Anno. BVMW Jahresbericht 2011

Page 1

Anno.

BVMW Erfolge 2011 Impulse 2012


Vorwort Mario Ohoven

Grußwort Dr. Philipp Rösler

........................................................................ S. 4

........................................................................ S. 5

Fachkräfte für den Mittelstand

BVMW international

...................................................................... S. 16

...................................................................... S. 20

Bildungsgipfel: BVMW bei Bundesforschungsministerin Schavan

Netzwerken vor Ort

...................................................................... S. 25

......................................................................S. 34

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Inhalt


Anno. Erfolge 2011. Impulse 2012.

Inhalt Vorwort | Grußwort ..........................................................................Seite 4–5 Mario Ohoven, Präsident des BVMW und der CEA-PME Seite 4 Dr. Philipp Rösler, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Seite 5 2011 – Kluft zwischen Realität und Wahrnehmung.........................Seite 6–7 Die Werte des Unternehmers...........................................................Seite 8–9 Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen............................................Seite 10–13 Der BVMW bei der Deutschen Bundesbank.....................................Seite 14–15 Fachkräfte für den Mittelstand.........................................................Seite 16–17 Spitzentreffen: Mario Ohoven bei Umweltminister Dr. Norbert Röttgen................................................Seite 18–19 BVMW international.........................................................................Seite 20–21 Gerechtigkeit im Steuersystem – Effizienz statt Bürokratie...................................................................Seite 22–23 Mehr Gespür für die IT-Sicherheit.....................................................Seite 24 Bildungsgipfel: BVMW bei Bundesforschungsministerin Schavan..............................................Seite 25 Der Politische Beirat des BVMW......................................................Seite 26–27 Bundeswirtschaftssenat...................................................................Seite 28 Unsere Partner..................................................................................Seite 29 Staatsbesuch in São Paulo...............................................................Seite 30–31 Verbandsorganisation / Leistungen und Erfolge...............................Seite 32–33 Netzwerken vor Ort...........................................................................Seite 34–35 Gefragter Gesprächspartner / Mittelstand und Medien..................Seite 36–37 Ausblick.............................................................................................Seite 38–39 Impressum.........................................................................................Seite 39

2|3


Liebe Unternehmerinnen, liebe Unternehmer, das Jahr 2011 stand im Zeichen von Energiewende und Euro-Schuldenkrise. Die abrupte Kehrtwende der Bundesregierung in der Energiepolitik brachte massive finanzielle Mehrbelastungen für Bürger und Betriebe. Die Energiepreise explodieren – und heizen seitdem die Inflation an. Ein Ende des Preisauftriebs ist weder in Deutschland noch in der Europäischen Union in Sicht. Die Schuldenkrise einiger Mitgliedsländer hat die EU in die schwerste Krise seit ihrer Gründung gestürzt. Mit Gipfeltreffen in immer kürzeren Abständen versuchte sich die Politik in Schadensbegrenzung – um den Preis einer gigantischen Verschuldung in Euroland. Die offiziellen Staatsschulden summieren sich inzwischen auf 7,8 Billionen Euro. Mit den Schulden erhöh(t)en sich die Risiken. Im worst case haftet Deutschland bereits heute für 560 Milliarden Euro. Ihr Mario Ohoven

Präsident des BVMW und des europäischen Mittelstandsdachverbands CEA-PME

Deutschland ist Europas Rettungsanker und Motor zugleich. Ohne unsere Wirtschaftsleistung fiele die Bilanz in der Eurozone katastrophal aus. Der Garant für Wachstum und Beschäftigung war in den zurückliegenden Monaten abermals der deutsche Mittelstand. Millionen Klein- und Mittelbetriebe haben kräftig investiert und zusätzliche Mitarbeiter eingestellt. Ihnen verdanken wir es, dass die Zahl der Arbeitslosen trotz Krise erfreulich zurückgegangen ist. Der BVMW hat sich auch 2011 auf allen politischen Ebenen machtvoll für die Interessen des Mittelstands eingesetzt. Ob auf dem Fachkräftegipfel der Bundesregierung in Berlin oder im Gespräch mit hochrangigen EU-Repräsentanten in Brüssel, unser Rat ist gefragt. In Begegnungen mit Spitzenpolitikern konnten wir konkrete Lösungsvorschläge einbringen. Ich nenne hier nur das Aus für das Datenmonster ELENA, unser Modell der Arbeitgeberzusammenschlüsse oder die Harmonisierung der Körperschaftsteuer in der EU. Erfolg macht attraktiv. So ist unser Verband 2011 wiederum gegen den Trend gewachsen. Dabei trägt die Fokussierung auf Metropolregionen der wirtschaftlichen Entwicklung Rechnung. In Bund und Ländern haben wir die Vernetzung mit den Entscheidern in Parlamenten und Parteien verstärkt. Die Auslandsbüros des BVMW rund um den Globus erschließen deutschen Mittelständlern den Zugang zu Zukunftsmärkten. Kurzum: Der deutsche Mittelstand hat alle Herausforderungen gemeistert. Zu diesem Erfolg leistet der BVMW seinen unverzichtbaren Anteil. Die Themenschwerpunkte dieser Publikation vermitteln einen Eindruck von der Vielfalt unserer Aktivitäten im Jahr 2011. Allen, die hierzu beigetragen haben, gilt mein ganz persönlicher Dank. Lassen Sie uns diesen Erfolgsweg gemeinsam fortsetzen.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Vorwort | Grußwort


Sehr geehrte Damen und Herren, die deutsche Wirtschaft wird auch im Jahr 2012 weiter wachsen. Das lassen alle vorliegenden Prognosen erwarten. Deutschland bleibt damit der Stabilitätsanker in Europa. Doch die Eintrübung auf den Weltmärkten und die Unsicherheiten in der Eurozone gehen auch an Deutschland nicht spurlos vorüber. Deshalb ist es umso wichtiger, die Wettbewerbsfähigkeit in Europa zu steigern und Vertrauen zurückzugewinnen, aber auch unser Land weiter für die Zukunft zu rüsten. Wir müssen Wachstumsbremsen in Deutschland lösen. Deutschland steckt voller Dynamik und frischer Ideen. Das Engagement der vielen Unternehmerinnen und Unternehmer in diesem Land ist beeindruckend. Über die Hälfte der kleinen und mittleren Unternehmen hat in den letzten drei Jahren innovative Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt gebracht. Der deutsche Mittelstand ist damit Spitzenreiter in der Europäischen Union. Kleine und mittlere Unternehmen sind das wirtschaftliche Rückgrat unseres Landes. Zum Erfolgsrezept gehören Innovationsstärke, Schaffenskraft und ein klarer Blick auf die Bedürfnisse der Kunden. Um erfolgreich zu sein, brauchen Unternehmerinnen und Unternehmer auch hochqualifizierte Fachkräfte. Die Bundesregierung setzt dabei auf ein besseres Ausschöpfen der inländischen Potenziale, aber auch auf intelligente Zuwanderung. Dafür stellen wir jetzt die Weichen. Ein besonderes Anliegen ist mir, dass Engagement nicht an bürokratischen Hürden scheitert. Der Bürokratieabbau wird deshalb entschieden weiter vorangetrieben. Nicht zuletzt brauchen wir ein stabiles und wettbewerbsfähiges Europa, das kleinen und mittleren Unternehmen offene Märkte und neue Chancen bietet. Die Rahmenbedingungen müssen stimmen, damit sich Unternehmergeist entfalten kann. Dafür werde ich mich weiter mit konkreten Initiativen und klaren Worten einsetzen.

Ihr Dr. Philipp Rösler

Bundesminister für Wirtschaft und Technologie

Deutschland braucht einen starken Mittelstand. Es ist gut, dass der BVMW diese Botschaft immer wieder ins öffentliche Bewusstsein rückt. Dem Verband, aber auch allen Unternehmerinnen und Unternehmern wünsche ich für das neue Jahr viel Erfolg.

4|5


2011 – Kluft zwischen Realität und Wahrnehmung Unternehmerische Erfolge, die Überschuldung der Staaten und fünfzehn europäische Krisengipfel kennzeichnen das Jahr 2011. Das Geschäftsklima war gut, die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist abermals gesunken. Über 41 Millionen Menschen waren im vergangenen Jahr erwerbstätig. Ein Rekordwert. Der überwiegende Teil davon im Mittelstand.

