2016 Das St Johannes Krankenhaus in Kamenz informiert

Das Malteser Krankenhaus St. Johannes Kamenz informiert 2016/17

Gemeinsam für mehr Gesundheit Das Malteser Krankenhaus hat drei neue Chefärzte: Dipl.-Psych. Dr. Rüdiger Soukup, Alexander Wagner und Yousif Faddah.

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Operiert und gleich nach Hause – die chirurgische Ambulanz

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Krebs bekämpfen – komplexe Teamaufgabe

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Volkskrankheit Herzschwäche – wohnortnah versorgt

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Beweglicher im Wasser – das Bad der Physiotherapie

St. Johannes 12:00, 12:30 Uhr Ein Leben retten – Reanimationstechnik richtig anwenden (Wartebereich links des Foyers, EG)

EDITORIAL Florian Rupp, Geschäftsführer Malteser SachsenBrandenburg gGmbH

14:00 Uhr Rückenschule (Physiotherapie, UG) MITMACHEN, ZUSCHAUEN, AUSPROBIEREN • „ Schlüsselloch-Chirurgie“ Testen Sie Ihr Fingerspitzengefühl (rechts der Fahrstühle, EG) • Präventionsdiagnostik Lassen Sie Ihre Vitalwerte messen (Foyer, EG) • Gesundheits-Check Lungenaltermessung (Apotheke am Forst, Foyer, EG) • Hygiene-Check mit UV-Licht Ist sauber wirklich sauber? (Foyer, EG) • Erste Hilfe Frischen Sie Ihre Kenntnisse auf (Malteser Hilfsdienst Bautzen, Außengelände)

Sehr geehrte Leserinnen und Leser, für das Malteser Krankenhaus St. Johannes in Kamenz ist 2016 ein spannendes Jahr. Gleich drei neue Chefärzte haben die Leitung der jeweiligen Abteilungen in ihre Hände genommen. Das ist eine Herausforderung für sie und ihre Mitarbeiter.

Herr Yousif Faddah übernahm zum 1. April 2016 die Leitung der Abteilung Chirurgie. Herr Alexander Wagner trat zum 1. Juli 2016 die Nachfolge von Herrn Dr. med. Rainer Kluge an. Mit Herrn Dr. Rüdiger Soukup erhielt auch die Abteilung Innere Medizin I einen neuen Chefarzt. Ich freue mich außerordentlich, gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen und den neuen Chefärzten die Qualität der Behandlungen und das Behandlungsangebot im Krankenhaus St. Johannes zum Wohl unserer Patienten weiterzuentwickeln.

Die Kunst unserer Ärzte und die modernste medizintechnische Ausstattung bieten alle Möglichkeiten dazu. Einen Eindruck davon erhalten Sie übrigens beim Malteser Gesundheitstag am 24. September 2016. In Vorträgen informieren wir Sie über medizinische Themen und gewähren Ihnen bei Führungen und Aktionen einen Einblick in die Abläufe. Ich würde mich sehr freuen, Sie in Kamenz begrüßen zu dürfen.

Vor Ihnen liegt die neue Ausgabe „Das Malteser Krankenhaus St. Johannes informiert“. Diesmal stellen wir Ihnen die chirurgische Ambulanz vor, deren Patienten schon wenige Stunden nach einer Operation wieder entlassen werden. Wir erläutern Ihnen ebenso, was gegen Herzinsuffizienz (Herzschwäche) zu tun ist.

Vor allem ältere Menschen leiden unter Herzschwäche, die zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland gehört.

Um mehr Lebensqualität für die Patienten geht es auch auf der Palliativstation. Dort werden die Beschwerden schwerkranker Menschen ohne Aussicht auf Heilung zumindest so weit gelindert, dass der letzte Abschnitt ihres Lebensweges für sie erträglich wird. Auch die Angebote der hauseigenen Physiotherapie können Sie nutzen. Hierfür müssen Sie kein Patient im St. Johannes sein. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Florian Rupp

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ERÖFFNUNG 10:00 Uhr – Haupteingang Begrüßung

Oberarzt Dr. med. Blasius Büttner, Chefarzt Yousif Faddah, Fachärzte für Chirurgie)

VORTRÄGE 10:30 Uhr – Foyer Blick ins Innere – Endoskopie von Magen und Darm (Oberarzt Dr. med. Matthias Eckert, Facharzt für Innere Medizin)

FÜHRUNGEN/AKTIONEN 10:30 Uhr Atemphysiotherapie (Physiotherapie, UG)

11:30 Uhr – Foyer Leben retten, wiederbeleben – Vortrag und Übungen (Oberarzt Dr. med. Tilo Driesnack, Facharzt für Anästhesiologie, Notfallmedizin) 12:30 Uhr – Kapelle Ruhe für die Seele – Vortrag und Meditation (Vincenc Böhmer, Krankenhausseelsorger) 13:30 Uhr – Foyer Frauen schonend operieren – endoskopische Verfahren in der Gynäkologie (Chefarzt Alexander Wagner, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe) 14:30 Uhr – Foyer Vielfalt der Chirurgie: Arthroskopie der Gelenke, Erkrankungen der Gallenblase, Darmkrebs (Oberarzt Dr. med. Toralph Zirnstein,

11:00 Uhr, 13:00 Uhr Herzultraschall live (Treff im Foyer, Fahrstühle, EG) 11:00, 13:00, 15:00 Uhr Erlebnis Geburt – Blick in die Kreißsäle (Treff im Foyer, Fahrstühle) 11:30, 13:30 Uhr Tuch oder Tragehilfe – Anleitung für junge Eltern (Station Gynäkologie, im Anschluss an die Kreißsaalführungen) 11:30, 13:30, 15:30 Uhr Pinselmassagen – entspannen Sie sich (Aufenthaltsraum Geburtshilfe, 1. OG, im Anschluss an die Kreißsaalführungen) 11:30, 14:00 Uhr Führung über die Palliativstation (Treff im Foyer, Fahrstühle, EG) 11:30, 13:30 Uhr Darmspiegelung am Übungsmodell (Treff im Foyer, Fahrstühle, EG)

INFORMIEREN • Ausbildungsangebote Wisst Ihr schon, was Ihr werden wollt?

