UMSCHAU
WASSERZEITUNG
VERBANDSMITGLIEDER IM PORTRÄT (12)
Gemeinde Kittendorf
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Kittendorf Landkreis Demmin
Zahlen & Fakten
Mit der Geschichte Kittendorfs aufs Engste verbunden ist das ehemalige Herrenhaus und heutige Schlosshotel.
Fünf Ortsteile: Bauernreihe, Clausdorf, Kittendorf, Mittelhof und Oevelgünde Einwohnerzahl: 322 Lage: an der B 194 zwischen Mecklenburgischer Schweiz und Tollensesee Gewässer: Ostpeene (23 km lang) und Großer Varchentiner See (200 ha) Gründung: vor 1250 Geschichte: • bis 1300 im Besitz des Geschlechtes von Voß • ab 1300 herrschte das Geschlecht der Reydes • Anfang des 17. Jh. gehörte es den Maltzahns • 1690 kam das Gut an die Familie von Blücher • ab 1751 bis 1945 im Besitz der Familie von Oertzen Sehenswürdigkeiten: Kittendorfer Schloss – von 1848 bis 1853 nach Plänen des Schinkel-Schülers Friedrich Hitzig erbaut; der anschließende Landschaftspark entstand nach Plänen von Peter Joseph Lenné; seit 1995 als Hotel im Besitz der Familie Trettler Dorfkirche – frühgotischer Feldsteinbau aus der Zeit um 1250; Kirchenglocke aus dem Jahre 1288 – älteste Glocke in Mecklenburg-Vorpommern; der Altaraufsatz stammt von 1603 und wurde 1751 neu zusammengesetzt
Die Wasserzeitung sprach mit der Bürgermeisterin Inge Maischak
Hier fühlt man sich zu Hause Seit 1994 hat die Pädagogin und Leiterin der Grundschule Jürgenstorf Inge Maischak in Kittendorf als Bürgermeisterin das Sagen. Jetzt kam ein zweites Ehrenamt hinzu, das der Verbandsvorsteherin des WZV Malchin Stavenhagen. WZ: Sind Sie mit den Aufgaben einer ehrenamtlichen Bürgermeisterin nicht ausgelastet? Inge Maischak: Für meine Entscheidung, an die Spitze des WZV zu rücken, war wichtig, dass die beiden Ehrenämter in der Gemeinde und im WasserZweckVerband einen gemeinsamen Nenner haben: Nämlich die Dinge so auf den Weg zu bringen, dass die Interessen der Bürger gewahrt werden. Ähneln die beiden Aufgabenbereiche aber eher nicht feindlichen Brüdern? Auf den ersten Blick vielleicht, denn als Verbandsvorsteherin achte ich auf Wirtschaftlichkeit bei allen Leistungen des WZV. Das finanzielle Wohlergehen der Menschen in unserer Gemeinde liegt mir genauso im Herzen. Doch das ist kein unüberwindbarer Widerspruch. Wie haben sie ihn gelöst? Bei allen Entscheidungen im WZV lassen wir uns davon leiten, auf lange Sicht eine qualitativ hochwertige, stabile und nachhaltige Ver- und Entsorgung mit Trink- bzw. Schmutzwasser für die Bürger zu sichern. Der Vorstand und ich setzen uns dafür ein, Regelungen des Landes zum Was-
sernutzungsentgelt zu kompensieren. Dazu führten wir Gespräche mit dem Landtagsabgeordneten Marc Reinhard und dem Bundestagsabgeordneten Matthias Lietz. Sie sehen, wir sind bemüht, die Kosten für alle Bürger im Verbandsgebiet so gering wie möglich zu halten.