D

Dennoch überwog in den Medien die Krisenrhetorik. So ist ein Missverhältnis zwischen Wirklichkeit und Wahrnehmung genährt worden, und diese Kluft ist das wesentliche Merkmal des Jahres 2011. Jede Krise hat mehrere Facetten: direkte Auswirkungen, kurzfristige Notreaktionen und einen nachhaltigen Einfluss auf die gesellschaftlichen und politischen Strukturen. Von dem Tsunami im März 2011 an der japanischen Küste waren zunächst die Bewohner vor Ort betroffen. Durch die Katastrophen im Atomkraftwerk in Fukushima wurde in der Folge auch die Abschaltung der Reaktoren in Deutschland forciert. Die „Energiewende“ in Deutschland hat dann auf Basis einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz stattgefunden. Dabei sind die Preise an den Strombörsen durch das Atom-Moratorium kurzfristig nicht gestiegen, wie es auch der BVMW im Frühjahr prognostiziert hatte. Aber weil die Regierung auf teure Offshore-Anlagen und einen massiven Ausbau der Übertragungsnetze setzt, ist ein Preisanstieg zu befürchten. Dieses Schema der kurzfristigen Beruhigung mit höheren langfristigen Risiken zieht sich durch mehrere Politikfelder. Deswegen hat sich der BVMW im Jahr 2011 intensiv in den Bereichen Energie, Banken und Euro engagiert: nicht der kurzfristigen Auswirkungen wegen, die oft bei mittelständischen Unternehmen kaum spürbar sind, sondern um der langfristigen Risiken willen, wie sie von falschen politischen Reaktionen hervorgerufen werden. Zu hohe Energiepreise, fehlende Kredite und eine überbordende Bürokratie sind die Folgen, wenn kein ordnungspolitisches Gewissen den Politikern in Berlin und Brüssel ins Gewissen redet. Diese Rolle hat der BVMW im Jahr 2011 übernommen. Im Gemeinschaftsausschuss der Deutschen Wirtschaft, im Dialog mit Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler und bei Gesprächen mit Spitzenpolitikern aller Parteien hat unser Verband für den Mittelstand Position bezogen. Dabei orientieren wir uns in der politischen Argumentation stets an den unternehmerischen Werten, denen jeder mittelständische Unternehmer folgt.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | 2011 – Kluft zwischen Realität und Wahrnehmung


Foto: Jose Manuel Gelpi/fotolia.com

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

6|7


Die Werte des Unternehmers Unternehmer sind Typen. Ganz unterschiedliche. Aber gibt es neben den persönlichen Eigenschaften gemeinsame Werte, die die Unternehmermentalität kennzeichnen? Ja. Es sind diese unternehmerischen Werte, nach denen die mittelständischen Unternehmerinnen und Unternehmer leben.

Eigenverantwortung Mittelständische Unternehmer haften mit ihrem Kapital. Im Gegensatz zu anderen erwarten sie nicht, dass der Staat für Verluste aufkommt. Eigenverantwortung und die Verantwortung für andere gehen Hand in Hand. Der Unternehmer hat sich dazu entschieden, verantwortlich zu sein – für sich selbst und für seine Mitarbeiter.

Freiheit Mittelständische Unternehmer lieben die Unabhängigkeit, Entscheidungen zu treffen. Das umfasst auch die Freiheit, sich niederzulassen, Mitarbeiter einzustellen und neue Produkte zu entwickeln. Auch die Freiheit zu scheitern gehört dazu. Unternehmer wissen, dass die Freiheit dort endet, wo Dritte Nachteile erleiden. Deshalb gehören Freiheitsliebe und soziales Engagement zusammen.

Seit jeher überwindet der Handel religiöse, kulturelle oder nationale Grenzen. Daher sind mittelständische Unternehmer offen für Andersdenkende. Bei internationalen Treffen zeigt sich immer wieder, dass die unternehmerischen Werte das verbindende Element zwischen den Unternehmern sind.

Aufrichtigkeit Aufrichtigkeit schafft Achtbarkeit, die Grundlage für Vertrauen. Der mittelständische Unternehmer agiert mit einer langfristigen Perspektive und weiß um den Stellenwert einer hohen Reputation. Vertrauen erleichtert das Geschäftsgebaren und verkürzt Prozesse. Deshalb sind Aufrichtigkeit, Fairness und Vertrauen nicht nur aus moralischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht wichtige Werte.

Wer nachhaltig wirtschaftet, lebt vom Ertrag und nicht von der Substanz. Mittelständische Unternehmer streben aus ökonomischer, ökologischer und sozialer Sicht eine nachhaltige Entwicklung ihres Unternehmens an. Für sie stehen nicht Quartalsergebnisse im Vordergrund, sondern der langfristige Aufbau und Erhalt ihrer Unternehmen. Diese konservative, werterhaltende Einstellung bedeutet auf gesellschaftlicher Ebene die Verbindung von Ökologie und Ökonomie.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Die Werte des Unternehmers

Foto: Yuri Arcurs /shutterstock.com

Nachhaltigkeit

Offenheit


Regionale Verwurzelung Mittelständische Unternehmen sind häufig mit den Regionen, in denen sie unternehmerisch tätig sind, eng verbunden. Sie unterstützen auf vielfältige Weise regionale Aktivitäten und wissen, dass der Schutz der Umwelt vor der eigenen Haustür beginnt. Das Vertrauen der Mitarbeiter, Kunden und Zulieferer in ein Unternehmen wächst, je mehr es sich mit seinem Standort identifiziert.

Freude am Wettbewerb

Leistungsprinzip

Wettbewerb ist der Ansporn, mit besseren und innovativeren Produkten seine Kunden zu überzeugen. Der Unternehmer handelt aus Freude am Wettbewerb. Eine wichtige Voraussetzung für Wettbewerb sind faire Rahmenbedingungen – für Unternehmen und Bürger. Der Unternehmer tritt auch für Bildungsgerechtigkeit ein: Bildungschancen dürfen nicht vom sozialen Status abhängig sein.

Risikobereitschaft Unternehmer sind bereit, Risiken für ihr Unternehmen und für sich selbst zu übernehmen. Der Vergleich mit Banken zeigt, warum aus der individuellen Risikobereitschaft im Mittelstand kein gesamtgesellschaftliches Risiko erwächst: Der Unternehmer begrenzt seine Risiken, da er eigenverantwortlich haftet, und im Fall des Misserfolgs werden die Verluste nicht auf den Steuerzahler abgewälzt.

Unternehmer erzeugen Produkte, schaffen Arbeitsplätze und sorgen für Wachstum. Davon profitieren die einzelnen Unternehmer und die Gesellschaft in ihrer Gesamtheit: Das muss honoriert werden. Wer mehr leistet, soll mehr verdienen. Dieser Grundsatz ist auch eine Motivation für künftige Generationen, unternehmerisch tätig zu werden und so unseren Wohlstand zu sichern.

Soziales Verhalten Unternehmen sind ein Teil der Gesellschaft. Den Unternehmern ist daher der gesellschaftliche Zusammenhalt sehr wichtig. Arbeitsplätze zu schaffen, angemessene Löhne zu zahlen und die Mitarbeiter in ihrer Individualität ernst zu nehmen, ist Teil ihres mittelständischen Engagements. Viele Unternehmer eröffnen auch benachteiligten Menschen Aufstiegschancen, die ihnen sonst verwehrt sind.

Unternehmerischer Idealismus Unternehmer besitzen Gestaltungswillen. Sie setzen Ideen in die Realität um. In diesem Sinne sind Unternehmer Idealisten. Gegenwind und Hürden wecken ihren Ehrgeiz. Unternehmer bleiben auf dem Boden der Realität, sie sind keine Phantasten. Durch diesen unternehmerischen Idealismus werden aus Existenzgründern Unternehmerpersönlichkeiten.

Diese Werte zeichnen Unternehmerpersönlichkeiten aus. Doch finden sie noch ihren Widerhall in der Politik? Die Antwort lautet Nein. Deswegen machen wir uns in Berlin, in Brüssel und in den Bundesländern für eine mittelstandsorientierte Wirtschaftspolitik stark. Eine Wirtschaftspolitik, die auf den Werten Eigenverantwortung, Leistungsgerechtigkeit, Nachhaltigkeit und individueller Freiheit basiert.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

8|9


Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen


Freiheit – weil nur eine freie Gesellschaft Wohlstand ermöglicht.

Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen Europa bleibt attraktiv Man mag es kaum glauben – der Euro ist attraktiv. Am 1. Januar 2011 führte das siebzehnte Land den Euro ein: Estland. Das baltische Land gehört zu den dynamischen und aufstrebenden Volkswirtschaften Osteuropas und fährt zudem eine sehr solide Haushaltspolitik.

99 Prozent aller Unternehmen in Europa sind kleine und mittlere Unternehmen. Sie alle teilen den Wertekatalog, der in diesem Jahresbericht auf den Seiten 9 bis 10 aufgeführt ist. Die Problemländer können nur mit einem starken Mittelstand aus der Krise kommen. Diese Überzeugung haben BVMW und CEA-PME, der Dachverband der europäischen Mittelstandsverbände, gemeinsam bei vielen Gelegenheiten kommuniziert. Dazu gehören das Parlamentarische Frühstück in Straßburg, Pressekonferenzen in Frankfurt und Berlin, Gespräche mit Spitzenpolitikern in Brüssel, Berlin und Bratislava und auch ein Besuch des Politischen Beirats in Brüssel.

Foto: Sven Hoppe/fotolia.com

M

Mit Kroatien, einem weiteren Musterschüler, wurde währenddessen der Eintritt in die Europäische Union ausgehandelt. Im Juli 2013 soll es soweit sein. Die Anziehungskraft von Europa ist ungebrochen, nicht nur für die nationalen Regierungen, sondern auch für die Unternehmen.