(Außengelände) • Sozialdienst Haben Sie schon eine Patientenverfügung? (Außengelände) • Ehrenamt Möchten Sie Patienten besuchen und begleiten? (Außengelände) • Malteser Altenhilfe In guten Händen beim Ambulanten Pflegedienst Räckelwitz und im Malteserstift St. Monika (Außengelände) • Malteser Hausnotruf (Außengelände) • Sanitätshaus Adermann (Foyer, EG) • Klosterladen Kloster Marienstern präsentiert seine Produkte (Außengelände) • Praxis für Lungenheilkunde und Innere Medizin (Ärztehaus) • Tagesklinik des Sächsischen Krankenhauses Arnsdorf (UG) „MIT BLAULICHT UNTERWEGS“ • Malteser Katastrophenschutz • Malteser Rettungsdienst • Polizei – Interaktiver Funkstreifenwagen + Beratungsmobil (alle im Außengelände zu finden) KINDERPROGRAMM • Puppen- und Teddyklinik Bringt Eure kranken Puppen und Kuscheltiere mit! (Außengelände) • Hüpfburg, Glücksrad, Kinderschminken, Sportstrecke für Kinder, Basteln (Außengelände) • Klänge des Anfangs Erinnert Euch an die Zeit in Mamas Bauch (Aufenthaltsraum Geburtshilfe, 1. OG) • Bewegungsparcours (Physiotherapie, UG) MUSIK 13:30, 14:30 Uhr im Zelt Red Tower Big Band Eintritt und Parken frei!

2016/2017 | Das Malteser Krankenhaus St. Johannes Kamenz informiert

St. Johannes

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Mit endoskopischen Operationen

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leich an seinem zweiten Arbeitstag im Malteser Krankenhaus St. Johannes in Kamenz betreute Alexander Wagner eine Geburt. Er nennt es Zufall. Seit dem 1. Juli 2016 Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe in Kamenz, hatte er an jenem Tag gleich Bereitschaftsdienst. Wie vielen Babys er in seinem Berufsleben bisher auf die Welt geholfen hat, vermag er nicht zu sagen. Noch immer aber sei dies die schönste Aufgabe aus seinem Fachgebiet. Die hohe Zahl der Entbindungen zwischen 480 und 500 pro Jahr und die familienorientierte Geburtshilfe im Malteser Krankenhaus St. Johannes haben ihn ebenso beeindruckt wie die Arbeit des Teams unter der Leitung von Dr. med.

Rainer Kluge. In der Geburtshilfe ohne eine Kinderklinik zu arbeiten, sei zwar neu für ihn, sagt Alexander Wagner, aber durch die enge Kooperation mit Kinderärzten ließen sich dennoch alle Möglichkeiten der modernen Medizin ausschöpfen.

In die Fußstapfen seines Vorgängers zu treten, dürfte nicht ganz einfach sein. Seit 1982 war Dr. med. Rainer Kluge in der

ZUR PERSON

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mobil

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Alexander Wagner, 46 Jahre, Facharzt für Gynäkologie und Geburtshilfe. Medizinstudium an der Humboldt-Universität zu Berlin sowie an der Uniklinik in Dresden. Er war mehrere Jahre als Oberarzt in den Oberlausitz-Kliniken Bautzen tätig. Danach leitete er als Chefarzt die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe am Kreiskrankenhaus Weißwasser. Seit 1. Juli ist er Chefarzt der Gynäkologie und Geburtshilfe im St. Johannes in Kamenz. Alexander Wagner hat eine Tochter.

Gebärmutter erhalten

Alexander Wagner ist neuer Chefarzt der Gynäkologie. Sein langjähriger Vorgänger hat der Frauenklinik zu einem sehr guten Ruf verholfen. hormonell nicht zu beheben sind, kann so die Schleimhaut in der Gebärmutter verödet werden. „Da Myome auch Ursache für Kinderlosigkeit sind, kann die Hyperoskopie ein Segen sein“, erklärt Alexander Wagner. Fehlbildungen wie Gewebsstränge in der Gebärmutter sind auf diese Weise ebenfalls zu korrigieren.

Sie kennen sich schon länger aus der gemeinsamen Arbeit im Lausitzer Brustzentrum.

Jetzt übernahm Alexander Wagner (li.) von Dr. med. Rainer Kluge die Leitung der gynäkologischen Abteilung im St. Johannes.

Frauenklinik des heutigen Malteser Krankenhauses tätig, seit 2003 als Chefarzt. Er und Alexander Wagner kannten sich aus dem Lausitzer Brustzentrum, in dem sie als Chefärzte der Krankenhäuser Kamenz und Weißwasser mit Ärzten des Klinikums Hoyerswerda und aus niedergelassenen Praxen bei wöchentlichen Fallbesprechungen eng zusammenarbeiteten. Im vergangenen Jahr war Alexander Wagner bei einer laparoskopischen Krebsoperation in Kamenz dabei. Dem folgte ein Rundgang durch die Frauenklinik und außerdem die Frage, ob er sich die Nachfolge vorstellen könne.

