eat! berlin Magazin 2026

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EDLER GENUSS IN HÖCHSTER QUALITÄT

feel the sparkle of life . Premium Cuvée veredelt nach der „Méthode Traditionnelle“ . 18 Monate auf der Flasche gereift . Meisterhafte Komposition aus Chardonnay und Pinot Noir . Stilvolle und elegante Ausstattung mit luxuriöser Geschenkdose

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VERANSTALTUNGEN

ZUM HERAUSSCHNEIDEN

T HE NUMBER IN THE BEAST 8

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 139,D ICKE DINGER DINNER 9

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 279,C ATCH OF THE DAY 12

3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (VDP.Schlossgut Diel) 69,Fr. 20.2. 10, 12, 53

R EIF FÜR’S BRIKZ 10

5-Gang-Menü mit 10 Weinen 199,C ATCH OF THE DAY 12

3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (VDP.Weingut Dr. Crusius) 69,H OT-POT-CAST BLINDFLUG 53 DIE eat! berlin PODCASTREIHE Live-Podcast

21.2. 12, 13 – 14

C ATCH OF THE DAY 12

3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (Domaine de Savagny) 69,K NOLLE FAHRT VORAUS ( MASSIMOS TRÜFFEL TOUR ) 13 HAFEN NR. 1: FRÜHSTÜCK 3000

4-Gang-Trüffel-Frühstücksmenü mit Sektbegleitung 99,TAGESSPIEGEL – B LIND DATE 14

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 159,So. 22.2. 12, 16 – 21

C ATCH OF THE DAY 12

3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (VDP.Weingut Battenfeld-Spanier & VDP.Weingut Kühling-Gillot) 69,F ÜR ABGEBRÜHTE SCHAUMSCHLÄGER 16

Kaffee Workshop mit Begrüßungssekt 69,G ENUSSVOLLES KINO 17

NIKODEMUS BERGER IM RAUSCH DER STERNE

4-Gang-Menü und der Film Burnt – im Rausch der Sterne 99,B LIND – SECHS WEINE, V IER SOMMELIERS 19

Blindprobe von 6 Weinen 59,J INOK & DIE KUNST DES FERMENTIERENS 20

8-Gang-Menü mit Weinbegleitung 199,S EKTAKULÄR – DIE SCHAUMWEINVERSCHWÖRUNG 21 5-Gang-Menü mit Crémantbegleitung 189,-

Mo. 23.2. 12, 23 – 24

C ATCH OF THE DAY 12

3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (Raritätenverkostung mit Bernhard Moser) 89,E IN EINGESPIELTES TEAM 23

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung 179,K LASSIK TRIFFT KANTE 24

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung 222,-

Di. 24.2. 12, 25 – 32

C ATCH OF THE DAY 12

3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (VDP.Weingut Beurer) 69,P RAGMATISCH, PRAKTISCH, GUT 25

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung 179,L EHRREICHELT – ÜBER SCHÜLER UND LEHRE R 27

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 175,-

S PIZZA PIZZA – TASTE BEFORE TAKE-OFF 28 Mehrgängiges Pizza-Menü 119,G EGEN DEN STROM 29 6-Gang-Menü mit Weinbegleitung 199,V OM ANDEREN UFER 31 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 189,K NOLLE FAHRT VORAUS ( MASSIMOS TRÜFFEL TOUR ) 32 HAFEN NR. 2: MEROLD 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 199,Mi. 25.2. 12, 33 – 40

C ATCH OF THE DAY 12 3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (VDP.Weingut Hey) 69,C LINTON'S S UR MER – LORENZ UND SAUL IM DUETT 33 4-Gang-Menü mit Weinbegleitung 189,G ENERATIONSWECHSEL 35 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 199,D AS BLAUE VOM HIMMEL! 37 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 179,H IMMEL ÜBER BERLIN – EINE HOMMAGE AN OMA GERDA 38 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 299,K ORALLE, RIFF & SEENPLATT E 39 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

L E TOUR DE FRANCE 40 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

C ATCH OF THE DAY 12 3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (VDP.Weingut Fürstlich Castell`sches Domänenamt) 69,KOJI, KARMA & KEGELBAHN –EIN ABEND ZWISCHEN FERMENT UND FERNOST 41 6-Gang-Menü mit Sakebegleitung

G UI- lty PLEASURE 42 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 175,B UTT BEI DIE FISCHE 43 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 139,K NOLLE FAHRT VORAUS ( MASSIMOS TRÜFFEL TOUR ) 45 HAFEN NR. 3: SCHMIDT Z&KO 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 199,G ROSSE BORDEAUX – BERLINER LÄSSIGKEIT 46 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 165,-

Fr. 27.2. 12, 47 – 53

C ATCH OF THE DAY 12 3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (Weingut Siener) 69,S UNNY SIDE – SÜDAFRIKA IN FRIEDRICHSHAIN 47 5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 119,A DLON SIGNATURE AFTERNOON TEA 49

NACHMITTAG MIT PERLEN

Afternoon Tea inkl. 2 Gläsern Moët-Chandon Champagner 99,H EIMATABEND IM HEIMATHAFEN 51 4-Gang-Menü mit Weinbegleitung 98,B LEND 52

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung 139,H OT-POT-CAST DIE LETZTE FLASCHE 53 DIE eat! berlin PODCASTREIHE Live-Podcast

Sa. 28.2. 54 – 56, 12, 49

C ATCH OF THE DAY 12

3-Gang-Menü mit Weinbegleitung

(VDP.Weingut Clemens Busch & Domaine Flo Busch) 69,-

A DLON SIGNATURE AFTERNOON TEA 49

NACHMITTAG MIT PERLEN

Afternoon Tea inkl. 2 Gläsern Moët-Chandon Champagner 99,-

K NOLLE FAHRT VORAUS ( MASSIMOS TRÜFFEL TOUR ) 54

HAFEN NR. 4.: THE CORD

4-Gang-Menü mit Weinbegleitung 199,M WMW 55

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung 220,T RÜFFEL ÜBER DER SPREE 56

4-Gang-Menü mit Weinbegleitung 200,So. 1.3. 6, 12, 57 – 62

S PARKLINGB! – BERLINS ERSTE SCHAUMWEINMESSE 6, 7 Schaumweinmesse 19,-

C ATCH OF THE DAY 12

3-Gang-Menü mit Weinbegleitung (VDP.Weingut Ökonomierat Rebholz) 69,M EER, WEIN UND MEHR WEIN 57 6-Gang-Menü mit Weinbegleitung 175,-

S MOKE ON THE WATER 59

4-Gang-Menü mit Weinbegleitung 189,4 S TERNE FÜR EIN HALLELUJA 60 6-Gang-Menü mit Weinbegleitung 250,P OTS, RITZ & SCHIMKOWITSCH 61 6-Gang-Menü mit Weinbegleitung 225,D ÉJEUNER DE PARIS – MITTAGS WIE GOTT IN BERLIN 62 Mehrgängiges Menü mit Crémant und Wein 139,Mo.

S PARKLINGB! – BERLINS ERSTE SCHAUMWEINMESSE 6, 7 Schaumweinmesse (für Fachbesucher)

IMPRESSUM

Herausgeber: eat! berlin GmbH

Goethestr. 71 10625 Berlin

Telefon: +49 (0)30 2345 6845

mahlzeit@eat-berlin.de

V.i.S.d.P.: Bernhard Moser

Heft-Konzeption & Gestaltung: Mattheis. Werbeagentur GmbH www.mattheis-berlin.de

Autor dieser Ausgabe: Bernhard Moser

Redaktion: eat! berlin

Fotografien: Sofern nicht anders angegeben: eat! berlin

printed by: PIEREG Druckcenter Berlin GmbH

Der Nachdruck ist nur mit Genehmigung des Herausgebers zulässig. Alle Informationen werden nach bestem Wissen und Gewissen, jedoch ohne Gewähr für die Richtigkeit, gegeben. Änderungen vorbehalten. Stand: 19.11.2025. Das komplette Programm mit allen Terminen & Preisen unter: www.eat-berlin.de

Sie kümmern sich um Ihre Gäste – wir kümmern uns um den Rest!

Ob Gala, Messe oder Gartenfest – wir liefern, was Sie brauchen, um Ihre Gäste zu begeistern. Unser Mietsortiment bietet unzählige Möglichkeiten: von stilvollem Porzellan über Gläser und Besteck bis hin zu professionellen Küchengeräten und Mobiliar. Dazu erhalten Sie unseren Komplett-Service: zuverlässig, flexibel und individuell abgestimmt auf Ihren Bedarf.

Bei ProfiMiet gilt ein klares Preismodell: 16 Cent für die Miete und 16 Cent für das Spülen – unabhängig davon, ob Sie Glas, Porzellan oder Besteck mieten. Optional können Sie unser Sicherheitspaket für 8 Cent pro Teil hinzubuchen. So wissen Sie von Anfang an genau, womit Sie rechnen können –transparent, fair und verbindlich. Keine versteckten Kosten.

In Berlin steht Ihnen Nadine Karger, Niederlassungsleiterin, gemeinsam mit Kay Mewes, ihrem Stellvertreter, zur Seite. Mit Leidenschaft für Events, Liebe zum Detail und echter Hands-on-Mentalität sorgen sie dafür, dass jedes Event reibungslos gelingt.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage!

So abwechslungsreich wie unser Kundenportfolio, so leistungsstark ist auch unser Spektrum als Druckerei in Berlin-Marienfelde mit 55 Mitarbeitenden und einer der höchsten Produktionstiefen in der Region.

n Offsetdruck n Digitaldruck n große  + kleine Auflagen n Klebebindungen, Heften + Falzen   n Konfektionierung n Logistik + Versand n Grafikdesign

VORWORT LIEBE

EBESUCHER:INNEN DES FESTIVALS!

s ist schon bemerkenswert: Immer dann, wenn die Zeiten besonders turbulent sind, feiern wir am ausgiebigsten. Vielleicht liegt das in der Berliner DNA – schließlich war das Leben hier selten langweilig, und Krisen hatten wir genug. Aber gerade das hat uns gelehrt, wie man trotzdem lacht, tanzt, trinkt und genießt. Vielleicht sogar deshalb.

Und so steht auch die eat! berlin wieder im Zeichen jener wunderbaren Berliner Haltung: Wir nehmen das Leben ernst –aber nicht zu sehr. Wir wissen, dass gute Gesellschaft, gutes Essen und gute Weine keine Flucht sind, sondern ein Ausdruck von Lebensfreude und Kultur. Und Kultur, das ist Berlin!

Während anderswo noch diskutiert wird, wie man das Leben besser organisie-

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ren könnte, organisieren wir hier lieber schon mal das nächste Menü. Apropos: 2026 ist wieder Wahljahr in Berlin. Wir hoffen auf eine Regierung, die versteht, dass Kultur, Feiern und Lebensfreude kein Luxus, sondern Lebenselixier sind. Dass ein gutes Berlin-Gefühl nicht aus Paragraphen und Miesepetrigkeit entsteht, sondern aus Begegnungen, Musik, Kulinarik – und aus einem Glas, das nie ganz leer ist. Und man darf nicht vergessen: Kulinarik und Tourismus … das sind die Motoren, die das Berlin-Schiff in Fahrt halten.

In diesem Sinne: Stoßen wir an auf unsere Stadt! Auf ihre Köchinnen und Köche, Winzerinnen und Winzer, Gastgeberinnen und Gastgeber – und auf alle, die wissen, dass man mit einem vollen Herzen (und Teller) besser durch jede Krise kommt.

WIR SIND MITBEGRÜNDER DER EAT! BERLIN.

MIT DIESEM MAGAZIN HALTEN SIE EINE GESCHMACKSPROBE UNSERER ARBEIT IN DEN HÄNDEN.

Wenn draußen die Welt ein bisschen schwankt, rühren wir einfach kräftiger um – und servieren noch mehr Ideen, Genuss und Lebensfreude. Wir planen, als gäbe es ein Morgen und wenn es doch keines gibt, dann feiern wir halt irgendwann anders weiter.

Ihr

Bernhard Moser Intendant eat! berlin

SCHAUMWEIN MAGAZIN

BERLINS ERSTE SCHAUMWEINMESSE

IM AXICA KONGRESS- UND TAGUNGSZENTRUM AM BRANDENBURGER TOR

Publikumstag

AXICA Kongress- und Tagungszentrum Pariser Platz 3 | 10117 Berlin 12.00 – 18.00 Uhr 19,So. 1.3.

inkl. Verkostung aller ausgestellten Sekte sowie Wasser und Kaffee in der Lounge der Berliner Sparkasse.

Deutschland liebt es spritzig. Nirgendwo sonst auf der Welt wird so viel Schaumwein getrunken wie hier: rund 3,2 Liter pro Kopf und Jahr, das sind etwa 400 Millionen Flaschen, die jährlich in deutschen Kehlen verschwinden. Wenn das kein Grund ist, der Perlage eine Bühne zu bauen! Mit SparklingB! bringen die eat! berlin, die Weinschule-Berlin und das Schaumweinmagazin von Nicole Wolbers die erste große Schaumweinmesse nach Berlin. Bernhard Moser und Nicole verbindet eine echte Leidenschaft für Schaumwein – daraus entstand ihre Idee zu diesem neuen Format.

Zwei Tage lang – am 1. und 2. März –dreht sich in Berlin alles um Bubbles und brutale Begeisterung. Der Sonntag gehört den Genießerinnen, die sich durch

Wie hoch ist der Druck in einer Sektflasche?

das sprudelnde Angebot probieren dürfen. Der Montag ist dann dem Fachpublikum vorbehalten: Händler*innen, Sommelier(e)s und Journalist*innen treffen sich, um neue Entdeckungen zu machen und Kontakte zu knüpfen.

Natürlich feiern wir den deutschen Sekt besonders. Denn der hat in den letzten Jahren einen erstaunlichen Imagewandel hingelegt. Was früher hauptsächlich in der Hand der Industrie war, ist heute feine Handwerkskunst mit Charakter. Immer mehr Winzer*innen vergären ihre Grundweine selbst, setzen auf traditionelle Flaschengärung und geben dem

Ein Glas Schaumwein enthält ungefähr 49 Millionen Bläschen.

Was bedeutet

Brut Nature?

Sekt die Aufmerksamkeit, die er verdient. Namen wie Raumland, Griesel, Schloss Vaux oder Sekthaus Krack haben gezeigt, dass deutsche Perlage international mithalten kann – und das mit Stil, Herkunft und Anspruch. Natürlich haben wir auch in diesem Jahr wieder einige sehr besondere Schaumweinveranstaltungen im eat! berlin Programm versteckt. Diese Messe ist nämlich nur die konsequente Fortsetzung unserer ganz persönlichen Liebe zum Mousseux.

Aber die SparklingB! denkt größer: Internationale Aussteller*innen bringen Champagner, Crémant, Cava und Franciacorta mit, und sogar ein paar wilde PetNat-Produzent*innen haben ihr Kommen angekündigt. Für alle, die PetNat bislang für einen Haustiertrend hielten: Das Kürzel steht für Pétillant Naturel – also natürlich sprudelnd. Der Wein wird ab-

gefüllt, bevor er mit der Gärung fertig ist, und macht seine Bläschen quasi im Schlaf. Keine Dosage, kein Schnickschnack, manchmal trüb, manchmal wild, immer ehrlich. Kurz: der Punk unter den Schaumweinen.

Welche Rebsorten sind für Champagner zugelassen?

So wird die SparklingB! zum Schaufenster einer neuen, modernen Sektkultur – offen, lebendig und selbstbewusst. Berlin war schon immer der Ort, an dem Trends ein Zuhause finden, bevor sie im Rest der Welt ankommen. Dass hier jetzt die erste große Bühne für Schaumwein entsteht, ist also nur logisch.

Wer also wissen will, wie die Zukunft prickelt, sollte sich am 1. März (Publikumstag) ein Glas schnappen – oder besser gleich mehrere. Und wer beruflich mit Wein zu tun hat, kommt am 2. März (Profitag) auf seine Kosten. Danach ist klar: Stillstand ist out. Es wird wieder gesprudelt, was das Zeug hält.

In welchem Land wird Cava hergestellt?

AXICA Kongress- und Tagungszentrum Pariser Platz 3 | 10117 Berlin 11.00 – 17.00 Uhr Akkreditierung und weitere Infos unter: mahlzeit@eat-berlin.de Mo. 2.3. 7

Fachbesuchertag

Alle weiteren Informationen zu Ausstellern und Programm finden Sie demnächst online unter www.eat-berlin.de

THE NUMBER IN THE BEAST

LOHSE UND DIE NAHE AM ALEX

Am Donnerstag, den 19. Februar, startet offiziell die diesjährige eat! berlin – und das gleich mit einem Knaller: der Eröffnung im brandneuen BEAST Berlin, direkt am Alexanderplatz. Zwei Tage, großes Aufgebot – mit Stil, Anspruch und Geschmack. Das BEAST ist kein gewöhnliches Restaurant. Es entstand im ehemaligen Pressecafé, einem geschichtsträchtigen Ort, dessen Fassade das bedeutende Emaille-Kunstwerk „Die Presse als Organisator“ des DDR-Künstlers Willi Neubert schmückt. Hinter der Karl-Liebknecht-Straße 29 eröffnet sich nun ein Raum zwischen Vergangenheit und Gegenwart: urban, barorientiert, loungehaft, mit Terrasse, Blick und Atmosphäre.

Küchenchef Philipp Bergk war zuvor in Top-Häusern wie dem Borchardt und dem Root im Telegraphenamt tätig. Im BEAST präsentiert er ein asiatisch inspiriertes, international geprägtes Konzept mit Fokus auf Premium-Fleisch, klaren Aromen und innovativen Beilagen. Sein Credo: Jede Zutat zählt – Haupt- und Nebenrollen auf dem Teller gibt es nicht mehr. Für die Eröffnung haben wir einen der ganz Großen eingeladen: Christian Lohse. Der Mann, der das legendäre Fischers Fritz mit zwei Michelin-Sternen in die Berliner Spitzenküche führte, steht für klassische französische Haute Cuisine – präzise, tiefgründig, kompromisslos. Gemeinsam mit Bergk bringt er zwei Welten auf einen Teller: Asien trifft Frankreich, Struktur trifft Leidenschaft.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung BEAST Berlin Karl-Liebknecht-Straße 29 | 10178 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

Kein gewöhnliches Dinner, sondern eines der großen Highlights des Festivals.

Und weil große Küche ohne große Weine nur die halbe Wahrheit ist, kommt die vinophile Begleitung aus einer der span-

nendsten Regionen Deutschlands: der Nahe. Sylvain Taurisson-Diel vom VDP. Schlossgut Diel bringt an diesem Abend nicht nur Riesling, sondern elegante, komplexe und dichte Burgunder mit –den Weltruf erwarb sich das Weingut vor allem auch mit diesem Weinstil. Rebecca Crusius vom VDP.Weingut Dr. Crusius ergänzt das mit charakterstarken Weißweinen und feinen Auxerrois-Interpretationen. Gemeinsam sorgen sie für Frische, Tiefgang und Textur im Glas – die perfekte Begleitung zu Bergk und Lohse.

Von der Architektur über die Atmosphäre bis zur Küche: Im BEAST passt alles – und doch ist hier nichts gewöhnlich. Zwei Tage. Zwei Küchen. Eine Location. Großes Erlebnis.

BEAST Berlin
Fotos:
Philipp
Bergk:
© Florian
Kroll
Christian Lohse
Philipp Bergk

DICKE DINGER DINNER

Es gibt diese Abende, an denen man spürt: Heute wird’s nichts mit Zurückhaltung. Heute darf es krachen, duften, tropfen, glänzen. Heute geht’s ums große Ganze – und zwar im wahrsten Sinne. Als Küchenchef Dominik Obermeier beim letzten Mal beschlossen hat, mal nicht Filetstückchen zu ziselieren oder Schäumchen zu streicheln, sondern das Messer an ganze Tiere, ganze Fische, ganze Stücke anzulegen, war das Echo so überwältigend, dass wir nur eine logische Konsequenz ziehen konnten: Wir bringen die „Dicken Dinger“ zur eat! berlin

Denn wenn ein ganzer Thunfisch auf die Anrichte gehievt wird, wenn die goldene Kruste eines Spanferkels knackt oder der Duft eines Hirschrücken-Wellington verführerisch aus dem Ofen zieht, dann wird das Essen zur Inszenierung. Zum gemeinsamen Erlebnis. Zum Fest. Jeder Gast bekommt dabei natürlich seine Scheibe vom großen Ganzen – ganz gleich, ob vom Meer, vom Land oder aus dem Wald.

Das Menü selbst ist eine Hommage an die Großzügigkeit – an Produkte, die nicht kleckern, sondern klotzen. Es beginnt mit einem Straußenei, das wir mit Imperialkaviar und geräuchertem Spinat krönen – ein Auftakt, der irgendwo zwischen dekadent und genial oszilliert. Dann folgt ein Stück maritime Nostalgie: Gelbflossenmakrele, die wir als Flammkuchen interpretieren – knusprig, rauchig, mit einem Hauch französischer Nonchalance.

Do. 19.2.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Passauer Straße 5-7 | 10789 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

Es bleibt herzhaft, üppig, ehrlich. Ein Duroc-Schwein wird zur Hauptrolle in einem Cassoulet, das so duftet, als hätte man in Südfrankreich das Fenster aufgemacht. Danach zieht der Hirschrücken Wellington auf: Blätterteig, Portweinjus, Trüffel – große Oper auf dem Teller. Und zum Schluss, weil große Dinge auch ein süßes Ende brauchen, servieren wir „Amour Chaud“ – eine Eistorte, die wie eine Viennetta anmutet, sich aber in Kirschen verliert.

Damit das alles nicht allein dasteht, schenken wir ein, was der Flaschenhals hergibt – und der ist in diesem Fall ziemlich groß. Bei uns kommt nichts unter Doppelmagnum auf den Tisch. Wir lieben das Zischen, wenn der Korken einer Mathusalem wegspringt, das Gluckern, wenn sechs Liter Sekt in Bewegung geraten. Zum Aperitif öffnen wir einen Saumur Brut „Saphir“ Mathusalem von Bouvet Ladubay – ein Wein, der mit feiner Perlage und viel Charme das Versprechen des Abends einlöst. Da-

nach folgt ein Pouilly Fumé „Léon“ Mathusalem von Didier Pabiot von der Loire, Jahrgang 2023: mineralisch, elegant, mit jener frischen Kraft, die große Produkte noch größer macht. Und schließlich ein Ventoux „Quintessence“ Rouge Mathusalem von Château Pesquié, Rhône 2022 – warm, tief, mit jenem leisen Nachhall, der das Gespräch am Tisch noch eine Stunde länger trägt.

Und wo könnte dieses Fest des „Großen und Ganzen“ besser stattfinden als in der Brasserie Colette? In diesem eleganten Refugium an der Berliner Passauer Straße trifft französische Lebenslust auf Berliner Gelassenheit. Hier wird nicht nur gekocht, sondern zelebriert: mit warmem Licht, glänzenden Gläsern und einem Service, der Charme hat, ohne sich wichtig zu machen. Das Colette ist jener Ort, an dem man sofort ein wenig aufrechter sitzt, weil man spürt, dass hier Kulinarik mit Haltung serviert wird – und genau hier bekommen die „Dicken Dinger“ ihren großen Auftritt. 9

Brasserie Colette
Dominik Obermeier

REIF FÜR’S BRIKZ

Es gibt Weinabende. Und es gibt Weinabende mit Arne Anker. Wer den Küchenchef des Restaurant Brikz kennt, weiß: Wenn er sich „ein Menü für gereifte Grand Crus“ wünscht, wird das kein gemütlicher Plausch mit einem Glas Riesling. Das wird ein Aromenfeuerwerk, ein sensorischer Showdown zwischen den Jahrgängen – jung gegen alt, 2020er gegen 1983er, Teenager gegen erfahrene Gentlemen.