Das Lösungspaket des BVMW zur Eurokrise. 1. E xistenzgründungen fördern, denn ohne die kleinen und mittleren Unternehmen kann kein Land die Krise lösen. 2. Konsequente Strukturreformen und Privatisierungen. 3. Euro-Anleihen mit separater Haftung („synthetische Euro-Bonds“) als Alternative zu EFSF, ESM und EuroBondseinsetzen. Eine direkte Zinssubvention ist ehrlicher, transparenter und risikoärmer für Deutschland als Milliarden-Garantien, die auch zukünftige Generationen belasten werden. 4. Ausgleichsforderungen (wie nach den Währungsreformen 1948 und 1990 praktiziert) einsetzen, um Banken nach einer Umschuldung kapitalisieren zu können. 5. F lexible Instrumente der relativen Preisanpassung einsetzen, die aber eine Deflationspolitik vermeiden. Eine Doppelwährung könnte ein mögliches Instrument dazu sein. 6. Einmalig Umschuldungen, wenn die Schuldentragfähigkeit eines Landes nicht wieder hergestellt werden kann. 7. Die EZB hat sich auf die Versorgung des Bankensystems mit Liquidität zu konzentrieren. Der Aufkauf von Staatsanleihen ist nur in Notfällen zulässig.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

10 | 11


Als einzige deutsche Mittelstandsvertretung war der BVMW zu Gast auf dem Wirtschaftsgipfel Polen-Deutschland in Warschau. In seiner Keynote hob der Präsident der CEA-PME, Mario Ohoven, die Bedeutung der polnisch-deutschen Wirtschaftsbeziehungen für die europäische Einigung hervor. An dem Gipfeltreffen nahmen die Wirtschaftsminister beider Länder, Waldemar Pawlak und Dr. Philipp Rösler sowie der frühere Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher teil. Die nationale Gesetzgebung wird in vielen Politikfeldern mittlerweile von Vorgaben aus Brüssel bestimmt. Bei der Brüsseler Gesetzgebung hat wiederum der Europäische Rat das letzte Wort, in dem die Nationalstaaten das Sagen haben. So zahlt sich das Engagement von BVMW und CEA-PME doppelt aus: in Brüssel und als Rückkoppelung auf die nationale Politik. Sehr konkret wird dieses Engagement bei der europäischen Umsetzung von Basel III. Oder auch bei der einheitlichen Europäischen Rechtsform (SPE), bei der Verwaltungs- und Betriebsstätten einer gemeinsamen Rechtsform unterliegen sollen. Die SPE würde grenzüberschreitende Transaktionen erleichtern, wenn nicht mehr die nationalen Besonderheiten einer Rechtsform hinterfragt werden müssen. Die SPE ist nur ein Beispiel, wie konkrete Mittelstandspolitik die Grundlagen für Wirtschaftswachstum schafft. Ohne Wachstum kann die europäische Staatsschuldenkrise nicht gelöst werden. Darauf hatte Mario Ohoven als gemeinsamer Präsident von BVMW und CEA-PME schon im Frühjahr 2010 hingewiesen. So kommt es, dass der BVMW und seine Mitglieder eine stark proeuropäische Ausrichtung haben, aber dennoch die bisherige Rettungspolitik kritisieren. In der Umfrage vom Jahreswechsel 2011/12 sprachen sich 87 Prozent der mittelständischen Unternehmer für eine Beibehaltung der Währungsunion aus. Gleichzeitig sind 60 Prozent der Überzeugung, dass nicht alle Länder in der Währungsunion verbleiben können.

Fotos???

In dieser Situation gehört der BVMW zu den wenigen Akteuren in der politischen Szene, die nicht nur kritisieren, sondern auch ein eigenes Lösungskonzept präsentieren. Die Stärkung von mittelständischen Unternehmen nimmt in diesem Konzept eine tragende Rolle ein.

Leitplanken für Euroland.

Wie soll Europa langfristig aussehen? Aus Sicht des BVMW – und orientiert an den unternehmerischen Werten – sollte sich Euroland an diesen Prinzipien ausrichten: 1. Think Small First 99 Prozent aller Unternehmen in Euroland sind kleine und mittlere Unternehmen. Diese Unternehmen schaffen die Arbeitsplätze. Die Politik darf sich nicht an den Großkonzernen orientieren, sondern muss die richtigen Rahmenbedingungen für den europäischen Mittelstand schaffen.

Der BVMW auf dem „Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen“ in Warschau.

2. Markt vor Staat Wo eine wettbewerbliche Lösung möglich ist, darf der Staat nicht regulatorisch eingreifen. Eigentumsrechte und Konsumentensouveränität sind Teil dieses Prinzips. Ebenso gehören die Eigenverantwortung und das Haftungsprinzip dazu. Die staatliche Rettung von insolventen Unternehmen darf nur der Ausnahmefall, aber nie die Regel sein.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Wirtschaftsgipfel Deutschland – Polen


Freude am Wettbewerb – weil Unterschiede das Leben und die Märkte bereichern.

Der politische Beirat des BVMW, darunter Minister a. D. Dr. Wolfgang Gerhardt, Staatssekretärin a. D. Dagmar Wöhrl und Staatssekretär a. D. Otto Bernhardt zu Gesprächen in Brüssel.

Weitere Informationen finden Sie hier: www.bvmw.de/europa

3. Subsidiarität Die Unterschiede innerhalb der Eurozone sind zu groß, als dass eine vollkommene Angleichung in der Arbeitsmarkt-, Sozial-, Energie- und Steuerpolitik sinnvoll wäre. Das Prinzip der Subsidiarität muss zur Geltung kommen. Es besagt, dass politische Entscheidungen so ortsnah wie möglich getroffen werden und somit ein Wettbewerb um die besten Lösungen entsteht. Eine Transferunion ist damit ausdrücklich nicht verbunden. 4. Demokratische Legitimation Wichtige Entscheidungen müssen von gewählten Politikern getroffen werden, nicht von Technokraten. Das entspricht demokratischen Prinzipien. Euroland wird langfristig durch einen direkt gewählten Präsidenten und die Möglichkeit, per Volksabstimmung auf die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen, gestärkt. 5. Transparenz und Nachhaltigkeit Für ein starkes Europa ist das Vertrauen der Bürger notwendig. Entscheidungen müssen nachvollziehbar und transparent zustande kommen. Entscheidungen mit langfristiger Wirkung erhalten Verfassungsrang, alle anderen Gesetze und Verordnungen verfallen nach spätestens zehn Jahren automatisch. Generationengerechtigkeit und eine Schuldenbremse sind Teil des Prinzips.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

12 | 13

Foto oben: Christian Frey

Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Komission und EU-Kommissar (li.), und Mario Ohoven.


Der BVMW bei der Deutschen Bundesbank Bankenregulierung: Kredite statt Spekulation In den südlichen Euroländern wird es für die kleinen und mittleren Unternehmen immer schwieriger, sich über Kredite zu finanzieren. Die Kreditklemme ist schon da. Die Hauptgründe dafür sind die schlechte wirtschaftliche Situation und die höheren Eigenkapitalanforderungen an die Banken. Die Vertrauenskrise bezieht sich längst nicht mehr auf den Staatssektor allein.

Der BVMW hatte 2010 als erster Verband in Deutschland darauf hingewiesen, dass durch Basel III Probleme für die Mittelstandsfinanzierung entstehen können. Die geplante Erhöhung der Eigenkapitalquoten für Banken wirkten proportional zu den vorgegebenen Risikogewichten, die für Kredite an den Mittelstand höher sind als für den Kauf von Staatsanleihen oder für Kreditgeschäfte zwischen Banken. Eine wissenschaftliche Studie im Auftrag des BVMW zeigt, dass die Sorge berechtigt ist. Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass Kredite an den Mittelstand teurer und knapper werden. Mit den Beschlüssen des Europäischen Rates vom 26. Oktober 2011 wird ein wesentliches Element von Basel III sogar vorgezogen. Einige Banken werden bereits von Mitte 2012 an eine wesentlich höhere Eigenkapitalquote halten müssen, während nach Basel III eine Übergangsfrist bis 2019 geplant war.

Foto: Pixelwolf/fotolia.com

I

In Deutschland lag 2011 eine Sondersituation vor. Große Geldbeträge aus anderen EU-Ländern wurden angesichts eines möglichen Austritts aus dem Euro bei deutschen Banken in Sicherheit gebracht. Anders als 2009 gab es 2011 keine Anzeichen für eine Kreditklemme in Deutschland. Aber die Lage kann sich ändern, auch durch die Einführung von Basel III. Basel III umfasst ein Paket von neuen Eigenkapital- und Liquiditätsregeln, die im europäischen Raum derzeit unter dem Stichwort „Capital Requirement Directive IV“ diskutiert werden.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Der BVMW bei der Deutschen Bundesbank


Eigenverantwortung – weil Gewinne und Verluste Privatsache sind.

Foto links: BVMW | Foto rechts: Ekko von Schwichow

Mario Ohoven diskutierte mit Sabine Lautenschläger (Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank und Vertreterin des Präsidenten im EZB-Rat) die aktuelle Finanzierungssituation mit dem Hintergrund von Basel III.

Dr. Martin Uzik, Dr. Tobias Berg und Mario Ohoven (v. li.) stellten bei der Bundespressekonferenz den Hauptstadtjournalisten die wissenschaftliche Studie im Auftrag des BVMW zu den Auswirkungen von Basel III auf den Mittelstand vor.