Er konnte – und wurde, so sagt er selbst, „mit offenen Armen“ empfangen.

Sein Spezialgebiet sind endoskopische, minimalinvasive Eingriffe auch in der Gebärmutterhöhle. „Kleinere Operationen in der Gynäkologie werden mit der ‚Schlüsselloch-Methode‘ ausgeführt“, sagt er. Am St. Johannes wird diese selbst zur Entfernung der Gebärmutter oder bei organerhaltenden Operationen angewandt.

Um das Leistungsspektrum der Gynäko-

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logie am Kamenzer Krankenhaus zum Wohl der Patientinnen weiter auszubauen, plant der neue Chefarzt, Operationen zur Behebung von Senkungszuständen der Gebärmutter laparoskopisch auszuführen. Also mithilfe eines optischen Instruments in der Bauchhöhle ähnlich einer Bauchspiegelung. „Die technische Ausstattung des Kamenzer Krankenhauses ist dafür sehr gut“, sagt Alexander Wagner.

Besonders geeignet sei das Verfahren, um die Gebärmutter zu erhalten, gerade bei jüngeren Patientinnen mit Kinderwunsch.

Bei der Gebärmutterspiegelung mittels einer hyperoskopischen Operation, also mit der Einführung eines Endoskops durch die Scheide in die Gebärmutter, sollen künftig Veränderungen der Schleimhaut nicht nur diagnostiziert, sondern gleich therapiert werden. Etwa mit dem Abtragen von Myomen. Da man diese Muskelknoten vom Bauchraum aus nicht erreichen kann, ohne die Gebärmutter zu eröffnen, bietet sich dieses Verfahren an. Bei Frauen, deren lange Periode oder starke Blutung

Der neue Chefarzt möchte am Malteser Krankenhaus St. Johannes eine Sprechstunde zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs einrichten. Die werde zwar in der Regel von niedergelassenen Ärzten angeboten, doch gebe es auffällige Befunde, für die eine Spezialbetreuung angebracht sei. Ohnehin will er die gute Zusammenarbeit seines Vorgängers mit niedergelassenen Gynäkologen fortsetzen, da er in dieser Richtung auch selbst gute Erfahrungen gemacht hat. Unter seiner Leitung wird die Abteilung Gynäkologie weiterhin im Lausitzer Brustzentrum und in dem gemeinsam mit dem Malteser Krankenhaus in Görlitz gebildeten Beckenbodenzentrum mitarbeiten.

An seiner neuen Tätigkeit reizt Alexander Wagner die berufliche Herausforderung zur Diagnostik und Therapie von onkologischen Erkrankungen in der Gynäkologie.

GYNÄKOLOGIE Sekretariat: Monika Wolff Telefon: 03578 786-431 Telefax: 03578 786-434

IMPRESSUM Herausgeber: Malteser Krankenhaus St. Johannes Kamenz

Nebelschützer Str. 40

01917 Kamenz Redaktion: Redaktions- und Verlagsgesellschaft Bautzen/Kamenz mbH Ralf Haferkorn (verantw.), Constanze Knappe, Ines Eifler (Texte) Fotos: Malteser/Stephanie Hänsch (Titelfoto)

Malteser/Ines Eifler

Constanze Knappe

Malteser/Mathias Baumann Satz/Layout: arteffective/lausitzpromotion

Hoyerswerda, Franka Schuhmann Druck: DDV Druck GmbH

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St. Johannes

Ambulante Operation Am Malteser Krankenhaus können Patienten auch in der chirurgischen Ambulanz behandelt werden.

Schneller wieder zu Hause tete Herz-Kreislauf-Beschwerden, große Übelkeit und/oder starke Schmerzen einstellen sollten, die zu Hause nicht beherrschbar wären, oder wenn die häusliche Versorgung nach der Operation nicht gegeben ist.

Die chirurgische Ambulanz verfügt über 14 Betten. Hierher kommen auch Patientinnen mit gynäkologischen Tumorerkrankungen zur ambulanten Chemotherapie. Für deren Betreuung haben sich die Schwestern qualifiziert. „Chemo-Patienten kommen sehr häufig und über längere Zeit zu uns. Dass auch sie immer die gleichen Gesichter sehen, hilft ihnen, mit der Situation besser umzugehen“, sagt Schwester Monika Wersch. Eng arbeitet die Ambulanz mit dem Kamenzer Onkologen Dr. med. Michael Haack zusammen, dessen Praxis sich auf dem Gelände des Malteser Krankenhauses befindet.

Stationsleiterin Monika Wersch, Schwester Sandra Hentsch und Oberarzt Dr. med. Frank-Rainer Speckmann (v.li.) besprechen mit einem Patienten nach seiner Operation die weitere Behandlung.

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perationen an Händen und Füßen sowie die Behandlung von Brüchen, Krampfadern oder Frostbeulen erfolgen zumeist in der chirurgischen Ambulanz des St. Johannes. Dazu eine Reihe gynäkologischer Eingriffe. Seit Juni 2013 gibt es im Kamenzer Krankenhaus diese spezielle Abteilung, in der Chirurgen, Gynäkologen und Anästhesisten tätig sind.

Operiert wird täglich von 7 bis 16 Uhr. „Größere Knochenbrüche eignen sich wegen möglicher Komplikationen in den ersten 24 Stunden nicht für eine ambulante Operation“, erklärt Oberarzt Dr. med. Frank-Rainer Speckmann, der den chirurgischen Bereich der Ambulanz verantwortet. „Solche Patienten werden stationär aufgenommen.“ Bei gravierenden Nebenerkrankungen von Herz und Kreislauf sei die ambulante Operation

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ebenso wenig angezeigt wie nach einem Herzinfarkt. „Das kalendarische Alter eines Patienten allein ist jedoch kein Grund für eine stationäre Aufnahme“, so Dr. med.

