Zu Fuss im Berner Oberland und im Oberwallis

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Vorwort Im Lötschberger-Land zwischen Bern, Zweisimmen und Brig erwartet Sie viel unberührte Natur, spannende Kultur und wunderbare Freizeiterlebnisse. Der Ausflugszug Lötschberger der BLS bringt Sie rasch und bequem in die bezaubernde Landschaft am Lötschberg, ins westliche Berner Oberland oder ins Oberwallis. In der Lötschberger-Region gibt es viel zu entdecken. Die hier gesammelten 41 Wanderungen bieten für jeden Geschmack einen vielfältigen Einblick in die Region. Ob Halbtagesausflüge, sanfte Panoramawanderungen, die längere Bergwanderung oder gar eine mehrtägige Passwanderung zwischen den Kantonen Wallis und Bern: Sie finden hier insgesamt 34 Wandervorschläge für Frühling, Sommer und Herbst sowie sieben Winterwanderungen. Unterwegs mit der Familie oder mit Freunden entdecken Sie zum Beispiel die «Berner Riviera» in Gerzensee, begegnen Steinböcken auf dem Niederhorn, lernen auf Alpwirtschafts- und Kulturwegen allerhand, lassen sich vom Betrieb der Lötschberg-Bergstrecke über historische Brücken begeistern, wandern im nahezu unberührten Gasterntal, sehen mit eigenen Augen, dass der Langgletscher immer kürzer wird, und passieren auf historischen Pfaden die Gemmi. Vielleicht sind Sie mit den Kindern auch dem Alpenbock-Käfer auf der Spur – oder Sie suchen mit ihnen den mystischen Schatz auf dem Moorweg im Sparenmoos und donnern dann mit den Trottinetten zu Tale. Möglicherweise lockt Sie der Südrampen-Klassiker oder der etwas weniger bekannte Lötschberger Bahnwanderweg. Zu Fuss auf den Niesen oder aufs Stockhorn, baden in kalten Bergseen: Das sind unvergessliche Erlebnisse. Ob auf den Spuren des Vogellisis in Adelboden, der unerschrockenen Suonenbauern im Wallis oder der Zimmermänner im Simmental: Der vorliegende Wanderführer stellt Ihnen schöne Wanderungen in der Lötschberger-Region vor und liefert die nötige Prise Hintergrundwissen. Wir wünschen Ihnen unvergessliche Wanderungen im Lötschberger-Land.


Routenübersicht

Der Ausflugszug Lötschberger bringt Sie hin Der moderne Ausflugszug Lötschberger bringt Sie direkt und bequem zu den 41 schönsten Wanderungen im Berner Oberland und im Oberwallis.

Die Lötschberger-Strecken

Gewusst wie einsteigen In Bern steigen Sie in den RegioExpress Lötschberger in Richtung Brig und Zweisimmen. In Spiez wird der Flügelzug getrennt. Die beiden vorderen Züge fahren nach Frutigen-Kandersteg-Brig, die hinteren setzen ihre Fahrt in Richtung Zweisimmen fort. Achten Sie also bereits beim Einsteigen darauf, dass Sie in den richtigen Zugteil steigen.

Fensterplatz reservieren Sichern Sie sich Ihren Fensterplatz im Ausflugszug auf der Strecke Bern-Spiez-Kandersteg-Goppenstein-Brig. Sitzplätze können am Vortag bis um 15.00 Uhr an jedem bedienten Bahnhof für CHF 5.– reserviert werden. Für Reisegruppen ab zehn Personen ist eine Reservation obligatorisch. Mit dem Gruppenfahrausweis profitieren Sie von 20% Rabatt auf den Normalpreis, jede zehnte Person fährt zudem gratis.

Fahrplan Den aktuellen Fahrplan finden Sie unter www.loetschberger.ch/fahrplan 2

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Inhaltsverzeichnis – Die schönsten Wanderungen in der Lötschberger-Region zwischen Bern, Zweisimmen und Brig

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Wanderungen   1 Vom Aaretal über die «Berner Riviera» ins Chabisland Münsingen – Gerzensee – Toffen 3   2 Die perfekte Gratwanderung im Reich der Steinböcke Niederhorn – Gemmenalphorn – Habkern 4   3 Die Seenwanderung auf der Sonnenseite des Stockhorns Chrindi – Oberstockensee – Stockhorn – Chrindi 4   4 Die Pyramide erklimmen: ab auf den Niesen Mülenen – Schwandegg – Niesen 5   5 Spektakuläre Anfahrt zum Alpwirtschafts- und Naturlehrpfad Griesalp – Underi Bundalp – Oberi Bundalp – Bundstäg – Steineberg – Golderli – Griesalp 2½   6 Auf dem Guggerweg dem Jagdbann auf der Spur Ramslauenen – Alpenruhe 1½   7 Die Blüemlisalp: das verlorene Paradies Griesalp – Hohtürli – Oeschinensee – Kandersteg 8½   8 Promenade Ferroviaire: dem NEAT-Bau auf der Spur Rundwanderungen in Frutigen: Parcours A: Bahnhof – Interventionszentrum – Widibrücke – Interventionsstelle –  50 Min. Nordportal Basistunnel – Bahnhof Parcours B: Bahnhof – Tropenhaus 20 Min. Parcours C: Nordportal Basistunnel – Tellenburg – Hubelhuus 30 Min. Parcours D: Bahnhof – Tropenhaus – Auenrevitalisierung Wengi/Ey – Bahnhof 1¼   9 Aussichtsreicher Panoramaweg im schönen Frutigland Elsigenalp – Frutigen 3¼ 10 «Ds Bärner Oberland isch schön» Adelboden – Hahnenmoospass – Metschstand – Lenk 6¼ 11 Im Kessel zu Füssen des Wildstrubels Adelboden – Unter dem Birg – Engstligenalp 3 12 Hoch über Kandersteg: der schönste See der Alpen Oeschinen – Heuberg – Oeschinensee – Oeschinen 3½ 13 Die Lötschberg-Bergstrecke hautnah erleben Lötschberger Bahnwanderweg: Kandersteg – Mitholz – Frutigen 5 14 Wandern im Naturparadies Gasterntal Selden – Eggeschwand – Kandersteg 4½ 15 Die Gemmi: Auf der Via Cook über die Alpen Kandersteg – Eggeschwand – Sunnbüel – Schwarenbach – Daubensee – Gemmipass – Leukerbad 8 16 Lötschberg-Panoramaweg in drei Etappen 1. Etappe: Fafleralp – Lauchernalp – Lötschenpass 5½ 2. Etappe: Lötschenpass – Gfelalp – Selden – Kandersteg 5 3. Etappe: Kandersteg – Ramslauenen – Kiental 7 17 Über den Lärchen des Lötschentals Fafleralp – Lauchernalp – Kummenalp – Goppenstein 7 18 Vom kürzeren Langgletscher zur visionären Anenhütte Fafleralp – Grundsee – Gletschertor – Anenhütte – Guggisee – Fafleralp 4¾ 19 Der Lonza entlang durchs Lötschental nach Goppenstein Fafleralp – Kühmad – Eisten – Blatten – Wiler – Kippel – Ferden (Chastel) – Goppenstein 3¾ 20 Passwandern im Sommer zwischen zwei Wintersportgebieten Lauchernalp – Restipass – Leukerbad 7½ 21 Unterwegs auf dem Südrampenklassiker Lötschberger Südrampe: Hohtenn – Ausserberg – Eggerberg – Lalden 5½ 4

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22 Keltischer und römischer Kultur auf der Spur Ausserberg – St.German – Raron 23 Die Suonenwanderung durchs Baltschiedertal und ins Safrandorf Ausserberg – Niwärch – Gorperi – Mund 24 In Ferdinand Hodlers Gemälden wandern und baden Wimmis – Spiez – Spiezberg – Strandweg – Leissigen – Därligen 25 Begegnungen mit Simmentaler Zimmermannskunst Simmentaler Hausweg (Talweg): Wimmis – Weissenburg 26 Auf den Spuren des Alpenbocks im Diemtigtal Oey – Burgholz – Oey 27 Durchs Diemtigtal – tausend Bewohner pro König Grimmialp – Horboden – Oey 28 Aus dem Diemtigtal zum Seebergsee und nach Zweisimmen Grimmialp – Seebergsee – Gubi – Zweisimmen 29 Die schönsten Bauernhäuser Europas Simmentaler Hausweg (Terrassenweg): Erlenbach i. S.– Boltigen 30 Am besten in zwei Etappen über Zweisimmen Obersimmentaler Hausweg: Boltigen – Zweisimmen – Lenk 31 «Wyt ewäg, vom Lärm vo der Stadt ...» Lenk – Betelberg – Stübleni – Tungelpass – Lauenensee 32 In märchenhaften Wasserwelten Simmenfälle – Bi de sibe Brünne – Langermatte – Iffigfall – Pöschenried – Lenk 33 Mystische Moorlandschaft Sparenmoos Sparenmoos – Alp Site – Tolmoos – Sparenmoos 34 Ein Berner Alpenpanorama von 360 Grad Schönried – Horneggli – Rinderberg

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Winterwanderungen 35 Durchs Skigebiet zur schönen Aussicht Adelboden – Rehärti – Bergläger – Geils – Sillerenbühl 36 Winterwanderweg Sunnbüel – Gemmipass Sunnbüel – Schwarenbach – Daubensee – Gemmipass 37 Ein Eisparadies am Oeschinensee Oeschinen – Läger – Oeschinensee – Oeschinen 38 Gleich doppelt atemberaubend Panoramaweg Hockenhorngrat Winter-Erlebnisweg Lauchernalp 39 Winterzauber im eingeschneiten Tal Blatten – Kippel 40 Eine aussichtsreiche Rundwanderung am Betelberg Betelberg – Leiterli – Tschätte – Haslerberg – Leiterli – Betelberg 41 Zu Fuss hinab ins mondäne Gstaad Saanenmöser – Schönried – Gruben – Gstaad

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Massgeschneiderte Ausflüge

Massgeschneiderte Reisebegleiter

Lötschberger-Region entdecken und erleben

Lötschberger Travel Guide – Ihr kostenloser Reisebegleiter

In der Lötschberger-Region, zwischen Bern, Brig und Zweisimmen, gibt es viel zu sehen und zu erleben. Ob eine gemütliche Wanderung, ein toller Familienausflug mit Bahn, Bus und Schiff, Rodeln, Trottinett fahren, Badespass oder Wellness – Sie haben die Wahl. Neu bietet die Region auch tolle E-Bike-Routen. Mit Leichtigkeit schweben Sie durch einzigartige Berglandschaften im Lötschen- oder im Gasterntal.

Der Lötschberger Travel Guide gehört in jeden Rucksack. Er liefert auf 130 Seiten spannende Hintergrundinfos zur Strecke und Insidertipps für unterwegs. Ergänzend dazu gibt es die praktische Panoramakarte. Sie zeigt die Region inklusive Ausflugsmöglichkeiten auf einen Blick. Den kostenlosen Reisebegleiter und die Panoramakarte erhalten Sie in jedem BLS Reisezentrum, telefonisch unter 058 327 60 30 oder unter www.loetschberger.ch/broschueren

Ausflugsportal www.loetschberger.ch

4 | Willkommen

Mit einigen wenigen Klicks finden Sie auf dem Ausflugsportal www.loetschberger.ch über 200 Ausflüge. Der Ausflugsfinder führt Sie direkt zu Ihrem individuellen Ausflug – was immer Ihr Herz begehrt. Alle wichtigen Reiseinfos wie Fahrplan, Wetter und Preise finden Sie gleich bei den Ausflugsideen.

Willkommen |

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«Als Zugbegleiterin habe ich einen richtigen Traumberuf. Täglich fahre ich durch die schönsten Regionen des Berner Oberlands und Wallis. Die fast hundertjährige Lötschberg-Bergstrecke von Bern via Kandersteg bis ins Wallis fasziniert mich immer wieder aufs Neue. Es ist schwer vorstellbar, dass die Menschen bereits vor 100 Jahren so eindrückliche Bauwerke wie zum Beispiel den Kanderviadukt oder die Kehrschleifen rund um die Felsenburg bauen konnten. Im Berner Oberland fühle ich mich Zuhause. Ich bin in Reichenbach i.K. aufgewachsen und schon seit klein auf mit dem Pferd in dieser fast bilderbuchhaften Region unterwegs. Auch wenn ich einen Ausflug mit meinen Freunden plane, bleiben wir meistens in der Lötschberger-Region. Ob ein Abstecher ins Simmen-, Kander- oder Lötschental – es gibt immer viel zu sehen und erleben. Steigen Sie in den Zug und lernen Sie die Region kennen – ich freue mich auf Ihren Besuch» Ihre Nadia Lehmann, Zugbegleiterin BLS

28 | Von Bern nach Spiez | Thun

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Thun Tourismus

Altstadtführung für 15.– Entdecken Sie den Charme der Thuner Altstadt und dem mittelalterlichen Schlossberg an einer öffentlichen Führung. www.loetschberger.ch/thuntourismus Führung: Mai, Juni und Oktober jeweils Mittwoch und Samstag/Juli, August und September zusätzlich Freitag Treffpunkt: 14 Uhr beim Welcome-Center im Bahnhof Thun Welcome-Center Thun Tourismus Bahnhof, Postfach 2582, CH-3600 Thun, Tel. +41 (0)33 225 90 00, thun@thunersee.ch

Thun Schwellenhöhe: 559.9 m ü. M. Am Eingang zum Berner Oberland wacht das imposante Zähringerschloss über eine Stadt mit lebhaften Plätzen, romantischen Gassen und prächtigen Bauten. Wenn die Sonne vom Himmel lacht, weht beinahe ein Hauch Pariser Flair durch die Strassen und Gassen von Thun. Tatsächlich bietet die Oberländer Metropole mit rund

43 000 Einwohnern einiges, das man so eher an der Seine vermuten würde. Zum Beispiel kleine Boutiquen und Ateliers mit eigenen Kreationen, Delikatessen à la carte und versteckte Cafés für ein Tête-à-Tête. Doch auch wer das typisch Schweizerische bevorzugt, findet in der intakten Thuner Altstadt vom rostfreien Armeesackmesser bis zum würzigen Alpkäse alles, was das Herz begehrt.

Lötschberger-Tipp: An Bord der Schiffe auf dem Thunersee geniessen Sie eine atemberaubende Sicht auf die majestätische Bergwelt und die malerischen Uferorte.

Legende Streckenprofil

Ausflüge mit bis zu 30% Rabatt

Wanderroute

Weiler/Stadel

Standort Wanderwegweiser

Hütte/Einzelgebäude

Eisenbahn mit Haltestelle

Einzeln stehendes Gasthaus

Standseilbahn/Zahnradbahn

Postauto

Luftseilbahn/Gondelbahn/ Sesselbahn

Eisenbahn

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Legende Routenkarte

Stadt/Dorf

41 Routenkarten mit eingezeichneter Wanderstrecke und den Standorten der Wegweiser.

Berner Oberland und im Oberwallis

Gruppenumlaufbahn

Luftseilbahn Gondelbahn Sesselbahn

Gruppenumlaufbahn Schloss/Burg Ruine

Kloster/Kirche/Kapelle Denkmal

Wasserfall

Sonstige Natursehenswürdigkeiten Rebe/Weinberg Schöne Aussicht

Bergbahn (nur Winterbetrieb) Schifffahrt

Landesgrenze/Kantonsgrenze

Camping

Schloss/Burg

Kloster/Kirche/Kapelle Ruine

Denkmal

Wasserfall

Höhle/Grotte

Sonstige Natursehenswürdigkeiten Rebe/Weinberg

Eine Übersicht mit allen RailAway-Kombis in der Lötschberger-Region finden Sie unter: www.loetschberger.ch/railaway 9 783905 865110

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Bei jedem Wetter Das Historische Museum im Schloss Thun zeigt einen beeindruckenden Querschnitt durch die regionale Kultur mit Schwerpunkt 19. Jahrhundert. Der Pavillon im Park Schadau beherbergt das 39 x 7.5 m grosse Thun-Panorama

von Marquard Wocher (1760–1830). Im Kunstmuseum Thun findet man sowohl schweizerisches als auch internationales Kunstschaffen. Der Fokus der Sonderausstellungen liegt auf der Gegenwartskunst. Fürs Picknick Coop-Verkaufsstelle Freienhof, 100 m vom Bahnhof Weiterreisen Spiez–Beatenbucht–Interlaken West Beatenbucht–Interlaken Ost Weitere Infos www.loetschberger.ch/thun

i Weiterführende Informationen zum Wanderbuch «Zu Fuss im Berner Oberland und im Oberwallis» Auf www.loetschberger.ch/wanderbuch finden Sie ergänzende Informationen wie z. B. Fahrpläne, Detailkarten und Wetterinfos zu den 41 schönsten Wanderungen im Berner Oberland und im Oberwallis.

Einzeln stehendes Gasthaus

Zu Fuss im Berner Oberland und im Oberwallis

Standseilbahn/Zahnradbahn

Sehenswürdigkeiten Schloss Thun, erbaut von den Herzögen von Zähringen kurz vor 1200, Schloss Schadau aus dem Jahr 1852 mit englischem Garten, Gourmetrestaurant und dem schweizerischen GastronomieMuseum

Zu Fuss im

40 Streckenprofile mit Wanderzeiten, öffentlichen Verkehrsmitteln, Gasthäusern, Sehenswürdigkeiten.

Profitieren Sie von den ermässigten RailAway-Kombis mit bis zu 30% Rabatt auf einem Ausflugsangebot inklusive Bahnfahrt. Die RailAway-Kombis gibt es für Einzelpersonen und Gruppen. Die Kombis und weitere Informationen erhalten Sie an den meisten bedienten Schweizer Bahnhöfen. Schiff

Wandertipps Strandweg von Thun nach Gwatt

Mit sieb en W wan interderu ngen

Die 41 schönsten Wanderungen in der Lötschberger-Region zwischen Bern, Zweisimmen und Brig.

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Vom Aaretal über die «Berner Riviera» ins Chabisland Münsingen – Gerzensee – Toffen 11  km, 3 Std.

Münsingen ist der erste Halt des RegioExpress Lötschberger der BLS. Bekannt ist der Hauptort des Aaretals unter anderem für seine grosse psychiatrische Anstalt, in welche unter anderen der Schriftsteller Friedrich Glauser («Matto regiert») mehrfach eingewiesen wurde. Unsere Wanderung startet beim Bahnhof. Die Unterführung verlassen wir Richtung Dorfmattweg. Dieser führt durchs Quartier flach hinunter gegen die Aare. Den Wanderwegweisern folgend erreichen wir die Äussere Giesse. Eine Brücke führt über die Autobahn zum Parkbad. Die Schützenfahrbrügg überquert die im 19. Jahrhundert in zwei Etappen weitgehend kanalisierte Aare. Nun soll der Fluss mit verschiedenen Flussaufweitungen zum Schutz vor Hochwasser wieder renaturiert werden. Der Wanderweg führt im Wald über ein malerisches Bächlein. 8

Wir steigen eine Treppe hoch und gelangen in eine Waldlichtung mit Bauernhof. Intensives Vogelgezwitscher lässt das Rauschen der nahen Autobahn kurz vergessen. Dem Verkehrslärm endgültig ausgewichen sind wir nach weiteren Treppenstufen beim Hof Rohrmatt. Uns zu Füssen liegt das Aaretal mit Blick auf Wichtrach und die Hügel des Emmentals. Im Süden eröffnet sich uns das imposante Panorama der Berner Alpen. Der herrschaftliche Hof Rütimatt ist von einem gusseisernen Zaun umgeben. Bald erreichen wir Gerzensee, wegen der Südhanglage und dem milden Klima auch «Berner Ri­viera» genannt. Am Fuss des Festi-Hügels passieren wir das nach dem Grossbrand der Burg im Jahr 1518 in spätgotischem Stil errichtete Alte Schloss Gerzensee. Das 1690 im französischen Barockstil erbaute Neue Schloss

liegt am östlichen Dorfrand – nicht direkt an unserer Route. Eine alte Baumallee führt vom Schlossgarten an den See. Das Seeufer ist als Privatbesitz im Naturschutzgebiet gesperrt. An dieser Riviera kann man also nicht baden. Die herrschaftlichen Landsitze der Berner Patrizierfamilien lassen die Blütezeit des bernischen Adels vor der liberalen Revolution von 1831

Schwierigkeitsgrad Leichte Wanderung.

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Richtzeit Wanderzeit 3 Std.

wieder aufleben. Die patrizische Restaurations­regierung musste damals nach einer Volksversammlung in der Kirche Münsingen abdanken und der Kanton Bern erhielt eine liberale Verfassung. Nach der Marienkirche verlassen wir Gerzensee über die untere Kirchenzelg. Die Kirche liegt etwas atypisch in einer Nische am Hang. Weil bei der Kirche mehrere Quellen gefasst sind, wird vermutet, dass sich hier ein keltisches Heiligtum befunden hat, das einer Quellgöttin geweiht war. Der heutige Bau entstand im 15. Jahrhundert auf den Grundmauern eines romanischen Gotteshauses. Nach den letzten Häusern eröff-

Das Alte Schloss Gerzensee wurde 1518 am Fuss des Burghügels errichtet.

net sich uns der Blick auf die Schachbrettmuster der Felder des Gürbetals. Das einst versumpfte Gebiet wurde im Lauf

der Zeit fruchtbares Landwirtschaftsland. Als «Chabisland» gilt es als Heimat des Sauerkrauts. Dem schattenspendenden Waldrand entlang gehen wir weiter zur Chramburg. Im Wald unterhalb des Pfaffenlochs ragen die Sandsteinfelsen teilweise überhängend hinaus. Auf dem abfallenden Weg erreichen wir den Weiler Heitern. Der Logik der Felder folgend führt das Strässchen nun schnurgerade durch den flachen, ehemals versumpften Talboden nach Toffen.

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Mün­singen. Zurück ab Toffen mit dem Zug.

Standort Wanderwegweiser

Verpflegung unterwegs Restaurant Parkbad, Münsingen Restaurant Bären, Gerzensee Restaurant Pizzeria Il Soriso, Toffen Gasthof Bären, Toffen

Schützenfahrbrügg Gerzensee Chramburg Heitern Toffen

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Die perfekte Gratwanderung im Reich der Steinböcke Niederhorn – Gemmenalphorn – Habkern 11  km, 4 Std.

Von der Beatenbucht am Thunersee fahren wir mit der Standseilbahn nach Beatenberg. Mit seinen sieben Kilometern Länge gilt es als längstes Dorf Europas. Hier wechseln wir auf die Gruppenumlaufbahn, die uns aufs Niederhorn bringt. An den schroffen und steilen Felsen des Niederhorns hat sich eine Steinbockkolonie von rund hundert Tieren etabliert. Umgesiedelt wurden die ersten Steinböcke im Jahr 1949 vom Augstmatthorn hierher. Wir beobachten ein paar dieser stolzen Alpenkönige aus nächster Nähe. Sie fürchten sich kaum vor den Wanderleuten und grasen unmittelbar neben dem Wegrand. Der Pfad senkt sich leicht, ehe er auf dem Güggisgrat zwischen vom Wind zerzausten Bäumen und Sträuchern gegen den Burgfeldstand ansteigt. Linker Hand blicken wir schwindelerregend tief ins Justistal. Die steilen Wände auf der Schatt10

site bis ins fast tausend Meter tiefer liegende Tal bieten dem Steinbock einen einzigartigen Lebensraum. Ein Schild am Wegrand weist uns auf die erforderliche Trittsicherheit hin sowie auf die Notwendigkeit festes Schuhwerk zu tragen. Der Wegabschnitt auf der schroffen Kammkante bis zum Gemmenalphorn ist denn auch teilweise mit Stahlseilen gesichert. Vom Gipfel haben wir eine wunderbare Sicht auf die Fels- und Karstlandschaft der Sieben Hengste. Unter Karst versteht man eindrückliche, vom Wasser gebildete Erosionsformen. Char­ renfelder zeigen eigenartige Oberflächenformen wie Ritzen, kleine und kleinste Tälchen sowie grosse Klüfte, die in Höhlen führen. Spuren wie von Wagenrädern gezogen oder Kratzspuren von Fingern eines Riesen aus der Sagenwelt? Man kann sich das Gebiet leicht als Refugium

von Elfen und Zwergen vorstellen. Die Erdwissenschaft sagt uns, dass Karsterscheinungen durch das Lösen des Kalkes mit kohlensäurehaltigem Regen-

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Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung. Trittsicherheit und gutes Schuhwerk erforderlich. Richtzeit Wanderzeit 4 Std.