An Arnes Seite: Salomé Lenne-Stohrer, Elsass-Expertin bei Le Grand Chais de France. Sie bringt flüssige Legenden mit, die schon in Flaschen lagen, als in Berlin noch Telefone Wählscheiben hatten und die im Osten abgehört wurden. Gemeinsam haben die beiden beschlossen, der Wahrheit über die großen Elsässer Lagen auf den Grund zu gehen – und zwar mit vollem Glas.

Die Idee: Zu jedem Gang gibt’s zwei Weine. Einer frisch, einer gereift. Einer spritzig, einer mit Geschichten. Die Weine kommen aus den besten Grand-CruLagen des Elsass – von Maison Klipfel, Domaine André Lorentz, Arthur Metz und der Domaine Viticole de la Ville de Colmar. Alles Namen, die bei Sommeliers leicht nervöses Zucken in der rechten Augenbraue auslösen.

Und weil Arne kein Mann für halbe Sachen ist, hat er die passenden Gerichte gleich mitgeliefert. So gibt es eine Kombination aus Auster, Myonga und Crè-

me Double – das klingt wie ein Date zwischen Tokio und Straßburg. Der Aal „Grün“ mit Senffrüchten und Petersilie entführt uns hingegen in den Spreewald. Dann kommt Brot, und das ist so gut, dass man kurz vergisst, dass noch Entrecôte & Guanciale mit Karotte und Kirsche folgt. Und am Ende? Oma Ernas Saure Sahne Mousse mit Rumtopf – weil Arne eben nicht nur Sterneküche kann, sondern auch Kindheitserinnerungen, wobei wir hoffen, dass Arne damals am Rumtopf nur schnuppern durfte.

5-Gang-Menü mit 10 Weinen Restaurant Brikz

Weine kommen. Das Elsass ist für sie keine Region, sondern ein Lebensgefühl zwischen Weinberg und Witz. Sie kennt die Grand Crus wie andere Leute ihre Familienmitglieder – inklusive der schrulligen Onkel aus den 70ern, die heute erstaunlich charmant schmecken.

So wird der Abend im Brikz ein bisschen wie ein Klassentreffen mit alten Flaschen: Manche erzählen endlos Geschichten, andere sind noch etwas verschlossen, und ein paar überraschen mit jugendlicher Frische. Nur, dass hier voraussichtlich keiner peinlich tanzt – höchstens der Wein im Glas.

Und wenn Arne am Ende mit einem zufriedenen Grinsen durch den Raum schaut, weiß man: Das Elsass hat gerade Charlottenburg besucht. Und es hat sich blendend benommen.

Grolmannstraße 53/54 | 10623 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr 199,Fr. 20.2.

Der Spitzenkoch hat einiges gesehen: gelernt im Landgasthof, gekocht bei Sergio Herman und Nick Bril, Stern erkocht im Pauly Saal, dann eigenes Ding aufgemacht – das Brikz in der Grolmannstraße. Dort serviert er das, was er will: saisonal, klug, frech und präzise.

Salomé Lenne-Stohrer sorgt derweil dafür, dass niemand vergisst, woher die

MEHR

GENUSS AUF HÖCHSTEM NIVEAU.

Die Jeunes Restaurateurs (JRE) stehen für kulinarische Meisterwerke und exzellentes Handwerk.

Sie setzen auf beste Zutaten, regionale Verbundenheit und gelebte Nachhaltigkeit. Als perfekte Gastgeber möchten sie für ihre Gäste unvergessliche kulinarische Erlebnisse schaffen.

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CATCH OF THE DAY

„Catch of the day“ heißt übersetzt: Fang des Tages. Und genau darum geht’s bei dieser traditionsreichen Reihe des eat! berlin-Festivals – allerdings nicht um den Fang aus dem Wasser, sondern um den Fang aus dem Kalender. Das Festivalteam schaut jedes Jahr ganz genau hin, wer zufällig gerade in Berlin ist: welche Winzerinnen, welche Winzer, welche Schätze des guten Geschmacks sich im Netz fangen lassen. So entsteht ein Programm, das so spontan wie delikat ist – und manchmal fast zu gut, um wahr zu sein.

Im Carl & Sophie Spree Restaurant wird dieser Fang nicht am Abend serviert, sondern am Mittag. Während draußen die Sonne glitzert und die Boote vorbeiziehen, tischt Küchenchef Martin Höse ein 3-Gang-Menü auf, das perfekt zum hellen Tageslicht passt: leicht, elegant, mit feiner Würze und jener Nonchalance, die man sonst nur am Meer findet.

Jeder Mittag steht unter einem anderen Weinstern, denn vom 19. Februar bis 1. März 2026 geben sich hier große Namen der Weinwelt die Klinke in die Hand. Den Auftakt macht Sylvain Taurisson-Diel vom VDP.Schlossgut Diel – ein Klassiker von der Nahe, der zeigt, wie nobel Riesling funkeln kann. Es folgt Rebecca Crusius vom VDP.Weingut Dr. Crusius, ebenfalls von der Nahe, mit Weinen so klar wie ein Gebirgsbach. Am 21. Februar segelt dann französischer Wind über die Spree: die Domaine de Savagny aus dem Jura bringt elegante Chardonnays und einen Hauch Vin Jaune mit – Sonne inklusive.

Am 22. Februar steht ein Doppelfang ins Netz: Frank Schuber vom VDP.Weingut Battenfeld-Spanier und VDP.Weingut Kühling-Gillot, das Winzerpaar aus Rheinhessen, demonstriert eindrucksvoll, wie viel Charakter in biodynamischem Wein steckt. Einen Tag später (23. Februar) übernimmt Festivalleiter Bernhard Moser höchstpersönlich: Bei seiner Raritätenverkostung öffnet er Weine, die sonst wohl

Alle Termine vom Do. 19.2.– So. 1.3.

3-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Carl & Sophie Spree Restaurant

Alt-Moabit 99 | 10559 Berlin

Einlass: 12.30 | Beginn: 13.00 Uhr 69,-

niemand zu Gesicht bekäme – flüssige Legenden, vor allem aus Österreich und Deutschland.

Dann folgt Adrian Beurer vom VDP.Weingut Beurer (24. Februar) aus Württemberg, das VDP.Weingut Hey (25. Februar) wird von Alexander Hey präsentiert und Marius Walter kommt vom VDP.Weingut Fürstlich Castell`sches Domänenamt (26. Februar) aus Franken – drei Winzer, drei Regionen, drei Handschriften, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Am 27. Februar wird´s pfälzisch mit Peter Siener vom Weingut Siener, bevor am 28. Februar gleich zwei Buschs in Boot steigen. Clemens Busch vom VDP.Weingut Cemens Busch von der Mosel und sein Sohn Florian Busch mit seinen Weinen der Domaine Flo Busch aus dem Languedoc. Den Schlusspunkt am 1. März setzt das lagendäre VDP.Weingut Ökonomierat Rebholz, dessen Rieslinge mit Präzision, Strahlkraft und Tiefgang bestechen – fast wie ein perfekt gezogener Fischzug.

So wird aus jedem Mittag ein kleines Fest auf der Spree. Sonne, Wein, feine Küche und immer neue Gäste im Netz der Genussfreunde – das ist Catch of the day. Der Fang des Tages ist hier kein Zufall, sondern eine Haltung: Wer offen bleibt, für das, was kommt, hat die besten Chancen auf ganz große Entdeckungen.

19.02.2026 VDP.Schlossgut Diel 20.02.2026 VDP.Weingut Dr. Crusius

21.02.2026 Domaine de Savagny 22.02.2026 VDP.Weingut Battenfeld-Spanier & VDP.Weingut Kühling-Gillot 23.02.2026 Raritätenverkostung mit Bernhard Moser (89 €) 24.02.2026 VDP.Weingut Beurer 25.02.2026 VDP.Weingut Hey 26.02.2026 VDP.Weingut Fürstlich Castell`sches Domänenamt

27.02.2026 Weingut Siener 28.02.2026 VDP.Weingut Clemens Busch & Domaine Flo Busch 01.03.2026 VDP.Weingut Ökonomierat Rebholz

KNOLLE FAHRT VORAUS

HAFEN NR. 1: FRÜHSTÜCK 3000

Manche starten mit Müsli, andere mit Motivation – bei diesem Frühstück starten wir standesgemäß mit Massimo. Und mit Lukas Mann , dem Küchenchef des legendären Frühstück 3000, wo morgens nicht nur die Sonne aufgeht, sondern auch die Herdplatten glühen. Gemeinsam mit Trüffelpapst Massimo Ferradino und den perlenden Schätzen des traditionsreichen VDP.Weingut Reichsrat von Buhl bittet er zum vielleicht luxuriösesten Vormittag der Hauptstadt: einem Trüffelfrühstück, das nach Wochenende schmeckt, nach frischem Waldboden riecht und im Bauchnabel so schön prickelt.

Denn hier wird nicht einfach gefrühstückt, hier wird gelebte Leidenschaft serviert. Während draußen in Kreuzberg noch der Kaffee im Späti durchläuft, füllt sich der Raum mit diesem Duft – erdig, warm, verführerisch. Es zischt, brutzelt und knuspert, während der Sekt im Glas seine feinen Bläschen aufsteigen lässt. Man spürt sofort: Das wird kein gewöhnlicher Sonntag.

Lukas Mann und Martin Pöller kommen beide aus der Spitzengastromie. Sie fanden sich im legendären Adlon, bevor sie gemeinsam das Frühstück 3000 eröffneten. Lukas Mann ist Küchenchef, sein Team schichtet Rösti mit samtiger Trüffelcreme, setzt Stremellachs in Szene und lässt einen goldbraunen French Toast so verführerisch duften, dass man kurz vergisst, wie früh es ist. Dazwischen überzeugen ein hauchdünner Trüffelschinken auf knusprigem Brot und ein

mundwarmer Trüffelkäse, der auf der Zunge eine Geschichte von Luxus erzählt. „Nicht vegan möglich“ steht hier nicht als Warnung, sondern als Einladung zu allem, was Freude macht.

Massimo Ferradino bringt seine edlen Trüffel mit – kleine, erdige Wunderwerke, die mit Eleganz gereift sind und dem Frühstück eine ganz neue Dimension verleihen. Er erklärt mit Funkeln in den Augen, wie jede Knolle eine Persönlichkeit hat, wie sie aus dem Boden kommt und mithilfe gut ausgebildeter Suchhunde ihren Moment im Licht sucht.

Sa. 21.2.

4-Gang-Trüffel-Frühstücksmenü mit Sektbegleitung Frühstück 3000 – Kreuzberg Fromet-und-Moses-MendelssohnPlatz 9 | 10969 Berlin

Einlass: 11.00 | Beginn: 11.30 Uhr 99,-

Das VDP.Weingut Reichsrat von Buhl, in der Pfalz beheimatet, liefert dazu die perfekte Begleitung: Gegründet 1849 in Deidesheim, gehört es zu den angesehensten deutschen Winzeradressen. Ihre Sekte entstehen nach klassischer Flaschengärung, sie sind biozertifiziert und stammen aus Großen und Ersten Lagen mit Buntsandstein, Basalt und

kalkreicher Erde – Böden, die Charakter, Struktur und Eleganz geben. Unter der Leitung von Monika Schmid und Kellermeister Simone Frigerio setzt das Haus auf nachhaltige Qualität und stilistische Präzision. Ihre Sekte sind zart, elegant, mit Mineralität, angenehmer, an Brioche erinnernder Hefigkeit und Frische – eine ideale Liaison zu Trüffel, Brot und dem ersten Glas einer hervorragenden Mahlzeit.

Die Location im Kreuzberger Frühstück 3000 ist ein Rahmen, der relaxt genug ist, um sich fallen zu lassen, und gleichzeitig fest genug, um sich feiern zu lassen. Seit 2023 dort der zweite Standort eröffnet wurde, ist das Frühstück kein gewöhnliches mehr: Es wird zum Event.

Wenn um 11 Uhr die Gläser klirren, der Duft von Trüffel Raum gewinnt und Massimo mit der Reibe über die Teller gleitet, dann weiß man: Das Frühstück ist gestartet – doch es fühlt sich an wie der Beginn eines Abends voller Genuss. Dieses Zusammenspiel von Kruste, Knolle, Creme und Perlage lässt den Tag gut losgehen – und das Wochenende noch schöner erscheinen.

Massimo Ferradino
Monika Schmid – VDP.Weingut Reichsrat von Buhl
Martin Pöller und Lukas Mann

TAGESSPIEGEL –BLIND DATE

Es gibt Abende, die man nie vergisst – obwohl man anfangs gar nicht weiß, worauf man sich einlässt. Das Blind Date der eat! berlin ist so einer. Hier wird nichts verraten, nichts angekündigt, nichts ist vorhersehbar. Nur eines ist sicher: Es wird köstlich. Und aufregend.

Seit Jahren gehört das Blind Date zu den beliebtesten Veranstaltungen des Festivals. Kein Wunder – schließlich trifft man hier auf große Namen, aber erst im Nachhinein. In früheren Jahren standen etwa Thomas Bühner, Christoph Rainer, Daniel Schmidthaler oder Andreas Döllerer plötzlich in der Küche – meist zur völligen Überraschung des Publikums. Und an den Gläsern? Winzer wie Herbert Zillinger, Rings, Lubentiushof oder Domaine Comte de Thun haben hier schon ihre Spuren hinterlassen – oft inkognito, immer beeindruckend.

Das Erfolgsrezept ist einfach: Vertrauen. Und Neugier.

2026 lädt Martin Höse, Küchenchef des Carl & Sophie Spree Restaurants, erneut zum kulinarischen Blindflug ein. Höse, der seine Ausbildung und frühen Jahre in renommierten Berliner Häusern wie dem Restaurant 44 im Swissôtel verbrachte, kochte später unter anderem im Grill Royal, in der Gärtnerei und im

Sa. 21.2.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Carl & Sophie Spree Restaurant Alt-Moabit 99 | 10559 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr 159,-

Langosch. Er steht für präzises Handwerk, elegante Aromatik und eine Küche, die ohne Effekthascherei auskommt –klar, konzentriert, fein balanciert.

Doch wer diesmal an seiner Seite kocht, bleibt wie immer streng geheim. Vielleicht ein alter Hase mit Stern, vielleicht ein unentdecktes Talent mit Feuer im Herzen. Vielleicht jemand, der bisher kaum jemandem aufgefallen ist – bis zu diesem Abend. Nur eines ist sicher: Die Bühne ist bereit, und das Publikum darf staunen.

Auch der Winzer oder die Winzerin bleibt unter Verschluss. Man weiß nur: Die Weine sind handverlesen, pointiert und oft so eigenständig, dass sie schon vor der Enthüllung erraten werden. Vielleicht liegt ein Hauch von Schiefer in der Luft, vielleicht eine Spur Muschelkalk. Vielleicht auch einfach nur die prickelnde

Vorfreude, wenn das Glas eingeschenkt wird und niemand weiß, was gleich passiert.

Die Moderatoren des Abends verraten wir Ihnen natürlich schon mal: Freuen Sie sich auf Felix Denk und Ulrich Amling vom Tagesspiegel. Fachkundig, charmant und wortwitzig nehmen die beiden nach und nach die Protagonist*innen des Abends ins Gespräch und kümmern sich darum, dass Ihnen bestimmt nicht langweilig wird.

Fünf Gänge, fünf Weine, achtzig Gäste – und null Vorwissen. Das Blind Date ist ein Abend für Menschen, die sich gern überraschen lassen, die mit offenem Geist essen und trinken. Hier geht es nicht um Namen oder Sterne, sondern um das pure Erlebnis: das erste Aroma, das sich entfaltet, der Moment, in dem man merkt – Das ist etwas Besonderes!

Wenn dann am Ende die Namen gelüftet werden, geht ein Raunen durch den Raum. „Ach, der war’s!“ – ein Satz, der fast jedes Jahr fällt. Und jedes Mal mit dem gleichen Lächeln.

Denn am Ende zeigt dieses Format, worum es in der Gastronomie wirklich geht: Vertrauen ins Können. Mut zum Risiko. Und die Lust, sich von Geschmack verführen zu lassen.

Also – trauen Sie sich (und uns). Nehmen Sie Platz.

Vielleicht erleben Sie an diesem Abend Ihr ganz persönliches Blind Date mit dem besten Teller Ihres Lebens?

Carl & Sophie Spree Restaurant
Martin Höse

FÜR ABGEBRÜHTE SCHAUMSCHLÄGER

Kaffee ist längst mehr als ein Wachmacher – er ist ein Lebensgefühl, eine Wissenschaft, manchmal fast eine Religion. Bei den die espressonisten in der Zimmerstraße 90 darf man diesem Kult ganz entspannt und genussvoll begegnen. Am Sonntag, dem 22. Februar 2026, wird hier nicht nur geschnuppert, probiert und geschäumt, sondern auch gelacht, gefragt und entdeckt. Zwei Termine stehen zur Auswahl, jeweils für 15 Teilnehmer*innen: von 13.30 bis 15.30 Uhr und von 16.00 bis 18.00 Uhr.

Zur Begrüßung gibt’s erst einmal ein Glas Sekt – von der eat! berlin natürlich – bevor die Teilnehmenden eine kleine, aromatische Reise durch die Welt des Kaffees antreten. Nach einer kurzen Einführung teilt sich die Gruppe in drei Teams auf, die an den verschiedenen Stationen der Espressonisten rotieren. Vier Arten der Zubereitung stehen auf dem Programm: die klassische Espressomaschine mit kleiner Einführung in Latte Art, der gute alte Filterkaffee, die aromatische Mokkakanne und die praktische Aeropress.

Zwischen Crema, Mahlgrad und Brühzeit geht es aber nicht nur um Technik. Es geht um das Verständnis, wie die Bohne zum Charakter wird und warum Wasser, Druck und Geduld entscheidend sein können. Dabei darf man durchaus selbst Hand anlegen – schließlich schmeckt der eigene Cappuccino gleich doppelt so gut, wenn man ihn selbst aufgeschäumt hat.

Und weil Kaffee ohne Süßes nur halb so schön ist, kommt die Patisserie Jubel ins Spiel. Die beiden Gründerinnen Kai Michels und Lucie Friedrich haben sich mit ihren raffinierten Geschmackskombinationen längst einen Namen gemacht. In ihrer modernen Patisserie in Prenzlauer Berg, entstehen Desserts, die aussehen wie Kunstwerke und schmecken wie kleine Überraschungen:

Kaffee Workshop mit Begrüßungssekt die esspressonisten Zimmerstraße 90 | 10117 Berlin

1. Slot: 13.30 – 15.30 Uhr 2. Slot: 16.00 – 18.00 Uhr

Basilikum trifft auf Limette, Schokolade flirtet mit grüner Olive. Zu jedem der vier Kaffees gibt es ein darauf abgestimmtes Petit Four – süße Aromapartner für alle Sinne.

Natürlich geht niemand nach zwei Stunden als Barista nach Hause. Aber vielleicht mit einer neuen Lieblingszubereitung, einer Handvoll Tricks und der Gewissheit, dass Kaffee viel mehr kann, als man ihm im Alltag zutraut.

Für alle, die tiefer einsteigen möchten, bietet eat! berlin bei der Ticketbuchung

außerdem die Möglichkeit, einen BasisBaristakurs hinzuzubuchen – für bis zu zwei Personen zum Festivalpreis von 99 Euro statt 119 Euro. Ein kleiner Schritt für den Kaffeefan, ein großer für den Geschmack.

Kai Michels und Lucie Friedrich
Fotos:
Michels und Lucie

GENUSSVOLLES KINO

NIKODEMUS BERGER IM RAUSCH DER STERNE

Wenn Bradley Cooper im Film „Burnt – im Rausch der Sterne“ als manisch getriebener Koch mit perfekt geschnittenem Gemüse und emotionalen Ausrastern um den dritten Michelin-Stern kämpft, dann darf das Publikum in der Astor Filmlounge am Kurfürstendamm diesmal nicht nur zusehen, sondern auch mitessen. In den gemütlichen Sesseln des schönsten Kinos der Stadt serviert der Berliner Sternekoch Nikodemus Berger ein veganes Menü, das so viel Drama, Leidenschaft und Präzision enthält wie der Film selbst. Während Cooper alias Adam Jones auf der Leinwand den Kochlöffel zum Schwert erhebt, regiert im Kinosaal die leise Eleganz pflanzlicher Haute Cuisine – ganz ohne Geschrei, aber mit ebenso viel Feuer.

Nikodemus Berger, der im Bonvivant Cocktail Bistro in Schöneberg sowohl einen Michelin-Stern als auch den grünen Stern für Nachhaltigkeit trägt, steht für jene Generation Köche, die aus Gemüse Kunst, aus Kräutern Charakter und aus Karotten kleine Offenbarungen macht. Er ist Wiener, aus Überzeugung Vegetarier und aus Leidenschaft Revolutionär. Seine Küche ist verspielt, präzise, farbig – und vor allem ein Statement: Genuss ohne Tier muss nicht nach Verzicht schmecken, sondern nach Zukunft. Wer im Bonvivant schon einmal gegessen hat, weiß, dass Berger nicht nur Gemüse schnitzt, sondern ganze Geschichten auf den Teller bringt. Mal duftet es nach geröstetem Sellerie, mal nach fermentiertem Blumenkohl, manchmal nach Überraschung.

Passend dazu schenken Andreas und Regina Stigler vom VDP.Weingut Stigler aus Ihringen am Kaiserstuhl die Weine des Abends aus – flankiert von der nächsten Generation, die langsam das Ruder übernimmt. Für diesen besonderen Anlass haben die Stiglers sogar eine Sonderfüllung kreiert: zwei kleine Flaschen à 0,375 Liter, einmal Weißwein, einmal Rotwein, mit Liebe gefüllt und mit Hang zur Perfektion. Dass sie damit dem Filmhelden Adam Jones Konkurrenz machen, versteht sich von selbst. Nur dass sie ihre Perfektion ganz ohne Wutausbrüche und zerstörtes Porzellan erreichen.

4-Gang-Menü und der Film Burnt – im Rausch der Sterne Astor Filmlounge

Kurfürstendamm 225 | 10719 Berlin Einlass: 11.30 | Beginn: 12.00 Uhr 99,So. 22.2.

Und dann ist da noch Knut Elstermann , Berlins charmantester Filmkenner, der den Abend moderiert. Als „Kinoking Knut“ ist er nicht nur den radioeins Hörern wohlbekannt. Filmemacher lieben und fürchten den treffsicheren Kritiker gleichermaßen. Er führt durch den Film, erzählt Hintergründe zu Drehbuchautor Steven Knight (Peaky Blinders) und Starkoch Gordon Ramsay, der bei den Küchenszenen mitmischte. Während Elstermann über die feinen Zwischentöne des Films spricht, serviert Berger Teller, die genau diese Zwischentöne schmecken lassen: die Spannung zwischen Kontrolle und Hingabe, zwischen Druck und Kreativität, zwischen Scheitern und Neuanfang.