Frank-Rainer Speckmann.

Station gearbeitet, während Stationsleiterin Monika Wersch aus dem chirurgischen Bereich kommt. Auch ein Beispiel dafür, wie beide Fachrichtungen in der Ambulanz zusammengewachsen sind.

Bereits vor ihrem OP-Tag werden die Patienten auf den Eingriff vorbereitet, also über den Ablauf informiert, über Operation und Narkose aufgeklärt. Blut- und Röntgenuntersuchungen werden dabei ebenfalls vorgenommen. Dadurch entfällt der früher übliche prästationäre Tag, an dem die Patienten in die Klinik kamen, um zunächst noch einmal gründlich untersucht zu werden. Zwischen der Vorbereitung und der Operation vergehen maximal zehn Tage. „Dass die Patienten bei dem Gespräch, der Operation, der Betreuung danach und zur Entlassung immer die gleichen Gesichter sehen, beruhigt viele von ihnen“, sagt Schwester Sandra Hentsch.

Sie hat zuvor auf der gynäkologischen

Ambulante Patienten werden einige Stunden nach ihrer Operation wieder entlassen, nachdem Operateur und Anästhesist das Ergebnis kontrolliert haben und wenn der Entlassung keine medizinischen Gründe entgegenstehen. Die Patienten bekommen Verhaltensempfehlungen für zu Hause und die erforderlichen Medikamente für die ersten 24 Stunden sowie für alle Fälle die Telefonnummer der Notfallambulanz.

Wegen der Nachwirkungen der Narkose sollten Patienten unmittelbar nach der Entlassung kein Fahrzeug führen. Die medizinische Nachversorgung übernimmt der Haus- oder Facharzt. Auf eine andere Station werden Patienten verlegt, wenn sich nach der ambulanten OP unerwar-

Außerdem bietet die Ambulanz weitere Sprechstunden an. Patienten können sich darüber beraten lassen, ob eine vom Haus- oder Facharzt erwogene Operation tatsächlich notwendig ist. Oder sie können sich eine Zweitmeinung von einem anderen Arzt einholen. Dazu sollten sie ihre Befunde mitbringen. Ergänzt wird das Gespräch durch eine körperliche und wenn notwendig auch Röntgenuntersuchung. In die chirurgische Ambulanz des Malteser Krankenhauses kommen Patienten bis aus Großröhrsdorf und Hoyerswerda nach Kamenz.

CHIRURGISCHE AMBULANZ Ambulante Leistungen •H andchirurgie: schnellender Finger, Karpaltunnelsyndrom, Dupuytren • F ußchirurgie: Hammerzehe, Hallux valgus • S onstige Operationen: Leistenhernien, Varizen, Kniespiegelungen, Entfernung von Metall Kontakt Termine über das Sekretariat der Chirurgie Telefon: 03578 786-411 Telefax: 03578 786-414

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St. Johannes

Mit minimalinvasiven Eingriffen

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agenkrebs. Eine Schockdiagnose für jeden Patienten. In drei Fällen hat Yousif Faddah in seinen ersten zwei Monaten im St. Johannes bisher radikal operiert. Das heißt, er hat nicht nur den Tumor aus dem Magen, sondern auch die dazugehörigen Lymphknoten entfernt. Wie viel dabei vom Magen übrig bleibt, das hängt vom Typ des Krebses und von dessen Ausdehnung ab. Wird der Tumor rechtzeitig erkannt, bestehen gute Heilungschancen. Diese drei Operationen verliefen ohne Komplikationen. In einem frühen Stadium ist die Entfernung des Karzinoms durch einen endoskopischen Eingriff, ähnlich einer Magenspiegelung, möglich, das heißt ohne großen Bauchschnitt. Im Kamenzer Krankenhaus werde häufig so operiert, erklärt Yousif Faddah, seit dem 1. April 2016 Chefarzt der Chirurgie. Schon vorher gehörte der Arzt einer bundesweiten Expertenarbeitsgruppe an, die an der Aktualisierung der Leitlinien

Gegen den Krebs

Der neue Chefarzt Yousif Faddah möchte die chirurgischen Kompetenzen im Kamenzer Krankenhaus weiter ausbauen. Auf hohem Niveau.

Fachdisziplinen die Tumorchirurgie weiter ausbauen.

Yousif Faddah (m.) ist neuer Chefarzt der Chirurgie im Malteser Krankenhaus St. Johannes. Er ist ein Spezialist für die Behandlung von Magenkarzinomen.

ZUR PERSON

Yousif Faddah, 40 Jahre, Facharzt für Chirurgie und Viszeralchirurgie. Seit Beginn seines Medizinstudiums 1995 lebt er in Deutschland. Seine gesamte medizinische Ausbildung hat er an der Universität des Saarlandes in Homburg absolviert. Weiterbildung am Städtischen Krankenhaus Pirmasens, im Marienkrankenhaus in St. Wendel und im Knappschaftskrankenhaus Sulzbach. An der SHG-Klinik Idar-Oberstein wurde er Oberarzt. Dort leitete er auch das Zentrum für minimalinvasive Chirurgie und war federführend am Aufbau eines Darmkrebszentrums beteiligt. Seit 1. April 2016 ist er Chefarzt der Chirurgie im St. Johannes in Kamenz. Yousif Faddah ist verheiratet und hat eine Tochter.

für die Behandlung des Magenkarzinoms arbeitet. An diesen Leitlinien orientieren sich flächendeckend Ärzte und Fachärzte bei der Entscheidungsfindung in bestimmten Behandlungssituationen. In der Expertengruppe arbeitet Yousif Faddah weiterhin mit. Kürzlich erschien hierzu im Uni-Med-Verlag die zweite Auflage des Buches „Diagnostik und Therapie des Magenkarzinoms“ (ISBN 978-3-8374-2106-4) an welchem Herr Faddah richtungsweisend mitarbeitete.

