konsequenz einer jeden Einrichtung sein. Christian Kunert

Patientenfrage: Welche Möglichkeiten habe ich noch? Therapeut: OK, aus den nachfolgenden fünf Übungen zur Kräftigung der Oberschenkel wähle bitte drei aus.

Variantionsorientiert > Braucht Abwechslung > Möchte mitentscheiden > Sucht flexible Handlungsmöglichkeiten

Zielfokussiert > Braucht Ergebnisse > Setzt sich Ziele > Orientiert sich am Soll-Ist-Vergleich

Emotionssorientiert > Wohlbefinden wichtig > Soziale Kontakte > Braucht Kommunikation

Emotionszentriert: Wie Patientenfrage: Wie fühle ich mich dabei? Therapeut: Fühle doch bei der nächsten Übung einmal in dich hinein, wo du die Muskelspannung spürst und wie sich das anfühlt. Variationsorientiert: Welche

Prozessfixiert > Gewohnheit gibt Sicherheit > Orientiert sich an exakten Vorgaben > Braucht Wissenstransfer

Abb. 2: Patienten-Persönlichkeitsstrukturen

Autor

Sportwissenschaftler Christian Kunert gilt als Experte des 2. Gesundheitsmarktes, der sich seit Jahren der Schnittmenge von Fitness, Prävention und Physiotherapie zuwendet. Er unterrichtet unter anderem an der IST Hochschule in den Bereichen Gesundheitsmanagement und Prävention. E-Mail: christian@kunertgesundheit.de

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„Sind wir auf der Welt, um unser Leben am Handy zu verbringen?“

Interview mit Dr. Daniela Otto, Expertin für Digital Detox Die zunehmende Digitalisierung bestimmt immer mehr unseren Alltag. Die ständige Erreichbarkeit bringt allerdings auch negative Begleitumstände wie Stress mit sich. Digital Detox-Expertin Dr. Daniela Otto predigt keinen unrealistischen Totalverzicht, sondern rät zur richtigen Balance aus digitaler und analoger Welt. TT-DIGI: Frau Otto, Sie beschäftigen sich seit vielen Jahren mit dem Thema Digital Detox. Wie definieren Sie den Begriff? Daniela Otto: Übersetzt heißt es ja „digitale Entgiftung“ und die Dosis macht eben auch bei der Handynutzung das Gift. Digital Detox heißt nicht, dass wir nicht mehr online sein dürfen – es bedeutet, dass wir bewusst online gehen, digitale Medien selbstbestimmt

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nutzen und in einem gesunden Maß, das uns guttut. Es ist somit viel mehr als nur eine digitale Auszeit: Es ist ein ganzes Mindset, ein neues Bewusstsein, das wir dringend brauchen, wenn wir gesund bleiben wollen. Handysucht ist weltweit ein enormes Problem, das vielleicht größte kollektive Suchtproblem, das wir haben – und im digitalen Zeitalter ist Digital Detox einer der wichtigsten Schlüssel zur mentalen Gesundheit.

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››› Daniela Otto


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TT-DIGI: Ihr erstes Buch zum Thema erschien 2016. Welche Veränderungen beobachten Sie seitdem? Daniela Otto: Die Bildschirmzeiten sind vor allem während der CoronaPandemie explodiert. Inzwischen verbringen wir täglich im Schnitt 3,7 Stunden nur am Smartphone, oft sitzen wir bis zu elf Stunden am Tag vor unterschiedlichen Bildschirmen. Stichwort Dosis: Das ist zu viel. Die toxischen Auswirkungen auf die Seele bleiben nicht aus: Die Depressionsraten steigen, Ängste und das Gefühl, isoliert zu sein, nehmen zu. Der Konkurrenzdruck in sozialen Netzwerken ist zudem enorm gestiegen, hier gibt es ganz neue Krankheitsbilder wie z.B. die Snapchatdysmorphophobie. Darunter versteht man das Phänomen, dass sich immer mehr Menschen, vor allem junge Frauen, ohne virtuellen Beauty-Filter nicht mehr schön finden. Und natürlich bringt die neue Homeoffice-Kultur ganz neue Herausforderungen mit sich: Das Private und Berufliche verschwimmt zusehends, mit allen Vorund Nachteilen. TT-DIGI: Heißt mehr Vernetzung, mehr Digitalisierung, auch automatisch immer mehr Stress? Daniela Otto: Solange wir nicht lernen, die neuen Technologien achtsam, zielgerichtet und sinnvoll zu

nutzen, werden sie die ››› Digital-Detox-Tipps Seele überfordern. für jeden Tag: Dabei ist mir wichtig, ››› Digital-Detox-Starter-Kit: normale Uhr, normaler keinen weltfremden Wecker, normaler Kalender und normale Kamera Totalverzicht zu pre››› Tägliches Limit für Bildschirmzeit digen. Natürlich Interaktionen den Vorzug zu geben: ››› Persönlichen gehören heute Smartist besser als ein Telefonat, ein Treffen Ein phones zum Leben besser als eine Mail Telefonat dazu und in der Digitalisierung liegen große Chancen. Allerdings muss auch erstmal alles funktionieren. Solange das WLAN noch ständig zusammenbricht finden. Es geht mir darum, dass wir und virtuelle Meetings wie moderne einander wieder tiefer, von Seele zu Séancen anmuten, bei denen man in Seele begegnen. Dass wir die Wunder die Leere fragt, ob jemand da ist oder um uns herum wieder erkennen – einen hören kann, ist Stress program- denn die Welt wurde gewiss nicht als miert. Selfie-Hintergrund erschaffen. Hinter dem Vernetzungsboom steckt ja eine TT-DIGI: Ihr Buch beginnt mit einem ganz tiefe Ursehnsucht: die zutiefst Appell. Warum brauchen wir mehr menschliche Sehnsucht nach VerbunDigital Detox? denheit. Und wir müssen endlich erkennen, dass die Menschen, die wir Daniela Otto: Sind wir wirklich auf lieben, nicht in einem Telefon sind, der Welt, um unser Leben am Handy sondern in unserem Geist und in zu verbringen? Im Herzen weiß wohl unseren Herzen. jeder, dass die Antwort Nein lautet. Doch genau das tun wir: Wir verTT-DIGI: Sie verbinden Digital Detox schenken unser Leben an Bildmit Achtsamkeitsübungen. Warum schirme. Wir schöpfen es nicht mehr lassen sich diese beiden Punkte so voll und ganz aus, wir sind nie mehr gut kombinieren? ganz hier, sondern ständig abgelenkt. Wer aber das Leben spüren will, Daniela Otto: Es ist eine ideale Kommuss das Handy weglegen, denn bination und ich freue mich, dass durch einen Bildschirm hindurch könmein Buch das erste Buch ist, das nen wir es nicht berühren. Es geht diese beiden Ansätze zusammenführt mir um so viel mehr als nur darum, und damit hoffentlich vielen Mendass wir alle wieder den Ausschalter schen Wege zu einer neuen Balance zwischen online und offline aufzeigt. Achtsamkeit bedeutet ja erstmal ganz buchstäblich, dass wir gut darauf achten, was wir tun und wie wir es tun. Wenn wir einen Atemzug innehalten, bevor wir das Smartphone in die Hand nehmen und uns die kleine Frage stellen: „Warum benutze ich jetzt mein Handy?“ wird uns auffallen, dass wir oft gar keinen Grund dazu haben. Ich habe viele Übungen entwickelt, die zu einem ganz neuen Bewusstsein für die eigene Mediennutzung führen. Und dieses neue Bewusstsein kann am Ende das ganze Leben verändern, das viel zu oft von dieser kleinen Maschine dominiert wird.

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TT-DIGI: Verbundenheit und Digitalisierung sind keine Gegenpole. Wie gelingt die „gesunde“ Mischung?

TT-DIGI: Warum ist der analoge Augenblick aus ihrer Sicht „magisch“ und wie gelingt es uns, diesen besser zu erleben? Daniela Otto: Wenn wir ganz im Hier und Jetzt sind, können wir eine Präsenz und eine Wesentlichkeit erfahren, die wunderschön ist. Im gegenwärtigen Moment ist ja meistens alles gut. Es sind doch die Sorgen um die Zukunft oder die Vergangenheit, die uns leiden lassen. Wer den ganzen Tag nur in seinen Bildschirm starrt, wird selbst affektstarr: Er kann sich nicht mehr emotional einschwingen in den Zauber dieser Welt. Digital Detox ermöglicht einen Perspektivwechsel: Wer an der Bushaltestelle nicht sofort das Handy zückt, kann auch mal wieder genau hinschauen und erkennen, wie die Blätter sich im Herbst verfärben oder die Schneeglöckchen im Frühling sprießen. Und wir können lernen, für diese ganz kleinen Dinge wieder dankbar zu sein. TT-DIGI: Wie lange dauert es, um digital zu entgiften? Daniela Otto: Das kommt auf den Einzelfall an. Vielen fällt der Entzug zunächst enorm schwer. Ich empfehle daher immer kleine Achtsamkeitsrituale im Alltag, die jeder einbauen kann und die einen enormen Unterschied machen. Ein analoger Wecker ist ein gutes Beispiel: Wer morgens nicht vom Handy geweckt wird und

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Daniela Otto: Indem ich die Selbstfürsorge an erste Stelle setzte. Gerade in sozialen Netzwerken sollten wir darauf achten, nur Accounts zu folgen, die uns guttun. Vergleichen macht nachweislich unglücklich und leider vergleichen sich auf Social Media alle ständig. Hier ist es wichtig, dass wir uns von Fremdeinflüssen lösen, uns wieder bewusst machen, dass der Selbstwert nicht von Klicks, Likes oder Followern abhängt.

sofort seine Mails checkt und damit den ganzen Stress dieser Welt in sein Leben lässt, beginnt den Tag mit einer anderen ruhigen Energie. Diesen Frieden können wir dann wieder durch den ganzen Tag tragen und auch weitergeben. Ein handyfreier Tag kann der schönste Tag der Woche sein. Und ich habe gerade eine ganze Woche offline hinter mir und kann sagen: So tiefenentspannt war ich schon lange nicht mehr.

Thema schreiben (lacht). Im Ernst: Digital Detox betrifft fast jeden, der ein Handy hat, denn wen stresst es nicht? Und somit betrifft es alle Lebensbereiche oder anders gesagt: das gesamte Leben. Das Interview führte Philipp Hambloch.

TT-DIGI: Ihr Buch soll für den Leser „heilsam“ sein. Wie ist das bisherige Feedback? Daniela Otto: Ich bin ganz berührt von so viel positiver Resonanz. Viele schreiben mir, dass das Buch ihnen hilft und dass es „wie gerufen kommt“. Genau so ist es gedacht: Es soll dazu inspirieren, sich selbst wieder im Innersten zu begegnen. Es ist eine Seelenreise – und ich lade jeden von ganzem Herzen dazu ein. TT-DIGI: Sind aus ihrer Sicht Verknüpfungen zu weiteren Themenbereichen möglich? Daniela Otto: Oh ja! Ich könnte noch gleich drei weitere Bücher zu dem

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Dr. Daniela Otto: Digital Detox für die Seele. Mit Achtsamkeitsübungen bewusst online gehen. Irisiana Verlag 2021, ISBN: 978-3-424-15421-4.


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Das Ringen um Fachkräfte

Mit dem richtigen Mindset neue Mitarbeiter gewinnen Unternehmer müssen sich dem Wandel der Zeit stellen. Was gestern noch galt, gilt heute nicht mehr. Das macht auch vor dem Arbeitsmarkt nicht halt, der sich in den letzten Jahren aufgrund des Fachkräftemangels massiv gewandelt hat, und verlangt ein Umdenken seitens der Arbeitgeber. Was geht heute einem Praxisinhaber durch den Kopf, wenn ein Mitarbeiter kündigt? Sollte ihm tatsächlich durch den Kopf gehen, dass er eine Stellenanzeige aufgeben muss, dann wird er laut Statistik ein gutes halbes Jahr – 2020 waren es im Schnitt 189 Tage – auf einen neuen Mitarbeiter warten müssen.

Der Arbeitsmarkt hat sich verändert Der Praxisinhaber braucht ab sofort ein anderes Mindset, eine andere Denkweise. Wer heute noch denkt,

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dass es arbeitslose Physiotherapeuten gibt, dem sei gesagt: Die Stadt Köln verzeichnet aktuell 3 (in Worten: drei) arbeitslos gemeldete Physiotherapeuten. Auch nur ein Gedanke an eine Stellenanzeige für einen arbeitssuchenden Therapeuten ist ein verschwendeter Gedanke. Es existieren aktuell de facto keine Empfänger für ein solches Inserat. Allerdings gibt es eine ausreichende Anzahl an Physiotherapeuten. Diese sind jedoch, mehr oder weniger allesamt in Arbeit. Somit muss sich die

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Denkweise des Praxisinhabers dahingehend wandeln, dass er sein Stellengesuch ab sofort an diejenigen richtet, die arbeitsmäßig eigentlich vergeben und in festen Händen sind. Das kennt bzw. kannte man in der Physiotherapie bisher nicht. Aber Zeiten ändern sich und aktuell ist die Arbeitsmarktsituation eben genau diese.

Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler Dabei geht jetzt nicht darum, einer anderen Praxis einen Mitarbeiter wegzunehmen. Vielleicht gefällt es


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dem einen ja derzeit gar nicht in seiner Gesundheitseinrichtung und vielleicht gefällt dem anderen Praxisinhaber der Mitarbeiter ja auch gar nicht? Mit dieser Denkweise gilt es nun, eine Stellenanzeige aufzusetzen. Was könnte denn einem Physiotherapeuten an meiner Einrichtung gefallen? Als Mitarbeiter! Auf diese Frage muss der Arbeitgeber eine Antwort finden – aus Sicht eines Physiotherapeuten in Arbeit. In der Physiotherapie wird aktuell viel über Geld gesprochen. Geld ist immer ein Thema. Hier sollte der Praxisinhaber seine Zahlen kennen und ein in seiner Praxis realistisches Gehalt festlegen. Aber das ist ein anderes Thema. Der Praxisinhaber sollte eher daran denken, was einem Physiotherapeuten wirklich gefallen würde:

››› Vielleicht ist das eine 32-

Stunden-, also 4-Tage-Woche?

››› Vielleicht ist das der Feierabend am Freitag um 12 Uhr?

››› Vielleicht ist es aber auch das stets offene Ohr für die Mitarbeiter? Diese Faktoren sind aktuell bei der Personalbeschaffung mitzudenken. Dass diese Aspekte tatsächlich entscheidend sind und sich die Denkweise des Praxisinhabers dahingehend verändern muss, ist gerade bei den Berufsanfängern zu sehen.

Wertekanon der Generation Z Es ist heute immer noch üblich, Stellenanzeigen an die regionalen oder auch überregionalen Berufsfachschulen und (Fach-) Hochschulen zu senden. Aber was geht dem Praxis-

Der Praxisinhaber muss noch heute mit dem Recruiting, der Personalbeschaffung, beginnen und diese an jedem weiteren Arbeitstag fortführen. Wenn dann morgen ein Mitarbeiter kündigt, muss der Praxisinhaber sofort in der Lage sein, einen potenziellen neuen Mitarbeiter zum Vorstellungsgespräch einladen zu können.

inhaber dabei durch den Kopf? Endlich die Ausbildung geschafft, jetzt erst einmal Geld verdienen! Dieses Motiv sucht er allerdings bei der Generation Z vergebens. Die Familie und das Privatleben stehen bei diesen an erster Stelle. Der Beruf kommt erst an zweiter Stelle. Alles, was den Anschein erweckt, ein Arbeitgeber könnte seine Mitarbeiter ausnutzen wollen, wird strikt abgelehnt. Zudem werden die Stellenanzeigen am Schwarzen Brett ohnehin nicht mehr gelesen. Schüler und Studenten erhalten während ihrer praktischen Ausbildung von jeder Einrichtung, die sie durchlaufen, ein Stellenangebot. Den Abschluss in der Tasche, wählen sie sich dann eines dieser Angebote aus. Es sein denn, sie entscheiden sich zunächst für eine Auszeit nach dieser stressigen Zeit der Ausbildung. Die Denk- und Handlungsweise der Generation Z muss dem Arbeitgeber klar sein. Mit der Generation Y haben sich schon viele Praxisinhaber schwergetan. Es lohnt sich, im Sinne der Personalbeschaffung, mit den jungen Leuten in Kontakt zu treten und diesen auch zu halten. Ein ehrlicher, moralisch integrer Chef wird sehr geschätzt.

Der Blick über die Grenzen Was aber, wenn es weder mit den jungen Leuten klappt, noch ein Therapeut aus einer anderen Praxis wechseln

möchte? Dann sollte das neue Mindset des Unternehmers auch ausländische Fachkräfte beinhalten. Deutschland ist nach wie vor für viele ausländische Fachkräfte ein attraktives Ziel. Auch und gerade für Physiotherapeuten. Mittlerweile gibt es spezialisierte Dienstleister, welche ausländische Bewerber vermitteln. In der Pflege ist dieser Weg der Personalbeschaffung schon lange etabliert und muss mehr oder weniger (mit-) gegangen werden. Sollte sich ein Praxisinhaber mit diesem Gedanken anfreunden können, muss er an erster Stelle viel Zeit investieren, die es aber auch für die Erstellung einer Stellenanzeige bräuchte. Sobald der Betreiber der Therapieeinrichtung einen Arbeitsvertrag mit einer ausländischen Fachkraft geschlossen hat, kann diese nach Deutschland einreisen. Vor Ort muss in der Regel ein sogenannter Anpassungslehrgang vom neuen Mitarbeiter absolviert werden. Dieser berechtigt dann zur Berufsausübung. Wer jetzt denkt, dass hierbei neben viel Zeit auch viel Geld investiert werden muss, dem sei gesagt: Die Agentur für Arbeit übernimmt die kompletten Lehrgangskosten und in dieser Zeit ebenso die Hälfte vom vereinbarten Gehalt. Es wäre also eine Überlegung wert. Daniel Wegen

Autor

Daniel Wegen ist Mitbegründer von X-PHYSIO | Schule für Physiotherapie in Bonn. In seiner täglichen Arbeit als Schulleiter ist er sowohl im direkten Kontakt mit den Physiotherapeuten in Ausbildung als auch den Praxisinhabern. E-Mail: lernen@x-physio.de

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Mythen und Fakten bei der Mitarbeitergewinnung

Das Unternehmen bewirbt sich beim Bewerber?! Der folgende Artikel von Dominik Weirich befasst sich mit dem Thema Mitarbeitergewinnung. Warum? Die Corona-Pandemie hat als Folge der Kurzarbeit und den damit verbundenen Unsicherheiten zu einer Abwanderung von Fachkräften geführt. Dies nimmt im ersten Quartal 2022 spürbar kritische Ausmaße an. Wie läuft der Bewerbungsprozess heute und was ist dran am „New AgeMythos ‚Das Unternehmen bewirbt sich heute beim Bewerber und nicht umgekehrt‘?

Werfen wir einen Blick in die Vergangenheit: Wie gelang Mitarbeitergewinnung früher? Es wurde eine Stelle per Arbeitsamt und per Printmedien ausgeschrieben. Dies hat bedingt funktioniert.

Stellenanzeigen & ‚Vitamin B‘ Viel häufiger griff das Thema Sozialkapital, also eine Empfehlung von einer vertrauenswürdigen Quelle. Im besten Falle hat diese Quelle sogar für den potenziellen Mitarbeiter gebürgt. Oftmals war dies dann auch ein Volltreffer. Sozialkapital ist also gut, denn es senkt die Selektionskosten von Bewerberverfahren. Es geht also nichts über das gute alte ‚Vitamin B‘. Allerdings wurden die Printmedien von immer steigenden Preisen eingeholt. Somit ist dieser Pfad heute fast gänzlich verschwunden. Allerdings sind Fachzeitschriften weiterhin ein guter Ort, um an der Materie interessierte Bewerber zu finden.

gend, denn die Motivation dieses Bewerber-Typus ist sehr begrenzt.

Zusammenfassend gibt es drei wichtige Wege:

Daher führen effektive Wege der Mitarbeitergewinnung über digitale Kanäle. LinkedIn, Monster.de oder Stepstone sind nur einige Namen, wenn es um neue Mitarbeiter geht. Der Haken hieran ist allerdings, dass man mit immensen Kosten rechnen muss. Die Kosten wären zwar noch vertretbar, sofern man geeignete Bewerber finden würde, dies ist aber leider immer seltener der Fall.

1. Printmedien, insbesondere Fachzeitschriften

Spezifische Agenturen der Branche wie FACEFORCE haben hierzu allerdings eine differenzierte Multi-Channel Strategie entwickelt, welche auf der einen Seite Kosten senkt und auf der anderen Seite effektiv Bewerber gewinnt.

2. Sozialkapital im Sinne von Empfehlungen 3. Sämtliche Online-Kanäle und hier insbesondere eine auf das Unternehmen abgestimmte MultiChannel Strategie

Das Unternehmen bewirbt sich bei dem Bewerber Mit solchen – auf den Kopf gestellten Aussagen – versuchen findige Agenturen häufig das Interesse potenzieller Kunden zu gewinnen. Was neuartig anmutet, ist nichts anderes als ‚alter Wein in neuen Schläuchen‘.

Digitale Kanäle nutzen Heute gibt es aufgrund der Digitalisierung noch weitere Möglichkeiten. Über das Arbeitsamt bekommt man häufig Bewerber, die nur noch im Rahmen von einer Maßnahme arbeiten, um ihre Sozialleistungen weiter beziehen zu können. So etwas ist für aufstrebende Unternehmen wenig befriedi-

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››› Achten Sie auf ein gutes Firmen-Image in den sozialen Medien.


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Diese Aussage bezieht sich auf das Arbeitgeber-Image. Natürlich ist dieses maßgeblich dafür, dass sich ein potenzieller Bewerber auch für das Unternehmen interessiert. Dazu gibt es viele Positivbeispiele aus der Branche wie man ein solches gutes Arbeitgeberimage – insbesondere über die sozialen Medien generiert. Wer Probleme dabei hat, findet Hilfe bei Social Media Agenturen.

Auf das Image kommt es an Allerdings meint die Aussage nicht das, was einige dahinter vermuten. Es kann nämlich eben nicht sein, dass ein Unternehmen um die Gunst buhlen muss. Ein Unternehmen mit einem guten Image ist per se immer für Bewerber interessant. Daher dürfen gute Unternehmen nicht damit anfangen mit besonders

geberimage entscheidend. Es muss dem Bewerber ein dringender Wunsch sein ihr Unternehmen weiter zu verbessern. Das Geld kommt in der Folge hoher Leistungsbereitschaft von allein.

großartigen Firmenwagen, Gehältern oder fetten Boni zu werben. Das alles ist Honig um die Schnauze des Bewerbermarktes. Und was fängt man mit Honig? Genau: Fliegen! Und diese wollen sie garantiert nicht in ihrem Unternehmen.

Geld sollte nicht das erste Argument sein Was passiert, wenn der Bewerber, um den man sich beworben hat, nun die Stelle bekommt? Er erwartet einen großartigen Firmenwagen, ein extravagantes Gehalt und fette Boni. Und was denken Sie, wird er bereit sein dafür zu geben? Nichts. Denn sie haben sich ja schließlich bei ihm beworben und nicht umgekehrt. Und genau an dieser Stelle ist das positive Arbeit-

Denn: Ein Mensch, der sich unentbehrlich macht – aufgrund seiner Leistung – ist insbesondere in der heutigen Zeit unbezahlbar. Und ein guter Mitarbeiter weiß ebenfalls wie ein guter Bauer: Nur wer etwas säht, kann etwas ernten. In diesem Sinne: Sähen sie ein gutes Image, paaren Sie es mit einer auf ihr Unternehmen abgestimmten Strategie zur Mitarbeitergewinnung und ernten Sie am Ende die Zufriedenheit ihrer Kunden. Dominik Weirich

Autor

Der Sportwissenschaftler und Buchautor Dominik Weirich ist Geschäftsführer der FACEFORCE GmbH. Das Unternehmen liefert Full-Service-Konzepte rund um das Online-Marketing der Fitnessbranche. www.face-force.de

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››› TRAINING

Das Frühjahr ist Figursaison

››› Michael Heining

Gewinnen Sie Neukunden mit Abnehmkonzepten Konzepte leben von Lösungsangeboten, die sich auch an den Ergebnissen messen lassen müssen. Das gilt vor allem für das Abnehmen. Um das Projekt bestmöglich zu realisieren, empfiehlt es sich, dass sich Clubs smarte Ziele setzen, in Werbung investieren und sich als Lösungsanbieter positionieren. Spätestens ab Ostern wird der Wunsch nach einer besseren Figur und dem einen oder anderen Kilo weniger erneut aktuell. In diesem Jahr kommt hinzu, dass die Menschen in der Pandemiezeit durchschnittlich über vier Kilo zugelegt haben. Dieses Potenzial an Neukunden für Clubs, die neben gesund-

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heitsorientiertem Training auch entsprechende Figurkonzepte bieten, sollte genutzt werden. Trotz des vielfach hohen Leidensdrucks ist es nicht leicht, Menschen in Aktion und bestenfalls in die Gesundheitseinrichtung zu bekommen. Welche Bausteine ein Konzept

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braucht, erläutert Creative Director Michael Heining von der ACISO Fitness & Health GmbH im Interview mit TT-DIGI. TT-DIGI: Ihr habt mit dem „Versprochen“-Konzept für dieses Frühjahr in Zusammenarbeit mit myline eine Lösung aufgelegt. Welche Bestandteile gehören zu einem funktionierenden Lösungskonzept? Michael Heining: Grundsätzlich sei gesagt, dass wir im Bereich Figur/ Abnehmen viele Konzepte auf dem Markt kennen, die funktionieren.