Das Ziel der europäischen Beschlüsse war es, die Banken mit Blick auf die europäische Staatsschuldenkrise sicherer zu machen. De facto wird aber der Mittelstand getroffen, wenn Banken zur Erfüllung der neuen Eigenkapitalregeln Aktiva abbauen. Gerade durch die unterschiedlichen Risikogewichte ist aus Sicht der Banken bei Krediten an den Mittelstand mehr Eigenkapital gebunden als bei anderen Investitionen. Auf diese Zusammenhänge hat der BVMW in zahlreichen Gesprächen mit Politikern, auf zwei Pressekonferenzen, bei Präsentationen bei der Europäischen Bankenaufsicht EBA, bei der Bundesbank und in Presseveröffentlichungen immer wieder hingewiesen und eine Absenkung für Risikogewichte bei Krediten an den Mittelstand gefordert. Mit Erfolg: Mittlerweile erhalten wir Signale von der Europäischen Kommission, dass auch dort unsere Vorschläge unterstützt werden. Das Jahr 2012 wird Klarheit über die konkrete Umsetzung von Basel III bringen. Zurzeit werden die Vorschläge der Kommission im Europäischen Rat verhandelt. Deshalb hat sich der BVMW zusammen mit Kooperationspartnern an die finanzpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen gewandt. Die gemeinsame Forderung: Von der deutschen Bundesregierung muss ein Signal ausgehen, dass auch sie die Senkung der Risikogewichte für Kredite an den Mittelstand unterstützt. Denn ohne eine funktionierende Finanzierung des Mittelstands werden auch die europäischen Krisenländer ihre Probleme nicht lösen können. Die wissenschaftliche Studie zu Basel III und die Positionspapiere des BVMW zu Bankenpolitik sind zum Abruf verfügbar: www.bvmw.de/finanzierung

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

14 | 15


Fachkräfte für den Mittelstand Mittelständische Unternehmen stellen weiter ein. Der Arbeitsplatzboom in Deutschland setzt sich 2012 fort – dank des Mittelstands. Was für viele Unternehmen aus anderen EU-Mitgliedsstaaten wie ein Luxusproblem klingt, ist in Deutschland Realität. Es gibt einen Mangel an Fachkräften.

Der BVMW hat im Jahr 2011 auf dieses Problem mit einer Doppelstrategie reagiert: Auf politischer Ebene hat der Verband eine Verbesserung der Rahmenbedingungen angemahnt und gleichzeitig Mitgliedsunternehmen über vorhandene betriebliche Konzepte informiert. Denn Fachkräfte zu finden, weiterzubilden und an das Unternehmen zu binden, ist eine zentrale, strategische Aufgabe der Geschäftsführung. Jedes Unternehmen hat dabei seine eigene Strategie. Unternehmer im BVMW können von den Erfahrungen anderer profitieren. Dazu bot der Verband auch 2011 zahlreiche Veranstaltungen an und hat zusammen mit Mitgliedsunternehmen eine Broschüre für „unternehmerische Erfolgsrezepte“ aufgelegt. Dort schildern Unternehmer, wie sie Mitarbeiter gewinnen, weiterentwickeln und welche Kooperationen sie vor Ort eingegangen sind. Wiedereinstiegskonzepte für Schwangere, Gesundheitskurse, ein Kindergarten, Unterstützung bei der Wohnungssuche, Partnerschaften mit Schulen, individualisierte Ausbildung und viele andere Maßnahmen werden beschrieben.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Fachkräfte für den Mittelstand

Foto links: vm/istockphoto.com | Foto Mitte: JiSIGN/fotolia.com | Foto rechts: runzelkorn/fotolia.com

N

Nach einer Umfrage des BVMW zum Jahreswechsel wollen über 30 Prozent der mittelständischen Unternehmer die Zahl ihrer Mitarbeiter 2012 weiter steigern. Aber nur zehn Prozent finden problemlos geeignete Fachkräfte. Über die Hälfte der befragten Unternehmer berichten von gelegentlichen Problemen, knapp 40 Prozent finden keine geeigneten Arbeitskräfte.


Leistungsprinzip – weil mehr verdienen soll, wer mehr leistet.

Die Vielfältigkeit der Ansätze zeigt, dass der Mittelstand das Problem erkannt hat und aus eigener Kraft Lösungen umsetzt. In den BVMW Kommissionen für Arbeit & Soziales und Gesundheit, die von Wolfgang Pütz und Dr. Hans-Joachim Petersohn geleitet werden, engagieren sich Mitgliedsunternehmer an dieser Schnittstelle zwischen Politik und betrieblicher Praxis. Die Kommissionen bilden ein Kompetenznetzwerk, das sich den Zukunftsfragen des Mittelstands widmet. Aber der Arbeitsmarkt in Deutschland ist immer auch ein politisch beeinflusster Markt. Das bezieht sich nicht nur auf Mindestlöhne oder die Höhe der Steuer- und Sozialabgabenlast, sondern auch auf die Rahmenbedingungen für die Aus- und Weiterbildung oder die Zuwanderung. So hat sich der BVMW für die Öffnung der Grenzen für Arbeitnehmer aus Osteuropa zum 1. Mai 2011 eingesetzt und ist mit vielen guten Argumenten gegen die Panikmache zu Felde gezogen. Zu Recht, denn die Freizügigkeit für Arbeitnehmer gehört ebenso zu einem gemeinsamen europäischen Markt wie die freie Handelbarkeit von Gütern oder Dienstleistungen. Die bisherige Entwicklung zeigt zudem, dass die „Überflutung mit Billigkräften“ ausgeblieben ist. Mit der Rezession und der steigenden Arbeitslosigkeit in anderen EU-Staaten zeigen sich auch die Vorteile eines gemeinsamen Arbeitsmarktes: Ingenieure, die sich in Spanien und Italien in der Arbeitslosigkeit befinden, werden von deutschen Unternehmen gern beschäftigt, die Bereitschaft zur Mobilität und zum Erwerb von Deutschkenntnissen vorausgesetzt. Auf die damit verbundenen Chancen hat Mario Ohoven beim Fachkräftedialog im Bundeswirtschaftsministerium mit Dr. Philipp Rösler schon früh hingewiesen. Auf Arbeitsebene informierte sich die OECD über die Meinung des Mittelstands zu diesem Thema.

Foto: RABE/fotolia.com

Die Arbeitnehmerfreizügigkeit in Europa ist ein Baustein einer politischen Reaktion auf den Fachkräftemangel. Mit der einjährigen Zusatzausbildung für Erwachsene, den Arbeitgeberzusammenschlüssen (AGZ) und dem regionalen Fachkräftemonitoring hat der BVMW weitere eigene Vorschläge in die politische Debatte eingebracht. Weiterhin hat sich der BVMW bei den Themen Mindestlohn und Abgabenlast positioniert. Mittelstandspräsident Mario Ohoven begrüßte, dass die leichtere Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen endlich umgesetzt wurde. Positionspapiere zu den Themen Mindestlohn, Steuer- und Abgabenlast und Arbeitnehmerfreizügigkeit sowie die Broschüre mit unternehmerischen Erfolgsrezepten zur Linderung des Fachkräftemangels stehen unter www.bvmw.de/arbeitsmarkt zur Verfügung.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

16 | 17


Spitzentreffen: Mario Ohoven bei Umweltminister Dr. Norbert Röttgen Energie – sicher, bezahlbar und nachhaltig Die Kanzlerin legte den Schalter um: Atomstrom ade, die Zukunft gehört den Erneuerbaren Energien. Rund drei Monate nach der Katastrophe in Japan vollzog die Bundesregierung die Kehrtwende in der Energiepolitik. Das Ziel ist ehrgeizig: Bis 2022 vollständiger Ausstieg aus der Kernkraft, bis 2030 soll der Anteil der erneuerbaren Energieträger mindestens 50 Prozent betragen.

D

Die Neuausrichtung stellt das deutsche Energieversorgungssystem, aber auch die Wirtschaft insgesamt vor enorme Herausforderungen. Der Industriestandort Deutschland braucht auch in der Übergangsphase sichere und bezahlbare Energie. Eine zentrale Energieversorgung geht langfristig zulasten von Versorgungssicherheit, Effizienz und Wettbewerb. Der Umstieg auf eine nachhaltige Energieversorgung lässt sich mit dezentralen Technologien besser und günstiger erreichen. Dazu hat die neu gegründete Energiekommission des BVMW, bestehend aus mittelständischen Unternehmern, ein eigenständiges Energiekonzept erarbeitet. Der wissenschaftlichen Fundierung dienten Gespräche mit namhaften Forschungseinrichtungen, wie dem Wuppertal-Institut, dem Potsdamer Institut für Klimafolgenforschung und dem Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. Bei einem Parlamentarischen Frühstück in Berlin stellten Mittelstandspräsident Mario Ohoven gemeinsam mit den Unternehmern Reinhard Schneider (Werner & Mertz GmbH) und Frieder Flamm (Flamm AG) rund 60 Abgeordneten des Deutschen

Für die Energieversorgung gilt: So dezentral wie möglich, so zentral wie nötig.

Ministergespräch: Die Energiewende dezentral gestalten – Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen und BVMW-Präsident Mario Ohoven sprachen über Chancen und Herausforderungen der Energiewende.

Die Vorteile: • Erneuerbare Energien lassen sich unter der Berücksichtigung regionaler Gegebenheiten effizienter planen und einsetzen als zentrale Großprojekte. • Der Ausbaubedarf von teuren Übertragungsnetzen wird minimiert. • Dezentralität ermöglicht Wettbewerb auf den Erzeugungsmärkten und wirkt so preis dämpfend. • Eine verbrauchernahe Energieversorgung in der Region stärkt die Akzeptanz in der Bevölkerung. • Dezentralität stärkt die regionale Wertschöpfung.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Spitzentreffen


Nachhaltigkeit – weil Energie für Betriebe und Bürger bezahlbar und sicher bleiben muss.

