Maschinenring Magazin 02/2015

menschen.management.maschinen.

Maschinenring magazin 02.2015

2,50 €

46 Ab Seite

Windkraft

Foto: Swen Pförtner

Um das riesige Potenzial zu nutzen, ist Gemeinschaftsgeist gefragt. Ein Maschinenring zeigt, wie es funktionieren kann.

Seite 09. Menschen

Seite 25. Management

Seite 52. Maschinen

Fische im Schweinestall

Schwarzkittel und Wiesenengel

Mähen mit Joystick

Ein Berater hilft beim Umstieg auf Aquakultur.

Landwirte entwickeln Grünland-Pflegegerät.

Maschinenring setzt Roboter ein - nicht nur an Böschungen.

Richtig gute Arbeit.

Traktoren von CLAAS.

Name

Jéan Fréon

Geodaten 48°49.305 000°25.926 Land

Frankreich

Betrieb

550 ha Ackerbau, 300 ha Weideland

Bonjour aus Frankreich.

Wir haben 200 Maschinen im Einsatz. Neugierig?

Besuchen Sie uns: traktor.claas.com

maschinenring magazin 02.2015 .03

Das MR-M agazinTeam Liebe Leserinnen und Leser, die wichtigsten Personen für unser Maschinenring Magazin sind Sie, die aktiven MaschinenringLandwirte und Landwirtinnen – die uns das ganze Jahr über so viele tolle Beispiele dafür geben, was eine große Gemeinschaft wie der Maschinenring für jeden einzelnen bewirken kann.

Was draußen auf den Höfen passiert und von unseren Autoren vor Ort recherchiert wird, daraus machen wir im Redaktionsteam das fertige Magazin. Auch viele regionale Rundschreiben werden hier professionell gestaltet. Wer hier mit welchem Schwerpunkt arbeitet, sehen Sie auf dem Foto rechts.

Wir freuen uns, wenn Sie sich bei Fragen, Kritik oder Anregungen bei uns melden!

Kai Uwe Busch Anzeigenleiter k.busch@ dlg.org

Ihre Katharina Geiger Chefredakteurin

Nina Döllein Grafik, Gestaltung doellein.nina@ trurnit.de

Gerhard Röhrl Geschäftsführer im MR-Bundesverband

Katharina Geiger Chefredakteurin katharina.geiger@ maschinenringe.com

gerhard.roehrl@ maschinenringe.com

„Schlagkraft und Flexibilität von 6 bis 36 Meter.“

Auch mit FPM – der Durchflusskontrolle für exakte Gülleausbringung von 6 bis 36 Meter – lieferbar.

Flexibel: Schleppschlauchsysteme von 6 bis 36 m düngen mit intelligentem Teilbreitenmanagement auf allen Kulturen.

Robust: Rahmen, Verteiler und Schläuche sind selbst härtesten Anforderungen souverän gewachsen. Hier erfahren Sie mehr: gülle-kompetenz.de

Leif Küpper Geschäftsführer trurnit Media Solutions kuepper.leif@ trurnit.de

Andrea Reinhart Projektleiterin MR Magazin reinhart.andrea @trurnit.de

04. maschinenring magazin 02.2015

KIEL

HAMBURG SCHWERIN

09

menschen

BREMEN

09. Aquakulturen › Fische, die im Stall leben Wie Landwirte ihren Stall für die Fischzucht nutzen können, zeigt Landwirt Michael Stüer

HANNOVER

MAGDEBURG

DÜSSELDORF ERFURT

25

WIESBADEN MAINZ

management 25. Wildschweine im Grünland › Hier hilft der Wiesenengel Wie zwei findige Praktiker mit ihrem Gerät Wildschweinschäden wirksam beseitigen

SAARBRÜCKEN

STUTTGART

43. Maschinen › MR-Gemeinschaft Drei Kartoffelbauern investieren gemeinsam in ein Gerät- und profitieren in vielerlei Hinsicht

43 Maschinen

MÜNCHEN

Unser multimediaangebot Beilagenhinweis Einem Teil dieser Ausgabe liegen eine Beilage der Firma Heizomat Gerätebau-Energiesysteme GmbH und eine Beilage der Firma Photovoltaik- & Solarreinigung bei.