Spezialisiert auf onkologische Viszeralchirurgie, also die operative Behandlung von bösartigen Tumoren der Bauchorgane, hatte er bei seiner ersten Operation in Kamenz einen Dickdarmkrebs zu entfernen.

Seither steht er täglich im OP-Saal des Malteser Krankenhauses, mit Krebserkrankungen an Magen, den Gallenwegen, an Leber, Dünn- und Dickdarm hat er es zu tun. Er verweist auf die wöchentliche interdisziplinäre Tumorkonferenz, in der Ärzte des St. Johannes mit niedergelassenen Fachärzten, Onkologen und Strahlentherapeuten sowie Kollegen der weiteren Fachdisziplinen des Krankenhauses einzelne Fälle

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besprechen, um eine für den jeweiligen Patienten optimale Versorgung zu erzielen. „Die Operation ist nur ein Teil der Behandlung“, sagt Yousif Faddah. „In der Regel wird die Behandlung in einem multimodalen Behandlungskonzept durch Chemo- und/oder Strahlentherapie ergänzt.

Die Behandlung von Tumorerkrankungen ist eine Teamaufgabe.“ Als Chefarzt der Chirurgischen Klinik am Kamenzer Krankenhaus ist er gemeinsam mit vier Oberärzten und sechs AssistenzärztInnen dafür zuständig, eine breite Allgemeinchirurgische Grundversorgung zu gewährleisten, einschließlich der Viszeral- und Unfallchirurgie. Entsprechend groß ist das Spektrum der ambulanten wie stationären Leistungen der Klinik von Hand- und Fußchirurgie über Proktologie (Erkrankungen des Enddarms) bis zu Operationen an Gelenken, um nur einige Beispiele zu nennen.

Yousif Faddah sieht seine neue Aufgabe als Herausforderung und „Gelegenheit, weiter gestalterisch tätig zu sein.“ So möchte er in Zusammenarbeit mit den anderen

„In Deutschland hat sich die Chirurgie auf standardisiertem Höchstniveau etabliert“, sagt Yousif Faddah. Am St. Johannes in Kamenz habe er Bedingungen vorgefunden, die medizinisch und technisch dem höchsten Niveau entsprechen. „Dennoch ist das Krankenhaus klein und überschaubar und hat mich mit seiner familiären Atmosphäre sofort überzeugt“, sagt er. Das sei ein Vorteil für die Kommunikation sowohl im eigenen Team als auch zwischen den Fachdisziplinen. Dass ihm schon bei den Vorgesprächen viel Vertrauen entgegengebracht wurde, habe ihm die Entscheidung für die Lausitz erleichtert. Freundlich und hilfsbereit habe man ihn dann aufgenommen. „So habe ich mich schneller, als ich dachte, im Krankenhaus St. Johannes eingelebt.“ Zurzeit pendelt der Chirurg aus familiären Gründen ins Saarland. Abgesehen von der neuen Aufgabe im Beruf gefällt ihm auch die Umgebung um Kamenz gut, die er als „ruhig und sympathisch“ beschreibt.

Die Geschichte sowie die Vielfalt von Kultur und Natur der Region interessieren ihn. „Ich freue mich darauf, dies alles in den kommenden Jahren näher erkunden zu können.“

CHIRURGIE Sekretariat: Kathleen Baldermann Telefon: 03578 786-411 Telefax: 03578 786-414 Sprechstunden • OP-Sprechstunde Montag bis Donnerstag 8:00 bis 12:00 und 13:00 bis 15:00 Uhr Freitag 8:00 bis 12:00 Uhr und nach Vereinbarung Terminvereinbarungen unter 03578 786-411 • Wundsprechstunde Nach Vereinbarung unter Telefon 03578 786-180 • D-Arzt-Sprechstunde Montag und Mittwoch 14:00 bis 15:00 Uhr Freitag 8:30 bis 9:30 Uhr und nach Vereinbarung

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St. Johannes

Stark gegen Herzschwäche Das Malteser Krankenhaus versorgt Patienten mit Herzinsuffizienz wohnortnah und unterstützt sie bei der Genesung.

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as Klopfen, das man gelegentlich in der Brust spürt, ist auf dem Monitor von Dr. med. Daniela Wessela deutlich zu sehen. Bei einer Untersuchung per Echokardiografie bewegt die Kardiologin den Ultraschallkopf langsam über den Brustkorb ihres Patienten und hält einzelne Bilder fest.

NEUER CHEFARZT INNERE MEDIZIN I

Auf diese Weise untersucht die Spezialistin für Herzerkrankungen am Malteser Krankenhaus St. Johannes Patienten, die über häufige Müdigkeit, Luftnot und Wasseransammlungen im Körper klagen.

