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WIE WIRD MAN UNTERNEHMER? Verlags-Special

F&G Sommer 2016

Sonderheft für Gründer von EMS-Mikrostudios

Welche Mentalität macht Gründer erfolgreich? Was ist bei Franchising zu beachten? Wieso ist der Marktführer so dominant?


IHR ERFOLGSBOOSTER Studierende oder Auszubildende in Ihrem Club

/// Flexibel einsetzbar /// Zahlreiche Lizenzen inklusive /// Hohe Präsenzzeiten im Betrieb

Betriebliche Ausbildung Sport- und Gesundheitstrainer/ Sport- und Fitnessbetriebswirt

Dualer Bachelor-Studiengang Fitnesswissenschaft und Fitnessökonomie

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Editorial / Inhalt / Inserenten / Impressum

Die Fitnessbranche verändert sich schneller, denn: Nie zuvor war die Zahl der Studioformen und Trainingstechnologien so vielfältig wie heute. Damit entstehen auch ständig neue Zielgruppen: bei den Endkunden – und bei den potenziellen Betreibern. Vor allem auf die Vertriebsform Mikrostudio stürzen sich auffallend viele Existenzgründer. Dieser Beileger widmet sich deshalb gezielt dem Thema Selbstständigkeit und beleuchtet es aus unterschiedlichsten Blickwinkeln. Was macht es so attraktiv, auf eigenen Beinen zu stehen? Ist es das Geld – oder steckt noch mehr dahinter? Wie muss man mental beschaffen sein, um als Unternehmer Erfolg zu haben? Warum finden Franchisesysteme so viel Anklang bei Existenzgründern? Und natürlich gehen wir genau auf die Studioform ein, die in den letzten Jahren besonders rasant in ihrer Bedeutung stieg: die EMS-Mikrostudios. 1.500 davon gibt es mittlerweile im deutschsprachigen Raum und glaubt man den Prognosen, ist noch für 2.000 bis 2.500 weitere Platz. Natürlich lässt sich der EMS-Markt nicht analysieren, ohne festzustellen, dass sich hier ein einzelner Player – nämlich Bodystreet – ein besonders großes Stück vom Kuchen abgeschnitten hat. Eine sehr ungewöhnliche Marktsituation, die sofort die Frage aufkommen lässt: Was sind die Gründe dafür? Auch das haben wir kritisch analysiert. Herausgekommen ist so ein Heft, das allen Entscheidungshilfe bieten soll, die sich mit dem Gedanken an ein eigenes Studio tragen und dabei insbesondere EMS ins Auge gefasst haben. Ganz egal, wie man sich später entscheidet: Richtig entscheiden kann man nur, wenn man möglichst viele Facts kennt.

Patrick Schlenz Verleger F&G Verlags- und Marketing GmbH

Inhalt

Inserenten

Die emotionalen Grundlagen erfolgreichen Unternehmertums. . . . . . . 4

IST . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Umschlagseite Bodystreet . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Autohaus Gotthard König . . . . . . . . . 3. Umschlagseite

Selbst bestimmen, wo es langgeht – und das jeden Tag. . . . . . . . . . . 6 Erste Anlaufstelle für Unternehmensgründer: die IHK . . . . . . . . . . . . 10 Wenn Franchise, dann richtig!. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Die Trends im Fitnessmarkt. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 Was macht den EMS-Marktführer zum Marktführer? . . . . . . . . . . . . 16 Interview mit Antje Ellerbrock . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 „The Power behind“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Interview mit Benjamin Schön. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Impressum Verlag & Herausgeber: F&G Verlags- & Marketing GmbH Geschäftsführer: Volker Ebener & Patrick Schlenz, V.i.S.d.P. Potsdamer Platz 2, 53119 Bonn Tel.: +49 228 9766173-31, Fax: +49 228 9766173-39 E-Mail: volker.ebener@fundg-gmbh.de, patrick.schlenz@fundg-gmbh.de Chefredakteur: Patrick Schlenz Das F&G Independence-Magazine ist eine Sonderausgabe der F&G Gerichtsstand Bonn Alle Beträge in dieser Zeitschrift sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte liegen beim Herausgeber. Nachdruck – auch auszugsweise –, Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Reproduktionen oder andere Verfahren bedürfen der schriftlichen Genehmigung des Herausgebers. Fremdbeiträge, die im Namen des Verfassers gezeichnet sind, geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der Redaktion wieder.

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Interview Ralph Guttenberger

Die emotionalen Grundlagen erfolgreichen Unternehmertums Wer sich mit dem Gedanken an die Selbstständigkeit auseinandersetzt, sieht sich zuerst meist mit Themen wie Geschäftsidee, Marktsituation, Businessplan, Finanzierung, Vermarktungskonzept oder Mitarbeiterakquise konfrontiert. Oft nicht so sehr im Fokus steht aber, was ebenso wichtig ist: die Persönlichkeit des zukünftigen Unternehmers. Wir haben uns dazu mit einem Profi unterhalten. Ralph Guttenberger berät Unternehmen, u. a. beim „Profiling“ von Führungspersönlichkeiten. Und weiß daher genau, wie man „geeicht“ sein muss, um in Dienstleistungsbereichen wie Fitness-Mikrostudios zu reüssieren. F&G: Gemeinhin erwartet man von angehenden Unternehmern hohe Eigeninitiative, Engagement, Kreativität, dazu ein bisschen Risikobereitschaft. Was muss – abgesehen vom notwendigen Fachwissen und bestimmten kaufmännischen Grundkenntnissen – grundsätzlich sonst noch

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an „charakterlichen“ und „mentalen“ Voraussetzungen beim Gründer vorhanden sein? Ralph Guttenberger: Eine ganze Menge. Als Fazit meiner Erfahrungen als Führungskräfte-Coach haben sich einige Eigenschaften als essenziell herauskristallisiert, die ich die „Big Five“ nenne:

Disziplin, Durchhaltevermögen, Selbstvertrauen, Respekt und Anpassungsfähigkeit. Hat man anfangs nicht so auf dem Radar, aber ich habe eigentlich noch niemanden kennengelernt, der es ohne diese Voraussetzungen auf lange Sicht geschafft hätte. F&G: Reicht das schon? Geht es nicht auch um Sozialkompetenz? Ralph Guttenberger: Natürlich auch. Sozialkompetenz heißt aber letztlich nur: Man kann mit Menschen. Klar, das ist ein Muss. Aber ich glaube, das reicht noch nicht. Ich würde den Begriff deshalb deutlich weiter fassen: Man braucht emotionale Intelligenz!


F&G: Was muss man sich unter emotionaler Intelligenz vorstellen? Ralph Guttenberger: Man muss mit den Menschen nicht nur gut auskommen – man muss sie auch wirklich mögen. Muss auf sie zugehen. Muss sie mit ihren Emotionen und individuellen Wünschen und Zielen annehmen. Vor allem die Mitarbeiter. Das ist das A und O. Und das Wichtigste: Ich muss die persönlichen Ziele meiner Mitarbeiter genau kennen. Muss wissen, was sie antreibt, wo sie hin wollen, was sie erreichen wollen. Warum? Ganz einfach: Kenne ich diese Ziele, kann ich dafür sorgen, dass meine Mitarbeiter diese Ziele erreichen – und zwar so, dass ich dadurch als Unternehmer auch meine Ziele erreiche. Das ist der Königsweg zu einer erfolgreichen Unternehmensführung. F&G: Welche dieser Eigenschaften muss man mitbringen und welche lassen sich antrainieren? Ralph Guttenberger: Alle genannten Eigenschaften kann man gezielt ausbauen und optimieren, sollte es sogar. Aber: Ohne die entsprechende Basis wird das nicht funktionieren. Wer bei den „Big Five“ und bei der emotionalen Intelligenz zu hohe Defizite hat, sollte die Finger von der Selbstständigkeit lassen. F&G: Schätzen sich Ihrer Erfahrung nach Gründer in all diesen wichtigen Punkten meistens richtig selbst ein – oder unterliegen sie gerne Fehleinschätzungen des eigenen Charakters? Ralph Guttenberger: Befragt man Gründer explizit zu diesen sehr persönlichen Skills, geben fast alle an, dass sie sie erfüllen. Meiner Erfahrung nach trifft das aber bei etwa der Hälfte der Fälle nicht oder nur teilweise zu. F&G: In welchen Punkten beurteilen sich angehende Unternehmer selbst besonders gerne falsch? Ralph Guttenberger: Viele überschätzen vor allem ihre emotionale Intelligenz. Und die ist, wie gesagt, heute praktisch eine Grundvoraussetzung. F&G: Wie kann man als Gründer herausfinden, ob man tatsächlich die notwendigen charakterlichen Eigenschaften mitbringt?