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Thun, weiter mit Bus oder Schiff bis Beatenbucht. Von dort mit der Standseilbahn nach Beatenberg und mit der Gruppenumlaufbahn aufs Niederhorn. Zurück ab Habkern, Zäundli mit dem Postauto. Verpflegung unterwegs Berghaus Niederhorn Gasthof Bären, Habkern Restaurant Alpenblick, Habkern Sporthotel, Habkern Restaurant Enzian, Habkern Café Schürli, Habkern

Auf dem Güggisgrat stehen öfters Steinböcke Spalier.

wasser entstehen. Im Laufe vieler Jahrtausende bilden sich aus kleinen Fugen und Klüften tiefe Schächte und lange Gänge. Das Wasser dringt in diese Ritzen, Gänge und Klüfte ein und fliesst im Untergrund durch Höhlen ab. Wasser auf der Oberfläche ist rar. Auf den Charrenfeldern überleben oft nur Pflanzen, die das Wasser direkt aus der Luft aufnehmen können, wie Flechten und Moose. Im Untergrund hat sich hier während Jahrmil­ lionen ein Höhlensystem von einzigartiger Grösse gebil-

det. Mit einer Länge von 140 Kilometern ist das Höhlensystem im Gebiet der Charrenfelder/ Sieben Hengste-Hohgant nach dem Höllloch im Muota­thal das zweitlängste der Schweiz. Auch die Höhendifferenz dieses Höhlensystems ist mit 1340 Metern weltweit beachtlich. Der Abstieg nach Habkern ist abwechslungsreich. An den Abhängen des Horns verlieren wir

auf Serpentinenpfaden rasch an Höhe. Kalkbuckel und -löcher in allen Variationen, Alpenrosenstauden, verwitterte Tannen, trockenes Gras prägen nun die Landschaft. Über Bäreney geht es hinunter nach Habkern. Am Ziel erwartet uns ein bemerkenswertes Ortsbild mit bäuer­ lichen Blockbauten vorwiegend aus dem letzten Viertel des 18. Jahrhunderts.

Standort Wanderwegweiser

Zum nächsten Zwischenziel

Gemmenalphorn Burgfeldstand Oberberg Bäreney

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Die Seenwanderung auf der Sonnenseite des Stockhorns Chrindi – Oberstockensee – Stockhorn – Chrindi 8,5  km, 4 Std. (3¼ Std./2½ Std.)

Vom Bahnhof Erlenbach im Simmental gelangen wir in einer Viertelstunde zur Talstation der Stockhornbahn. Die Gondel bringt uns bis zur Zwischenstation Chrindi. Wir blicken hinab zum Hinterstockensee mit seiner malerischen Insel. Am steilen Südhang des Stockhorns reicht die Weide fast bis zum Gipfel auf 2190 Meter. Wir nehmen nicht den einfa­ cheren und kürzeren Erlebnispfad «Lebensräume am Stockhorn», begegnen aber immer wieder Stationen dieses Wegs. Dieser Pfad entlang des Rundwegs um die beiden Stockenseen vermittelt auf spielerische Art die komplexen Zusammenhänge im Lebensraum Stockhorn. Der Weg führt westwärts vom Chrindi im Schatten der Mieschflue durch lichten Tannenwald und über Alpweiden vorerst bergab. Nachdem der Weg gegen Norden dreht, 12

zweigt unsere Route scharf nach links wieder gegen Westen. Der Pfad steigt nun auf einem Rücken über Weiden an. An der Südflanke des Cheibenhorns wandern wir weiter bis zur Alp Vorderstocken. Bald erreichen wir den Sattel und sehen unter uns den Oberstockensee, zu dem wir absteigen und den wir im Uhrzeigersinn halb umrunden. Die beiden natürlichen Stockenseen haben keinen oberirdischen Abfluss. Das Wasser der beiden Seen fliesst durch zwei künstlich angelegte unterirdische Stollen in ein Kleinwasserkraftwerk auf der Alp Klusi, was das Schwanken der Seespiegel erklärt. Diese Stollen wurden gegen den Willen der Berner Regierung gebaut, und selbst eine richterliche Verfügung konnte die Bauherren im Jahr 1946 nicht am illegalen Durchbruch des Wasserstollens in den Stockensee hindern. Die

Verfügung des Regierungsstatthal­ teramts Wimmis sei nicht rechtzeitig am Chrindi einge­ troffen, da der polizeiliche Meldeläufer von den Bauherren ins Wirtshaus umgeleitet worden sei. So haben wir diesem Ungehorsam gegen den Staat heute saubere erneuerbare Energie

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 4 Std. Variante 1: 3¼ Std. Variante 2: 2½ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Erlenbach i. S. In ca. 15 Min. zu Fuss bis zur Talstation der Stockhornbahn. Von dort mit der Luftseilbahn bis zur Zwischenstation Chrindi. Zurück ab Chrindi mit der Luftseilbahn. Verpflegung unterwegs Restaurant Chrindi (Zwischenstation) Berggasthaus Oberstocken­alp Panoramarestaurant Stockhorn

Abstieg zum Oberstockensee.

für das Simmental zu verdanken. Der Weg steigt sanft gegen die Alp Oberstocken, die genau auf dem Sattel zwischen Cheibenhorn und Stockhorn liegt. Im Berggasthaus stärken wir uns, bevor wir den ruppigen Aufstieg über den atemberaubenden Stüssligrat in Angriff

nehmen. Hier bietet sich ein wunderbarer Ausblick auf Mittelland, Emmental und Thunersee. Wer nicht schwindelfrei ist, wählt von Oberstocken den Weg direkt bergwärts gegen das Stockenfeld (Variante 1) oder den Abstieg über Schwaderei direkt zum Hinterstockensee (Variante 2).

Den höchsten Punkt unserer Wanderung erreichen wir unterhalb des Stockhorns, wo der Weg im Zickzackkurs Richtung Gipfel abzweigt. Wer höher hinaus will, steigt bis zum Restaurant oder zum Gipfel hoch. Wer zittrige Knie beim Abstieg scheut, nimmt hier besser die Gondel zurück nach Erlenbach. Der Abstieg ist wirklich steil. Über die Alp Oberbärgli geht es zurück zum Chrindi.

Standort Wanderwegweiser

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Rundweg Hinterstockensee Vorderstockenalp Oberstockenalp Stockenfeld/Stockhorn Chrindi Chrindi Chrindi

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Die Pyramide erklimmen: ab auf den Niesen Mülenen – Schwandegg – Niesen 10 km, 5 Std. (2 Std.)

Der Niesen hält einen Weltrekord: Mit 11 674 Stufen ist die Treppe entlang der Standseilbahn die längste der Welt. Doch wir dürfen die Pyramide nicht über die Treppe erklimmen. Aus Sicherheitsgründen ist sie gesperrt. Gemächlich gehen wir den Aufstieg von Mülenen auf den Niesen an. Wir sind auf den Spuren des Gelehrten Bendicht Marti, genannt Aretius, der als einer der Ersten im Jahr 1557 Stockhorn und Niesen bestieg und einen begeisternden Bericht darüber schrieb, als die Bergwelt noch unerschlossen und unbekannt war. Ein erstes Gasthaus wurde auf dem Niesen im Jahr 1856 erbaut. Die Gäste bestiegen den Berg damals zu Fuss, auf dem Pferd oder in einem Tragsessel. Im Sommer 1910 eröffnete die Niesenbahn nach vierjähriger Bauzeit ihren Betrieb, und die ersten Gäste wurden bequem auf den Niesen gefahren. 14

Der Niesen besteht aus Schiefergestein, das von den Geologen wegen seiner «fliessenden» Eigenschaft Flysch genannt wird; der Begriff entstammt dem lokalen Dialekt. Auf der Suche nach einem Ersatz für Dachziegel, für deren Brennen so viel Holz verbraucht wurde, entdeckte man die Schieferplatten. Ab 1805 wurde in bedeutendem Umfang in den Staatsgruben im Klöpfligraben am Niesen Dachschiefer abgebaut. Die Schreibtafeln vom Niesen konnten sich gegen die Konkurrenz aus Elm im Kanton Glarus nie durchsetzen. Eine Blütezeit erlebte der Schieferabbau nach dem Dorfbrand von 1827 in Frutigen, als das Decken der Dächer mit Holzschindeln verboten wurde. So verdienten 1830 neben den Fuhrleuten noch 82 Einheimische als Angestellte in den vier staatlichen Gruben ihr Auskommen mit dem Abbau der Schieferplat-

ten. Schon 1832 mussten die Gruben bei Mülenen aber mangels genügender Aufträge erstmals geschlossen werden. Zudem gingen die abbauwürdigen Vorkommen langsam zur Neige. Die Ausbeutung des Dachschiefers aus den Stollen von Mülenen wurde nach einem Beschluss des Grossen Rates 1868 definitiv eingestellt. Heute weisen nur noch ein einzelnes Loch

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Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung. Konditionell anspruchsvoll. Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 5 Std. Variante Schwandegg – Niesen: 2 Std.

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Mülenen. Zurück ab Niesen Kulm mit der Standseilbahn. Verpflegung unterwegs Berghaus Niesen Kulm

und die von Moos überwachsenen Halden des Tagbaus auf die staatlichen Schieferwerke bei Mülenen hin. Der Weg steigt bei der Talstation kontinuierlich an. Bald erreichen wir den schattenspendenden Wald. Bereits in der Lichtung bei der Alphütte in der Hasleren müssen wir den ersten Durst stillen. Nach der zweiten Alphütte führt der Weg kurz auf einem asphaltierten Strässchen weiter. Dann verlassen wir dieses und biegen nach rechts ab, steigen weiter hoch, überqueren im Wald ein lauschiges Bächlein, gehen durch die Unterführung auf die andere Seite des Bahntrassees und steigen schliesslich im Zickzack weiter hoch durch den Niesenwald. Über eine Brücke wechseln wir wieder auf die andere Seite der Bahn. Noch immer müssen 1010 Höhenmeter bis zum Gipfel überwunden werden. Wir verlassen den Wald und erreichen bei einer Alphütte den Grat oberhalb des Schlächtewalds, der seinem Namen gerecht wird, weil der einstige Wald heute eine Alpweide ist.

Auf dem Gipfel geniessen wir das 360º-Panorama.

Von hier geniessen wir eine wunderschöne Sicht auf den Thunersee und steigen auf dem Grat bis zur Zwischen­ station der Niesenbahn Schwandegg. Nach einem kurzen Anstieg führt der Weg nun weniger steil in der schattenlosen Südflanke des Niesens bis zur Alp Oberniesen auf 1813 m ü. M. Beim Cheesbödi überqueren wir den Niesengrat und steigen weiter hoch auf der

etwas ausgetrockneten Weide beim Stand an der Südwestflanke des Niesens. Schliesslich erreichen wir weiter oben den Niesengrat nochmals und werden auf dem Gipfel mit einem grandiosen Ausblick auf das Berner Oberland belohnt. Natürlich gönnen wir uns vor der Rückfahrt mit der Standseilbahn ein währschaftes Zvieri im modernen Berghaus Niesen Kulm.

Standort Wanderwegweiser

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Schwandegg Steiler Weg Schlächtewald Alp Oberniesen Niesengrat

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Spektakuläre Anfahrt zum Alpwirtschafts- und Naturlehrpfad Griesalp – Underi Bundalp – Oberi Bundalp – Bundstäg – Steineberg –  Golderli – Griesalp 6,5 km, 2½ Std.

Spektakulär ist die Anfahrt mit dem Postauto von Reichenbach im Kandertal durchs Kiental auf die Griesalp. Mit einer Steigung von 28 Prozent in der Griesschlucht gilt diese Strecke als steilste Bergpostlinie Europas. Beim rauschenden und stets weiss schäumenden Dündenfall hält das Postauto für einen Fotostopp kurz an, ehe es die steilen Serpentinen hinauf Richtung Pochtenfall fährt und schliesslich auf der Griesalp ankommt. Der Alpwirtschafts- und Naturlehrpfad startet beim Kurhaus Griesalp. Abwechslungsreich und alle Sinne ansprechend werden an über zwanzig Stellen am Weg spannende Informationen zur Tier- und Pflanzenwelt sowie zu Geologie, Bergwald, Berggewässer, Alpwirtschaft und Alpkäseherstellung vermittelt. Die Route ist mit braunen Wegweisern sehr gut markiert. Sie folgt nicht immer den offizi16

ellen Wanderwegen. Stetig ansteigend führt die Wanderung auf einem schönen, steinigen Fahr- oder Zügelweg durch den Wald in Richtung Dündenessli. Wir kommen an einem Gletschertopf vorbei und erfahren, wie dieses Loch im Felsen entstanden ist. Auf den Infotafeln richtet der «Rägemoli« immer wieder spannende Fragen an die Kinder – die Antworten können sie meist bei der nächsten Tafel überprüfen. Noch bevor wir weiter oben im freien Weidegebiet grasendem Vieh begegnen, können sich die Kinder an einer Treichel ohrenbetäubend austoben. Bei der Infotafel Nr. 5, wo die Halbtagesvariante nach links abzweigt, liegt ein schöner Picknickplatz mit wunderbarer Aussicht hinüber zum Niesen und auf den Tschingelsee. Der See entstand im Juli 1972 nach einem Erdrutsch infolge dreier starker Hagelgewitter. Die einzigartige Schwemmland-

schaft wurde 1987 unter Naturschutz gestellt und bietet vielen Pflanzen- und Tierarten wertvollen Lebensraum. Nun führt die Wanderung über das Alpsträsschen, welches die Underi Bundalp erschliesst. Noch vor der Alp erreichen wir die Waldgrenze. Ein Murmeltier warnt pfiffig seine Artgenossen vor uns Wanderern. Das Blüemlisalpmassiv ist frisch verschneit, die Kühe gehen bald zu Tale. Wer vor dem Mittag die Oberi Bundalp erreicht, kann in der Alpkäserei der Käseherstellung beiwohnen. Im Berghaus Bundalp kehren wir ein und machen dann den Abstecher zum höchsten Punkt ins Bundläger. Wieder hinab

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung.

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Richtzeit Wanderzeit 2½ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Reichenbach i. K., weiter mit dem Postauto bis Endhaltestelle Gries­ alp, Kurhaus. Zurück ab Griesalp, Kurhaus mit dem Postauto. Verpflegung unterwegs Berghaus Griesalp Hotel Kurhaus Griesalp Berghaus Bundalp Berghaus Golderli

geht es gleich hinter dem Berghaus. Bei Tafel Nr. 11 angelangt zweigen wir nach links ab und wandern in einer grossen Schleife auf dem Alpsträsschen zurück zur Underi Bundalp. Hier schliesst sich nun in der Mitte der obere Teil unserer «Achterbahn», und wir steigen nordwärts ab gegen den Bundstäg. Wilder und Zahmer Andrist liegen gegenüber. Wir tauchen wieder in den Wald ein. Hier wachsen viele Lärchen. Nach dem steilen Waldstück zweigen wir nach rechts Richtung Bundstäg ab. Dort überqueren wir den milchigweissen Gamchibach, welcher dem gleichnamigen Gletscher entspringt, der sich hinter der Wilden und der Zahmen Frau versteckt. Schöne Namen tragen die Berge hier. Weniger Schönes hatten die Bernischen Kraft-

Hinauf durch den Wald auf dem Zügelweg.

werke (BKW) hier ab 1963 vor: Ein gigantisches Pumpspeicherkraftwerk mit zwei riesigen Staumauern war geplant. Der Widerstand der Bevölkerung war massiv. Ein Gutachten brachte dann ans Licht, dass die geologischen Verhältnisse für den Bau nicht geeignet waren. Der Geologie sei Dank, dass uns

diese wunderschöne Landschaft erhalten geblieben ist. Bis heute ist das hintere Kiental nicht an die öffentliche Stromversorgung angeschlossen. Kleinwasserkraftwerke liefern den nötigen Strom. Auf einem der schönsten Wegabschnitte geht es nun auf die Alp Steineberg, wo wir uns im Alplädeli mit Wurst und Käse eindecken. Damit wir nicht zu lange auf der Griesalp auf das Postauto warten müssen, kehren wir auf der Terrasse im Berghaus Golderli ein, mit schönem Weitblick auf den Dündenfall.

Standort Wanderwegweiser Die Wanderung ist mit braunen Wegweisern mit dem blau-weissschwarzen Alpaufzugssymbol des Alpwirtschafts- und Naturlehrpfads sehr gut markiert und folgt nicht immer den offiziellen Wanderwegen.

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Auf dem Guggerweg dem Jagdbann auf der Spur Ramslauenen – Alpenruhe 4,5 km, 1½ Std.

Im 19. Jahrhundert waren die Wälder im Kiental in schlechtem Zustand. Wildtiere wurden stark bejagt. Gemäss der Überlieferung waren gerade noch fünf Gämsen heimisch, als im Jahr 1891 die Jagd aus dem Tal verbannt wurde. Andere Schalenwildarten wie Rehe, Steinböcke oder Rothirsche existierten hier damals nicht mehr. Erst mit der gesetzlichen Regelung der Jagd durch Einschränkungen der Jagdzeit, Schutz der Mutter- und Jungtiere, Einrichtung einer effizienten Wildhut sowie der Errichtung von Eidgenössischen Jagdbanngebieten konnten sich die Wildtierbestände erholen. Der Guggerweg führt durch den Jagdbannbezirk im wildroman­tischen Kiental. Das Postauto bringt uns von Reichenbach im Kandertal nach Kiental Dorf. Wir gehen durch das Dorf am Hotel Bären vorbei, in dem im April 1916 eine als touristische Veranstal18

tung getarnte internationale Sozialistische Konferenz stattfand, an der auch der spätere russische Revolutionär Lenin teilnahm. Die Sesselbahn bringt uns nach Ramslauenen, wo uns ein schönes Panorama erwartet: Thunersee, Niesen, Engel, Dreispitz, Gspaltenhorn, Gamchi­lücke, Blüemlisalp, Aermighorn und Gerighorn. Beim Berghaus lädt ein riesiger Spielplatz zum Spielen ein. Hier beginnt der Wildlehrpfad, der uns Einblicke in die Geschichte des Jagdbannbezirks vermittelt und verschiedene Wildtiere vorstellt. Zum Schutz des Wilds müssen Hunde an der Leine geführt werden. Der selten gewordene Kuckuck, der in Mundart Gugger heisst, gab dem Weg seinen Namen. Bald begrüsst uns am Wegrand ein aus Holz geschnitzter Gugger, der uns die Abzweigung vom Strässchen auf einen schmalen Bergwanderweg weist. Jede Abzweigung

des Guggerwegs ist gut mit Holzschildern markiert. Beim Bächligrabe steht die erste von insgesamt fünf Rehfutterstellen, in denen die Informationstafeln des Guggerwegs ausgestellt sind. Wir wandern durch schattenspendende Bergwälder, überqueren Wildbäche, vernehmen auf sonnigen Alpweiden Kuhglockengeläut und kommen an einer Rundholzhütte vorbei, in der wir Tierstimmen abhören können. Immer wieder laden Sitzbänke mit Blick ins Tal hinunter zum Verweilen oder zum Picknick ein.

Schwierigkeitsgrad Leichte Bergwanderung.

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 1½ Std. Variante Bir Alpenrue – Kiental, zusätzlich 1 Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Reichbach i. K., weiter mit dem Postauto nach Kiental, Dorf. Von dort in ca. 5 Minuten zur Talstation und weiter mit der Sesselbahn nach Ramslauenen. Zurück ab Kiental, Restaurant Alpenruhe mit dem Postauto. Verpflegung unterwegs Hotel Bären, Kiental Berghaus Ramslauenen Restaurant Alpenruhe

Über sonnige Alpwege wandern wir der Blüemlisalp entgegen.

Nach einer schönen und lehrreichen Wanderung entscheiden wir uns in der Frauenweid über das tosende Gornerewasser zur Pension Alpenruhe zu gehen und im paradiesischen Garten des Restaurants einzukehren. Wer noch nicht genug gewandert ist, macht noch einen Abstecher zum Tschingelsee oder nimmt den Talweg dem Gornerewasser entlang zurück nach Kiental.

Standort Wanderwegweiser

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Alpenruhe Der Guggerweg ist mit Holzwegweisern gut ausgeschildert.

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Die Blüemlisalp: das verlorene Paradies Griesalp – Hohtürli – Oeschinensee – Kandersteg 16  km, 8½ Std. (7 Std.)

Die Blüemlisalp verlor in alter Zeit ihr grünes Paradies. Majestätisch krönen die von Gletschern gesäumten Berggipfel den Horizont. Diese Eis- und Felswüste soll jedoch früher, wie der Name verrät, eine blühende, schöne Alp gewesen sein. Die Sage erzählt von einem dramatischen Klimasturz. Damals war die Blüemlisalp eine üppige Alp mit saftigen Weiden. Dreimal täglich mussten die Kühe gemolken werden. Aber dem Senn stieg sein Reichtum zu Kopf. Er pflasterte für seine Geliebte ei-

nen Weg mit Käselaiben, dessen Fugen er mit Butter ausstrich. Seine Mutter wollte ihn bei einem Besuch wieder auf den rechten Weg zurückbringen, doch gab er ihr auf Geheiss der Geliebten verschmutzte Milch zu trinken. Wütend kehrte sie ins Tal zurück und verfluchte die Alp, worauf diese unter Eis- und Felsmassen verschüttet wurde. Noch heute soll man zu gewissen Zeiten das Gejohle des sündigen Sohnes und das Brüllen der Kühe hören. Von der Gries­ alp geht es zuerst bergwärts

pen erleichtern aber den Aufstieg. Von hier lohnt sich ein 10-minütiger Aufstieg zur Blüemlisalp­hütte des Schweizer Alpen-Clubs SAC. Mitten in dieser wunderbaren Schneeund Eislandschaft möchte man dem verschwenderischen Sennen aus der Sage verzeihen: Über die gewaltigen Flanken der Gipfel des Blüemlisalpmassivs mit so sinnlichen Namen wie

durch den Wald, danach über Wiesen zu der Hütte oberhalb des Bundstägs. In vielen Kehren erreichen wir die Hütten der Underi Bundalp und gelangen über Weiden nach Oberi Bundalp. Oberhalb der Sennhütten überqueren wir den Bundbach. Auf einem Weid­rücken geht es sehr steil bergan zur Schnattweng. Dort führt der Weg über Geröllhalden in eine Runse. Steinmanndli weisen uns in der Felswüste den Weg zum Pass Hohtürli. Das letzte Stück über den Schutt­kegel ist steil, Trep-

Standort Wanderwegweiser

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Bundalp/Hohtürli Hohtürli/Blüemlisalphütte Oberes Bergli Oeschinensee Kandersteg

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Lohnender Aufstieg: die Blüemlisalphütte.

Wyssi Frau oder Wildi Frau herab zieht sich bis in die unmittelbare Nähe des Passes der stark zerschundene BlüemlisalpGletscher. Das mit 3663 Metern hohe Blüemlis­alphorn wurde erstmals am 27. August 1860 von drei Briten in Begleitung von drei einheimischen Bergführern von der Oeschinenseite her bestiegen. Diese alpine – heute durch den Klimawandel bedrohte – Gletscherwelt ist einzigartig. Vom Hohtürli führt der Weg rechter Hand über Geröllhalden des Schwarzhorns hinunter auf die langgezogene Seitenmoräne des Gletschers. Vom Moränenende eines Felsbandes wandern wir abwärts zu den Hütten von Oberbärgli. Zunächst über die Weide, dann über felsige Partien, gelangen wir nach Unterbärgli. Weiter durch lichten Bergwald vorbei an wildromantischen Felsbändern kommen wir zum Oeschinensee. Vom Oeschinensee führen links und rechts des Öschibachs gute Wege hinunter in die Talebene und weiter

auf der Strasse durchs Dorf zum Bahnhof Kandersteg. Wer lieber die Gondelbahn nimmt, zweigt im Läger nach rechts ab und steigt kurz zur Station Oeschinen hoch.

Schwierigkeitsgrad Schwierige Bergwanderung.

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 8½ Std. Variante mit der Gondelbahn Oeschinen: 7 Std. (+ 15 Min. Talstation – Bahnhof). Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Reichenbach i. K., weiter mit dem Postauto bis Endhaltestelle Gries­ alp, Kurhaus. Zurück ab Kandersteg mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Kurhaus Griesalp Berghaus Bundalp Blüemlisalphütte Berghaus Unterbergli Hotel Restaurant Oeschinensee Berghaus am Oeschinensee Übernachten Wer in der Bluemlisalphütte übernachten möchte, reserviert sein Bett unter Tel. 033 676 14 37.

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Promenade Ferroviaire: dem NEAT-Bau auf der Spur

ter geht es durch die Allee entlang der Interventionsstelle mit der 320 Meter breiten Treppe zum Nordportal des Tunnels. Der Rückweg führt über das Portal hinweg leicht hangaufwärts und bietet eine Rundsicht über das Frutigland.