Das Format „Genussvolles Kino“ hat bei eat! berlin längst Kultstatus. Seit Jahren verschmelzen in der Astor Filmlounge große Filme mit großen Küchen – und die Gästeliste der bisherigen Kochhelden liest sich wie ein Who’s who der Berliner Gourmetszene: Tim Raue, Alexander

Dressel, Sebastian Frank, Hendrik Otto, Franz Raneburger, Michael Kempf – sie alle haben hier gekocht, serviert, erzählt und begeistert. Was als Experiment begann – Kino trifft Küche, Leinwand trifft Löffel – ist inzwischen eine Institution: ein Event, bei dem Gänsehaut und Geschmack Hand in Hand gehen.

Die Astor Filmlounge selbst ist wie geschaffen für solch ein kulinarisches Kammerspiel. Das denkmalgeschützte Kino aus den Fünfzigern wurde aufwendig restauriert. Es riecht nach Geschichte, nach Samt, nach Popcorn, aber heute eben auch nach gebratenem Kürbis und karamellisiertem Lauch. Wo früher Stars in Pelzmänteln Filmpremieren feierten, wird nun leise geschlemmt, geschlürft, geschaut. Zwischen Gabel und Leinwand geben sich Fiktion und Geschmack ein Stelldichein.

Während Adam Jones im Film lernt, dass Perfektion nichts ohne Vertrauen ist, lernt das Publikum, dass vegane Küche längst mehr ist als Verzicht auf Fleisch, Butter und Bratenjus. Sie ist Handwerk, Haltung, Hochgenuss – besonders, wenn Nikodemus Berger sie kocht und Stigler sie begleitet. Am Ende bleibt ein Gefühl, das Film und Menü gemeinsam hinterlassen: Es geht nicht um Sterne, sondern um Leidenschaft. Und um den Mut, immer wieder neu anzufangen – auf der Leinwand, in der Küche und vielleicht auch auf dem eigenen Teller.

Nikodemus Berger
VEGAN

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BLIND – SECHS WEINE, VIER SOMMELIERS

Was riecht nach Quitte, schmeckt nach Kalk und wirkt am Zungenrand ein wenig alkoholisch? Klingt nach einer simplen Frage – ist es aber nicht. Bei diesem beliebten Format wird wieder blind verkostet, geraten, diskutiert und herzhaft gelacht. Denn wenn vier Spitzen-Sommelièren und -Sommeliers sechs Weine ohne Etikett ins Glas bekommen, dann geht’s um alles: Stolz, Intuition, ein bisschen Eitelkeit, aber vor allem um eine gut geschulte Nase und ganz viel Weinwissen.

Nach dem Riesenerfolg im letzten Jahr wird im eleganten Theater im Palais an der Berliner Museumsinsel erneut geschnuppert und gefachsimpelt. Das Haus selbst – das historische Palais am Festungsgraben aus dem 18. Jahrhundert – ist ein Kleinod preußischer Architektur, in dem sich Kulturgeschichte und feiner Genuss auf charmanteste Weise begegnen. Genau der richtige Ort also, um zu erleben, wie Weinwissen auf Witz trifft. Das Allerbeste? Auch das Publikum bekommt einen Probeschluck und kann fleißig mitraten.

Durch die sechs Runden führt Bernhard Moser, Journalist und Intendant der eat! berlin. Er ist auch selbst ausgebildeter Sommelier und weiß, wie man Weine beschreibt, ohne dass jemand dabei einschläft. Mit ihm wird jede Fehleinschätzung zum Applausmoment – und die Blindprobe zum kurzweiligen Spektakel. Er ist auch der einzige im Raum, der weiß, was sich in den Gläsern befindet. Herrschaftswissen sozusagen.

Auf der Bühne stellen sich vier herausragende Persönlichkeiten der Szene des sensorischen Nervenkitzels.

Blindprobe von 6 Weinen Theater im Palais

Am Festungsgraben 1 | 10117 Berlin

Einlass: 16.00 | Beginn: 16.30 Uhr

Isabell Wendel, gebürtige Pfälzerin und seit 2023 Gastgeberin im Bricole, bringt nicht nur Erfahrung aus dem Steirereck in Wien und der Auberge du Pommier in Toronto mit, sondern auch eine charmant-analytische Ader, die selbst hartnäckige Aromarätsel löst.

Jens Pietzonka ist einer der profiliertesten Sommeliers Deutschlands. Nach Stationen in der Schwarzwaldstube, im Kronenhof und im Söl’ring Hof machte er in Dresden im Restaurant „bean & beluga“ und später mit der „Weinzentrale“ von sich reden. Zuletzt leitete er den F&B-Bereich

im „Bei Schumann“ in Kirschau. Jens ist ein Mann, der Wein mit Weitblick lebt.

Sharin Polte, die vom Bodensee in die Berliner Spitzengastronomie zog, hat sich mit Stationen im Horváth, Faelt und dem Skykitchen einen Namen gemacht. Ab Januar 2026 bringt sie ihre sensorische Präzision und ihr charmantes Lächeln ins neue „Agathas“ in Düsseldorf.

Christiane Dutschmann, Sommelière und Restaurantleiterin in der Brasserie Manon, ist seit Jahren in der Jury des Sekt- und Lagen-Cups der Gourmetwelten. Ob im Brikz, im Alten Zollhaus oder im Schmidt Z&Ko – sie hat die Berliner Weinszene mitgeprägt wie kaum eine andere.

Und so werden wieder Gläser gehoben, Düfte beschrieben, Thesen gewagt und Irrtümer gefeiert. Denn wenn selbst die Besten der Branche beim Raten gelegentlich ins Straucheln geraten, zeigt das vor allem eins: Wein bleibt ein kleines Wunder im Glas.

v. l. Sharin Polte, Jens Pietzonka, Isabell Wendel, Christiane Dutschmann

JINOK & DIE KUNST DES FERMENTIERENS

Was verbindet die höfische Küche Koreas mit den Töpfen der Landbevölkerung und den asketischen Speisen der buddhistischen Mönche? Mehr, als man denkt – und vor allem: Geschmack.

Jinok Kim-Eicken , Küchenchefin und Gastgeberin des Restaurant NaNum, begibt sich mit Ihnen auf eine kulinarische Reise durch die Jahrhunderte koreanischer Esskultur. In einem großen Menü vereint sie das, was in Korea nie strikt getrennt war: das Einfache und das Edle, das Spirituelle und das Alltägliche, das Ländliche und das Höfische.

Was auf den Tisch kommt, ist keine Showküche, sondern ein fein komponiertes Mosaik aus fermentierten, wilden, pflanzlichen und tierischen Zutaten – stets im Gleichgewicht, stets im Dialog. Jinok Kim zeigt, wie sich über Jahrhunderte bäuerliche Kreativität, höfische Wissenschaft und klösterliche Askese gegenseitig befruchtet haben. Die Landbevölkerung brachte Ideen und Rohstoffe, die Mönche gaben Struktur und Achtsamkeit, der Adel suchte Harmonie nach den Prinzipien von Yin und Yang – und alles floss ineinander.

Heute übersetzt sie diese Tradition in ein modernes Fine-Dining, das zugleich geerdet und erhaben wirkt. Ein Menü wie eine Zeitreise – von der Reisernte bis zur königlichen Tafel, von wilder Fermentation bis zu filigraner Eleganz. Und natürlich: überall Kimchi. In Varianten, die weit über das bekannte Klischee hinausgehen – mal säuerlich-leicht, mal tief und rauchig, mal süß und floral.

8-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant NaNum

Lindenstraße 90 | 10969 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr 199,So. 22.2.

Begleitet wird dieser Abend von Stephan Kraemer, Winzer aus Franken, der mit seiner Familie auf einem kleinen ökologischen Hof arbeitet. Nur vier Hektar Weinberge, doch jeder Quadratmeter voller Charakter. Seine Weine sind ehrlich, klar, handwerklich – gemacht mit der gleichen Hingabe, die Jinok Kim in ihre Küche legt. Zwischen den Reihen wächst nicht nur Wein, sondern auch Gemüse und Getreide; alles Teil eines geschlossenen Kreislaufs.

Kraemers Weine wirken an diesem Abend wie eine Brücke zwischen Kulturen: deutsche Mineralität trifft auf koreanische Umami-Tiefe, Silvaner auf Sojasud, Spätburgunder auf Sesamöl. Was daraus entsteht, ist ein Gespräch – leise, vielschichtig, wunderbar eigen.

„Jinok Kim & die Kunst des Fermentierens“ ist kein klassisches MenüabendEvent. Es ist ein sensorisches Geschichtsbuch, serviert auf handgemachtem Tongeschirr. Ein Abend für alle, die neugierig sind auf die stillen, tiefen Töne der Küche – und auf den Zauber, der entsteht, wenn Kulturen sich gegenseitig bereichern, statt sich zu imitieren.

Jinok Kim-Eicken Knoblauchstengel Fermentation
Stephan Kraemer

SEKTAKULÄR – DIE SCHAUMWEINVERSCHWÖRUNG

„Sterneköche kochen auch nur mit Wasser“, hört man immer wieder nicht besternte Kolleginnen und Kollegen sagen. Vielleicht manche, Silvio Pfeufer jedoch nicht. An diesem Abend kocht er mit, in und auf Crémant. Der Berliner mit dem feinen Gaumen und dem Hang zur Küchenvirtuosität schüttelt die Perlen nicht aus dem Handgelenk, sondern gießt sie gleich in den Topf. Und wer ihm dabei zuschaut, merkt schnell: Hier prickelt nicht nur der Wein.

Pfeufer ist kein Mann der halben Sachen. Nach seiner Ausbildung zog er los, um die große Gastronomie zu erobern – und zwar von Sylt bis München, von Kempf bis Hartwig. Im KAI 3 lernte er bei Jens Rittmeyer, im Atelier beim legendären Jan Hartwig, und im Berliner Facil verfeinerte er unter Michael Kempf seine Handschrift. Danach stand er drei Jahre im Sternerestaurant einsunternull als Küchenchef am Herd – und machte dort Berlin wieder groß im Geschmack. Seit Oktober 2024 leitet er nun sein eigenes Projekt, das Restaurant Matthias. Es gäbe keinen besseren Ort für das Projekt als die Kollwitzstraße, denn Käthe Kollwitz war es, die den Satz „Aber Kunst ist es doch“ prägte. Und genau das ist es, was Silvio an diesem Ort macht: Kunst!

5-Gang-Menü mit Crémantbegleitung

Restaurant Matthias

Kollwitzstraße 87 | 10435 Berlin

Einlass: 19.00 | Beginn: 19.30 Uhr 189,-

Den flüssigen Gegenpart liefert Janine Woltaire, gebürtige Hamburgerin, aber längst die Queen der Berliner Gläser. Wer ihr einmal beim Einschenken zugesehen hat, weiß: Das ist keine Sommelierkunst – das ist flüssige Choreografie. Stationen wie LAVA, Not only Riesling, Rutz Weinbar, Das Stue, Horváth oder Hallmann & Klee haben sie geformt, aber im Matthias ist sie ganz in ihrem Element: Gastgeberin mit Haltung, Witz und Herzblut.

Und als ob das alles nicht schon genug Sprudel hätte, bringt Nicolas Haeffelin seine Crémants mit. Keine Jungspunde, sondern gereifte Charaktere mit verdächtig langem Hefelager – jene Sorte Schaumwein, die Geschichten erzählen kann. Da knistert’s im Glas wie bei einem guten Gespräch nach Mitternacht. Als Chef Önologe für die Crémants und Grand Crus aus dem Elsass

von Les Grands Chais de France, kann er schaumweinmäßig aus dem Vollen schöpfen und so zeigt er, was dieses Zaubergetränk so alles kann. Champagner – duck Dich!

Das Menü? Eine Schaumwein-Sinfonie. Crémant im Glas, Crémant in der Sauce, Crémant auf der Zunge – und manchmal vielleicht aus dem Damenschuh, wenn’s der Abend will. Pfeufer spielt mit Texturen, Aromen und Temperaturen, während Woltaire charmant die Zügel zwischen Küche und Keller hält.

Restaurant Matthias
Nicolas Haeffelin
Janine Woltaire und Silvio Pfeufer

Natürlich Regi onal Ko bar

EIN EINGESPIELTES TEAM

Man kann sagen, was man will: Wenn Sachsen ruft, dann ruft es mit Geschmack. In diesem Fall antworten gleich zwei Männer, die im kulinarischen Dresden so etwas wie Institutionen sind – der eine steht am Herd, der andere am Flaschenöffner. Sternekoch Stefan Hermann , der Meister feiner Saucen, der schon in der Schwarzwaldstube bei Harald Wohlfahrt das Braten gelernt hat, bringt seine berühmten Signature Dishes mit nach Berlin. Und Jens Pietzonka , der Mann mit dem besten Flascheninstinkt des Ostens, öffnet dazu seine Lieblingsweine aus Sachsen. Das Ganze findet nicht etwa im Elbtal, sondern mitten in der Hauptstadt statt: im Restaurant Bob & Thoms in der Welserstraße, wo Gastgeber Oliver Körber mit dem Charme eines Mannes serviert, der weiß, dass er seinen Gästen gerade einen besonders guten Abend beschert.

Stefan Hermann hat in seinem Leben so viele einzigartige Stationen durchlaufen, dass man sich fragt, wie man das alles in einen Lebenslauf kriegt: Schloss Höfingen, Regent Hotel London, Schwarzwaldstube, Schloss Daun – und dann Dresden, wo er im bean&beluga in Rekordzeit den Stern holte. Heute ist er Patron, Unternehmer, Genussvermittler und wahrscheinlich der einzige Mensch, der die feine Dresdner Schule in die Berliner Luft verpflanzen kann, ohne dass irgend-

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant Bob & Thoms

Welserstraße 10-12 | 10777 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr 179,Mo. 23.2.

und trotzdem nie alt aussehen – quasi Haute Cuisine mit Heimatgefühl.

An seiner Seite: Jens Pietzonka, dreifacher „Sommelier des Jahres“, Weinbotschafter, DFB-Sommelier und wandelndes Lexikon der Rebsorten zwischen Meißen und Pillnitz. Er bringt mit, was Sachsen in den letzten Jahren zum spannendsten Weinland des Ostens gemacht hat – Weine mit Herkunft, Mineralität und Charakter, so elegant wie ihre Terrassenlagen an der Elbe. Dass Pietzonka einst die Weinzentrale Dresden führte, merkt man: Er schenkt keine Weine ein, er erzählt Geschichten. Und zwar solche, bei denen man ganz automatisch einen zweiten Schluck nimmt.

Damit das Ganze auch wirklich in Berliner Tempo läuft, sorgt Gastgeber Oliver

Potsdamer ist so etwas wie der menschgewordene Servicegedanke – aufmerksam, humorvoll und blitzschnell mit dem richtigen Spruch zur Stelle. Komplettiert wird das Team von Küchenchef Ruben Pahl , der mit ein paar eigenen Gängen zeigt, dass das Bob & Thoms längst in der Liga der großen Geschmacksmacher

Ein Abend also, an dem Sachsen und Berlin beweisen, dass man auch ohne Elbpanorama glänzen kann. Nur mit einem Glas Weißburgunder, einem perfekt angerichteten Teller – und Menschen, die wissen, wie man Genuss inszeniert, ohne großes Theater.

Restaurant Bob & Thoms
Ruben Pahl, Oliver Körber, Jens Pietzonka und Stefan Hermann

KLASSIK TRIFFT KANTE

Es gibt Abende, an denen Geschichte auf Gänsehaut trifft – und Tradition plötzlich wieder schmeckt. „Klassik trifft Kante“ ist so ein Abend. Ein kulinarisches Zwiegespräch über Zeit, Geschmack und Identität.

Hier kochen keine Zufälle. Elmar Simon , seit 25 Jahren ununterbrochen mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet, reist aus Paderborn an – jener Küchenmeister, der einst mit seiner Philosophie von „lecker und schlotzig“ bewiesen hat, dass große Küche keine Show braucht, sondern Haltung. Bei ihm ist jedes Gericht eine Erinnerung – an ehrliche Handarbeit, an Wurzeln, an Beständigkeit. Elmar reist mit viel Nostalgie an, verbrachte er doch prägende Jahre in Berlin. Er kochte an der Seite von Siegfried Rockendorf, erlebte hier die Wendejahre und wurde 1990 sogar Rockendorfs Küchenchef. Natürlich hat sich Elmar Simons Kochstil in den letzten 35 Jahren enorm weiterentwickelt, dennoch hat er uns versprochen, zumindest ein paar Anleihen an das alte Berlin und an den legendären Siegfried Rockendorf zu nehmen.

An seiner Seite: Christopher Wecker – ein Berliner mit Raue-Prägung, jung, präzise, wach, mit einem Gespür für den Moment. Nach Stationen in der Villa Kellermann und Jahren als Executive Sous Chef bei Tim Raue ist er seit 2024 der

Küchenchef von André Macionga im Restaurant Macionga. Hier trifft Disziplin auf Leichtigkeit, Klassik auf Neugier, und schon beginnt Berlin wieder zu schmecken – klassisch und kantig zugleich.

Mo. 23.2.

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant Macionga

Xantener Straße 9 | 10707 Berlin

Einlass: 19.00 | Beginn: 19.30 Uhr 222,-

Was Sie erwartet? Kein Nostalgie-Abend, kein Hipster-Theater. Sondern sechs Gänge, die Geschichte erzählen – vom Berliner Klassiker bis zur modernen Fermentation, von deftiger Seele bis filigraner Balance. Ein Menü, das den Geschmack einer Stadt zwischen Altbau und Avantgarde einfängt.

Elmar Simon bringt die Erinnerung an die Zeit, als Berlin noch nach Butter, Lauch und Mehlschwitze roch. Christopher Wecker bringt die Schärfe, die Prä-

zision und die Neugier von heute. André Macionga, der charismatische Gastgeber und einer der besten Sommeliers des Landes, hält das Ganze zusammen – mit Weinen, die genau das widerspiegeln: Vergangenheit und Gegenwart im Glas. Seine Auswahl ist wie Berlin selbst: vielfältig, direkt, manchmal widersprüchlich – und gerade deshalb so lebendig.

Die Küche an diesem Abend wird kein Denkmal errichten, sondern Brücken bauen – zwischen bodenständig und brillant, zwischen Vergessenem und Veredeltem. Zwischen altem Berlin, das Geschichten erzählen kann, und neuem Berlin, das sie weiterschreibt.

Seien Sie dabei, wenn sich Berlin an diesem Abend selbst begegnet. Nicht auf der Karte, sondern auf dem Teller.

Elmar Simon
André Macionga und Christopher Wecker

PRAGMATISCH, PRAKTISCH, GUT

Berlin trifft Prag. Oder genauer: Charlottenburg trifft Moldauufer. In der Kitchen Library von Daniela und Udo Knörlein wird an diesem Abend gekocht, getrunken, gelacht – und alles in Englisch. Denn zu Gast ist ein Duo aus Prag, das die kulinarische Welt gerade gehörig aufmischt: Jonáš Slusariuc und Jan Pašen . Gemeinsam mit Gastgeber Udo servieren sie einen Abend, der zeigt, dass Pragmatismus nicht langweilig, sondern ausgesprochen köstlich sein kann.

Seit ihrer Eröffnung 2016 ist die Kitchen Library ein Ort, an dem Kochkunst auf Charakter trifft. Über 800 Kochbücher stapeln sich hier an den Wänden, und doch ist es das, was auf den Tellern landet, das alle Bände übertrifft. Udo Knörlein, gebürtiger Franke mit Stationen in Tonbach, Stuttgart und Zürich, hat seine ganz eigene Handschrift entwickelt: feinsinnig, saisonal, mit jener aromatischen Power, die sich manchmal in einem fermentierten Radieschen versteckt. Restaurantchefin Daniela Knörlein sorgt für das, was jede gute Küche braucht – Wärme, Sachkenntnis und einen Wein, der alles zusammenhält.

Für diesen Abend öffnet sich die Bibliothek gen Osten. Denn Prag ist längst kein Geheimtipp mehr, sondern auf dem besten Weg, Europas neue Genussmetropole zu werden. Junge Köche revolutionieren dort die Szene, verbinden französische

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Kitchen Library

Bleibtreustraße 55 | 10623 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

only english speaking

Präzision mit tschechischer Seele, suchen nach Regionalität jenseits der Klischees. Einer von ihnen ist Jonáš Slusariuc, Küchenchef des ASK4 Restaurant Prague und Kapitän der tschechischen Junioren-Nationalmannschaft der Köche. Mit gerade einmal 15 Jahren stand er in einem französischen Zwei-Sterne-Restaurant, später lernte er in Norditalien, was Respekt vor dem Produkt bedeutet, und gewann in Stuttgart bei der Koch-Olympiade gleich zwei Silbermedaillen. Seine Gerichte sind wie Prag selbst: traditionsbewusst, doch mit rebellischem Funkeln.

Damit die Gläser mit der gleichen Leidenschaft gefüllt werden, reist Jan Pašen mit, Sommelier und Manager im Prager Reason Restaurant. Schon mit elf Jahren zapfte er im Pub seines Bruders Bier – und wusste, dass ihn der Weg nicht mehr loslassen würde. Nach seiner Ausbildung und einem Studium

über den Einfluss von Böden auf Trauben arbeitete er an Orten, die nach Luxus klingen: Griechenland, Katar, die Emirate. Doch seine Liebe gilt nicht dem Glanz, sondern der Tiefe. Wenn Jan über Wein spricht, klingt das wie Poesie mit Struktur.

Gemeinsam mit Udo Knörlein komponiert Jonáš ein sechsgängiges Menü, das so mühelos zwischen Prag und Berlin pendelt, als gäbe es keine Grenzen außer jenen der eigenen Neugier. Zwei Köche, sechs Gänge, ein Abend, der so international wie intim ist.

Am Ende versteht man, warum dieser Titel so gut passt. Denn dieser Abend ist alles, was man sich wünscht: pragmatisch, praktisch, gut.

Jonáš und Jan sprechen kein Deutsch, deshalb werden Sie an diesem Abend auf Englisch erklären.

Daniela und Udo Knörlein
Jonáš Slusariuc und Jan Pašen

LEHRREICHELT – ÜBER SCHÜLER UND LEHRER

Die Schule des Lebens gibt einem nicht allzu oft etwas Schönes zu essen. Außer man erlernt seinen Beruf bei einem Meister seines Faches und wird dort nach und nach zum Meisterschüler. Vielleicht gar Musterschüler? In der Küche muss man nur aufpassen, dass einem kein (Schul) Ranzen wächst.

Früher stand Richard Reichelt bei Bernhard Grubmüller in der Küche und bekam gesagt, was zu tun ist. „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“, lautet der Satz, der heute noch so manchem Azubi das Leben schwer macht.

Doch jetzt drehen wir den Spieß mal um. Der ehemalige Ausbilder kommt zum ehemaligen Azubi und wir dichten: „Gastkochtage sind des Gastkochs Plage“. Und siehe da: Der Lehrer ist zu Gast in der Schule (Küche) des Schülers. Nur dass es hier keine Kreide gibt, sondern Justopf und Schneidebrett, statt Strafarbeiten serviert man Petit Fours. Jetzt wird an der Tafel diniert, nicht mehr mit quietschender Kreide geschrieben. Und Prüfungsstress kennt man sowieso nur noch, wenn ein Kritiker kommt oder das Finanzamt.