Ralph Guttenberger bei einem seiner Führungskräfteseminare.

Ralph Guttenberger: Da gibt es viele Möglichkeiten, auch ausgetüftelte psychologische Messverfahren. Aber als Erstes sollte man einfach mal gezielt Gespräche im eigenen sozialen Umfeld führen, mit Leuten, zu denen ein entsprechendes Vertrauensverhältnis besteht, besonders mit denen, die immer alles kritisch sehen. Die müssen nichts von meiner Geschäftsidee verstehen – aber die können meist sehr gut beurteilen, ob ich Durchhaltevermögen habe, diszipliniert meine Ziele verfolge oder sensibel auf andere Menschen zugehe. F&G: Hilft es dabei, die eigene Motivation zu durchleuchten? Ralph Guttenberger: Ja. Kandidaten, denen es bei der Selbstständigkeit vor allem darum geht, selbstgesetzte Ziele zu erreichen, sind meist auch sonst gut aufgestellt. Wenn es nur um Geld und Status geht, sehe ich eine Gründung skeptisch. F&G: Gibt es spezielle Voraussetzungen, wenn man ein Fitnessstudio gründen will? Ralph Guttenberger: Sie müssen selbst ein Vorbild sein. 20 Kilo Übergewicht sind hier ein klares „No-Go“! F&G: EMS-Mikrostudios leben vom direkten Umgang mit dem Kunden. Da werden nicht Tausende von Laufkunden bedient, sondern nur ein kleiner Stammkundenkreis. Der aber umso intensiver. Welche Folgen hat diese spezielle Situation für die Anforderungen an den Gründer? Ralph Guttenberger: Sie müssen persönliche Bindungen auf-

bauen, und dafür müssen Sie den Kunden authentisch, glaubwürdig und offen begegnen. Sie müssen sich wirklich für sie als Menschen interessieren – nicht nur als Umsatzbringer. Top sind Sie, wenn Sie es schaffen, dass Kunden Ihnen als Person die Treue halten, selbst wenn sie eigentlich gar nicht mehr sonderlich am Training interessiert sind. F&G: Nicht jeder Gründer schafft es, manche scheitern schnell. Lieblingsbegründungen: falsche Geschäftsidee, zu wenig Liquidität, zu viel Konkurrenz. Stimmt diese Analyse Ihrer Ansicht nach? Ralph Guttenberger: Selten. Meistens liegt es nicht daran. F&G: Und woran liegt es? Ralph Guttenberger: Meine Erfahrung ist, dass viele Gründer scheitern, weil sie eben nicht in der Lage sind, die emotionalen und charakterlichen Anforderungen einer erfolgreichen Geschäftsführung zu stemmen.

n Ralph Guttenberger n

Studium zum Diplomingenieur für Luft- u. Raumfahrttechnik, danach Jetpilot der Luftwaffe, Staffelkommandant und Flugausbilder auf Kampfjets n seit 26 Jahren erfolgreicher Unternehmer und Führungsperson n hat Menschen in drei unterschiedlichen Kulturkreisen zum Erfolg geführt n gründete und baute verschiedene Unternehmensgruppen auf und führte sie zum Wachstum n hat Unternehmen, die in wirtschaftliche Schieflage geraten sind, umstrukturiert und saniert n bildet seine Mitarbeiter und Führungskräfte ständig selbst aus und entwickelt sie zu Führungspersönlichkeiten n absolvierte auf dem zweiten Bildungsweg Lehrgänge für Betriebswirtschaft und Führung an der St. Galler Business School n zertifizierter Coach zur Erhöhung der persönlichen Führungsfähigkeit (LMI) n Referenzen u. a. Deutsche Avia, Town & Country, Isotec, Duden, Swarco Traffic Systems, Universität Leipzig

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Interview Lutz Eichholz

Selbst bestimmen, wo es langgeht – und das jeden Tag. In dieser Sonderpublikation von F&G geht es um Selbstständigkeit, Existenzgründung, individuellen Erfolg. Am Anfang steht dabei eine eher philosophische Frage: Was ist es, was uns bei diesen Themen antreibt? Warum wollen viele lieber ihr eigenes Ding durchziehen, statt ausgetrampelten Pfaden zu folgen? Warum hat das Auf-den-eigenen-Beinen-Stehen einen so hohen Stellenwert? Wir wollten es genau wissen. Und haben jemanden gefragt, der seit Jahren konsequent seinen eigenen Weg geht. Bei dem, was er tut – und wie er es tut. Lutz Eichholz ist einer der derzeit besten Extrem-EinradOutdoor-Sportler der Welt; er macht Dinge, von denen andere nicht einmal zu träumen wagen, und vermarktet sie gleichzeitig so gut, dass er davon leben kann. Er ist also nicht nur Extremsportler – er ist auch sein eigener Manager. Kein Wunder, dass er uns viel Interessantes und Anregendes zu Themen wie Unabhängigkeit, Selbstverwirklichung und Teamführung erzählen kann.

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F&G: Was bedeutet Ihnen Unabhängigkeit? Lutz Eichholz: Mein Gefühl für Unabhängigkeit basiert auf meiner Studentenzeit. Damals gab es noch das klassische Diplom, mit der dazugehörigen akademischen Freiheit. Da habe ich gelernt: Klar, die Ergebnisse müssen stimmen – aber den Weg dorthin lege ich am besten selbst fest. Diese Einstellung ist mir bis heute geblieben. Und dann hat Unabhängigkeit für mich auch noch eine ganz pragmatische Seite: Als Outdoor-Sportler bin ich extrem wetterabhängig. Meine selbstständige Tätigkeit erlaubt mir, meine Arbeitszeiten im Home Office und mein Training draußen optimal dem Wetter anzupassen. Müsste ich jeden Werktag fix „nine to five“ arbeiten, ginge das nicht. F&G: Und welche Rolle spielt das Thema Selbstverwirklichung für Sie? Lutz Eichholz: Da geht es vor allem um Kreativität. Es ist mir extrem wichtig, dass ich eigene Ideen testen und ausleben kann. Das gilt im Übrigen nicht nur für die Einradprojekte, die ich mir ausdenke – das gilt genauso für die Selbstvermarktung, die ich drumherum baue, um davon leben zu können. F&G: Wann entstand bei Ihnen der Wunsch nach viel Unabhängigkeit und Selbstverwirklichung? Lutz Eichholz: Ziemlich früh. Schon mit zwölf wollte ich nicht

mehr mit meinen Eltern in den Urlaub fahren und setzte durch, dass ich in ein Jugendlager durfte. Das war nicht gegen meine Eltern gerichtet – das war einfach mein Freiheitsdrang. Als mich dann später das Einradfahren immer mehr begeisterte, wuchs langsam, aber ständig der Wunsch heran, dieses Hobby zum Beruf zu machen und davon leben zu können. Dass das nicht als Angestellter geht, war mir schnell klar. F&G: Welche Erwartungen ans Leben stecken hinter dieser Einstellung? Lutz Eichholz: Zum Teil habe ich durchaus ähnliche Ziele wie die meisten. Familie ist zum Beispiel ein Thema für mich, das eigene Reihenhaus aber eher nicht. Immobilien mögen andere beruhigen – mir machen sie eher Angst: Angst, zu erstarren, festzukleben, nicht mehr genügend bereit zu sein für Veränderungen. Einer meiner größten Wünsche ist es, mein ganzes Leben lang immer wieder mit Neuem konfrontiert zu werden. Bei den meisten Menschen hört das ja leider irgendwann auf bzw. wird deutlich weniger: Neues wird von ihnen plötzlich als störend, unangenehm oder gar gefährlich empfunden. Bei mir ist das ganz anders. F&G: Warum glauben Sie, dieses Ideal besonders gut auf Ihrem jetzigen Weg umsetzen zu können?