Rundwanderungen in Frutigen, insgesamt 10,7 km Parcours A (rot) Bahnhof – Interventionszentrum – Widibrücke – Interventionsstelle –  Nordportal Basistunnel – Bahnhof, 50 Min. Parcours B (blau) Bahnhof – Tropenhaus, 20 Min. Parcours C (gelb) Nordportal Basistunnel – Tellenburg – Hubelhuus, 30 Min. Parcours D (grün) Bahnhof – Tropenhaus – Auenrevitalisierung Wengi/Ey – Bahnhof, 1¼ Std. Rings um den Bahnhof Frutigen gibt es vier Rundgänge der Promenade Ferroviaire, die über den Bau des 2007 eröffneten Lötschberg-Basistunnels informieren. Dieser erste Ast der Neuen Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) führt von Frutigen im Berner Oberland nach Raron im Wallis. Mit 34,6 Kilometern Länge ist er zurzeit der längste Alpentunnel sowie nach dem Seikan-Tunnel in Japan und dem Eurotunnel unter dem Ärmelkanal der drittlängste Bahntunnel der Welt. Der zweite Ast der NEAT durch den Gotthard soll 2017 in Betrieb genommen werden. Der Gotthard-Basistun-

nel wird dann mit 57 Kilometern der längste der Welt sein. Wichtigster Zweck der NEAT sind die Umlagerung des Güterverkehrs von der Strasse auf die Schiene, die Anbindung der Schweiz an das europäische Hochgeschwindigkeits-Bahnnetz sowie der Schutz der Ökologie im Alpenraum. 18 Schautafeln zeigen die wichtigsten Zahlen und Fakten zu dieser Pionierstrecke. Es wird ein umfassender Eindruck von Geschichte, Bau und Betrieb der Lötschberg-Basisstrecke vermittelt. Die Rundwege können in beiden Richtungen und in be­ liebiger Reihenfolge begangen

und überall begonnen und beendet werden. Wir starten mit dem roten Parcours A, wandern am Interventionszentrum (Rettungszentrum) und an der neuen Widibrücke vorbei. Wei-

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Schwierigkeitsgrad Einfache Themenwanderungen. Die meisten Wege sind mit Kinderwagen oder Rollstuhl befahrbar. Lediglich einzelne Abschnitte auf der östlichen Flussseite vom Parcours D sind nur zu Fuss begehbar. Richtzeiten und Varianten Siehe oben. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Frutigen. Zurück ab Frutigen mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Erlebnisgastronomie Tropenhaus, Frutigen Hotel Landhaus Adler, Frutigen Restaurant Bad, Frutigen Hotel Restaurant Rustica, Frutigen Hotel National, Frutigen Restaurant Kreuz, Frutigen Hotel Simplon, Frutigen Hotel Terminus, Frutigen Restaurant Zum Leist, Frutigen Weitere Informationen www.loetschberger.ch/flyerferroviaire

Der kurze blaue Parcours B führt vom Bahnhof zum Tropenhaus Frutigen. Hier wird das warme Bergwasser aus dem Basistunnel zur Störzucht (Kaviar) und zur Produktion von Tropenfrüchten genutzt. Der grüne Parcours D führt diesen Rundgang in Richtung Reichenbach weiter. Er erlaubt einen interessanten Einblick in die Auenrevitalisierung Schwandi Ey und bietet Informationen zur Rekultivierung der Deponieflächen des Tunnelausbruches und zu den neuen Bahnanlagen zwischen Frutigen und Reichenbach. Der gelbe Parcours C bildet die Fortsetzung des roten Wegs und führt zuerst zum Portal des Rettungsstollens, dann relativ steil zur Ruine Tellenburg hinauf. Etwas weiter informiert uns eine Hinweistafel über die hiesige Geologie. Dann treffen wir wieder auf den roten Parcours.

Blick von der historischen Tellenburg auf Frutigen.

Zum Schluss gönnen wir uns im Restaurant Tropenhaus exotische und heimische Köstlichkeiten aus hiesiger Produktion. Wer

dazu zu müde ist, kann sich auch im Shop mit tropischen Köstlichkeiten oder Störfleisch für zuhause eindecken.

Standort Wanderwegweiser Die Promenade Ferroviaire be­ ginnt am Bahnhof Frutigen und ist gut beschildert.

Am Nordportal des Lötschberg-Basistunnels. 22

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Aussichtsreicher Panoramaweg im schönen Frutigland

wegs – etwas sicherer als zu Zeiten des unschuldig hingerich­ teten Knechtes Franz. Weit und breit ist kein Gewitter im Anmarsch.

Elsigenalp – Frutigen 10 km, 3¼ Std.

Standort Wanderwegweiser

Mit dem Bus von Frutigen kommend steigen wir in Achseten beim heimeligen Bergkirchlein in den Kleinbus nach Elsigbach um. Ganz in der Nähe soll in alter Zeit ein schwankender Steg in 25 Metern Höhe die wilde Engstlige überquert haben, der «Hohe Steg». Die Sage erzählt, dass dem Knecht Franz heimlich seines Meisters Tochter versprochen war. Der Alte hingegen wollte einen vornehmeren Mann für seine Tochter. Als Franz einen reichen Viehhändler taleinwärts begleiten sollte, gerieten die beiden auf dem schmalen Weg in ein Gewitter. Der Blitz schlug in der Nähe ein und schleuderte den Viehhändler über die Fluh hinaus. Rasch eilte Franz zu ihm, um dem Sterbenden beizustehen. Dieser übergab ihm seinen Geldbeutel mit den Worten: «Ich habe keine Erben. Weil du in meiner letzten Stunde bei mir bist, sollst du mein Erbe sein.» 24

Der Tod des Viehhändlers wurde Franz angelastet. Man glaubte ihm die Geschichte nicht. Unschuldig wurde er hingerichtet. Voller Gram sprang seine Verlobte vom «Hohen Steg» in den Tod. Noch heute soll man in Föhnnächten ihr Weinen im Engstligengrund hören. Der Bus bringt uns von Achseten nach Elsigbach, wo wir in die Luftseilbahn umsteigen. Auf der Elsigenalp beginnen wir bei der Bergstation in der Senggi die aussichtsreiche Wanderung. Der Panoramaweg führt von der Westflanke des Elsighorns auf einer gepflegten Naturstrasse hinab nach Frutigen. Uns eröffnet sich eine spektakuläre Sicht über die Grabenlandschaft der gegenüberliegenden Frutig-Spissen. Das Panorama umfasst die ganze Niesenkette, das Frutigtal und den Thunersee. Wir wandern durch den Grüenewald und über Alpweiden hinab zum

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Achsetberg Trute Reinisch Frutigen/Station

Obere Achsetberg. In den Felswänden sind viele Sportkletterer unterwegs. Hoch über dem Engstligental wechseln sich bei der Portweid Wald und Weiden rasch ab. Weiter unten, auf der Trute, befindet sich an

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Schwierigkeitsgrad Leichte Panoramawanderung. Relativ steiler Abstieg nach Trute. Richtzeit Wanderzeit 3¼ Std.

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Frutigen, weiter mit dem Bus nach Achseten, Kirche. Von dort mit dem Kleinbus bis Elsigbach und mit der Luftseilbahn auf die Elsigenalp. Reservation des Kleinbusses Achseten, Kirche bis Elsigenalp obligatorisch. Reservation unter Tel. 033 671 33 33 oder beim Bus­chauffeur in Frutigen möglich. Zurück ab Frutigen mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Berghaus Elsigenalp

Aussicht von der Trute auf das Frutigland mit dem Kanderviadukt.

bester Aussichtslage über das Frutig- und Kandertal ein Picknickplatz mit Feuerstelle. Wir verweilen und grillieren die mitgebrachten Cervelats. Gestärkt nehmen wir anschliessend das letzte Wegstück nach Frutigen, dem Hauptort des Kandertals in Angriff. Das Fleckvieh weidet bis unmittelbar an den Dorfrand. Die Gemeinde umfasste im Jahr 2010

rund 250 Landwirtschaftsbetriebe und hält damit den kantonalen Rekord. In keiner anderen bernischen Gemeinde sind mehr Bauernhöfe in Betrieb als in Frutigen. Beacht­liche zwanzig Prozent der Erwerbs­tätigen sind hier in der Landwirtschaft tätig. Frutigen ist heute der grösste Viehumschlagplatz der Schweiz. Viehhändler sind also auch heute noch im Frutigland unter25


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«Ds Bärner Oberland isch schön»

gleichnamigen Berghotel eine Tagessuppe, bevor wir den Aufstieg zum Metschstand in Angriff nehmen. Hier erreichen wir den höchsten Punkt unserer Passwanderung. Über Alpweiden geht es hinab Richtung Bergstation der Luftseilbahn Lenk-Metsch. Der Abstieg an die Lenk ist abwechslungsreich. Mal über Weiden, dann wieder durch schattenspendenden Wald erreichen wir den östlichen Dorfrand und den nahen Bahnhof. Wir haben die Passüberquerung geschafft: AdelbodenLenk, dänk!

Adelboden – Hahnenmoospass – Metschstand – Lenk 13,5  km, 6¼ Std. (2¼ Std.)

Von der Post in Adelboden schlendern wir durch die belebte Dorfstrasse. Ein Blick in die reformierte spätgotische Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert lohnt sich: Nebst mittelalterlichen Fresken mit dem Jüngsten Gericht finden wir drei moderne Chorfenster des Künstlers Augusto Giacometti aus dem Jahr 1936. Wir gehen weiter durch die Dorfstrasse, zweigen nach links ab ins Risetensträssli und wandern hinab zum Allenbach. Hinter der Brücke geht es nach rechts über ein steiniges Natursträsschen. Im Winter ist das die Talabfahrt zur Sillerenbahn; die Netze am Wegrand sollen Stürze der Wintersportler in den Allenbach verhindern. Dem rauschenden Bach entlang aufwärts durch den Wald überqueren wir bald den Gilsbach. Verschiedene Stahlseilkonstruktionen zeugen hier von einem «Adventure Park», in dem man 26

sich abenteuerliche Bachüberquerungen kaufen kann. Wir haben anderes vor und steigen weiter auf, diesmal dem Gilsbach entlang. Über uns schweben jetzt die Gondeln der Sillerenbahn, und bald erreichen wir die Zwischenstation Berg­ läger. Hier beginnt auch der Vogellisiweg, der dann Richtung Sillerenbühl abzweigt. Einheimische Künstler haben entlang dieses «Wunderwegs» Kunstwerke und Fabelwesen geschaffen. Und natürlich geht einem die Melodie und der Text des alten bernischen Heimatliedes nicht mehr aus dem Kopf: «Wenn i nume wüsst, wo ds Vogel-Lisi wär.» Vom Bergläger führt der Wanderweg etwa eine Viertelstunde auf einem Teersträsschen Richtung Geils. Dann zweigen wir nach links ab über die Brücke

und gehen am anderen Ufer wieder auf einem schönen Wanderpfad hoch bis zum Geilsbrüggli. Im Winter ist das ein wichtiger Knotenpunkt der Skiregion Adelboden-Lenk. Doch die Sessellifte auf das Luegli oder den Lavey fahren in der Sommersaison nicht. Wer sich den dreiviertelstündigen Auf-

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung.

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Standort Wanderwegweiser

Aufstieg zum Hahnenmoospass.

stieg auf den Hahnenmoospass ersparen will, nimmt hier die Gondelbahn. Die prächtige Landschaft geniessen wir wandernd bis zum Pass. Ein Wermutstropfen ist der bis zur Passhöhe auf dem asphaltierten Strässchen verlaufende

Wanderweg. Mehr Freude am Strassenbelag dürften die uns kreuzenden Trottinettfahrenden haben. Am Chatzenhubel vorbei erreichen wir gegen Mittag den 1957 Meter hohen Hahnenmoospass. Wir gönnen uns im

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Bergläger Bergläger Bergläger-Geils Bergläger-Geils Geils Hahnenmoospass Metschstand

Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 6¼ Std. Variante Hahnenmoospass – Metsch: 2¼ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Frutigen, weiter mit dem Bus bis Endhaltestelle Adelboden, Post. Zurück ab Lenk i. S. mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Restaurant Geilsbrüggli Berghotel Hahnenmoospass Berghaus Stand-Hütte Bergrestaurant Metsch

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Im Kessel zu Füssen des Wildstrubels Adelboden – Unter dem Birg – Engstligenalp 7,5 km, 3 Std. (1½ Std.)

Im idyllischen Chaletdorf Adelboden zweigen wir vor der Kirche nach links ab ins Schulgässli, überqueren zweimal die Hauptstrasse, die der Bus zuvor hochgeschnaubt ist, halten uns nach der Schützenbrücke weiter nach links und erreichen bei der Alten Säge den Engstligenbach, zu dessen Quellen wir unterwegs sind. Der schön angelegte Wanderweg führt stets dem rauschenden Bach entlang. Wir wandern Richtung Boden, bleiben immer auf dem Uferweg, auch wenn Wegweiser nach rechts eine andere Route nach Boden anzeigen. Nach einer halben Stunde Wanderzeit erreichen wir Bir Müli den Punkt Boden. Der Weg steigt kaum merklich an. Auch bei der Brücke – Bir Brügge – bleiben wir auf der westlichen Uferseite. Erst in der Roufmatta überqueren wir auf einer gedeckte Fussgängerholzbrücke den Engstligenbach. Der 28

Wanderweg folgt kurz der Strasse und steigt dann im Wald etliche Meter über das Bach­ niveau. Wir queren ein breites Bergbachbett, das im Herbst kein Wasser mehr führt. Nach anderthalb Stunden Wanderzeit erreichen wir den Weiler Unter dem Birg. Hier bei der Talstation der Luftseilbahn ist Halbzeit, obwohl wir bereits drei Viertel der gesamten Wander­ distanz gegangen sind. Jetzt folgt der steile Aufstieg auf die Engstligenalp. Der Weg, der sich an die schroffe Felswand legt, ist breit und an den gefährlichsten Stellen mit Geländern gesichert. Dennoch ist für die Begehung Schwindelfreiheit erforderlich. Der Untergrund ist steinig, auch dort, wo mit Holzschwellen Treppenstufen gebaut worden sind. Weil der Weg tatsächlich nicht für Kinder geeignet ist, dürfen auch beim traditionellen Alpaufzug Ende Juni die Kälber jeweils mit der Luft-

seilbahn auf die Alp. Über 350 Kühe nehmen aber diesen Weg hinauf und nach siebzig Tagen Sömmerungszeit auf dem alpinen Hochplateau im September wieder hinab. Kein Wunder, gilt diese «Züglete» als einer, der spektakulärsten Alpaufzüge der Schweiz.

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung.

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 3 Std. Variante mit der Seilbahn Engstli­ gen­alp: 1½ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Frutigen, weiter mit dem Bus bis Endhaltestelle Adelboden, Post. Zurück ab Engstligenalp mit der Luftseilbahn. Verpflegung unterwegs Restaurant Bergbach, Unter dem Birg Berghotel Engstligenalp Berghaus Bärtschi, Engstligenalp

Die Engstligenalp am Fusse des Wildstrubels.

Nachdem wir zwischenzeitlich den Engstligenbach etwas aus den Augen und Ohren verloren haben, bietet sich nun als WegVariante ein Abstecher zu den imposanten Engstligenfällen, die rechter Hand rund 500 Meter in die Tiefe stürzen. Das Naturschauspiel des unteren Wasserfalls ist über einen kurzen Umweg erreichbar. Der obere Wasserfall liegt da­gegen fast unmittelbar am Bergwanderweg. Als dritthöchste Wasserfälle der Schweiz stehen sie bereits seit 1948 unter kantonalem Naturschutz. Die Engstligen­ alp wurde dann 1996 ins Bundesinventar der Kulturlandschaften von nationaler Bedeutung aufgenommen. Das Hochplateau eignet sich auch für

Rundwanderungen mit Kinderwagen und Rollstuhl, sofern für den Aufstieg die Luftseilbahn genommen wird. Nach der Mittagsrast in einem der beiden Berghäuser am Fusse des verschneiten Wildstrubels gondeln wir mit der Luftseilbahn wieder zu Tale.

Standort Wanderwegweiser

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Boden Boden Unter dem Birg Unter dem Birg Unter dem Birg Engstligenalp Engstligenalp Engstligenalp

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Hoch über Kandersteg: der schönste See der Alpen Oeschinen – Heuberg – Oeschinensee – Oeschinen 8  km, 3½ Std.

Touristisch gut erschlossen ist der Oeschinensee seit 1948. Damals bauten die Von-RollWerke Bern eine ihrer mittlerweile legendären Sesselbahnen des Systems VR101, auf denen man in seitlich angehängten, hölzernen Zweiersesseln Platz

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung. Trittsicherheit erforderlich.

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Richtzeit Wanderzeit 3½ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Kandersteg. Weiter mit dem Ortsbus oder zu Fuss in ca. 15 Minuten zur Talstation der Gondelbahn und mit der Gondelbahn nach Oeschinen. Zurück ab Oeschinen mit der Gondelbahn. Verpflegung unterwegs Restaurant Oberöschibergli Restaurant Unterbergli Berghaus Oeschinensee Hotel Oeschinensee

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nahm. Nach sechzig Jahren wurde der Betrieb dieses Sesselbahn-Klassikers eingestellt. Die Anlage musste im Jahr 2008 einer modernen Achter-Gondelbahn weichen. Wir sind früh dran und wandern auf dem gut ausgebauten Bergwanderweg von der Bergstation in Richtung See. Nach etwa 200 Metern gehen wir nach links Richtung Läger. Weiter vorne zweigen wir nochmals nach links ab und steigen hoch zum Heuberg. Auf dem mit Sitzbänken ausstaffierten Aussichtspunkt angekommen, bietet sich uns ein wunderschöner Ausblick auf den tiefblauen Oeschinensee. Auf der gegenüberliegenden Seeseite heben sich Dolden- und Fründenhorn majestätisch in den Himmel. Unser Blick streift über schroffe Felswände und sich darüber stürzende Wasserfälle. Es folgt ein ziemlich flaches Wegstück bis auf die Alp Ober-

bärgli, wo wir an weidenden Kühen vorbei zu den Alphütten gelangen. Hier haben wir die Hälfte der Distanz zurückgelegt. Über die Alpweide gelangen wir weiter unten zu felsigen Partien. Der Abstieg ist sehr steil, und an besonders ausgesetzten Stellen ist der Weg mit Stahlseilen gesichert. Bald erreichen wir die Alp Unterbärgli. Nun führt der Weg durch lichten Bergwald vorbei an wildromantischen Felsbändern – immer haben wir das tiefe Blau des Sees vor Augen. Schliesslich landen wir am Ufer des Oeschinensees. Seine Entstehung verdankt der sechzig Meter tiefe See einem vom Doldenhorn niedergegangenen Bergsturz. Die Schuttmassen bildeten damals im westlichen Talkessel einen Wall und stauten die von den Felswänden herunterstürzenden Wassermengen. Sein Abfluss ist unterirdisch. Am westlichen

Herrlicher Anblick: das tiefe Blau des Oeschinensees.

Seeende und etwas oberhalb im Läger stärken sich Wandersleute in den Gasthäusern. Die Bergstation der Gondelbahn er-

reichen wir von hier in einer Viertelstunde. Der Gondelbahn ist das gewaltige Freizeitprogramm mit Sommerrodelbahn

oder Bootsmiete zu verdanken. An schönen Wochenenden kann in den Nachmittagsstunden ein ziemlicher Rummel herrschen.

Standort Wanderwegweiser

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Oeschinensee Läger/Oeschinensee Heuberg/Ober Bärgli Oeschinensee Oeschinensee Bergstation

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Die Lötschberg-Bergstrecke hautnah erleben Südrampe

Bahnwanderweg

Südrampe

Bahnwanderweg

Lötschberger Bahnwanderweg: Kandersteg – Mitholz – Frutigen 17 km, 5 Std. (1 Std.)

Die Wanderung führt an zwei mittelalterlichen Burgruinen vorbei.

Wer beim Wandern mehr über den Zugverkehr, die Lötschberg-Bergstrecke und das Kandertal erfahren möchte, kann auf dem Lötschberger Bahnwanderweg der BLS das Lehrreiche mit dem Angenehmen verbinden. Der Weg verläuft zum Teil entlang der Geleise, führt aber auch hoch über die Bahnstrecke hinauf und ge-

währt von dort imposante Ausblicke auf Viadukte und Kehrtunnel sowie schöne Einblicke ins Kandertal. Unterwegs liefern 43 Tafeln spannende Informationen. Die erste Tafel steht bereits beim Bahnhof in Kandersteg. Die unzähligen Wanderwegweiser beim Bahnhof zeugen von einem regelrechten Wanderpara-

Mittagsrast an der historischen Bergstrecke. 32

dies. Das Dorf liegt auf einer windgeschützten Stufe des Kandertals. Ein über die Kander führender Steg gab dem Ort seinen Namen. Bewegte Zeiten erlebte Kandersteg in den Jahren 1906 – 1913 während des Baus des 14,6 Kilometer langen Lötschbergtunnels. Damals erreichte die Gemeinde wegen der grossen Zahl der beim Tunnel-

bau beschäftigten Arbeiter ihre höchste Einwohnerzahl von über 3500, die aber bis 1920 wieder auf 727 zurückging. Während des Baus ereignete sich infolge Wassereinbruchs ein schweres Unglück, das 25 Opfer forderte. Ein Gedenkstein auf dem Friedhof erinnert daran. Der Lötschberger Bahnwanderweg ist gut mit grünen Aufklebern auf den Wanderwegweisern markiert. Er führt durch die Unterführung unter den Geleisen durch und dann nach rechts Richtung Frutigen. Das asphaltierte Strässchen verläuft vorerst parallel zur Zufahrtsstrasse des Autoverlads der BLS. Kurz nachdem es nach links wegdreht, zweigen wir im Wald nach rechts zum Eingang des Stollens des Wasserkraftwerks ab, das eigens für die Elektrifizierung der Bahn gebaut worden ist. Wir ignorieren hier die Wegweiser Richtung Blausee-Mitholz und folgen stattdessen dem Weg-

weiser Richtung Kandersteg. Oberhalb des Entsanders des Werks vorbei führt der Weg unter Strasse und Schiene hindurch. Wir überqueren die Kander in Richtung Mitholz. Bald erreichen wir die Kantons­ strasse. Wir folgen ihr ein paar hundert Meter. Auf der linken Seite zeigt ein historischer Stundenstein 13 Wegstunden nach Bern – und zwar bis zum Zeitglockenturm. Eine Wegstunde war ein genau definiertes Längenmass; bis 1837 betrug es genau 18 000 Berner Schuh (5279 m). Nun zweigt der Wanderweg nach rechts von der Strasse ab. Oberhalb des Bahntrassees wandern wir zur Bühlweid. Der Weg ist nicht für kleine Kinder sowie Hunde geeignet; schmal schlängelt er sich manchmal über dem schwindelerregenden Abgrund. An einzelnen Stellen weisen Schilder auf die Steinschlaggefahr hin. Hier sollte man nicht unnötig Halt machen.

Wir be­wegen uns durch einen wunderschönen abwechslungsreichen Mischwald. Im Gebiet der Mitholzallmi führt die Eisenbahnstrecke lange durch einen Tunnel. Wir überqueren den Stegenbach, später auch den

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Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung. Für kleine Kinder sowie Hunde wegen der zahlreichen steilen Metalltreppen nicht geeignet. Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 5 Std. Variante Kandersteg – BlauseeMitholz: 2 Std. Variante Blausee-Mitholz –  Kandergrund: 1 Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Kandersteg. Zurück ab Frutigen mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Diverse Restaurants am Ausgangsort in Kandersteg und am Ziel in Frutigen.

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Die Hausteinbrücke von 1912 ist das bekannteste Kanderviadukt.