Bundestags das Energiemodell vor. Mit nachhaltigem Erfolg: Auch Bundesumweltminister Dr. Norbert Röttgen und Bundeswirtschaftsminister Dr. Philipp Rösler ließen es sich später in persönlichen Gesprächen von Mario Ohoven, Bundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger sowie Chefvolkswirt Dr. Michael Vogelsang erläutern. Die Energiewende bietet die Chance, Fehler aus der Vergangenheit zu revidieren. So ermöglicht es eine dezentralere Energieversorgung, den kontinuierlichen Anstieg der Strompreise zu bremsen. Hauptursachen in den vergangenen 15 Jahren waren gestiegene Steuern und Abgaben sowie der fehlende Wettbewerb auf den Erzeugungsmärkten. Der BVMW tritt aktiv für eine Reduktion der Stromkosten ein, vor allem für die Senkung der Stromsteuer. Dieser Forderung ist die Politik 2011 in Ansätzen nachgekommen.

Foto links: Carsten M. Meissner | Foto rechts: Ekko von Schwichow | Foto oben: Thaut Images/fotolia.com

Bei einem Unternehmen, das nachhaltig agiert, gehören Kostenreduktionen und Energieeffizienz zusammen. Deshalb setzt sich der BVMW für mehr Energieeffizienz ein. Bei Informationsveranstaltungen bundesweit können sich Unternehmerinnen und Unternehmer vor Ort über Energieeffizienzmaßnahmen und Fördermöglichkeiten informieren.

Parlamentarisches Frühstück: Der Vorsitzende der Energiekommission Reinhard Schneider (Werner & Mertz GmbH, stehend) stellte gemeinsam mit Frieder Flamm (Flamm AG) und Mario Ohoven rund 60 Bundestagsabgeordneten das Energiekonzept des BVMW vor.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

18 | 19


Auf Wachstumsmärkten weltweit präsent

BVMW-Repräsentanzen und Partnernetzwerk Als einziger Mittelstandsverband arbeitet der BVMW weltweit in 25 Ländern (auf der Karte dunkelblau eingefärbt) mit eigenen Repräsentanzen. Sie sind für BVMW-Mitglieder die Anlaufstellen vor Ort – und zugleich mit dem Netzwerk des Verbandes in Deutschland verbunden. Alle Leistungen der Repräsentanzen können von BVMW-Mitgliedern gebucht werden. Um das BVMW-Netzwerk zu erweitern und den Mitgliedern im Ausland zu helfen, sind etwa 200 Experten gelistet, die nahezu alle Regionen der Welt abdecken. Darüber hinaus bestehen enge Kontakte zu einer Vielzahl ausländischer Unternehmerverbände und Institutionen.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | BVMW international


Spanien

Ägypten Australien

China

Irak

Lettland

Niederlande

Schweden

Türkei

Belarus

Dänemark

Italien

Litauen

Polen

Schweiz

Ukraine

Belgien

Frankreich

Japan

Luxemburg

Portugal

Serbien

Ungarn

Brasilien

Griechenland

Kanada

Mexiko

Rumänien

Singapur

USA

Bulgarien

Indien

Kroatien

Mongolei

Russland

Slowakei

Vietnam

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de/auslandsbueros

20 | 21


Gerechtigkeit im Steuersystem – Effizienz statt Bürokratie Die Steuererklärung auf dem Bierdeckel spielt leider in der politischen Debatte keine Rolle mehr. Umso wichtiger war es, dass sich der BVMW auch 2011 für ein einfacheres, gerechteres und transparenteres Steuersystem und eine effizientere Bürokratie eingesetzt hat.

E

Ein konkreter Erfolg unserer Arbeit ist die Einstellung von ELENA. Die Unternehmen mussten monatlich 40 Millionen Datensätze mit Arbeits- und Gehaltsdaten auf Vorrat an eine zentrale Speicherstelle melden. Im Gegenzug sollten von 2012 an einige Formulare bei den Sozialbehörden wegfallen. ELENA bedeutete nicht weniger, sondern mehr Staatsbürokratie. Der Aufwand für Erhebung und Speicherung der Daten stand in keinem sinnvollen Verhältnis zu den möglichen Vorteilen eines zentralen Datenzugriffs durch die Sozialbehörden. Anfangs war der BVMW der einzige bedeutende Wirtschaftsverband, der sich gegen ELENA wehrte. Dann haben auch andere die Sinnlosigkeit des Vorhabens eingesehen. Am 3. Dezember 2011 trat das Elena-Aufhebungsgesetz in Kraft, von diesem Tag an ist auch die Pflicht zur Meldung für die Unternehmen entfallen. Während ELENA ein neu eingeführtes und überdimensioniertes Projekt war, ist das deutsche Steuerrecht über Jahrzehnte gewachsen. Dort herrscht eine unüberschaubare Komplexität, weil jeder Sachverhalt immer weiter ausdifferenziert wurde. Im Ergebnis ist das deutsche Steuersystem heute selbst für Experten nicht mehr zu überblicken.

Steuergerechtigkeit sieht anders aus – hier die wichtigsten Kritikpunkte, die von der Steuerkommission unter der Leitung von Dr. Hans-Michael Pott erarbeitet wurden: 1. Die Auslegung der Gesetzgebung durch die Finanzbehörden geht in der Regel zu Lasten der Steuerzahler. 2. Die Rechtsprechung wird durch Nichtanwendungserlasse ausgehebelt. 3. Das Steuerrecht ist widersprüchlich und nicht mit anderen Gesetzesbereichen abgestimmt. 4. Die Unschuldsvermutung gilt nicht bei Steuerzahlern. 5. Die Bürokratie darf sich Zeit lassen, der Steuerzahler nicht.

6. Rückwirkende Änderungen durchkreuzen die Intention des Rechtsstaats. 7. Die Komplexität ist ein Demokratiedefizit. Die Ministerialbürokratie hat sich verselbstständigt. 8. Der Reformstau wird immer größer. 9. Die Anreizwirkungen funktionieren nicht mehr. 10. Das Steuerrecht nutzt den Großen und schadet dem Mittelstand. Große Unternehmen können sich eigene Steuerabteilungen leisten, was für den Mittelstand unmöglich ist.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Gerechtigkeit im Steuersystem


Aufrichtigkeit – weil Vertrauen eine Voraussetzung für unternehmerischen Erfolg ist. Umso ärgerlicher, wenn Behörden einen Generalverdacht gegen Unternehmer hegen.

Der BVMW erinnert die Abgeordneten der Regierungsparteien CDU, CSU und FDP regelmäßig daran, dass im Koalitionsvertrag ein „einfacheres, niedrigeres und gerechteres Steuersystem“ versprochen wurde. Positiv ist, dass die IST-Besteuerung für mittelständische Unternehmen bei der Umsatzsteuer fortgeführt wird. Dafür hat sich der BVMW bei der Anhörung im Bundestag erfolgreich eingesetzt. Wort gehalten hatte die Koalition zunächst mit der Einsetzung einer Kommission „zur Erarbeitung von Vorschlägen zur Neuordnung der Gemeindefinanzierung“. Allerdings ist es der Kommission nicht gelungen, einvernehmliche Vorschläge zu erarbeiten. Sie wurde mittlerweile aufgelöst. Der BVMW wird auch weiterhin eine kurzfristige Verbesserung sowie eine langfristige Abschaffung der Gewerbesteuer fordern. Bei der Gewerbesteuer werden nach wie vor Ausgaben wie Mieten, Pachten und Leasing-Raten besteuert. Wenn nicht der BVMW in Berlin immer wieder auf die unsinnigen Folgen dieser Regelung hinweist, wird sich daran nichts ändern.

Kabel gekappt: Auf der offiziellen Elena-Website gab es am 5. Dezember 2011, 10.00 Uhr, einen neuen Eintrag „Alle Kommunikationsverbindungen der ZSS (Zentralen Speicherstelle) wurden physikalisch unterbrochen, indem die Kabel aus den Steckern entfernt wurden.“ Herzlichen Glückwunsch! Das ist wirksamer Bürokratieabbau.

Foto links: tiero/fotolia.com | Foto rechts: liveostockimages/fotolia.com

Weitere Informationen finden Sie hier: www.bvmw.de/steuern

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

22 | 23


Mehr Gespür für die IT-Sicherheit Die neuen Medien haben den Wettbewerb um Kunden in vielen Branchen verändert. Kaum ein Unternehmen kommt heute noch ohne die Nutzung von Online-Medien aus. Einst als Kommunikations- und Vertriebskanal genutzt, um alle relevanten Käuferschichten anzusprechen, gewinnen sie zunehmend an Bedeutung und werden mittlerweile für fast alle Formen des Geschäftsverkehrs in Anspruch genommen.

H

Heute stellen Unternehmen nicht mehr nur einseitig Informationen über eine Website zu Verfügung, sondern kommunizieren ganzheitlich mit allen Geschäftspartnern und Kunden. So laufen zunehmend Geldtransfers über Online-Bankingportale, Einkäufe bei Zulieferern werden per Mausklick ausgeführt, Mitarbeiter können sich über E-Learning-Portale fortbilden und Bestellungen sowie Reklamationen werden über die Website oder via E-Mail bearbeitet. Das Internet mit seinen schier grenzenlosen Möglichkeiten sowie der Vielfalt an Transaktionen und ausgetauschten Informationen ist heute vor allem anfällig für Ein- und Angriffe von außen. Auch der Umgang und die Archivierung von Daten dürfen nicht vernachlässigt werden. Der BVMW engagiert sich, um Unternehmen vor Kriminalität zu schützen. Daher sind wir als Mitglied bei der vom Bundeswirtschaftsministerium initiierten Task Force „IT-Sicherheit in der Wirtschaft“ und auf den nationalen IT-Gipfeln vertreten. Mit Hilfe der Task Force setzten wir uns dafür ein, die mittelständische Wirtschaft für das Thema IT-Sicherheit zu sensibilisieren und einen besseren Zugang zu Informationen und Hilfsangeboten bereitzustellen. Weitere Informationen zu dem IKT-Netzwerk des BVMW stehen hier: www.iktnet.bvmw.de

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Mehr Gespür für die IT-Sicherheit. | Bildungsgipfel


Kreativiät – weil ohne Neues nur das Alte bliebe.