maschinenring magazin 05.2013 .05

23

28 BERLIN

POTSDAM

18 einstieg

DRESDEN

32 management

maschinen

06. Meinungen > Soll die Düngeverordnung verschärft werden?

25. Schadensbegrenzung > Wildschweinschäden beseitigen

08. Kurz gemeldet > Informationen auf einen Blick

28. Greening > Streifen im Trend Tipps zur Anlage von Puffer-, Feld- und Waldstreifen

menschen 09. Aquakulturen > Fische im Stall

32. kirschanbau > GroSSe erfolge mit kleinen Bäumen

12. Powerfrauen > Entspannung finden im Kuhstall

35. PflegemaSSnahmen > grünland intensiv

16. Interview > „Kooperation erweitert den Horizont”

38. Grassilagebereitung > die 10 goldenen regeln

18. Im Porträt > Schäferin auf Zeit Wie die Betriebshelferin Renate Wahl zwei Monate mit 450 Schafen verbrachte

40. Interview Grassilage > „Noch viel potenzial”

23. Sicherheitstipp > Ängste ernst nehmen

46

43. Kartoffelernte > alles in einer überfahrt 46. Regenerative Energie > Ab in den Wind 50. MR-Versorgungswerk > Gemeinsam besser versichert 52. Raupenmäher fürs gelände > Ferngesteuert 54. Maissaat > Gülle, Aufgemischt 58. Rechtstipp > Fotos aus dem Internet

wir 24. Landenergie Die faire alternative 60. Aus den Ländern 63. Landbonus Sonderkonditionen bei ford 64. Betriebshelfer > out of tetenbüll 66. Gewinner | Impressum

58

64

06. maschinenring magazin 02.2015

4

Düngeverordnung verschärfen?

Meinungen

Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat Ende 2014 einen Entwurf zur Novelle der Düngeverordnung in die Ressortabstimmung unter den Bundesministerien gegeben. Eckpunkte des Entwurfs sind unter anderem:

Foto: Les Cunliffe, Fotolia

• Einführung von Düngebedarfsermittlungen • Verlängerung von Sperrfristen im Herbst und Winter • Vorgaben zu emissionsreduzierten Ausbringungstechniken • Präzisere Vorgaben zum Nährstoffvergleich und Reduzierung des Kontrollwerts des Stickstoffsaldos und Erweiterung der Maßnahmen bei der Überschreitung der Kontrollwerte

Unser Autor Jürgen Beckhoff hat sich in unterschiedlichen Fachbereichen umgehört, wie das Maßnahmenpaket unter Experten beurteilt wird.

Dr. Dietrich Pradt Industrieverband Agrar e.V.

 Grundsätzlich unterstützen wir die Ziele des vorgelegten Verordnungsentwurfs. Allerdings ist mehr Flexibilität notwendig. Die Düngeplanung muss verbessert werden, damit Nährstoffeinträge in Gewässer vermindert werden.

Dafür muss verstärkt zur Nährstoffeffizienz geforscht werden – das wurde zuletzt immer weiter eingeschränkt. Die Düngebedarfsermittlung, besonders für Stickstoff, muss dem neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnisstand entsprechen.

Dabei müssen auch Methoden und Ergebnisse aus der Pflanzenanalyse berücksichtigt werden, wie die Auswertung von Satellitenaufnahmen, optische N-Sensoren oder Stickstoff-Prognosemodelle. Außerdem gibt es Nachbesserungsbedarf, damit die neue Verordnung nicht zur systematischen, suboptimalen Düngung unter Entzug führt, vor allem bei Phosphat. Pflanzenverfügbarkeit und Bodenprobennahme für Phosphat müssen aussagekräftig sein.

Eine langfristige Verarmung gefährdeter Böden kann nicht im Sinne effizienter und zukunftsorientierter Bewirtschaftung sein. Eine Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit, etwa bei Unterversorgung, muss durch Düngung möglich sein.

Andererseits kann nicht grundsätzlich ein Phosphataustrag unterstellt werden, selbst auf hochversorgten Flächen (Gehaltsklassen D und E) nicht. Winterungen müssen weiterhin auch im Herbst bedarfsgerecht gedüngt werden können.

Zudem sollte der bürokratische Aufwand zur Düngebedarfsermittlung, besonders hinsichtlich Dokumentation und Kalkulation, nicht unverhältnismäßig werden und praxisnah bleiben.

Eine pauschal definierte Düngungsobergrenze lehnen wir ab.

maschinenring magazin 02.2015 .07

Dr. Martin Weyand Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)

 Wir brauchen eine Novelle der Düngeverordnung, die ihren Namen tatsächlich verdient. Dreh- und Angelpunkt muss dabei die langfristige Einhaltung des Nitrat-Grenzwerts im Grundwasser sein – der vorliegende Entwurf ist hierfür ungeeignet.

Die Nitrat-Konzentrationen im Grundwasser sind regional deutlich angestiegen. Dies bestätigt der Bericht der EU-Kommission zur Umsetzung der Nitratrichtlinie. Die Einhaltung des EU-Nitrat-Grenzwerts von 50 mg pro Liter im Grundwasser und des geforderten guten chemischen Zustands bis 2015 werden insbesondere durch die Nitratbelastungen aus der Landwirtschaft in rund einem Drittel des deutschen Grundwassers nicht erreicht werden.