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Interview Lutz Eichholz

Lutz Eichholz: Als Selbstständiger ist man natürlich per se im Vorteil. Man kann, ja man muss ständig für Neues aufgeschlossen sein. In meinem Fall kommt aber noch etwas dazu: Ich bin ja nicht nur selbstständig – ich fahre auch mehrgleisig. Mein Lebensunterhalt kommt aus Sponsorengeldern für die Expeditionen, aus Stunts, aus Auftritten, aus Vorträgen. Und wer weiß, was in Zukunft noch dazukommt. Da verfällt man nie in Routine, da muss man geistig ständig in Bewegung sein. F&G: Sind extremes Einradfahren und Selbstständigkeit eine zwingende Kombination? Oder könnten Sie Ihre Einradprojekte auch anders realisieren (z. B. parallel zu einer konventionellen beruflichen Tätigkeit)? Lutz Eichholz: Im Moment geht das, was ich mache, nur als 100 % Selbstständiger. Mein Zeitaufwand für Projekte und Training ist in seiner jetzigen Form nicht mit einer konventionellen Tätigkeit vereinbar. Aber wie gesagt: Für mich gehört zur Zukunft, dass sie offen ist und ich mich ständig verändere. Wer weiß, was in zehn Jahren ist: Vielleicht habe ich dann parallel zum Einrad einen festen Halbtagsjob in meinem gelernten Ingenieurberuf. F&G: Welche Rolle spielt für Sie das „Team“, das Sie bei Ihren Expeditionen begleitet? Lutz Eichholz: Ein große. Expeditionen funktionieren nur im Team. Keine großen, aber gut eingespielte kleine Teams. In meinem Fall werden fast immer ein professioneller Kameramann und/oder Fotograf, ein oder zwei Träger und ein Guide gebraucht. Dazu noch eine „Back-up-Person“ für mich, auf die ich mich absolut verlassen kann. Diese hole ich mir am liebsten aus meinem sozialen Umfeld. F&G: Wie muss das Verhältnis zum Team und im Team sein? Lutz Eichholz: Theoretisch bin ich der Chef. Aber: Eine gut vorbereitete Expedition ist für mich nur eine, bei der bereits im Vorfeld jedes Detail gemeinsam abgesprochen wurde, sodass es später gar keiner Machtworte bedarf. Die Chefrolle kann also unterwegs ruhen. In meinen Teams ist

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oder gar diskutiert wird, fallen oft falsche Entscheidungen. F&G: Verspüren Sie wegen Ihrer Lebens- bzw. Berufsform manchmal Unsicherheit oder gar Ängste? Wenn ja: Wie bewältigen Sie diese? Lutz Eichholz: Wegen meiner Selbstständigkeit hab ich überhaupt keine Ängste. Meine Erfahrung sagt mir: Es gibt – gerade bei wirtschaftlichen Problemen – immer einen Ausweg. Was das Einradfahren betrifft: Ja, da hab ich manchmal schon Ängste. Aber die sind extrem wichtig. Man muss irgendwo auch ein bisschen Restangst haben, um Risiken realistisch zu kalkulieren und zu entscheiden: Welches Risiko gehe ich noch ein, welches nicht mehr? Wer gar keine Angst hat, läuft Gefahr, irgendwann ein zu großes Risiko einzugehen.

im Übrigen praktisch jeder Spezialist für ein ganz bestimmtes Gebiet und dort dann gewissermaßen der Chef, allein schon durch seine Kompetenz. Es geht also letztlich sehr demokratisch zu. Außerdem habe ich gelernt, dass zur bestmöglichen Bewältigung etwaiger Krisensituationen zwei Dinge unabdingbar sind. Erstens: Die Chemie muss stimmen, denn latente Divergenzen brechen besonders gerne aus, wenn irgendetwas nicht nach Plan verläuft. Zweitens: Noch vor Beginn der Expedition müssen klare Regeln getroffen sein, was

im Falle eines Scheiterns, Unfalls o. Ä. zu geschehen hat – und was nicht. Wenn in einem solchen Fall erst am Berg entschieden

F&G: Wie sehen Sie Ihre Zukunft? Lutz Eichholz: Egal, was ich mal mache: Ich brauche das Gefühl, dass mein Leben im Fluss ist, in Bewegung. Keine abrupten Veränderungen, aber eine ständige, leichte Weiterentwicklung. Das hält lebendig. Und ohne das könnte ich mir mein Leben nicht vorstellen.

n Über Lutz Eichholz Von den Halden und Turnhallen des Ruhrgebiets zu gerade noch per Rad befahrbaren Gipfeln weltweit: So in etwa könnte der sportliche Werdegang von Lutz beschrieben werden. In Gegenden, die sonst nur von Bergsteigern besucht werden, versucht er herauszufinden, wo es Sinn macht, Abfahrten auf einem Rad zu bewältigen. Seine Sportlaufbahn begann 1996 im wettkampfbezogenen Vereinssport. Lutz ist bereits vier Mal Weltmeister seiner Klasse und VizeWeltmeister aller Klassen geworden. Mittlerweile konzentriert er sich vermehrt auf OutdoorAbenteuer an den faszinierendsten Plätzen dieser Erde. Zu seinen aufsehenerregendsten Einrad-Abfahrten zählen die vom 5.671 m hohen Damavand (Iran) und von der Cima Ombretta Orientale in den Dolomiten, Sanddünen in der Sahara sind ebenso wenig vor ihm „sicher“ wie isländische Vulkanlandschaften.

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IHK

Erste Anlaufstelle für Unternehmensgründer: die

IHK

Wer sich heute in Deutschland mit dem Gedanken an die Gründung eines eigenen Fitnessstudios trägt, sieht sich mit einer Menge Fragen konfrontiert, die vor der eigentlichen Existenzgründung zu klären sind. Wichtigste Stichworte: „Lebensfähigkeit“ des gewählten Geschäftsmodells, Businessplan, rechtliche Bestimmungen, Förderungen. Die Industrie- und Handelskammern (bzw. in Österreich die Wirtschaftskammern) sind da die ideale Anlaufstelle, um schnell, effizient und zuverlässig alle benötigten Informationen zu erhalten. Was leisten die Kammern? Viele Kammern unterhalten heute eigene Existenzgründerbüros. Das Infoangebot ist dabei meist gut strukturiert: „Im ersten Schritt können sich Gründer selbstständig im Web zu grundsätzlichen Fragen einer Unternehmensgründung informieren. Zudem können sie sich Vorlagen für Businesspläne oder Mitarbeiterverträge herunterladen. Im zweiten Schritt können sie Infoveranstaltungen besuchen, bei denen vor allem die Fragen im Vordergrund stehen, die so gut wie jeden Gründer betreffen. Und im dritten Schritt folgt dann die persönliche und auf individuelle Anforderungen eingehende Beratung durch den IHKGründungsberater“, erörtert uns Claudia Schlebach, Abteilungsleiterin bei der IHK für München und Oberbayern, die Infopolitik ihres

n Über Claudia Schlebach Claudia Schlebach leitet seit April 2016 die Abteilung Unternehmensförderung, Gründung, Gewerberecht bei der Industrie- und Handelskammer für München und Oberbayern. In dieser Funktion ist sie verantwortlich für die Beratung von Unternehmen zu Gründungs- und betriebswirtschaftlichen Fragen (z. B. zur Finanzierung und zur Nachfolge). Zuvor war Claudia Schlebach mehr als 15 Jahre im Bankgeschäft tätig, zuletzt im Bereich der Firmenkundenbetreuung einer Großbank. Sie hat ein Studium der Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg und der Owen Business School, Nashville, USA, absolviert.

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Hauses. (Hinweis: Die Kammern sind in Deutschland und Österreich dezentral organisiert; es kann also im Detail zu Unterschieden in der Gründerbetreuung kommen. Wir haben konkret mit der IHK für München und Oberbayern gesprochen. Die Angebote anderer Kammern sind aber meist sehr ähnlich).