Bildungsgipfel: BVMW bei Bundesforschungsministerin Schavan Wissen ist der Schlüssel Deutschland – das Land der Denker. Know-how, Kreativität und Innovationskraft der Unternehmer sind maßgeblich verantwortlich für eine kraftvolle Entwicklung der deutschen Wirtschaft. In der Erfolgsformel für Wachstum und Wohlstand gehören die Faktoren Bildung und Forschung unverzichtbar dazu.

D

Der BVMW engagiert sich für die Einführung einer steuerlichen Forschungsförderung. Dabei werden Ausgaben für Forschung und Entwicklung mit einer zusätzlichen Steuergutschrift honoriert. Der BVMW setzt sich für eine besondere Förderung der kleinen und mittleren Unternehmen ein, da dort mit geringen Mitteln die größte Wirkung erreicht werden kann. Bundesforschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan teilt die Position des BVMW. Wir erwarten deshalb, dass die steuerliche Forschungsförderung realisiert wird, sobald die Euro-Krise ausgestanden ist und eine Wachstumspolitik wieder in den Vordergrund rückt. Die steuerliche Forschungsförderung ist nur ein Aspekt, für den sich der BVMW einsetzt. Weitere Bausteine sind der bessere Wissenstransfer zwischen Unternehmen und öffentlichen Forschungseinrichtungen, eine einfachere Patentanmeldung in Europa und eine frühe Förderung des Forschernachwuchses. Mit dem Projekt „Unternehmer an Bildungsstätten“ war der BVMW Vorreiter für Kooperationen zwischen Schule und Wirtschaft.

Foto links: m.schuckart/fotolia.com | Foto rechts: Jürgen Blume

Weitere Informationen zur Forschungspolitik des BVMW stehen im Internet: www.bvmw.de/forschung

Forschungsministerin Prof. Dr. Annette Schavan mit BVMWPräsident Mario Ohoven und BVMW-Bundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

24 | 25


Der Politische Beirat des BVMW Der Politische Beirat, der auf Initiative von BVMW-Präsident Mario Ohoven ins Leben gerufen wurde, steht Präsidium, Vorstand und Bundesgeschäftsführung des Verbandes beratend zur Seite. Ihm gehören erfahrene, hochrangige Persönlichkeiten des politischen Lebens an, die sich in besonderer Weise für den Mittelstand in Deutschland engagieren.

D

Die Mitglieder des Politischen Beirats und der Vorstand des BVMW treffen sich regelmäßig. 2011 wurden kontrovers folgende Themenkomplexe diskutiert, die direkt die Interessen des Mittelstands tangieren. Dazu gehörten: • Mittelstandspolitik und Europa • Eurokrise, Bankenkrise oder Staatsschuldenkrise • Vermögensteuer und Vermögensabgabe • Energiekonzept des BVMW

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Der Politische Beirat des BVMW


Soziales Verhalten – weil Menschen Arbeitsplätze brauchen.

Die Mitglieder des Politischen Beirats

Otto Bernhardt, CDU Der Staatssekretär a. D. in Schleswig-Holstein (1979–1984) hat anschließend viele Jahre Kreditinstitute in Norddeutschland geleitet. 1998 wurde er Mitglied des Deutschen Bundestags und war mehrere Jahre finanzpolitischer Sprecher der CDU / CSUBundestagsfraktion. Zurzeit ist er als Politik- & Unternehmensberater in Berlin tätig. Dr. Wolfgang Gerhardt, FDP Der Minister a. D. stand viele Jahre an der Spitze der FDP-Bundestagsfraktion und war von 1995 bis 2001 Bundesvorsitzender der Liberalen. Heute ist der promovierte Germanist und Politologe Dr. Wolfgang Gerhardt Vorstandsvorsitzender der FriedrichNaumann-Stiftung für die Freiheit und Abgeordneter des Deutschen Bundestags. Dr. Hans Kremendahl, SPD Der habilitierte Politikwissenschaftler war zunächst Staatssekretär in Berlin, bevor er 1996 zum Oberbürgermeister von Wuppertal gewählt wurde. Dieses Amt bekleidete er bis 2004. Dr. Kremendahl gilt als erfahrener Hochschul- und Kommunalpolitiker und Spezialist für Steuern. Cem Özdemir, Bündnis 90 / Die Grünen Der „anatolische Schwabe“ ist seit November 2008 Bundesvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen. Der Diplom-Sozialpädagoge war als Erzieher und Journalist tätig, bevor er 1994 in den Deutschen Bundestag einzog. Von 2004 bis 2009 war er Mitglied des Europäischen Parlaments in der Fraktion Die Grünen / EFA.

Foto links: Kzenon/fotolia.com | Foto Brigitte Zypries: studiokohlmeier

Dagmar Wöhrl, CSU Die Staatssekretärin a. D. ist seit 1994 Mitglied des Bundestags, von 2002 bis 2005 war sie wirtschaftspolitische Sprecherin der CDU / CSU-Bundestagsfraktion und von 2005 bis 2009 Parlamentarische Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium. Heute ist die Rechtsanwältin und Unternehmerin Vorsitzende des Bundesausschusses für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Brigitte Zypries, SPD Die Juristin war von 2002 bis 2009 Bundesministerin der Justiz und vorher vier Jahre Staatssekretärin im Bundesministerium des Innern. Seit 2005 ist Zypries Mitglied des Bundestags. Die heutige Justiziarin der SPD-Bundestagsfraktion war zudem von 1997 bis 1998 Staatssekretärin im Ministerium für Frauen, Arbeit und Soziales des Landes Niedersachsen.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

26 | 27


Zu Gast beim Weltmarktführer Lambertz (-Printen).

Bundeswirtschaftssenat

Geehrt: Vorzeigeunternehmerin Regine Sixt bei der Verleihung der Senatorenwürde mit Staatssekretär Ernst Burgbacher und Ministerin a. D. Brigitte Zypries.

Starker Auftritt: Nordrhein-Westfalens Ministerpräsidentin Hannelore Kraft begeisterte die Mitglieder des Budeswirtschaftssenates.

Von Aachen in die weite Welt: Zentis setzt auf Qualität und Geschmack.

Im partnerschaftlichen Dialog mit Spitzenpolitikern, darunter NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft, machten Mitglieder des Wirtschaftssenats ihren unternehmerischen Standpunkt deutlich. Anlässlich der Verleihung der Senatorenwürde an Regine Sixt hob der Mittelstandsbeauftragte der Bundesregierung, Staatssekretär Ernst Burgbacher, in seiner Laudatio die besondere Bedeutung dieses Topgremiums für den Wirtschaftsstandort Deutschland hervor. Auf höchstem Niveau bewegten sich auch die Veranstaltungen. Zu den Glanzpunkten zählten 2011 Diskussionen mit dem Wirtschaftsweisen Prof. Dr. Peter Bofinger oder dem Steuerexperten Prof. Dr. Paul Kirchhof. Dr. Hermann Bühlbecker empfing den Wirtschaftssenat in seinem Aachener Traditionsunternehmen „Lambertz“ (-Printen), Reinhard Schneider führte die Vorzeigeunternehmer durch die Mainzer Zentrale von Werner & Mertz – bekannt durch die Marken „Erdal“ und „Frosch“. Marktführer Zentis – wo „die Frucht zu Hause“ ist – zeigte, wie ökologisches Wirtschaften Wachstum generiert.

Als Gast des Bundeswirtschaftssenates referierte der Wirtschaftsweise Prof. Dr. Peter Bofinger.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Bundeswirtschaftssenat | Unsere Partner

Fotos (von oben nach unten): Andreas Herrmann | Marcus Steinbrücker | Ekko von Schwichow | Steinbach Fotografie | Foto unten rechts: Andreas Herrmann

Steht für Nachhaltigkeit : das Frosch-Logo von Werner & Mertz.

Im Bundeswirtschaftssenat haben sich Unternehmer und Verantwortungsträger aus Wirtschaft und Gesellschaft zusammengeschlossen, um gemeinsam Einfluss auf die politische und gesellschaftliche Entwicklung zu nehmen. Der Bundeswirtschaftssenat des BVMW vereint herausragende Unternehmerpersönlichkeiten unseres Landes, zumeist Marktführer ihrer Branche im nationalen, europäischen oder internationalen Maßstab. Mit ihren bekannten Namen verbinden sich erfolgreiches Unternehmertum und vorbildliches gesellschaftliches Engagement. Gegenwärtig gehören dem Wirtschaftssenat rund 220 Unternehmerinnen und Unternehmer an; sie stehen branchenübergreifend für eine Million Beschäftigte und einen Jahresumsatz von insgesamt 50 Milliarden Euro.


Unternehmerischer Idealismus – weil Geschäfts-Ideen Kreativität voraussetzen.