Vor allem ältere Menschen leiden unter diesen Symptomen der Herzinsuffizienz, einer der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Ist das Herz schwach, wird der Körper nicht genügend mit Blut und Sauerstoff versorgt, die Lebensqualität ist stark beeinträchtigt. „Um die Erkrankung behandeln zu können, ist es sehr wichtig, die Ursache der Symptome zu erforschen“, sagt Dr. Daniela Wessela. Grund für eine Herzschwäche können Durchblutungsstörungen am Herzen, Herz-Rhythmus-Störungen, aber auch Stoffwechselerkrankungen, entzündliche Erkrankungen oder Nebenwirkungen von starken Medikamenten wie etwa einer Chemotherapie sein.

Das Malteser Krankenhaus St. Johannes bietet sämtliche diagnostischen Methoden an, um feststellen zu können, woran genau der Patient leidet: Nach Messung von Puls und Blutdruck prüfen die Ärzte per Echokardiografie (Herz-Ultraschall) die Muskelkraft und die Klappenfunktion des Herzens oder werten anhand eines EKGs (auch Langzeit-EKG) Herzfrequenz und Herzrhythmus des Patienten aus.

Auf der Überwachungsstation des Krankenhauses kann die Herzfunktion eines Patienten telemetrisch am Monitor, also in Echtzeit, beobachtet werden. Dabei liegt der Patient entweder im Bett oder kann sich auf der Station frei bewegen. Sind die

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Zur Verbesserung der Qualität der Behandlungen hat das Malteser Krankenhaus die Struktur seiner Abteilung für Innere Medizin verändert. Seit diesem Jahr gibt es eine Abteilung Innere Medizin I mit den Schwerpunkten Kardiologie/Gastroenterologie/ Notfallaufnahme/Allgemeine Innere Medizin sowie eine Abteilung Innere Medizin II mit den Schwerpunkten Rheumatologie/Diabetologie.

Oberärztin Dr. Daniela Wessela untersucht Patienten per Herzultraschall.

So kann die Ursache einer Herzinsuffizienz rasch festgestellt werden.

Ergebnisse dieser Untersuchungen trotz Symptomen unauffällig, kann Frau Dr. Wessela einen „Eventrecorder“ unter die Haut im Bereich des Brustkorbs auf der linken Seite implantieren, der drei Jahre lang fortlaufend den Herzschlag des Patienten überwacht. „Hat der Patient in dieser Zeit Beschwerden, können wir feststellen, ob sie zum Beispiel durch Vorhofflimmern oder eine andere Herz-Rhythmus-Störung ausgelöst wurden“, sagt die Internistin. „Die Möglichkeiten der Behandlung von Herzerkrankungen haben sich in den vergangenen Jahrzehnten sehr viel weiterentwickelt“, sagt Frau Dr. Wessela. „Die Lebensqualität und Lebenserwartung von Herzinsuffizienzpatienten sind stark gestiegen.“ Das Malteser Krankenhaus bietet fast alle gängigen Therapiemethoden von

der medikamentösen Versorgung bis zur Implantation von Herzschrittmachern an. „Den Großteil der Patienten können wir damit grundlegend versorgen.“ Sind speziellere Eingriffe notwendig, wie der Einsatz eines Drei-Kammer-Schrittmachers, eines Defibrillators oder die Durchführung eines Herzkatheters, arbeitet das Kamenzer Krankenhaus mit Spezialkliniken zusammen. „Die Nachbetreuung der Patienten mit Herzinfarkt erfolgt nach einer Herzkatheteruntersuchung wieder in unserem Krankenhaus. Bei regelmäßigen Kontrollen der Patienten mit implantiertem Herzschrittmacher oder Defibrillator kümmern wir uns dann weiter um diese Patienten“, sagt Frau Dr. Wessela. „Damit ist eine wohnortnahe Versorgung für alle Betroffenen der Region gewährleistet.“

Dipl.-Psych. Dr. med. Rüdiger Soukup ist der neue Chefarzt der Abteilung Innere Medizin I. Der 43-jährige Mediziner ist Facharzt für Innere Medizin, internistische Intensivmedizin und Notfallmedizin. Dr. Soukup stammt aus Chemnitz, studierte Psychologie in Leipzig und Konstanz sowie Medizin in Ulm. An den Kreiskliniken Biberach/Riß wurde er 2004 Assistenzarzt und 2011 Facharzt für Innere Medizin. 2013 wechselte er als Leitender Arzt an die Sana Klinik Riedlingen. In dieser Zeit war er zusätzlich an der Herzklinik Ulm beschäftigt. Seit April 2014 ist Herr Dr. Soukup am Malteser Krankenhaus St. Johannes in Kamenz tätig.

Die Leitung der Abteilung Innere Medizin II obliegt weiterhin Herrn Dr. med. Peter Gotzmann.

INNERE MEDIZIN Sekretariat: Silke Guder Telefon: 03578 786-421 Telefax: 03578 786-424

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St. Johannes

Begleitung

Letzter Lebensabschnitt

Seit zwei Jahren lindert die besondere Fürsorge auf der Palliativstation das Leiden Schwerkranker.

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egen akuter Beschwerden in der Speiseröhre brachten Christa Stoklas und ihr Mann Ende 2015 ihre Mutter ins Malteser Krankenhaus St. Johannes. Elisabeth Gretschel hatte einen bösartigen Tumor, auch eine Niere arbeitete nicht mehr richtig. Die Freude über die Entlassung und über ihren 93.

