Szene
Geschäftsführer Sven Gauch (links) und Kundenberater Alexander Kraut
KOHL mit neuem Marktauftritt
Klare Worte Als Anbieter für professionelles Forderungsmanagement war man von der KOHL bisher einen eher dezenten Auftritt gewohnt. Mit seiner aktuellen Werbung legt das Inkasso-Unternehmen jetzt eine überraschend polarisierende Gangart vor. Die Anzeige – u.a. in der F&G 2/2014 auf Seite 91 – zeigt einen Grabstein mit der Inschrift „R.I.P. offene Mitgliedsbeiträge“ und die Headline „Begraben Sie nicht Ihr gutes Geld“. F&G hat nachgefragt. Redakteur Jürgen Wolff traf KOHL-Geschäftsführer Sven Gauch und Kundenbetreuer Alexander Kraut, um über diesen ungewöhnlichen neuen Auftritt zu sprechen F&G: Herr Gauch, Herr Kraut, vielen Dank, dass Sie sich Zeit für ein Gespräch nehmen. Mit der aktuellen Werbekampagne der KOHL gehen Sie einen neuen, sehr offensiven Weg. Sven Gauch: Unsere aktuelle Werbung polarisiert, ja. Das war aber auch unsere Absicht, weil wir noch immer bei vielen Fitness- und Gesundheitsanlagen einen dringenden Handlungsbedarf sehen. Die meisten Studiobetreiber haben ihre Forderungen im Griff, dennoch ist
98
der Anteil der Studios, die nicht professionell mit offenen Forderungen umgehen, noch immer zu groß. F&G: Dennoch oder gerade deshalb könnte Ihre Werbung aber den einen oder anderen Kunden irritieren. Warum gehen Sie dieses Risiko ein? Sven Gauch: Wir wollen klar Stellung beziehen. Es scheint nötig, diese unbequemen Wahrheiten auszusprechen, damit sich etwas ändert. Noch mehr Studiobetreiber sollten sich über ihr Forderungsmanagement Gedanken machen und professioneller handeln. Zu viele Studios verlieren einfach Geld, Monat für Monat. Im Jahr kommen da oft stattliche Beträge zusammen. Dabei sind Mitgliedsbeiträge die Existenzgrundlage von Fitness- und Gesundheitsanlagen. Unserer Ansicht nach könnten viele Betreiber sehr viel erfolgreicher sein, wenn sie ihr Forderungsmanagement in professionelle Hände geben würden. Wir können das auch mit ganz aktuellen Zahlen nachweisen. F&G: Sie haben eine Studie in Auftrag gegeben, die belegt, wie das Forderungsmanagement in deutschen Studios organisiert ist. Welche Erkenntnisse konnten Sie aus dieser Untersuchung gewinnen? Alexander Kraut: Wir haben das ForschungsInstitut Würtenberger (FIW) mit einer Studie beauftragt. Wir wollten herausfinden, wie konsequent das Forderungsmanagement in Fitness- und Gesundheitsanlagen
Fitness & Gesundheit 3-2014