Unsere Partner Der BVMW ist nicht nur für mittelständische Unternehmen attraktiv, sondern als mittelständischer Dachverband auch für mehr als 40 andere Verbände. So hat der BVMW 2011 weitere Partnerschaften geschlossen. Dazu gehören Bio Deutschland, der Branchenverband der Biotechnologie-Industrie, und das Deutsche Institut für Erfindungswesen.

D

Das Interesse an dem BVMW geht auf seine klare und erfolgreiche politische Kommunikation für den Mittelstand zurück. Auch die Branchenverbände benötigen ein Sprachrohr, das zu Querschnittsthemen wie Finanzierung, Steuern, Energie oder Euro Stellung nimmt. Durch die gemeinsame Vorgehensweise unter dem Dach des BVMW erhalten unsere Positionen noch mehr Gewicht. Ein Beispiel für die erfolgreiche Zusammenarbeit ist die im Dezember 2011 vom BVMW initiierte Verbändeaktion zum Thema Basel III. Durch die neuen Eigenkapitalvorschriften werden Kredite an den Mittelstand teurer und knapper. Dadurch sollte das Bankensystem sicherer werden, aber de facto wird das Gegenteil erreicht. Ein wirtschaftspolitisches Gegenmittel ist die gleichzeitige Senkung der Risikogewichte für Kredite an den Mittelstand. Das würde allen kleinen und mittleren Unternehmen nutzen. Deshalb haben der Bundesverband Erneuerbare Energien, der Bundesverband IT-Mittelstand, der Bundesverband Digitale Wirtschaft, der Verband Innovativer Unternehmen, die Bundesvereinigung Mittelständischer Bauunternehmen und viele weitere Verbände sich der Initiative des BVMW angeschlossen. Gemeinsam appellierten sie an die finanzpolitischen Sprecher der Bundestagsfraktionen und haben dieses auch über die Medien kommuniziert. Mit zukunftsorientierten und mittelstandsrelevanten Themen wird der BVMW auch 2012 die Zusammenarbeit mit engagierten Verbänden weiterführen und ausbauen. Eine Übersicht über die Partnerorganisationen des BVMW steht im Internet unter www.bvmw.de/partner

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

28 | 29


A

Staatsbesuch in São Paulo

Antonio Tajani und Mario Ohoven mit hochkarätiger EU-Delegation in Brasilien Auf Einladung von Antonio Tajani, Vizepräsident der Europäischen Kommission und Kommissar für Industrie und Unternehmen, nahm der europäische Mittelstandspräsident Mario Ohoven als Mitglied einer hochkarätigen Kommission an einer offiziellen EU-Reise nach Brasilien teil. Hochrangig waren auch die Gesprächspartner auf brasilianischer Seite. Ohoven traf nicht nur die Präsidentin des Gastlandes, Dilma Rousseff, sondern auch zahlreiche Kabinettsmitglieder, darunter Planungsministerin Miriam Belchior, Forschungsminister Aloísio Mercadente und der Industrie- und Handelsminister Fernando Pimentel. Brasiliens Wirtschaft ist von Direktinvestitionen und einem hohen Nachholbedarf beim Konsum geprägt. Die Wachstumsrate sprang im Jahr 2010 auf 7,5 Prozent, die Arbeitslosigkeit liegt bei sechs Prozent. Der erwarteten konjunkturellen Abkühlung im Jahr 2011 wirkte die Zentralbank mit Zinssenkungen entgegen. Die weiteren Aussichten sind rosig. 2014 finden die Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien und 2016 die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro statt. Daraus ergeben sich Chancen für europäische Unternehmen, oder wie es Antonio Tajani, der Vizepräsident der EU-Kommission und Kommissar für Industrie und Unternehmen sagte: „Wir liefern die Qualität.“ Die BVMW-Repräsentanz in São Paolo, die von Ilka von Borries-Harwardt geleitet wird, hat die Delegationsreise unterstützt.

Das brasilianische Kabinett stellt sich teilweise den europäischen Gästen vor. In der Mitte Präsidentin Dilma Rousseff.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Staatsbesuch in São Paulo


Offenheit – weil Unternehmertum weltweit verbindet.

Mit der Delegationsreise hat Europa wirtschaftlich Flagge gezeigt. Dabei sprach BVMW-Präsident Mario Ohoven auch die Probleme von europäischen Unternehmen in Brasilien an. Zu den Ärgernissen gehören die hohen Zölle, die oft schleppende Bürokratie und die Vorgabe der Verwaltung, dass bei Ausschreibungen ein großer Teil im Inland produziert werden muss. Bei Bussen wird beispielsweise ein brasilianischer Anteil an der Wertschöpfung von 75 Prozent gefordert. Die brasilianischen Offiziellen versicherten, sich dieser Probleme anzunehmen. So ist es in Modellregionen bereits möglich, neue Unternehmen über das Internet innerhalb von zehn Tagen zu gründen. Aussicht auf eine kurzfristige Senkung der Zölle gibt es indes nicht, da diese Strategie ein festes Element der brasilianischen Wirtschaftspolitik ist. Dennoch ist Brasilien, das nicht nur Kaffee und Eisenerze, sondern auch Autos, Flugzeuge und High-Tech produziert und exportiert, an einem Wissens- und Erfahrungsaustausch sehr interessiert. So haben CNI, BVMW und weitere Verbände im Beisein von EU-Kommissar Antonio Tajani und Forschungsminister Aloísio Mercadante eine Deklaration für ein Austauschprogramm unterzeichnet.

Brasiliens Präsidentin Dilma Roussef mit Mario Ohoven.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Fotos: Michael Vogelsang | Flagge: moonrun/fotolia.com

UEA-PME-Präsidentin Gunilla Almgren und BVMW-Präsident Mario Ohoven.

Vereinbaren eine engere Zusammenarbeit zwischen brasilianischen und europäischen Unternehmern (v.l.): Alessandro Barberis, Präsident von Eurochambers; Jesús Serafín Pérez, Präsident von FoodDrinkEurope für Business Europe; Aloísio Mercadente, Forschungsminister von Brasilien; Antonio Tajani, Vize-Präsident der EU-Kommission und EU-Kommissar für Industrie und Unternehmen; Mario Ohoven.

30 | 31


Verbandsorganisation Die Bundesgeschäftsstelle des BVMW hat ihren Sitz im Zentrum der Hauptstadt. Sie ist eine erste Adresse für die Politik und zugleich Ansprechpartner für Mitglieder und Mitarbeiter des BVMW. Als Servicecenter bietet sie ein breites Spektrum an Dienstleistungen im und für den Verband.

D

Den Veränderungen in der Wirtschaftswelt trägt auch die Organisationsentwicklung der Bundesgeschäftstelle Rechnung. Die Verknüpfung der Bereiche wurde 2011 abgeschlossen. Parallel dazu erfolgt die organisatorische und strategische Neuausrichtung der Landesverbände des BVMW. Ihr Weg in die Zukunft führt weg von starren Hierarchien und hin zu einer erfolgsorientierten Arbeit im Team. Der BVMW wird so seinem eigenen Anspruch als Impulsgeber und Scout in einem dynamischen Umfeld gerecht. Der BVMW – die Stimme und das Unternehmernetzwerk des Mittelstands.

Geschäftsführer: Bernd Adamaschek (bis 31.12.2011) Stefan Beißwenger

Vorstand

Präsident Mario Ohoven

Vizepräsident Friedhelm Runge

Dr. Helmut Baur

Manfred Gebhardt

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Verbandsorganisation | Leistungen und Erfolge


Flexibilität – weil sich die Herausforderungen ändern.

Leistungen und Erfolge Der BVMW – eine starke Solidargemeinschaft. Einschließlich seiner Partnerverbände spricht er für mehr als 150.000 Unternehmen mit rund 4,3 Millionen Beschäftigten. Es gibt aber noch andere gute Gründe, Mitglied im BVMW zu sein: • mehr als 2.000 Veranstaltungen jährlich

• weltweite Unterstützung Ihres Unternehmens

• über 260 Geschäftsstellen immer in Ihrer Nähe

• aktuelle und objektive Information

• bundesweites Beraternetzwerk

• Kostensenkung durch Preisvorteile

Wir setzen machtvoll gegenüber der Politik unternehmerische Interessen durch. Hier eine Auswahl erfolgreicher politischer Initiativen unseres Verbandes: Rentenpflicht – weitgehende Befreiung der GmbH-Geschäftsführer Stromsteuer – Bundesregierung plant Reduzierung zur Entlastung mittelständischer Betriebe Energieoligopol – Bundeskartellamt zwingt Anbieter zur Offenlegung ihrer Preisgestaltung ELENA – Einstellung der Datenerhebung Bilanzierung – Reduzierung der Pflichten durch das Bilanzmodernisierungsgesetz Existenzgründung – Einführung der Unternehmergesellschaft Europa – einheitliche europäische Rechtsform und Harmonisierung der Steuersysteme in Vorbereitung

Fotos teilweise von Carsten M. Meissner.