››› TRAINING

Sinnvoll ist immer eine Mischung aus Training und Ernährung. Für den Erfolg ausschlaggebend ist, ob sich die Programmteilnehmer an die Vorgaben halten und dauerhaft dabeibleiben. Deshalb legen wir Wert auf die Begleitung im gesamten Programmzeitraum. Das kann heute, dank der immer größeren Akzeptanz digitaler Lösungen, sowohl im Club vor Ort als auch auf verschiedenen digitalen Wegen erfolgen. TT-DIGI: Wie sieht das aus? Michael Heining: Manchmal ist es sehr einfach. Schon eine Karte, auf der mit den Teilnehmern jeder einzelne Trainingstermin festgelegt wird, schafft Verbindlichkeit. Hier sind die Trainer in den Clubs gefordert. Nur wenn sie selbst mit diesen Medien arbeiten, werden es auch die Teilnehmer tun. Wir haben zum Beispiel diverse Videos und Newsletter-Texte erstellt,

die den Teilnehmern automatisiert ausgespielt werden. Sie bekommen so immer wieder Tipps zum Training, zur Ernährung oder zur Motivation, die sie bei der Stange halten. Reine Online-Programme wie myintense+ haben bewiesen, dass diese Art der Betreuung funktioniert. Unser Konzept setzt nicht voraus, mit einem bestimmten Abnehmkonzept zu arbeiten, aber Einrichtungen, die kein Ernährungskonzept haben, können das myintense+-Programm für den Projektzeitraum nutzen. TT-DIGI: Welche Grundlagen entscheiden darüber, ob ein Club von den Potenzialen profitiert? Michael Heining: Bei der Vielzahl an Angeboten rund um Abnehmen und Figur hat der Verbraucher die freie Auswahl. Um für Neukunden relevant zu sein, muss eine Einrichtung ein Lösungskonzept haben und dessen Wirksamkeit am besten beweisen

können. Nur Ausdauergeräte zur Fettverbrennung reichen längst nicht mehr aus. Ein Ernährungskonzept, eine engmaschige Betreuung, die nötige Motivation und eventuell die Versorgung mit Nahrungsergänzung machen Abnehmerfolge deutlich wahrscheinlicher. Es ist in der Außendarstellung optimal, wenn ich über die Aussagen erfolgreicher Kunden belegen kann, dass mein System funktioniert. Eine weitere Möglichkeit ist eine Zufriedenheitsgarantie. In diesem Falle bürgt beispielsweise der Inhaber mit seinem Namen und auch seinem Portemonnaie dafür, dass die Ziele erreicht werden. Wir müssen in der Werbung ja zunächst einmal Glaubwürdigkeit erlangen. TT-DIGI: Wie sollte das Abnehmkonzept vorbereitet werden? Michael Heining: Wir planen mit einem Vorlauf von mindestens vier

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››› TRAINING

Wochen. Gemeinsam mit dem persönlichen Berater wird die Strategie abgestimmt, Werbemaßnahmen festgelegt und die Umsetzung in der Einrichtung besprochen. Es folgt die Schulung des Teams. Möglichst jeder muss über die Inhalte der Kampagne Bescheid wissen. Berater brauchen Handwerkszeug für den Verkauf, Trainer müssen alle Details kennen. Nach der Schulung kann die Werbung starten. Neben Online-Maßnahmen, die sich über mehrere Wochen erstrecken können, erfolgen gestaffelt Anzeigenschaltungen, Haushaltsverteilungen, Promotion und die Aktivierung der internen Empfehlung. So entsteht ein kontinuierlicher Zustrom an Interessenten. Im Club ist es vorrangig wichtig, die Teilnehmer erfolgreich zu machen und den Fokus auf den Verkauf nicht zu verlieren. Um diesen Fokus zu behalten, hat es sich bewährt, vor dem Start klare Ziele mit dem Team zu vereinbaren. TT-DIGI: Wie kann eine solche Zielvereinbarung aussehen? Michael Heining: Wir empfehlen, Leadzahlen für die einzelnen Zugangskanäle zu definieren, dann die Anzahl der gewünschten Programm-Teilnehmer festzulegen sowie der daraus gewonnenen Mitglieder. So kann ich jederzeit eingreifen und in Prozesse mehr Energie investieren, wenn sich Ergebnisse nicht einstellen. Eine tagesaktuelle Statistik zum Stand der Kampagne zeigt jedem Mitarbeiter immer wieder auf, ob man auf dem richtigen Weg ist. Jeder sollte wissen, was er zum Erfolg beitragen kann. Das fängt beim Gespräch mit Bestandskunden an, in dem Interessenten gewonnen werden können, geht über die Teilnehmerbetreuung in den Kursen bis hin zur Kontaktübergabe zwischen Trainern und Verkäufern. TT-DIGI: Nochmals zur tagesaktuellen Statistik, ist das nicht viel Aufwand?

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Michael Heining: Schon, aber in einem solchen Projektzeitraum ist es wichtig, dass täglich die Fortschritte betrachtet werden. Wenn ich erst am Ende Resümee ziehe, ist es zu spät, um einzugreifen. Controlling heißt Steuerung und die hat fortlaufend zu erfolgen. Außerdem sollte es wirklich eindeutige Zahlenziele geben. Nur dann kann sich das Team daran messen.

Unser Konzept sieht vor, dass die Teilnehmer eine nicht unerhebliche Teilnehmergebühr zahlen. Mit diesen Sofortumsätzen können Sie die Investition zumindest zu einem großen Teil häufig schon refinanzieren. Neben dem sofortigen Return-onInvest zahlt aber jede Werbung auch immer auf die Marke, die Bekanntheit und das Image der Einrichtung ein und hat damit langfristige Wirkung.

TT-DIGI: Wie sind möglichst viele Menschen für ein solches Programm zu erreichen?

TT-DIGI: Wie wichtig ist das entsprechende Image für den Erfolg?

Michael Heining: Grundsätzlich gibt es heute im Marketing nicht die eine Lösung. Vielmehr gilt es, mehrere Zugangskanäle zu öffnen. Wir konzipieren sowohl diverse Möglichkeiten, mit klassischer Werbung zu agieren als auch Online-Tools. Darüber hinaus wird das Thema Weiterempfehlung immer wichtiger, was vor allem ein geschultes Team erfordert. Fettes Business gibt es nicht, ohne dass man investiert. Entweder in Form von Geld oder Engagement. TT-DIGI: Mit welchen Investitionen muss eine Einrichtung rechnen? Michael Heining: Die rein finanzielle Investition ist immer abhängig von den Zielen. 50 Neukunden kosten mehr als 20 neue Mitglieder. Deshalb ist das hier nur schwer zu beziffern. Aus unserer Erfahrung wissen wir, dass ein Neukunde durchschnittlich ca. 90 Euro kostet. Einrichtungen, die bereits erfolgreich mit Weiterempfehlungsprogrammen arbeiten, können teilweise mit deutlich geringeren Budgets planen.

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Michael Heining: Konsumenten vertrauen Anbietern, die authentisch für eine bestimme Lösungskompetenz stehen. Wenn ich bisher nie als Kompetenzträger für die Themen Figur und Abnehmen in Erscheinung getreten bin, wird das Ergebnis einer Kampagne nicht optimal sein. Die Einrichtungen sollten neben allem Aktionismus die Imagearbeit nie vernachlässigen. Image bildet sich in der Arbeit am Kunden, aber auch jede Kommunikationsmaßnahme trägt dazu bei. Deshalb gilt es, die gesamte Customer Journey im Auge zu behalten, jeden Touchpoint von potenziellen Interessenten zu überprüfen – angefangen von der Internetseite, über die Außenwerbung am Gebäude bis hin zum Erscheinungsbild der Mitarbeiter. Spätestens in diesen Punkten wird unsere Arbeit als Werber individuell. Eine StandardKampagne kann nur begrenzt auf diese Individualität eingehen, bildet aber einen Baustein. TT-DIGI: Herzlichen Dank für dieses Interview und viel Erfolg für euer Projekt.


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Qualität als Erfolgsfaktor beim Personal Die Fitnessbranche ist mehr denn je auf bestens ausgebildete und kompetente Mitarbeiter angewiesen. Die Dynamik der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart mit neuen Konzepten und innovativen Methoden steht und fällt mit der Qualität des Personals, das die Inhalte vermittelt. Der Erfolgsfaktor Mitarbeiter ist 2022 wichtiger denn je. Mit einer betrieblichen Ausbildung am IST-Studieninstitut oder einem dualen Studium an der IST-Hochschule für Management werden talentierte und engagierte Mitarbeiter von Anfang an in den Betrieb eingebunden und an ihn gebunden.

Sport- und Gesundheitstrainer/Sport- und Fitnessbetriebswirt Beste Voraussetzungen für umfassend und auf dem neuesten Stand ausgebildeten Fitnessnachwuchs bietet die 36-monatige betriebliche Ausbildung „Sport- und Gesundheitstrainer/Sport- und Fitnessbetriebswirt“. Schon seit 20 Jahren bietet das ISTStudieninstitut diese speziell auf die Bedürfnisse der Fitnessbranche zugeschnittene Qualifikation an. Die Auszubildenden arbeiten Vollzeit in einem Sport- oder Fitnessclub und absolvieren in der Regel einmal pro Monat ein zwei- bis dreitägiges Seminar. Darüber hinaus werden die Inhalte über moderne Lehrmethoden wie die IST-App, webbasiertes Training, Online-

Vorlesungen und flexibel zu bearbeitende Studienhefte vermittelt.

Dualer Bachelor Fitnesswissenschaften und Fitnessökonomie Mit dem dualen Bachelor-Studiengang „Fitnesswissenschaften und Fitnessökonomie“ schafft die IST-Hochschule für Management die optimale Voraussetzung für eine Karriere in der Fitnessbranche, sowohl auf der Trainingsfläche als auch im Management. Schwerpunkte können indivi-

duell gesetzt werden, wodurch das Studium ganz nach den eigenen Interessen oder denen des Betriebs ausgerichtet werden kann.

Neu: Dualer Master Trainingswissenschaft und Sporternährung Mit dem dualen Master-Studiengang „Trainingswissenschaft und Sporternährung“ erweitern Trainer ihr Fachwissen und werden zu einer hochqualifizierten Führungskraft in den Bereichen Leistungs- und Spitzensport sowie Freizeit-, Fitness-, Breiten- und Gesundheitssport. Praxisnah und anwendungsorientiert vermitteln Branchenexperten Studieninhalte aus Trainingswissenschaft, Sportphysiologie und Ernährungswissenschaft. Alle Informationen finden Sie unter www.ist.de und www.ist-hochschule.de.


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Strukturierte Unternehmenskommunikation

Teil 2:

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Einstellung neuer Mitarbeiter Mit Ihrer Vorarbeit zur strukturierten Unternehmenskommunikation wie in Teil 1 beschrieben und der Formulierung von Vision, Werten und Spielregeln fällt es Ihnen auch unmittelbar leichter, die richtigen Mitarbeiter für Ihr Unternehmen zu finden. Insbesondere die Werte aus dem Leitbild sollten sich deshalb in der Mitarbeitersuche wiederfinden. Spätestens beim Einstellungsgespräch sollte jeder Bewerber wissen, auf welche Unternehmensgrundsätze er sich „einlässt“. Es empfiehlt sich, neben dem Arbeitsvertrag auch eine zusätzliche Vereinbarung mit den Spielregeln einzusetzen. Warum das sinnvoll ist? Der neue Mitarbeiter konnte den Prozess der Vision, Mission und Leitbilddefinition nicht mitbestimmen oder miterleben. Trotzdem muss er als zukünftiger Teil Ihres Teams danach und damit leben. Also ist es wichtig, ihn hierüber optimal aufzuklären, sodass er sich bestmöglich in die Unternehmensstruktur integrieren kann.

