Marburger Magazin Express 37/2019

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Fairtrade-Stadt Marburg

Jubiläum: Delegation aus Marburg bei der Preisverleihung „Hauptstadt des Fairen Handels“ Foto: Stadt Marburg

Eine der ersten Städte Ein Jahrzehnt für den fairen Handel in Marburg

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arburg feiert gemeinsam mit vielen Gastronomen und Betrieben „10 Jahre Fairtrade-Stadt Marburg“. Am Freitag, 20. September, gibt es dazu eine Jubiläumsveranstaltung von 10 bis 16 Uhr auf dem Marburger Marktplatz. Wie alles anfing und wie es mit der Förderung von fairem Handel weitergeht, erläutern Jochen Friedrich, Fachdienstleiter für den Bereich Umwelt- und Naturschutz &

fairer Handel bei der Stadtverwaltung sowie Bürgermeister Wieland Stötzel im Express-Interview. Express: Als der der Verein TransFair im Jahr 2009 damit anfing, in Deutschland den Titel „FairtradeTown“ zu vergeben, hat Marburg sich als eine der ersten Städte an der Initiative beteiligt. Wie kam es dazu? Jochen Friedrich: Wir hatten schon damals sehr, sehr aktive Leute im Weltladen. Johannes Lauber, heute

Der faire Handel im Bereich des Einzelhandels ist ein Wachstumsmarkt. Foto: TransFair e.V. Jakub Kaliszewski

in Bonn im Ministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit, war zum Beispiel früher in Marburg und hat sich im Weltladen sehr dafür eingesetzt, dass die Initiative sich durchsetzt. Wir hatten schon andere Projekte zusammen gemacht und standen in gutem Kontakt. Irgendwann kam er auf mich zu und hat gesagt: „Da gibts was Neues, die Kampagne Fairtrade Town. Da sollten wir uns drauf bewerben!“. Wir hatten uns kurz vorher als „Hauptstadt des Fairen Handels“ beworben, deswegen lagen viele Informationen sowieso schon griffbereit. Ich habe mich dann mit dem damaligen Dezernenten abgestimmt. Der war auch begeistert und hat sofort gesagt: Jawoll, das machen wir! Wir haben dann sehr schnell einen Stadtverordnetenbeschluss herbeigeführt und uns dann — erfolgreich — beworben. Wir waren relativ früh dabei, es gab nur drei schnellere Städte, in Hessen waren wir sogar die erste. Express: Und 2009 wurde Marburg gleichzeitig auch Fairtrade-Hauptstadt des Jahres? Jochen Friedrich: Ja, das war eine ganz glückliche Fügung. Den damaligen Oberbürgermeister und

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den Bürgermeister hat das sehr gefreut, wir hatten aus diesem Anlass sogar eine kleine Veranstaltung im historischen Saal. Ich kann mich da gut dran erinnern. Herr Vaupel war wirklich stolz, sagen zu können: Wir sind Fairtrade Town und wir haben den Hauptstadtwettbewerb gewonnen! Express: Welche Vorteile bringt der Titel „Fairtrade-Town“ für die Stadt mit sich? Jochen Friedrich: Das ist eine Image-Frage. Wir als Stadt Marburg können sagen: Wir handeln fair. Mit diesem Statement sind wir schon mehrmals in die Öffentlichkeit gegangen, als Aufdruck auf Einkaufsbeuteln zum Beispiel. Das hat auch das Image der Stadt Marburg als weltoffene Kommune, die multikulturell aufgestellt ist, verstärkt. Inzwischen ist es so, dass das Thema auch von den Geschäftsleuten sehr stark wahrgenommen wird. Als wir 2009 anfingen, gab es ein doppelseitiges Faltblatt mit den beteiligten Händlern, damit haben wir uns auf diese Kampagne beworben. Ein Jahr später gab es schon die dritte Auflage, weil einfach immer mehr Betriebe mitmachen wollten. Mittlerweile ist der faire Stadtplan ein ganzes Buch mit über 50 Betrieben, die im Bereich des fairen Handels tätig sind und faire Produkte anbieten. Wir wissen von Fairtrade-Town, dass der faire Handel im Bereich des Einzelhan-


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