ME2BE CAMPUS inkl. NØRD TIMES

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praktischen Teil mit „echten“ Steuerfällen – und sie verdienen auch gutes Geld dabei. „Das Finanzamt Itzehoe bietet neben dem Wirtschaftspraktikum in der 12. Jahrgangsstufe auch ein- bis zweiwöchige Praktikumsplätze für Betriebspraktika, Schülerpraktika und freiwillige Praktika an“, berichtet Bettina Kieneke. Je nach Länge des Praktikums werden die Schülerinnen und Schüler fast täglich wechselnden Dienststellen zugewiesen. Hier erleben sie, wie die Steuern erhoben und festgesetzt werden, auch Betriebsprüfungen können zum Praktikum gehören. „Immer wieder sind die jungen Menschen erstaunt über die vielen unterschiedlichen Tätigkeiten im Finanzamt. Und ganz begeistert sind sie über die Betreuung und über die Möglichkeit, selbst tätig zu sein und nicht nur zugucken zu müssen“, meint die Ausbilderin. Durch die positiven Erlebnisse bekommt das Finanzamt Itzehoe immer mehr Bewerbungen, ganz nach dem Motto „Meiner Freundin oder meinem Freund hat es so gut gefallen – kann ich auch bei Ihnen ein Praktikum machen?“ Im laufenden Jahr konnten bereits 23 Plätze vergeben werden. Und wenn das dazu führt, dass junge Leute sich für die Steuerverwaltung entscheiden, freut das die Ausbilderin besonders: „Zum Herbst dieses Jahres werden im Finanzamt Itzehoe zwei unserer früheren Praktikanten mit ihrer Ausbildung beginnen. Und eine Praktikantin fängt beim Finanzamt Elmshorn an.“ Auch Melf Ruhland zeigt sich offen für die interessante duale Ausbildung. „Ich kann mir sehr gut ein Studium zum Diplomfinanzwirt vorstellen. Auch die Kollegen und das positive Betriebsklima begeistern mich.“ Darin unterstütze ihn seine Familie: „Zu meiner Berufswahl haben mir meine Eltern positive Rückmeldungen gegeben.“ Melf rät anderen Schülern, die vielleicht auch mal in die Welt der Finanzverwaltung hineinschnuppern wollen: „Ihr solltet verschiedene Fähigkeiten mitbringen: Teamfähigkeit ist sehr wichtig, aber auch zielgerichtetes und pflichtbewusstes Arbeiten – und natürlich logisches Denken sowie ein Händchen für Zahlen.“ Auch das Finanzamt Kiel-Nord freut sich über neugierige Schüler, die hinter die Kulissen schauen möchten. „Viele fragen erst einmal: Finanzamt? Was hat das denn mit Wirtschaft zu tun? Nun, eine ganze Menge!“, erzählt die Ausbildungsbeauftragte Heike Grube. Wie kal-

kuliert beispielsweise eine Pizzeria ihre Preise? Wie viele Kilometer muss ein Taxiunternehmer fahren, um den Mindestlohn zu erreichen? Welchen Gewinn wirft ein Geldspielgerät aus und welche Auswirkung hat der Umsatzsteuersatz? Welcher Unternehmer zahlt Umsatzsteuer? Wie kann ein Unternehmer legal seinen Gewinn verringern, um weniger Steuer zu zahlen? Wie kann der Staat mit Steuergesetzen in die Konjunktur eingreifen? Was passiert bei einem Insolvenzverfahren mit einem Unternehmen? „Das – und einiges mehr – kann man im Rahmen eines Wirtschaftspraktikums im Finanzamt erfahren.“ Heike Grube und ihre Kollegen haben durchweg positive Erfahrungen mit den Praktikantinnen und Praktikanten gemacht. „Ganz wichtig: Am letzten Tag führen wir ein Abschlussgespräch, in dem letzte offene Fragen geklärt, aber auch Anregungen und Ideen für zukünftige Praktika dankbar angenommen werden.“ Heike Grube: „In mehr als einem Fall hatten die jungen Leute bereits bei diesem Gespräch eine Bewerbung für die Ausbildung zum Finanzwirt oder zum Diplomfinanzwirt dabei!“

S T UDIUM

C O M PA N I ES

P O R TR A I TS

Das duale Studium zum Diplom-Finanzwirt/zur Diplom-Finanzwirtin im Internet: Ausbildung www.schleswig-holstein.de/BIZ/DE/Ausbildung/ DiplFinanzwirt/DiplFinanzwirt_node.html Fachhochschule für Verwaltung und Dienstleistung Altenholz www.fhvd.de Bewerbungen für ein Praktikum nehmen die Finanzämter vor Ort entgegen.

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