Warum sollte man dieses Info-Angebot unbedingt annehmen? Viele Gründer bringen laut Erfahrung der IHK wichtige Eigenschaften bereits mit. Claudia Schlebach: „Die Begeisterung für das gewählte Geschäftsfeld ist meist da, dazu der Wunsch, etwas zu erreichen – ob allein oder mit Geschäftspartnern. Dennoch muss man – leider mit steigender Tendenz – häufig Defizite auf der betriebswirtschaftlichen Seite feststellen“. In der Tat: Laut DIHK-Gründerreport 2016 haben 40 % der Gründer kaufmännische Defizite, 37 % haben die Gründung finanziell nicht ausreichend durchdacht, 36 % schätzen den Umsatz unrealistisch hoch ein und 35 % haben sich zu wenig Gedanken zum Kundennutzen ihrer Geschäftsidee gemacht (s. Chart). Werden diese Defizite im Gespräch mit dem IHKBerater rechtzeitig festgestellt, gibt es die Möglichkeit gezielter Hilfe. „Die IHK-Experten weisen auf notwendige Korrekturen hin – und der Berater kann dem Gründer geeig-

nete Schulungsmöglichkeiten empfehlen, um sein Gründerwissen zu verbessern“, erklärt uns Claudia Schlebach.

Ein Muss: Dreijahresplanung und Nachsteuerungsbereitschaft Gründung ist ein Prozess, der mit dem Unternehmensstart nicht aufhört: Eine durchdachte Mehrjahresplanung ist deshalb das A und O. Claudia Schlebach: „Ein detaillierter Dreijahresplan, der ständig überprüft wird, ermöglicht bei Planabweichungen – und solche kommen oft vor – schnelles Reagieren und Gegensteuern. Dann sollte der Gründer sein Konzept modifizieren; vor allem beim Leistungsangebot und dessen Kundennutzen ist dies oft geboten. Viele Jungunternehmer werden erst nach so einem Nachsteuern erfolgreich. Braucht der Gründer dabei professionelle Unterstützung, kann er in dieser Phase ein bezuschusstes Coaching in Anspruch nehmen. Anlaufstellen sind hier ebenfalls die IHKs.“

Existenzgründer sollten sich darüber im Klaren sein, dass Selbstständigkeit vor allem eines heißt: „Ich arbeite selbst und ständig!“ Claudia Schlebach, IHK für München und Oberbayern


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Interview Torben Leif Brodersen

Wenn Franchise, Die Diskussion „Pro und Kontra Franchise“ ist so alt wie das Thema Franchise selbst und kreist normalerweise um wenige Punkte: Während die Befürworter die erwiesene Marktakzeptanz, die Markenstärke und den umfangreichen FranchisenehmerSupport erfolgreicher Systeme anführen, stehen bei den Gegnern die höheren Kosten, die Einschränkung der Unternehmerautarkie und die „Leistungsintransparenz“ mancher Systeme im Mittelpunkt (plus der Tatsache, dass es auch immer wieder „schwarze Schafe“ unter den Systemen gibt).

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on daher sollten Existenzgründer vielleicht zuerst einmal gar nicht fragen: Franchise – ja oder nein? Sondern: Wie kann man gute von schlechten Systemen unterscheiden? Um hierzu ein paar hilfreiche Tipps zu bekommen, haben wir jemanden gefragt, der es wissen muss: Torben Leif Brodersen, seit über zehn Jahren Geschäftsführer des Deutschen Franchise-Verbandes (DFV), hat uns Rede und Antwort gestanden. F&G: Franchisesysteme sind viele unterwegs, auch im Fitnessbereich und ganz besonders im Bereich der EMS-Fitnessstudios. Was sind die wichtigsten Kriterien, die bei der Systemwahl zu beachten sind? Torben Leif Brodersen: Das System muss eine klare Alleinstellung in seinem Markt haben. Die kann inhaltlich sein – die kann aber auch in einer überlegenen Marktführerschaft bestehen. Das Business, das betrieben wird, muss zukunftsfest sein, Wachstum versprechen und klare, überzeugend dokumentierte wirtschaftliche Perspektiven bieten. Das sind die essenziellen Grundlagen. F&G: Wie kann ich diese Kriterien als kleiner Existenzgründer überprüfen?

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Torben Leif Brodersen: Viele Märkte sind sehr transparent: Wenn Sie ein Hamburgerlokal, ein Tiernahrungsgeschäft oder ein Frauenfitnessstudio eröffnen wollen, wissen Sie auch als Einsteiger genau, wer den Markt dominiert. Aber zugegeben: Nicht jeder Markt ist so transparent. Ein gutes System muss in der Lage sein, Interessenten mit den entsprechenden Zahlen klar und überzeugend zu belegen, dass es die Big Points erfüllt. Wenn es das nicht kann: Hände weg! Darüber hinaus sollte kein Franchiseaspirant darauf verzichten, die infrage kommenden Systeme kritisch mit unabhängigen Ansprechpartnern zu beleuchten. Solche Ansprechpartner sind z. B. die IHK-Gründerberater, Finanzierungsberater oder auch der eigene Steuerberater. Die können auch helfen, die prototypischen Businesspläne, die Systeme Interessenten zur Hand geben, auf Realitätsnähe zu prüfen.

Studioausstattung, Schulung, Mitarbeiterakquise etc. Wie kann ich da herausfinden, wer wirklich hält, was er verspricht? Torben Leif Brodersen: Fragen Sie nicht die Franchisezentralen – fragen Sie deren Franchisenehmer. Die Zufriedenheit der bestehenden Franchisenehmer ist der wichtigste Indikator für die Seriosität eines Systems. Am besten, Sie suchen sich selbst Franchisenehmer als Gesprächspartner aus. Gute Systeme führen außerdem regelmäßige Partnerzufriedenheitsanalysen durch. Wenn diese von einem unabhängigen Institut wie z. B. F&C gemacht werden, kann man den Ergebnissen trauen. Fragen Sie in den Systemzentralen gezielt nach solchen unabhängigen Partnerzufriedenheitsanalysen! Lassen Sie sich diese zeigen,wenn es sie tatsächlich gibt – und legen Sie Vorsicht an den Tag, wenn keine solchen objektiven Analysen vorhanden sind.

F&G: Wenn man sich über EMSFranchisesysteme informiert, stellt man schnell fest: Die versprechen nahezu alle sehr ähnliche Leistungen – bei Marketing,

F&G: Gibt es zur Bewertung auch bestimmte relevante Kennzahlen? Torben Leif Brodersen: Ja, gibt es. Angefangen bei den Standortzah-


dann richtig! len. Meine Erfahrung ist: Wenn Systeme, die über fünf Jahre alt sind, nur wenige Standorte haben, oder wenn ganz junge Systeme, die erst zwei, drei Jahre alt sind, ganz schnell ganz viele Standorte aufbauen, ist Vorsicht angebracht. Zu beachten ist außerdem der Fluktuationsfaktor: Verliert ein System über mehrere Jahre an Standorten, ist das verdächtig. Im übrigen sollte man immer auch einen kritischen Blick auf die Besetzung der Systemzentralen haben. Aussagekräftig ist dabei vor allem die Zahl der Mitarbeiter, die sich tatsächlich in Vollzeit um das Wohl der Franchisenehmer kümmert. Wenn dort nur fünf oder sechs oder gar noch weniger Menschen arbeiten, stellt sich seriöserweise die Frage, ob so ein System tatsächlich das notwendige Supportpaket leisten kann, zu dem meines Erachtens sehr umfangreiche Dienstleistungen in den Bereichen Qualitätsmanagement, Marketing, Mitarbeiterakquise, Schulungen und Systementwicklung zwingend dazugehören. F&G: Wie wichtig und aussagekräftig für ein System ist seine Vollmitgliedschaft im DFV? Torben Leif Brodersen: Die Liste unserer Vollmitglieder ist zu allererst einmal eine Art Positivliste von Franchisegebern, die sich regelmäßig nach fest definierten Kriterien zertifizieren lassen. Ein sicherer Indikator, dass sich die Systeme an die gängigen Regeln des Franchising halten, inklusive eines fairen Umgangs mit den Franchisenehmern. Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass Franchisenehmer solcher Systeme Vorteile bei der Finanzierung haben, weil viele Banken Wert auf die Vollmitgliedschaft im DFV legen. F&G: Was leisten DFV-Systeme erwiesenermaßen bzw. was wird durch den Systemcheck, ohne den es keine Vollmitgliedschaft gibt, sichergestellt? Torben Leif Brodersen: Geprüft werden bei DFV-Vollmitgliedern