Geburtstag im Kreis der Familie währte für die Seniorin nur kurz. Tage später musste sie wieder in die Notaufnahme, weil sie es vor Schmerzen nicht aushielt. Da ahnten Christa und Horst Stoklas noch nicht, dass die Mutter einen schweren Leidensweg vor sich hatte. „Wegen eines Gefäßverschlusses im rechten Knie standen wir vor der Entscheidung, das Bein amputieren zu lassen“, sagt Christa Stoklas. Das aber wollten weder sie noch ihr Bruder und schon gar nicht ihre Mutter, die bis dahin noch sehr beweglich und mehrmals täglich 50 Stufen gestiegen war. Auch war nicht absehbar, ob der geschwächte Körper die Operation überstehen würde. „Es ist furchtbar, wenn man nicht helfen kann“, beschreibt Christa Stoklas ihr Empfinden, auch Monate später noch sichtlich bewegt. Zum Glück für ihre Mutter sei zu jener Zeit auf der Palliativstation im St. Johannes ein Bett frei gewesen. Im April 2014 hatte das Krankenhaus diese

Die Palliativstation ist – entgegen einem hartnäckigen Vorurteil – keine Sterbestation. Zwei Drittel der Patienten werden nach Hause oder in ein Hospiz entlassen.

Die nächstgelegenen Hospize liegen in Herrnhut, Radebeul und Lauchhammer. „Auf der Station herrscht nicht nur Traurigkeit“, sagt Stationsleiterin Karin Lauke.

Wenn es den Patienten besser geht, wenn Appetitlosigkeit oder Übelkeit gemindert und Luftnot und Schmerz auf ein erträgliches Maß reduziert werden, können sie manchmal im schönen Gelände des Krankenhauses spazieren gehen oder auf dem stationseignen Balkon Kaffee trinken. „Da hört man öfter auch fröhliches Lachen“, sagt Karin Lauke.

Christa und Horst Stoklas auf dem Balkon der Palliativstation mit dem Blick in die Hennersdorfer Berge. Diesen Ausblick hat ihre Mutter sehr gemocht.

Station eröffnet. „Wer hier aufgenommen wird, leidet an einer nicht mehr heilbaren Erkrankung. Seine Lebenszeit ist sehr begrenzt“, erklärt Oberärztin Dr. Cornelia Meißner. Eingewiesen werden Patienten von Hausärzten, Onkologen, durch die Notfallambulanz oder andere Stationen des Malteser Krankenhauses. Jedoch nur mit ihrem Einverständnis. In der Palliativmedizin geht es darum, den Zustand der von Krebs-, schweren internistischen oder

Das Team der Palliativstation im St. Johannes.

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neurologischen Erkrankungen Betroffenen so erträglich wie möglich zu gestalten.

Luftnot, starke Schmerzen, Übelkeit, Darmverschluss, aufbrechende Wunden oder Blutungen werden durch Medikamente, Physiotherapie oder Naturheilverfahren gelindert. Auf der Palliativstation ist Zeit für intensive Gespräche, um Ängste und Sorgen zu teilen. Die Aufenthaltsdauer beträgt meist sieben bis zwölf Tage, mitunter länger, wenn Symptome zu Hause nur schwer behandelbar sind. Das multiprofessionelle Team entlastet Angehörige und gibt Patienten Sicherheit auf ihrem letzten Lebensweg.

Behandelt werden sie durch die Anästhesisten Dr. Cornelia Meißner und Antoni Donkov, betreut durch neun auf Palliativpflege spezialisierte Schwestern und eine Pflegehelferin unter der Leitung von Karin Lauke. Zum Team gehören eine Psychologin, zwei Physiotherapeuten, ein Seelsorger und der Sozialdienst des Krankenhauses. „Die Zusammenarbeit aller ist wertvoll und wichtig für das Team und die Umsorgung unserer Patienten“, sagt Dr. Cornelia Meißner. „Nur als Team können wir unserer Aufgabe gerecht werden.“

Vom typischen Krankenhausalltag ist auf der Palliativstation im St. Johannes nichts zu spüren. Die Besuchszeiten sind unbegrenzt, Angehörige können in den Patientenzimmern oder in einem separaten Gästezimmer übernachten. Im wohnlichen Gemeinschaftszimmer mit Küche können Patienten Zeit verbringen. Christa und Horst Stoklas haben hier mit ihrer Mutter oft deren Lieblingsspiel „Mensch ärgere dich nicht“ gespielt. „Die Ärzte und Schwestern haben uns sehr geholfen, mit der Situation umzugehen“, sagt Horst Stoklas. „Sie haben uns das Abschiednehmen erleichtert.“ Trotz aller Trauer ist Christa Stoklas froh, dass ihre Mutter eine Zeitlang auf der speziellen Station umsorgt wurde, mit menschlicher Wärme, Mitgefühl und Zuwendung. Zuletzt konnte Elisabeth Gretschel nicht mehr sprechen. Ihren Händedruck wird ihre Tochter nie vergessen.

Ihre Mutter wurde mit Medikamenten so eingestellt, dass sie zu Hause in Würde sterben konnte.

PALLIATIVSTATION Telefon: 03578 786-191 Ambulanter Hospiz- und Palliativberatungsdienst Kamenz Telefon: 03578 3443-12

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St. Johannes

Im Wasser zu

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hne die regelmäßigen Übungen könnte Evelin Philipp ihren Alltag nur schwer bewältigen. Seit Jahren kommt die Kamenzerin wegen einer angeborenen Spastik zweimal pro Woche zur Behandlung in die Physiotherapie des Malteser Krankenhauses St. Johannes. Physiotherapeutin Birgit Zschiedrich steigt mit ihr in das vier mal sechs Meter große Therapiebecken. In dem 34 Grad warmen Wasser fördern die Lockerungs- und Dehnungsübungen die Beweglichkeit der Patientin. „Wärme, Auftrieb und Widerstand des Wassers eröffnen Möglichkeiten für die Behandlung, die man draußen so nicht hat“, erklärt Birgit Zschiedrich, die seit 1983 in ihrem Beruf arbeitet. Zwar ist Evelin Philipp nach jeder Übungseinheit reichlich geschafft, doch die Bewegung im Wasser tut ihr gut. Es ist eine Ergänzung zu anderen Therapien.