Onboarding-Prozess für neue Mitarbeiter Die strukturierte Kommunikation hört beim Neuankömmling im Team nicht nach der Vertragsunterschrift auf. Natürlich kennt der Neue nun Ihre gemeinschaftlichen Werte sowie Spielregeln und Sie haben ihm gege-

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benenfalls schon die Unternehmensvision nahegebracht. Allerdings ist es gerade jetzt entscheidend, Ihren neuen Mitarbeiter schnellstmöglich in die Abläufe Ihrer Unternehmung zu integrieren. Denn im Unterschied zu großen Firmen können Sie sich keine Einarbeitungszeit von mehreren Wochen leisten, in welcher der Neue sowohl die anderen Abteilungen kennenlernt als auch Stück für Stück in seinem Bereich angelernt wird. In Ihrer Therapieeinrichtung, in Ihrem FitnessStudio muss ein Mitarbeiter eigentlich schon nach Woche 1 einen fast genauso guten Job machen wie die anderen Teammitglieder. Doch wie können Sie strukturiert dafür sorgen? Hierfür ist es wichtig, für jede Abteilung einen schriftlich dokumentierten Einarbeitungsprozess, ein sogenanntes


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Onboarding, für Ihren Mitarbeiter vorliegen zu haben. Die Dokumentation kommuniziert deutlich, welche Aufgaben er wann, wie und von wem gezeigt bekommt oder wo bzw. wie er sich die relevanten Informationen einholen kann. Dieser Onboarding-Prozess sollte selbstverständlich schon vor dem ersten Arbeitstag beginnen. Exemplarisch möchte ich Ihnen drei Hilfsmittel für einen solchen Prozess kurz vorstellen.

eLearning: Der erste Schritt zur Unternehmenskenntnis Nehmen wir als Erstes das eLearning. Via eLearning können Prozesse digitalisiert und standardisiert eingeführt bzw. angelernt werden. Sie kennen es bestimmt aus Erzählungen, als die großen amerikanischen Filialisten wie McDonalds oder Starbucks nach Deutschland kamen: Neuen Mitarbeitern wurde meist eine Videokassette mit den wichtigsten Abläufen gezeigt, um sie so auf die Arbeit und die geltenden Standards vorzubereiten. Das gehört zwar längst der Vergangenheit an, doch die Grundidee bleibt. Sie sollten Ihrem Mitarbeiter schon vor dem ersten Arbeitstag die für ihn essenziellen Grundlagen seiner Arbeit sowie Einblicke in den Arbeitsalltag der anderen Abteilungen vermitteln. Arbeitet Ihre neue Mitarbeiterin zum Beispiel an der Rezeption, dann wäre es am besten, dass sie die Prozesse und Informationen bereits vor dem ersten Arbeitstag schon einmal mitbekommen hat. Das sind beispielsweise Basiskenntnisse wie:

››› Grundlagen der Heilmittelrichtlinie ››› Anruf eines Neupatienten

››› Umgang mit der Praxissoftware

››› Umgangsformen in der Therapie ››› Datenschutz & Arbeitssicherheit

eLearning besitzt den Vorteil, dass dies spielerisch mit Videos oder Audiodateien vermittelt werden kann und die Prozesse über eine kurze Prüfung auch gefestigt bzw. durch Sie überprüft werden können. Außerdem kann es bequem von Zuhause aus geschehen und sie müssen erst einmal kein weiteres Personal von Ihnen beiseitestellen.

Organigramm zur Gesamtübersicht Das nächste wichtige Instrument ist Ihr Organigramm. Ihr Organigramm bildet Ihre interne Struktur des Unternehmens grafisch und inhaltlich ab. Anhand eines übersichtlichen Schaubilds können Sie so Hierarchien, Positionen, Abteilungen sowie Aufgaben darstellen.

Dies dient dem Mitarbeiter einerseits dazu, für die auftretenden Probleme/Fragen die richtigen Ansprechpartner zu identifizieren. Andererseits hilft es, den eigenen Aufgabenbereich abgedeckt zu wissen sowie zu verstehen, welche Angelegenheiten nicht mehr in der eigenen Zuständigkeit, sondern in einer anderen Abteilung liegen. Sehen Sie ein Organigramm wie einen Parkplan von einem Freizeitpark: Es dient gerade neuen Besuchern zur erstmaligen Orientierung und vermeidet ungewolltes bzw. ineffizientes „Gesuche“ und „Rumgelaufe“.

QM-Handbuch zur Qualitätssicherung Der letzte Punkt, den ich Ihnen beispielhaft skizzieren möchte, ist Ihr Qualitätsmanagement-Handbuch. Dabei muss es sich aber nicht buchstäblich um ein physisches Handbuch handeln. Es meint vielmehr die Abbildung von Prozessen, ob analog oder digital, die für Sie als Unternehmen das Optimum darstellen. Diese Abfolgen dienen der Qualitätssicherung, sodass es nicht vom Mitarbeiter abhängt, wie gut oder wie schlecht ein Vorgang durchgeführt wird. Beim QM-Handbuch geht es also darum, dass es leicht verständliche und umzusetzende Standards für die von Ihnen in der Praxis oder in der Gesundheitseinrichtung festgelegten Aktionen bzw. Aufgaben gibt. Brechen wir es noch mal herunter auf beispielhafte Prozesse für die neue Rezeptionistin:

››› Haben Sie einen klaren Leitfaden, der den Ablauf einer Rezeptannahme Schritt für Schritt abbildet?

››› Haben Sie einen definierten Umgang dafür, wie Terminabsagen und Ausfallhonorare zu behandeln sind?

››› Gibt es schriftlich fixierte Vorgänge, um Patienten Selbstzahlerleistungen zu empfehlen? Diese Dinge machen es selbstverständlich nicht nur neuen Mitarbeitern einfacher, sich im Arbeitsalltag zurechtzufinden. Auch für bestehende Teammitglieder sind das eLearning, das Organigramm und das QM-Handbuch wichtige Werkzeuge für ihren beruflichen Alltag. Schließlich gibt es heutzutage in modernen Unternehmen zahlreiche Änderungen und Optimierungen, die kommuniziert und durchgeführt werden müssen. Thomas Kämmerling

Autor

Thomas Kämmerling ist Physiotherapeut, Sachverständiger für Gesundheitsanbieter des DSSV, Physio-Spezialist der Experten Allianz für Gesundheit e.V., internationaler Referent zum Thema Leistungskommunikation und Geschäftsführer der KWS GmbH. E-Mail: kontakt@kws-schwerte.de

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Konstitutive Entscheidung

Teil 1:

Entscheidungen über Leben und Tod der Einrichtung Einen elementaren Entschluss zu treffen fällt nicht jedem leicht. Auch das Wer, Wie, Wann und Wo spielt eine wichtige Rolle. Der Fachbegriff „Konstitutive Entscheidung“ in der Betriebswirtschaftslehre berücksichtigt das und gibt den Entscheidungsträgern Methoden wie Prozesse an die Hand. Eine wesentliche Kompetenz des Managements der Einrichtung ist es, Entscheidungen zu treffen. Dabei geht es um Problemlösungen im Tagesgeschäft, die aufgrund der Erkrankung einer Mitarbeiterin den konkreten Tagesablauf betreffen. Dies verantwortet die Ebene des

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unteren Managements, beispielsweise die Gruppenleitung. Das TopManagement, wie Leitung oder Geschäftsführung, hat die Befugnis und Verantwortung etwa im Stellenbesetzungsverfahren oder im Rahmen der Zielvereinbarung, dem sogenannten Management by Objectives, auf diese untere Ebene delegiert.

Konstitutiv heißt fundamental und elementar Anders verhält es sich mit den konstitutiven Entscheidungen. Hierbei handelt es sich um etwas Grundsätzliches, Grundlegendes. Sie bestimmen über das Leben oder den Tod der Einrichtungen. Man spricht daher auch von genetischen Entscheidungen. Sie stehen beispielsweise im Zusammenhang mit einer Neugründung, einer

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Geschäftsfelderweiterung, einer Liquidation oder im Ergebnis einer Portfolio-Analyse an. Grundsätzlich müssen sie nach außen (s. Abb. 1) und nach innen (s. Abb. 2) vorbereitet, getroffen und umgesetzt werden. Diese Entscheidungen haben tiefgreifende und nachhaltige Auswirkungen auf das Umfeld und innerhalb der Einrichtung. Sie sind daher in der Regel nur einmal fällig und betreffen langfristige Ziele des Unternehmens.

Verantwortung des Top-Managements Typischerweise werden konstitutive Entscheidungen im Rahmen der Business-Planung getroffen. Ihre Änderung bzw. das Revidieren ist extrem aufwendig. So kann eine Veränderung


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A Festlegung des Unternehmenszwecks (z.B. Alleinstellungsmerkmal und gesellschaftlicher Nutzen/Wertschöpfung)

Abb. 1 A

D

B Wahl der Rechtsform (z.B. Haftung der Eigentümer, Gewinn- und Verlustbeteiligung, Führungsbefugnis, Steuerbelastung, Finanzierungsmöglichkeiten mit Eigen- und Fremdkapital, Publizitätspflichten, rechtsformabhängige Aufwendungen, was ist Usus, Image -> Kapitalgesellschaft im Gesundheitswesen wird eher kritisch gesehen)

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B

C

C Entscheidungen zu Unternehmenszusammenschlüssen (z.B. Kooperationen als Einkaufsgemeinschaften, Forschungsund Entwicklungskonsortien oder rechtlich und wirtschaftlich selbstständig als Konzentration, z.B. Fusion oder Konzern) D Wahl der Standorte (z.B. Steuer, bundesländerbezogene Gebührenordnungen, Förderungen, Klientel, Infrastruktur, Fachkräftesituation, Wettbewerber, Kooperationspartner)

A Bestimmung der Unternehmensidentität – Corporate Identity Abb. 2 B Wahl der Verfahren (z.B. Individualisiert/Personalisiert vs. Pauschalisiert – alle GKV)

A

C Projektierung der Ablauf- und Aufbauorganisation (Organigramm, Instanzen, Befugnisse) D Festlegung des Dienstleistungsprogramms (Angebot, z.B. Fitness, Wellness, Ergotherapie, GKV oder alles)

C

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B

D

der Aufbauorganisation mit dem Ziel von schlankeren Strukturen einen umfangreichen Changeprozess bedeuten mit großen Reibungsverlusten, die in Personalaustritt, -wechsel und möglicherweise Qualitätsdefiziten zum Ausdruck kommen.

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Aus diesen Gründen liegen genetische Entscheidungen zwingend in der Verantwortung des Top-Managements und können keinesfalls auf andere Management-Ebenen delegiert werden.

Entscheidungsgrundlagen Dabei kann die Einrichtungsleitung nur begrenzt, verlässliche, d.h. objektive Daten als Grundlage nutzen, da der Gesundheitsmarkt dynamisch ist und Menschen in diesem Markt agieren und interagieren. Entscheidungen beruhen allerdings u.a. auf Vorerfahrungen, Vorurteilen, der Verfügbarkeit von gültigen Daten, Wunschdenken, Strahleffekten (Halo-Effekt) und Wahrnehmungsverzerrungen. Insofern ist es umso bedeutender, diese Beschlüsse vorzubereiten, Datenmaterial aus verschiedenen Perspektiven zu betrachten und Best Practice sowie Benchmarking einfließen zu lassen. Ein Risiko muss kalkuliert werden. Was an einem Standort funktioniert, sagt noch nichts über einen anderen, neuen aus.

Untergeordnete Entscheidungen Im Gegensatz zu den konstitutiven gibt es die funktionalen Entscheidungen. Funktionale Entscheidungen lie-

gen im Verantwortungsbereich der mittleren und unteren ManagementEbene. Sie beziehen sich auf einen mittelfristigen Zeithorizont, zum Beispiel über ein Jahr oder Halbjahresberichtzeitraum, oder auf einen kurzfristigen Zeitintervall, der sich beispielsweise über eine Woche, einen Tag, eine Frühschicht oder ein Wochenende erstreckt.

Funktionale Entscheidungen sind auf die Abläufe und die Durchführung des Dienstleistungsangebotes gerichtet. Hierzu zählen etwa Entscheidungen über konkrete Therapieverfahren, Marketingmaßnahmen, Preisgestaltung, Zertifizierungen, Abläufe für Investitionsentscheidungen oder Vertragsgestaltung.

Fazit Wesentlich ist, dass sie den konstitutiven Entscheidungen untergeordnet sind. Oder anders ausgedrückt: Sie müssen die mit den konstitutiven Entscheidungen verbundenen Ziele der Einrichtung unterstützen. Dies setzt voraus, dass die Gruppenleitung auf der unteren Management-Ebene in entsprechende Meetings der übergeordneten Management-Ebenen eingebunden ist.

Während konstitutive Entscheidungen das Fundament bilden und insofern in der Regel einmalig getroffen werden, sind funktionale Entscheidungen diesen nachrangig sowie wiederkehrend und können deshalb an die sich verändernden Marktsituationen angepasst werden. Insgesamt sind Entscheidungen notwendig, um Ziele zu erreichen und Risiken abzuwenden. Vor dem Hintergrund der Tragweite sind eine gründliche Recherche und unterschiedliche Perspektiven und Professionen Erfolgsfaktoren.