Basel III – EU-Kommission empfiehlt Bundesregierung Senkung der Risikogewichte für Mittelstandskredite Kreditklemme – Bestellung eines Kreditmediators durch die Bundesregierung Erbschaftsteuer – degressive Minderung bis Null bei Fortführung des Betriebs Soll- / Ist-Besteuerung – Festschreibung der Umsatzgrenze für Ist-Besteuerung auf 500.000 Euro Handwerkerrechnungen – Lohnanteil bis 1.200 Euro im Jahr absetzbar Fachkräftemangel – Fachkräftegipfel der Bundesregierung diskutiert u. a. Arbeitgeberzusammenschlüsse und verkürzte Zusatzausbildung

Iris Gess

Willi Grothe

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

Dr. Jochen Leonhardt

Dr. Hans-Michael Pott

32 | 33


Netzwerken vor Ort Professionell und aktuell: Die über 2.000 Veranstaltungen jährlich sind eine besondere Visitenkarte des BVMW. Ob bundesweit, regional oder lokal, ob Unternehmertreffen oder Fachseminar, alle Veranstaltungsformate unseres Verbandes haben in den Terminkalendern von Unternehmern, Spitzenpolitikern und Topreferenten einen festen Platz. Dabei spielt die Musik an der „Basis“. Mittelständler sind in ihrer Region fest verwurzelt – und suchen zugleich über Branchengrenzen hinweg den Kontakt zu anderen Unternehmern. Das perfekte Forum dafür bieten ihnen die weit über 2.000 Events, organisiert von den Kreis-, Regional- oder Landesgeschäftsstellen des BVMW. Aus der Vielzahl attraktiver Veranstaltungen seien hier beispielhaft der Mittelständische Unternehmertag (MUT) und der Firmenlauf in Leipzig, der UnternehmerTAG in Ulm mit Baden-Württembergs Ministerpräsident Stefan Mappus oder der Sommerempfang in Hessen genannt. Netzwerken vor Ort – der BVMW setzt auch mit seinen Events Maßstäbe.

Z u den Höhepunkten im Veranstaltungskalender des BVMW zählte auch 2011 wieder der Jahresempfang in Berlin mit mehr als 2.700 Gästen. Foto: Jürgen Blume

BVMW-Mitglieder nehmen seit Jahren an der traditionellen Hanse Sail vor Rostocks Ostseeküste teil – eine gute Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch auf hoher See. Foto: Röpert

Mit einem Teilnehmerrekord von über 3.300 Unternehmern, Wissenschaftlern und Politikern hat der 7. Mittelständische Unternehmertag (MUT) in Leipzig seinen Ruf als größte gesamtdeutsche BVMW-Veranstaltung bestätigt. Foto: Peter Heyne

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Netzwerken vor Ort


Regionale Verwurzelung – weil Geschäfts-Ideen Kreativität voraussetzen.

5 .500 Starter hat der BVMW in Leipzig für den 4. Commerzbank Firmenlauf mobilisiert. Foto: Peter Heyne

Charta für Klimaschutz: Hessens Umweltministerin Lucia Puttrich (2. v. li.) besiegelte beim Sommerempfang im Rheingau die gute Zusammenarbeit mit dem BVMW, vertreten durch Bundesgeschäftsführer Stefan Beißwenger (li.), Katja Weigand, Nachhaltigkeits-Initiatorin in Hessen, und dem Landesbeauftragten Rüdiger Muth. Foto: creativK.

Unternehmer demonstrierten vor dem Landtag in Magdeburg für den Bau der Autobahn A 14. Foto: Klaus-Peter Voigt

lobalisierung als Chance für den Mittelstand – G mehr als 300 Unternehmer/innen konsultierten Experten, wie Michael Müller, BVMW-Repräsentant in Tokio, beim 5. Internationalen Marketingtag in Frankfurt (Oder) zu Auslandsmärkten. Foto: Klemt

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

34 | 35


Gefragter Gespr채chspartner Der BVMW erreichte mit durchschnittlich 680 Artikeln und Agenturmeldungen monatlich rund 40 Millionen Leserinnen und Leser.

Mario Ohoven auf der traditionellen Pressekonferenz des BVMW zum Jahresende 2011.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Gefragter Gespr채chspartner | Mittelstand und Medien


Optimismus – weil wir Lebensfreude haben.

Mittelstand und Medien Der BVMW kann auch für 2011 auf eine überaus erfolgreiche Pressearbeit zurückblicken. Das ist ganz wesentlich der medialen Präsenz seines Präsidenten Mario Ohoven zu verdanken. Auf Pressekonferenzen, als gefragter Redner auf hochkarätigen Kongressen und Veranstaltungen, vor allem aber in hunderten Interviews für nationale und internationale Medien nahm er dezidiert und pointiert Stellung zu allen Fragen, die den unternehmerischen Mittelstand berühren.

Foto links: Christian Kruppa | Foto rechts: Ekko von Schwichow

D

Dies fand breitesten Niederschlag in führenden Print- und elektronischen Medien – bundesweit und regional. Im Ergebnis stieg die durchschnittliche Auflagenreichweite, das heißt die Zahl der Leserinnen und Leser, die allein mit Beiträgen in Tageszeitungen und Magazinen im vergangenen Jahr erreicht wurden, auf monatlich rund 40 Millionen an. Auch die Zahl der Artikel und Agenturmeldungen zu unserem Verband und Mittelstandspräsident Mario Ohoven erreichte mit durchschnittlich 680 im Monat einen neuen Rekordwert.

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

36 | 37


Ausblick Deutschlands unternehmerischer Mittelstand ist mit Zuversicht in das neue Jahr gestartet. Die Ergebnisse der repräsentativen Unternehmerumfrage unseres Verbandes zum Jahreswechsel, die BVMW-Präsident Mario Ohoven bei der Bundespressekoferenz in Berlin vorgestellt hat, beweisen es einmal mehr: Auf die Millionen Klein- und Mittelbetriebe ist Verlass. Sie bleiben auch 2012 der Garant für Wachstum und Beschäftigung in unserem Land.

D

Denn die Signale stehen weiterhin auf Wachstum. So erwartet knapp ein Drittel der Unternehmer, dass sich ihre Geschäftslage im ersten Halbjahr weiter verbessern wird, gut die Hälfte geht von einer gleichbleibend guten Geschäftslage aus. Drei von zehn Mittelständlern wollen das Investitionsvolumen im gesamten Jahr 2012 steigern, fast 50 Prozent der Betriebe wollen zumindest eben so viel investieren wie 2011. Insgesamt stehen Investitionen von rund 145 Milliarden Euro in den Maschinen- und Fuhrpark an. Besonders erfreulich ist, dass der Mittelstand auch in diesem Jahr wieder seine Funktion als Jobmotor erfüllen wird. Der BVMW-Umfrage zufolge plant ein Drittel der Klein- und Mittelbetriebe, in den kommenden Monaten zusätzliche Arbeitskräfte einzustellen. Weit mehr als die Hälfte will die Mitarbeiterzahl zumindest halten. Überaus positiv wird auch die aktuelle Finanzierungssituation eingeschätzt: Deutlich über 80 Prozent der Mittelständler bewerten sie mit den Schulnoten befriedigend, gut oder sehr gut. Überraschen mag angesichts der Krise in der Eurozone das eindeutige Bekenntnis der Unternehmer zur europäischen Gemeinschaftswährung. Knapp 90 Prozent sagen Ja zum Euro. Doch knapp 60 Prozent stimmen zugleich der Aussage zu, es könnten nicht alle Länder im Euro bleiben, weil die Wirtschaftsstrukturen zu unterschiedlich sind. Umso mehr ist jetzt die Bundesregierung aufgefordert zu handeln. Der Mittelstand erwartet eine konsistente Lösung der Schuldenkrise. Auch innenpolitisch muss die Bundesregierung endlich klaren Kurs halten. Der abrupte Richtungswechsel in der Energieversorgung und bei Mindestlöhnen im Vorjahr hat die Wirtschaft spürbar verunsichert. Der Mittelstand braucht aber Planungssicherheit. Mit großer Sorge beobachten wir deshalb die Debatte um eine Erhöhung der Steuerlast für Betriebe und Bürger. Die Politik in Berlin und Brüssel hat es letztlich in der Hand, ob 2012 ein gutes Jahr für den Mittelstand wird.

Anno 2011 | BVMW: Erfolge 2011. Impulse 2012. | Ausblick


Unternehmer haben Probleme – Wir haben die Lösung. Sprechen Sie uns an

Herausgeber / Copyright:

Redaktion:

Anschrift:

Design:

BVMW – Bundesverband

Josef Girshovich

Bundesgeschäftsstelle

www.mattheis-werbeagentur.de

mittelständische Wirtschaft,

Alexandra Horn

Leipziger Platz 15

Unternehmerverband

Friederike Pfann

10117 Berlin

Titelbild:

Deutschlands e. V.

Dr. Michael Vogelsang

Tel.: 030 533206–0

Marcus Klepper/fotolia.com

Präsident Mario Ohoven

Eberhard Vogt

Fax: 030 533206–50

Sindy Vollmert

info@bvmw.de

Foto: Designer_Andrea/fotolia.com Fotomontage: mattheis. Werbeagentur

Impressum

www.bvmw.de

Weitere Informationen erhalten Sie unter www.bvmw.de

38 | 39


Der BVMW: mehr als 600.000 Unternehmerkontakte jährlich rund 300 Geschäftsstellen bundesweit über 2.000 Veranstaltungen im Jahr.

Wir danken unseren Partnern:

BVMW – Bundesverband mittelständische Wirtschaft Unternehmerverband Deutschlands e.V. Mosse Palais · Leipziger Platz 15 · 10117 Berlin Tel.: +49 30 533206-0 · Fax: +49 30 533206-50 E-Mail: info@bvmw.de · www.bvmw.de


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.