Im Restaurant 1811 in der Schülerstraße, sorry, der Schlüterstraße 55, mitten in Charlottenburg, weht an diesem Abend ein Hauch von pädagogischem Feinsinn durch die Küche. Man könnte sagen: kulinarische Erwachsenenbildung mit Weinbegleitung. Denn wenn Reichelt, Grubmüller und das VDP.Weingut Stigler gemeinsam auftreten, wird’s lehrreich –aber garantiert nicht trocken.

Richard Reichelt, der gebürtige Bielefelder, hat seine Ausbildung einst bei

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung Restaurant 1811

Schlüterstraße 55 | 10629 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

Grubmüller im legendären Tomatissimo absolviert. Dort lernte er, dass man mit Leidenschaft kochen, mit Gelassenheit servieren und mit Humor leben sollte. Nach Stationen in Berlins Spitzenküchen – vom Margaux über Jungbluth bis Big Stuff Smoked BBQ – hat Reichelt 2022 sein eigenes Klassenzimmer eröffnet: das 1811, ein Ort, an dem Wissen, Geschmack und Wein auf wunderbar entspannte Weise zusammenkommen.

Bernhard Grubmüller, der große Meister aus Bielefeld, reist also nach Berlin –dorthin, wo der Schüler inzwischen den Ton angibt. Natürlich mit Respekt, aber auch mit einem Schmunzeln. Denn wer Grubmüller kennt, weiß: Der Mann kann über sich selbst lachen. Und über die Küche sowieso. Dass sein Tomatissimo gerade wieder zwei Kochmützen vom Gault-Millau bekommen hat, beweist nur, dass er seine Lektionen bis heute beherrscht – Theorie und Praxis.

Und weil in dieser Geschichte noch ein bisschen Nachhilfe nicht schadet, kommt Regina Stigler vom VDP.Weingut Stigler aus Ihringen am Kaiserstuhl dazu. Die war früher tatsächlich Lehrerin – heute unterrichtet sie in Wein, und das mit deutlich mehr Begeisterung bei den Schülern.

Ihre Weine sind so klar und inspirierend, dass man fast Lust bekommt, wieder die Schulbank zu drücken – vorausgesetzt, der Unterricht endet mit einem Gläschen aus dem Winklerberg.

So wird dieser Abend im 1811 zu einer herrlich kulinarischen Unterrichtsstunde: Der Lehrer kocht mit dem Schüler, die Lehrerin bringt den Wein, und alle bekommen am Ende eine glatte Eins in Lebensfreude.

Hier geht’s nicht um Schulnoten, sondern um Geschmack. Und um die Erkenntnis, dass man im Leben nie aufhört zu lernen – schon gar nicht, wenn’s um gutes Essen, großartigen Wein und Berliner Witz geht.

Wenn also an diesem Abend gelacht, gekocht, geschnuppert und genossen wird, dann darf man ruhig sagen: Das war Nachhilfe, die wirklich schmeckt.

Regina Stigler vom VDP.Weingut Stigler
Richard Reichelt und Bernhard Grubmüller

SPIZZA PIZZA –TASTE BEFORE TAKE-OFF

Bevor die erste Filiale von Spizza Pizza by Tim Raue am Flughafen BER ihre Türen öffnet, hebt die Idee schon bei der eat! berlin ab – als Taste before Take-off, im Restaurant Tim Raue. Dort, wo sonst asiatische Aromatik in höchster Präzision serviert wird, zieht für einen Abend das italienische Dolce Vita ein. Ein Vorgeschmack auf das, was bald in Bewegung gerät.

Das mit zwei Michelin-Sternen ausgezeichnete Restaurant in der Rudi-Dutschke-Straße 26 verwandelt sich an diesem Abend in eine Bühne für Tim Raues neueste kulinarische Idee. Spizza Pizza ist schnell, urban und voller Charakter –inspiriert von Raues unverwechselbarer Aromatik, gemacht für unterwegs: Für Flughäfen, Bahnhöfe, für alle Orte, an denen Genuss auf Tempo trifft. Noch ist nichts offiziell enthüllt, doch wer an diesem Abend dabei ist, bekommt den ersten Geschmack dessen, was bald von Berlin aus durchstartet: Spizza Pizza –Taste in Transit.

Zum Auftakt serviert Raue ein Antipasti Misto, das schmeckt wie ein Tag in Palermo. Caponata mit Kapernblättern und Rosmarinöl, Burrata mit Honig, Zitronenzeste und Räuchersalz, Tomatensalat mit Passionsfrucht und Olivenöl, Zucchininudeln mit Minze und grünem Chili, dazu grüne Oliven mit Kräutern – eine sommerliche Sinfonie aus Texturen, Duft und Farbe. Währenddessen wird erklärt,

Mehrgängiges Pizza-Menü Restaurant Tim Raue Rudi-Dutschke-Straße 26 | 10969 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr 119,-

philosophiert und probiert: der Spizza-Teig und das berühmte Sugo werden vorgestellt, verglichen, gefeiert – normales Tomatenpüree gegen die neue Spizza Pizza Sauce, die schon bald Berlin verlassen und Flughäfen rund um den Globus erobern dürfte.

Dann folgt der Hauptakt: ein mehrgängiges Pizza-Menü, das den vertrauten Klassiker neu denkt. Tonno Buenissimo Bianco, Spicy Salmon & Pickles, Truffle Shuffle, Too Much Salami und Berlin Knallhart – frech, modern, und jedes Stück ein Statement. Wer Pizza bisher als schnelles Glück zwischendurch kannte, erlebt hier, was passiert, wenn ein ZweiSterne-Koch das Konzept neu definiert: knusprig, duftend, überraschend, mit Dips, die so aromatisch sind, dass sie allein schon ein Menü wert wären.

Zum süßen Finale gibt es Dolce Misto: Tiramisu, Spaghetti-Eis, Panna-Cotta-Cremeux mit Amarena-Kirschen – alles zum Teilen gedacht, alles mit einem Augenzwinkern. Das ist Italien, wie es sein sollte: laut, temperament- und lie-

bevoll. Dazu gibt’s Up-Air-ol als Aperitif, anschließend vino bianco, vino rosso und vino dolce – abgestimmt, wie ein Kurzurlaub unter südlicher Sonne, selbst im Berliner Februar.

Tim Raue ist längst mehr als ein Sternekoch – er ist ein Phänomen. Ein Mann mit Geschmacksturbo, der nie stillsteht und sich und seine Handschrift immer wieder neu erfindet. Von Kreuzberg aus hat er sich in die Welt gekocht, mit Gerichten, die zwischen Schärfe, Süße und Säure tanzen. Nun bringt er mit Spizza Pizza seine Energie auf die Straße – oder besser gesagt: in Bewegung. Vom FineDining zur Fast-Casual-Revolution, vom Gourmetteller zum Gate.

Für einen einzigen Abend wird dieser Aufbruch erlebbar – im Rahmen der eat! berlin. Ein Moment, bevor etwas Großes fliegt: geboren in Berlin, gemacht für die Welt.

Spizza Pizza – Taste before Take-off.

Ein Abend zwischen Rom und Runway, voller italienischer Lebensfreude, Berliner Tempo und der unverwechselbaren Handschrift von Tim Raue.

Tim Raue

GEGEN DEN STROM

Wenn ein Sternekoch aus Verden, ein junger Wilder aus dem Münsterland und ein traditionsreiches Weingut aus Südtirol aufeinandertreffen, kann man getrost davon ausgehen: Hier wird nicht einfach gekocht, hier wird Geschichte geschrieben – oder zumindest köstlich interpretiert. Denn was diese drei Akteure miteinander verbindet: Sie alle kennen die Regeln … und sie alle brechen damit. Doch dazu später mehr.

Im Schmidt Z&Ko in Berlin-Friedenau bittet Küchenchef Gerrit Wensing an diesem Abend zu Tisch – und hat sich dafür zwei außergewöhnliche Partner eingeladen: den legendären Wolfgang Pade von Pades Restaurant und Anton Baron von Longo aus Verden und das Weingut Baron Longo aus Südtirol.

Wensing, gerade einmal 30 Jahre jung, gehört zu jener Generation, die sich nicht von Hierarchien beeindrucken lässt, sondern lieber mit Geschmack überzeugt. Seine Stationen lesen sich wie ein Streifzug durch die Spitzengastronomie: Le Canard bei Ali Güngörmüs, Louis C. Jacob bei Thomas Martin, La Vie bei Thomas Bühner, dazu zwei Schweizer Zwischenstopps und zuletzt vier Jahre als Sous Chef im Rutz Zollhaus. Seit Mai 2025 ist er Küchenchef im Schmidt Z&Ko – präzise, unprätentiös, norddeutsch geradeaus.

Sein Gast dagegen hat alles erlebt, was die Branche hergibt – und dabei immer sich selbst behalten: Wolfgang Pade, Koch, Vordenker, Gewürzmagier, TV-Koch, Genussmensch. Vom Rauswurf in der Aus-

bildung („nicht für den Beruf geeignet“) führte ihn sein Weg in die Küchen von Eckart Witzigmann, Dieter Müller und Alain Ducasse. 1992 eröffnete er in seiner Heimatstadt Verden sein eigenes Restaurant, erhielt den Michelin-Stern – und gab ihn später freiwillig wieder ab, um sich kulinarisch zu befreien. Heute steht Pade für kompromissloses Handwerk, eine Prise Anarchie und ein unverwechselbares Gespür für Aromen.

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant Schmidt Z&Ko

Rheinstraße 45-46 | 12161 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

Das passende Pendant im Glas liefert Baron Longo – ein Weingut, das seit 1658 Weinbaugeschichte schreibt. Hier, im Herzen Südtirols, werden Eleganz und Charakter auf höchstem Niveau verbunden. Ob Chardonnay, Pinot Grigio oder Cuvée: Diese Weine haben Tiefe, Stil und eine gewisse aristokratische Lässigkeit.

Wenn also norddeutsche Direktheit, Südtiroler Noblesse und Berliner Neugier aufeinandertreffen, entsteht etwas, das man nicht planen kann: ein kulinarischer Dialog zwischen Generationen, Regionen und Temperamenten.

Im Schmidt Z&Ko wird gekocht, probiert, erzählt und geschmeckt – mit Leidenschaft, Witz und handwerklicher Klasse. Und ganz sicher wird Wolfgang Pade auch diesmal wieder zeigen, dass die besten Rezepte jene sind, die sich nicht an Regeln halten.

Und das bringt uns zum „Schwimmen gegen den Strom“: Baron Longo ist Demeter zertifiziert, arbeitet minimalinvasiv, gehört aber nicht zur Naturweinszene. Der Kellermeister findet die perfekte Balance zwischen den Stühlen. Im Ergebnis: Weine mit großer Bekömmlichkeit und in Perfektion ausgebaut. Wolfgang Pade legte eine Traumkarriere hin und arbeitete in den besten Betrieben. Er erkochte den begehrten Stern, aber nur um ihn wieder abzugeben. Er wollte sich befreien. Auch Wensing hat einen Lebenslauf, der vor allem mit Blick auf das Alter bemerkenswert ist. Jetzt verantwortet er die Küche des SchmidtZ&Ko, ein Betrieb, der nicht nur für Fine-Dining steht, sondern für vinophile Lebensfreude. Ein Ort der Begegnung und des Genusses, aber ohne Sterneambition. Denn auch er könnte den Stern aus dem Handgelenk heraus kochen.

Restaurant Schmidt Z&Ko
Wolfgang Pade
Anton Baron von Longo
Gerrit Wensing

Wo Kaffee zum 8 ten Sinn wird

Bei uns erlebt man Kaffee mit allen Sinnen:

Man sieht die Crema, riecht das Aroma, hört das Zischen, fühlt die Wärme, schmeckt die Tiefe, spürt die Balance und versteht das Handwerk.

Und dann ist da dieser Moment, den man nicht erklären kann –der achte Sinn.

Vielleicht ist es Umami, vielleicht Leidenschaft, vielleicht pure Hingabe.

Wir nennen es: Kaffeekunst.

Wo man Kaffee erlebt und mitnimmt.

Ein Ort für alle Sinne: zum Probieren, Staunen, Genießen. Von Siebträgermaschinen und Mühlen bis zu feinster Bohnenkultur, in unserem Berliner Café & Shop trifft Leidenschaft auf Handwerk.

Berliner Café & Shop: Zimmerstr. 90

Berlin-Mitte Mo–Sa 10–18 Uhr

www.espressionisten.de

VOM ANDEREN UFER

Sternekoch Lukas Nagl macht das wunderschöne Hotel am Traunsee mit dem Restaurant „Bootshaus“ zu einem der spannendsten kulinarischen Orte Österreichs. Hotel und Restaurant liegen malerisch am Ufer des Traunsees in Oberösterreich. Für die eat! berlin wechselt Lukas diesmal das Ufer und wandert vom Traunsee an das Ufer des Landwehrkanals in Kreuzberg. Hier liegt das „Altes Zollhaus“, das in Berlin bereits Kultstatus genießt. Manchmal muss man einfach über den Tellerrand hinausschmecken. Und so kam es, dass der dreifach besternte Marco Müller, Berlins kulinarischer Kompass und Ideensammler im Rutz, eines Abends beschloss: „Mit dem Lukas würd ich gern mal was machen.“ Nur nicht im Rutz – zu viel Berlin-Mitte, zu wenig Ufer. Also im Zollhaus, dem lauschigen Bruder mit Blick aufs Wasser, wo der Abend länger dauern darf und die Weingläser im Kerzenschein ein bisschen schneller leer werden.

Lukas Nagl ist kein lauter Typ, keiner, der sich selbst inszeniert. Aber wenn er kocht, wird’s still im Raum. Seine Küche im Bootshaus ist so klar wie der See, an dem er lebt. Vier Hauben im Gault-Millau, ein Michelin-Stern, der Grüne Stern für Nachhaltigkeit – all das ist schön, aber fast nebensächlich. Denn was wirklich zählt, ist diese Ruhe, mit der er aus ei-

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Rutz Zollhaus

Carl-Herz-Ufer 30 | 10961 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

nem Fisch ein Gedicht macht. Lukas ist ein Mann, der lieber angelt als redet und der weiß, dass Reduktion oft das Mutigste ist, was man tun kann.

Im Zollhaus trifft er auf Florian Mennicken , den Küchenchef des Hauses, belgisch geboren, aber längst ein Berliner mit präziser Hand und feinem Gespür. Er hat bei den Besten gelernt – im Lorenz Adlon Esszimmer, im Facil und schließlich unter Marco Müller selbst. Seit er im Zollhaus das Ruder übernommen hat, ist die Küche dort so geerdet wie elegant. Florian bringt die Gelassenheit eines Flussufers mit – und den Ehrgeiz eines Mannes, der weiß, dass wahre Raffinesse nicht laut sein muss und dass sich Exzellenz auch in Rustikalität offenbart.

Und so wird an diesem Abend gemeinsam gekocht, gelacht, probiert – vielleicht auch improvisiert. Marco ist natürlich dabei, als Patron, Mentor, Genießer und leiser Strippenzieher im Hintergrund. Ob er selbst einen Gang kocht

steht in den Sternen, aber eines ist klar: Seine Handschrift weht ohnehin durch den Raum, zwischen Pfanne und Fischhaut, zwischen Aromen, die einander verstehen, ohne sich zu drängen.

Was passiert, wenn der Traunsee am Landwehrkanal anlegt? Wenn Alpenklarheit auf Berliner Tiefgang trifft? Wahrscheinlich genau das, was passiert, wenn Menschen sich ehrlich füreinander interessieren: Man schmeckt’s. Da steht kein Konzept im Vordergrund, keine Show, kein „Look at me“. Nur zwei Köche, die sich gegenseitig ernst nehmen und die Kunst des Weglassens beherrschen.

Der Wein an diesem Abend kommt von Daniel Wagner vom VDP.Weingut Wagner-Stempel aus Siefersheim in Rheinhessen – einem Winzer, der so geerdet ist wie seine Reben. Seine Rieslinge und Silvaner erzählen von Wind, Stein und dieser kargen Schönheit rund um den Höllberg und die Heerkretz. Wer Daniel begegnet, versteht sofort: Hier arbeitet jemand mit Herz, Hand und einem stillen Lächeln, das man einfach sympathisch finden muss. Allerdings muss man bei Wagners Ufer sehr weit zurückschauen. Vor 300 Millionen Jahren lag Siefersheim am Strand des Urmeeres. Die Porphyr- und Melaphyrböden stammen aus dieser Epoche. Heute ist das Weingut uferlos

Rutz Zollhaus
Daniel Wagner
Florian Mennicken
Marco Müller
Lukas Nagl

KNOLLE FAHRT VORAUS

HAFEN NR. 2: MEROLD

Wenn Massimo Ferradino an Bord geht, dann knurren nicht nur die Mägen, sondern auch die Trüffelhunde. Der Mann ist schließlich kein gewöhnlicher Händler, sondern der Kapitän auf der schwimmenden Trüffelbarke der eat! berlin. Mit feiner Nase und noch feinerem Gespür für Genuss navigiert er durch die Stadt, immer auf der Suche nach dem nächsten kulinarischen Abenteuer. Dieses Mal wirft er den Anker in der Pannierstraße, wo das Restaurant Merold nach einer langen Zwangspause endlich wieder in See sticht.

Jonas Merold, der Kapitän dieser Küche, stammt aus Weiden in der Oberpfalz und hat gelernt, die kulinarischen Winde zu lesen. Bei Tim Raue lernte er, wie man Leidenschaft in Struktur packt, im Reinstoff und im Coda schärfte er seinen Geschmack und seinen Sinn für Texturen und Aromen. Seit 2021 führt er nun sein eigenes Restaurant in Neukölln – ein Ort, an dem Fine-Dining nicht auf Stelzen daherkommt, sondern lässig in Turnschuhen. Doch kaum hatte sich das Merold in die Herzen der Stadtbewohnenden gekocht, zwangen statische Probleme das Haus in die Knie. Aus „kurz mal renovieren“ wurde eine gefühlte Ewigkeit, doch jetzt, 16 Monate später, ist die Kombüse wieder startklar.

Und Jonas macht gleich klar, dass er nichts verlernt hat. Für den Abend mit Massimo Ferradino kramt er ein Gericht aus der Schatzkiste der französischen Haute Cuisine hervor – die legendäre Poularde en Vessie. Das ist kein Hühnchen, das ist

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant Merold

Pannierstraße 24 | 12047 Berlin

Einlass: 19.00 | Beginn: 19.30 Uhr

eine Ansage. Das Tier, stammt von Odefey & Töchter – laut Jonas „die besten Geflügelzüchter Deutschlands“ –, wird mit Trüffel gespickt, mit Stopfleber gefüllt und in einer Schweinsblase im Wasserbad gegart. Wer das jetzt unromantisch findet, hat das Prinzip verstanden: Es geht um Aromen, um Zartheit, um Respekt vor dem Produkt. So zubereitet wird die Poularde zum kulinarischen Liebesbrief an Paul Bocuse und seinen Lehrmeister Ferdinand Point. Jonas legt Wert auf Nachhaltigkeit und deshalb verwendet er auch keine klassische Foie Gras. Stattdessen liefert ihm Tobias Sudhoff seine Happy foie, eine feine Leber, die ganz ohne Stopfen auskommt, aber wie echte Foie Gras schmeckt.

essbar sein kann. Ferradino inszeniert sich nicht als Trüffelpapst, sondern als leidenschaftlicher Seemann der Aromen. Mit einem Augenzwinkern spricht er von „Trüffel-Navigation“, wenn er seine Ware auf den Punkt bringt – und dieser Abend zeigt, dass er den Kurs präzise hält.

VDP.Weinaus Kernen im Remstal. Beurer, früher BMX-Weltmeister und heute Riesling-Virtuose, steht wie kein anderer für Weine mit Haltung. Seine Lagen im Remstal bringen Gewächse hervor, die schmecken wie Jazz klingt: komplex, rhythmisch und voller Spannung – perfekt also für ein Menü, das zwischen französischem Klassiker, Berliner Kiez und italienischem Trüffeltraum tanzt. Riesling zu Trüffel? Und wie gut das geht! Vor allem, wenn sie, so wie Jochen das macht, naturnah ausgebaut werden. Dann sind sie oft salzig, puristisch, gelegentlich leicht trüb und voller Struktur und Energie.

Während Jonas in der Küche die französische Klassik aufleben lässt, sorgt Massimo für die schwarze Magie. Seine Trüffel – mal aus dem Piemont, mal aus Umbrien – duften nach feuchtem Waldboden und dem Versprechen, dass Glück durchaus

VDP.Weingut Beurer

Im Merold treffen an diesem Abend zwei Überzeugungen aufeinander: die von Massimo, dass nichts so elegant duftet wie eine frisch gehobelte Trüffel, und die von Jonas, dass große Küche auch ohne Goldrand funktioniert. Dazu ein Winzer, der als einer der großen Pioniere des biodynamischen Weinbaus in Württemberg zählt. Es wird gelacht, gegessen, geschnuppert – und am Ende bleibt das Gefühl, an einer kulinarischen Expedition teilgenommen zu haben.

„Knolle Fahrt voraus“ ist also mehr als nur eine Veranstaltungsreihe. Es ist eine kleine Flotte von Genussabenden, gesteuert von einem Mann, der Pilze zu Poesie macht. Diesmal legt das Schiff in Neukölln an –und wer Glück hat, bekommt ein Ticket für die nächste Trüffelfahrt, bevor der Kapitän schon wieder in See sticht.

Jonas Merold
Massimo Ferradino

CLINTON'S SUR MER –LORENZ UND SAUL IM DUETT

Wenn die Herdplatten zu flirren beginnen und der Dampf in der Küche dichter wird als der Nebel über der Elbe, dann ist das kein Wetterphänomen –das ist Prime-Time bei Stefan Lorenz Um 18.30 Uhr geht der Vorhang des CLINTON'S auf, die Bühne gehört dem Team, das mit Präzision, Leidenschaft und einer Prise Wahnsinn kocht. Lorenz sagt: „Ich will den Menschen meine Leidenschaft zeigen.“ Und genau das schmeckt man. Jeder Teller ist wie ein emotionales Statement – sächsisch im Herzen, aber mit internationalem Beat.

Lorenz, der seine Lehrjahre im ehrwürdigen Schlosshotel Dresden-Pillnitz begann, weiß, was Handwerk bedeutet. Dort, wo schon August der Starke tafelte (allerdings vor Lorenz‘ Zeit), hat er gelernt, wie man mit Herz und Leidenschaft

4-Gang-Menü mit Weinbegleitung

CLINTON'S Restaurant

Neuer Hönower Weg 7 15366 Hoppegarten

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr 189,-

Gäste satt und glücklich bekommt. Seine Küche ist ein bisschen wie seine Heimat: bodenständig, aber nie banal. Ein Quarkkeulchen wird hier zur Diva, ein Sauerbraten zum Headliner … so Stefan will. Stefan Lorenz war auch live als Sous Chef dabei, als das Frühsammers erst 17 Punkte im Gault&Millau und dann einen Stern im Guide Michelin bekam.