Den Wasserversorgern ist es nur durch Notlösungen möglich, die Einhaltung des NitratGrenzwerts zu gewährleisten. Um die Trinkwasserversorgung sicherzustellen, werden kostenintensive Reparaturmaßnahmen wie das Bohren neuer Brunnen, das Mischen mit unbelastetem Wasser oder eine Aufbereitung notwendig.

Beim Entwurf zur Novelle der Düngeverordnung ist es sehr problematisch, dass Wasserund Düngerecht nicht miteinander in Einklang gebracht werden. Die EU-Nitratrichtlinie und ihre Ziele bleiben außen vor. Darüber hinaus ist nicht akzeptabel, dass die EU-Obergrenze von 170 kg Stickstoff (ha/Jahr) durch viele Ausnahmen und Verrechnungsmöglichkeiten überschritten werden darf. Zudem tragen die Regelungen zu Lagerkapazitäten, Sperrfristen und Gewässerrandstreifen dem Gewässerschutz nicht ausreichend Rechnung.

Anton Kreitmair Landwirt, Mitglied des Bayerischen Landtags (MdL)



Eine Verschärfung der Düngeverordnung ist nur dann sinnvoll, wenn sie einen positiven Effekt auf die Umwelt hat und trotzdem sicherstellt, dass Landwirte wirtschaftlich qualitativ hochwertige Lebensmittel in unserer Heimat produzieren können. Das ist bei der derzeitigen Fassung der Düngeverordnung nicht der Fall.

Der vorliegenden Fassung fehlt die Praxisreife.

Als Ackerbauer widerstreben mir starre DüngeObergrenzen. Das bringt den Gewässerschutz nicht voran, gefährdet aber die hohe Ertragsleistung in Deutschland und die Erzeugung guter Qualitäten. Sollen wir – mit teilweise hervorragenden Ackerstandorten – künftig unseren Brotweizen importieren? Da fehlt mir als Landwirt und auch als Verbraucher jedes Verständnis.

Im Süden Deutschlands haben wir einen hohen Anteil an kleineren Betrieben. Diese werden durch neue, teure und bürokratische Anforderungen unter Druck geraten. Für die Ausbringung und Einarbeitung von Wirtschaftsdünger sind praktikable Regelungen notwendig. Emissionsmindernde Ausbringtechnik ist in unserem Sinn. Aber eine pauschale Vorgabe lehne ich ab. Auch eine einfache eigenbetriebliche Ausbringtechnik muss künftig möglich sein.

Mit Blick auf den Klimawandel und die verlängerten Vegetationszeiten ist eine Verlängerung der Sperrfrist nicht nachvollziehbar.

Ich fordere eine Flexiregelung, die an die jährliche Witterung und vor allem an den Bedarf der Pflanzen angepasst ist. Es kann doch nicht sein, dass tierhaltende Betriebe künftig ihren Wirtschaftsdünger überbetrieblich verbringen müssen und zeitgleich Mineraldünger zukaufen.

Prof. Dr. Friedhelm Taube Institut für Pflanzenbau und Pflanzenzüchtung/ Grünland und Futterbau/ Ökologischer Landbau 

Die Düngeverordnung verfolgt primär das Ziel, unter Beibehaltung hoher Produktivität die Belastung der Gewässer mit Nitrat und Phosphat zu reduzieren. Für die Einhaltung der „guten fachlichen Praxis der Düngung“ erhalten die Landwirte erhebliche Mittel aus der europäischen Agrarpolitik. Darüber hinaus dient die DüV auch dem Ziel der EU-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL), einen guten Zustand der Gewässer bis 2015 zu erreichen.

Hinzu kommt die Nachhaltigkeitsstrategie, nach der die nationalen N-Überschüsse bis 2010 auf maximal 80 kg N/ha bis zum Jahr 2010 reduziert werden sollten. Sind diese Ziele erfüllt? Weitestgehend „nein“!

Zentrale Größe ist die Stickstoffbilanz, die in Deutschland im Schnitt Überschüsse von 100 kg N/ha LN aufweist. Auch die Ammoniakemissionen übersteigen den Zielwert für 2010 deutlich. Die Ziele der WRRL werden meist nicht erfüllt werden.

Sind die aktuellen Vorschläge für die Landwirte zumutbar? Ich denke schon! Es wird nicht mehr gefordert als das, was seit mehr als 20 Jahren in der landwirtschaftlichen Ausbildung als Minimalstandard der „guten fachlichen Praxis" vermittelt wird. In den meisten Fällen hat die Einhaltung der Maßgaben – ob Düngebedarfsermittlung oder Sperrzeiten für die Gülleausbringung – positive Effekte für die Umwelt und den Geldbeutel. In Regionen mit intensiver Tierhaltung steigt der Anpassungsdruck, der aber nur entstanden ist, weil vernünftige Regeln bisher blockiert wurden. Die aktuellen Vorschläge beinhalten bei Weitem nicht die Restriktionen, die in den Niederlanden und Dänemark gesetzlicher Standard sind