Rotbach. In Geleisenähe stehen jeweils Infotafeln zum Bau, zum Betrieb und zum Schutz vor Naturgewalten an der Lötschberg-Bergstrecke. Neben den alten historischen Brücken wurden moderne Betonbrücken erstellt. Der Ausbau der Doppelspurlinie erfolgte erst in den Jahren zwischen 1977 und 1992 in verschiedenen Phasen. Vorher war die Strecke nur eingleisig befahrbar, es brauchte Ausweichstellen. Eine solche finden wir bei der Felsenburg. Wir unterqueren dort das Trassee und gelangen bald vor den Hügel, auf dem im 12. Jahrhundert die Burg errichtet wurde. Weil im Mittelalter Vieh­raub und Plünderungen fast an der Tages34

ordnung waren – die Kantone Bern und Wallis kämpften um die Vorherrschaft am Lötschenpass –, wurden an exponierten Stellen zum Schutz solche Burgen errichtet. So auch die Tellenburg in Frutigen. Nach einem kurzen Abstecher auf den Burgturm führt uns der Weg nun steil hinab zum ehemaligen Bahnhof BlauseeMitholz. Von hier bis Kandergrund verläuft das eigentliche Kernstück des Lötschberger Bahnwanderwegs. Wir erfahren von der schrecklichen Tragödie, als spätnachts am 19. Dezember des Jahres 1947 im eidgenössischen Munitionsdepot Fluh 7000 Tonnen Munition explodierten, was neun Menschen

das Leben kostete und unter anderem den Bahnhof BlauseeMitholz zerstörte. Die Schäden waren enorm und beliefen sich auf 100 Millionen Schweizer Franken. Unter den Geleisen hindurch und dann nach rechts aufs Perron führt der Weg weiter durch den Ronewald Richtung Kandergrund. Auch hier verläuft der Wanderweg parallel zur Bergstrecke. Im steilen Gebiet bei der mit Betonpfeilern gestützten Felsnase begegnen wir einer mutigen Gämse. Über eine Vielzahl von steilen Metallgittertreppen geht es nun hinab aufs untere Geleiseniveau, wofür die Bahn einen weiten Bogen ziehen muss. Wir folgen den Wegwei-

sern zur Kirche in Bunderbach, die 1850 gebaut wurde. In Inner Kandergrund überqueren wir die Hauptstrasse und gehen weiter westwärts über die Kander hinüber zum alten Wasserkraftwerk. Das alte Gebäude dient heute als Werkhof. Die Druckleitung, an deren Anfang die bereits gesehenen Entsander in Kandergrund stehen, ist gut sichtbar. Wir zweigen nach rechts ab, wandern in sicherem Abstand zur rauschenden Kander über das Küenzeli – wo zu Beginn des 20. Jahrhunderts ein Kohlebergwerk betrieben wurde – gegen die Rybrügg. Wir geniessen den Blick auf das bekannteste Kanderviadukt, die Hausteinbrücke von

1912, die den Talgrund in elf Gewölben überbrückt. Von hier steigen wir in fünf Minuten zur mittelalterlichen Tellenburg hoch, die als Armenanstalt der Gemeinde Frutigen noch bis ins Jahr 1885 bewohnt gewesen war. Damals zerstörte eine Feuersbrunst die Burg. Wir gehen weiter Richtung Brunni. Beim Adelrain stehen wir genau sechzig Meter über dem Lötschberg-Basistunnel, durch den täglich bis zu 120 Züge verkehren. Über das Tellenfeld wandern wir weiter und erreichen nach etwa fünf Stunden Wanderzeit den Bahnhof Frutigen.

Standort Wanderwegweiser

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Lötschberger Bahnwanderweg Frutigen Kandersteg Mitholz Saregrabe Kandergrund Kandergrund Kirche Küenzeli Rybrügg Tellenburg Brunni Frutigen Bahnhof

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Wandern im Naturparadies Gasterntal Selden – Eggeschwand – Kandersteg 10,5 km, 4½ Std. (4 Std.)

Beim Gasternholz.

Aussergewöhnlich ist bereits die Anfahrt ins Gasterntal. Der Kleinbus bringt uns vom Bahnhof Kandersteg über eine schmale, in den Fels gehauene historische Schotterstrasse. Brüstungsmauern, Tunnel und Bogenbrücken dieser Strasse sind eindrückliche Werke aus dem 19. Jahrhundert. Es wird schon eng, wenn der Bus eine Wandergruppe oder einen Biker kreuzt. Die Strasse überwindet die Steilstufe bei der Kanderklus. Wir fahren in ein Tal wie aus längst vergangenen Zeiten. Dieser hinterste Teil des Kandertals ist ein bis heute weitgehend naturbelassener Winkel. Die überwältigende Schönheit lockt Ausflügler, Wanderer und Bergsteiger. Es mag deshalb nicht erstaunen, dass alt Bundesrat Adolf Ogi aus Kandersteg schon viele Gäste in dieses Naturparadies geführt hat, darunter Kofi Annan, den damaligen Generalsekretär der UNO. 36

Der Kleinbus fährt bis Selden. Im kleinen, etwas verstreuten Weiler bieten zwei Hotels den Sommergästen Unterkunft und Verpflegung. Bis ins Jahr 1820 war das Gasterntal noch ganzjährig bewohnt. Heute dauert die Saison noch von Mitte Mai bis Mitte Oktober. Einer jahrhundertealten Tradition folgend, wird noch heute eine kostbare Bibel aus dem Jahre 1690 vom jeweils ältesten Talbewohner gehütet. Vom Kanderfirn her, der im Osten das Tal abschliesst, fliesst die junge Kander durchs Tal. Ein kurzer Abstecher hinauf ins Gletschervorfeld lohnt sich. Die Wanderung zurück nach Kandersteg folgt zuerst ein Stück zurück der Schotter­ strasse und dem alten Saumweg, auf dem früher viele Transitgüter über den Lötschenpass gebracht wurden. Nach einem Abstieg durch den Wald erreichen wir schon bald den flachen Talboden.

Nach einer Rast geht es flach durch die Auenlandschaft von nationaler Bedeutung, in der sich die Kander ihren Lauf jedes Jahr wieder neu sucht. Kiesbänke bleiben zurück, Bäume und ganze Waldstriche stehen buchstäblich im Wasser.

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung.

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 4½ Std. Variante mit dem Bus ab Eggeschwand: 4 Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Kandersteg, weiter mit dem Kleinbus nach Selden. Der Bus muss zwingend reserviert werden (Tel. 033 671 11 72). Zurück ab Kandersteg mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Restaurant Heimritz Hotel Gasterntal, Selden Hotel Steinbock, Selden Berghotel Waldhaus

Standort Wanderwegweiser

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Eggeschwand Eggeschwand Eggeschwand Eggeschwand Kandersteg Kandersteg

Zahlreiche Seitenarme des Flusses breiten sich im Auenwald aus. Vom Spätherbst bis in den Frühling hinein fliesst kaum Wasser durchs Gasterntal. Eine Besonderheit ist die Felsenquelle des Geltenbachs, der in den Sommermonaten an der Nordflanke von Altels und Balmhorn mitten in der Felswand

einem tiefen, weitverzweigten Höhlensystem entspringt. Bei kaltem Wetter versiegt die Quelle. Man vermutet deshalb, dass die Quelle durch Gletscherschmelzwasser des Altels- und Balmhornmassivs gespiesen wird. Der Zugang zur Höhle wurde 1979 von sechs Bergführern aus Kandersteg eröffnet. Seither hat man die ersten 750 Meter des Berginneren erforscht. Auf der gegenüberliegenden nördlichen Talseite fallen die gefalteten Kalkschichten an der Jegertosse auf. Bald erreichen wir das nicht an die Stromversorgung angeschlossene Berghotel Wald-

haus, das für seine Kerzenlichtromantik bekannt ist. Nostalgiker dürfen sich auch bei schönem Wetter keinesfalls einen Blick auf das altehrwürdige Interieur entgehen lassen. Kurz darauf beginnt der Abstieg durch die enge Klus, begleitet vom wilden Rauschen des Flusses. Der Weg ist hier steinig und steil. Vor Eggeschwand queren wir die Kander und erreichen den Talboden bei der Talstation der Sunnbüelbahn. Bis zur Käsmilchbrücke folgt der Weg der Strasse. Dort überqueren wir die Kander erneut und folgen weiterhin ihren kühlenden Wassern bis ins Dorf Kandersteg. 37


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Die Gemmi: Auf der Via Cook über die Alpen

ren, Sänften und Touristen, welche diesen steilen und schlammigen Weg hinaufstiegen, und wenn man an einem einigermassen fetten Haustier vorüber musste, war kein Platz mehr übrig.»

Kandersteg – Eggeschwand – Sunnbüel – Schwarenbach – Daubensee –  Gemmipass – Leukerbad 18 km, 8 Std. (2¾ Std.)

Auf den historischen Spuren des Engländers Thomas Cook, der im Jahr 1863 die erste geführte Reise durch die Schweiz organisierte, verlassen wir den Bahnhof Kandersteg in Richtung Süden. Cook sind schon viele gefolgt. Heute ist die «Via Cook» die meistbegangene Passroute vom Berner Oberland ins Wallis. Der Gemmipassweg ist schon sehr alt und soll bereits in der Bronzezeit begangen worden sein. Die Überquerung der Gemmi galt lange als gefährlich und abenteuerlich. Heute führt ein breiter Saumweg über den Pass. Auf einem schönen Spazierweg geht es entlang der Kander nach Eggeschwand. Hier nehmen wir entweder die Luftseilbahn ins Sunnbüel oder steigen auf dem Gemmiweg durch die Walliskehren zum Stock hinauf. Auf Sunnbüel treffen sich dann die beiden Varianten wieder. Etwas später schlagen wir einen 38

Bogen nach rechts zum Arvenseeli. Wir überqueren die Kantonsgrenze. Nach dem Arvenwäldchen steigt der Weg an, und wir gelangen über eine Talstufe zum Berghotel Schwarenbach. Im 1742 ursprünglich als Zoll­ station gebauten Gasthaus sind schon manche Passwanderer verwöhnt worden. Die Haus­ chronik weiss auch über berühmte Persönlichkeiten wie den fran­zösischen Dichter Ale­ xandre Dumas, den amerikanischen Schriftsteller Mark Twain, den spanischen Kunstmaler Pablo Picasso oder den russischen Revolutionsführer Lenin zu berichten. Nach der Rast geht es durch die hochalpine Rundhöckerlandschaft hinauf über den Seestutz zum Dauben­see. Ganz Unerschrockene baden hier im eiskalten Bergsee. Doch die meisten Wanderer werden sich erst später in den Thermalquellen von Leuker-

bad dem Wasser hingeben. Vor uns das Daubenhorn geht es am Ende des Sees noch kurz durch den Blockhang aufwärts zum Hotel Wildstrubel auf der Gemmipasshöhe. Hier geniessen wir die grossartige Aussicht auf den Kranz der Walliserriesen von der Mischabel über Weisshorn, Zinalrot­ horn, Matterhorn und Dent

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Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung. Die ganze Wanderung ist konditionell anspruchsvoll. Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 8 Std. Variante Sünnbüel – Gemmipass: 2¾ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Kandersteg. Zurück ab Leukerbad mit dem Bus. Verpflegung unterwegs Restaurant Sunnbüel Berghotel Schwarenbach Berghotel Wildstrubel, Gemmi

Blick zurück auf den Daubensee.

Blanche bis zum Mont Collon. Vom Hotel aus hat man einen packenden Tiefblick in die jäh abfallende Gemmiwand auf Leukerbad. Und wer dort nicht den sehr steilen, aber gut gesicherten Abstieg durch die Wand gehen möchte, nimmt besser die Luftseilbahn und gönnt sich nach einem kurzen Dorfrundgang noch ein Bad in den warmen Quellen Leukerbads. Wer die Abkürzung nimmt und sich damit den Abstieg und zittrige Knie erspart, dem sei der Wegabschnitt doch noch von Mark Twain beschrieben. Bei seiner grossen Wanderung durch die Schweiz im Sommer 1878 hielt er fest: «Wir begannen jetzt unseren Abstieg auf dem merkwürdigsten Wege,

den ich je gesehen habe. Er wand sich in Korkenzieherkurven an der Stirnwand des ungeheuren Steilhanges hinab – ein enger Pfad, auf dem man an dem einen Ellbogen stets die massive Felswand und an der anderen das senkrechte Nichts hatte. Wir begegneten einer unaufhörlichen Prozession von Bergführern, Trägern, Maultie-

Standort Wanderwegweiser

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Gemmipass Sunnbüel Schwarenbach Rundgang Arvensee Gemmipass

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Lötschberg-Panoramaweg in drei Etappen 1. Etappe: Fafleralp – Lauchernalp – Lötschenpass 14 km, 5½ Std. 2. Etappe: Lötschenpass – Gfelalp – Selden – Kandersteg 16  km, 5 Std. 3. Etappe: Kandersteg – Ramslauenen – Kiental 20 km, 7 Std.

Das eigentliche Herzstück der Lötschbergrouten ist die dreitägige Wanderung vom Lötschental über den Lötschenpass ins Gasterntal bis nach Kandersteg und weiter ins Kiental. Natürlich mit Übernachtung auf dem Pass und am Fusse des Lötschbergs.

Die Route ist durchgängig mit der Nr. 56 markiert. 1. Etappe: Von der Fafler­ alp auf den Lötschenpass Von der Fafleralp über die Alpen Tellistafel und Weritzstafel, mit ihrer kleinen Ka-

Blick zurück vom Lötschenpass auf das Bietschhorn. 40

pelle, steigen wir bis zur Lauchernalp und folgen dem Lötschentaler Höhenweg (vgl. Route 17). Je höher wir steigen, desto eindrücklicher öffnet sich uns die Walliser Bergwelt. Der Aufstieg an der Südflanke des Hockenhorns führt

Auf dem Lötschenpass.

uns westwärts. Der Blick zurück nach Osten streift immer wieder das imposante Bietschhorn, das zum UNESCO-Weltnaturerbe Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch gehört. Bis wir den Lötschenpass erreichen, begegnen uns am Wegrand immer wieder aufwändig aufgetürmte Steinmanndli. Auf dem Pass er­wartet uns eine moderne Herberge. Die Lötschenpasshütte wurde 2007/08 komplett nach Minergiestandard umgebaut und erweitert. Achtzig Personen finden darin Platz. Wem die Strapazen des Aufstiegs genug sind, der kann in der Hütte in einer der Suiten oder im Massenlager übernachten. Eine vorgängige Re­servation wird dringend empfohlen. Für die Kinder ist der wohl höchstgelegene

Kleinzoo Europas mit Hund, Katzen, zwei Hängebauchschweinen und Hühnern eine Attraktion. Mit etwas Glück

zeigen sich auch Steinböcke, Schneehühner oder ein Bartgeier.

Schwierigkeitsgrad Schwierige Bergwanderung.

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Richtzeiten und Varianten 1. Etappe: Fafleralp – Lötschenpass 5½ Std. 2. Etappe: Lötschenpass – Kandersteg 5 Std. 3. Etappe: Kandersteg – Kiental 7 Std. Verschiedene Varianten und Abkürzungen sind möglich. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Goppenstein, weiter mit dem Postauto bis Endhaltestelle Fafleralp. Zurück ab Kiental, Dorf mit dem Postauto. Verpflegung / Übernachtung unterwegs Lötschenpasshütte, Tel. 027 939 19 81 Berghaus Gfelalp; Hotel Gasterntal, Selden; Hotel Steinbock, Selden; Berghotel Waldhaus; zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten in Kandersteg; Bergrestaurant Ramslauenen; Hotel Bären,Kiental.

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16 zwungen haben, und fühlen uns unweigerlich an die etwa gleich alte Gletschermumie Ötzi aus den Ötztaler Alpen erinnert. Ob wohl das Gletschereis hier noch einen «Lötschi» tiefgefroren hält? Der Gletscher ist problemlos mit Wanderschuhen begehbar. Unten bei der Balme kreuzen wir den Lötschberg-Basistunnel. Unter uns fährt gerade ein internationaler Zug mit fast 250 km/h Richtung Mailand, während sich uns zwei Kilometer darüber ein grossartiger Blick nach Osten über den Kanderfirn hinauf zur Jungfrau eröffnet. Über karge Weiden geht es nun hinunter nach Schönbüel. In vielen Kehren steigen wir steil von der Gfelalp durch Matten und Wäldchen hinab, überqueren die Kander und erreichen Selden im Gasterntal, von wo wir das naturbelassene Tal bis nach Kandersteg der jungen Kander entlang wandernd verlassen (vgl. Route 14). In Kandersteg gibt es zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten. Vor Kandersteg rauscht die junge Kander durch die Schlucht.

2. Etappe: Gletscher­ wandern hinab nach ­Kandersteg Die erste Hütte auf dem Lötschenpass war eine im Jahr 1519 erstellte Sust, in der die Säumer ihre Waren umladen konnten. Der Weg über den Pass wurde aber schon viel früher benutzt. Im Jahr 1942 fand der Kunstma42

ler Albert Nyfeler im Eis des Lötschengletschers drei gut erhaltene Pfeilbogen aus der Zeit zwischen 3400 – 3570 v. Chr. Und wenn wir nun über Geröll und etwas Schnee zum Gletscher absteigen, so denken wir an die neolithischen Jäger und Sammler, die den Pass vor etwa 5500 Jahren be-

3. Etappe: Von Kandersteg ins Kiental Kandersteg verlassen wir nordwärts auf einem schönen Weg zwischen Geleise und Kander. Nach etwa einem Kilometer überqueren wir den Fluss. Hier gelangen wir auf den Lötschberger Bahnwanderweg (vgl. Route 13). Der Lötschberger Bahnwanderweg liegt etwas im Schatten der Südrampe. Klar

ernähren wir uns nördlich des Lötschbergs vornehmlich aus dem Rucksack, da die nächste Einkehr erst kurz vor unserem Etappenziel in Ramslauenen wartet. Auch fehlen hier die Bahnstationen. Soll die Wanderung abgebrochen werden, bleibt nur der Abstieg zu einem Bahnhof im Tal. Der Weg führt abwechslungsreich, oft schmal durch den Wald. Nach dem Ronewald erreichen wir die Willenegg. Unter uns ziehen die Züge durch den Kehrtunnel ihre Kreise. Im Bundergrabe gibt es einen schönen Rastplatz mit Tischen und gedecktem Unterstand sowie ein WC. Ab hier erfordert der Weg noch mehr Trittsicherheit. Bald erreichen wir die Schlafegg. Wer jetzt im Westen zum Sattelhorn hinaufblickt, erkennt rasch warum das Horn so heisst. Wir gehen weiter Richtung Höreli, und bereits weit vor der Chüeweid blicken wir hinab auf den Thunersee. Beim Saumli biegen wir hoch über dem Talgrund ins Kiental ein. Kurz eröffnet sich der Blick aufs Blüemlisalpmassiv, bevor wir durch den Wald leicht hinab gegen Ramslauenen wandern. Die letzte Wegstunde entlang der Sesselbahn hinab nach Kiental geht noch richtig in die Knie, und eigentlich sind wir froh, dass das Postauto in Kiental Dorf noch etwas auf sich warten lässt, damit wir im Hotel Bären, wo auch Lenin einst war, den Durst löschen können.

Zug um Zug nördlich des Lötschbergs.

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Über den Lärchen des Lötschentals Fafleralp – Lauchernalp – Kummenalp – Goppenstein 19,5  km, 7 Std. (3 Std.)

Lauchernalp: Auch neue Häuser werden im ursprünglichen Stil erbaut.

Der früheren Abgeschiedenheit ist es zu verdanken, dass das Lötschental bis heute seine ursprüngliche Originalität bewahrt hat. Bis zur Eröffnung des ersten Eisenbahntunnels durch den Lötschberg im Jahr 1913 war das Tal nämlich nur schwer erreichbar. Heute ist das anders. Am Bahnhof in Goppenstein steht das Postauto ins Tal bereit. Unterwegs passieren wir die Lötschentaler Orte Ferden, Kippel, Wiler und Blatten mit ihren nahezu unverdorbenen historischen Dorfkernen. Einzelne Häuser in den Dörfern stammen aus dem 14., 15. oder 16. Jahrhundert. Unsere Wanderung beginnt an der Postauto-Endstation auf der Fafleralp. Nach einem kurzen Aufstieg dem Faflerwald und dem Uisterstalbach entlang verläuft der Weg während der ersten Wanderstunde leicht kupiert, aber die Höhe behaltend am Schwarzsee vorbei zur Alp 44

Tellistafel. Noch vor den Häusern überqueren wir den Wildbach Gisentella und steigen dem Bach folgend hoch, bevor der Wanderweg wieder gegen Süden durch den Wald ansteigt. Auf 2000 Höhenmetern stehen die Bäume nun lichter, hier und da säumen Lawinenverbauungen den Weg, und wir erreichen bald den höchsten Punkt unserer Wanderung: die Alp Weritzstafel mit ihrer kleinen Kapelle. Besonders bis zur Bergstation Lauchernalp ist die Wanderung auch für Familien mit Kindern geeignet. Tafeln am Wegrand entführen uns in eine mystische und märchenhafte Sagenwelt. Wilde Gestalten jagen durch die Lötschentaler Geschichte, religiöse und weniger gläubige Figuren hinterliessen ihre Spuren. Zum Beispiel die maskierten «Tschäggättä», die während der Fasnachtszeit im Februar ihr Unwesen treiben,

oder die uniformierten Herrgottsgrenadiere, die wir an bestimmten kirchlichen Feiertagen in den Dörfern des Tals antreffen. Sie haben ihren Ursprung im Söldnerwesen des 16. Jahrhunderts, als Lötschentaler

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung.

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 7 Std. Variante Fafleralp – Lauchernalp: 3 Std.

Männer für fremde Dienste in den Krieg zogen. Als kürzere Variante bietet sich auf der Lauchernalp die Fahrt ins Tal mit der Luftseilbahn. So hat man die Möglichkeit, das nur nachmittags geöffnete Lötschentaler Museum in Kippel zu besuchen, wo wir vieles über alpine Traditionen und Bräuche erfahren. Wir wandern über Waldera zur Hockenalp, wo eine Kapelle steht und ein Berggasthaus zur Einkehr lädt. Weiter geht es ge-

gen Westen zur Kummenalp. Wir setzen die Wanderung gegen die Restialp fort, umrunden den Fuss des Alplighorns und erreichen die Faldum­alp. Eine Variante zweigt hier nach Ferden ab. Eine Sage berichtet, dass die hinter uns gelassenen Alpen Faldum, Resti und Kummen nach dem Tode eines Sennen, der sich unrechtmässig bereichert hatte, von einem verhängnisvollen Spuk heimgesucht wurden. Ein böser Geist trieb das Vieh aus

den Ställen und jagte es rastlos über Berge und Täler. Nach drei Tagen kamen die Kühe zurück. Sie trugen Kornähren zwischen den Klauen und gaben blutige Milch. Da versprachen die Alpgeteilten, jedes Jahr den Milchertrag von zwei Tagen an die Armen des Tales abzugeben. Das bewirkte, dass der ruhelose Senn fortan sein böses Treiben unterliess. So bewältigen wir – gleich im doppelten Sinne mit zittrigen Knien – den steilen Abstieg nach Goppenstein.

Standort Wanderwegweiser

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Tellistafel Weritzstafel Lauchernalp Kummenalp Restialp Faldumalp Goppenstein

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Goppenstein, weiter mit dem Postauto bis Endhaltestelle Fafleralp. Zurück ab Goppenstein mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Hotel Fafleralp, Restaurant Tellialp, Weritzstafel, verschiedene Restaurants auf der Lauchernalp, Hockenalp, Gasthaus Kummenalp, Restialp, Faldumalp, Restaurant Felsheim, Goppenstein.

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Vom kürzeren Langgletscher zur visionären Anenhütte Fafleralp – Grundsee – Gletschertor – Anenhütte – Guggisee – Fafleralp 13 km, 4¾ Std.

Bereits vom Parkplatz bei der Endstation des Postautos auf der Fafleralp aus sehen wir hinten im Tal den Sattel der Lötschenlücke. Doch so weit wandern müssen wir nicht, obwohl der Langgletscher, dessen Gletschertor wir als erstes Ziel erreichen wollen, wegen der Klimaerwärmung Jahr für Jahr kürzer wird. Hoch über dem Gletscher ist bereits unser zweites Routenziel, die moderne Anenhütte zu sehen. Unsere Wanderung folgt dem Themenund Lehrpfad zu Klima und Gletscherlandschaft. Beim Parkplatzkiosk liegt ein Flyer zum Weg auf. Es gibt auch eine Broschüre zu kaufen, in der Informationen zu den 23 Stationen des Themenwegs zu finden sind. Wir wandern an den braungebrannten Häusern des Gletscherstafels vorbei, überqueren die milchig schäumende Lonza und steigen den von Lärchen gesäumten Weg hinauf. 46

Er führt uns vorbei an etlichen Tonnen schwerer mit Flechten bewachsener Granitbrocken hin zum türkis­farbenen klaren Grundsee, den wir nach 20 Minuten erreichen. Der Weg steigt nur leicht über das Flachmoor Grund. Die unzähligen mit Schmelzwasser des jungen Schnees angefüllten Bächlein sind über einfache Holzbretter trockenen Fusses zu überqueren. Bald erreichen wir das Gletschervorfeld Ganderre-Jegital, ein nationales Auenschutzgebiet. Bis hierher reichte der Langgletscher im Jahr 1850, am Ende der Kleinen Eiszeit. Seither ist er um 1800 Meter geschrumpft und hat auch an Mächtigkeit eingebüsst. Zum Gletschertor werden wir nach links verwiesen. Wir überqueren die Lonza auf einem Steg. Der alte Weg geradeaus wird nicht mehr unterhalten. Nach kurzem Aufstieg über die Moräne zweigen wir dann nach

rechts ab und erreichen nach etwa 500 Metern das Gletschertor, in dessen Bereich man sich nur mit grösster Vorsicht bewegen sollte. Die Steinschlaggefahr ist enorm. Hier schwitzt der Gletscher im Sommer jene Eiskristalle weg, die sich vor rund 200 Jahren oben bei der Lötschenlücke gebildet haben. Zäh hat sich das Eis in zwei Jahrhunderten hinab bewegt. Es kann zu spontanen Eisabbrüchen kommen. Keinesfalls darf man das Gletschertor betreten. Das Eis strahlt in Gletschernähe empfindliche Kälte ab. Pullover sind hier selbst im Hochsommer gefragt. Wir gehen den Weg wieder zurück bis zur Abzweigung. Von dort steigt

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Schwierigkeitsgrad Schwierige Bergwanderung. Konditionell und technisch anspruchsvoll.