fünf wichtige Faktoren: Entspricht der Franchise-Vertrag unseren Fair-Play-Regeln, ist der Know-how-Transfer vom Franchisegeber zum Franchisenehmer wirklich gewährleistet, übernimmt die Zentrale tatsächlich alle relevanten Supports, stimmt die Franchisenehmerzufriedenheit und wird das Konzept adäquat weiterentwickelt? F&G: Was ist der Unterschied zwischen Vollmitgliedschaft und assoziierten Mitgliedern? Torben Leif Brodersen: Bei assoziierten Mitgliedern prüfen wir nur, ob der Franchisevertrag alle gängigen Regeln erfüllt – sonst nichts. F&G: Bietet eine Vollmitgliedschaft im Zweifelsfall mehr Sicherheit und Systemreife als eine nur assoziierte Mitgliedschaft? Torben Leif Brodersen: Weil Vollmitglieder – siehe oben – deutlich umfangreiche Prüfprozeduren zu durchlaufen haben, ist dies in der Tat der Fall. Über die sonstigen Leistungen der assoziierten Mitglieder kann ich keine Aussage treffen, weil wir diese eben nicht prüfen. Ich persönlich würde als Franchiseinteressent immer eine DFV-Vollmitgliedschaft bevorzugen. F&G: Gibt es im Bereich Fitness, der ja sehr gesundheitssensibel ist, besondere Anforderungen an Franchisesysteme? Worauf sollten Interessenten da achten? Torben Leif Brodersen: Im Fitness- und Gesundheitsbereich spielt natürlich das Qualitätsmanagement eine besonders wichtige Rolle. Hier haben echte Franchisesysteme einen Vorteil, weil sie als Marke Verantwortung für jeden einzelnen Franchisenehmer tragen, letztlich auch juristisch. Lizenzsysteme sind dagegen nur lose Verbunde, die hier klare Defizite gegenüber klassischen Franchisern haben. Im Klartext: Wenn es in einem Franchisestudio zu einem Unfall kommt und kein Selbstverschulden des Franchisenehmers vor-

liegt, sondern er sich strikt an die Vorgaben des Handbuchs oder seiner Schulungen gehalten hat, ist der Franchisegeber juristisch mit im Boot. Bei reinen Lizenzsystemen ist genau dies nicht der Fall. Da nutzt man nur die Marke – alles andere läuft letztlich auf eigenes Risiko. F&G:: Es kann ja für Gründer immer wieder juristische Probleme geben: mit Vermietern, Wettbewerbern, Mitarbeitern oder Kunden. Welche Form der juristischen Unterstützung darf ich von einem guten System erwarten – und wie kann ich vorab prüfen, ob es diese auch leisten kann? Torben Leif Brodersen: Ein gutes System lässt Sie nie im Regen stehen. Ich würde erwarten, dass man Franchisenehmer in juristischen Fällen mindestens kompetent berät – also auch einen Anwalt auf Kosten der Systemzentrale einschaltet und dieser gegebenenfalls den Franchisenehmer auch rechtlich vertritt. Wenn ich mit einer Werbung, die mir die Zentrale zur Verfügung gestellt hat, abgemahnt werde, dann muss die Zentrale auch den Prozess für mich führen. Wir glauben, dass gute Systeme das leisten müssen. Wer wissen will, ob das System, für das er sich interessiert, das auch tatsächlich tut, ist gut beraten, wenn er sich vor Vertragsunterschrift solche Beispiele für die juristische Unterstützung von Franchisenehmern vorlegen lässt.

n Torben Leif Brodersen, *1975 Der studierte Politikwissenschaftler ist nach einigen Jahren in der Politik und Tätigkeiten bei Handels-, Gastronomie-, Dienstleistungs- und Franchise-Unternehmen seit Januar 2003 Geschäftsführer des Deutschen Franchise-Verbandes e. V. (DFV). Als zentrale Repräsentanz der deutschen Franchise-Wirtschaft 1978 gegründet, vertritt der DFV die Interessen der FranchiseBranche auf nationaler und internationaler Ebene. Durch die Überprüfung der Mitglieds-Unternehmen bei ihrer Aufnahme und die verbindlichen Richtlinien für faires Franchising stellt der Verband die Qualitätsgemeinschaft der Franchise-Wirtschaft dar.

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Trends

Die Trends im Fitnessmarkt Ihr Überleben im Kampf gegen Discount! Fakt ist, dass im letzten Jahr in Deutschland, wenn man aktuelle Marktstudien richtig analysiert, nur das Discountsegment im Mitgliederbereich zulegen konnte. Eine Entwicklung, die sicher noch verschärft werden wird, wenn die Investorenschar aus dem Spielgerätemarkt weiterhin massiv in unserer Branche investieren wird. Das bedeutet, dass Sie sich als Inhaber eines klassischen Fitness- und Gesundheitsstudios oder eines Mikrostudios inhaltlich so positionieren müssen, dass Sie sich vom Discount abheben.

Positionierung als Gesundheitsdienstleister Die Notwendigkeit, sich als Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen zu

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Trends, wie die Positionierung als Gesundheitsdienstleister, Mikrostudios, Discounter etc., geistern unterschiedlich lang durch unsere Branche und man weiß heute noch nicht so genau, welche langfristigen Veränderungen diese Begriffe mit sich bringen werden. Viele Dinge werden sich schneller verändern als viele von uns denken, ob wir es wollen oder nicht! F&G stellt einige der wichtigsten Veränderungen in diesem Artikel vor, damit Sie als Leser einmal einen geballten Überblick darüber bekommen, was uns alle in den nächsten Jahren beschäftigen wird. positionieren, ist als ein entscheidendes Differenzierungsmerkmal gegenüber dem Discount-Segment anzusehen. Dabei spielt insbesondere der Faktor Mensch eine entscheidende Rolle, denn die zu betreuenden Kunden erwarten ein betreutes Training von hoch qualifizierten Spezialisten. In Fitnessstudios werden deshalb zukünftig wahrscheinlich verstärkt gesundheitsorientierte Dienstleistungen angeboten.

Anzahl der Mikrostudios nimmt immer mehr zu Als vor ca. zehn Jahren die ersten Curves-ähnlichen Frauenstudios in Deutschland öffneten, wurde diese Angebotsform belächelt, wenn man nicht die dahinter stehende Erfolgsstory des CURVES-Systems aus den USA kannte. Wenngleich dieses Sys-


den liegt in der Regel, sofern er gesund ist, wahrscheinlich in den folgenden Punkten:

Die Mikrostudios lösen einen strategischen Engpass für Trainierende! Wer sich mit der EKS-Lehre (Engpasskonzentrierte Strategie) von Wolfgang Mewes beschäftigt hat und diese erfolgreich in seinem Unternehmen umsetzt, weiß, dass das Lösen eines strategischen Engpasses für einen Kunden automatisch zu unternehmerischem Erfolg führt. Der Engpass des Trainieren-

Zumindest die ersten beiden Punkte werden von den meisten Mikrostudio-Konzepten erfüllt. Einige Anbieter, darunter auch die EMS-Studios, bieten darüber hinaus ein persönlich betreutes Training zu fest vereinbarten Terminen an und erfüllen damit auch die beiden anderen Punkte des Engpasses bei den Mitgliedern. Dafür sind die

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Warum sind die Mikrostudios auf dem Vormarsch?

n Er möchte so kurz wie möglich trainieren. n Er möchte effizient trainieren. n Er möchte betreut trainieren. n Er möchte am liebsten an festen Terminen trainieren.

