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Mode, die Lust macht

Die Zürcher Modeszene wäre nur halb so spannend ohne Julian Zigerli, dessen Kreationen durch knallige Prints und subtile bis explizite Provokation au!allen. Mit seiner neuen Tom of Finland-Kollektion treibt er das Spiel auf die Spitze: Klamotten mit Penis-Prints, Umhängetaschen mit Sexszenen oder Dessins, die hypermaskuline Körper zeigen – typisch Tom of Finland, der legendäre finnische Künstler, dessen Werke ikonisch für die schwule Ästhetik des 20. Jahrhunderts sind.

Warum man das braucht? Weil es Spass macht, weil es provoziert, weil es Statements in die Ö!entlichkeit trägt. Statt auf homöopathisch dosierte Regenbogensymbole setzt diese Linie auf unmissverständliche Erotik. Damit ist sie ein Fashion-Manifest dafür, sein Queersein laut zu feiern. Wer sich traut, sticht garantiert aus der Masse hervor und erinnert an die Subkultur, die Tom of Finland einst mitbegründet hat.

! Die Kollektion ist erhältlich auf julianzigerli.com und im Shop am Rindermarkt 14 im Zürcher Niederdorf.

Glamourös, verträumt und exzentrisch

Ein verlängertes Wochenende in Paris im Frühling? Nicht gerade groundbreaking, aber es gibt Dinge, die einfach immer gut sind. Um den Aufenthalt dennoch zu einem ganz eigenen Erlebnis zu machen, steigt man am besten im Hotel Le Grand Mazarin ab.

Hier taucht man in eine andere Welt ein – irgendwo zwischen Wes Anderson und «The White Lotus». Mitten im Marais, nur einen Sprung vom Centre Pompidou entfernt, entfaltet sich hier ein exzentrisches Interieur, das man wohl am ehesten als glamourös-verträumt bezeichnen kann.

Natürlich trägt auch die Lage viel zum Reiz bei: Das Marais ist ein Zentrum queeren Lebens, voller Vintage-Boutiquen und kleiner Restaurants aus aller Welt. Im Le Grand Mazarin lässt sich dieser kosmopolitische Vibe auf Schritt und Tritt spüren – ein MichelinStern-Koch sorgt für einen Mix aus israelischen, osteuropäischen und französischen Einflüssen, und im hoteleigenen Kabarett erlebt man ein Nachtprogramm, das herrlich dekadent wirkt.

! Infos: legrandmazarin.com

HOTEL LE GRAND MAZARIN PARIS

REPTILE DYSFUNCTION

Retro-Resortmode trifft auf Gayspirit

Wessen Herz schon länger für «The White Lotus» schlägt – Mord, Intrigen, Luxus und jede Menge sexuelle Spannung inklusive –, wird in der neuen Sta!el kaum um die prachtvolle Resortmode herumkommen, die das schwule Publikum in Begeisterung versetzt. Das O!-White-Hemd «Reptile Dysfunction» von Tombolo ist dabei zum heimlichen Star geworden: In einer Folge trägt Sam Nivola (als Lochlan Ratli! ) diese Kreation, die eine witzige Mischung aus Alligator-Motiven und floralen Stickereien bietet. Ein augenzwinkerndes Statement, das auf den ersten Blick heiter wirkt, aber mit dem ironischen Namen ein ganzes Stück Queerness heraufbeschwört. Dass derweil Marken wie Casablanca oder Jacquemus die Glamour-Front der Retro-Resortmode anführen, irritiert das New Yorker Label Tombolo kein bisschen. Es hat sich in den letzten Jahren mit einem klaren Konzept hervorgetan: Vintage-Glamour, der einen Hauch 1960er-Jetset beschwört, jedoch so präsentiert wird, dass auch Gen Z und trendbewusste Celebrities Feuer fangen. Das Zusammenspiel von Agoya-Muschelknöpfen, tiefblauer Ziernaht und lässig-verspielter Animal-Ästhetik ergibt einen Look, der an italienische Strandclubs erinnert und gleichzeitig wie gemacht ist für moderne City-Szenen. Und genau darum schreit das Reptile Dysfunction-Hemd nach diesem Sommer – wer es trägt, hat den perfekten Mix aus Resort-Lässigkeit, Humor und einer ordentlichen Portion schwulem Selbstbewusstsein im Gepäck.

⊲ Erhältlich auf tombolocompany.com für ca. 130 CHF.

Surfer-Flair in der Wohnung

Der Frühlingsputz steht an. Doch wie beherrscht man das heimische Chaos am besten, ohne dabei auf langweilige Regalwürfel zu setzen? Die Lösung: Das «Swell Wall Catchall» von Designerin Anna Dawson. Diese Wandinstallation kombiniert geschwungene Haken für Jacken und Schals mit tieferliegenden «Taschen» für Schlüssel, Portemonnaie oder Smartphone. Die Idee stammt aus dem Surferalltag: Wer im Alltag Ordnung halten muss, möchte trotzdem ein wenig Beach-Vibe spüren.

Nicht nur Surfwachs und Fahrradschläuche lassen sich hier verstauen – auch im Grossstadtdschungel erweist sich die Swell Wall als kleines Kunstwerk. Das Spiel aus zarten Wellen und weichen Kanten schmeichelt jedem Flur und befreit einen von der ewigen Suche nach dem Schlüssel. Zudem wirkt das Stück angenehm minimalistisch, ist aber dennoch ein Eyecatcher – ideal für alle, die Funktion und Formsprache miteinander vereinen möchten.

! Erhältlich auf ilovedesign.shop für 110 CHF.

SWELL WALL

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