Steinmanndli weisen den Weg auf dem Gletschervorfeld.

der Weg steil aufwärts. Offensichtlich wird er auch von vielen Schafen benutzt. Wir erreichen den schwindelerregenden Grat mit atem­beraubender Sicht auf den Langgletscher. Erstmals sehen wir die Anenhütte aus der Nähe. Die moderne Hütte steht dort, wo im Jahr 2007 die damals erst 12-jährige Hütte von einer Staublawine weggefegt worden ist. Auf 2358 Metern

über Meer bietet das architek­ tonisch und energetisch visionäre Haus regionale Spezialitäten mit auserlesenen Walliserweinen. Nahe der Hütte grasen acht Steinböcke, die wegen des Schnees von letzter Nacht von hoch oben ge­ legenen Weiden abgestiegen sind. Auch unser Abstieg ist steil. Das Schmelzwasser des jungen Augustschnees sucht

sich seinen Weg ins Tal öfters über den steinigen Weg. Der Weg führt über den Anunbach, dann über die langgezogene Guggialp an der Südostflanke des Guggibärgs talwärts. Wir bleiben stets auf dem rechts verlaufenden Weg. Wir ignorieren den Wegweiser Richtung Fafleralp und gehen weiter geradeaus zum idyllischen Guggisee. Nun geht es hinab an den Hütten des Guggistafels vorbei gegen die Cholgruebe und über die Faflermatte gegen die Fafleralp. Ein kurzer Abstecher ins nahe gelegene Hotel Fafleralp verkürzt uns die Wartezeit auf das Postauto.

Standort Wanderwegweiser

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Grundsee Grundsee Anenhütte/Gletschertor Guggisee Guggisee Fafleralp Fafleralp Postauto

Richtzeit Wanderzeit 4¾ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Goppenstein, weiter mit dem Postauto bis Endhaltestelle Fafleralp. Zurück ab Fafleralp mit dem Postauto. Verpflegung unterwegs Parkplatzkiosk Fafleralp Anenhütte Hotel Fafleralp

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Der Lonza entlang durchs Lötschental nach Goppenstein Fafleralp – Kühmad – Eisten – Blatten – Wiler – Kippel – Ferden (Chastel) –  Goppenstein 13 km, 3¾ Std. (2¼ Std.)

Die halbstündige Postautofahrt von Goppenstein auf die Fafleralp führt über die kurz vor dem Zweiten Weltkrieg gebaute, später asphaltierte, verbreiterte und schliesslich durch Galerien wintersicher gemachte Strasse ins hinterste Lötschental. Noch im Jahr 1939 hatten sich Einheimische mit Hilfe der BLS vehement gegen die Zulassung von Autos im Tal gewehrt: Sie sahen Mensch und Vieh bedroht, befürchteten Verluste für das Transportgewerbe, wehrten sich gegen Lärm und Staub, machten auf die Lawinengefahr aufmerksam und hatten Angst, das Lötschental könnte seine Eigenart verlieren. Sie blieben erfolglos. Trotz der Strasse konnte das Lötschental seinen ursprünglichen Charakter bewahren. Die hinten beim Langgletscher entspringende Lonza wird uns den Weg zurück bis nach Goppenstein weisen. Vom 48

grossen Parkplatz bei der Alp Gletscherstafel wandern wir westwärts zur Fafleralp. Das gleichnamige Hotel beherbergt seit 1908 Gäste aus aller Welt. Wir folgen dem alten Pfad zwischen Steinmauern, kreuzen mehrmals die Strasse und er­ reichen nach einer halben Stunde die Wallfahrtskapelle Maria Heimsuchung im Dorf Kühmad. Allein der golden glänzende Hochaltar lohnt einen Besuch in der Kapelle, und auf den Votivbildern gibt es einiges zu entdecken. Weiter geht es über Geynloibina und Geryn zum Weiler Eisten, in dem im Lawinenwinter 1951 ein fast 500-jähriges Haus – damals das älteste im ganzen Tal – weggefegt wurde. Die sechsköpfige Familie fiel dem Lawinenniedergang vom 20. Januar zum Opfer. Die 1677 erbaute mit Schindeln gedeckte Kapelle überstand das Unglück schadlos. Die einst an diesem Pilger-

weg aufgestellten Holz­tafeln mit Abbildungen der fünfzehn Geheimnisse des Rosenkranzes können in der neuen Kirche in Blatten besichtigt werden. Auch nach dem Dorf wandern wir auf der rechten Seite der Lonza weiter. Wir erreichen den Weiler Ried mit dem Hotel

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung.

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 3¾ Std. Variante Fafleralp – Wiler: 2¼ Std.

Frühlingserwachen im hochalpinen Lötschental.

Nest- und Bietschhorn. Das älteste Gasthaus des Lötschentals wurde 1869 erbaut, viele Jahrzehnte vor der Fertigstellung des Eisenbahntunnels und der Strasse ins Tal. Unterhalb von Ried überqueren wir die Lonza und erreichen die Weestenmattu, die grösste Ebene des Tales. Wir bleiben unterhalb von Wiler, von wo die Luftseilbahn auf die Lauchernalp geht, auf der linken Flussseite und errei-

chen bald den Campingplatz unterhalb von Kippel. Das Dorf beherbergt das Lötschentaler Heimatmuseum. Unterhalb von Ferden wird die Lonza zu einem See gestaut, und das Wasser über einen Stollen auf Turbinen zur Stromproduktion nach Gampel im Rhonetal gelenkt. Im Wald wandern wir nun hinab durch die Lonzaschlucht nach Goppenstein.

Standort Wanderwegweiser

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Blatten Ried Wiler Wiler-Kippel-Goppenstein Kippel Ferden Goppenstein

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Goppenstein, weiter mit dem Postauto bis Endhaltestelle Fafleralp. Zurück ab Goppenstein mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Parkplatzkiosk Fafleralp Hotel Fafleralp Hotel Nest- und Bietschhorn, Blatten Restaurant Felsheim, Goppenstein

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Passwandern im Sommer zwischen zwei Wintersportgebieten Lauchernalp – Restipass – Leukerbad 22,4 km, 7½ Std. (5½ Std.)

Wenn wir im Sommer in Wiler aus dem Postauto steigen, sind wir froh, dass die Tschäggättä im Februar ganze Arbeit geleistet haben, um die bösen Geister und den Winter aus dem alpinen Hochtal zu vertreiben. Diese furchterregenden mit Pelzen umhüllten Gestalten in ihren fratzenhaften Arvenholzmasken prägen die Dorfbilder des Lötschentals jeweils während der Fasnachtstage. In nur drei Minuten bringt uns die Luftseilbahn von Wiler auf die Lauchernalp. Wir starten bei der Bergstation westwärts auf dem Lötschentaler Höhenweg zum Stafel, wandern auf und ab über die Hockenalp und die Kummenalp bis zur Restialp (vgl. Route 17). Hier gönnen wir uns vor dem langen Aufstieg zum Restipass an der Imbissecke eine ausgiebige Stärkung. Dann steigen wir über Weiden hoch, kreuzen immer wieder wilde Bäche, die den 50

Restigrat und das Schwarzhorn entwässern, um unten in der Sohle in den Dornbach zu münden. Vor dem Pass führt der Weg über Geröll. Der Blick zurück ins Lötschental bis zu dessen Abschluss – der Lötschen­ lücke und dem Langgletscher – lohnt sich. Auf dem 2626 Meter hohen Res­tipass, dem Sattel zwischen Restirothorn und Loicherspitza, eröffnet sich nun auch der Blick ins Rhonetal, und im Südwesten erkennen wir bei klarer Sicht das Dach Europas: den Mont Blanc, mit seinen 4810 Metern der höchste Berg auf dem Kontinent. Wir wandern – immer den weissen Berg vor Augen – talwärts über Dorbeggen zum Wysse See am Fusse des Torrenthorns. Es geht nun wieder leicht bergan, und wir erreichen bald die Schnydi, den südlichen Grat des Schafsbergs. Danach geht es weiter bis zur Rinderhütte. Wegen der guten Erschliessung

hat das Passwandern hier seine Einsamkeit verloren. Wer sich die zittrigen Knie beim steilen Abstieg nach Leukerbad ersparen will, mietet bei der Rinderhütte ein Geländetrottinett und nimmt den Weg gelenkeschonend unter die Räder; oder er lässt sich mit der Luftseilbahn hinabgondeln, möglicherweise

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Schwierigkeitsgrad Anspruchsvolle Bergwanderung.

Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 7½ Std. Variante mit der Seilbahn Rinderhütte: 5½ Std.

Rindvieh und Esel in der wunderbaren Walliser Bergwelt.

zu den warmen Wassern eines Thermalbads in Leukerbad – oder etwas nobler ausgedrückt: à Loèche-les-Bains. Der Kurort soll schon von den Römern geschätzt worden sein. Das Thermalwasser der seit alters her bekannten Gipsquellen verspricht heilende Wirkung bei Rheuma, Gicht und Lähmungen.

Wer unten in diesem wunderbar gelegenen Kessel angekommen ist, kann sich vorstellen, dass verschiedentlich Lawinen das Dorf fast vollständig zerstört hatten (etwa 1518 und 1719 mit jeweils vielen Todesopfern), bevor oberhalb des Dorfes ein wirksamer Lawinenschutz aufgebaut wurde.

Standort Wanderwegweiser

Zum nächsten Zwischenziel

Kummenalp Restialp Restipass Rinderhütte Leukerbad

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Goppenstein, weiter mit dem Postauto bis Wiler (Lötschen), Seilbahn. Zurück ab Leukerbad mit dem Bus. Verpflegung unterwegs Bergwirtschaft Kummenalp Imbissecke Restialp Restaurant Bergstation Rinderhütte

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Unterwegs auf dem Südrampenklassiker

Südrampe

Bahnwanderweg

Südrampe

Bahnwanderweg

Lötschberger Südrampe: Hohtenn – Ausserberg –  Eggerberg – Lalden 18,5 km, 5½ Std. (3 Std.)

Die Lötschberger Südrampe ist der Klassiker unter den schönen Höhenwanderungen. Hier gibt es eine einzigartige Flora in einem Mix aus alpinem und mediterranem Klima, spektakuläre eisenbahntechnische Bauten des frühen 20. Jahrhunderts und immer wieder schöne Aussichten auf das Rhonetal oder Einblicke in tiefe Schluchten. Un-

sere Route ist durchwegs gut mit der Bezeichnung Lötschberger Südrampe ausgeschildert. Sie beginnt beim Bahnhof Hohtenn und führt mehr oder weniger immer entlang der Bahnlinie bis nach Lalden. Bereits früh im Jahr ist der Weg durch die Dörfer an den sonnigen Halden am Lötschberg wegen der Südhanglage schneefrei.

Die Suonen bieten an heissen Tagen eine willkommene Abkühlung. 52

Problemlos können nur einzelne Etappen begangen werden: Ab Hohtenn liegen die Bahnhöfe Ausserberg, Eggerberg und Lalden am Weg. Die Route kann auch problemlos in zwei Etappen aufgeteilt werden. Die erste führt in 3 Stunden von Hohtenn nach Ausserberg, wo es verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten gibt. Am

Auch beim Luogelkin-Viadukt werden spannende Hintergrundinfos zur Bergstrecke vermittelt.

zweiten Tag erreicht man den Bahnhof in Lalden bequem in 2½ Stunden. Wir befinden uns hier in der regenärmsten Gegend der Schweiz. Wegen der Trockenheit haben die Walliser bereits im Mittelalter spektakuläre Wasserleitungen (Suonen) zur Bewässerung ihrer Kulturen gebaut. Ausgehöhlte Baumstämme leiten das Wasser vom Gletscher her. Mit ihnen werden die Höhenunterschiede ausgeglichen und Felsen umgangen. Die Wasserzufuhr haben die alten Walliser über ein kompliziertes System von Rechten und Pflichten geregelt. Entlang der noch heute bestehenden Suonen verläuft ein schmaler Weg, der früher dem Wasserwächter diente, wenn er das empfindli-

che Leitungssystem kontrollierte und wenn nötig reparierte. Unsere Wanderung führt uns immer wieder auf Pfaden an solchen wasserführenden Suonen entlang. Von Hohtenn gehen wir vorerst fünf Minuten auf einem Teersträsschen bergab. Dann führt der Weg kurz steil hinauf zum Bahngeleise. Der aus dem Felsen herausgehauene Weg führt die Geleise entlang und öffnet uns den Blick auf die kühne Linienführung der Bahn und deren kunstvolle Bauten. Eine Variante zweigt vor dem Brägji nach rechts ab und führt über eine Hängebrücke. Nach dem Brägji wandern wir weiter über den sonnigen Hang, durch den Eichwald und steigen bei der Rarnerchumma

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Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Höhenwanderung. Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 5½ Std. Variante Hohtenn – Ausserberg: 3 Std. Variante vor dem Brägji: über die Hängebrücke. Variante Abkürzung Ausserberg: kleine Zeitersparnis. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Hohtenn. Zurück ab Lalden mit dem Zug.

Verpflegung unterwegs Chrüterbeizli Rarnerchumma, Rarnerkumme; Hotel-Restaurant Sonnenhalde, Ausserberg; Wander­ hotel Bahnhof, Ausserberg; Biohof Fischerbiel, Fischerbiel, Tel. 027 946 52 09 (nur auf Voranmeldung); Hotel-Restaurant Bergsonne, Eggerberg.

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21 wieder auf Geleisehöhe auf. Beim Wegweiser führt der Weg um den Berg herum. Der Höhenkurve folgend wandern wir durch Tunnel bis zur imposanten Eisenbahnbrücke über den Bietschbach. Über Treppen erreicht man hier den «Fussgängerweg», der über die Brücke führt. Auf der Gegenseite sind deutlich die in den Fels gehauenen Suonenwege zu sehen. Ihretwegen nehmen einige einen kurzen Umweg in Kauf. Dann folgen wir dem Suonenweg durch den Hasilwald zum Riedgarten. An diesem Aussichtspunkt machen wir es uns auf dem schönen Picknickplatz gemütlich. Nach dem Picknick umrunden wir die St.Germanerflüe, erklimmen auf anstrengenden, felsigen Wegen eine Kuppe und erreichen den Dorfrand von Ausserberg. Wir gehen durch den alten Dorfkern, wo wir eine Abkürzung nach Eggerberg nehmen können. Wir aber nehmen den sehr schönen Streckenabschnitt ent-

Teilweise verläuft der Weg auf dem alten Bahnbautrassee von 1907.

lang einer Suone. An der Strecke liegt ein Heilkräutergarten und ein Grillplatz. Auf dem Biohof Fischerbiel stärken wir uns mit regionalen Spezialitäten aus dem Selbstbedienungsschrank. Nur auf Voran-

meldung wird die Hofbeiz für einen «Zabund» oder einen Aperitif geöffnet. Der Höhenweg Richtung Eggerberg folgt dem Bachblütenlehrpfad, macht zwei Spitzkehren hinab auf die Höhe des Bahn-

trassees und führt durch Tunnel und Brücken über den Baltschiederbach. Im schattigen Wald geht es ebenen Wegs weiter. Wir bleiben auf der Fahrstrasse und gehen bis zum Bahnhof Eggerberg, von wo ein

Wiesenpfad wieder zum Weg hinauf führt. Sobald wir den Dorfrand erreicht haben, beginnt wieder ein schöner Wanderweg. Unter uns im Tal liegt Visp. Nach dem Weiler Zum Stadel mit seinen kleinen Rebber-

gen steigen wir auf Felstreppen kurz steil zur Bahnlinie hinab und folgen den Geleisen bis zum Bahnhof Lalden.

Standort Wanderwegweiser

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Ausserberg Ausserberg Ausserberg Eggerberg Eggerberg Lalden

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Keltischer und römischer Kultur auf der Spur Ausserberg – St. German – Raron 4,5  km, 1¼ Std.

Dieser Weg zwischen Ausserberg und Raron wurde bereits von Kelten und Römern begangen. Die Verbindung hat kulturhistorische Bedeutung. In früheren Jahrhunderten, als die Talebene noch nicht entwässert und der Rotten noch nicht eingedämmt war, bestand nur dieser eine Weg durch das Rhonetal. Da der Weg bis heute als Naturweg erhalten geblieben ist, gilt er auch als äusserst beliebter Wanderweg, der das ganze Jahr begehbar ist. Er zählt zum Hauptwanderwegnetz der Schweiz und führt durch eine sehr vielfältige Natur-, Kulturund Sakrallandschaft. Die sehr einfache Wanderung eignet sich auch als Familienausflug. Nach dem Bahnhof Ausserberg führt der Weg nach Westen, geht durch die Unterführung unter der Eisenbahn durch, zweigt dann nach rechts ab und führt ein paar Schritte steil entlang einer Suone. Nur 56

die ersten paar hundert Meter des Strässchens sind geteert. Zahlreiche Pflanzen am Wegrand sind mit Schildern bezeichnet. Der Weg geht kontinuierlich bergab. Bald passieren wir einen Rebberg, dessen Trauben an sonnigen Halden reifen. Beim Chalcho­fu steht ein grosser Picknicktisch. Längst wird hier kein Kalk mehr gebrannt; früher wurde er in den Dörfern als Baumaterial verwendet. Uns liegt die Talebene des Rhonetals – die Rottenebene – zu Füssen. Die Stallscheunen unterhalb des Chalchofu stammen aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Gleich am Wegrand liegt ein 20 000 Liter fassendes Viehtränkebecken, das Gilli. Es wurde von den Bergbauern im Gemeinschaftswerk errichtet, damit das Vieh auch im Winter getränkt werden konnte. Wir wandern weiter durch einen Rebberg. Auf Tafeln werden wir über die dreizehn im Wallis

wachsenden Rebsorten aufgeklärt. Eine winzige Marienkappelle wacht über den Weinberg. Nach einer scharfen Rechtskurve erblicken wir ein Stück der alten rekonstruierten Suone; linkerhand wurde der «Chänil» aus Lärchenholz wieder eingesetzt. Dann überqueren wir den rauschenden Bietschbach und erreichen das Winzerdorf Sankt German, das während dem Bau des NEAT-Basistunnels im Jahr 2001 in die Schlagzeilen geraten ist. Wegen des Tunnelbaus gab es eine Absenkung des Dorfes. Nach der Sanierung durch die BLS-Alptransit erstrahlt das Dorf heute wieder in neuem Glanz. Die Kirche aus dem 12. Jahrhundert ist sehenswert wegen

Schwierigkeitsgrad Einfache Wanderung.

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Bewässerungssysteme vor dem Burghügel in Raron.

ihren alten Fresken und der Grotte unter dem Chor. Ausserhalb des Dorfes hat der Weg durch die Rebberge wieder einen natür­ lichen Untergrund. Nach der St.-Anna-Kappelle führt die Wanderung nördlich am Hügel Heidnischbiel vorbei, einem vorchristlichen Siedlungsort, wo die ältesten Pflugspuren der Schweiz (3900 v. Chr.) gefunden worden sind. Ein

Abstecher auf den Hügel ist zu empfehlen. Es ist der trockenste Flecken der Schweiz. Selbst der Schutzwald der BLS muss an der Südrampe durch ein ausgeklügeltes Bewässerungssystem mit siebzig Kilometer Rohr­leitungen vor dem Austrocknen geschützt werden. Vor dem Burghügel unterqueren wir eine gestelzte Wasserfuhre aus dem Jahre 1705.

Ein kurzer Abstecher auf den Burghügel lohnt wegen der Kirche, dem Grab des Dichters Rainer Maria Rilke an deren Südseite sowie dem kleinen Museum. Dann geht es steil hinab ins alte Raron, das noch den Hauch mächtiger Adelsgeschlechter auszuströmen scheint. Auf dem Dorfplatz kommen wir am Maxenhaus mit seinen Kolonnaden (Bogen) vorbei, 1547/48 vom Landvogt von Evian erbaut, das den ältesten Postbriefkasten der Schweiz haben soll. Vom Dorfplatz gehen wir auf der schnurgeraden Bahnhofstrasse und über den Rotten zum Bahnhof Raron.

Standort Wanderwegweiser

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St.German St.German Raron Raron Bahnhof

Richtzeit Wanderzeit 1¼ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Ausserberg. Zurück ab Raron mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Wanderhotel Bahnhof, Ausserberg Restaurant Lauber, St. German Restaurant Germania, St. German Verschiedene Restaurants an der Bahnhofstrasse in Raron

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Die Suonenwanderung durchs Baltschiedertal und ins Safrandorf Ausserberg – Niwärch – Gorperi – Mund 14,5  km, 5¼ Std. (4½ Std.)

Das Wallis gehört zu den trockensten Gebieten der Schweiz. Die alten Walliser verstanden es ausgezeichnet, ausgeklügelte Bewässerungssysteme zu bauen. Dank ihrer Entdeckung durch den Tourismus gibt es heute im Wallis noch rund 3000 dieser Suonen mit einer Gesamtlänge von 2000 Kilometern. Be-

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Schwierigkeitsgrad Technisch anspruchsvolle Bergwanderung. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich. Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 5¼ Std. Variante bis Eggerberg: 4½ Std.

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Ausserberg. Zurück ab Mund, Dorf mit dem Postauto. Verpflegung unterwegs Restaurants gibt es nur am Ausgangsort in Ausserberg und am Ziel in Mund.

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vor Rohre und Stollen die historischen Suonen vielerorts ablösten, dürfte die Gesamtlänge des historischen Bewässerungssystems zu seiner Blütezeit 20 000 Kilometer betragen haben, was dem halben Erdumfang am Äquator entspricht! Beim Bahnhof Ausserberg folgen wir dem Wanderwegweiser Richtung Stolleneingang zu den historischen Wasserleitungen Niwärch-Gorperi Suon. Nach etwas mehr als einem stündigen Aufstieg erreichen wir die historische Wasserleitung bei Choruclerri. Wer mit einer guten Lampe ausgerüstet ist, geht beim Wegweiserstandort 3 nach links und nimmt den abenteuerlichen Weg durch den etwa 1,5 Kilometer langen Stollen. Für das Alter der NiwärchSuone gibt es keine verlässliche historische Quelle. Der Ursprung vieler Suonen wird im 12. bis 15. Jahrhundert vermutet. Unsere Route führt der histori-

schen Niwärch entlang ins Baltschiedertal. Der Weg ist schmal und extrem ausgesetzt. Die Suone schlängelt sich oft in atemberaubender Höhe an senkrecht abfallenden Felsen vorbei der Talflanke entlang. Gedenktafeln am Wegrand erinnern an die Opfer, die bei der gefährlichen Arbeit an der Suone ihr Leben liessen. Heute fliesst der Löwenanteil des Wassers aus dem Baltschiedertal durch den Stollen, dennoch lässt man – zu touristischen Zwecken

– noch etwas Wasser durch die alte Suone rinnen. Wir wandern nicht bis zu den Häusern in Ze Steinu, sondern biegen beim Punkt 1279 scharf rechts ab in den Weg, der der Undra Suon folgt. Wir überqueren den Baltschiederbach und folgen nun auf der anderen Talseite der Gorperi Suon, die mit Ausnahme einer einzigen Stelle etwas weniger ausgesetzt ist als die Niwärch. Die besonders exponierte Stelle umgehen wir un­ gefährlich durch einen kurzen Stollen. Eggen und Eggerberg lassen wir rechts unter uns liegen und folgen dem Weg immer der Suone entlang gegen Burg bis nach Hohwang. Hier folgen wir dem Wegweiser nach Mund. Der Weg durch den Schliechtuwald steigt bis zum Weiler Oberi Brich an und

Atemberaubende Ausblicke an senkrechten Felswänden.

schmiegt sich dann bis zu unserem Ziel in Mund an die Talflanke. Seit dem 14. Jahrhundert wird in Mund – als einzigem Ort in der Schweiz – das kostbare Gewürz Safran angebaut. Die Safranfäden sind die Blütenstempel der Safrankrokusblüte.