Mehr Beweglichkeit Die Physiotherapie hält Angebote für stationäre und ambulante Patienten bereit.

Die Angebote zur gesundheitlichen Prävention sind sehr beliebt.

Neun Physio- und zwei Ergotherapeuten gehören zum Team der Physiotherapie am Kamenzer Krankenhaus. Sie behandeln stationäre Patienten entweder direkt im Krankenbett oder in den Therapieräumen

PHYSIOTHERAPIE Ambulante Leistungen (Auswahl) • allgemeine Krankengymnastik sowohl klassisch als auch im Bewegungsbad • spezielle Krankengymnastik nach Bobath, für Beckenboden und Atemerkrankungen • Massagen, Reflexzonentherapie, Unterwassermassage, Zellenbad • Manuelle Therapie • Elektrotherapie, Wärme- und Kryotherapie • Babyschwimmen • Aquafitness Stationäre Leistungen (Auswahl) • Krankengymnastik für chirurgische, internistische und gynäkologische Erkrankungen • Physiotherapie in der palliativen Medizin • Behandlung im Schlingentisch • Anwendung naturheilkundlicher Verfahren Informationen und Anmeldung Telefon: 03578 786-250

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Physiotherapeutin Birgit Zschiedrich lockert bei der Einzeltherapie im Wasserbecken Gliedmaßen und Gelenke von Patientin Evelin Philipp.

im Untergeschoss der Klinik. „Auf Anordnung der Ärzte erstellen wir für jeden Patienten eine befundgerechte Therapie“, sagt Anja Stephan, die Leiterin der Abteilung.

Dieser Therapieplan reicht über die Zeit des Krankenhausaufenthalts hinaus. Wenn erforderlich, bekommt der Patient bei der Entlassung ein Übungsprogramm für zu Hause mit. „Nach Hüft-, Knie- oder Schulteroperationen gilt es die Beweglichkeit zu fördern, bei neurologischen Erkrankungen Koordination und Gleichgewicht“, zählt die 26-Jährige einige Beispiele auf.

Physiotherapie hilft bei der Heilung oder lindert Beschwerden. Entsprechend vielseitig ist die moderne Ausstattung der Räume.

Angefangen von dem 1,40 Meter tiefen Therapiebecken über Gymnastikräume mit Matten und Bällen in verschiedenen Größen, einen Schlingentisch sowie Geräte für Ultraschall- und Elektrobehandlungen bis hin zu den Möglichkeiten, Zellenbäder und Unterwassermassagen durchzuführen.

Einige Therapeuten arbeiten sowohl mit stationären als auch mit ambulanten Patienten. Wer sich in der Physiotherapie behandeln lässt, braucht unabhängig davon

kein Patient des Krankenhauses zu sein.

Die ambulanten Leistungen der Abteilung richten sich an Kassenpatienten wie auch an Selbstzahler.

Die Physiotherapie bietet Einzel- oder Gruppentherapie sowie Präventionskurse an. Besonders groß ist die Nachfrage nach Aquafitness. Die Wassergymnastik mit Musik kommt so gut an, dass die Plätze jedes Kurses schnell vergeben sind. Die Wartezeiten sind lang. Auch das Babyschwimmen ist sehr beliebt. Montag bis Donnerstag finden jeweils zwei Kurse für Babys ab dem sechsten Monat zusammen mit ihren Müttern oder Vätern statt. Die Bewegung im Wasser macht Spaß, fördert Gleichgewicht und Koordination und obendrein die sozialen Kontakte in der Gruppe.

Für Kinder und Eltern ist das gleichermaßen wichtig.

Die Babys sind die jüngsten Patienten in der Physiotherapie des Krankenhauses, nach Unfällen werden ebenso Jugendliche oder jüngere Erwachsene behandelt.

Zumeist aber sind die Patienten über 60 Jahre alt. Oft geht es bei ihnen um ein

Mobilitätstraining, das sie befähigt, den Alltag nach einer Operation wieder allein zu Hause zu bewältigen. „Für manche ältere Menschen ist es schon ein Therapieerfolg, wenn sie nach langer schwerer Liegezeit das erste Mal wieder selbst zum Fenster laufen können“, sagt Anja Stephan. „Da kommt viel Dankbarkeit zurück.“ Die studierte Physiotherapeutin mit Bachelor-Abschluss mag ihren Beruf sehr. „Mir gefällt daran, dass ich mit vielen verschiedenen Menschen zu tun habe“, sagt sie, „und ich schätze den Freiraum, die Übungen mit den Patienten selbst gestalten zu können.“ Seit einem Jahr ist sie als Jüngste im Team Chefin der Abteilung. Alle Physiotherapeuten des Malteser Krankenhauses St. Johannes bilden sich regelmäßig weiter, um über neue Behandlungskonzepte informiert zu sein und sie anwenden zu können. So ist die Physiotherapie der Klinik beispielsweise in das SOS-Net, ein regionales Netzwerk zur Behandlung von Schlaganfallpatienten, eingebunden. Erkennbar sind die Mitarbeiter der Abteilung an ihren knallgelben Shirts. „Die Farbe soll gleich wach machen und motivieren“, sagt Anja Stephan.

2016/2017 | Das Malteser Krankenhaus St. Johannes Kamenz informiert