An seiner Seite: Andy Saul , der Patron des legendären Bandol sur mer. Geboren 1988 in Berlin, also haarscharf vor der Wende, groß geworden im Prenzlauer Berg, ist Saul so etwas wie der coolste Küchenphilosoph der Hauptstadt. Bei ihm trifft französische Raffinesse auf märkischen Pragmatismus, Cassoulet auf Kohlrabi, und irgendwo dazwischen steht eine Flasche Wein und lächelt mit Andy um die Wette.

Saul war schon im Rutz, bevor es dort so richtig Sterne regnete, und wechselte dann ins Bandol – eine Küche, so klein, dass man sich beim Umdrehen gleich wieder „Hallo“ sagt. Dort hat er das „Casual Fine-Dining“ kultiviert: hochklassig, aber ohne steife Krawatte. Nachhaltig, saisonal, regional – aber nie dogmatisch. Er muss nicht auf Social Media glänzen, er glänzt lieber auf dem Teller. Irgendwie ist kaum ein Berliner Sternerestaurant so sehr Berlin wie das Bandol su mer, das sich in einem ehemaligen Dönerladen befindet. Übrigens im damals allerersten Dönerladen Ostberlins. Hier wurde also schon immer Berliner Geschichte geschrieben.

Wenn Lorenz und Saul nun gemeinsam am Herd stehen, darf man getrost von einem kulinarischen Stromschlag sprechen. Der eine mit sächsischer Seele, der andere mit Berliner Bodenhaftung – zwei Köche, die sich nie gesucht, aber unbedingt gefunden haben. Das wird kein Showkochen, sondern ein Showdown.

Saul und Lorenz wollen sich an diesem Abend auf ihre „Signature dishes“ konzentrieren. Wofür stehen die beiden, mit welchen Gängen haben sie sich in den letzten Jahren ins kulinarische Gedächtnis der Stadt gekocht?

Und da zu einem runden Abend natürlich auch ein guter Tropfen gehört, hat sich das VDP.Weingut Schäffer bereit erklärt, eben diesen zu liefern. Freuen Sie sich auf Bacchus, Scheurebe, Riesling und Silvaner aus Franken, der ganz natürlich ohne viel Schnickschnack entstehen darf.

Stefan Lorenz und Andy Saul
Peter und Sophie Schäffer

Im Herzen Berlins

Das im eleganten Bauhausstil gestaltete Pullman Berlin Schweizerhof vereint avantgardistisches Interieur mit schlichter Funktionalität und verfügt über 377 Zimmer und Suiten, das Restaurant BLEND berlin kitchen and bar sowie die modernisierte Fit and Spa Lounge.

Echt berlinerisch ist auch die Lage des LifestyleHotels; direkt am Zoologischen Garten gelegen, sind es nur wenige Schritte zur bekannten Einkaufsmeile Kurfürstendamm. Für Meetings und Geschäftsreisen stehen 18 Konferenzräume mit insgesamt 1.610 m² zur Verfügung, darunter ein Ballsaal mit 692 m² sowie der innovative Business Playground.

GENERATIONSWECHSEL

Über den Dächern Berlins, im 14. Stock des InterContinental, funkelt ein Stern – und das schon seit 1999. Jetzt bekommt dieser eine neue Umlaufbahn. Denn im Hugos wird der Löffel nicht abgegeben, sondern weitergereicht: Eberhard Lange, seit 1998 im Haus und seit 2015 Küchenchef, übergibt an seinen langjährigen Sous Chef Johannes Gehrich . Es ist kein abruptes Goodbye, eher ein sanfter Staffelstab-Moment mit freundschaftlichem Respekt und Handdruck – und natürlich einem Menü, das den Wandel feiert, nicht betrauert.

Eberhard Lange, der der Berliner Gourmet-Szene so vertraut ist wie der Blick auf den Zoo und den Fernsehturm, hat das Hugos geprägt: ruhig, präzise, charmant im Ton, aber mit Herzblut bis ins letzte Detail. Sein Stern? Stabil wie seine Hollandaise. Und jetzt – nach fast drei Jahrzehnten – sagt er nicht „Tschüss“, sondern eher: „Mach mal weiter, Johannes!“

Johannes Gehrich, seit 2016 im Team und seit 2022 Sous Chef, ist längst kein Unbekannter mehr. Ausbildung im Fairmont Hotel Vier Jahreszeiten Hamburg, Stationen im La Rive in Amsterdam und im Cinco by Paco Pérez in Berlin – Gehrich bringt frische Energie, internationale Prägung und ein ebenso präzises Handwerk mit. Ab Anfang 2026 führt er die Küche offiziell und tritt in die großen Fußstapfen Langes, so wie dieser einst in die von Vorgänger Thomas Kammeier trat.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung Hugos Restaurant im Hotel InterContinental Berlin Budapesterstraße 2 | 10787 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr 199,-

Auch im Glas findet ein Generationswechsel statt – und zwar im Doppelpack. Denn Franz Wehrheim vom VDP.Weingut Dr. Wehrheim in Birkweiler (Pfalz) und Aurelia Wehrheim-Hamm vom Weingut Hamm im Rheingau sind nicht nur beruflich, sondern auch privat ein Team. Beide haben die elterlichen Weingüter übernommen und führen sie nun mit frischem Wind und klarer Linie in die Zukunft. Statt Konkurrenz gibt’s Kooperation, statt Eifersucht Cuvée: Zwei Familien, zwei Regionen, ein gemeinsames Ziel – große Weine mit der Fortsetzung der Qualitätsversprechen der Vorgänger-Generationen.

Wenn also die Sonne über Berlin untergeht, im Hugos die Gläser klingen und die Teller als kleine Kunstwerke über den Pass gehen, dann ist das mehr als ein Abendessen. Es ist ein symbolischer Wechsel –

vom Bewährten zum Kommenden, vom Alleingang zur Allianz. Die Gäste dürfen sich auf ein Menü freuen, das den Wandel schmeckbar macht: klassisch, elegant, aber mit diesem Funken Neugier, der alles verändert. Und dazu Weine, die erzählen, dass auch Tradition keine starre Größe ist, sondern eine, die wächst – wenn man sie lässt. Getrunken werden auch Weine der letzten 3 Generationen. Eine Symbiose aus Stilistik, Reife und Terroir.

Johannes Gehrich
Aurelia Wehrheim-Hamm und Franz Wehrheim

DAS BLAUE VOM HIMMEL!

Berlin war schon immer ein bisschen blau. Mal aus Lebensfreude, mal aus Versehen. Hier wurde getrunken, getanzt, geflucht – und hier wurde im 18. Jahrhundert auch jene Farbe erfunden, die der Welt den Kopf verdrehte: Preußisch Blau. Entstanden, als ein Berliner Färber eigentlich Rot herstellen wollte – und plötzlich Blau bekam. Ein Fehler, der Geschichte schrieb. Dieses Blau wurde zur Farbe der Macht, der Kunst, der Uniformen –und am 25. Februar 2026 zur Farbe eines Abends, an dem wirklich keiner nüchtern bleibt.

Im Hotel Luc in der Charlottenstraße, dort, wo Friedrich der Große noch heute durch die Geschichte spukt, wird an diesem Abend ganz offiziell „blau gemacht“.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung Restaurant Heritage Berlin

Charlottenstraße 52 | 10117 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

Blau ist keine kalte Farbe, sondern ein heißes Statement.

Glauert, Berliner durch und durch, liebt es, Grenzen zu verschieben. Stemberg, Sternekoch aus Velbert, liebt es, sie einfach zu sprengen. Wenn die beiden also beschließen, gemeinsam blau zu machen, dann geht’s hier nicht um die Krankmeldung, sondern um Geschmacksexplosionen. Die Küche wird zum Atelier, der Teller zur Leinwand und das Blau – tja, das zieht sich durch wie ein roter Faden.

Doch keine Angst, das Essen wird nicht auf Gewalt blau gefärbt und es erwartet Sie auch zum Dessert kein Schlumpfeis. Eventuell begegnen blaue Garnelen oder blaue Hummer, vielleicht schimmert sogar die blaue Kartoffel im samtigen Püree. Und weil man das schöne Blau auch im Wein finden kann, wird das Menü vom VDP.Weingut Hey aus Naumburg begleitet.

Dort sind nicht nur die Etiketten blau, es gibt sogar einen sensationellen Blauen Zweigelt! Wenn das nicht passt, wissen wir es auch nicht.

Die Stimmung? Somewhere between royal und rotzfrech. Wenn die Gäste nach dem dritten Gang leicht „blau“ sind, liegt das nicht nur am Wein, sondern am Glück. Denn das Heritage ist an diesem Abend kein Restaurant, sondern ein preußischer Salon im Ausnahmezustand. Zwischen königlichem Stoff, Porzellanweiß und tiefem Samtblau wird geschlemmt, gelacht, getrunken – Friedrich hätte es geliebt.

Und falls jemand am nächsten Tag behauptet, er habe „blau gemacht“ – in diesem Fall gilt: völlig legitim. Dieser Abend ist eine Ausrede fürs Genießen, ein Bekenntnis zur Farbe der Tiefe und der Lust. Berlin war schon immer ein bisschen blau. Aber selten so schön wie hier.

Florian Glauert und Sascha Stemberg
Matthias Hey – VDP.Weingut Hey

HIMMEL ÜBER BERLIN –

EINE HOMMAGE AN OMA GERDA

Es gibt viele Gründe, warum einem in Berlin schwindelig werden kann – die Miete, der Verkehr oder einfach Tim Raue. Diesmal allerdings im besten Sinne: Der Berliner Superstar unter den Köchen ist verantwortlich für die Kulinarik im Fernsehturm. Ja, genau DEM Fernsehturm. In 203 Metern Höhe, dort wo sonst Touristen mit gezückten Smartphones den Sonnenuntergang jagen, serviert Raue ein Menü, das kulinarisch wie emotional neue Höhen erklimmt. Der Titel: eine Liebeserklärung an Oma Gerda. Der Geschmack: eine Hommage an die Kindheit – allerdings mit einem Panoramablick, der selbst Engel neidisch macht.

Wer das Drehrestaurant Sphere betritt, spürt sofort: Hier trifft Ostalgie auf Genuss. Die DDR hat das Ding einst gebaut, damit man von oben sehen konnte, dass der Sozialismus alles überblickt – heute schaut Tim Raue runter und denkt vermutlich: „Ganz schön weit gekommen.“ Der Mann, der Hunger in Stärke verwandelt hat, der Berlin auf Netflix, MagentaTV und in den „World’s 50 Best Restaurants“ verewigt hat, verantwortet nun die Küche über den Wolken. Und weil er es kann, serviert er Erinnerungen im Porzellan-Feinkostformat.

Die erste Note: Sprotte, Buchweizen und imperialer Kaviar – Oma hätte gesagt „Fisch mit Körnern“, Raue sagt „Aha-Mo-

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung Drehrestaurant Sphere im Berliner Fernsehturm

Panoramastraße 1A | 10178 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

ment“. Dann dampft eine Ostsee-Krustentiersuppe, so fein wie das Meer bei Windstille. Tomaten, Ingwer, ein bisschen Kindheit, ein bisschen Fernweh. Zander mit Sauerkraut und Minze tanzt zwischen Nordsee und Nahost, zwischen Wohlgefühl und Wagemut. Und dann kommt der Falsche Hase – natürlich nicht einfach Hackbraten mit Möhrchen. Raue verwandelt das Sonntagsessen von damals in ein orchestriertes Erinnerungsstück. Steinpilzrahm, Erbsen, Püree – und plötzlich sitzt man gedanklich wieder an Omas Küchentisch, nur dass diesmal die Aussicht besser ist und das Kartoffelpüree keine Klümpchen hat.

Zum Dessert wird’s sentimental und sündig zugleich: Schokoladenpudding mit Haselnuss und Kaffee. Eine süße Verbeugung vor der Vergangenheit, nur eben mit göttlichem Glanz. Es ist dieser Balanceakt zwischen Bodenhaftung und Höhenflug, den Tim Raue beherrscht wie kein Zweiter.

Die flüssige Begleitung liefert Markus Schneider – der Pfälzer Weinmacher, der

mit Namen wie Kaitui und Black Print längst Kultstatus erreicht hat. Schneider steht für Spaß im Glas, für „Wein mit Grinsen“. Er weiß, dass Riesling auch Rock’n’Roll kann und Chardonnay kein Chichi braucht. Selbst der Merlot bekommt hier oben Flügel. Und als Aperitif? Ein orangefarbener Warm-up mit Rum, Turmschimmer und Ginger Beer –flüssiger Sonnenuntergang inklusive.

Das Ganze klingt nach Spektakel, ist aber vor allem eins: persönlich. Denn Raue arbeitet hier nicht für Punkte oder Preise, sondern für Gefühle. Für dieses „Ach ja, so hat’s früher geschmeckt – nur krasser“-Gefühl. Für alle, die wissen, dass Essen Erinnerung ist. Und dass man manchmal erst ganz hoch hinaus muss, um wieder zu sich selbst zu kommen.

Wenn sich der Fernsehturm langsam dreht, Berlin unter einem glitzert und aus der Küche leise das Klappern der Suppenschalen klingt, dann versteht man, was dieser Abend ist: kein Event, keine Show, sondern ein Stück kulinarische Poesie. Zwischen Himmel und Heimat, zwischen Vergangenheit und Vision.

Und irgendwo da oben, während Raue seine Gäste mit Zander und Zärtlichkeit um den Finger wickelt, lehnt sich Oma Gerda wahrscheinlich auf ihrer Wolke zurück und sagt: „Na siehste, Junge –geht doch.“

Tim Raue

KORALLE, RIFF & SEENPLATTE

Wenn bei eat! berlin die Wellen hochschlagen, dann meist aus gutem Grund. Und diesmal gleich doppelt: Bei „Koralle, Riff & Seenplatte“ treffen zwei Welten aufeinander, die auf den ersten Blick unterschiedlicher nicht sein könnten –das klare Wasser der mecklenburgischen Seen und die schillernde Tiefe tropischer und mediterraner Riffe. Doch am Ende verschmelzen sie zu einem Menü, das so spannend ist wie eine Expedition mit Messer, Gabel und Weinglas. Dabei konnten wir ein Restaurant gewinnen, das zu den spannendsten Neueröffnungen der letzten Jahre in Berlin zählt. Seit Juni 2024 kocht sich das „THE CORAL“ in die Herzen und Mägen der Berliner. Mit der Idee einer italienisch-japanischen Fusionküche hat dieses designstarke Restaurant auch einen Volltreffer gelandet.

Zu Gast ist Daniel Schmidthaler, Sternekoch aus dem wunderbaren Hotel und Restaurant Alte Schule Fürstenhagen. Er ist Mitglied bei den Jeunes Restaurateurs (JRE) und einer, der weiß, dass Heimatküche nicht altmodisch sein muss. In seinem kleinen Restaurant in der Feldberger Seenlandschaft serviert er regionale Spitzenprodukte mit einer Präzision, die an große französische Kochkunst erinnert –nur eben mit Zutaten aus der unmittelbaren Umgebung, aus Wald, Feld und See. Schmidthaler ist der Typ Koch, der morgens durch den Nebel zum Wasser geht und abends die Essenz dieses Spaziergangs auf den Teller bringt. Für diesen Abend wird er die „Seenplatte“ kochen –regional, tief, mit glasklarem Geschmack.

Den Gegenpol übernimmt Dominique Rudloff, Küchenchef des The Coral in Berlin-Charlottenburg. Das Restaurant trägt seinen Namen nicht zufällig – wer hier speist, sitzt inmitten einer Atmosphäre, die an ein luxuriöses Unterwas-

serrefugium erinnert: schimmernde Oberflächen, sanftes Licht, feine Struktur, alles so geschichtet wie ein Riff. Rudloff steht für moderne, weltoffene Küche, die Meer und Land, Frische und Würze, Umami und Überraschung verbindet. Er wird an diesem Abend das Thema „Koralle und Riff“ aufgreifen – also alles, was aus der Tiefe kommt, maritim, salzig, leicht und voller Leben ist.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung THE CORAL Fasanenstraße 81 | 10623 Berlin Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

179,Mi. 25.2.

Und weil jedes gute Riff einen kundigen Taucher braucht, führt Sommelier Oliver Töremis als (Wein-)Moderator durch den Abend. Er hat Weine ausgewählt, die auf kalkhaltigen, marinen Böden wachsen – also dort, wo vor Millionen Jahren tatsächlich Urmeere rauschten. So schmeckt man beim Trin ken ein Stück geologische Geschichte: mineralisch, vielschichtig, mit einer Spur Meeresbrise im Glas. Töremis verbindet einen coolen Style mit Wissen und Witz. Er hält die Stimmung leicht und die Gläser voll – der perfekte Steuermann für diesen kulinarischen Tauchgang. Sollte er Ihnen bekannt vorkommen? Dann waren Sie zuvor vermutlich im Waldorf-Astoria, im Beef Grill Club im KaDeWe oder im Titanic am Gendarmenmarkt.

Denn dort war er zuvor für die vinophile Betreuung zuständig.

„Koralle, Riff & Seenplatte“ ist damit nicht nur ein Menü, sondern eine Metapher: über Herkunft und Weite, über Regionalität und Fernweh, über den Mut, mal abzutauchen, um etwas Neues zu entdecken. Und vielleicht auch über die Erkenntnis, dass Meer und See mehr gemeinsam haben, als man denkt – zumindest, wenn sie in einem Glas Wein oder auf einem Teller von zwei Spitzenköchen zusammentreffen.

Ein Abend also für Genießer mit Tiefgang, für Entdecker mit Appetit und für alle, die sich trauen, einmal blau zu machen – im besten Sinne des Wortes.

Dominique Rudloff und Daniel Schmidthaler
Restaurant THE CORAL
Oliver Töremis

LE TOUR DE FRANCE

Wenn man an Frankreich denkt, sieht man sofort Weinberge, Baguettes und Männer mit Baskenmütze, die mit einem Glas Rotwein in der Hand philosophieren. Und genau das – minus die Mütze, plus ein bisschen Berliner Grandezza – passiert an diesem Abend in der Brasserie Quarré im Hotel Adlon Kempinski. Küchenchef Rico Kägebein lädt zur kulinarischen Tour de France und an seiner Seite steht kein Geringerer als Lucas Ramstein aus der fantastischen Auberge Ramstein im elsässischen Scherwiller. Für die flüssige Reisebegleitung sorgt Michael Macek , der Sie charmant durch die großen Appellationen Frankreichs führt.

Gestartet wird, wie es sich gehört, im Elsass, jener Region, die französische Eleganz mit deutscher Präzision paart –quasi der Pinot Blanc der deutsch-französischen Freundschaft. Von dort aus geht es weiter durch u. a. Burgund, Bordeaux, die Rhône, Jura und die Provence, bis man – leicht beschwingt und glücklich – wieder im Elsass landet. Eine Rundreise der Sinne, ohne dass man dafür ein einziges Mal den Berliner Asphalt verlassen müsste.

Rico Kägebein ist seit Dezember 2023 Küchenchef der Brasserie Quarré und hat ein beeindruckendes kulinarisches Reisetagebuch im Gepäck: Stationen in London, Bern, Gstaad, Dresden und Bonn, dazu das So/Berlin, Das Stue und natürlich das Adlon selbst wo er schon früher die Bankettküche leitete. Heute führt er das Küchenteam der Brasserie mit jener Mischung aus Handwerk und Lebensfreude, die man braucht, wenn man die klassische französische Brasserie-Küche ins Hier und Jetzt übersetzen will. Seine Devise: „Kochen soll Spaß machen – und den Gästen schmecken.“ Ab und zu kann Philosophie auch einfach sein.

Lucas Ramstein ist der Inbegriff des modernen Elsässer Kochs: solide Ausbildung (zuerst als Elektroingenieur – und wer Strom versteht, verbrennt wenigstens nichts und kann im Notfall den Herd reparieren), internationale Erfahrung von Antibes bis Courchevel. Lucas war im legendären 2 Sternerestaurant „Le Chabichou“, bei Marc Haeberlin in der Au-

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung Brasserie Quarré im Hotel Adlon Kempinski Berlin Unter den Linden 77 | 10117 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

Rosé aus der Provence – jeder Wein ist eine Etappe für sich.

berge de l`Ill und in Dänemark bei Christian Bind. In der Auberge Ramstein, die er gemeinsam mit seiner Frau Nathalie führt, wird die elsässische Küche nicht neu erfunden, sondern liebevoll weitergedacht. Dafür gab’s 14 Punkte und zwei Hauben im Gault Millau – und vor allem: jede Menge zufriedene Gäste. Lucas ist Mitglied der Vereinigung der Spitzeköch*innen und Spitzenköche Jeune Restaurateurs.

An diesem Abend trifft also das Herz des Elsass auf das Herz Berlins – genauer gesagt auf das Herzstück des Adlon, wo Geschichte, Stil und ein Hauch von Pomp zu Hause sind. Und weil kein französisches Menü ohne Wein denkbar ist, bringt Sommelier Michael Macek die passenden Tropfen zu jedem Gang ins Glas. Ob mineralischer Riesling, kräftiger Bordeaux oder sonnendurchfluteter

Die „Tour de France“ im Adlon ist also kein Wettrennen, sondern eine genussvolle Etappenfahrt durch Aromen, Regionen und Geschichten. Und am Ende? Da steht kein gelbes Trikot, sondern vielleicht ein vin jaune, ein gelber Wein aus dem Jura. Also, ab auf’s Fahrrad, solange noch ein paar Fahrradspuren zu erkennen sind und los geht’s zur „Tour de France“, wo sich Michael Macek, Rico Kägebein und Lucas Ramstein für uns abstrampeln. Santé et bien-être.

Lucas und Nathalie Ramstein
Rico Kägebein
Brasserie Quarré

KOJI, KARMA & KEGELBAHN –EIN ABEND ZWISCHEN FERMENT UND FERNOST

Manche Berliner Geschichten klingen einfach zu gut, um wahr zu sein. Eine Sake-Brauerei im Untergeschoss einer ehemaligen Kegelbahn? Ernsthaft? Doch genau dort, wo früher die Kugeln rollten, blubbern heute Fermente. Willkommen bei Reigen, Berlins erster Sake-Manufaktur, gegründet von Francesco Todescato, einem Mann, der den Reis zum Tanzen bringt. Und zwar nicht im Sushi, sondern im Glas.

Wenn man Sake aus Japan erwartet, bekommt man hier eine flüssige Überraschung mit Berliner Bodenhaftung: gebraut nach der uralten Bodai-MotoMethode, aber mit Reis aus Norditalien und gefiltertem Berliner Leitungswasser – sozusagen Umami trifft Berliner Untergrund. Dieser Sake schmeckt nicht nach „Fernost“, sondern nach Fermentost inmitten des ehemaligen Ostberlins. Funky, komplex, rebellisch. Ein bisschen wie Berlin selbst – nur ohne Späti.

Doch was wäre ein so wilder Tropfen ohne die passende Bühne? Die liefert das Restaurant Oukan in der Ackerstraße. Wer den Eingang findet (Tipp: Spiegelgang, nicht Irrgarten!), betritt eine Welt, die so ruhig und klar ist, dass man auto-

matisch in die innere Einkehr geht und etwas leiser spricht. Küchenchef Steven Vick und sein Team kochen hier veganes Fine-Dining, das nichts mit Verzicht zu tun hat, sondern mit Verführung. Ihre Gerichte sind inspiriert von der buddhistischen Tempelküche Shōjin Ryōri, aber statt Erleuchtung gibt’s erstmal Fermentation.

fast 20 Jahren den feinsten Sake nach Europa bringt. Normalerweise landen diese Kostbarkeiten nicht mal im Handel. Heute Abend aber schon. Sechs Gänge. Drei rare Sake-Schätze. Ein exklusiver Brew aus der Berliner Kegelbahn. Und irgendwo dazwischen ein Reisferment, das so geheimnisvoll klingt, dass man es eigentlich in einem Kimono servieren müsste.