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tem nicht die Performance entwickelte wie in den USA, haben sich aus diesen Anfängen viele verschiedene mehr oder weniger erfolgreiche Systeme entwickelt, die dem traditionellen Fitnessmarkt Potenzial, aber auch Mitglieder wegnehmen. Am Anfang standen die Mikrostudios, die in erster Linie auf Frauen als Kundinnen abzielten. Aktuell sind es wohl insbesondere die vielen EMS-Studios, die von unserer Branche wahrgenommen werden. Es gibt aber auch viele andere Systeme, wie beispielsweise Anbieter, die kleine Yoga-Studios betreiben, Studios, die ausschließlich Vibrationstraining anbieten, und Studios, die ausschließlich Training mittels eines Zirkels anbieten, u.v.m. Schenkt man den Eckdaten 2015 Glauben, dann trainieren in deutschen „Special-Interest-Anlagen", die für ihre Mitglieder eine Fläche von max. 200 m2 vorhalten, insgesamt bereits ca. 475.000 Personen. Dabei ist es erstaunlich, dass diese Anbieter je nach Trainingsangebot monatliche Mitgliedsbeiträge von 80 Euro und mehr erzielen. Monatsbeiträge, von denen Betreiber mit weitaus größerem Angebot und Leistungsspektrum häufig nur träumen können.

Mitglieder bereit, einen Preis zu bezahlen, den sie im klassischen Studio nicht bezahlen! So schaffen es diese Studios, den Trainierenden regelmäßig bei der Stange zu halten, denn einen festen Termin mit meinem Trainer sage ich nicht so einfach ab. Die Entscheidung, heute nicht ins Fitnessstudio zu gehen, wenn ich keine Lust zum Trainieren habe, fälle ich im Zweifel innerhalb von Sekunden! Wenn klassische Fitness- und Gesundheitsstudios die oben genannten vier Punkte zu einem vernünftigen Preis anbieten können, dann sind auch sie in der Lage, Preise zu erzielen, die jenseits der 60-Euro-Grenze liegen – und damit deutlich höher wären als die aktuell erzielten Durchschnittsbeiträge, die, wenn man den Zahlen der Eckdaten glauben möchte, bei ca. 53 Euro liegen. Patrick Schlenz

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Bodystreet

Wie komplex und umfangreich der Bodystreet Systemapparat und seine FranchisepartnerSupportleistungen sind, zeigt diese Infografik.

Was macht den EMSMarktführer zum Marktführer? Der Markt der EMS-Mikrostudios hat im deutschsprachigen Raum bisher eine ungewöhnliche Entwicklung genommen: Ein Player – Bodystreet – dominiert überdeutlich. Ein Grund für F&G, zu fragen: Wie konnte eine einzelne Marke einen solchen Vorsprung erringen?

S

eitdem die Fitnessplattform Fitogram eine Studie über den EMS-Markt veröffentlicht hat, liegen erstmals belastbare Zahlen für dieses Segment auf dem Tisch: n In rund 1.500 EMS-Studios trainierten Ende 2015 140.000 Mitglieder, n EMS ist im Moment vor allem ein großstädtischer Trend, n 50 % der Anbieter sind „Einzelkämpfer“ (also ohne Anbindung an eine Kette), n Bodystreet ist der klare Marktführer, mit 237 Standorten*. Zum Vergleich: Die beiden nächsten Systeme, M.A.N.D.U. und Körperformen, haben jeweils nur 60 bis 65 Standorte*. Das sieht auf den ersten Blick nach einer beeindruckenden Markt-

* F&G-Zählung Ende Mai 2016. Fitogram weist z. T. geringfügig abweichende Zahlen aus

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beherrschung des Münchner Systems aus. Aber die Anzahl der Standorte ist nicht alles. Umsatzrelevanter sind die Mitgliederzahlen. Und hier wird klar: Bodystreet hat den EMS-Markt tatsächlich fest im Griff. Denn während man nur ein knappes Sechstel aller EMS-Studios stellt, hat man mit über 35.000 Kunden ein Viertel der gesamten EMS-Klientel unter Vertrag (Stand Mai 2016). Bodystreet-Studios dürften deshalb weit höhere Erträge und Renditen erwirtschaften als andere. Ein Blick auf die durchschnittlichen Mitgliederzahlen verdeutlicht das: Bodystreet kommt im Schnitt auf 147 Mitglieder pro Studio (35.000 Mitglieder: 237 Standorte) – der Schnitt bei allen anderen Anbietern beträgt dagegen nur 83 Mitglieder (105.000 Mitglieder: 1.263 Studios). Eine interessante Zahl: Denn der Break-even dieser Studioform

liegt meist bei ca. 80 Mitgliedern. Im Schnitt 78 % mehr Mitglieder pro Studio, gleichzeitig viele Wettbewerber, die am Break-even „herumkrebsen“: Das erzählt mehr über die Marktdominanz von Bodystreet als die Anzahl der Standorte. These 1: Bodystreet hat die meisten Studios – aber noch entscheidender ist, dass Bodystreet-Studios im Schnitt 78 % mehr Mitglieder haben als andere EMSStudios! Woher kommen diese deutlich höheren Mitgliederzahlen? Ist die Marke Bodystreet etwa so viel attraktiver? Dagegen spricht eine Menge: Werbebotschaft, Leistungsangebot, Inneneinrichtung und Preise sind bei allen Anbietern sehr ähnlich. Die deutlich höheren Mitgliederzahlen von Bodystreet sind nur erklärbar durch besseres Verkaufen und höhere Kundenbindung.


Das Bodystreet-Wachstum schlägt sich auch architektonisch nieder: Die Systemzentrale erstreckt sich mittlerweile über mehrere Stockwerke.

These 2: Bei Bodystreet wird offensichtlich einfach besser verkauft und betreut als anderswo. Warum verkaufen die BodystreetStudios besser? Ist die Marke – als Marktführer und bekanntester EMSAnbieter – besser vorverkauft? Das mag ein Faktor sein – aber der reicht nicht zur Begründung eines so großen Vorsprungs. Auf der letzten FIBO wies das Unternehmen in Vorträgen darauf hin, dass es Mitarbeiterführung, Verkauf und Kundenbetreuung als Schlüssel zum Erfolg sieht. Laut Bodystreet ist ein Studio umso erfolgreicher, je mehr sich sein Inhaber auf diese drei Prozesse konzentrieren kann und mit nichts anderem beschäftigen muss. These 3: Bodystreet-Studios verkaufen und betreuen besser als andere Studios, weil sie sich offensichtlich besser auf diese Prozesse konzentrieren können. Wenn das zutrifft, müsste es Fakten geben, die belegen, wie Bodystreet seinen Partnern diese „Konzentration aufs Wesentliche“ ermöglicht. Und genau danach sieht es aus: Unsere Recherchen ergaben u. a. folgende Partnersupports: n Bei Bodystreet wurden in den letzten drei Jahren über 500 Stellen durch zentrale Recruitingmaßnahmen besetzt. n Zentrale Mitarbeiterschulungen finden nicht nur gelegentlich, sondern ständig statt. n Ein umfangreiches Intranet, ein monatliches Infovideo und ein praxisorientiertes Handbuch helfen im Studioalltag schnell weiter. n Es gibt regelmäßige, zentral durchgeführte Verkaufspromotions.

n Allein das Bodystreet-Internetportal generierte 2015 Umsätze von über drei Millionen Euro. n Ein eigenes, extrem hochwertiges Kundenmagazin unterstützt die Kundenbindung. n Zwischen 25.000 und 40.000 Euro gibt Bodystreet jährlich für die juristische Betreuung seiner Franchisepartner aus. These 4: Die Marktführerschaft von Bodystreet wurzelt wohl in einer deutlich höheren Mitarbeiterqualifizierung und einem deutlich leistungsfähigeren und effektiveren Supportprogramm als beim Wettbewerb. Sieht man sich nun auf den Seiten der anderen EMS-Systeme um, hat man den Eindruck, dass diese ihren

Auch das gehört zur Marktführerschaft: Mit einem attraktiven Empfehlungsgewinnspiel wurden systemweit über 1.000 neue Mitglieder gewonnen.

Partnern sehr ähnliche Leistungen anbieten. Vergleicht man allerdings die Apparate dieser Systeme bei den relevanten Kennzahlen (Mitarbeiter, Ausgaben, Werbefonds) mit dem von Bodystreet, kommt die Frage auf: Wie und vom wem soll dort Ähnliches geleistet werden? n Bodystreet verfügt über eine Systemzentrale mit derzeit 22 festen Mitarbeitern plus diversen externen Spezialisten: Keiner der Wettbewerber kann auch nur ähnliche Kapazitäten anführen.