Inge Maischak Wie bewerten Sie die Leistungskraft des WZV? Da ich seit 1994 der Verbandsversammlung angehöre und seit 2005 im Vorstand arbeite, habe ich die Entwicklung des WasserZweckVerbandes aus nächster Nähe mit erlebt. Durch die vertrauensvolle Zusammenarbeit des neuen Vorstandes mit der Geschäftsführung des WasserZweckVerbandes konnten wir erreichen, dass die Gebühren im Bereich Wasser und Abwasser stabil blieben. Mit diesem Ergebnis brauchen die Geschäftsführerin Petra Tertel und ihre Mitarbeiter keinen Vergleich mit anderen Verbänden in unserem Bundesland scheuen. Woran denken Sie dabei zuerst? In erster Linie an die gewachsene Nähe zu den Kunden. Die Mitarbeiter verstehen sich immer stärker als Dienstleister im Auftrag der Verbraucher. Ebenso große Fortschritte
gibt es beim technischen Niveau der Anlagen oder in der Qualität des Managements, wie dies auch die Zertifizierungen zeigen. Kommen wir auf das andere Ehrenamt zu sprechen. Worauf sind Sie als Bürgermeisterin stolz? Dass sich die Kittendorfer in ihrer Gemeinde zu Hause fühlen. Dazu tragen die sanierten Gebäude, die gepflegten Gärten und die vielen gemeinsam verwirklichten Vorhaben und kulturellen Veranstaltungen bei. So entstanden Spielplätze in Kittendorf, Clausdorf und Mittelhof, besitzen wir ein umgebautes neues Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr. Auch sind das traditionelle Fliederfest und das Florianfest jährliche Anziehungspunkte. Ruht das alles auf Ihren Schultern? Nein, bei uns in der Gemeinde gibt es einen Kreis von Bürgern die ein besonderes Engagement zeigen. Zuerst ist dabei die gute Seele von Kittendorf, unser Gemeindearbeiter Uwe Friedrich, hervorzuheben. Dazu zählen weiter die Chorleiterin der Kittendorfer Lerchen, Heidemarie Lüders, die Volkssolidarität mit Maria Bremer an der Spitze, der Anglerverein um Diethard Wunder, die Freiwillige Feuerwehr mit ihrem Chef Michael Pecat sowie die ehrenamtliche Tätigkeit der langjährigen Gemeindevertreter Andrè Nörenberg, Horst Henkel, Manfred Brumshagen und Udo Kassmann. Es macht Spaß, mit so viel Unterstützung aus unserer Gemeinde, dieses Ehrenamt auszuführen.
DER WASSER-STECKBRIEF Trinkwasser Wasserwerke • Die Bürger in Kittendorf, der Kittendorfer Bauernreihe, in Mittelhof und in Oevelgünde werden mit Wasser aus dem Jürgenstorfer Wasserwerk versorgt • Die Einwohner von Clausdorf erhalten ihr Trinkwasser aus dem Wasserwerk in Varchentin, das dem benachbarten Zweckverband in Waren gehört Netz • Länge der Trinkwasser - Hauptleitungen: 9.164 m • Länge der Hausanschlussleitungen: 2.125 m Abwasser Kläranlagen • Das Abwasser der Kittendorfer Bürger wird in der verbandseigenen Kläranlage in Kittendorf gereinigt • Die Grundstückseigentümer der Kittendorfer Bauernreihe, in Mittelhof, in Oevelgünde und in Clausdorf betreiben eigene Kleinkläranlagen oder abflusslose Gruben Netz • Länge der Schmutzwasser-Kanäle: 2.081 m • Länge der Schmutzwasser-Grundstücksanschlüsse: 530 m • Länge der Regenwasser-Kanäle: 43 m Perspektive Für die von 1968 stammende Kläranlage in Kittendorf wird in den nächsten Jahren entschieden, ob am gleichen Standort eine moderne Anlage errichtet wird, oder ob es wirtschaftlicher ist, das Abwasser über Jürgenstorf nach Stavenhagen zu fördern. In die Entscheidung werden auch die künftigen Einleitparameter für die Kittendorfer Peene mit einfließen. In den anderen Ortsteilen wird auch zukünftig die dezentrale Abwasserentsorgung den Vorrang behalten. Investitionen Trinkwasser Hier wurden ca. 398.124 Euro für eine stabile Trinkwasserversorgung der Gemeinde eingesetzt. Folgende Beträge wurde in den einzelnen Ortsteilen in die Neuverlegung bzw. Auswechslung des Leitungsnetzes und der Hausanschlüsse investiert: • Kittendorf/Kittendorfer Bauernreihe: 247.840 Euro • Mittelhof: 66.834 Euro • Oevelgünde: 75.650 Euro • Clausdorf: 7.800 Euro Abwasser •Der WZV hat bisher ca. 73.000 Euro in das Kittendorfer Kanalnetz investiert.