6-Gang-Menü mit Sakebegleitung

Restaurant Oukan

Ackerstraße 144 | 10115 Berlin

Einlass: 19.00 | Beginn: 19.30 Uhr 169,Do. 26.2.

Die Aromen? Rauchig, floral, tief – wie ein Jazz-Club in Kyoto. Die Stimmung? Berlin-mäßig locker, aber mit Zen-Faktor. Der Sake von Francesco ist dabei kein stilles Wässerchen: mal funky, mal fein, mal so umami, dass man ihn fast kauen möchte. Eric erzählt dazu Geschichten aus der Welt des Sake, während Steven mit jedem Gang beweist, dass vegane Küche nicht grün, sondern gold ist –goldbraun, karamellisiert, fermentiert.

Im eigenen Fermentation Lab entstehen Aromen, die so tief und komplex sind, dass selbst erfahrene Sommeliers ehrfürchtig nicken. An diesem Abend treffen diese Kreationen auf Raritäten aus der Sake-Welt, kuratiert von Eric Walsh von Ueno Gourmet – der Mann, der seit

Natürlich geht’s im Oukan nicht nur um Genuss, sondern auch um Achtsamkeit. Jeder Bissen, jeder Schluck ist Teil eines größeren Ganzen – einer Philosophie, die irgendwo zwischen Berlin-Mitte und Kyoto balanciert. Wenn Sake und vegane Fermentation eine spirituelle Verbindung eingehen, könnte das ungefähr so schmecken.

Restaurant Oukan
Team vom Oukan
VEGAN

GUI-lty PLEASURE

Manchmal braucht es nur einen Zufall, um zwei Menschen kulinarisch zu verbinden. In diesem Fall heißt der gemeinsame Nenner: Bielefeld. Dort hat Richard Reichelt seine Ausbildung gemacht, und von dort stammt Marita Rempel , die heute im „GUI“ als Küchenchefin für Furore sorgt. Zwei Karrieren, zwei Generationen, zwei Wege, die sich bei der eat! berlin kreuzen – im traditionsreichen Restaurant 1811 in der Schlüterstraße 55. Ein Haus mit Geschichte, das seinen Namen nicht ohne Grund trägt: Schon seit eben diesem Jahr 1811 wird hier bewirtet, gespeist, diskutiert und genossen. Aber vermutlich noch nie so gut wie heute!

Richard Reichelt, gebürtiger Bielefelder, zog es nach seiner Ausbildung in die Hauptstadt, wo er in einigen der besten Küchen der Stadt arbeitete – unter anderem im Margaux, im Big Stuff Smoked BBQ und im Jungbluth. Seit 2022 ist er Gastgeber und Küchenchef im 1811. Seine Küche: bodenständig, aber nicht banal; präzise, aber nie verkopft. Reichelt kocht, als wolle er Geschichten erzählen – von Herkunft, von Handwerk, von ehrlicher Begeisterung für gute Produkte. Ein einfaches Wiener Schnitzel wird

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant 1811

Schlüterstraße 55 | 10629 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

bei ihm zum Spektakel, aber noch viel bemerkenswerter ist es, wenn sich der sympathische Reichelt des Themas „Casual Fine-Dining“ annimmt.

Und dann ist da Marita Rempel, 26 Jahre jung und schon jetzt ein Shootingstar der deutschen Gastroszene. Vom Azubi zur Küchenchefin im GUI Restaurant in Bielefeld – das ist mehr als ein Karriereweg, das ist ein Statement. Das Feinschmecker-Magazin zählt sie zu den 18 besten Köchinnen Deutschlands, der Gourmetführer Gusto kürte sie im Oktober 2025 zur Newcomerin des Jahres. Ihre Küche: modern, mediterran inspiriert, fein reduziert. Lammrücken mit Artischockencreme, Kalamansi und Kapernjus oder Lachs „Label Rouge“ mit Bulgur, Mango-Schwarzwurzeln und Vadouvan-Sauce zeigen ihr Gespür für Balance und Struktur. Sie legt Wert auf natürliche Aromen, saubere Techniken, klare Gedanken auf dem Teller.

Reichelt findet das bemerkenswert. „Ich beobachte, was in Bielefeld passiert, immer noch mit Interesse. Was Marita geschafft hat, imponiert mir sehr. Diese Mischung aus Ehrgeiz, Bescheidenheit und Geschmackssicherheit – das ist selten.“ An diesem Abend treffen beide Welten aufeinander: die weltoffene Berliner Gastroszene und die junge, präzise Handschrift einer Köchin, die zeigt, dass Perfektion auch leise und vor allem jung sein kann.

Für die passende Weinbegleitung sorgt Marius Walter vom VDP.Weingut Fürstlich Castell`sches Domänenamt in Franken. Das Traditionsgut ist eine lebende Legende: Seit 1224 wird in Castell Weinbau betrieben, und 1659 wurden hier die ersten Silvanerreben Deutschlands gepflanzt – eine Revolution in der Rebkultur. Heute zählt das Weingut, das seit 1955 dem Verband Deutscher Prädikatsweingüter angehört, zu den renommiertesten Betrieben Frankens. Rund 70 Hektar Rebfläche, geprägt von Gipskeuperböden rund um den Steigerwald, liefern Trauben für elegante, terroirbetonte Weine mit klarem Profil. Auch wenn die Castell’schen Silvaner aus unserer Sicht zu den besten der Welt zählen, kann das Weingut auch mit Rebsorten wie Riesling, Weiß- und Spätburgunder auftrumpfen. Selbst der aktuell leidende Müller-Thurgau läuft in diesem Weingut zu Höchstform auf.

An diesem Abend wird das 1811 zu unserem Lieblingsort für die „guilty pleasure“, also das eine Glas, das man an diesem Abend zu viel trinkt, und der eine Löffel Butter, den man sich extra gönnt. So wird aus einem guilty pleasure ein Genuss ohne Reue.

Richard Reichelt
Marita Rempel
Marius Walter – VDP.Weingut

BUTT BEI DIE FISCHE

Manchmal fragt man sich ja, wie viel Humor ein Gourmetabend verträgt. Schließlich ist Essen in Deutschland eine ernste Angelegenheit. Die Gabel liegt gerade, der Wein wird geschwenkt, der Blick ist prüfend – und wehe, jemand lacht zu laut zwischen Hauptgang und Dessert. Doch an diesem Abend im Fischer & Lustig wird die Etikette kurzerhand frittiert: Hier trifft Comedy auf Kulinarik, Schwerin auf Berlin, Silvaner auf Satire.

Am Herd steht Holger Mootz , ein Mann mit so viel Küchenerfahrung, dass er vermutlich sogar ein Spiegelei mit GaultMillau-Punkten servieren könnte. Seit 1997 trägt er seinen Meisterbrief mit Stolz, hat auf Rügen, in Wolfsburg, in Binz und jetzt in Berlin gekocht. Sein Stil: bodenständig, präzise, aber nie langweilig – so wie ein Fischgericht, das plötzlich besser erzählt ist als jede Netflix-Serie. An seiner Seite: Marcel Kube aus dem Weinhaus Uhle in Schwerin. Ein Koch, der weiß, wie man Sterne erkocht, ohne abzuheben. Kube kommt aus der sächsischen Schule des feinen Understatements. Bei ihm darf auch mal eine Karotte glänzen, solange sie gut erzogen ist. Marcel kommt aus der Schule von Sternekoch Stefan Hermann. Im Jahr 2019 wurde er dann mit einem Stern ausgezeichnet, für das Gourmetrestaurant 1751 in Schwerin ließ der Gault&Millau 3 Hauben springen. Damit hat sich

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant Fischer & Lustig

Poststraße 26 | 10178 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

Marcel Kube als einer der bestbewerteten Köche Mecklenburgs etabliert.

Und dann steht da Manuel Butt, der mit der Schärfe einer Chilischote und der Treffsicherheit eines guten Messers durchs Programm schneidet. Als Autor von Pastewka, heute-show und LOL –Last One Laughing hat er gelernt, dass Timing alles ist – egal ob beim Gag oder beim Gargrad. In seinem Roman „Zierfische in Händen von Idioten“ schwimmen die Pointen so lebendig wie die Protagonisten. Im Fischer & Lustig greift er nun zum Mikrofon statt zur Tastatur und schaut den Köchen beim Anrichten zu, während er das Publikum mit Geschichten füttert, die so herrlich absurd sind, dass selbst der Zander kurz innehält.

Zwischen den Gängen fließt der Wein von Rainer Müller vom VDP.Weingut Max Müller I aus Volkach. Und zwar nicht nur der Silvaner. Seine Weine sind der Beweis, dass Franken Humor und Geschmack hat – trocken, präzise, aber mit einem war-

men Nachhall. Müller versteht es, Frische und Finesse so zu kombinieren, dass man beim Trinken leise kichert, ohne genau zu wissen, warum. Vielleicht, weil man plötzlich merkt, dass Wein und Humor ganz viel miteinander zu tun haben. Schön, dass dieses renommierte Weingut bei diesem Spaß mitmacht.

Sven Oswald , radioeins und rbb-Fans bekannt aus Funk und Fernsehen, führt charmant durch den Abend, hält die Fäden locker in der Hand, ohne sie zu verknoten – ein Moderator mit feinem Gespür dafür, wann man redet und wann man besser schluckt. Seinen legendären Wortwitz kennt man auch aus „Zwei auf Eins“, immer sonntags auf radioeins.

Und während draußen die Berliner Lichter über der Spree flirren, servieren Mootz und Kube einen Abend, der zwischen Feinsinn und Frechheit pendelt. Es wird gelacht, geschlemmt, geschlürft – manchmal gleichzeitig. Der Wein fließt, die Pointen sitzen, und selbst die Zierfische im Roman hätten ihre Freude daran, solange sie nicht auf dem Teller landen.

Restaurant Fischer & Lustig
Holger Mootz
Manuel Butt
Marcel Kube

KNOLLE FAHRT VORAUS

HAFEN NR. 3: SCHMIDT Z&KO

Wenn Massimo Ferradino den Trüffelhobel ansetzt, wird’s still im Raum. Nicht nur aus Ehrfurcht, sondern auch weil alle gebannt auf das schwarze Gold warten, das gleich in hauchdünnen Scheiben vom Himmel fällt. Oder zumindest vom Hobeleisen.

Er ist der Mann hinter Tartufo del Re, einem Unternehmen, das sich ganz der edlen Knolle verschrieben hat. Ob schwarze Wintertrüffel aus dem Périgord oder weiße Albatrüffel aus dem Piemont – Ferradino weiß, wo sie wachsen, wann sie reif sind und wie sie am besten schmecken. Und weil er nicht nur Händler, sondern auch leidenschaftlicher Koch ist, bringt er sein Produkt am liebsten selbst auf den Teller.

Für diesen besonderen Abend hat ihn Gerrit Wensing ins Restaurant Schmidt Z&Ko eingeladen – dorthin, wo gutes Essen, gute Weine und gute Laune seit Jahren zuhause sind. Gemeinsam mit Wensing verwandelt Ferradino den Abend in eine kulinarische Expedition durch den Trüffelwald. Fünf Gänge, jeder davon eine Liebeserklärung an die Knolle – mal klassisch, mal überraschend, aber immer mit diesem unverkennbaren eat! berlin-Touch: bodenständig im Herzen, extravagant auf dem Teller.

Die passende Weinreise kommt von Peter Siener, dessen Weingut Siener im pfälzischen Birkweiler liegt. Zwischen sanften Hügeln und sonnenverwöhnten Rebhängen entstehen dort Weine, die so charaktervoll sind wie ihr

Do. 26.2.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant Schmidt Z&Ko

Rheinstraße 45-46 | 12161 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

199,-

Macher. Siener steht für klare Handschrift, ehrliche Frucht und Weine, die nicht laut sind, aber lang wirken – genau das Richtige, um mit Wensings Trüffelkreationen auf Augenhöhe zu flirten. Seine Rieslinge und Burgunder tragen die Handschrift des Terroirs und die Seele eines Winzers, der weiß, wann man die Natur einfach machen lassen sollte.

So trifft an diesem Abend italienische Sinnlichkeit auf pfälzische Präzision, Trüffel auf Tannin, und irgendwann schmilzt alles ineinander: Wein, Butter, Duft, Begeisterung.

Wer dabei ist, erlebt keinen Abend für zwischendurch, sondern ein Trüffel-Kapitel fürs kulinarische Lebensbuch. Ein Menü, das leise beginnt, sich langsam steigert und schließlich in jenem wohligen Schweigen endet, das nur bei echtem Genuss entsteht.

Knolle fahrt voraus! – und Massimo Ferradino steht am Steuer, Wensing kümmert sich um die Kombüse und Siener ist der Bosun. Wohin die Reise geht? Tief hinein in die Welt des Geschmacks, wo Erde nach Luxus duftet und Wein nach Heimat schmeckt. Ob uns die Mitinhaber Ralf Zacherl und Mario Kotaska an dem Abend auch besuchen? Wir wissen es nicht empfehlen würden wir es Ihnen

Massimo Ferradino
Gerrit Wensing
Restaurant Schmidt Z&Ko
Peter Siener

GROSSE BORDEAUX –BERLINER LÄSSIGKEIT

Im Restaurant Verōnika ist alles ein bisschen zu schön, um wahr zu sein.

Das beginnt bei der Adresse: Fotografiska, Oranienburger Straße. Ein Haus, das sich der Kunst widmet –und nun auch dem kulinarischen Hochgenuss. Hier, im obersten Stockwerk, wo samtige Bänke, Messinglampen und großformatige Fotografien an den Wänden um die Wette glänzen, kocht einer, der weiß, wie man Eleganz schmeckt: Roel Lintermans. Belgier, Perfektionist, Techniker – aber keiner, der sich hinter seiner Präzision versteckt. Wer bei Alain Ducasse, Pierre Gagnaire und Dominique Bouchet gelernt hat, kann auf den Punkt kochen. Und wer in London und Berlin Michelin-Sterne erkocht hat, darf sich auch erlauben, mal zu lächeln, während er den Trüffel hobelt.

Lintermans verbindet Disziplin mit Seele. Sein Stil: französische Klassik mit einem Augenzwinkern. Sein Lebenslauf liest sich wie ein Who’s who der Haute Cuisine – von den Pariser Drei-Sterne-Tempeln über das Waldorf Astoria, wo er Berlin einen Stern bescherte, bis in das Grill Royal, wo er sich eine Portion Berliner Lässigkeit abholte. Im Verōnika nun bringt er beides zusammen: Präzision und Gefühl, Glanz und Geschmack, Kunst und Küche.

Für diesen Abend hat er sich Verstärkung aus Bordeaux geholt. Laura Dusser, Önologin des Château du Tertre, reist mit einer beeindruckenden Auswahl großer Jahrgänge an. Das Gut liegt in Margaux und zählt seit der legendären

Klassifikation von 1855 zu den „Cinquième Cru Classé“, also zu den besten des Bordelais. 52 Hektar Reben, hauptsächlich Cabernet Sauvignon, Merlot, Cabernet Franc und Petit Verdot, wurzeln hier auf einem der höchsten Kiesplateaus der Region – und liefern Weine mit Struktur, Finesse und dieser ganz eigenen, kühlen Noblesse, die nur Margaux kann. Das Château, dessen Geschichte bis ins 12. Jahrhundert zur Seigneurie d’Arsac zurückreicht, steht für Beständigkeit und Stil. Kein modisches Getöse, sondern leise Klasse im Glas.

serviert. Der Ochsenschwanz – tief und herzhaft. Die Pastinake – samtig und süßlich. Die Trüffel – dunkel und verführerisch. Und das Orangenpulver? Der freche Tupfer, der alles zusammenhält.

Laura Dusser wird zu jedem Gang erzählen, wie sich die Jahrgänge unterscheiden – wie Zeit, Klima und Kellerarbeit Charakter formen. Man wird schmecken, wie aus jugendlicher Frucht Reife wird, aus Kraft Balance, aus Wein Geschichte. Und man wird verstehen, warum Bordeaux immer noch der Maßstab ist, an dem sich alle messen.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant Verōnika

Oranienburger Straße 56 | 10117 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr 165,Do. 26.2.

An diesem Abend wird es verschiedene Jahrgänge geben, darunter einen mindestens 20 Jahre alten Bordeaux. High End also – aber nicht abgehoben. Lintermans kocht dazu ein Menü, das den Weinen Raum gibt, ohne sich zu ducken. Ein Höhepunkt: sein „Parmentier von Ochsenschwanz und Pastinake, Trüffel ‚Melanom Sporum‘, Orangenpulver“. Ein Gericht, das klingt, als würde ein klassischer Braten auf einer Pariser Vernissage

Das Verōnika selbst ist dabei mehr als Kulisse. Es ist Bühne und Resonanzraum, ein Ort, der sowohl großstädtisch als auch intim wirkt. Wenn das Licht über die Gläser gleitet und der Klang von französischen Namen den Raum erfüllt, könnte man glauben, irgendwo zwischen Paris, Antwerpen und Berlin zu sitzen. Nur, dass hier beides serviert wird: große Küche und große Kunst. Und wer am Ende noch reden kann, der war vermutlich zu zurückhaltend beim Wein.

Laura Dusser
Roel Lintermans

SUNNY SIDE – SÜDAFRIKA IN FRIEDRICHSHAIN

Wenn man an Südafrika denkt, hat man sofort Sonne im Gesicht, Salz in der Luft und Chenin Blanc im Glas. Und genau dieses Gefühl will das Team des Sly in Berlin-Friedrichshain beim diesjährigen eat! berlin Abend auf die Teller bringen. Ein Fünf-Gang-Menü, das so viel Fernweh in sich trägt, dass man eigentlich gleich den Koffer packen möchte – wären da nicht die Weine vom legendären Weingut Neethlingshof aus Stellenbosch, die schon nach dem ersten Schluck dafür sorgen, dass man am liebsten einfach sitzenbleiben möchte.

Der Abend steht unter dem Motto „Zwei Kontinente, ein Geschmack von Zuhause“. Denn die kulinarische Brücke zwischen Kapstadt und der Hauptstadt Berlin schlagen gleich mehrere Menschen, die wissen, was Sonne, Seele und Substanz in einem Menü bedeuten.

Da ist Reggie Perkins, der sensationelle Önologe aus Südafrika, der seine Weine kennt wie andere ihre Kinder. Ob Chenin Blanc oder Pinotage – jeder Jahrgang trägt seine eigene Geschichte, erzählt von Meeresbrisen, Renosterveld-Vegetation und dem ewigen Spiel aus Wärme und Wind. Perkins bringt diese Geschichten mit, in Form von Flaschen, die mehr nach Freiheit schmecken als nach Arbeit. Zu einigen Gängen werden sogar zwei Weine parallel serviert, um die Vielfalt der südafrikanischen Weinwelt erlebbar zu machen. Eine Art Liquid-Tasting-Safari, ganz ohne Sonnenschutzfaktor.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung Sly Berlin

Petersburger Straße 16 | 10249 Berlin

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

Gekocht wird er an diesem Abend von Pirkko Stenzel-Zorn , einer Köchin, die zwar in Deutschland geboren ist, aber schon früh nach Südafrika gezogen ist. Dort hat Sie über 20 Jahre gelebt und unter anderem im Grand Roche Hotel, einer der besten Adressen in Paarl, ihr Handwerk gelernt. In Berlin hat Sie dieses dann unter anderem im Palazzo und im Pullman Schweizerhof verfeinert. Seit einigen Jahren ist sie Sous Chefin im Strandhotel Dünenmeer, doch für diesen Abend kehrt sie kulinarisch heim: auf ihren Kontinent, in ihre Geschmackswelt. Und wer einmal gesehen hat, wie Pirkko mit Chili, Zitronengras und Koriander umgeht, versteht, dass Würze auch immer etwas mit Gefühl zu tun hat.

Unterstützt wird Pirkko von Matthias Meier, dem sympathischen Küchenchef des Sly Restaurant. Er hat schon mehr Küsten gesehen als die meisten Kreuzfahrtreisenden zusammen – was kein Zufall ist, denn er hat lange selbst auf Kreuzfahrtschiffen gekocht. Geboren in

Hameln, kulinarisch geprägt auf Malta, in Neuseeland, Australien und Hamburg. Einer, der die Aromen der Welt kennt, aber in Berlin angekommen ist. „Kochen ist für mich Freude und Leidenschaft, manchmal auch Entspannung“, sagt Meier. Wer ihn beim Anrichten beobachtet, merkt: Das stimmt.

Dass das Ganze nicht zur steifen Verkostung gerät, dafür sorgt Sunny Bruchwalski, charmant, quirlig und im Sly für alles zuständig, was fließt, funkelt und Freude macht. Früher im NoName, heute das Gesicht und die Gastgeberin eines Hauses, das die Balance aus Lässigkeit und Niveau beherrscht. Sie bringt Wein und Gäste zusammen, als hätte sie’s erfunden.

Und dann wäre da noch Neethlingshof, eines der ältesten Weingüter Südafrikas, gegründet 1692 von einem deutschen Siedler. Heute gehören dazu 100 Hektar Reben, Böden mit Namen wie Oakleaf und Villafonté, und eine Biodiversitätsstrategie, die klingt wie Poesie mit Pflanzplan. Kein Zukauf, kein Kompromiss, volle Hingabe an das, was aus der Erde kommt. Wer genau hinhört, hört beim Schlucken vielleicht sogar das Rauschen des Atlantiks.

Fünf Gänge, sechs Weine, vier Persönlichkeiten, zwei Kontinente – und ein Abend, der beweist, dass kulinarische Geografie keine Grenzen kennt. Wenn also jemand fragt, ob man Sonne servieren kann – ja, man kann. Im Sly. Mit einem Lächeln, das so hell ist wie das Licht über Stellenbosch.

Weingut Neethlingshof
Sunny Bruchwalski und Matthias Meier vom Sly
Reggie Perkins
Pirkko Stenzel-Zorn

Vuelo

Neue Leichtigkeit auf dem Tisch.

Exklusives Design aus Tritan®-Kristallglas in 5 Größen mit maschinell gezogenem Stiel und extrem geringem Gewicht.

Manche Nachmittage in Berlin sind einfach zu schade für Kaffee und Kuchen aus der Bäckerei um die Ecke. Wer Tee trinkt, sollte das bitte mit Verve und Noblesse tun – und zwar dort, wo Geschichte, Porzellan und Champagnerblasen gemeinsam klingen: im Hotel Adlon Kempinski. Dieses Haus an der Prachtmeile „Unter den Linden“ ist so etwas wie die Königinmutter der Berliner Hotellerie. Eröffnet 1907 von Lorenz Adlon, abgebrannt, auferstanden, glorreich wiedereröffnet – das Adlon ist eine Mischung aus Mythos, Marmorsäule und Millionen Selfies vor dem Brandenburger Tor. Hier wohnt die Eleganz auf Dauer, und sie trägt selbstverständlich Handschuhe aus Samt.