Um aus den Stempeln der Safranblüten ein Kilogramm Safran zu gewinnen, müssen die Blüten von 150 000 Krokussen von Hand gepflückt werden. In Rekordjahren werden in Mund gerade einmal 4 Kilogramm Safran geerntet.

Standort Wanderwegweiser

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Baltschiedertal Historische Wasserleitung: Niwärch Historische Wasserleitung: Niwärch Eggen/Gorperi Suon Mund Ferden/Mund

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In Ferdinand Hodlers Gemälden wandern und baden

Schwierigkeitsgrad Leichte Wanderung. Wegen der Länge konditionell anspruchsvoll.

Wimmis – Spiez – Spiezberg – Strandweg – Leissigen – Därligen 22,7  km, 5½ Std.

Richtzeit Wanderzeit 5½ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Wimmis. Zurück ab Därligen mit Zug oder Schiff.

Anfahrt auf die Spiezerbucht.

Die Hauptattraktion im Dorf Wimmis am Fuss des Niesens ist sein Schloss, dort wo bereits die Römer einen Wachturm aufgestellt hatten. Zur Römerzeit wurden die paar Häuser «Vindemias» genannt, was «bei den Weinbergen» bedeutet. Durch die Bahnhof-, Unterdorf- und schliesslich die Chrümigstrasse gehen wir durchs Dorf, gelangen zum Schulhaus und verlassen Wimmis. Entlang der Autostrasse erreichen wir

Eifeld, überqueren die Kander, gelangen dann auf die Betonstrasse zum Betonwerk. Am Waldrand zweigt der Wanderweg von der Strasse ab und steigt durch den Spiezwilerwald leicht an. Hoch über dem Spiezmoos erreichen wir Spiezwiler und wandern hinab nach Spiez. An der reformierten Kirche vorbei und über den Friedhof erreichen wir die Rebberge am Fuss des Spiezbergs. Hier sind wir auf

der Fährte des Weinlehrpfades. Seit über tausend Jahren gedeihen in Spiez Reben. Wir gehen hinab in die Spiezerbucht zum Schloss, der touristischen Hauptattraktion mit Repräsentationsräumen aus dem 13. bis 18. Jahrhundert. Zu sehen ist der Wandel von einer mittelalterlichen Burg zu einem patrizischen Wohnsitz, in welchem die adeligen Familien von Strättligen, von Bubenberg und von Erlach gewohnt haben.

Auch der ausgedehnte Schlosspark und die über tausenjährige frühromanische Schlosskirche sind sehenswürdig. Das Hotel Belvédère in Spiez war während der Fussballweltmeisterschaft 1954 Quartier der deutschen Nationalmannschaft. Der dort unter den Spielern entstandene «Geist von Spiez» soll massgeblich zum «Wunder von Bern» beigetragen haben, dem Gewinn der Weltmeisterschaft. Von der Schiffländte folgen wir dem Strandweg nach Faulensee. Diese Landschaft soll den Kunstmaler Ferdinand

Hodler am Ende des 19. Jahrhunderts derart gefesselt haben, dass er schier Essen und Trinken vergass. In seinen wunderbaren Gemälden hat er zwischen 1870 und 1904 die Pracht der Thunerseeregion festgehalten. Im Thunersee bieten sich immer wieder gute Badegelegenheiten. In Faulensee wurde beim Bau der Kirche in den frühen 1960er Jahren die Fundamente einer frühmittelalterlichen Burg entdeckt. Wir folgen weiter dem Ufer und ignorieren die Wan-

Verpflegung unterwegs Verschiedene Restaurants innerhalb der Orte Wimmis, Spiezwiler, Spiez, Faulensee, beim Strandbad in Krattigen, in Leissigen und Därligen.

derwegweiser, welche nach rechts in die Höhe weisen. Beim Strandbad Krattigen kehren wir im Ristorante Lido da Elio ein. Bald nach der Gipsfabrik geht der Weg vom Ufer weg in die Höhe nach Leissigen. Durch das Buchholz und über Weiden wandern wir schliesslich hinab nach Därligen, wo das Kursschiff bereits wartet.

Standort Wanderwegweiser

Zum nächsten Zwischenziel

Eifeld Spiezwiler Räumli-Spiez Spiezberg Faulensee (Strandweg) Leissigen Därligen

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Begegnungen mit Simmentaler Zimmermannskunst Simmentaler Hausweg (Talweg): Wimmis – Weissenburg 16,5 km, 4¾ Std.

Mehrmals überqueren wir die Simme.

Bereits in Wimmis folgen wir den braunen Wegweisern mit dem Simmentaler Bauernhaus, die den Simmentaler Hausweg signalisieren. Wir verlassen die Bahnhofstrasse nach links über die Unterdorfstrasse. Wer aufmerksam die Häuser betrachtet, entdeckt bald hier

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Schwierigkeitsgrad Leichte Wanderung. Wegen der Länge konditionell anspruchsvoll.

und da kleine braune nummerierte Schilder mit den wichtigsten Informationen zu den Häusern. So auch am stattlichen Blockbau rechterhand, dem Haus Ast. Beim 1759 erbauten Haus Sury biegen wir nach rechts in die Schreinergasse, überqueren die Hauptstrasse, folgen der Gurzelenstrasse, bis wir schliesslich in die Schwarze Gasse einbiegen, wo auf der rechten Seite zwei sehenswerte Häuser stehen: ein

kräftig gegliederter Blockbau von 1762 mit geometrischer Schnitzornamentik sowie ein um 1500 erbautes Haus mit sogenanntem «Heidenkreuz»; das sind Firstpfosten mit seitlichen Verstrebungen. Wir gehen die Amthausgasse hoch, sehen links die Mühle von 1702. Wir erreichen das Oberdorf mit weiteren schönen Holzhäusergruppen unterhalb des Schlosses. Die von Herren und Freiherren ab etwa 1100 bewohnte

damalige Burg wurde Mitte des 15. Jahrhunderts von Bern gekauft und diente einem bernischen Landvogt, später – und bis Ende 2009 – dem Regierungsstatthalter als Sitz. Die heutige Form erhielt das Schloss nach grösseren Umbauten in den Jahren 1613 und 1696. Südwestlich der Burgfluh kommen wir über die Burgmatte und Spissi in den Zünigwald und bald zum Bergrestaurant Chessel. Nach einer kleinen Stärkung gehen wir weiter in die Sälbeze, wo ein eindrückliches Beispiel simmentalischer Zim-

mermannskunst und Hausmalerei aus dem Jahr 1738 steht. Im Hasli lesen wir an einer Flugfirst die Jahreszahl 1516, die älteste Datierung im Berner Oberland. Übers Feld erreichen wir Oey, gehen durchs Dorf, erreichen bald Wiler mit seinem schönen Ründihaus von 1792. Nach der Stägweid überqueren wir die Simme und erreichen Erlenbach. In Ringoldingen passieren wir das Heidenhaus. Wir wandern weiter zum Därstetten-Wiler, einer Häusergruppe aus dem 17. Jahrhundert mit kunstvollen Verzierungen.

Wir wechseln erneut die Flussseite und gelangen etwas oberhalb der Kirche Därstetten schliesslich nach Moos zum Knuttihaus aus dem Jahre 1756 und endlich an unser Ziel in Weissenburg. Beim Bahnhof erlaben wir uns am Thermalwasser-Brunnen, der einzigen Calciumthermalquelle der Schweiz, die dem einst weltberühmten Kurhaus, das 1974 niederbrannte, als Quelle für das Kurbad diente.

Standort Wanderwegweiser Zum nächsten Zwischenziel Simmentaler Hausweg/ Oey Diemtigen Hauswege/Hasli-Oey Station Erlenbach Simmentaler Hausweg/ Ringoldingen Simmentaler Hausweg Simmentaler Hausweg/ Weissenburg Simmentaler Hausweg/ Weissenburg Station

Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 4¾ Std. Verschiedene kürzere Varianten siehe Streckenprofil. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Wimmis. Zurück ab Weissenburg mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Bergrestaurant Chessel Weitere Informationen www.loetschberger.ch/flyersimmentaler-hausweg

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Auf den Spuren des Alpenbocks im Diemtigtal Oey – Burgholz – Oey 8 km, 2 Std. (1 Std.)

Wir steigen im einzigen Bahnhof des Diemtigtals in OeyDiemtigen aus dem Lötschberger. Auf den Spuren des wohl schönsten Käfers Europas, der den klangvollen lateinischen Namen Rosalia alpina trägt, beginnt unser Themenweg über den Alpenbock gleich beim Bahnhof im Tourismusbüro. Dort sehen wir uns einen zehnminütigen vom WWF produzierten Film über den einzigartigen gefährdeten blau-schwarzen Käfer an. Weil etliche Kinder dann an den lehrreichen Informationstafeln am Wegrand doch lieber vorbeigehen, gibt der Film einen schönen Einblick in die Welt des Alpenbocks, seine Lebensweise und seinen Lebensraum, zeigt die Bedrohung auf, und schliesslich werden Massnahmen vorgestellt, welche die bedrohte Art des Alpenbocks schützen. Der Themenweg ist überall gut ausgeschildert und durch die geringe Höhendifferenz auch ein64

fach zu begehen. Überall dort, wo wir den Alpenbock antreffen könnten, werden wir mit einem etwa handgrossen metallenen Alpenbock auf den potenziellen Lebensraum des Käfers aufmerksam gemacht. Der Alpenbock siedelt sich bevorzugt in totem Buchenholz an, das der Sonne ausgesetzt ist. Deshalb ist sein Lebensraum auf lichte Buchenholzmischwälder begrenzt. Bis vor wenigen Jahren glaubte man, der Alpenbock sei in den Schweizer Alpen seit den 1950er Jahren ausgestorben. Die Wälder wurden so stark genutzt, dass kein Totholz liegenblieb. Seine Vorliebe, die Eier in totes besonntes Buchenholz zu legen, wo die Larven vier Jahre bleiben, ist auch die grösste Bedrohung für den Käfer. Die Weibchen legen ihre Eier nämlich auch in Brennholzstapel am Wegrand. Manche Larve verbrennt dann irgendwo in einem Cheminéefeuer.

Nachdem wir noch kurz der Bahn in Richtung Zweisimmen gefolgt sind, überqueren wir den Bahnübergang, drehen dann gegen links in Richtung Osten und gehen einen steinigen Karrweg hoch auf das asphaltierte Strässchen. Den Niesen aus ungewohnter Perspektive vor Augen wandern wir eine Viertelstunde auf dem Strässchen. Endlich wird der Untergrund nach den Häusern in Windbüelen natürlich. Am Waldrand treffen wir immer wieder auf Ameisenhaufen und auf der Eyallmi in der Waldlichtung sogar auf ein äsendes Reh. Nahe der Ruine Kronegg ist im lichten Buchenmischwald eine schöne Brätli­ stelle mit

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Schwierigkeitsgrad Leichte Themenwanderung. Geeignet für Familien, aber nicht mit Kinderwagen. Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 2 Std. Variante Oey-Diemtigen – Burgholz 1 Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach OeyDiemtigen. Zurück ab Oey-Diemtigen mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Restaurant Bahnhof, Oey Restaurant Sternen, Oey

Am Wegrand könnte man so manchen Alpenbock entdecken.

überdeckten Tischen und einem attraktiven Spielplatz eingerichtet. Der Wegabschnitt nach der Mittagspause ist wunderschön. Im lichten Wald überqueren wir rauschende Bächlein und traversieren eine Weide bis zur Burgmatte. Dort kontrastieren ein paar eingezäunte und mit Stacheldraht gesicherte Magazinbauten der Nitrochemie AG Wimmis die schöne Landschaft. Mit rund 200 Arbeitsplätzen ist diese Schiesspulver-

Fabrikantin die grösste Arbeitgeberin der näheren Region. Sie ist Ende der 1990-Jahre aus der 1917 entstandenen Eidgenössischen Pulverfabrik Wimmis hervorgegangen. Von hier aus ist auch eine Zusatzschlaufe rund um die Burgfluh, in der sich eine erst 1999 stillgelegte Artilleriefestung aus dem Zweiten Weltkrieg befindet, markiert. Die drei markanten Betonsilos der Mühle Burgholz vor Augen, wandern wir das asphal-

tierte Strässchen bergab. Wer müde ist, kann die Wanderung bei der Haltestelle Burgholz bereits beenden. Der Alpenbockweg führt uns aber weiter entlang dem Geleise vorerst Richtung Wimmis. Nach dem Bahnübergang geht es hinunter an die Simme, wo wir schliesslich auf dem Damm zurück zum Bahnhof Oey-Diemtigen wandern. Wer einen Alpenbock beobachten will, braucht Geduld, Aufmerksamkeit und Glück. Letz­ teres fehlte uns auf dieser Wanderung, doch haben wir viel Verständnis für eine wunderbare und einzigartige bedrohte Art gewinnen können.

Standort Wanderwegweiser Der Alpenbockweg ist gut mit weiss-grünen Wegweisern von Diemtigtal Tourismus ausgeschildert.

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Durchs Diemtigtal – tausend Bewohner pro König

in die Simme gehindert, weit zurückgestaut und be­schädigte im Dorf Oey knapp 200 Gebäude, riss Strassenabschnitte weg und zerstörte den Bahnhof OeyDiemtigen sowie die Geleise der BLS vollständig. Bei der neu gebauten Perronanlage haben wir unser Ziel erreicht.

Grimmialp – Horboden – Oey 15  km, 4 Std.

Attraktiver Start der Wanderung auf der Grimmialp.

Der Tourismus ist wie vielerorts durch die Bäderkultur ins Diemtigtal gelangt. Weit herum rühmte man bereits im 18. Jahrhundert das eisenhaltige Gipswasser des Grimmibrunnens. Der hohen Lage wegen wurde die Quelle erst spät gefasst und im 1899 eröffneten Kurhaus nutzbar gemacht. Verschiedene Umstände haben dazu geführt, dass die Bäderkultur nicht bis heute erhalten blieb. Unsere Wanderung führt uns durch das grösste Seitental des Simmentals. Mit 130 Quadratkilometern, mit seinen acht Bäuerten, den selbständigen Unterabteilungen, ist es die fünftgrösste Gemeinde im Kanton Bern. Der Talwanderweg wurde etappenweise zwischen 1975 und 1989 gebaut. Verheerende Hochwasser im Mai 1999 und vor allem im August 2005 haben auf etlichen Abschnitten den Bau neuer Wegstücke und Brücken not66

wendig gemacht. Die Wanderung beginnt an der Endstation des Postautos beim Hotel Spillgerten auf der Grimmialp. Wir folgen dem Wanderwegweiser Oey (Talweg), wandern vorerst südwestlich ein paar Schritte in die Senggi, gehen vor dem Haus nach rechts und überqueren den Senggibach, an dessen linkem Ufer wir talauswärts gehen. Im Geissbode in Schwenden fliesst er in den Fildrich, der hier etwas streng kanalisiert ist. In der Obermatte liegt der Friedhof am Hang in der Morgensonne. Im Seebode wechseln wir auf die andere Bachseite. Das Rauschen des Baches in den Ohren wandern wir durch den Wald Richtung Anger. Am Fluss bieten sich viele schöne Plätze zur Rast. Ein riesiger überdeckter und mit Sitzbänken und Tischen bestückter Rastplatz steht beim Viehschauplatz in Anger zur Verfügung.

Wir gehen auf die andere Strassenseite und wandern weiter Bach und Waldrand entlang über Narebach nach Zwischenflüh. Vor dem Riedli kommen wir an der Wasserfassung des Fildrichs vorbei; durch

Schwierigkeitsgrad Leichte Talwanderung.

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Richtzeit Wanderzeit 4 Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach OeyDiemtigen, weiter mit dem Postauto bis Endhaltestelle Grimmialp, Hotel Spillgerten. Zurück ab Oey-Diemtigen mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Hotel Spillgerten, Grimmialp Restaurant Circus-Schenke Restaurant Riedli Restaurant Horboden Restaurant Hirschen, Oey Restaurant Bahnhof, Oey Restaurant Sternen, Oey

einen Stollen wird das Wasser in den Aegelsee auf dem Diemtigbergli geleitet. Im Riedli, beim Parkplatz der Talstation der Wiriehornbahn, einer modernen Sechser-Sesselbahn gibt es samstags und sonntags am Nachmittag im Burelädeli einheimische Produkte – Lebensmittel oder Souvenirs – zu kaufen. An der Säge vorbei kommen wir in die Wampfle. Dort kreuzen wir die Strasse, überqueren den Fildrich und wandern in der Chollere gegen die Chollerebrügg. Der Abstieg im Wald führt uns über eine neue schindelbedeckte Holzbrücke über den Chirel nach Horboden. Hier wohnt der Schwingerkönig aus dem Jahr 2010, Wenger Kilian, der auf den Tag genau fünf Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser den Königstitel am Eidgenössischen erringen konnte. Bereits 1972 hatte das Tal seinen Schwingerkönig Roschi hervorgebracht; bei 2140 Einwohnern

ist das eine beachtliche Königsquote. Der früher dichte Wald hat nach dem Hochwasser einer jungen Vegetation Platz gemacht. Vor dem Grund prangt hoch oben auf dem Felsen eine Schweizer Fahne. Als Variante bietet sich hier ein Abstecher über das Dorf Diemtigen, das 1986 den Wakkerpreis des Schweizer Heimatschutzes erhielt. Wir gehen weiter gegen Oey. Der Chirel wurde am 22. August 2005 durch sein Geschiebe am Abfluss

Standort Wanderwegweiser

Zum nächsten Zwischenziel

Oey (Talweg) Anger Zwischenflüh Wampflen Riedli Horboden Grund Oey Bahnhof

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Aus dem Diemtigtal zum Seebergsee und nach Zweisimmen

Strasse erreichen wir die Oberriedallmi. Das Stützli vor Oberried hat einen allzu niedlichen Namen und geht zum Schluss dieser Wanderung gewaltig in die Knie. Vom Weiler Oberried wandern wir hinab zur Simme, über die Holzbrücke zum Flugplatz, wo wir das Ende der Piste kreuzen. Den Bahnhof Zweisimmen erreichen wir dann von der Rückseite.

Grimmialp – Seebergsee – Gubi – Zweisimmen 15  km, 6 Std.

Der Seebergsee: Picknick und Bad drängen sich hier auf.

Die Fahrt mit dem Postauto entlang des Chirelbaches lässt erahnen, mit welcher Gewalt das Hochwasser von 2005 Geschiebe in den Talgrund befördert hatte, das den Einfluss in die Simme verstopfte. Das Tal beherbergt zwei Schwingerkönige und kandidiert beim Bund für das Naturparklabel. Kurz vor der Grimmialp steigen wir bei der zweitletzten Post­ autohaltestelle in Schwenden namens Fildrichbrügg aus. Westwärts gehts über die Brücke auf dem Asphaltsträsschen zum Buechi, wo der Wanderweg geradeaus zwischen Haus und Schuppen durchgeht und die harte Unterlage hinter sich lässt. Im Chregwald kommen wir auf ein Natursträsschen. In einer langen S-Kurve gewinnen wir weiter an Höhe. Vom Grabe her hören wir das Gebimmel der Kuhglocken. Wo der Alpweg oberhalb einer Hütte abzweigt, geht der Wanderweg 68

steil geradeaus im Zickzackkurs über das Weeri. Anfänglich geht es über Wiesen, durch Gebüsch und lichten Wald. Totholz bietet vielen Tieren Unterschlupf. Die Aussicht auf die Grimmialp und die das Diemtigtal abschliessenden Berge ist grandios: Seehore, Spillgerte, Albristhorn, Gsür, Drümännler, Männliflue oder Wiriehorn. Im Gänsemarsch trippeln wir den schmalen Weg hoch. Zuoberst im Wald wird der Weg etwas sumpfig. So auch auf der Alp Vordermenigen, deren Weiden wir nach knapp zwei Stunden Aufstieg erreichen. Jetzt geht es westwärts über den breiten Rücken zum Stand, wo wir den vorläufig höchsten Punkt erreichen, bevor wir gegen den Seeberg absteigen. Zum Ende des Alpsommers haben die Sennen den Kuhdung feinsäuberlich eingesammelt und zu grossen Haufen aufgetürmt, damit, wie zu erfahren

ist, weniger Unkraut und mehr Gras wächst. Waren wir bis anhin beim Aufstieg fast alleine unterwegs, wird der Weg vom Restaurant Seeberg bis zum See stark von Wanderern frequentiert. Viele von ihnen sind mit dem Auto bis nahe ans Restaurant gefahren. Vom Restaurant erreichen wir den schönen Seebergsee – etwas versteckt in einer Mulde

Schwierigkeitsgrad Schwierige Bergwanderung.

und von Geisshörnli und Muntiggalm flankiert – in einer Viertelstunde. Der See steht unter Naturschutz, es darf aber gebadet werden. Es ist ein perfekter Platz für die Mittagsrast. Weiter oben auf dem Stierenberg begegnen uns auf der Weide sich suhlende Hausschweine. Auf dem Gubi erreichen wir nun endgültig den höchsten Punkt unserer Wanderung – mit prächtigem Blick ins westliche Berner Oberland. Weit

unten taucht Zweisimmen auf, dessen Flugpiste wir nun ansteuern. Ganz so steil wie der Aufstieg ist der Abstieg nicht. Nach Hinder Chumi geht es aber in Falllinie die Weide hinab ins Mädli und weiter Uf de Flüene; von dort im Zickzack stotzig auf die Danielsweid, wo wir nach der Hütte gleich nach rechts abzweigen müssen, weil der Fahrweg nirgendwohin führt. Über Weiden und teilweise kurz auf der asphaltierten

Standort Wanderwegweiser

Zum nächsten Zwischenziel

Vordermenigen Weeri Vordermenigen Stand Seebergsee Gubi Gubi Hinter Chumi Auf den Flühen Oberried Oberried Zweisimmen

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Richtzeit Wanderzeit 6 Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach OeyDiemtigen, weiter mit dem Postauto bis Schwenden i. D., Fildrichbrücke. Zurück ab Zweisimmen mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Restaurant Seeberg Restaurant Stierenberg

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Die schönsten Bauernhäuser Europas

reichen wir den Weissenburgberg. Im Badwald stand ehemals das Weissenburgbad, ein mondänes Kurbad, das im Jahre 1974 niederbrannte. Wir passieren den Weiler Buusche, erreichen dann Büel mit seinem Vennerhaus von 1757. Nach Wyssebach (mit der Gärbi von 1754) queren wir zweimal die Bahnlinie und gelangen zum Bahnhof Oberwil im Simmental. Wir gehen weiter zur Streusiedlung WüstenbachZälg. Der Weg steigt an und wir

Simmentaler Hausweg (Terrassenweg): Erlenbach i. S.– Boltigen 20 km, 6 Std.

Der Simmentaler Hausweg umfasst zwei Teilstrecken: die Talroute von Wimmis via Erlenbach nach Weissenburg (vgl. Route 25) sowie die Terrassenroute von Erlenbach nach Boltigen. Auch auf dieser Wanderung geben Schilder an den historisch wichtigen Häusern Auskunft über Alter, Architektur und Besonderheiten. Der Terrassenweg beginnt in Erlenbach im Simmental. Vom Bahnhof gehen wir durchs Dorf hinauf zum Agensteinhaus, das das Tal-

museum mit einer ausgezeichneten Sammlung zur Talgeschichte, zur Zimmermannskunst und zur Landwirtschaft beherbergt. Das Museum ist jeweils am Mittwoch- und am Samstagnachmittag geöffnet. Wir erreichen die Hauptstrasse und gehen nach rechts. Die Häuser hier sind alle nach dem Dorfbrand von 1765 entstanden: die Post oder auch das barocke Ründihaus auf der anderen Strassenseite. Vor dem Gasthaus Linde führt der Simmentaler Hausweg

nach links weiter bergwärts. Oberhalb des Spitals steigen wir durch den Leidegraben nach Tal. Auf dieser Höhenterrasse wandern wir über Eschlen nach Westen bis Balzenberg mit etlichen schönen Bauten der hohen Zimmermannskunst. Im Hinterdörfli zweigt der Wanderweg links vom Strässchen gegen Nidfluh hinunter ab. Im Wäldchen überqueren wir den Tengelbach und erreichen bald Nidfluh. Über den Wolfacher, die Ägerten und das Mösli er-

Standort Wanderwegweiser Zum nächsten Zwischenziel Balzenberg Tal Moos/Balzenberg Balzenberg Nidfluh Weissenburgberg Weissenburgberg/ Oberwil/Boltigen Oberwil Eichstalden Adlemsried Boltigen

Der Lötschberger im Niedersimmental.

erreichen das Haus Eichstalden von 1745, eines der schönsten bemalten Häuser des Simmentals. In zwei weiten Bögen steigt der Weg auf die Bettelegg. In Adlemsried bewundern wir ein 1655 erbautes Haus, das durch seine symmetrische Fassade sowie Fratzenkonsolen und reiche Zimmermannsmalerei auffällt. Durch das Tubental gehen wir hinab nach Boltigen. Am unteren Dorfeingang steht das Grosshaus, 1820 als Ründihaus in ba-

rocker Tradition erbaut. In Boltigen ist das Hotel Simmental sehenswert, in dem die alte Gerichtsstube besichtigt werden kann. Im Gasthof Bären, einem verputzten Riegbau mit Ründi, runden wir unsere Wanderung kulinarisch ab.