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Im zweiten Teil wird die Relevanz konstitutiver Entscheidungen – ausgehend vom Alleinstellungsmerkmal, dem Standort, über die Öffnungszeiten bis hin zum Personalbedarf und zu Personalkosten – verdeutlicht. Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann

Autorin:

Prof. Dr. rer. med. Claudia Winkelmann ist Physiotherapeutin und absolvierte ein Studium der Gesundheitsökonomie. Ihre praxisbezogenen therapeutischen Kenntnisse verbindet sie mit wissenschaftlicher BWL-Expertise. Derzeit hat sie eine BWL- und Management-Professur an der ASH Berlin inne. E-Mail: winkelmann@ash-berlin.eu

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Rehasport wird weiterhin von Ärzten verordnet und die Patienten kommen in Ihr Gesundheitszentrum mit dem Ziel, Ihren gesundheitlichen Zustand nachhaltig zu verbessern. Nachhaltigkeit bedeutet für den Patienten, über den Rehasport hinaus zielgruppengerechten Gesundheitssport durchzuführen. Für Sie bedeutet es die Chance, dauerhaft neue Privatzahler zu gewinnen und dadurch zusätzliche Umsätze zu generieren. Die häufigste Frage, die wir von Ihnen erhalten lautet jedoch:

„Wie verbessere ich meine Privatzahlerquote?“ Nach langjähriger Erfahrung, können wir Ihnen sagen, dass eine „einfache“ Verkaufsschulung nicht reicht. Es muss ein komplettes Umdenken stattfinden. Wir haben vieles entwickelt, erprobt und weiterentwickelt, bis wir mit dem Gesundheitsexperten ein einzigartiges Gesamtkonzept fer-

tiggestellt haben, das nachhaltig funktioniert. Aus diesem Gesamtkonzept beantwortet das Modul zum „Gesundheits-Berater“ Ihnen Fragen wie:

Überzeugen Sie sich davon live in unserem Studio, wir freuen uns über Ihren Besuch!

Wie berate ich die Zielgruppe? Wie ändere ich mein Wording? Wie baue ich mein Angebot im Studio zielgruppengerecht aufeinander auf?

Kontakt Niklas Arnold Projektmanager, Schulungs- und Gesundheitskonzepte

Wie gestalte ich ein Therapiekonzept und einen Therapieplan?

Philipp Neigenfindt Customer Relationship Management

Der „Gesundheits-Berater“ hilft Ihnen Ihr Mindset in die entscheidende Richtung zu ändern und ermöglicht eine Privatzahlerquote von 80% und mehr!

Prof.-Oehler- Str. 7, 40589 Düsseldorf Tel. 0211 - 99540439 info@rehavitalisplus.de rehavitalisplus.de/ gesundheitsexperte

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BGH zur Mietzahlungspflicht bei coronabedingter Betriebsschließung

Dürfen Unternehmer die Miete wegen Corona mindern? Mit Urteil vom 12.01.2022 (Az.: XII ZR 8/21) hat der Bundesgerichtshof eine wichtige Rechtsfrage für Unternehmen in der Corona-Pandemie thematisiert und entschieden. Konkret ging es um die Mietzahlungspflicht bei behördlich angeordneter Betriebsschließung. In diesem Kontext hat sich der BGH auch mit der im Dezember 2020 anlässlich der COVID-19-Pandemie vom Bundestag beschlossenen Neuregelung zur Störung der Geschäftsgrundlage beschäftigt und diese konkretisierend ausgelegt.

Im ursprünglich beim Landgericht Chemnitz anhängigen Fall hatte ein Vermieter auf Zahlung rückständiger Mieten geklagt. Der beklagte gewerbliche Mieter, eine Einzelhandelskette, hatte aufgrund behördlich angeordneter Betriebsschlie-

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ßung anlässlich der Corona-Pandemie sein Geschäft zwischen März und April 2020 nicht öffnen können und deshalb für den Monat April keine Miete gezahlt. Das LG verurteilte den Mieter auf Zahlung der gesamten Aprilmiete.

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Das OLG Dresden hatte diese Entscheidung in der Berufung aufgehoben und die Mieterin lediglich auf Zahlung der halben Aprilmiete verurteilt, wobei die Entscheidung damit begründet wurde, dass infolge des Auftretens der Corona-Pandemie und der staatlichen

Schließungsanordnung eine Störung der Geschäftsgrundlage des Mietvertrags i.S.v. § 313 Abs. 1 BGB eingetreten sei, die eine Anpassung des Vertrags dahin gebiete, dass die Kaltmiete für die Dauer der angeordneten Schließung auf die Hälfte reduziert werde.


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Einzelfallabwägung statt Pauschalkürzung In der daraufhin eingelegten Revision hat nun der BGH eine Pauschalkürzung abgelehnt und entschieden, dass vielmehr eine Einzelfallabwägung zu treffen sei. Im Falle einer Geschäftsschließung, die aufgrund einer hoheitlichen Maßnahme zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie erfolgt, komme laut BGH grundsätzlich ein Anspruch des Mieters von gewerblich genutzten Räumen auf Anpassung der Miete wegen Störung der Geschäftsgrundlage gemäß § 313 Abs. 1 BGB in Betracht. Durch die umfangreichen Coronamaßnahmen, insbesondere die Geschäftsschließungen, Kontakt- und Zugangsbeschränkungen und der damit verbundenen massiven Auswirkungen auf das gesellschaftliche und wirtschaftliche Leben in Deutschland während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020, sei die Geschäftsgrundlage des Vertrages betroffen. Hierfür spreche auch die neu geschaffene Vorschrift

des Art. 240 § 7 EGBGB. Danach wird vermutet, dass sich ein Umstand im Sinne des § 313 Abs. 1 BGB, der zur Grundlage des Mietvertrags geworden ist, nach Vertragsschluss schwerwiegend verändert hat, wenn vermietete Grundstücke oder vermietete Räume, die keine Wohnräume sind, infolge staatlicher Maßnahmen zur Bekämpfung der COVID-19Pandemie für den Betrieb des Mieters nicht oder nur mit erheblicher Einschränkung verwendbar sind.

Kein automatischer Vertragsanpassungsanspruch Der BGH stellt weiter klar, dass allein der Wegfall der Geschäftsgrundlage gem.

§ 313 Abs. 1 BGB jedoch noch nicht automatisch zu einem Vertragsanpassungsanspruch führe. Weitere, notwendige Voraussetzung ist vielmehr, dass dem betroffenen Vertragspartner unter Berücksichtigung aller Umstände des Einzelfalls, insbesondere der vertraglichen oder gesetzlichen Risikoverteilung, das Festhalten am unveränderten Vertrag nicht zugemutet werden kann. Beruht die enttäuschte Gewinnerwartung des Mieters auf einer nicht vorhersehbaren, hoheitlichen Maßnahme der Betriebsschließung, geht dies über das gewöhnliche Mieterrisiko hinaus.

Die wirtschaftlichen Nachteile, die ein gewerblicher Mieter aufgrund einer pandemiebedingten Betriebsschließung erlitten hat, beruhen nicht auf unternehmerischen Entscheidungen oder der enttäuschten Vorstellung, in den Mieträumen ein Geschäft betreiben zu können. Sie sind vielmehr Folge der umfangreichen staatlichen Eingriffe in das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben zur Bekämpfung der COVID-19-Pandemie, für die keine der beiden Mietvertragsparteien verantwortlich gemacht werden kann. Durch die COVID-19-Pandemie hat sich ein allgemeines Lebensrisiko verwirklicht, das von der mietvertraglichen Risiko-

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verteilung ohne eine entsprechende vertragliche Regelung nicht erfasst wird. Das damit verbundene Risiko kann regelmäßig keiner Vertragspartei allein zugewiesen werden, so die Begründung des BGH.

Umfassende Abwägung wichtig Allerdings macht der BGH deutlich, dass der Mieter nicht stets eine Anpassung der Miete für den Zeitraum der Schließung verlangen kann. Ob dem Mieter ein Festhalten an dem unveränderten Vertrag unzumutbar ist, bedarf auch in diesem Fall einer umfassenden Abwägung, bei der sämtliche Umstände des Einzelfalls zu berücksichtigen sind (§ 313 Abs. 1 BGB).

Zunächst müsste festgestellt werden, welche Nachteile dem Mieter durch die Geschäftsschließung und deren Dauer entstanden sind. Diese werden bei einem gewerblichen Mieter primär in einem konkreten Umsatzrückgang für die Zeit der Schließung bestehen. Zu berücksichtigen kann auch sein, welche Maßnahmen der Mieter ergriffen hat oder ergreifen konnte, um die drohenden Verluste während der Geschäftsschließung zu vermindern.

Staatliche CoronaHilfen berücksichtigen Da eine Vertragsanpassung nach den Grundsätzen der Störung der Geschäftsgrundlage aber nicht zu einer Überkompensierung der entstandenen Verluste

führen darf, sind bei der Prüfung der Unzumutbarkeit grundsätzlich auch die finanziellen Vorteile zu berücksichtigen, die der Mieter aus staatlichen Leistungen zum Ausgleich der pandemiebedingten Nachteile erlangt hat. Dabei können auch Leistungen einer ggf. einstandspflichtigen Betriebsversicherung des Mieters zu berücksichtigen sein. Staatliche Unterstützungsmaßnahmen, die nur auf Basis eines Darlehens gewährt wurden, bleiben hingegen bei der gebotenen Abwägung außer Betracht, weil der Mieter durch sie keine endgültige Kompensation der erlittenen Umsatzeinbußen erreicht. Eine tatsächliche Gefährdung der wirtschaftlichen Existenz des Mieters ist nicht erforderlich.

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Jedenfalls sei aber die Entscheidung des OLG, die

Miete pauschal um 50% zu kürzen, rechtsfehlerhaft.

Zusätzlich machte der BGH deutlich, dass natürlich auch die Interessen des Vermieters zu berücksichtigen sind. Der BGH hat das Verfahren daher wieder an das OLG Dresden zurückverwiesen. Das OLG hat nunmehr zu prüfen, welche konkreten wirtschaftlichen Auswirkungen die Geschäftsschließung in dem streitgegenständlichen Zeitraum für die Mieterin hatte und ob diese Nachteile ein Ausmaß erreicht haben, das eine Anpassung des Mietvertrags erforderlich macht.

Fazit: Mietanpassung grundsätzlich möglich Grundsätzlich eröffnet der BGH die rechtliche Möglichkeit, die Miete für die Dauer der pandemiebedingten, hoheitlichen Betriebsschließungen anpassen zu können. Voraussetzung für einen solchen Anspruch ist aber in jedem Falle, dass dem Mieter ein konkreter Schaden entstanden ist. Es muss daher ein messbarer Umsatzrückgang eingetreten sein, wobei staatliche oder versicherungsrechtliche Ausgleichszahlungen schadensmindernd zu berücksichtigen sind. Es bleibt daher immer eine Frage des Einzelfalls, ob Ihnen ein Minderungsrecht zusteht. Gerne stehen wir Ihnen insoweit beratende zur Verfügung. Dr. Christoph Franke

Autor

Dr. Christoph Franke ist Partner der Dr. Geisler, Dr. Franke Rechtsanwälte PartmbB. Speziell für die Fitnessbranche hat die Kanzlei verschiedene Rechtsberatungskonzepte entwickelt, die den Studiobetreiber entlasten und ihm Zeit für sein Kerngeschäft verschaffen.