Ein Bild, das deutsche Städte zunehmend prägt: eins von rund 240 Bodystreet-Studios.

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Bodystreet

Wer Verkauf, Kundenberatung und -betreuung in den Mittelpunkt stellen will, braucht einen Top-Support, ausgezeichnete Schulung und die Auslagerung diverser Prozesse. Bodystreet unterhält ein zentrales Rekrutierungssystem. Im 14-Tage-Rhythmus gibt es in wechselnden Städten einen „Talent Day“, zu dem Bewerber aus ganz Deutschland und Österreich kommen.

n Bodystreet gab allein für Partnersupport 2015 über zwei Millionen Euro aus. Zum Vergleich: Bei den Wettbewerbern dürften die meisten Systeme (mit im Schnitt 30 Standorten) unter 500.000 Euro Franchisegebühren erlösen. Und der Wettbewerber Körperformen erhält pro Studio sogar nur 595 Euro Lizenzgebühr pro Monat – das sind bei 65 Studios im Jahr exakt 464.100 Euro. Ein gigantischer Unterschied. n Allein 550.000 Euro steckte Bodystreet 2015 in Marketing, Werbung und PR; 2016 werden es nach eigenen Angaben über 600.000 Euro sein. Bei den Wettbewerbern ist dagegen größenbedingt davon auszugehen, dass bestenfalls fünfstellige Summen für diesen Bereich ausgegeben werden.

Bodystreet schult nicht nur sporadisch: In der hauseigenen Academy finden ständig Seminare statt und die Nachfrage der Partner und Mitarbeiter ist groß.

These 5: Bodystreet verfügt im Moment als einzige der EMS-Ketten über die Ressourcen, die für einen adäquaten Support nötig sind. Der Marktvorsprung von Bodystreet hat nach unserer Analyse also vor allem mit Know-how-Vorsprung, Schulungsumfang und besserem, bedarfsgerechterem Support zu tun – sowie einem Apparat, der diese Leistungen in gebotener Qualität ermöglicht. Für andere Systeme heißt das: Wer Bodystreet einholen will, muss massiv investieren. These 6: Der Vorsprung von Bodystreet wird erhalten bleiben, wenn die Wettbewerber nicht erheblich mehr Geld in die Hand nehmen, um ihren Support professionell auszubauen.

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Über das Bodystreet-Internetportal wurde 2015 Umsatz im Wert von über drei Millionen Euro generiert.


Interview mit Antje Ellerbrock

Mutter mit Kleinkind – und zwei EMS-Studios! Antje Ellerbrock war schon erfolgreiche Personal Trainerin, bevor sie sich 2011 dazu entschied, ein Bodystreet-Studio zu eröffnen. Heute ist sie junge Mutter, betreibt zwei Studios in Köln und vereint Selbstständigkeit mit Familienleben. F&G: Sie waren früher Personal Trainerin, dann haben Sie sich für die Eröffnung eines EMS-Mikrostudios entschlossen. Warum? Antje Ellerbrock: Ich war als Personal Trainerin sehr etabliert und erfolgreich. Allerdings störte mich, dass ich kein Einkommen hatte, wenn ich krank wurde oder in den Urlaub fahren wollte. Meine Lebensplanung sah schon immer Familie und Kinder vor. Es musste ein anderes Konzept der Selbstständigkeit her, damit mein Zukunftsmodell lebbar werden konnte. EMS-Training hatte ich schon als Personal Trainerin mit meinen Kunden praktiziert. Bei einem Gespräch mit miha bodytec, dem Hersteller der EMS-Trainingsgeräte, wurde mir Bodystreet empfohlen und ich habe mir das Unternehmen angeschaut. F&G: Warum sind Sie nicht als Einzelkämpfer gestartet, sondern in einem Franchisesystem? Antje Ellerbrock: Als Einzelkämpferin war ich ja als Personal Trainerin schon aktiv und wusste: So entwickelt es sich nicht weiter. Zudem bezieht sich mein Wissen auf alles rund um das Training, aber von rechtlichen Dingen und Verträgen hatte ich keine Ahnung. Es war klar, dass ich einen versierten Partner im Rücken brauchte. F&G: Und warum Bodystreet und nicht ein anderes EMS-Franchisesystem? Antje Ellerbrock: Die Empfehlung von miha bodytec war für mich eine klare Referenz. Zudem gab es vor sechs Jahren kaum ernst zu nehmende Alternativen. Bodystreet war und ist der Marktführer

als Franchisegeber für EMSMikrostudios. F&G: Welche Rolle spielte für Sie gerade am Anfang der Knowhow-Transfer aus der Franchisezentrale? Antje Ellerbrock: Mir wurde in allen Bereichen viel Arbeit abgenommen. Ich habe es als sehr erleichternd empfunden, mich auf das Wesentliche konzentrieren zu können. F&G: Welche Supports der Franchisezentrale sind heute für Sie am wichtigsten? Antje Ellerbrock: Heute schätze ich den hilfreichen Austausch mit den Kollegen; dazu gibt es verschiedene Gelegenheiten. Wir haben regelmäßig die ERFATagung oder auch den Qualitätszirkel. Im Daily Business habe ich die Vorzüge des Pick’n Order Systems lieben gelernt. Wir haben einen Pool von Lieferanten mit fairen Konditionen und ich brauche mir keine Gedanken zu machen, wo ich was herbekommen kann. Eine Bestellung dauert genau zehn Sekunden meiner Zeit. Dann möchte ich noch das Bodystreet-Handbuch erwähnen, unsere „Bibel“. Das KnowledgeCenter hilft mir wirklich immer informativ weiter und ich kann mir sicher sein, es kann bei der Umsetzung nichts schiefgehen, egal in welchen Belangen rund um das Studio. Auch die Akademie ist extrem hilfreich – es macht nämlich absolut Sinn, bei einer Weiterbildung mit Leuten zusammenzuarbeiten, die alle aus der gleichen Struktur kommen. F&G: Sie sind vor einiger Zeit Mutter geworden. Wie managen Sie die Doppelrolle als Mutter und Studiobesitzerin? Antje Ellerbrock: Ich habe einen sensationellen Partner, der ebenfalls selbstständig ist, und unsere Zeiteinteilung ist gut gestaltbar. Und: Ich habe die besten Mitarbeiter der Welt! Meine Mitarbeiter wurden durch mich geführt und entwickelt mit dem

Ziel, dass alles so läuft, wie es optimal laufen kann. Verantwortung habe ich abgegeben in der Form, dass ich seit einiger Zeit in jedem meiner BodystreetStudios einen Store Manager habe, was mich enorm entlastet. F&G: Was sind die größten Herausforderungen für Sie im Daily Business? Antje Ellerbrock: Meine eingeschränkte Flexibilität ist aktuell meine größte Herausforderung. Bevor ich Mutter wurde, konnte ich bei Engpässen immer spontan einspringen – das ist nun nicht mehr gut realisierbar. F&G: Bodystreet hat heute 240 Standorte, der nächststärkste Wettbewerber nur etwa ein Viertel davon. Ein Riesenvorsprung. Worauf führen Sie diesen Vorsprung zurück? Antje Ellerbrock: Bodystreet war der erste Franchiseanbieter am EMS-Markt. Bodystreet hat Qualitätsstandards eingeführt, die sich gewinnbringend umsetzen lassen – allein schon hinsichtlich der Mitarbeiterausbildung. Das hohe Qualitätslevel wiegt mich in Sicherheit und ich bin dankbar für jede Standardvorgabe – sie entlastet mich. F&G: Frau Ellerbrock, vielen Dank für Ihre Zeit. Standorte: Bodystreet Köln Ebertplatz Bodystreet Köln Sülz

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Bodystreet

„The Power behind“ Einer der wichtigsten Gründe für die aktuelle Marktüberlegenheit von Bodystreet ist der Apparat, mit dem das Franchisesystem seine Partner unterstützt. Dabei steht hinter den Leistungen eine ganze Menge Menschen, die sich Tag für Tag um die Marke kümmern. In der Systemzentrale – und bei vielen externen Dienstleistern. Hier zeigen wir einen Teil von ihnen und geben Eindrücke, wie ihre wichtige Arbeit aussieht.