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Wanderung.

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 6 Std. Verschiedene kürzere Varianten siehe Streckenprofil. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Erlenbach i. S. Zurück ab Boltigen mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Lisa-Café, Weissenburgberg Restaurant Bären (auch Unterkunftsmöglichkeit), Bunschen Restaurant Bahnhöfli, Oberwil Weitere Informationen www.loetschberger.ch/flyersimmentaler-hausweg

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Am besten in zwei Etappen über Zweisimmen

hof Zweisimmen. Im Dorf gibt es verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten. Den Bahnhof Zweisimmen verlassen wir hinter den Geleisen und gehen vorerst südwärts Richtung Gwatt. Wir wandern am westlichen Simmeufer flussaufwärts bis nach Ried. Nach

Obersimmentaler Hausweg: Boltigen – Zweisimmen – Lenk 32 km, 8½ Std. (4½ Std./4 Std.)

Der Obersimmentaler Hausweg als Fortsetzung des Tal- oder Terrassenweges (vgl. Routen 25 und 29) kann wegen seiner Länge in zwei Etappen aufgeteilt werden. Vielerorts folgt er nicht den kürzesten Wanderwegen zum nächsten Zwischen-

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Schwierigkeitsgrad Mittelschwere, lange Wanderung. Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 8½ Std. Variante Boltigen – Zweisimmen: 4½ Std. Variante Zweisimmen – Lenk: 4 Std.

ziel. Vom Bahnhof Boltigen gehen wir zur ARA, wandern der Simme entlang aufwärts und überqueren die Schintibrügg. In Garstatt überqueren wir abermals die rauschende Simme, steigen hoch nach Unterbächen, wo wie später auch in Beret prächtige Bauernhäuser zu bewundern sind. Auf der anderen Seite des Beretgrabens gehen wir hinunter nach Lee. Wir erreichen Gru-

benwald. Weiter wandern wir nach Mannried, wo es wieder schöne Zimmermannskunst zu bestaunen gibt, ja sogar eines der ältesten Bauernhäuser des Berner Oberlandes – im Jahr 1520 noch in spätmittelalterlicher Bauweise erbaut. Wir gehen westwärts, überqueren Simme, Bahnlinie und Hauptstrasse und erreichen Obegg. Von hier wandern wir oberhalb des Spitals hinunter zum Bahn-

St. Stephan, in Grodey, sehen wir typische Bauten aus dem 17. Jahrhundert. Weiter geht es durch den Wald nach Matten. Dann überqueren wir die Hauptstrasse und bei der Haltestelle Boden die Schienen, damit wir die Variante über Ägerte erreichen. An der Lenk angekommen wählen wir den direkten Weg durch das Dorf zum Bahnhof.

Standort Wanderwegweiser Boltigen – Zweisimmen Zum nächsten Zwischenziel Obersimmentaler Hausweg/ Weissenbach Weissenbach Weissenbach Obersimmentaler Hausweg Garstatt Obersimmentaler Hausweg/ Beret Grubenwald Mannried Obersimmentaler Hausweg Obegg

Standort Wanderwegweiser Zweisimmen – Lenk

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Boltigen. Zurück ab Lenk i. S. mit dem Zug.

Zum nächsten Zwischenziel Obersimmentaler Hausweg/ St.Stephan St.Stephan St.Stephan St.Stephan Obersimmentaler Hausweg Matten Lenk Lenk

Verpflegung unterwegs Restaurants gibts in fast allen Ortschaften entlang der Strecke. Weitere Informationen www.loetschberger.ch/flyerobersimmentaler-hausweg

Die Simmentaler Bauernhäuser sind wunderbar in die Landschaft eingebettet. 72

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«Wyt ewäg, vom Lärm vo der Stadt ...»

führt vorerst den Bach entlang, dann in den Wald mit vielen Lärchen und verläuft im Bereich des Wasserfalles Tungelschuss im Zickzack steil hinab gegen den Lauenensee. Noch sind wir so hoch über dem See, dass wir ihn wie aus der Vogelperspektive betrachten können. Links an der Talstation der ChüetungelTransportbahn vorbei umrunden wir den Lauenensee im Uhrzeigersinn und erreichen bei der Legerlibrügg die Postautostation.

Lenk – Betelberg – Stübleni – Tungelpass – Lauenensee 16  km, 6½ Std. (4 Std.)

Vermoortes Gelände im Gebiet Stübleni.

Vom Bahnhofplatz Lenk im Simmental gehen wir hinab zum Restaurant Sternen, dann westwärts durchs Dorf, verlassen vor der Kirche die Rawylstrasse, dem Wegweiser Richtung Leiterli folgend. Die letzten schönen Chalets in der Holiebi lassen wir hinter uns, queren die Seile des Maurenskilifts und nehmen den steiler werdenden Anstieg durch den Tschuggewald am Rande des Cheerweid Grabens in Angriff. Zwar fahren auch die Gondeln auf den Stoss, doch wohltuend ist, dass sie erst kurz vor der Zwischenstation für die Wanderer sichtbar sind. Die zweite Sektion bis zum Betelberg ist landschaftlich attraktiver und im Anstieg flacher. Nach einer schönen Grillstelle führt der Weg parallel zur BetelbergGondelbahn über den Hubel zu einer Alphütte. Der Wanderweg zweigt nun vom steinigen Alpsträsschen nach rechts ab, 74

quert die Gondelbahn und führt bald auf den Grat, auf dem wir den Betelberg erreichen. Uns zu Füssen liegt die geschützte Moorlandschaft Haslerberg im Gebiet Stübleni/Gryden mit seiner charakteristischen Trichterlandschaft, dahinter das stark vermoorte Gelände auf wasserstauenden Böden mit undurchlässigen Tonschiefern und Mergelkalken. Im Hintergrund erheben sich das Lauenehorn und der Giferspitz. Der Höhenweg steigt nur leicht an bis in die Gryden. Vor dem Stübleni gibts kurz einen markanten Anstieg. Auf dem Grat beim Abstieg zum Stüblenipass geniessen wir nun einen schönen Ausblick in beide Täler: links ins Iffigtal und rechts ins Lauenental, wo wir einige Häuser der Streusiedlung Lauenen sehen. Auf dem Pass gehen wir weiter geradeaus gegen Süden. Wir steigen an der Ostflanke der Fürfluh auf. Beim Gustiberg

versperrt uns eine Herde gleichnamigen Viehs den Durchgang. In sicherem Abstand quälen wir uns unter dem Zaun durch. Der Weg quert immer wieder Entwässerungsbäche des Rot­ horns. Vor der Passhöhe wird der Weg deshalb morastig. Auf dem 2085 Meter hohen Tungelpass, der auch Stigellegi

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung.

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 6½ Std. Variante mit der Gondelbahn Bettelberg: 4 Std.

genannt wird, begrüsst uns der Warnruf eines Murmeltiers. Bald wird sich das taxonomisch Marmota marmota benannte Tier zum Winterschlaf in den unterirdischen Bau zurückziehen. Seine Fettreserven erlauben ihm eine sieben Monate dauernde Winterruhe. Wir gönnen uns nur eine kurze Ruhe und wandern am Fusse des Rothorns hinüber zur Alp Stieretungel. Auch auf dieser Seite entwässern zahlreiche Bäche den Berg. Der schmale Wanderweg ist vielerorts morastig.

Die Alpen auf dieser Seite sind Anfang September bereits verlassen. Je eine Transportbahn erreicht zwar den Stiere- und den Chüetungel, doch hat das Vieh den Weg ins Tal, einem drohenden Wintereinbruch zuvorkommend, bereits beschritten. Der Abstieg ist abwechslungsreich, die Aussicht prächtig. Unterhalb des Stierewalds geht es über die Alp Chüetungel etwas weniger steil bergab. Wir überqueren den rauschenden Tungelbach, zweigen dann nach rechts ab. Der Weg

Standort Wanderwegweiser

Zum nächsten Zwischenziel

Betelberg/Leiterli Leiterli Stoss Stoss/Leiterli Leiterli Stüblenipass Stüblenipass Stüblenipass Tungelpass Stieretungel Chüetungel Lauenensee Legerlibrügg/Postauto

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Zweisimmen und weiter mit dem Zug bis Lenk i. S. Zurück ab Lauenensee mit dem Postauto. Verpflegung unterwegs Berghaus Stoss Berghaus Leiterli Restaurant Lauenensee

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In märchenhaften Wasserwelten Simmenfälle – Bi de sibe Brünne – Langermatte – Iffigfall – Pöschenried – Lenk 15 km, 5 Std.

Diese Wanderung führt uns zu paradiesisch schönen Orten am Wasser. Wir starten bei der Endstation des Busses, der uns vom Bahnhof Lenk i. S. zum Restaurant Simmenfälle gebracht hat. Das Rauschen der Bäche, Flüsse und Wasserfälle wird unser ständiger Begleiter sein. Unten an den Simmenfällen nehmen wir den äusseren Weg. Wer nämlich der Abkürzung entlang der Fälle folgt, muss sie bei der nassen Barbarabrücke überqueren und wird kalt und heftig geduscht. Bereits im 18. Jahrhundert wurde hier der Lauf der Simme wegen wiederkehrender Überschwemmungen korrigiert und weiter unten in einen Kanal gelegt. Die ersten beiden Kilometer steigen auf dem Karrweg steil durch den Wald. Auf dem Rezlibergli kehren wir im Alp­ restaurant Siebenbrunnen ein. Wenn wir Pech haben, verdecken uns tief hängende Wol76

ken das Bergpanorama. Bi de sibe Brünne liegt die Quelle der Simme. Ein wunderbarer Ort, wo das Vieh an der jungen Simme getränkt wird. Das aus dem Fels austretende Wasser ist Schmelzwasser des zwischen Wildstrubel und Rohrbachstein liegenden Gletschers. Die unterirdischen Wege sind nicht bekannt, das Wasser fliesst aber entlang von Klüften und Spalten im Gesteinskörper. Im Sommer rauschen bis 2800 Liter pro Sekunde hervor, und in den Wintermonaten geht die Schüttung fast ganz zurück. Der obere Teil des Lenker Gemeindewappens stellt die Siebenbrunnen dar. Der untere Teil (Kunkel und Schwert) erinnert an die Wyberschlacht auf der Langermatte: Als die Lenker Männer nämlich in fremde Kriegsdienste zogen, kamen Walliser über den Rawil und versuchten, auf der Langermatte den abwesenden Lenkern Vieh zu stehlen, woge-

gen sich die Lenker Frauen mit Mistgabel und allerhand Werkzeug erfolgreich verteidigten. Auf der Langermatte haben wir den Bergpreis erreicht. Und wer nicht noch den Abstecher auf das 1999 Meter hohe Oberlaubhorn in Angriff nimmt, beginnt den Abstieg und erreicht

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung.

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Richtzeit Wanderzeit 5 Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Zweisimmen. Weiter mit dem Zug bis Lenk i. S. und mit dem Bus bis Endhaltestelle Simmenfälle. Zurück ab Lenk i. S. mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Restaurant Simmenfälle, Lenk i. S. Alprestaurant Siebenbrunnen Alprestaurant Langermatten Alprestaurant Ritz Restaurant Alpenrösli, Pöschenried

bald die Alp Ritz. Hier sollte man unbedingt die Nidletäfeli degustieren. Der Wanderweg folgt dann bis oben an den Iffigfall einer Karrstrasse durch den Wald. Noch bevor sich der zahm anmutende Iffigbach in die Tiefe stürzt, wandern wir einige Schritte am linken Ufer entlang, bevor der Weg einen weiten Bogen zur Überwindung der enormen Höhendifferenz macht. Mehr als hundert Meter stürzt sich der Iffigfall in die Tiefe. Mitte der 1980er Jahre wäre dieses Naturschauspiel beinahe einem Autostrassentunnel ins Wallis zum Opfer gefallen. Nach Sondierbohrungen waren auf Walliser Seite aber Risse in der Staumauer des Lac de Tseu-

Der Iffigfall ist ein wunderbares Naturschauspiel.

zier festgestellt worden, worauf das Projekt aufgegeben wurde. Vom wunderbaren Naturschau-

spiel, das keine Kameralinse trocken lässt, folgt der Weg dem Iffigbach an Pöschenried vorbei gegen die Inderi Ey, wo wir den Bach überqueren, im Talboden den Lenksee passieren und schliesslich Dorf und Bahnhof an der Lenk erreichen.

Standort Wanderwegweiser

Zum nächsten Zwischenziel

Siebenbrunnen Siebenbrunnen Langermatte Langermatte Langermatte Ritz Iffigfall Iffigfall Pöschenried Pöschenried Lenk Lenk

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Mystische Moorlandschaft Sparenmoos Sparenmoos – Alp Site – Tolmoos – Sparenmoos 3,5  km, 2 Std. (1½ – 2 Std.)

Im Sparenmoos laden gleich drei Themenwege zum Entdecken ein. Nebst dem hier beschriebenen Moorweg, kann auch ein Kulturweg oder ein Wildweg begangen werden. Der Moorweg bringt uns anschaulich die Entstehung und den Schutz der Moore näher. Wir wandern durch eine Moorlandschaft von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung. Deshalb steht die Moorlandschaft Sparenmoos-Neuenberg unter dem Schutz des Bundes. Schweizweit sind in den vergangenen 50 Jahren über neunzig Prozent der Moore verschwunden. In diesen nassen, nährstoffarmen und sauren Lebensräumen können nur sehr robuste und genügsame Pflanzen und Tiere leben. Wir entdecken Seggen, Binsen, Wollgräser und Orchideen. Eine Infotafel begrüsst uns beim Berghotel Sparenmoos. Der Pfad ist gut mit orange bemalten 78

Pfosten markiert. Die Kinder sind als Entdecker kaum zu bremsen. Motiviert suchen sie die «Schätze» dieser Landschaft. Der Weg darf nicht verlassen werden. Angemessenes Verhalten schützt den hochsensiblen Raum. Kennen Sie den Unterschied zwischen einem Flach- und einem Hochmoor? Anschaulich und leicht verständlich erhalten Sie auf den insgesamt fünf Infostelen Antworten auf solche Fragen. Linkerhand zeigt sich bald einmal das Hochmoor Totes Mädli. Der Name erinnert an die beunruhigende Geschichte eines Pferdes, das in dieses Moor geraten und dort verendet ist. Eine mittlerweile zwei Meter hohe Torfschicht deckt die Moorleiche zu. Wir erfahren, warum mitten im Flachmoor eine Feldscheune steht, oder warum es an vernässten Stellen im Flachmoor Prügelwege gibt. Die Aussicht ins Simmental ist

grandios. Der Blick reicht bis zum Stockhorn. Ein wichtiger Beitrag zur Erhaltung der gefährdeten Moorlandschaften im Alpenraum ist die umsichtige Bewirtschaftung der Flachmoore. Wird das zähe Gras, die Lische, nämlich nicht geschnitten, droht Verbuschung und Verwaldung. Andere Moore sind der Übernutzung durch Trockenlegung und Aufdüngung zum Opfer gefallen. Eine ausgewogene landwirtschaftliche Nutzung ist für den Erhalt dieser äusserst wertvollen Kulturlandschaft wichtig. Hier wird sie von der Bauernfamilie auf der Alp Site gewährleistet, wo wir, auf halber Strecke des Moorwegs

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Schwierigkeitsgrad Leichte Rundwanderungen auf ebenem oder leicht geneigtem Gelände. Richtzeiten und Varianten Wanderzeit Moorweg: 2 Std. Wanderzeit Kulturweg: 1½ – 2 Std.

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Zweisimmen, weiter mit dem Bus bis Sparenmoos. Zurück ab Sparenmoos mit dem Bus. Verpflegung unterwegs Berghotel Sparenmoos (bei Redaktionsschluss geschlossen) Käserei Alp Site

Schatzsucher nach der Mittagsrast bei der Alp Site.

angelangt, eine Rast mit Verpflegung einlegen. In der Käserei kaufen wir Alpkäse aus der Moorlandschaft als Mitbringsel für die Daheimgebliebenen. Die Rast ist wegen der anhaltenden Motivation der Kinder, das Rätsel entlang des Weges schnell zu lösen, nur von kurzer Dauer. Bereits nach 1½ Stunden sind wir zurück beim Start. Als Alternativen oder Ergänzungen zum Moorweg bieten sich der Kultur-

oder der Wildweg an. So erfuhren wir noch von eifrigen Zwergen, die den Sennen käsen halfen, und zum Lohn eine Schüssel «Nidle» erhielten. Und

weil der Linienbus nach Zweisimmen gerade abgefahren ist, mieten wir Trottinetts und fahren die 8 Kilometer bergab bis zum Bahnhof Zweisimmen.

Standort Wanderwegweiser Die Route ist durchgängig mit orange bemalten Pfosten markiert.

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Ein Berner Alpenpanorama von 360 Grad Schönried – Horneggli – Rinderberg 9 km, 3½ Std. (2 Std.)

Nebst der grandiosen Aussicht bietet die Wanderung Abwechslung und Unterhaltung für Kinder. Bei jedem Bergrestaurant bietet ihnen ein Spielplatz die Möglichkeit zum Spielen. Der Aufstieg von Schönried aufs Horneggli ist schweisstreibend und steil. Das stete dumpfe Summen der immer nahen Sesselbahn erinnert denn auch daran, dass wir die Abkürzung mit dem Sessel hätten nehmen können. Gerade mit Kindern ist diese Variante zu empfehlen – man erspart sich einen ruppigen Aufstieg. Im Zickzackkurs unterqueren wir mehrmals die Sesselbahn. Vor dem Chübeli führt der Aufstieg im schattenspendenden Wald einem malerischen Bächlein entlang. Wir erklimmen das Haldisbärgli und das Horneggli. Erst nach der Bergstation der Sesselbahn wird der Weg flacher und schmaler. Wir folgen dem ausgeschilderten Alpenblumenweg. Beim Lä80

ger bieten uns Kinder an einem improvisierten Marktstand Alpkäse und Trockenfleisch an. Wir kaufen ein und verfeinern unser Picknick mit lokalen Spezialitäten. Uf der Chessle buhlen gleich zwei Restaurants um die Gunst der Wanderer, was bei der atemberaubenden Aussicht nicht erstaunt. Von hier führt der Weg auf einer Alpfahrstrasse durch Wald, Weiden und Wiesen. Unter uns liegt das Turbachtal. Immer wieder streift unser Blick die Pyramide des Wistätthorns. Bald schon erblicken wir hoch oben die futuristisch anmutende Bergstation der nur im Winter betriebenen Chaltebrunne-Sesselbahn. Weiter hinten ist bereits unser Ziel, der Rinderberg, auszumachen. Eine Mittagsrast vor der Alp Parwenge lohnt schon deshalb, weil in der zur Besichtigung offen stehenden Alpkäserei dann frische Glace zum Dessert lockt. Diese Erfrischung

haben wir uns vor dem steilen Anstieg auf den Gandlouenegrat wahrlich verdient. Vom Grat aus geniessen wir ein einmaliges Alpenpanorama von 360 Grad. Doch sollten wir uns weder von den Gastlosen linker Hand noch von den Spillgerten vor uns aus dem Tritt

Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Bergwanderung.

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Richtzeiten und Varianten Wanderzeit 3½ Std. Variante mit der Sesselbahn Horneggli: 2 Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Zweisimmen, weiter mit dem Zug nach Schönried. Zurück ab Rinderberg mit der Gondelbahn. Verpflegung unterwegs Berghaus Horneggli Bergrestaurant Hornberg Bergrestaurant Hornfluh Bergrestaurant Rinderberg-Spitz

Vor der Alp Parwenge: Blick auf die Bergstation der Chaltebrunnesesselbahn.

bringen lassen. An den Abhängen des Rinderbergs weidet Simmentaler Fleckvieh: Der Berg macht seinem Namen alle Ehre. Auf dem Gipfel begrüsst uns ein holzgeschnitzter Steinadler. Et-

was unterhalb steigen wir in die seit der Totalerneuerung von 1987 roten Gondeln und fahren hinunter nach Zweisimmen. Die Gondelbahn wurde zwischen 1955 und 1957 gebaut

und war mit 5102 Metern die längste Gondelbahn Europas. Bekannt wurde sie damals vor allem wegen ihrer eiförmigen farbigen Gondeln.

Standort Wanderwegweiser

Zum nächsten Zwischenziel

Horneggli Horneggli Horneggli Horneggli Hornberg Rinderberg Rinderberg

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Durchs Skigebiet zur schönen Aussicht Adelboden – Rehärti – Bergläger – Geils – Sillerenbühl 8,5  km, 3½ Std. (1¼ Std.)

Im Januar donnern jeweils die besten Riesenslalomfahrer der Welt das Chuenisbärgli hinunter. Wenn der Skiweltcup in Adel­ boden gastiert, ist das sonst so ruhige und beschauliche Dorf kaum wiederzuerkennen. Die weltweite Publizität ist gut für den Tourismus. Manche sind aber nicht unglücklich, dass der laute Zirkus schon bald wieder in Richtung Lauberhorn abgezogen ist. So weit wollen wir nicht! Die Winterwanderung beginnt bei der Mineralquelle in Adelboden. Wir folgen den gelben Wanderwegweisern mit dem Symbol des Schneemanns, das die Route markiert. Die Winterwanderung folgt bis Geilsbüel weitgehend der bereits im Sommer beschrittenen Route (vgl. Route Nr. 10). Dem rauschenden Allebach entlang geht es aufwärts durch den Wald. Bald überqueren wir den Gilsbach bei der Sesselbahn Rehärti. Durchs Gilsbachtal 82

schweben lautlos die Gondeln der Sillerenbahn über uns, und wir erreichen durch den winterlichen Wald die Zwischenstation Bergläger. Hier herrscht reger winterlicher Pistenbetrieb. Wer genug gewandert ist, nimmt nun die Gondelbahn bergwärts aufs Sillerenbühl oder talwärts zurück nach Adelboden. Wir gehen zu Fuss weiter. Vor dem Gondelbahngebäude halten wir nach links und folgen weiter dem Gilsbach. Schlittler, Skifahrerinnen und Snowboarder kommen uns entgegen. Nach einer Viertelstunde zweigen wir über das Engibrücklein nach links ab und verlassen den Wintersportbetrieb für einen Moment. Der Weg ist abwechslungsreich kupiert, teilweise recht steil. Im Geilsbüel erreichen wir den Knotenpunkt der Wintersportregion AdelbodenLenk. Gondeln fahren aufs Hahnenmoos, Sessellifte auf das Luegli oder den Lavey. In diesem

Wintersport-Mekka gibt es verschiedene Verpflegungsmöglichkeiten. Eine der Wegvarianten führt von Geils aufs Hahnenmoos, von wo man mit der Gondelbahn wieder zurück nach Geils gelangt. Wir nehmen hinter dem Gebäude des Lavey-Sessellifts die Route weiter nach Sillerenbühl. Ab hier ist sie mit pinkfarbenen Stangen markiert. Der Weg verläuft zwischen den Skipisten und folgt nicht immer den offiziellen Wanderwegen. Bis Sillerenbühl haben wir fast 700 Höhenmeter überwunden und werden mit einer wunderbaren Aussicht auf Adelboden

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Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Winterwanderung. In umgekehrter Richtung ist es eine leichte Winterwanderung. Richtzeiten und Varianten Richtzeit 3½ Std. Variante Adelboden-Bergläger: 1¼ Std.

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Frutigen, weiter mit dem Bus bis Adelboden, Mineralquelle. Zurück ab Sillerenbühl mit der Gondelbahn. Verpflegung unterwegs Schneebar, Bergläger mehrere Restaurants in Geilsbühl Bergrestaurant Sillerenbühl

Blick vom Sillerenbühl gegen das Hahnenmoos.

und das gesamte Engstligental belohnt. Einen Platz an der Sonne im Bergrestaurant haben wir uns ebenfalls verdient. Skifahrer und Snowboarder sind natürlich rascher wieder im Tal. Aber auf der Gondelbahn zurück können wir die Wanderung nochmals im Schnelldurchlauf Revue passieren lassen. Bei den Mineralquellen warten wir auf den Bus. 83


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Winterwanderweg Sunnbüel – Gemmipass

Tiefblick in die jäh abfallende Gemmiwand auf Leukerbad, wo uns nach der Fahrt mit der Luftseilbahn in die Tiefe die warmen Quellen des Burgerbads oder der Alpentherme erwarten.