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Die einrichtungsbezogene Impfpflicht

Wer? Wann? Wie? – Fragen zum Impfnachweis für Heilmittelerbringer Die einrichtungsbezogene Impfpflicht ist bereits am 10. Dezember 2021 im Bundestag verabschiedet worden. Jetzt, zu Jahresanfang 2022, häufen sich die Fragen. Viele Heilmittelerbringer, Praxisinhaber und Mitarbeiter stehen ratlos vor der Umsetzung, weshalb TTDIGI mit Rechtsanwalt Benjamin Alt sprach (Stand: 19. Januar 2022). Genaue Informationen zur einrichtungsbezogenen Impfpflicht lesen Sie auf der Seite des Bundesgesundheitsministeriums: www.zusammengegencorona.de TT-DIGI: In welcher Form muss der Nachweis erbracht werden? Benjamin Alt: Am besten kopiert der Praxisinhaber den Impfausweis, auch um den Impfnachweis zu dokumentieren. Denkbar wäre auch das Zertifikat aus der Apotheke. Die Dokumentation braucht der Praxisinhaber für die Kontrolle vom Gesundheitsamt. Es hilft nichts, wenn er einmal einen QR-Code gesehen hat. Zumal die meisten Praxisinhaber wahrscheinlich nicht die technische Vorrichtung haben, um einen QR-Code zu kontrollieren. TT-DIGI: Es wird zwischen bestehenden und neuen Mitarbeitern unterschieden? Benjamin Alt: Alle Mitarbeiter, die ab dem 16. März in der Praxis zu arbeiten beginnen, unterliegen der

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››› Benjamin Alt Impfpflicht. Wenn sie das weder nachweisen können noch genesen sind oder ein ärztliches Attest vorweisen, dürfen sie den Betrieb nicht betreten. Über die Beschäftigten, die bereits vor dem 15. März in der Praxis arbeiten, entscheidet nach Meldung das Gesundheitsamt. TT-DIGI: Mit welchen Konsequenzen hat ein Praxisinhaber zu rechnen, wenn er all dem nicht nachkommt? Benjamin Alt: Die erste Konsequenz ist, dass er eine Strafe bekommt, wenn er nicht meldet. Dann liegt der Fall einfach beim Gesundheitsamt. Und dann ist die Frage, wie lange braucht das Gesundheitsamt. Wenn es schnell ist, was wahrscheinlich aufgrund einer vorgefertigten Handlungsanweisung sein wird, darf der Praxisbetrei-

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ber den Mitarbeiter nicht weiter beschäftigen. Aber möglicherweise kann auch betriebsbedingt anders entschieden werden. TT-DIGI: TT-DIGI: Was heißt das? Benjamin Alt: Das heißt, je eher man die Mitarbeiter braucht und sie notwendig sind, desto eher könnte das Gesundheitsamt sagen, wir belassen ihn im Betrieb. Aber wenn man das als Kriterium nehmen würde, dann dürfte keiner das Tätigkeitsverbot bekommen. Aber das wird das Gesundheitsamt zu entscheiden haben. Und solange keine Entscheidung gefallen ist, solange kann der Praxisinhaber jemanden beschäftigen. Wenn derjenige nicht mehr tätig sein darf, dann erst entfällt auch endgültig endgültig die Entgeltzahlungsverpflichtung für den Arbeitgeber.

TT-DIGI: Ist das ein Tätigkeitsverbot in Ihren Augen? Benjamin Alt: Es gab diese Woche eine Veröffentlichung eines Ärzteverbandes, die meinten, es gehe um ein Tätigkeitsverbot. Das ist m. E. aber nicht der Fall. Wir müssen also letztlich abwarten, wie im Einzelfall das Gesundheitsamt entscheidet – und dann kann man natürlich auch in einem Verwaltungsverfahren dagegen vorgehen. TT-DIGI: Wie könnte so eine Einzelfallentscheidung aussehen? Benjamin Alt: Wenn die Gesundheitsämter die Fälle individuell anschauen, dann werden auch klassische, Pandemie relevante Bewertungskriterien wichtig sein. Zum Beispiel kann ein Hygienekonzept entscheidungserheblich sein. Das heißt, wenn ich dem Gesundheitsamt vermitteln kann, dass bei mir alle geschützt sind, besteht an der Stelle auch weniger Bedarf, zu sagen, derjenige darf da nicht mehr arbeiten. Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Reinhild Karasek.


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Mischbetriebe oder Verbund?

Coronahilfen für Fitness-Studios mit physiotherapeutischen Leistungen

Sehr umfangreiche und für viele Branchen einschneidende Lockdown-Maßnahmen wurden sowohl am 28. Oktober 2020 als auch in den beiden folgenden Ministerpräsidentenkonferenzen (MPK) beschlossen. So wurde unter anderem die Gastronomie/Hotellerie, die Reisewirtschaft, aber auch die Fitnessbranche verpflichtet, ihre Einrichtungen zu schließen. Im Rahmen der medizinischen Versorgung war und ist die Physiotherapie davon explizit ausgenommen. Damit waren „klassische“ FitnessStudios ebenso wie jedes andere der Gesundheit verschriebene Studio betroffen, soweit der Patient keine ärztliche Verordnung vorlegen konnte. Zur finanziellen Absicherung der Unternehmen, die von diesen Lockdown-Maßnahmen betroffen waren, wurden durch die Bundesregierung außerordentliche Wirtschaftshilfen, auch

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kurz November-/Dezemberhilfe genannt, aufgelegt. Im Gegensatz zu den Überbrückungshilfen ermittelt sich die Anspruchsberechtigung jedoch komplett anders. Während es in den Programmen zu den Überbrückungshilfen einen Zuschuss zu den berücksichtigungsfähigen Fixkosten von bis zu 100 Prozent in Abhängigkeit vom tatsächlichen Umsatzrückgang gibt, wurde die Beihilfe im Rahmen der November-/Dezemberhilfe in Höhe von 75 Prozent des Umsatzes des Vergleichsmonats aus 2019 gewährt. Doch welche Unternehmen waren antragsberechtigt für die November-/Dezemberhilfe? Das dreistufige Antragssystem 1. Eine direkte Antragsberechtigung hatten alle Unternehmen aller Bran-

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Seit nunmehr fast zwei Jahren führen wir als Gesellschaft den Kampf gegen das Coronavirus. Die Maßnahmen sind sehr verschieden und treffen den Einzelnen, aber auch die Unternehmen sehr unterschiedlich. Besonders Umsatzrückgänge wegen fehlender Kunden bringen Unternehmen in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Hier sollen die Coronahilfen der Bundesregierung, wie die Überbrückungshilfen I bis IV, helfen.

chen, die direkt von einer Schließungsanordnung auf der Grundlage des MPKBeschlusses vom 28. Oktober 2020 und/oder den beiden Folgebeschlüssen vom 25. November 2020 und 2. Dezember 2020 betroffen waren.

mindestens 80 Prozent ihrer Monatsumsätze im Vergleichszeitraum mit betroffenen Unternehmen der Stufe 1 und 2 erzielt haben und bei denen auch im Durchschnitt des Vergleichsjahres diese 80-%Grenze eingehalten wurde.

2. Eine Antragsberechtigung als indirekt betroffenes Unternehmen lag vor, wenn nachweislich und regelmäßig mindestens 80 Prozent aller Umsätze mit direkt betroffenen Geschäftspartnern erzielt wurden.

Die Betroffenheit musste vom antragstellenden Unternehmen nachgewiesen werden – und hierin lag die erste Hürde. Denn als Unternehmen im Sinne des Beihilferechts galt dabei jede rechtlich selbstständige Einheit. Dabei konnte eine natürliche Person immer nur ein beihilferechtliches Unternehmen, gegebenenfalls mit mehreren Betrieben haben.

3. In der dritten Stufe – indirekt über Dritte betroffen - waren auch Unternehmen antragsberechtigt, die


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Gerade wenn der Unternehmer eine konsolidierte Umsatzsteuererklärung abgeben musste, lag immer nur ein Unternehmen bestehend aus mehreren Betrieben vor. Und auch wenn für jeden einzelnen Betrieb eine separate Buchhaltung und ein separater Jahresabschluss erstellt wurden, handelte es sich um ein einziges Unternehmen. Wurden in den Betrieben mehrere wirtschaftliche Tätigkeiten ausgeübt, so handelte es sich bei dem Unternehmen um einen Mischbetrieb mit mehreren wirtschaftlichen Tätigkeitsfeldern. Ein solcher Mischbetrieb konnte von den MPK-Beschlüssen vom 28. Oktober 2020, 25. November 2020 und/oder 2. Dezember 2020 unterschiedlich stark betroffen sein. Daher war er antragsberechtigt, wenn mindestens 80 Prozent der Jahresumsätze als direkt, indirekt oder indirekt über Dritte betroffen galten. Gleiches galt für einen beihilferechtlichen Verbund mit verschiedenen Tätigkeiten. Ein solcher Verbund besteht, wenn ein Unternehmen an einem anderen Unternehmen mit mindestens 25 Prozent beteiligt ist oder eine Gruppe natürlicher Personen mehrere selbstständige Unternehmen beherrscht.

Die Begriffe „Unternehmen, Mischbetrieb“ und „Verbund“ sind im europäischen Beihilferecht wesentlich weiter gefasst als im deutschen Steuerrecht. Sie haben auch nicht erst mit den außerordentlichen Wirtschaftshilfen oder der Überbrückungshilfe III in das „Regelwerk“ des BMWi Einzug gehalten. Die beihilferechtlichen Begrifflichkeiten wurden zudem auch nicht erst mit der CoronaPandemie bestimmt, sodass sie bereits seit der Soforthilfe (März 2020 bis

Mai 2020) und in allen weiteren Coronahilfe-Programmen gelten.

Die Konsequenz Im Rahmen der Anfang Februar 2022 beginnenden gemeinsamen Schlussrechnung für die Überbrückungshilfe I bis III und die November-/Dezemberhilfe wollen die Bewilligungsstellen in Abstimmung mit den Finanzämtern ein besonderes Augenmerk auf die Berücksichtigung eines beihilferechtlichen Mischbetriebs oder Verbundes legen.

››› Beispiel Die ABC-GbR betreibt ein Rehasport-Studio und ist zudem mit 60 Prozent an der Fitness4me-GmbH beteiligt. Während die GbR nur medizinische Physiotherapie und Rehasport anbietet, betreibt die GmbH ein Fitness-Studio. Auf der Grundlage des MPK-Beschlusses vom 28. Oktober 2020 musste die GmbH ab 3. November 2020 ihr Studio schließen und galt für sich genommen als direkt betroffenes Unternehmen im Rahmen der November-/Dezemberhilfe. Das Rehasport-Studio war zur Sicherung der medizinischen Versorgung vom Lockdown nicht betroffen, hatte aber wegen der zu beachtenden Coronaauflagen einen Umsatzrückgang von 27 Prozent. Aufgrund der Gesellschafterstellung in der GmbH bildet die GbR gemeinsam mit der GmbH einen beihilferechtlichen Verbund, dessen Tätigkeitsschwerpunkte bezüglich der Schließungsanordnungen einer unterschiedlichen Betroffenheit unterlagen. Wie der Mischbetrieb des Einzelunternehmers war der Verbund nur dann antragsberechtigt, wenn die Umsätze der GmbH mindestens 80 Prozent der Jahresumsätze 2019 des Gesamtverbundes betrafen. Sofern dies nicht zutraf, konnte für den beihilferechtlichen Verbund nur ein Antrag auf Überbrückungshilfe II oder III gestellt werden. Hierbei wurden die berücksichtigungsfähigen Fixkosten des Gesamtverbundes – wie Miete, Geräteleasing oder Strom, Gas und Wasser – mit maximal 90 Prozent bzw. 100 Prozent gefördert, je nach gewählter Überbrückungshilfe II oder III und dem vorliegenden Umsatzrückgang. Im Ergebnis konnten Fixkosten der GbR berücksichtigt werden, obwohl diese – für sich genommen – keinen Umsatzrückgang von mindestens 30 Prozent zu verzeichnen hatte.

Sollte also aufgrund der beihilferechtlichen Bestimmungen zu „Unternehmen, Mischbetrieb“ und „Verbund“ für Ihr Unternehmen eine Überbrückungshilfe und/oder eine der außerordentlichen Wirtschaftshilfen zu Unrecht beantragt worden sein, ist es ratsam, umgehend die zuständige Bewilligungsstelle zu kontaktieren, um den Schaden zu minimieren. Denn bereits bei leichtfertig falschen oder unvollständigen Angaben müssen Antragsteller mit strafrechtlichen Konsequenzen wegen Subventionsbetrug (§ 264 StGB) und gegebenenfalls weiteren rechtlichen Konsequenzen rechnen. Nehmen Sie in diesem Fall eine rechtliche Beratung in Anspruch.

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Die Gretchenfrage: Mischbetrieb oder Verbund?

Bezüglich der Fragen, die mit der Beantragung der Corona-Hilfen aus betriebswirtschaftlicher und steuerlicher Sicht zusammenhängen, kann Sie Ihr Steuerberater in seiner Funktion als sogenannter prüfender Dritter beraten. Zögern Sie nicht, ihn anzusprechen. Thomas Pech

Autor

Thomas Pech ist Steuerberater im ETL ADVISION-Verbund aus Zwickau, Fachberater für den Heilberufebereich (IFU/ISM gGmbH) und auf die Beratung von Heilmittelerbringern spezialisiert. E-Mail: advisa-zwickau@etl.de, Internet: www.advisa-zwickau.de

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MENTALE in stürmischen

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Die Klimakatastrophe, Corona, Inflation, Müllberge, Lieferengpässe, Rohstoffmangel, Flüchtlingskrise und viele andere Probleme stellen die gesamte Menschheit vor die größte Herausforderung der Geschichte. Ob und wie diese Herausforderung bewältigt wird, ist ungewiss.