Bodystreet nutzt im Web alle Möglichkeiten der Personalsuche – einschließlich einer eigenen Community auf Facebook. 2015 wurden so 2200 Bewerbungen generiert, aus denen 200 Einstellungen resultierten.

Andere Franchisesysteme liefern nur Personalanzeigen-Muster – Bodystreet spannte dagegen keinen Geringeren als Reiner Calmund für ein aufsehenerregendes Personalwerbevideo ein. Das witzige Motto dabei: „Bei vielen Karrieren setzt man Speck an. Bei Bodystreet nicht.“ (Videoproduktion: image 49)

Das preisgekrönte Bodystreet Kundenmagazin HEARTBEATZZ macht die Marke auf unkonventionelle Weise erlebbar – und trägt gerade deshalb viel zur Kundenbindung bei.

HEARTBEATZZ wird vom renommierten Verlag Journal International betreut, der u. a. auch die Kundenmagazine von American Express, BMW oder Galeria Kaufhof verantwortet. Hier HEARTBEATZZ-Chefredakteurin Kristina Salaba.

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Bodystreet führt zur Mitarbeiterakquise zweimal im Monat zentrale Veranstaltungen durch, sogenannte „Talent Days“. Dabei werden alle Bewerber auch in sportlicher Hinsicht „unter die Lupe genommen“ (Dritte von links: Bodystreet-Recruiterin Julia Taras). Die umfangreichen Internetaktivitäten von Bodystreet werden von der Münchner Web- und OnlinemarketingAgentur Exutec realisiert. Allein im Internet generierte Bodystreet 2015 rund drei Millionen Euro Umsatz. Ein Team des Mediendienstes teleschau kreiert für Bodystreet hochwertige journalistische Beiträge aus den Bereichen Fitness, Ernährung und Gesundheit. Diese Beiträge kann jeder Franchisepartner für seine Social-Media-Aktivitäten, Newsletter, Studioaushänge u. Ä. nutzen.

Jeden Monat dreht Bodystreet für Franchisepartner und Studiopersonal ein ca. 20-minütiges Infovideo. Als Moderatoren fungieren dabei die eigenen Mitarbeiter.

Seit vielen Jahren ist die Münchner PR-Agentur TOC für Bodystreet im Einsatz. Dieses kontinuierliche Engagement zahlt sich aus: Bodystreet bekommt heute im deutschsprachigen Raum drei bis sechs Medienberichterstattungen pro Woche.

Schulungen, Seminare und Workshops stehen bei Bodystreet ganz oben in der Priorität (hier mit Bodystreet-Führungskraft Anke Döring). In der hauseigenen Academy fanden 2015 an 110 Tagen im Jahr Schulungen statt – also an jedem zweiten Werktag. Das Bodystreet-Jahr startet mit einem Höhepunkt: Jeden Januar trifft man sich zu einem glamourösen Kick-offEvent, zuletzt in Hannover. Dort feierten 800 Partner und Mitarbeiter zusammen mit der Franchisezentrale ausgelassen den gemeinsamen Erfolg.

Zweimal im Jahr tauschen Franchisezentrale und Franchisepartner auf großen Kongressen ihre Erfahrungen aus und diskutieren alle anliegenden Themen. Bodystreet hat viele Köpfe, die sich intensiv um die Partnerbetreuung kümmern. Vier davon sind hier im Bild: Eik Briege, Chris Albrecht, Paul Hirschmann und Joshua Butterhof (von links).

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Interview mit Benjamin Schön

In kurzer Zeit sechs eigene EMS-Studios aufgebaut! Ben Schön ist studierter Fitnessökonom und hat im Alter von 25 Jahren sein erstes Bodystreet-Studio eröffnet. Mittlerweile betreibt er sechs Studios in Leipzig. mit Franchise an sich auseinandergesetzt und Franchise als realistische und sinnvolle Möglichkeit erkannt. Der Plan, mit einem starken Partner im Rücken zu agieren, hat mir gefallen. F&G: Und warum Bodystreet und nicht mit einem der anderen EMS-Franchisesysteme? Ben Schön: Bodystreet ist der größte und erfahrenste Franchisepartner auf dem Markt – die Entscheidung war pragmatisch und zielorientiert. Mir war klar: Je größer die Marke, die hinter mir steht, desto einfacher ist für mich als Betreiber die Vertriebsform. F&G: Welche Rolle spielte für Sie gerade am Anfang der Knowhow-Transfer aus der Franchisezentrale? Ben Schön: Bei meiner ersten Eröffnung vor sechs Jahren spielte er eine sehr große Rolle, denn alle meine Fragen wurden aufgefangen. Das vorgegebene Konzept war eine enorme Erleichterung. Um nur einen Punkt zu nennen: die Finanzierungsunterstützung … Experten helfen versiert.

F&G: Warum haben Sie als Fitnessunternehmer ausgerechnet aufElektromuskelstimulation gesetzt? Ben Schön: Ich habe während meines Studiums zum Fitnessökonomen schon die Strömungen der Branche beobachtet, da ich recht früh an eine Selbstständigkeit gedacht habe. EMS erschien mir am erfolgversprechendsten. F&G: Warum sind Sie nicht als Einzelkämpfer gestartet, sondern in einem Franchisesystem? Ben Schön: Der Wunsch nach einer Selbstständigkeit war für mich klar definiert. Ganz am Anfang hatte ich eigene Ideen zum Umsetzen meiner Selbstständigkeit. Aber dann habe ich mich

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F&G: Heute, mit sechs Standorten, dürften Sie selbst sehr viel Knowhow angesammelt haben. Welche Supports der Franchisezentrale sind heute für Sie am wichtigsten? Ben Schön: Zunächst alles um das Thema „Mitarbeiter“: die Personalverwaltung, die Mitarbeiterrekrutierung, die Mitarbeitermotivation und natürlich die Bodystreet-Akademie, die sich um die konforme Weiterbildung kümmert. Aber auch alles rund um das Thema „Marketing“ ist perfekt aufgestellt. Ein wichtiger Punkt, aus dem wir als Franchisenehmer Nutzen ziehen, ist, dass die Marke Bodystreet an sich aufgrund des großen Bekanntheitsgrades mit ihrer Vertrauenswürdigkeit on top steht.

F&G: Sie haben jetzt sechs eigene Studios. Was sind die größten Herausforderungen für Sie im Daily Business? Ben Schön: Meine größte Herausforderung ist das Organisieren der reibungslosen Abläufe in den vorgegebenen Strukturen, sprich: Kommunikation und verständliche Transparenz sind wichtig. Bei 30 Mitarbeitern ist der Kommunikationsfluss das A und O. F&G: Glauben Sie, dass Sie sechs eigene Studios auch als Einzelkämpfer betreiben könnten? Ben Schön: Ganz klare Antwort: Betreiben ja, aber die Umsetzung wäre viel zu aufwendig als Einzelkämpfer. Vieles ist einfacher aufgrund der starken Marke im Hintergrund. F&G: Bodystreet hat heute 240 Standorte, der nächststärkste Wettbewerber nur etwa ein Viertel davon. Ein Riesenvorsprung. Worauf führen Sie diesen Vorsprung zurück? Ben Schön: Ein wichtiger Faktor ist der Zeitvorsprung, den das Unternehmen Bodystreet hat. Bodystreet war einer der ersten Franchisegeber auf dem EMSMarkt. Die Erfahrungswerte sind von den Mitbewerbern nicht einzuholen. Nicht zu vergessen: Bodystreet ist ein zertifiziertes Franchisekonzept; diesen Status muss man sich erarbeiten und das spricht schon für sich. Ich liebe die positive Dynamik bei Bodystreet – sie macht mich schlussendlich erfolgreich. F&G: Herr Schön, vielen Dank für das aufschlussreiche Gespräch. Standorte: Bodystreet Leipzig Dresdnerstraße Bodystreet Leipzig Südvorstadt Bodystreet Leipzig Pragerstraße Bodystreet Leipzig Gohliserstraße Bodystreet Leipzig Könneritzbrücke Bodystreet Leipzig Eutritzscher Zentrum


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