Szene
Der italienische Markt macht es uns vor. Dort wird erst das Studio durchgeplant, gestylt, dann eingerichtet und danach mit Geräten bestückt. Innenarchitekten designen die Optik und bestimmen das Bild des Studios, welches für den Kunden als erstes wahrgenommen wird. Auch bei uns geht so gut wie niemand in ein Studio trainieren, weil da Geräte eines bestimmten Herstellers stehen, denn das kann kaum einer beurteilen. Bei den Fitnesssportlern überwiegt seit ein paar Jahren eher der Wohlfühlgedanke. Sie bevorzugen Anlagen, in denen Sie sich auch stilmäßig wohl fühlen. Das fängt beim Empfang an, geht über die Licht- und Farbgestaltung und die Wahl der Bodenbeläge bis hin zu den Umkleiden und zum Wellness-Bereich, wenn vorhanden.
G Club Fitness & Spa, Mailand, Italien
Natürliche Materialien Fitness und Gesundheit gehören zusammen. Das spiegelt sich heutzutage auch bei der Einrichtung wieder – zum Wohle der Kunden und auch, um den Wellness-Gedanken weiter zu führen – und gilt für den Discounter ebenso, wie für den fünf-Sterne-Club. Der Fitnessmarkt verkauft gutes Aussehen, Kraft und Gesundheit. Das rückt nun auch bei der Produktion der Möbel in den Vordergrund. Die Ausstattung wird heute überwiegend aus Holz hergestellt, Stahlmöbel wirken manchmal antiquiert. Bei der Herstellung moderner Fitnessstudioeinrichtung ist das Thema Nachhaltigkeit und Gesundheit in den Fokus gerückt. Die Platten die bei der Herstellung der Einrichtung Verwendung finden bestehen aus recyceltem Holz und haben nur noch eine Formaldehydbelastung, die deutlich unter der Empfehlung der WHO (Weltgesundheitsorganisation) liegt.
Holz, Lichteffekte, Farbakzente und Naturstein Waren bis vor ein bis zwei Jahren dunkle Holzdekore angesagt, speziell Wenge und Nussbaum, geht der Trend nun zur Eiche in ihrer gesamten Bandbreite und das bei den Möbeln und Bodenbelägen, sowie Dekoren die aus der Textilmode übernommen wurden.
Bei den Studiofarben wird es wieder heller und freundlicher, manchmal sogar richtig farbig und grell. Color Blocking nennt man das im Modejargon, zwei bis drei starke, aber auch leuchtende Farben bestimmen dabei das Gesamtbild. Dazu die Möbel in einem schönen, nicht zu dunklem Holzdekor – wie schon erwähnt Eiche in allen Facetten – oder aber ein hochinteressantes Textildekor. Der Theken- und Lounge-Bereich wird gemütlich und modern durch stilvolle und wirksam platzierte Lichtelemente sowie Natursteinwände aufgewertet. Ein offener Kamin, eine kuschelige Leseecke, gemütliche Sitzelemente und moderne Kaffeehausmöbel runden das Erscheinungsbild ab. Das Gleiche gilt für die modernen PVC Bodenbeläge, die in ihrem Aussehen dem echtem Holz nachempfunden wurden, nur viel pflegeleichter und belastbarer sind als echtes Holzparkett oder gar Nadelfilz. Bei den Fliesen bestimmen weiß, grau, schwarz und ebenso hellbraune Töne die Optik. Die Größe der Fliesen ist hierbei aber entscheidend.: je größer, desto edler und schöner. Größter Wert wird in Zukunft auf die Lichtplanung gelegt, denn auch hier kann enorm gespart werden. Gesparte Energie senkt die Kosten und schützt ganz nebenbei die Umwelt. Mit moderner LED-Beleuchtung und einer fachmännischen Lichtplanung können hier die Kosten extrem reduziert werden – bei einer optimalen Ausleuchtung wohlgemerkt.
Fazit Zusammenfassend wäre zu sagen, dass der Trend zum Holz geht, das starke Farben eine große Rolle spielen und das sich die Kosten durch den Einsatz der richtigen Materialien reduzieren lassen und die Umwelt nachhaltig geschont wird. / Arne Löw *Quelle: Jahrbuch der deutschen Fitnesswirtschaft 2012 vom DSSV
Fitness & Gesundheit 3-2012
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Arne Löw Arne Löw, Jahrgang 1963, ist verheiratet, ist Vater zweier Kinder und lebt in Nürnberg. Der Diplom Volkswirt ist seit 2000 in der Fitnessbranche aktiv, zuerst als Geschäftsführer bei 3B Fitness Systems, dann ab März 2003 selbständig mit der Firma MODULEO. Seit April 2011 firmiert Arne Löw unter LÖW – Fit in Design. www.fit-in-design.de