STÄRKE

Zeiten

Eines allerdings ist gewiss: ohne MENTALE STÄRKE wird niemand diese Herausforderung bestehen! www.mentale-wellness.de Seminare & Personal-Coachings

Siehe auch Seite 137.


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NEWS ERNÄHRUNG & WELLNESS

I 40 Jahre INKO: zwei neue Produkte Seit nunmehr 40 Jahren stehen die vier Buchstaben des Firmennamens für erstklassige Sporternährungsprodukte. Ein Erfolgsfaktor ist die Entwicklung, Produktion und Qualitätssicherung im eigenen Haus. Im Jubiläumsjahr präsentiert das Unternehmen zwei innovative Produkte: Erbsenprotein und Whey Water. Das 100 % pflanzliche, allergen- und zuckerfreie Proteinpulver ist in den Geschmacksrichtungen Kaffee und Kirsche erhältlich – und das ganz ohne den „sandigen“ Geschmack anderer pflanzlich basierter Proteine. Das Produkt weist einen hohen Anteil an BCAAs auf. Bei dem neuen Whey Water handelt es sich um ein verzehrfertiges Proteingetränk. Der Kraftspender ist in diesem Fall Molkeprotein. Das zuckerfreie Produkt verbindet Null Kalorien mit einem hohen Proteinanteil (35 g je Portion). Erhältlich ist Whey Water in den beiden Geschmacksrichtungen Kirsche und Pineapple-Coconut.

I Winteredition MilchreisZimt Geschmack PureFresh bietet Studiobetreibern eine große Auswahl bei der Studioverpflegung. Nur noch für kurze Zeit gibt es die Winteredition MilchreisZimt Geschmack. Das Unternehmen bietet derzeit Proteinshakes in 13 verschiedenen Geschmacksrichtungen an. Dazu kommen 23 verschiedene Geschmacksrichtungen bei Mineralgetränken. Neuester Geschmack ist Kaktusfeige. Die veganen Mineralprodukte können auch im nachhaltigen Bag im Box-System bestellt werden. Zusätzlich im Angebot finden Sie verschiedene Proteinriegel. Erhältlich sind die Produkte im Trugge-Shop oder bei den Ansprechpartnern im Außendienst. www.trugge.com

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I IST-Weiterbildung „Schlafcoach“ startet 2022 quartalsweise Die Weiterbildung zum Schlafcoach, die das IST-Studieninstitut im Juli 2021 zum ersten Mal angeboten hat, erfreut sich besonders hoher Nachfrage. Deshalb startet diese Qualifikation ab sofort viermal im Jahr. Jenseits von bekannten Erkenntnissen, wie „viel Bewegung“, „leichte Kost“ und „wenig Alkohol“, geben die Dozenten der Weiterbildung zum Schlafcoach wertvolles und wissenschaftlich fundiertes Hintergrundwissen zum Thema „Schlaf“ und damit zum Erhalt der Gesundheit. www.ist.de/schlafcoach

I Abnehmprogramme für jede Zielgruppe myline bietet die passenden Programme für jede Zielgruppe und jedes Abnehmziel. In über 30 Jahren Erfahrung hat myline zwei Hauptzielgruppen identifiziert. Dabei kommen in den myline Partnerstudios die digitalen 8-Wochen-Abnehmprogramme „myintense+“ und „myline intense“ zum Einsatz. Das §20 Programm myintense+ mit Fokus auf das Essverhalten wird bundesweit von den gesetzlichen Krankenkassen bis zu 100% bezuschusst und ist besonders für Menschen geeignet, die bis zu 4 kg abnehmen möchten. myline intense ist besonders für Menschen geeignet, welche bis zu 8 kg oder mehr abnehmen möchten. www.myline24.de/kennenlernen

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››› ERNÄHRUNG & WELLNESS ››› BUCHEMPFEHLUNGEN

Kampf dem Bauchfett Zu viel Bauchfett ist nicht nur unschön, sondern auch gesundheitsschädlich und kann durch Entzündungen chronische Krankheiten wie Diabetes, Bluthochdruck oder HerzKreislauf-Beschwerden verursachen. Die Ernährungs-Docs erklären, wie man Bauchfett am besten los wird: Ihre bewährte AntiBauchfett-Strategie basiert auf einer entzündungshemmenden und schlank machenden Ernährung, die vor allem auf hochwertige Fettsäuren, reichlich Gemüse und ausreichend Eiweiß setzt. Dr. med. Anne Fleck, Dr. med. Silja Schäfer, Dr. med. Matthias Riedl, Dr. med. Jörn Klasen: Die Ernährungs-Docs — Unser Anti-Bauchfett-Programm. ZS Verlag 2022, ISBN: 9783965841956.

Faszinierender Blick in die Zukunft Der technologische Fortschritt lässt sich nicht aufhalten. Aber wie wollen wir in Zukunft leben? Welche Technologien erweisen sich als nützlich, realistisch und vertrauenswürdig? Welche Neuerungen sind gefährlich oder ineffizient und verstärken gesellschaftliche Ungleichheiten? Verena Lütschg leitet uns durch den Dschungel an technologischen Neuerungen. Anschaulich und klar führt die Expertin für technologische Innovationen und deren gesellschaftliche Auswirkungen durch komplexe Sachverhalte. Eine faszinierende Entdeckungsreise in die Zukunft! Verena Lütschg: Über Morgen. Der Zukunftskompass. Heyne Verlag 2022, ISBN: 978-3-453-60604-3.

Gesundheit durch Prävention Warum leidet jeder Dritte unter Rückenschmerzen, sind im Alter zwei Drittel von Arthrose betroffen? Dr. med. Ulrich Strunz erklärt, was Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder brauchen, damit sie gesund werden und bleiben, ein Leben lang. Er zeigt, wie gängige Erkrankungen des Bewegungsapparats entstehen und wie sie heilen: mit der richtigen Ernährung, Bewegung und Entspannung. Mit einleuchtenden Fakten, praktischen Anleitungen und motivierenden Ideen für die Lebensstilveränderung! Dr. med. Ulrich Strunz: 77 Tipps für Rücken und Gelenke. Heyne Verlag 2021, ISBN: 978-3-453-60577-0.

Ein Plädoyer für basische Ernährung Seit Monica Meier-Ivancan sich basisch ernährt, hat sich ihr Leben komplett verändert. Früher habe sie Diäten ausprobiert, heute esse sie gezielt, was ihr guttue. Monica Meier-Ivancan verrät in ihrem sehr persönlichen Buch nicht nur ihre basischen Lieblingsrezepte. Sie erklärt auch, was diese Ernährung so besonders macht und warum eine komplette Umstellung besser ist als eine Basenkur. Sie gibt Tipps, wie man alte Gewohnheiten über Bord wirft, und verrät, wie sie es geschafft hat, die ganze Familie für ihre gesunde Küche zu begeistern. Monica Meier-Ivancan: Meine wunderbare Basenküche. ZS Verlag 2022, ISBN: 9783965841840.

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››› ERNÄHRUNG & WELLNESS

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Wunderwerk Immunsystem

So stärken Sie Ihre Abwehrkräfte Das Immunsystem besteht aus Gewebe, Zellen und Zellprodukte, deren Aufgabe es ist, das Eindringen infektiöser Mikroorganismen zu verhindern, um die Unversehrtheit unseres Organismus zu gewährleisten. Neben der Infektabwehr ist das Immunsystem aber auch an der unterstützenden Wirkung bei der Wundheilung und an der Beseitigung zugrunde gegangener Zellen beteiligt. Ein guter Grund, unser körpereigenes Abwehrsystem besser kennenzulernen, es bestmöglich zu stabilisieren und regelmäßig zu stärken.

Schauen wir uns unser Immunsystem einmal etwas genauer an, wird schnell klar, wie umfangreich die Aufgaben sind: Der ständige Kampf unter anderem gegen Viren, Bakterien, Mykosen oder Parasiten ist genauso zu benennen wie die Abwehraufgaben bezüglich Umweltnoxen, Zelldegenerationen und Fokalbelastungen. Demgegenüber stehen zahlreiche Faktoren der Immunsuppression, sprich der Unterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems, durch

››› die Dysbakterie der Darmflora, ››› die generelle Stoffwechselreduktion durch die Verschlackung und die dadurch verminderte Vitalität,

››› eine Mangel- und Fehlernährung, massiv reduzierte Zufuhr von ››› ››› ››› ››› ›››

Vitaminen, Mineralien, Spurenelementen, Qualitätsabnahme und zunehmende Denaturierung unserer Nahrungsmittel, das Steuerungsstörprogramm von E-Smog und Handy-Schwinungen, Disstress und Reizüberflutung, die hormonelle Überflutung beispielsweise unseres Trinkwassers, Allopathika wie Antibiotika, Kortison und Tranquilizer, psychische und psychosomatische Belastungen im Sinne der Neuropsychoimmunologie

und vieles andere mehr.

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››› ERNÄHRUNG & WELLNESS

Stress für das Immunsystem Das Immunsystem steht also quasi zwischen zwei Stühlen. Auf der einen Seite die notwendige Steigerung der immunologischen Ausgangsleistung, die Tatsache, dass es an immer mehr Fronten präsent sein muss, und auf der anderen Seite die Fülle von immunsuppressiven Reizen. Die Folge davon ist, dass unser Immunsystem unter Stress gerät. Ein gestresstes Immunsystem aber neigt zu Fehlinterpretationen, und genau dem entsprechend fällt die Reaktionsbereitschaft aus. Somit ist auch logisch, dass, je stärker die Belastungen sind, die auf uns alle einwirken, umso häufiger immunologische Fehlleistungen provoziert werden. Wodurch Allergien, degenerative Erkrankungen und Autoaggressionserkrankungen zunehmen, wie aktuelle Statistiken eindeutig zeigen.

Über den Stoffwechsel produziert der Körper körpereigene Energien. Dieses Energieniveau verteilt sich in unserem Körper nicht gleichmäßig, sondern unterliegt bestimmten Anforderungen. Da beispielsweise in der Nacht besonders die Entgiftung gefördert wird, erhält das LeberGalle-System wesentlich mehr Energie als die in dieser Phase weitgehend erlahmte Verdauungstätigkeit. Bei Bedarf, zum Beispiel bei Infektionen, kann der Körper die Energie so ausgeprägt auf das Immunsystem konzentrieren, dass wir uns schlapp und müde fühlen und bettlägerig sind. Aber nicht nur das! Vor allem bei den vielfältigen chronischen Erkrankungen kann unser Körper das Problem mit seinem Immunsystem nicht durch eine Heilungsphase bereinigen. Es kommt zu einer Starre der Regulation. Alle chronischen Erkrankungen sollten deshalb energetisch wieder in Fluss gebracht werden. Der auslösende Punkt muss

in eine akute Heilungsphase, die häufig von Immunreaktionen begleitet ist, überführt werden. Diese Reaktionen stellen, auch wenn Symptome vorhanden sind, keine erneute Krankheit dar, sondern sind positiv als Ausheilungsreaktionen zu verstehen.

Ein höchst komplexes Gefüge Wechselwirkungen, Abhängigkeiten, Verflechtungen und Funktionsweisen des Immunsystems nehmen tatsächlich den gesamten menschlichen Körper in Anspruch. Die Zellen des Immunsystems befinden sich auf ständiger Wanderschaft innerhalb des Gesamtorganismus und sind überall im Körper jederzeit anzutreffen. Zunächst bilden Haut und Schleimhaut eine sehr effiziente Barriere gegenüber dem Eindringen infektiöser Mikroorganismen und stellen somit die erste Abwehrlinie. Gelingt es den Mikroorganismen durch ihre vielfältig entwickelten Fähigkeiten, diese erste Abwehrlinie zu durchbrechen, bildet das Immunsystem die zweite Abwehrlinie.

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Umgekehrt ist in der Medizin heute allgemein bekannt, dass sich ein waches Immunsystem positiv auch auf unsere psychische Gesamtsituation auswirkt.

Energiekreislauf und Ausheilungsreaktionen

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››› ERNÄHRUNG & WELLNESS

Substanzen, die spezifische Immunreaktionen auslösen, werden dabei als Antigene bezeichnet. Sie sind normalerweise nicht Bestandteil unseres Körpers. Bei einem Erstkontakt muss sich das Immunsystem zunächst strukturieren, jedoch verbleibt die Immunreaktion im Gedächtnis des Immunsystems selbst, wodurch es bei einem Sekundärkontakt wesentlich schneller und wirkungsvoller auf Angriffe reagieren kann.