In der Bel Etage, wo man durch hohe Fenster auf die ikonische Lobby mit dem Elefantenbrunnen blickt, wird ein Klassiker zelebriert, der schon Queen Victoria den Nachmittag rettete: der Afternoon Tea. Entstanden ist er, so will es die Legende, weil eine gewisse Herzogin von Bedford um 1840 der Hunger überkam –und sie kurzerhand das „kleine Mahl“ zwischen Lunch und Dinner erfand. Was als nobles Snackprogramm begann, wurde bald gesellschaftliches Pflichtprogramm:

NACHMITTAG MIT PERLEN

Damen in Rüschen, Herren mit Monokel, dazu Gurkensandwiches und Scones. In Berlin anno 2025 darf es etwas lukullischer sein. Da kommt der Tee nicht allein, sondern in Begleitung von Moët-Chandon Champagner – wahlweise Brut oder Rosé – und einer kleinen Kostbarkeit aus Hamburg: AKI Kaviar, fein, salzig, verführerisch. Schließlich soll die Teestunde ja nicht zu asketisch geraten.

Fr. 27.2. + Sa. 28.2.

Afternoon Tea inkl.

2 Gläsern Moët-Chandon Champagner

Bel Etage im Hotel Adlon Kempinski Berlin

Sinnlichkeit. Ob Darjeeling First Flush oder kräftiger Assam –Hanimann serviert Wissen und Wohlgefühl in gleicher Dosierung. Und wer aufmerksam zuhört, versteht schnell: Tee ist kein Heißgetränk, Tee ist Hoch kultur. Zwischen Sandwich und Süßspei se funkeln Kaviarkügelchen, es perlt der Champagner, und plötzlich wirkt selbst der Berliner Februar ein bisschen golden und fühlt sich an wie die Côte d’Azur oder Monaco.

Unter den Linden 77 | 10117 Berlin

Uhrzeit: 14.00 / 14.30 / 15.00 Uhr

Über die richtige Ziehzeit wacht Barbara , die Tea Master des Adlon. Sie hat ihr Handwerk in Sri Lanka perfektioniert, trägt den Titel „Gold Tea Master“ und kennt vermutlich mehr Teesorten, als die Queen Hüte besaß. Mit charmantem Schweizer Akzent und tiefem Wissen über Blätter, Blüten und Temperaturkurven führt sie durch das Ritual, als wäre es eine Zeremonie zwischen Zen und

Vielleicht liegt es daran, dass „Adlon oblige“ nicht einfach nur eine Marke ting-Worthülse ist. Hier wird nicht ein gegossen, hier wird zelebriert. Nicht ser viert, sondern inszeniert. Der Afternoon Tea ist ein Stück Zeitreise – in eine Ära, in der man den Luxus des Augenblicks noch ernst nahm. Wer mag, kann sich dabei in Gedanken ein wenig adlig fühlen. Und wenn nicht, vielleicht aus Angst vor der französischen Revolution, dann immerhin satt, selig und ganz leicht be schwipst vom guten Leben.

Hotel Adlon Kempinski Berlin

UNSERE WEINGÜTER

Anton Baron von Longo Seite 29

Neethlingshof Seite 47

VDP.Weingut Beurer Seite 12, 32

VDP.Weingut Jülg Seite 55

VDP.Weingut Reichsrat von Buhl Seite 13

Aurelia WehrheimHamm und Franz Wehrheim Seite 35

Peter Siener Seite 12, 45

VDP.Weingut Fürstlich Castell`sches Domänenamt Seite 12, 42

VDP.Weingut Martin Schwarz Seite 55

VDP.Weingut Schäffer Seite 33

du Tertre Seite 46

Stephan Kraemer Seite 20

VDP.Weingut Clemens Busch Seite 12, 54

VDP.Weingut Max Müller I Seite 43

VDP.Weingut Schätzel Seite 60

Weingut Domaine de Savagny Seite 12

VDP.Schlossgut Diel Seite 8, 12

VDP.Weingut Dr. Crusius Seite 8 ,12

VDP.Weingut Münzberg Seite 61

VDP.Weingut Stigler Seite 27

Flo Busch Seite 12, 54

VDP.Weingut Battenfeld-Spanier & Kühling-Gillot Seite 12, 14

VDP.Weingut Hey Seite 12, 37

VDP.Weingut Ökonomierat Rebholz Seite 61

VDP.Weingut Wagner-Stempel Seite 31

Chateâu
Domaine

HEIMATABEND IM HEIMATHAFEN

Wenn man an der Rummelsburger Bucht steht, in der Dämmerung die Boote leise kluckern hört und dann plötzlich den Duft von Erdäpfelsuppe mit Geselchtem in der Nase hat, kann man schon mal vergessen, dass man sich in Berlin befindet. Spätestens wenn Mathias Brandweiner charmant ins Glas lächelt und vom Leben „daham“ erzählt, ist man geistig längst in Niederösterreich angekommen – genauer gesagt im Waldviertel.

Der Gastgeber der Hafenküche bringt nicht nur sein unwiderstehliches Waldviertler Timbre mit, sondern auch Geschichten von granitenen Hügeln, duftendem Heu und bodenständiger Gastlichkeit. Für diesen besonderen Abend hat er sich mit Frederik Grieb zusammengetan, einem Koch, der weiß, wie man genussvolle Momente kreiert –ob auf der MS Europa oder im Pots im Ritz-Carlton. Gemeinsam nehmen sie ihre Gäste mit auf eine kulinarische Reise, die so ehrlich und warmherzig ist wie ein Sonntagmittag bei Oma, nur eben mit Feinschliff.

4-Gang-Menü mit Weinbegleitung Hafenküche Berlin

Zur alten Flussbadeanstalt 5 | 10317 Berlin

Einlass: 18.00 | Beginn: 18.30 Uhr

Das Menü liest sich wie ein Liebesbrief an die Region: Ein Gruß aus dem Heurigen, mit Aufstrichen und Bauernbrot, macht den Anfang – ganz so, als würde man in einem Mostviertler Hof einkehren. Dann kommt diese cremige Erdäpfelsuppe mit Geselchtem, die nach Holzofen und Winterabend schmeckt. Der Zander trägt Mohn – natürlich, denn ohne Mohn geht im Waldviertel gar nichts – und liegt elegant auf Wurzelgemüse. Danach kommt das, was Wiener und Berliner gleichermaßen zum Schweigen bringt: ein Grammelknödel,

prall, saftig, mit geschmolzenem Sauerkraut. Und wenn man denkt, jetzt geht nichts mehr, kommt sie, die Wachauer Marillenbuchtel, flaumig und von Vanillesauce umarmt – ein Dessert wie eine Liebeserklärung an die Kindheit.

Dazu fließt, was fließen muss: Weine, die Mathias persönlich ausgesucht hat – Lieblingsflaschen aus seiner Heimat, jede mit einer kleinen Geschichte. Und weil er ein geborener Gastgeber ist, erzählt er sie auch, mit dieser Mischung aus Schmäh, Charme und einem Augenzwinkern, das selbst den Nordlichtern ein Lächeln entlockt.

Frederik und Mathias zeigen, dass Kulinarik nicht immer abgehoben sein muss, um großartig zu sein. Manchmal reicht ein Teller voller Erinnerung, ein Glas voll Charakter – und ein Gastgeber, der mit jedem Satz und jedem Schluck spüren lässt: „Hier geht’s um echte Freu(n)de.“

Ein Abend, der beweist: Das Waldviertel ist vielleicht weit weg. Aber an diesem Abend liegt es direkt am Wasser – in der Hafenküche Berlin.

Frederik Grieb und Mathias Brandweiner

BLEND

„Blend“ heißt nicht nur das Restaurant im Pullman Berlin Schweizerhof, sondern ist auch das Thema des Abends. Und das gleich doppelt. Denn hier geht es ums Vermischen, Verschmelzen, Verblenden – im allerbesten Sinne. Küchenchef Marco Müggenburg bringt die Aromen seiner Küche so harmonisch zusammen, dass man sie kaum mehr auseinanderhalten will. Und Weinprofi Dirk Behrens tut es ihm gleich – allerdings im Glas. Gemeinsam mit den Gästen wird er Weine cuveetieren, also eigene Mischungen komponieren, bei denen aus Einzeltalenten große Gesamtkunstwerke entstehen. Dabei werden die Cuvées abgestimmt auf den jeweiligen Gang. Mehr Säure, mehr Holz, mehr florale Noten?

Behrens, der seit Jahren mit feiner Nase, klarem Gaumen und viel Humor im Raum Hannover Weinseminare gibt, verrät an diesem Abend, worauf es wirklich ankommt: auf Balance, Spannung, Charakter und das gewisse „Ah!“. Dafür werden die Weine zunächst rebsortenrein verkostet – man lernt sie kennen wie Musiker einer Band vor der ersten Probe. Dann kommt der große Moment: Unter seiner Anleitung mischen die Gäste selbst. Ein bisschen Merlot hier, ein Spritzer Cabernet da – und schon ist sie da, die eigene Handschrift im Glas. Und ja, Dirk Behrens sieht dabei natürlich blendend aus.

Fr. 27.2.

5-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Blend Restaurant im Hotel Pullmann Schweizerhof Budapester Straße 25 | 10787 Berlin Einlass: 19.00 | Beginn: 19.30 Uhr 139,-

Kulinarisch sorgt Marco Müggenburg für die Bühne. Acht Jahre stand er im Duke am Herd, fünf davon als Sous Chef unter Florian Glauert. Davor lernte er das Handwerk bei den Großen: Franz Raneburger im Schloss Glienicke, Marco Müller im Rutz, später im Skykitchen. Heute leitet er die Küche im Blend Restaurant, wo internationale Einflüsse, lokale Zutaten und pure Lust am Kombinieren zusammenkommen.

Sein Menü ist so komponiert, dass jeder Gang eine neue Herausforderung für die selbstgemachten Cuvées bietet: mal feingliedrig und duftig, dann wieder kräftig, erdig, fordernd. Der Abend wird so zu einer kleinen Weinwerkstatt mit Gourmetbegleitung, bei der man am Ende nicht nur satt und glücklich ist, sondern auch ein bisschen klüger.

Nach diesem Abend sind wir alle weinmäßig erleuchtet. Quasi geblendet vom Licht der Erkenntnis, wie bei Platons Höhlengleichnis. Geblendet und voraussichtlich haben wir alle auch angemessen die Lampe an.

Blend Restaurant
Marco Müggenburg
Dirk Behrens

HOT-POT-CAST

DIE eat! berlin PODCASTREIHE

Blindflug –am 20. Februar 2026

Sie nennen es Blindflug, und das passt: zwei Männer, zwei Gläser, null Ahnung, aber viel Wissen und Erfahrung. Felix Bodmann und Sascha Radke schenken sich seit sieben Jahren gegenseitig Wein ein, ohne zu wissen, was im Glas ist. Schwarze Gläser, klare Worte – mehr braucht ihr Podcast nicht.

Felix ist Weinkritiker und Autor, analytisch, schnell und manchmal gnadenlos ehrlich. Sascha kommt aus der Fotografie, ist heute Fine-Wine-Händler und leidenschaftlicher Genießer. Zusammen sind sie ein Duo aus Nerdtum und Nonchalance, das Rebsorten, Jahrgänge und Herkunftsfragen mit Lust am Streit und Spaß am Scheitern seziert. Etiketten interessieren sie nicht, nur das, was im Glas wirklich passiert. Felix und Sascha sind Teil des Blindflug-Teams.

Für eat! berlin wird dieses Prinzip live aufgezeichnet – natürlich mit Publikum. Alle Anwesenden bekommen denselben Wein eingeschenkt, ebenfalls blind. Erst probieren, dann urteilen, dann die Auflösung. Und wie immer gibt’s die Geschichte dahinter erst, wenn die Winzerin oder der Winzer auftritt und erklärt, was es mit dem Tropfen auf sich hat, der zuvor für Ratlosigkeit, Euphorie oder Kopfschütteln gesorgt hat. Ja, Sie haben richtig gehört: Winzerin oder Winzer werden anwesend sein und dabei helfen,

den Wein aufzulösen. Das ist eine Premiere, denn der Blindflug ist normalerweise gastfrei.

Aber Blindflug bleibt Blindflug: ungefiltert, ehrlich, spielerisch. Ein Abend, der zeigt, dass Weinwissen nicht elitär sein muss – nur neugierig. Und dass zwei Menschen, die sich seit Jahren gegenseitig ein Ohr abkauen, das beste Entertainment sein können, das ein Weinglas hergibt.

Live-Podcast

Details zum Event werden online auf www.eat-berlin.de bekannt gegeben

Die letzte Flasche –am 27. Februar 2026

Wenn die letzte Flasche ins Glas trifft, dann heißt das: Aufbruch, Erinnerung – Genuss in seiner direktesten Form. Gastgeber Clemens Hoffmann ist kein reiner Wine-Blogger, sondern ein erfahrener Journalist und

Hörfunkprofi: Nach Stationen als Redakteur bei WDR 2 und WDR 5, und als Korrespondent für Radio Bremen und den ORB baute er sich sein späteres Profil als frei arbeitender Hauptstadtreporter und Autor auf.

In jeder Folge von „Die letzte Flasche“ sitzt er mit einem Gast am Tisch, es geht um die „letzte Flasche“ im Keller –eine, die man bislang aufgehoben hat: weil sie ein Geschenk ist, ein Erinnerungsstück oder schlicht ein großartiger Jahrgang. Die beiden verkosten sie gemeinsam, erzählen ihre Geschichte und sprechen über Genuss, Leben und Qualität.

Und das Besondere: Diese Podcast-Folge wird vor Publikum aufgezeichnet, also live mit Gästen. Die Anwesenden bekommen exakt den Wein, den die Akteure auf der Bühne trinken – ein direkter Genuss-Bezug, der das Zuhören zur Erfahrung macht. Details wie Location und Preis sind aktuell noch offen und werden online angekündigt – was den Reiz noch steigert.

Wenn Sie Lust haben auf ein Event, bei dem guter Wein, ehrliches Gespräch und starke Haltung zusammenkommen – dann ist „Die letzte Flasche“ genau das richtige Format.

Felix Bodmann und Sascha Radke Clemens Hoffmann

KNOLLE FAHRT VORAUS

HAFEN NR. 4.: THE CORD

Er riecht sie, bevor er sie sieht. Massimo Ferradino erkennt gute Trüffel mit dem Instinkt eines alten Seefahrers, der Sturm wittert, noch bevor der Himmel sich färbt. Und wenn Massimo ruft, folgen Genießer.

„Knolle Fahrt voraus!“ heißt die diesjährige Trüffel-Tour – und wer ihn kennt, weiß: Das wird kein beschaulicher Abend, sondern eine aromatische Expedition. Ein Fest aus Duft, Geschmack und Charme.

An diesem Abend legt Massimo im PopUp Restaurant the CORD an – einem Ort, der Innovation und Handwerk vereint wie kaum ein anderer. Thomas Kammeier, einer der erfahrensten und renommiertesten Köche Berlins, steht hier am Herd. Kammeier, früherer Sternekoch im Hugos und heute Küchenchef am EUREF-Campus, ist bekannt für seine kompromisslose Produktliebe und seinen präzisen, unprätentiösen Stil. Und wenn Kammeier Trüffel serviert, dann nicht als Zutat –sondern als Statement.

Doch was wäre ein Trüffelabend ohne Wein? Hier kommen Clemens Busch und Florian Busch ins Spiel – Vater und Sohn, zwei Generationen, zwei Regionen, eine

4-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Pop-Up Restaurant the CORD

EUREF-Campus 23-24 | 10829 Berlin

Einlass: 18.00 | Beginn: 18.30 Uhr

Philosophie. Clemens Busch zählt zu den Ikonen des deutschen Rieslings, VDP.Winzer aus Pünderich an der Mosel, Pionier des ökologischen Weinbaus lange bevor es Mode war. Seine Weine sind puristisch, druckvoll, charakterstark.

Sein Sohn Florian Busch, genannt „Flo“, hat 2018 im französischen Languedoc sein eigenes Weingut gegründet: Domaine Flo Busch. Dort arbeitet er nach denselben Prinzipien – handwerklich, ehrlich, natürlich – und seit 2023 auch Demeter-zertifiziert. Seine Rotweine sind wie er selbst: geradlinig, intensiv, voller Sonne, aber nie laut.

Wenn Vater und Sohn nun gemeinsam mit Massimo Ferradino und Thomas Kammeier die Gläser heben, trifft Mosel auf Mittelmeer, Weiß auf Rot, Reife auf Jugend – und das mit einer Selbstverständlichkeit, als hätten sich Schiefer und Garrigue schon immer gekannt.

Das Menü? Vier Gänge, allesamt mit der Königin der Erde: Trüffel. Schwarz, fein gehobelt, großzügig serviert – ganz, wie Massimo es liebt. Die Küche bleibt modern, aber respektvoll. Jeder Gang eine Liebeserklärung an das, was unter der

Erde wächst, und an jene, die es an die Oberfläche bringen.

Was Sie erwartet, ist kein einfaches Dinner. Es ist ein Abend voller Geschichten: von italienischen Märkten im Morgengrauen, von französischen Weinbergen in der Abendsonne, von der unstillbaren Leidenschaft, Geschmack zu jagen.

Massimo erzählt, lacht, flirtet mit dem Publikum, während Kammeier konzentriert serviert und die Buschs nachschenken. So entsteht das, was eat! berlin so besonders macht: ein Abend zwischen Bodenständigkeit und Rausch, zwischen Aroma und Emotion, zwischen Knolle und Kante.

Also: Messer wetzen, Nase schärfen, Glas füllen, Segel hissen – und dann heißt es wieder: Knolle Fahrt voraus!

Thomas Kammeier
Florian und Clemens Busch
Massimo Ferradino
Fotos: Trüffel:

MWMW

In der Sprache der Straße ist MV ein Synonym für Gangstertum. Das „Märkische Viertel“ ist gemeint, viele Gangsterrapper und Gernegangsterrapper kommen von dort. In der Welt der Gourmandise stehen die Initialen MW hingegen für puren Genuss. Und hier sind die zwei Gründe: Marco Wahl und Martin Walther, die Protagonisten dieses legendären Abends. Ein kulinarisches Pas de deux mit Sternenglanz. Beide haben 2025 ihren ersten Michelin-Stern erkocht. Beide sind jung, ehrgeizig und eigenständig genug, um zu sagen: „Mach’s anders, sonst wird’s langweilig.“

Marco Wahl, 1984 in Zweibrücken geboren, ist ein Koch mit klarer Handschrift und einem ausgeprägten Sinn für Genuss. Kein Mann für Schäumchen und Effekthascherei, sondern einer, der lieber mit Geschmack punktet als mit Show. Nach Jahren im „Duke“ des Berliner Ellington Hotels hat er 2021 im Sawito seine Bühne gefunden. Hier regiert kein Dogma, sondern das, was er „ehrliche Küche mit Haltung“ nennt. Der Guide Michelin hat mit der Verleihung dieses Sterns erneut unter Beweis

gestellt, der relevanteste und sachkundigste Guide zu sein.

An seiner Seite steht an diesem besonderen Abend sein Bruder Alexander Wahl , ebenfalls ein Kind der Pfalz. Normalerweise schwingt er im Romantikhotel Landschloss Fasanerie in Zweibrücken das Zepter über die Weingläser. Heute aber steht er nicht im heimischen Schloss, sondern mitten in Brandenburg, wo er als Sommelier das kulinarische Zwiegespräch zwischen Sachsen und Pfalz orchestriert. Zwei Brüder, zwei Weingüter, zwei Regionen – und ein Menü, das klingt, als hätte es sich nach ein paar Gläsern spontan selbst erfunden.

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Restaurant Sawito

Spandauer Straße 14 | 14612 Falkensee

Einlass: 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr

Denn die Idee dieses Abends ist so charmant wie mutig: Die sächsischen Gerichte von Martin Walther werden mit pfälzischen Weinen kombiniert – und umgekehrt. Pfälzer Küche, sächsischer Wein. Sächsische Küche, pfälzischer Wein. Das ist kein Zufall, sondern eine bewusste Grenzüberschreitung. Ein kulinarischer Rollentausch, der zeigt, dass Wein und Region nicht immer Hand in Hand gehen müssen, um miteinander zu tanzen.

Martin Walther, Küchenchef im Restaurant Heiderand in Dresden-Bühlau, führt das Familienrestaurant in vierter Generation. Ein Haus mit Geschichte – aber auch mit Zukunft. Unter seiner Leitung kam 2025 der erste Stern, und plötzlich war das Heiderand nicht mehr nur Dresdner Institution, sondern ein Leuchtturm für zeitgemäße, regionale Küche. Walther lernte sein Handwerk im legendären Caroussel bei Benjamin Biedlingmaier und schaute sich in Häusern wie dem Sonnora an der Mosel und dem Wiener ænd an, wie man Geschmack in Perfektion übersetzt. Seine Küche ist klassisch fundiert, aber von einer spielerischen Leichtigkeit, die selbst einem sächsischen Sauerbraten ein Lächeln ins Gesicht zaubern kann.

Dazu fließt an diesem Abend Wein, der die Brücke schlägt zwischen Tradition und Abenteuer. Das VDP.Weingut Jülg aus Schweigen-Rechtenbach bringt die Pfalz mit französischem Akzent ins Glas – elegante Weine, die nach Sonne schmecken, aber nie laut werden. Das VDP.Weingut Schwarz aus Sachsen kontert mit feingliedrigen Gewächsen, die so präzise sind, dass sie fast flüstern.

So entsteht im Sawito ein Abend, an dem die Pfalz die Elbe umarmt, der Dialekt sich in Gelächter auflöst und zwei Sterne zeigen, dass Küche nicht regional denken muss, um authentisch zu sein.

Marco Wahl
Martin Walther
Alexander Wahl
Moritz Jülg
Martin Schwarz

TRÜFFEL ÜBER DER SPREE

Manchmal braucht es keinen Stern über der Tür – sondern einen über dem Teller. Und wenn dazu noch die Spree glitzert, der Wein funkelt und Trüffelduft in der Luft liegt, ist klar: Hier geht’s um pure, ungeschminkte Kulinarik.

Am 28. Februar 2026 laden Frederik Grieb und Mathias Brandweiner zu einem Abend, der so exklusiv wie entspannt ist: „Trüffel über der Spree“ – ein Private Fine-Dining für nur 25 Gäste, hoch oben im privaten Apartment direkt neben der Hafenküche Berlin. Ein Raum mit Charakter, Blick auf das Wasser, ohne Schnörkel – aber mit Seele.

Frederik Grieb ist einer, der lieber kocht als redet. Seine Laufbahn führte ihn über die Meere und durch die Sterne: Als Sous Chef für Dieter Müller auf der MS Europa, später als Küchenchef im Restaurant Pots des Berliner Ritz-Carlton. Seine Küche: präzise, elegant, mit Tiefgang. Grieb versteht es, die noble Knolle nicht zu überdecken, sondern zum Leuchten zu bringen. Jeder Gang ist klar komponiert, nie laut, immer luxuriös.

Mathias Brandweiner ist der geborene Gastgeber – charmant, aufmerksam, witzig, aber nie aufdringlich. Der gebürtige Österreicher, 2019 zum Berliner Gastgeber des Jahres ausgezeichnet, führt mit ruhiger Hand und sicherem Geschmack durch den Abend. Seine Leidenschaft: Wein. Und davon bringt er an diesem Abend einige der schönsten Tropfen ins Glas – Charakterweine mit Spannung, Ausdruck und Seele.