Sunnbüel – Schwarenbach – Daubensee – Gemmipass 9  km, 3¼ Std.

Nach einer halbstündigen Wanderung ab Kandersteg entlang der Kander oder mit dem Bus erreichen wir bei Eggeschwand die Talstation der Luftseilbahn und fahren mit ihr hoch auf Sunnbüel. Ein kurzer Abstieg bringt uns auf die ebene Spittelmatte, wo Langläufer ihre Runden drehen. Wir traversieren den Skilift und steigen

Das legendäre Berghotel Schwarenbach. 84

nun kontinuierlich auf dem breiten, gut unterhaltenen Weg im Schnee Richtung Schwarenbach. Gutes Profil an den Schuhen und ein Stock erleichtern uns den Aufstieg im Schnee. Weniger gut ausgerüstete Touristen spulen den manchmal glitschigen Weg hoch. Auch unter ihnen knirscht der Schnee, und sie haben die Sonnencrème mit

hohem Schutzfaktor grosszügig aufgetragen, die unbedingt notwendige Sonnenbrille aufgesetzt. Bergdohlen gleiten elegant durch die Lüfte. Bald wärmen wir uns im Berghotel Schwarenbach, einem massiven Steinhaus, das 1742 ursprünglich als Zollhaus zwischen den Kantonen Bern und Wallis erbaut worden ist. Es zeugt noch von der grossen Bedeutung dieses Verkehrswegs während Jahrhunderten. Berühmtheiten wie Alexandre Dumas, Mark Twain, Pablo Picasso oder Lenin sind im Schwarenbach eingekehrt. Sie alle waren auf den Spuren des Engländers Thomas Cook, des Erfinders der organisierten und geführten Reisen, der im Sommer 1863 die Route mit einer Reisegruppe begangen hatte. Bis zum Bau der beiden Luftseilbahnen aber war die Gemmi nur in den Sommermonaten passierbar. Sie soll bereits während der Bronzezeit begangen worden sein. Der ursprüngliche Name «Curmilz» wird vom lateinischen «culmen» hergeleitet, was Gipfel oder Höhe bedeutet. Aus alten Reiseschilderungen vernehmen wir, dass die Gemmi als ungemütlich und gefährlich galt und ausschliesslich dem Warentransport mit Trägern diente, der sogar über Leitern ging.

Wunderbare Winterlandschaften erwarten uns auf der Gemmi.

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Schwierigkeitsgrad Mittelschwere Winterwanderung. Auskunft über Begehbarkeit und Zustand unter Tel. 033 675 81 41. Richtzeit Wanderzeit 3¼ Std.

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Kandersteg. Weiter mit dem Bus bis Kandersteg, Talstation Sunnbüel und mit der Luftseilbahn bis Sunnbüel. Zurück ab Gemmipass mit der Luftseilbahn. Verpflegung unterwegs Restaurant Sunnbüel Berghotel Schwarenbach Berghotel Wildstrubel

Vom Schwarenbach führt die Wanderung zum Daubensee. Der See liegt unter einer dicken Eis- und Schneeschicht. Zahlreiche Langläufer und Skaterinnen drehen ihre Runden auf der acht Kilometer langen Loipe. Wer den Seestutz auf den Gemmipass nicht mehr zu Fuss bewältigen mag, nimmt die Pendelbahn und erreicht so das Ziel auf 2346 m ü. M. Hier werden wir mit einem imposanten Blick auf die Walliser Alpen belohnt: Mischabel, Weisshorn, Zinalrothorn, Matterhorn, Dent Blanche und Mont Collon funkeln in der Ferne. Vom Hotel aus hat man einen packenden 85


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Ein Eisparadies am Oeschinensee Oeschinen – Läger – Oeschinensee – Oeschinen 5  km, 1½ Std.

Vom Bahnhof Kandersteg gehen wir durch die Bahnhofstrasse ins Dorf, zweigen bei der Kirche nach links ab, folgen der Strasse etwa 200 Meter und drehen rechts ab in die Bundesrat-Adolf-Ogi-Strasse, die uns zur Talstation der Oeschinenbahn führt. Im kalten Winter schätzen wir den Komfort der modernen AchterGondelbahn, die im Jahr 2008 die damals sechzigjährige VonRoll-Sesselbahn nach Oeschinen abgelöst hat. In wenigen Minuten bringt uns die Gondel auf über 1600 m ü. M. in ein kleines sympathisches Wintersportgebiet. Der Weg ist mit pinkfarbenen Winterwanderwegweisern in Richtung Läger/Oeschinensee markiert. Wir kreuzen den Skilift, überqueren die Piste und halten dann nach links Richtung Läger. Durch lichten Nadelwald geht der breite mit Pistenfahrzeugen gespurte Weg. An den senkrechten Felswänden von 86

Blüemlisalp-, Oeschinen-, Fründen- und Doldenhorn sind die ins Tal stürzenden Wasserfälle zu Eis erstarrt; riesige bizarre Zapfen hängen in den Wänden. Die Stille wird zwischenzeitlich von angeregtem Vogelgezwitscher durchschnitten. Wir kommen zum Restaurant im Läger, das im Winter geschlossen ist. Von hier haben wir erstmals einen schönen Blick auf die Fläche des zugefrorenen Oeschinensees, auf den sich kleine Gruppen zum Eisfischen gewagt haben. In ein paar Kehren führt der Weg durch den Wald zu den Gasthäusern oberhalb des Sees. Wer sich auf den See wagt, tut dies auf eigene Verantwortung. Angesichts der Eisfischer und der auf der Internetseite publizierten Eisdecke von zwanzig Zentimetern wagen wir uns auf die Eisfläche. Die Fischer ziehen zappelnde Forellen aus den Eislöchern. Der Schrecken und die Unsicherheit ist gross, wenn sich

unter den eigenen Füssen die Spannung des Eises in einem Knall entlädt. Gegen links gelangt man zu einem eindrücklichen Naturschauspiel, einem Eisturm. Auf der rechten Seeseite führt ein kurzer Rundweg an den See. Hier am Fusse der einst blühenden Blüemlisalp, deren saftige Alpweiden laut Sagen wegen eines verschwenderischen Sennen zu Eis erstarrt sein sollen, wähnt man sich wie im hohen Norden. Das Hotel Oeschinensee ist im Winter täglich geöffnet. Das schätzen nicht nur die in der Kälte ausharrenden Eisfischer, sondern auch wir Winterwanderer. Das 1892 erbaute Haus – im Innern die wohlige Wärme ausstrahlend von modernen Schwedenöfen –

Schwierigkeitsgrad Leichte Winterwanderung.

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Der zugefrorene See am Fusse der Blüemlisalp lockt Eisfischer an.

bietet feine Produkte aus dem eigenen Landwirtschaftsbetrieb an. Vom Hotel Oeschinensee steigt der Weg zurück leicht an. Wir durchschreiten wieder das

Skigebiet, gelangen wieder an die Sonne, und gönnen uns an der Bergstation auf der grossen Terrasse des Restaurants Bergstübli noch einen Kaffee.

Es gibt keinen Winterwanderweg zu Tale. Die Talabfahrt geht mit Skiern oder Schlitten. Deshalb gondeln wir wieder hinab nach Kandersteg.

Richtzeit Wanderzeit 1½ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Kandersteg. Weiter mit dem Ortsbus oder zu Fuss in ca. 15 Minuten zur Talstation der Gondelbahn und mit der Gondelbahn nach Oeschinen. Zurück ab Oeschinen mit der Gondelbahn. Verpflegung unterwegs Restaurant Bergstübli Hotel Oeschinensee

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Gleich doppelt atemberaubend Panoramaweg Hockenhorngrat 1,5 km, ½ Std. und Winter-Erlebnisweg Lauchernalp 5 km, 1½ Std.

Es geht hoch hinaus mit der silbernen 15er-Gondel zum Hockenhorngrat. Auch trainierten Wanderern wird die Luft hier oben auf 3111 m ü. M. dünn. Atemberaubend ist nicht nur die Aussicht; der Sauerstoffgehalt der Umgebungsluft ist so gering, dass man auf diesem Spaziergang arg ins Schnaufen gerät. Kälte- und Sonnenschutz dürfen nicht fehlen. Mit einer

Länge von 1,5 Kilometer führt der höchstgelegene Winterwanderweg Europas unterhalb des Hockenhorns zur Aussichtsplattform Schilthornplateau. Vierzig Viertausender soll man von hier oben erblicken können. Ganz nahe ist das Bietschhorn, weiter weg entdecken wir Weisshorn, Zinalrot­ horn und den Berg der Berge, das Matterhorn. Vom Plateau

aus sehen wir weit im Westen sogar das Dach Europas, den Montblanc. Nach dem atemberaubenden Spaziergang fahren wir mit der Gletscherbahn wieder hinab auf die Gandegg und mit der Sesselbahn weiter zum Stafel. Weil die untere Sesselbahn keine Passagiere talwärts bringt, folgen wir vom Stafel dem zweiten Teil des Winter-Erlebniswegs Lauchernalp. Auf diesem Rundweg befassen sich zehn Informations- und Erlebnisstationen mit verschiedenen Winterthemen.

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Schwierigkeitsgrad Leichte bis mittelschwere Winterwanderungen. Richtzeiten Panoramaweg: 30 Minuten (kein Kärtchen/Profil). Erlebnisweg: 1½ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Goppenstein, weiter mit dem Postauto nach Wiler (Lötschen); Seilbahn und mit der Luftseilbahn auf die Lauchernalp. Zurück ab Lauchernalp mit der Luftseilbahn. Verpflegung unterwegs Panoramarestaurant Zudili Pfirribar Berghaus Lauchern Alpenhotel Zur Wildi Restaurant Bärgsunna

Dem Himmel nahe: auf der Hockenalp. 88

Der Blick schweift über vierzig Viertausender.

Der erste Teil führt vom Sporthaus Lauchernalp um das Panoramarestaurant Zudili herum zur zweiten Informationstafel, wo wir erfahren, warum die Lötschentaler Kinder früher nur im Winter die Schule besuchten. An weiteren Stationen lernen wir, woher der Schnee kommt, warum dieser weiss ist, wo die Tiere eigentlich im Winter sind und wie Lawinen entstehen. Der Aufstieg ist sanft, und wir erreichen bald die Hockenalp. Die hölzerne, von der Sonne braungebrannte Kapelle Hockenalp ist ein beliebtes Fotosujet. Zwischen der Hockenalp und Stafel kreuzt der Erlebnisweg die Skipiste. Von hier führt der zweite Teil un-

terhalb des Berghauses und der Kapelle Lauchern abwärts. Wer Kinder dabei hat, ist mit einem Schlitten gut bedient. In drei weiten Zickzackkurven verliert der Weg an Höhe. In der ersten Kurve können wir uns über das Brauchtum im Löt-

schental informieren, in der zweiten werden wir zu Spielen im Schnee eingeladen und nach der dritten erreichen wir bald die Endstation, von wo wir uns mit der Luftseilbahn wieder ins Tal gondeln lassen.

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Winterzauber im eingeschneiten Tal Blatten – Kippel 5 km, 1½ Std. deckt sind, ist von Schutzwäldern umgeben und damit vor Lawinenniedergängen sicher.

Immer wieder war das Lötschental früher im Winter für ein paar Tage von der Aussenwelt abgeschnitten. Bevor die modernen Schutzgalerien errichtet waren, verschütteten Winter für Winter Lawinen die Strasse ins Tal.

Mittlerweile ist sie wintersicher. Das Postauto fährt im Winter bis nach Blatten, dem hintersten Dorf im Lötschental. Das urchige Walliserdorf mit von der Sonne geschwärzten Holzhäusern, deren Dächer mit Steinplatten be-

Der Winterwanderweg nach Kippel beginnt beim Parkplatz und verläuft oberhalb des linken Lonzaufers parallel zur Langlaufloipe. Licht und Schatten wechseln sich ab. Die Steine in der Lonza tragen prächtige Schneehüte. Die blattlose Ufervegetation wirft kräftige Schatten in den Schnee, hier und da hängen bizarre, wie von Kobolden geformte Eisgebilde am Ufer. Wäre da nicht die Loipe, wähnten wir uns in einer anderen Zeit. Das

eingeschneite Hochtal zeigt sich in schönstem Winterzauber. Und weil uns in schattigen Abschnitten gelegentlich kalt wird, beschleunigen wir den Gang. Die gewonnene Zeit gibt uns am Ziel in Kippel die Gelegenheit, den alten Dorfteil zu besichtigen. Die schmucken Holzfassaden sowie die St. Martinskirche aus dem 16. Jahrhundert sind sehenswert. Auch ein Besuch der Galerie Nyfeler (nur Do nachmittags geöffnet) mit Gemälden und Fotografien des Kunstmalers aus dem Lötschental, oder des Lötschentaler Museums lohnt sich (Öffnungszeiten Di – Do, 15 –17 Uhr). Aber auch in einem der Restaurants können wir uns gemütlich aufwärmen.

Schwierigkeitsgrad Leichte Winterwanderung.

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Richtzeit Wanderzeit 1½ Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Goppenstein, weiter mit dem Postauto nach Blatten (Lötschen), Post. Zurück ab Kippel, Post mit dem Postauto.

Blick zurück zur Lötschenlücke.

Verpflegung unterwegs Hotel Breithorn, Blatten Restaurant Silberdistel, Blatten Restaurant zum Fröhlichen Jass, Blatten Hotel Bietschhorn, Kippel Hotel Petersgrat, Kippel Restaurant Dorfkeller, Kippel Restaurant Walliserkeller, Kippel

Der Winterwanderweg folgt weitgehend der Langlaufloipe. 90

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Eine aussichtsreiche Rundwanderung am Betelberg Betelberg – Leiterli – Tschätte – Haslerberg – Leiterli – Betelberg 5  km, 1½ Std.

Wer ohne Skier, Snowboard oder Schlitten mit der Gondelbahn von der Lenk an den Betelberg fährt, dem bietet sich die Möglichkeit auf eine aussichtsreiche Rundwanderung. Wir steigen vom Berghaus vorerst in südlicher Richtung auf und erreichen nach wenigen Minuten das Leiterli, mit 2001 m

ü. M. der höchste Punkt des Skigebietes. Hier öffnet sich eine traumhafte Pano­ramasicht, vom eindrücklichen WildstrubelMassiv, über die PlaineMorte und das Wildhorn bis zum Metschberg. Der ganze Weg ist gut mit Pistenfahrzeugen präpariert. Hier und da bietet sich eine Sitzge­legenheit zur

Rast. Richtung Stübleni/Gryden sehen wir die bizarren, wild zerklüfteten Hänge, deren Furchen auch der frische Schnee nicht zu überdecken vermag. Wir folgen den pinkfarbenen Wegweisern, die den Rundweg Tschätte markieren. Es geht vorerst hinab nach Tschätte. Rund 200 Meter nach dem Leiterli zweigen wir rechts ab und wandern steil hinunter nach Läger. Die Alphütte ist tief verschneit. Rechter Hand kreisen klassische Langläufer und Skater auf dem Rundkurs der Höhenloipe auf dem Hasler Hochmoor. Vor uns haben wir stets einen wunderbaren Blick auf die Weite des Obersimmentals zu Albrist und Spillgerten. Den

Der ganze Winterwanderweg ist gut mit Pistenfahrzeugen präpariert.

Waldstreifen entlang erreichen wir den Haslerberg. Sonst meist am Rande des Skigebiets wandernd sind wir hier wieder

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Schwierigkeitsgrad Leichte bis mittelschwere Winterwanderung. Richtzeit Wanderzeit: 2¼ Std.

unter Wintersportlerinnen. Vom Haslerberg steigt der Weg gleichmässig den Hang entlang zurück Richtung Tschätte und zurück zum Ausgangpunkt auf dem Betelberg. Wer mag, wandert in 1¾ Std. hinab zur Zwischenstation Stoss. Neben der Terrasse des Berghotels beginnen der Winterwanderweg und die separate Schlittelab-

fahrt. Nach einer steilen Kurve mündet der Rundweg Leiterli in die Abstiegsroute ein. Der Weg ist zwischen Schlittelund Skipiste eingebettet und senkt sich bis zum Berghaus Betelberg. Erst jetzt wird es steiler, wir kreuzen die Schlittelabfahrt und gelangen durch den Wald zur Zwischenstation Stoss.

Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Zweisimmen. Weiter mit dem Zug bis Lenk i. S. und mit der Gondelbahn nach Betelberg. Zurück ab Betelberg mit der Gondelbahn. Verpflegung unterwegs Hotel Berghaus Leiterli Schneebar (Haslerbar) Restaurant Betelberg Restaurant Stoss

Blick vom Leiterli gegen Südwesten. 92

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Zu Fuss hinab ins mondäne Gstaad Saanenmöser – Schönried – Gruben – Gstaad 6,5  km, 2 Std.

Von Zweisimmen überwindet die Montreux-OberlandBahn MOB bis nach Saanenmöser 325 Höhenmeter. Im Chaletdorf auf der sonnigen Landschaftsterrasse beginnt unsere Winterwanderung hinab ins mondäne Gstaad. Während zahlreiche Wintersportler vom Bahnhof den Weg

nach links zur Saanersloch-Gondelbahn wählen, gehen wir nach rechts über den grossen Parkplatz, auf dem als nostalgisches Erbe der frühen Wintersporttage eines der Schlitten-Fahrgestelle des legendären Funi steht, einer Drahtseilbahn, die zwischen 1937 und 1986 die Wintersportler auf den Hornberg brachte.

Dort überqueren wir den Bach und folgen dem gepflegten, gut markierten Weg nach rechts Richtung Schönried. Nach etwa einer Viertelstunde biegen wir bergwärts ab und steigen hoch gegen Lätzgüetli. Das ist die aussichtsreichere Variante, als dem flachen Talweg gegen Schönried weiter zu folgen. An der Nordwestflanke des Horneggli wandern wir stets der Sonne entgegen. Zuweilen sticht die frische, kalte Luft beim Einatmen in der Nase. Die Schneefelder glitzern und funkeln im Sonnenlicht. Wir streifen verschneite Tannen­ wälder. Wie Puder stäubt der Schnee beim leichtesten Wind von den Ästen. Bei diesen kal-

ten Temperaturen lässt sich aus diesem Schnee nicht einmal ein Schneeball formen. Beim Chübeli hoch über Schönried traversiert der Weg die Skipiste; Wintersportler schweben auf der Dreier-Sesselbahn gegen das Horneggli. Über das Schlittmoos und Ärbsere kommen wir nach Gruben. An der Kreuzung vor dem Schulhaus gehen wir nach rechts. Wir wandern weiter südwärts. Am Horizont erhebt sich rechts hinter der Wispile das Sanetschhorn, die Türme des PalaceHotels in Gstaad scheinen schon greifbar nahe. Oberhalb des Dorfes überqueren wir das Bahntrassee. Von hier haben wir einen schönen Blick über Gstaads Chaletdächer. Wir blicken auch ins Stadion, in dem im Sommer die grossen Tennis- und Beachvolleyballturniere stattfinden. Wir gehen hinab ins Dorf. Der verkehrsfreie Ortskern lädt zum Flanieren ein. Bis zum Bahnhof bieten sich in der Fuss-

Schwierigkeitsgrad Leichte Winterwanderung.

Der Weg ist auch mit Kindern leicht zu begehen.

gängerzone zahlreiche Möglichkeiten zur Einkehr. Nicht selten trifft man hier auf Prominente des internationalen Jetsets, die

hier ihre Ferien verbringen. Sie schätzen wie wir die Ruhe, die Gstaad in dieser wunderbaren Winterlandschaft ausstrahlt.

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Richtzeit Wanderzeit 2 Std. Anfahrt / Rückfahrt Mit dem Lötschberger nach Zweisimmen, weiter mit dem Zug bis Saanenmöser. Zurück ab Gstaad mit dem Zug. Verpflegung unterwegs Restaurants in Saanenmöser und in Gstaad.

Anziehungspunkt auch für Prominente: Gstaad mit dem Palace-Hotel. 94

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Den richtigen Weg finden Das Wanderwegnetz in der Schweiz Wanderwege verlaufen vorwiegend abseits der Strassen und benutzen meist Naturpfade. Bezüglich Wandererfahrung werden keine besonderen Ansprüche gestellt.

Die gelben Wegweiser mit weiss-rot-weisser Spitze informieren über Standorte, Wanderziele und Gehzeiten (Pausen nicht eingerechnet).

Die gelben Wegweiser informieren über Standorte, Wanderziele und Gehzeiten (Pausen nicht eingerechnet).

Weiss-rot-weisse Farbstriche bestätigen den Verlauf des Bergwanderwegs. Weiss-rot-weisse Richtungspfeile geben Klarheit über den einzuschlagenden Weg.

Gelbe Rhomben bestätigen den Verlauf des Wanderwegs. Gelbe Richtungspfeile geben Klarheit über die einzuschlagende Wegrichtung. Bergwanderwege erschliessen teilweise unwegsames Gelände, sind überwiegend steil, schmal und stellenweise exponiert. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind hier meist ein Muss. Zudem sind eine gute körperliche Verfassung sowie Bergerfahrung essenziell. Feste Schuhe, eine der Witterung entsprechende Ausrüstung sowie topografische Karten werden vorausgesetzt.

Fehlen Wegweiser oder sind sie beschädigt, nutzen Sie nach Ihrer Rückkehr bitte das Feedbackformular unter www. wanderland.ch. Zusatz-Signalisierung durch «Wanderland Schweiz» Diese Routen erfüllen hohe Qualitätsanforderungen (Qualitätsziele der Schweizer Wanderwege) und heben sich qualitativ vom übrigen Wanderwegnetz ab. Internationale Fernwanderrouten sind, soweit möglich, Bestandteil der nationalen Routen von «Wanderland

Schweiz». Wo internationale Fernwanderrouten über nationale Routen geführt werden, wird das Routenfeld mit einem blauen Winkel ergänzt. Nationale Routen durchqueren zu einem Grossteil die Schweiz. Ihre Ausgangspunkte und Ziele liegen meist im grenznahen Bereich. Sie werden mit einem Routenfeld und einer einstelligen Nummer signalisiert. Regionale Routen führen durch mehrere Kantone und werden mit einem Routenfeld sowie einer zweistelligen Nummer signalisiert. Lokale Routen sind örtlich besonders attraktive Wanderwege und werden mit einem Routenfeld sowie einem Namen oder einem Logo signalisiert. Winterwanderwege sind Wanderwege, welche ausschliesslich während der Wintermonate signalisiert werden. Sie stellen keine besonderen Anforderungen an die BenützerInnen, jedoch ist auf Schnee mit Rutschgefahr zu rechnen.

Für die Signalisation der Wanderwege in der Schweiz sind die Schweizer Wanderwege zuständig (www.wandern.ch). Die Ratschläge, Bilder und Routenvorschläge in diesem Buch sind von Autor und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft worden, dennoch kann keine Garantie übernommen werden. Die Reisen und Wanderungen nach diesen Routenvorschlägen erfolgen auf eigene Gefahr. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden aller Art, die aus den im Buch gemachten Hinweisen resultieren, ist ausgeschlossen.

Impressum 1. Auflage 2011 © 2011 Fink Medien AG, 8808 Pfäffikon/SZ Herausgeberin: BLS AG, Genfergasse 11, 3001 Bern, www.bls.ch Vertriebspartner und Bestellungen: Coop Presse, Postfach 2550, 4002 Basel Buchbestellung Internet: www.coopzeitung.ch/buchverlag Idee und Konzept: Fink Medien AG, Marius Kaufmann; BLS AG, Martin Gäggeler, Christian Schneider Projektleitung: Fink Medien AG, Marius Kaufmann Autor: Andreas Hügli, www.autorenwerkstatt.ch Korrektorat: Armin Büttner Wichtige Telefonnummern Routenkontrollen: Andreas Hügli, Toni Kaufmann, Marius Kaufmann, Hansruedi Steiner 144 Sanitätsnotruf Kartografie: Gaja maps GmbH, David Vogel 1414 Rega, Schweizerische Fotos: Andreas Hügli, Toni Kaufmann, Marius Kaufmann, Hansruedi Steiner, Rettungsflugwacht Mathias Kunfermann, Paul Geiser, Gstaad Saanen Tourismus, BLS AG 117 Polizei Layout: Anzeiger Region Bern, Franziska Liechti 117 Meldung von Blindgängern Redaktion: BLS AG, Martin Gäggeler, Christian Schneider 162 Wetterprognosen Gesamtherstellung: Fink Medien AG, www.fink-medien.ch ISBN: 978-3-905865-11-0 96


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