Allguth werkbuch

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Max Ott | Phototachismus Allguth Headquarter, 13 Artworks, 50 Photoprints


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Max Ott | Phototachismus Allguth Headquarter, 13 Artworks, 50 Photoprints 3


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Aufgabe: Die Eingangshalle der 2012 neu zu errichtenden Firmenzentrale der ALLGUTH GmbH so zu gestalten, daß sowohl der transparente kommunikative Aspekt einer Verbindung zwischen den Büroräumen erhalten bleibt, jedoch auch eine gewisse Diskretion und Konzentration in den Büros erreicht wird. Das Gebäude hat 80 Meter Länge, 2 Stockwerke, mit 8 angrenzenden Häusern, in denen sich 16 vollverglaste Büroräume befinden. Die Gestaltung der Glasflächen als solche wurde mir vollkommen freigestellt, einziger Wunsch der Firmenleitung: die Motive sollen alle in der „Allguthwelt“ verankert sein.

Beispiele Pasing-Arcaden

(grafische Umsetzung Daniel Bergs)

Die Firmenleitung wurde aufgrund meiner Fassadengestaltungen für die Pasing-Arcaden München (fertiggestellt 2010 und 2012) auf mich aufmerksam. Als ich in das Projekt mit einbezogen wurde, stand der Rohbau, somit konnte ich mir einen Eindruck der Dimensionen verschaffen. Gespräche mit dem Architekten John Höpfner und dem Interior­ designer Marc-Ludolf von Schmarsow, Lumisol, folgten, um die Philosophie des Bauwerks und die Farbgestaltung, Materialbeschaffenheit und Anmutung der Raumgestaltung zu erfassen.

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OG

EG

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Die Allguth-Bilderwelt Etliche Shootings in den Tankstellen, Filialen, Getränkemärkten, Waschstraßen und in der Essbar. 900 Photos - eine Unterwasserkamera für die Waschstraße - Makrophotographie - um die Stimmung einzufangen. Sämtliche Photographien wurden im Allguth-Moodbook (separat erhältlich) zusammengefasst.

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Making of: erste Ideen

Bildsprachliches Konzept: Im Erdgeschoss befinden sich Motive aus der „Allguthwelt“, die im ersten Stock dann durch Allegorien aus der Natur gehöht, widergespiegelt und befruchtet werden. Graphische Umsetzung: Idee 1: Semitransparente Vollgestaltungen der 16 Büroglaslächen. Die Herausforderung ist: was geschieht, wenn man aus seinem Büro durch die eigene Glasfassade über die Halle hinweg die Fassade der gegenüberliegenden Büros wahrnimmt? Idee 2: Wechsel auf den Fassaden zwischen Volltransparenz, Halbtransparenz und Opazität. Vorteil: Teildiskretion in den Büroräumen (nach vorgäbe der Firmenleitung) ist gewährleistet, daher Ausarbeitung der diversen Raster, an welchen Zonen sich die unterschiedlichen Transparenzen befinden sollen und Ausarbeitung eines hallenübergreifenden graphischen Rhythmus. Um dieses Konzept zu visualisieren, wurden die für die Gestaltung relevanten Architektur- und Innenarchitekturelemente von mir in 3D gerendert.

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OG Allegorie Natur

EG Allguth-Bilderwelt 12

durchgehend halbtransparent


wechselnde Transparenzen

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mรถgliche Transparenz-Zonen

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opake front

A

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3d Renderings der mĂśglichen Transparenz-Zonen unter verschiedenen LichteinflĂźssen

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Idee 3: Aufrasterung der Photographien in komplett opake, grafische Elemente - wurde verworfen, da durch die allt채gliche Reinigung der Fassaden zuviele Besch채digungen an den einzelnen Elementen zu erwarten waren.

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Das realisierte Konzept:

Basierend auf meinen Photos, die den Flair der Tankstellen, Getränkemärkte, Waschstraßen, Restaurants und Einkaufmöglichkeiten transportieren, wurde schließlich ein viertes, von mir ganz neue entwickeltes Konzept, realisiert: Die visuelle Kommunikation zwischen den Büroräumen, verbunden durch den Blick über die Empfangshalle hinweg, findet nun auf einer ganz anderen Weise statt. In der Halle selbst befinden sich an ausgewählten Flächen ( je 3m hoch, bis zu 6 meter lang) 13 opake phototachistische Werke, die in ihrer Gestaltung selbst eine visuelle Reaktion und Kommunikation der verschiedenen Angebotsschwerpunkte von Allguth auslösen. In den Büroräumen befinden sich - an den korrespondierenden Fassadenelementen - exakt die gespiegelten Motive der Empfangshalle. Da die Belegung der Büroräume entsprechend der Hauptsparten von Allguth unterteilt sind, wurde von mir vorgesehen, daß an den verbleibenden gemauerten Wänden jedes einzelnen Büros die Originalmotive auf Galleryprints, rahmenlos hinter Acryglas, angebracht sind. Somit ergibt sich als künstlerisches Gesamtkonzept: in den Büros werden Stimmung und Details des konkreten Allguth-Angebots abgebildet - und eine Konzentration auf den eigenen Tätigkeitsschwerpunkt des Mitarbeiters ist somit gegeben. Beim Blick in Richtung Empfangshalle findet eine visuelle Reaktion mit den Fachbereichen der anderen Büros statt. Befindet man sich in der Empfangshalle, hat der Betrachter das ganze Leistungsspektrum von Allguth auf 13 phototachistischen Werken vor Augen, erblickt aber in den Büros auf den 50 Galleryprints quasi eine Enträtselung und findet eine Erklärung der großen Werke in der Halle.

Wikipedia: Tachismus (von französisch la tache = Farbfleck) ist eine Richtung des Informel in der abstrakten Malerei, die in den 1940er Jahren in Paris entstand und bis etwa 1960 aktiv war. Der Begriff wurde vom französischen Kunstkritiker Pierre Guéguen geprägt, der die Werke abfällig tachisme (deutsch Fleckwerk) bezeichnete. Im Tachismus versucht der Künstler, spontane Empfindungen und das Unbewusste unter Vermeidung jeder rationalen Kontrolle durch Auftrag von Farbflecken auf eine Leinwand darzustellen. In den USA entstand etwa zeitlich parallel im abstrakten Expressionismus mit dem Action Painting eine eng verwandte Malmethode, oft werden beide Bezeichnungen auch synonym verwendet. Bekannte Vertreter sind Roger Bissière, Pierre Tal-Coat, Karl Fred Dahmen, Karl Otto Götz, Gerhard Hoehme, Georges Mathieu, Ludwig Merwart, Emil Schumacher und Wols.

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Phototachismus? Den von mir entwickelten Phototachismus präsentierte ich erstmals 2009 in meiner Einzelausstellung „Augentümlich“ in München, Pasinger Rathaus, neben einer weiteren von mir erarbeiteten Technik, die ich „Speedographie“ nenne. Diese beiden Techniken entwickle ich stetig weiter, sie wurden seitdem in diversen Ausstellungen präsentiert. (siehe www.d-design.de) Pressestimmen zur Ausstellung „Augentümlich“ „Filigrane, verwirrende Fotokunst: Der Münchner Künstler Max Ott hat den Dreh raus... Hingehen!!!!“ (Abendzeitung, München, 12.8.2009) „...Mit bewussten Verzerrungen, Bildmontagen und mit raffinierter Lichtführung gelingt es Ott dabei, das für ihn Eigentümliche und Ungewöhnliche dieser Orte freizulegen. Die Besucher seiner Ausstellung lädt er dazu ein, vielfach bekannte Orte einmal mit anderen Augen zu betrachten. Bei vielen seiner Bilder stellt sich dem Betrachter die Frage, ob es sich wirklich um Fotografien oder eher um Gemälde handelt, die dem Surrealismus, der Pop Art oder der freien Malerei entsprungen sein könnten....“ (Süddeutsche Zeitung, 23.07.2009)

4 Beispiele aus der Ausstellung „Augentümlich“ 2009

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Empfangshalle: die Werke

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Empfangshalle: die Werke

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Empfangshalle: die Werke

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Empfangshalle: die Werke

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Empfangshalle: die Werke

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Empfangshalle: die Werke

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Empfangshalle: die Werke

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Empfangshalle: die Werke

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B체ror채ume: die Werke


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Das fertige Geb채ude mit den Werken:

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Max Ott, * 1967 in München. Photograph, Illustrator und Grafikdesigner, Dozent für Design an der Hochschule München und Ifog-Akademie, München. 1988-1989 Studium an der Freien Kunstschule, Prof. Seeger, München. 1990 Gruppenausstellung in Budapest. 1993 Diplom Kommunikationsdesigner FH München. Seit 1993 selbständiger Designer im Bereich Kunst, Fotodesign, Illustration. 1993 Einzelausstellung „Stadtszenen“, Pasinger Fabrik, München. 1994 Einzelausstellung „Stadtszenen“, Café Freiraum, München. 1994 Gruppenausstellung, Feierwerk, München. 1995-2000 Illustrator und künstlerisch-graphischer Leiter (1999) bei DerHörVerlag, München. seit 1995 Dozent an der FH München, Betreuung mehrerer, teils preisgekrönter Diplomarbeiten mit den Schwerpunkten Fotodesign, Animation, Illustration und Flashdesign. 1998 Auszeichnung „Top 100-Illustrator“, Designers Digest. 1999 Mehrseitiger Artikel in „Designers Digest“, 12/99. Seit 2001 Dozent für Graphik, 3D-Design, Fotodesign an der IFOGAkademie, München. 2002-2008 Illustrator für die Zeitschrift „Musikexpress“. Seit 2007 Artdirector und Szenenfotograf für Junges Schauspielensemble, München. 2008 Illustrator für „Sounds by Rolling Stone“. 2008/09 große Ausstellung „gezeichnet: Ott“, Pasinger Fabrik, München. Juli-August 2009 Ausstellung „Augentümlich“, Pasinger Rathaus, München. Bestes Presse-Echo beider Ausstellungen in Süddeutscher Zeitung, Münchner Abendzeitung und Münchner Merkur. Seit Herbst 2009 Auftragsfotografie für das Bauprojekt Pasingarcaden, München, Kunde mfi, Essen, Bildband 1, erschienen 2010, Bildband 2 erschienen 2011. Bildband 3,4 und 5 erschienen 2013 Gestaltung von 20 Glasfassadenelementen mit Münchenmotiven zusammen mit Daniel Bergs. März 2010 Gruppenausstellung „Popsurrealismus und Urban Art“, Galerie Richter&Masset, München. Juli-September 2010 Ausstellung „Best of Augentümlich“- Pasinger Fabrik, München. September 2010 Ausstellung der Speedographien „Wiesendelic: Oktoberfest, Rausch und Taumel“, Pasinger Fabrik, München. Dezember 2010 Ausstellung „Chiemsee, seen by Max Ott“, Hypovereinsbank, München. Januar 2011 Ausstellung „Nymphenburg, seen by Max Ott“, Hypovereinsbank, München. September 2011 Gruppenaustellungen „kl2-Schloss Linderhof“ mit dem New Yorker Maler Paul Ching-Bor, Ander Art, München und Ebenböckhaus, München

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Februar 2012 Ausstellung „Phototachismus und Speedographie“ im Rahmen der Munich Creative Business Week, MCBW Juli 2012 Ausstellung „Hauptstadt“ in der Hypovereinsbank, München Juli 2012 „pasingarcaden-construction“ Multimediashow Pasingarcaden, München September 2012 Ausstellung „Paris“ in der Hypovereinsbank, München. Oktober 2012 „Kunst am Bau“ 13 Großformatige Phototachistische Werke und 50 Photographien für die neue Firmenzentrale von Allguth, München. November 2012 Ausstellung „Eingemachtes“ im Atelier Erzgießereistraße 1, München, zusammen mit der Photographin Susanne Krauss April 2013 Gruppenausstelung „Menschen in Pasing“, München, Pasinger Fabrik. April 2013 Gruppenausstelung „Bewahren/Umbruch“ mit 13 phototachistischen Werken, München, Pasinger Rathhaus. Mai 2013 Ausstellung „Maydays“ 4 Vernissagen in 4 Wochen, im Atelier Erzgießereistraße, München, zusammen mit der Photographin Susanne Krauss. Dort Präsentation der Zyklen: „One Hour Photo“ , „Savage Stage“, „Demotion“ und „Human Landscapes“ Juni 2013: Ausstellung „Phototachismus“ in der Hypovereinsbank, München

Weitere Informationen unter: www.D-Design.de www.artack.de http://baustellenkunst.d-design.de www.krauss-und-ott.blogspot.de Alle Photographien und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Nachdruck der Arbeiten nur nach Genehmigung des Autors. Limitierte, signierte Fineartprints der abgebildeten Arbeiten aus diesem Buch und auf der Website sind auf www-D-Design.de bestellbar. Stand: Juni, 2013

Impressum: Layout und Fotografie: Max Ott, München 1. Auflage: 300 Exempare Druckerei: Frick Werbeagentur, Krumbach


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Max Ott | Phototachismus Allguth Headquarter, 13 Artworks, 50 Photoprints Š max ott, 2013, www.d-design.de


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