Die dritte Kraft im Bunde ist wie immer unübersehbar (und unüberriechbar): Massimo Ferradino, Trüffelhändler, Genießer, Lebemann. Er liefert, was an diesem Abend die Hauptrolle spielt – Trüffel in allen Schattierungen. Schwarz, fein gehobelt, roh, geschmort, vielleicht auch mal süß. Er bringt das Gold der Erde auf die Teller und sorgt für diesen Moment, in dem alles still wird – nur um Sekunden später in wohliges Lächeln überzugehen.

Der Rahmen? Ein architektonisches Kleinod – das Hafenhaus-Apartment über der Spree, gestaltet von Petersen Architekten. Modern, klar, fast meditativ – und doch voller Atmosphäre. Wer hier speist, spürt sofort: Das ist kein Restaurant. Das ist ein Erlebnis.

Ein Hinweis in eigener Sache: Das Apartment hat keinen Fahrstuhl – drei Stockwerke zu Fuß sind zu bewältigen. Oben angekommen, entschädigt der Blick über die Spree für jeden Schritt.

Ein Abend für Neugierige, Genießer, Weinmenschen. Für alle, die wissen, dass Luxus nichts mit Lautstärke zu tun hat.

4-Gang- Menü mit Weinbegleitung Hafenküche Berlin – Apartment

Zur alten Flussbadeanstalt 5 10317 Berlin

Beginn: 18.30 Uhr 200,Sa. 28.2.

Das Menü umfasst vier Gänge, jeder davon eine Liebeserklärung an die Knolle. Dazu werden korrespondierende Weine gereicht, die den Abend tragen wie Musik den Tanz.

Trüffel über der Spree – das ist Berlin im besten Sinn: urban, unaufgeregt, köstlich.

Frederik Grieb und Mathias Brandweiner
Foto:
Frederik Grieb und Mathias Brandweiner: © Malte Jäger

MEER, WEIN UND MEHR WEIN

Wenn das Meer ruft, antworten wir mit Hunger und Durst –und laden Sie zu einem sinnesbetörenden Nachmittag ein. An diesem Tag heißt es „Leinen los“ für eine kulinarische Expedition unter dem Mottox Meer, Wein und mehr Wein – im charmant-intimen Ambiente von Anabelas Kitchen in der Pestalozzistraße.

Stellen Sie sich vor: Sechs geschmackvoll komponierte Gänge, alle inspiriert von Ozean und Küste – Muscheln, Schalentiere, Fische & allerlei Wasserwesen – vereint in Gerichten, die das Meer schmeck- und erlebbar machen. Kein Gedöns mit Pinzette und Erbschen angerichtet, sondern pure Marinerie mit Ingredienzien, die aus dem Wasser kommen und mit Respekt und Raffinesse verarbeitet werden.

Dazu: sechs Weine, ausgewählt und präsentiert von Frederike & Frederik Rauhut (F&F Feine Weine). Sie werden Ihnen nicht nur das passende Glas reichen, sondern Sie mit auf eine vinophile Reise nehmen – entlang antiker Meeresablagerungen, über schieferige Hänge, in salzduftende Brisen, bis zum süßen Hafen des Desserts. Vielleicht ahnt man bereits einen „Blauen Silvaner“, vielleicht winkt ein Tawny-Port oder Edelsüßwein als funkelnder Schlussakkord.

In der Küche steht Anabela CamposNeves im Mittelpunkt. Bekannt für ihre „Lustküche“ (ja, sie nennt das so!), verbindet sie portugiesische Herzlichkeit mit deutschen Produkten – überraschend, mutig, eigenwillig. Bei ihr darf man sich fühlen wie im Wohnzimmer: warm, persönlich, mit einem Augenzwinkern und einer Prise kulinarischer Magie.

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Anabelas Kitchen

Pestalozzistraße 3 | 10625 Berlin

Einlass: 12.30 | Beginn: 13.00 Uhr

Was Sie erwartet?

• Eine intime Runde: nur 18 Plätze, damit jede Geschichte, jeder Schluck, jeder Gang zur Begegnung wird.

• Atmosphärische Erzählungen zu Böden, Mineralien, Salz – zum Meer als Ursprungsmetapher im Glas.

• Weine, die nicht nur passen, sondern erinnern – an Brandung, Salzluft, Verbundenheit von Boden und Flut.

• Ein Ambiente: kein steriles FineDining, sondern ein portugiesisches Wohnzimmer mit Berliner Flair.

• Gastgeberinnen, die ihre Leidenschaft in jede Bewegung einfließen lassen – im Service, im Gespräch, im Geschmack.

Warum Sie dabei sein sollten?

Weil es nicht darum geht, einfach nur gut zu essen und tollen Wein zu trinken. Es geht darum, in eine Geschichte einzutauchen – die Geschichte des Meeres, wie sie

durch Aromen und Bodenschätze erzählt wird. Es geht um Begegnung, Genuss und Überraschung. Und ums Staunen: Was kann man aus dem Wasser holen? Welchen Dialog führen Meeresfrüchte mit deutschen Rebsorten? Wie klingt Salz im Mund – und wie klingt Mineralität im Wein?

Wenn Sie schon immer spüren wollten, wie sich Kulinarik und Wein zu einer flüssigen Erzählung verweben, dann ist dieser Tag für Sie gemacht. Und „by the way“: Sie kommen nicht umhin, nach diesem Lunch Anabela und Marion zu lieben! Da dieses Event sich um Allerlei aus dem Meer dreht, ist eine vegetarische Option für dieses Event nicht möglich.

Anabelas Kitchen
Marion und Anabela
Frederik und Friederike Rauhut

SMOKE ON THE WATER

Wenn auf dem Restaurantschiff

PATIO die Kamine knistern und sich feiner Rauch wie ein warmer Schal um die Spree legt, dann ist Winter in Berlin. Kein grauer, kalter, feuchter, sondern einer mit Geschmack, Glanz, ganz viel Wärme und Herzlichkeit. „Smoke on the Water“ – das klingt nach Rockklassiker, riecht aber nach Holzfeuer, Jus und nach einem Abend, an dem selbst der Atem ein wenig aromatischer wird.

Kapitän der Kombüse: Christopher Kümper. Ein Koch, der so viel Welt gesehen hat wie andere in zwei Leben. New York, Singapur, Hamburg – und dann Berlin. Im „Daniel“ von Daniel Boulud lernte er, dass Perfektion immer auch eine Prise Charme braucht. Im „Andre“ in Singapur, dass Aromen tanzen dürfen. Und im „Patio“ schließlich, dass nichts über den Moment geht, wenn draußen der Nebel über dem Wasser hängt und drinnen das Feuer knistert. Seit 2022 steht er hier am Herd, und sein Stil ist so klar wie die Spree an einem Frostmorgen: elegant, präzise, manchmal frech –aber immer mit Herz.

Mit an Bord: Pierre Beckerling. Der Dortmunder mit dem Tattoo „I love Butter“ auf der Hand, was schon viel über seine kulinarische Philosophie sagt. Butter ist für ihn kein Fett, sondern Gefühl. Sie ist das Bindeglied zwischen Ruhrgebiet und Raffinesse, zwischen Heimat und Haute Cuisine. Beckerling hat mit einer Vision angefangen: kochen, als gäbe es keine Schubladen. In seinem Restaurant SchwarzGold, das 2025 sei-

4-Gang-Menü mit Weinbegleitung

PATIO Restaurant am Wasser

Ecke Kirchstraße / Helgoländer Ufer 13a 10557 Berlin

2 Seatings: 17.00 und 19.30 Uhr 189,-

nen Michelin-Stern bekam, zelebriert er moderne Ruhrgebietsküche, nachhaltig, regional, null Verschwendung. Dabei nimmt er immer wieder Bezug auf den Raum, der sich in einem ehemaligen Kokereigebäude befindet. So bezieht sich der Name SchwarzGold auch auf Kohle, das gemeinhin als das schwarze Gold bezeichnet wird. Wenn Beckerling im

Patio auftaucht, darf man sich also auf das Unerwartete freuen: auf Gerichte, die Geschichten erzählen – von Zechen, von Kohle und Kombu von Rauch und Romantik.

Und weil zu solch feinen Aromen auch der passende Tropfen gehört, steht Jürgen Hammer an Deck. Seit über 30 Jahren ist er unterwegs zwischen Rebstock, Restaurant und Reagenzglas, stets mit einem Glas voller Neugier. Als Leiter der Deutschen Wein- und Sommelierschule Berlin bildet er nicht nur die Sommeliersternchen von morgen aus, sondern bringt außnahmsweise auch den Gästen an diesem Abend im Patio bei, dass Wein mehr kann, als nur „passen“. Hammer liest Weine wie andere Romane: aufmerksam, hingebungsvoll, manchmal mit einer kleinen Träne im Augenwinkel, wenn der Abgang besonders schön ist. Die Brücke von Wein zu Rauch fällt dabei leicht. Ob die Weine von Vulkanböden stammen, ob sie im rauchigen Barriquefass reifen durften oder ob er einfach nur Fumé, also Rauch heißt … Jürgen wird eine passende, rauchige Wein- und Getränkebegleitung kreieren.

Gemeinsam sind die drei wie ein eingespieltes Trio auf hoher See – jeder virtuos. Kümper und Beckerling am Herd, und Hammer als Weinkapitän mit feiner Sensorik. Draußen leuchten die Lichter Berlins, drinnen dampft es verführerisch aus den Töpfen. Das Holz knackt, das Besteck klirrt, der Wein fließt – und irgendwann fragt man sich, warum man eigentlich jemals Angst vor dem Winter hatte.

PATIO Restaurant am Wasser
Christopher Kümper
Pierre Beckerling
Jürgen Hammer

4 STERNE FÜR EIN HALLELUJA

Eigentlich holt Sebastian Frank gemüsige Schätze vom Feld ins Restaurant. An diesem Abend aber Schätzel und Hohlfeld nach Berlin. Das wird spannend!

Wenn zwei Küchenphilosophen aufeinandertreffen, kann das ein laues Gespräch über Gargrade werden – oder ein Feuerwerk an Ideen, Aromen und Techniken, das die Hauptstadt für einen Abend in kulinarische Ekstase versetzt. Zum Glück gilt Letzteres, wenn Sebastian Frank vom Restaurant Horváth und Tony Hohlfeld vom Restaurant Jante gemeinsam an den Herd treten. Das ist nicht einfach ein 4-Hands-Dinner, das ist ein Stelldichein zweier Geschmacksfanatiker mit ganz eigener Handschrift, die unterschiedlicher kaum sein könnte – und sich gerade deshalb so köstlich ergänzen.

Sebastian Frank, der Mann, der Gemüse wieder sexy gemacht hat, gilt längst als einer der großen Denker der europäischen Küche. Der gebürtige Niederösterreicher, irgendwo zwischen Gemüsegarten und Wiener Feinsinn groß geworden, kam 2010 nach Berlin – um hier alles anders zu machen. Während andere noch stolz ein Stück Wagyu in den Ofen schoben, hatte Frank längst erkannt, dass eine Sellerieknolle in Salzteig eine Offenbarung sein kann. Er entzauberte die vermeintliche Beilage, erhob sie zum Hauptdarsteller und servierte dem deutschen Feuilleton die vielleicht größte Demütigung der Fleischküche seit der Erfindung des Vegetariers. Dabei ist das Horváth aber kein klassisch vegetarisches oder veganes Restaurant, es verzichtet nur auf Fleisch und Fisch. Damit hat er den Begriff der „emanzipierten Gemüseküche“ geprägt. Im Horváth, am romantisch verwegenen Paul-Lincke-Ufer, hat er ein kulinarisches Universum geschaffen, in dem Fleisch nicht reduziert,

sondern Gemüse radikal gedacht wird. Hier wird nichts versteckt, nichts „ersetzt“, sondern neu interpretiert. Das Ergebnis: zwei Sterne, unzählige internationale Auszeichnungen und ein Platz in der Riege der ganz großen Visionäre.

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung Restaurant Horváth Paul-Lincke-Ufer 44a | 10999 Berlin Einlass 18.30 | Beginn: 19.00 Uhr 250,-

Tony Hohlfeld wiederum steht für eine Küche, die gleichzeitig Druck und Demut kennt. „Der Geschmack muss Druck haben“, sagt er – und wer bei ihm im Jante in Hannover isst, spürt das sofort. Da werden Forellen aus der Region fermentiert, Rüben getrocknet, Altes neu gedacht, und alles folgt einem klaren Ethos: Nachhaltigkeit ist kein Trend, sondern Haltung. Gemeinsam mit seiner Partnerin Mona Schrader hat er das Jante zu einem Ort gemacht, an dem Leichtigkeit und Präzision Hand in Hand gehen. Zwei Sterne auch hier – aber keiner davon wirkt angeklebt. Hohlfeld kocht, als würde er der Welt beweisen wollen, dass Verantwortung schmecken kann.

Wenn also Frank und Hohlfeld gemeinsam kochen, prallen zwei Welten aufeinander, die dieselbe Sprache sprechen: Reduktion, Konzentration, Perfektion. Da treffen österreichische Aromenseelen

auf norddeutsche Klarheit, Sellerie auf Sauerklee, Emotion auf Struktur. Es wird nicht laut, nicht theatralisch – aber intensiv. Wie zwei Jazzmusiker, die sich nicht übertrumpfen, sondern gegenseitig in Höhen treiben, die sie allein vielleicht nie erreicht hätten.

Begleitet werden die beiden an diesem Abend von Kai Schätzel und Jule Eichblatt vom VDP.Weingut Schätzel in Nierstein. Wer ihre Weine kennt, weiß, dass sie perfekt in dieses Spiel aus Druck und Finesse passen. Schätzel ist so etwas wie der Tony Hohlfeld des Weinbaus: ein Tüftler, der mit Geduld, Gefühl und Präzision Rieslinge entstehen lässt, die mineralisch vibrieren, als hätten sie selbst eine Meinung. Seine Lagen am Roten Hang sind Legenden, seine Handschrift unverkennbar – klar, kompromisslos, manchmal fast asketisch. Und doch schwingt in jeder Flasche eine große Zärtlichkeit mit, als würde der Wein wissen, dass er bald mit etwas ganz Besonderem zusammentreffen wird: einem Teller aus der Hand von Sebastian Frank. In Deutschland hat wohl kein anderes Weingut die Themen Natur, Naturwein, Autolyse, Lagerung unter Flor, Jahrgangscuvées und Minimalinvasion so neu gedacht wie Kai und Jule. Das macht dieses Weingut und diese Menschen zu den aufregendsten Akteuren und Gesprächspartnern der Weinwelt.

So wird dieser Abend im Horváth zu einem Dialog zwischen Erde und Himmel, zwischen Sellerie und Riesling, zwischen Niederösterreich, Hannover und Nierstein. Es ist ein kulinarisches Gipfeltreffen, bei dem man das Gefühl hat, zwei Sternekoch-Hirne beim Denken schmecken zu dürfen. Und wer am Ende noch klar denken kann, hat entweder wenig getrunken – oder ist schlicht überwältigt von so viel kulinarischer Klarheit und Vision.

Jeannine Frank und Sebastian Frank
Mona Schrader und Tony Hohlfeld Kai Schätzel und Jule Eichblatt

POTS, RITZ & SCHIMKOWITSCH

Es gibt Abende, da passen alle Zutaten einfach perfekt zusammen: ein 2-Sternekoch mit Geschmack im Gepäck, zwei Pfälzer Weingüter mit ordentlich Druck auf der Flasche –und das Ganze im Restaurant POTS, dem schicken Restaurant im The Ritz-Carlton Berlin am Potsdamer Platz. Klingt nach einer steifen Hotelveranstaltung? Denkste! Hier wird es nicht stocksteif, sondern rebstock-locker.

Wenn Daniel Schimkowitsch den Herd anschmeißt, wird’s delikat. Der Mann ist ausgebildet im Grand Hotel Sonnenbichl, geschliffen bei Christian Jürgens, gefeiert und erstmalig besternt im Münchner Tramin und jetzt Chef im legendären L.A. Jordan in Deidesheim. Dort zeigt er, dass französische Eleganz und asiatische Präzision eine ziemlich aufregende Liaison eingehen können. Kein Wunder, dass er 2023 „Koch des Jahres“ im Gusto wurde – und jetzt seine Pfälzer Heimat direkt an den Potsdamer Platz bringt.

Und auch das Restaurant POTS zeigt sich an diesem Abend von der besten Seite und fährt ganz schön was auf. Nicht nur Ferdinand Kretz, der Küchenchef des Restaurants, wird einen Gang kochen. Unterstützt wird er von Lukas Bachl, dem Executive Chef des Ritz Carlton Berlin und Nikolaos Giannelis, der im Haus für alle süßen Speisen verantwortlich ist.

Mit im Gepäck: zwei echte Macher, zwei Charaktere, die die Weinwelt geprägt haben wie kaum andere. Gunter Keßler vom VDP.Weingut Münzberg – ein Mann, den man getrost als „Burgunderflüsterer“ bezeichnen kann. Auf Lagen, die „Schneckenberg“, „Ochsenloch“ oder „Schlangenpfiff“ heißen, baut er einige der besten

6-Gang-Menü mit Weinbegleitung

Weine Deutschlands aus. Kein Mainstream, sondern Wein mit Rückgrat. Und dann Hansjörg Rebholz, die lebende Legende der Südpfalz. Sein VDP.Weingut Ökonomierat Rebholz steht für biodynamischen Weinbau, der kompromisslos trocken ist – so ehrlich, dass er fast kein Geständnis braucht. Wenn Rebholz „Riesling“ sagt, dann meint er: kein Zuckerschlabbern, sondern messerscharfe Mineralität. Lustigerweise verfügen beide Weingüter über Lagen im Godramsteiner Münzberg. Aber trotzdem soll es kein Battle werden.

Zusammen treffen sie sich dort, wo’s richtig glitzert – im POTS, Berlins modernster Bühne für deutsche Küche. Zwischen Messing, Marmor und offener Küche

VDP.Weingut Ökonomierat Rebholz

schwingt der Duft von Butter, Wein und einem Hauch dekadenter Lässigkeit. Hier wird nicht nur gekocht, hier wird performt – und wer denkt, Fine-Dining sei was für Anzugträger, darf sich eines Besseren schlürfen.

Sechs Gänge, jeder ein kleines Feuerwerk, begleitet von Weinen, die so gut passen, dass man fast an Schicksal glaubt. Der Weißburgunder vom Münzberg flirtet mit Schimkowitschs asiatischem Twist, während der Kastanienbusch von Rebholz mit einem Hauptgang tanzt, als gäbe es kein Morgen. Zwischendurch lacht jemand laut, Gläser klirren, und der Service serviert wie eine gut gelaunte Boyband auf Michelin-Niveau.

Und bei der Gelegenheit sei noch etwas anderes empfohlen: Im Ritz-Carlton findet regelmäßig, also an jedem 1. Sonntag im Monat, der Champagner-Brunch statt. So weit, so bekannt und schon Tradition in Berlin. An jedem 3. Samstag im Monat gibt es eine „Champagner-Brunch Night Edition“ und meine Damen und Herren: Da lassen sie es richtig krachen. Wenn Roederer unlimited, kanadischer Hummer, Austern, Rohmilchkäse und Trüffelpasta Ihr Ding sind (und davon gehen wir aus), sei Ihnen dieses Event zutiefst empfohlen.

Ferdinand Kretz
Lukas Bachl
Nikolaos Giannelis
Daniel Schimkowitsch

DÉJEUNER DE PARIS –MITTAGS WIE GOTT IN BERLIN

Wer braucht schon den Eiffelturm, wenn er Markus Herbicht hat? Statt Seine gibt’s den Mehringdamm, statt Boulevards die Sarottihöfe –und trotzdem (oder gerade deswegen) zieht an diesem Mittag der Duft von Paris durch Kreuzberg. Zum Déjeuner de Paris lädt unser Lieblings-Herbicht ins Schmelzwerk, wo früher Schokolade schmolz und heute die Herzen der Gäste dahinschmelzen. Hier sitzen hundert davon an langen, festlich gedeckten Tafeln – als hätte Haussmann (Baron Georges-Eugène Haussmann, er plante im 19. Jahrhundert Paris komplett um) persönlich die Plätze geplant. Besteck klirrt, Gläser funkeln, und schon beim Empfang zischt der erste Crémant. Denn wir wissen ja: kein echter Pariser Lunch ohne Mousseux – und bitte nicht zu sparsam damit.

Herbicht, der schon für Madonna, Michael Jackson, die thailändische Königsfamilie und den ehemaligen amerikanischen Präsidenten Joe Biden am Herd stand, serviert an diesem Mittag ein Menü, das zwischen Champs-Élysées und Checkpoint Charlie pendelt. Er kann feine französische Küche – aber mit Berliner Kante. Wo andere „Pâté“ sagen, legt er gleich Charme, Butter und das Supplement obendrauf.

So. 1.3.

Mehrgängiges Menü mit Crémant und Wein

Schmelzwerk in den Sarottihöfen

Mehringdamm 55 | 10961 Berlin

Einlass: 12.00 | Beginn: 12.30 Uhr 139,-

Das Menü liest sich wie ein Liebesbrief an die Grande Nation:

Crevette Rosé, so zart, dass man fast Salut sagen möchte. Escargots, die zeigen, dass Schnecken durchaus Tempo machen können, wenn sie in Knoblauchbutter baden. Austern, selbstverständlich frisch – schließlich will man ja savoir-vivre, nicht savoir-survive. Und zum Finale: Crème Brûlée, die so perfekt karamellisiert ist, dass selbst der Löffel leise applaudiert. Seien Sie gespannt, denn Markus hat bestimmt noch ein paar weitere Surprises auf Lager.

Dazwischen wird geteilt, gelacht, nachgeschenkt – und über das Leben philosophiert, wie es sich für ein echtes Pa-

riser Mittagessen gehört. Nur dass der Blick statt auf die Seine eben auf Kreuzberger Backstein fällt. Der Wein? Natürlich französische, versteht sich – Weißwein und Crémant fließen in Strömen, als hätte Bacchus persönlich den Sommelier-Posten übernommen. Markus Herbicht ist kein Mann für halbe Sachen. Wenn er „Déjeuner“ sagt, meint er kein Business-Lunch mit E-Mail-Pause, sondern ein Fest, das mittags beginnt und gerne bis zum Nachmittag dauert. Seine Küche? An diesem Tag französisch inspiriert, aber made in Berlin – mit genau dem Selbstbewusstsein, das man braucht, wenn man sonst für Superpromis kocht.

Das Schmelzwerk, früher ein Ort für feine Schokolade und raue Industrieästhetik, verwandelt sich für diesen Tag in ein Pariser Salonrestaurant. Das Licht fällt golden durch die hohen Fenster, auf den Tischen glitzern Gläser, und irgendwo klimpert vielleicht ein Akkordeon – oder ist das nur das Klingen der Flaschenhälse beim nächsten „Santé“? Wer also an diesem Mittag dabei ist, darf sich fühlen wie in einer Brasserie zwischen Saint-Germain und Place Vendôme – nur dass der nächste Espresso von Kreuzberger Baristas stammt. Déjeuner de Paris – ein Mittag, der zeigt, dass man für französische Lebensfreude nicht reisen muss.

Markus Herbicht

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Rasmus Stjernholm, BASECOFFEE®

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