Unspezifische Abwehrfunktionen Kommt es zum Eindringen von Mikroorganismen durch die erste Abwehrlinie, reagiert der Körper mit rasch gebildeten oder aktivierten Substanzen auf die Infektion. Die Substanzen – Lysozym, Akute-PhaseProteine und Interferone – sind unspezifisch und richten sich gegen viele verschiedene Gruppen von Mikroorganismen, sowohl Bakterien als auch Viren. Der entscheidendste Abwehrmechanismus ist die Tatsache, dass allem Fremdmaterial, dem der Eintritt in den Körper gelingt, mit größter Wahrscheinlichkeit die Aufnahme und Verdauung durch phagozytierende Zellen bevorsteht. Zusätzlich werden etwa zehn Liter Lymphe täglich durch die „Superfilteranlage“ Lymphknoten gereinigt und gelangen dann in den Blutkreislauf zurück. Die Beweglichkeit dieser Zellen, inklusive der im Knochenmark gebildeten Lymphozyten, ist die Voraussetzung der Immunleistung. Aufgenommene Substanzen, Parasiten oder Bakterien werden durch Radikale oder Phagozyten abgetötet. Die großen granulierten Lymphozyten sind darüber hinaus in der Lage, Zellen direkt abzutöten, und können so

bakterien- oder virusinfizierte Zellen zerstören. Ebenso natürlich auch entartete Zellen.

ben. Deshalb macht es absolut Sinn, das eigene Abwehrsystem zu stärken. Folgende drei Punkte sind ein guter Anfang:

Drei Tipps für eine starke Abwehr

››› Stabilisieren Sie Ihr

Unser Immunsystem ist unglaublich verzweigt, vielfältig und komplex entwickelt. Unzählige Zahnrädchen, die faszinierend arbeiten, ineinandergreifen und wechselwirken. Die Komplexität der Aufgaben kann nur durch die Abhängigkeit von und mit anderen Zellen und Systemen verstanden werden. Das Immunsystem führt – in aller Deutlichkeit – kein Eigenleben, sondern ist in die Komplexität des Fließgleichgewichtes Mensch ganzheitlich eingebunden. Demzufolge ist es auch wichtig, Naturgesetze zu beachten, biologisch vorzugehen, der Rhythmik des Lebens zu folgen und nach wahren Ursachen zu forschen, statt nur Symptome zu behandeln. Ein exzellent funktionierendes Immunsystem ist eine elementare Voraussetzung zum Gesundwerden und Gesundblei-

Immunsystem grundsätzlich durch eine biologische, frische und vitalstoffreiche Ernährung, die arm an denaturierten Stoffen, vor allem an denaturiertem Weißzucker ist.

››› Stabilisieren Sie nach den Wintermonaten Ihren Vitamin-DHaushalt. Die Sonne war und ist in ihrer Intensität noch nicht stark genug, Vitamin D als Provitamin in der Haut zu bilden. Substituieren Sie Vitamin D zum Beispiel über entsprechende Präparate.

››› Stabilisieren Sie Ihr Immunsystem zusätzlich beispielsweise mit Vitamin C und einem SelenZink-Komplex. Martin Keymer

Autor

Martin Keymer ist international anerkannter Dozent, Therapeut und Forscher rund um das naturheilkundliche Paradigma Körper, Geist und Seele. Seine Einblicke gibt er seit 40 Jahren in Seminaren weiter. Das von ihm gegründete l.M.U. College fokussiert dieses Wissen als internationale und unabhängige Forschungs- und Bildungseinrichtung. Homepage: https://therapeutisches-haus.de/

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››› ADVERTORIAL ››› RUBRIK

MENTALE STÄRKE IN STÜRMISCHEN ZEITEN!

Zusätzliche Einnahmen durch MENTAL-TRAINING IM FITNESS-STUDIO

Tagesseminar in Ihrem Studio:

LOSLASSEN & KRAFT TANKEN! Studioinhaber, die Ihren Mitgliedern einen nachhaltigen Mehrwert bieten, sich von anderen Studios unterscheiden und zusätzliche Einnahmen generieren möchten, können das Tagesseminar „LOSLASSEN & KRAFT TANKEN!“ buchen. Dabei handelt es sich um ein Event, welches im klei-

nen Kreis mit maximal zehn Teilnehmern stattfindet.

Ihre Mitglieder profitieren vom besseren Trainingserfolg und können natürlich die erlernten MentalTechniken in das ganze Leben integrieren und auch dort mehr Erfolg erzielen.

Sie als Studiobetreiber zeigen ihre Weitsicht gegenüber ihren Mitgliedern, denn die mentale Stärke ist die perfekt Ergänzung zur körperlichen Stärke, was täglich viele Spitzensportler unter Beweis stellen.

Für Fragen zu Kosten und Organisation stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.

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Es gibt kaum einen Spitzensportler der nicht seinen eigenes MentalTraining, seinen eigenen MentalTrainer hat.

Im Internet finden sie auf der WebSeite www.mentale-wellness.de einen Info-Flyer speziell für Studio-Inhaber zum Download.

Im Seminar wird der Weg gezeigt, wie man durch das Anwenden von Mental-Techniken den Anforderungen des täglichen Lebens besser gewachsen ist und Dinge, die man früher für unmöglich hielt, nun mit Leichtigkeit schafft. Beim Training und im Leben.

Hanns-Friedrich Beckmann, Entwickler des mentale-wellness-Konzeptes www.mentale-wellness.de, info@mentale-wellness.de Mobil 0163 6152118

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››› INSERENTEN ››› IMPRESSUM

››› ACISO Fitness & Health GmbH, www.aciso.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 103 ››› ACT Support GmbH (kids4yoga), www.act-support.eu . . . . . . . . . . . . . . S. 18 ››› Baden Premium Factory, www.bpf-weingalerie.de . . . . . . . . . . . . . . . . S. 123 ››› Bodywave Konzept und Beratung GmbH, www.body-wave.de . . . S. 56 – 57 ››› BrunsDesign, www.brunsdesign.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 32 – 33 ››› Cleanpaper, www.cleanpaper.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 75 ››› Cytech GmbH (ICG), www.teamicg.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 93 ››› Deutsche Berufsakademie Sport und Gesundheit der HVU Bildungsakademie gGmbH (dba), www.dba-baunatal.de . . . . . . . . S. 55, 92 ››› EGYM GmbH, www.egym.com . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 11 ››› emotion fitness GmbH & Co. KG, www.emotion-fitness.de . . . . . . S. 6, 113 ››› excio GmbH, www.excio.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 65 ››› Experten Allianz für Gesundheit e.V. www.expertenallianz-gesundheit.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 125 ››› FACEFORCE GmbH, www.face-force.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 27 ››› Famoso GmbH & Co.KG, www.famoso-group.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 19 ››› Geckolube, www.geckolube.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 127 ››› HMM Deutschland GmbH, www.hmmdeutschland.de. . . . . . . . . . . . . . . S. 71 ››› Hortmann GmbH management & consulting www.fitnessstudioverkauf.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 119 ››› INKO Internationale Handelskontor GmbH, www.inkospor.de . . . . . . S. 51 ››› IST-Studieninstitut GmbH, www.ist.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 25, 115

Impressum

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG DAS FACHMAGAZIN FÜR DEN NEUEN GESUNDHEITSMARKT

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Herausgeber Verlag für Prävention & Gesundheit GmbH Geschäftsführer: Patrick Schlenz Waldseestraße 27, 77731 Willstätt Telefon: +49 (0) 7852 9355196 www.tt-digi.de Web: Geschäftsführer Patrick Schlenz Verlag für Prävention & Gesundheit GmbH Waldseestraße 27, 77731 Willstätt Tel: +49 (0) 7852 9355196 ps@tt-digi.de E-Mail: Media-Beratung Patrick Schlenz +49 (0) 7852 9355196 Tel: E-Mail: ps@tt-digi.de Chefredakteur Philipp Hambloch, V.i.S.d.P. +49 (0) 157 37609447 Tel: E-Mail: ph@tt-digi.de Redaktionsleitung Therapie Reinhild Karasek Tel: +49 (0) 89 123 80 36 E-Mail: rk@tt-digi.de

Zugunsten einer besseren Lesbarkeit verwenden wir in der Regel die männliche Schreibweise, wobei gleichermaßen männliche, weibliche und diverse Personen gemeint sind, wenn es der Fall sein sollte.

››› JK-INTERNATIONAL GmbH, www.ergoline.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 83 ››› Johnson Health Tech GmbH, www.matrixfitness.com . . . . . . . . . . . . . . Titel ››› KBL GmbH, www.megasun.de. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 52 – 53 ››› Leipziger Messe GmbH (therapie LEIPZIG), www.therapie-leipzig.de . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . S. 9 ››› Medex Fitnessgeräte GmbH, www.medex-gmbh.com . . . . . . . . . . . . . . S. 15 ››› Mentale Wellness, www.mentale-wellness.de . . . . . . . . . . . . S. 130 – 131, 137

Layout publishDESIGN - Hanns-Friedrich Beckmann Tel: +49 (0) 2243 841 927 E-Mail: hf.beckmann@publish-design.de Web: www.publish-design.de Anzeigenpreise Es gelten die Anzeigenpreise gemäß Mediadaten vom 02.01.2022.

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TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG

Erscheinungsweise TRAINING • THERAPIE & DIGITALISIERUNG erscheint sechsmal jährlich. Das Einzelheft kostet 8,00 EUR pro Ausgabe zzgl. Versandkosten 1,80 EUR im Inland, 6,20 EUR in Europa und 14,00 EUR weltweit. Der Abonnementpreis beträgt 52,00 EUR im Inland und 67,00 EUR weltweit. Gerichtsstand ist Willstätt Alle Beiträge in dieser Zeitschrift sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Nachdruck – auch auszugsweise –, Vervielfältigung jeder Art, Übersetzungen, Reproduktionen oder andere Verfahren bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Herausgebers. Fremdbeiträge, die im Namen des Verfassers gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos wird keine Haftung übernommen. Ein Anrecht auf eine Veröffentlichung besteht nicht. Herausgeber und Redaktion behalten sich vor, eingesandte Leserbriefe oder andere Beiträge evtl. gekürzt zu zitieren oder zu veröffentlichen. Druckerei W. Kohlhammer Druckerei GmbH & Co. KG Augsburger Straße 722, 70329 Stuttgart Ansprechpartner: Siegfried Huck E-Mail: Siegfried.Huck@kohlhammerdruck.de




Articles inside

Fragen zum Impfnachweis für Heilmittelerbringer

2min
pages 126-127

News

1min
page 132

Coronahilfen für Fitness-Studios mit physiotherapeutischen Leistungen

5min
pages 128-131

Buchtipps

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page 133

BGH zur Mietzahlungspflicht bei coronabedingter Betriebsschließung

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So stärken Sie ihre Abwehrkräfte

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pages 134-137

Entscheidungen über Leben und Tod der Einrichtung

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Strukturierte Unternehmenskommunikation, Teil 2

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pages 116-117

Mitarbeitergewinnung: Das Image zählt

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pages 110-111

Das Therapeut-Patienten-Verhältnis im digitalen Zeitalter

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pages 100-103

aktivKONZEPTE: Flexible Angebote in schwierigen Zeiten

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pages 98-99

Neukunden gewinnen mit Abnehmkonzepten

7min
pages 112-115

Mitarbeitergewinnung: Das richtige Mindset

4min
pages 108-109

News Digitalisierung

3min
pages 96-97

Thomas Kotsch berichtet: What about Greifswald?

4min
pages 94-95

Emotionale Kundenbindung per Bike

5min
pages 90-93

Erfolgsfaktor Biohacking

4min
pages 84-87

News Training & Buchtipps

4min
pages 80-83

Training mit der Zielgruppe 50

3min
pages 88-89

Ein Praxisbeispiel für Willensstärke und Lebensmut

5min
pages 74-76

Die Fortbildung zum Patientenmanager

4min
pages 72-73

Die richtigen Angebote bestimmen die Nachfrage

5min
pages 68-71

Bewegungstherapie & Long-Covid

6min
pages 62-65

Marktübersicht Therapieliegen mit MPG-Zulassung

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pages 58-61

Vorschau: therapie LEIPZIG 22

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pages 42-45

Premiere: FIBO Congress im April 22

1min
pages 50-53

News Therapie

2min
pages 54-57

Sicheres Training & sichere Therapie mit EXIRUS

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pages 40-41

Die Inneneinrichtung im STUDIOFIVE in Düsseldorf

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pages 38-39

News Science

2min
pages 36-37

Titelstory: Indoor Cycling für alle

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Szene News

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Das Hygienekonzept in der Halle 22

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Claus Umbach über seine lange Zusammenarbeit mit INKO

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Jubiläumsinterview: 40 Jahre INKO

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Interview zum Führungswechsel bei ERGOFIT®

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Persönlichkeiten aus der Branche: Rainer Mehl

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