Revista de Navidad 2017

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INFORME ● BERICHT ● REPORT

rana“, im Vergleich zur Stadt Palma einen leichten Vorteil. Auf dieser Insel mit ihren vielen kulinarischen Mischungen, die sich zum Großteil durch die starke Präsenz von Touristen ergeben haben, hält er es für„schwierig, dass die einheimischen Gerichte an der Spitze liegen oder stärker vertreten sind als andere, aber man sucht immer mehr eine Küche, die an der Umgebung und den Jahreszeiten ausgerichtet ist, und in diesem Zusammenhang muss Palma sich an den Projekten orientieren, die bereits außerhalb der Stadt auf der Insel durchgeführt werden.“

Passeig des Born ● FOTO. B. RAMON

reits jetzt gut abschneidet, nämlich dem Wintertourismus. Während der Nebensaison und vor allem in der Weihnachtszeit wird Palma außerordentlich attraktiv für die Besucher, die auf die Insel kommen. Mit dem Bestreben, ihre geringe Bedeutung imWintertourismus hinter sich zu lassen, begann die Balearische Hauptstadt, die 48 % des BIP der Region generiert, vor fünf Jahren einen Prozess der Neupositionierung, der sie zu einem vollkommen anderen Ergebnis geführt hat. Jetzt ist sie ein ständig wachsendes städtischesWochenendreiseziel, das speziell in drei ergänzenden Bereichen wie Sport, Kultur und Gastronomie attraktiv ist, unterstützt von dem stark kosmopolitischen Charakter der Stadt. KOSMOPOLITISCHE STADT Kosmopolitisch sind auch die Kunden einer weiteren der großartigen Attraktionen der Stadt: das Shopping. „Ich glaube, ich kann guten Gewissens versichern, dass keine andere spanische Stadt mit 450.000 Einwohnern in diesem Bereich dasselbe Niveau hat, wie wir“, erklärt Pedro Homar, Leiter der Stiftung Palma 365. Hier bestehen zudem die großen internationalen Marken gleichzeitig neben Läden, die lokale Produkte anbieten, was ein weiteres interessantes Detail für unsere wichtigsten Emittenten-Märkte wie Deutschland oder Nordeuropa darstellt. Dank der Bemühungen in den letzten Jahren, zu denen vor allem auch die Inbetriebnahme des Kongresspalasts gehört, ist Palma heute beispielhaft für andere Reiseziele in Spanien. In diesem Zusammenhang ist zu erwähnen, dass das spanische Fremdenverkehrsamt Turespaña im Rahmen seiner neuen Strategie für die Marke Spanien Palma als führende Stadt des Pilotprojekts gewählt hat, das auf

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die kosmopolitischen Kunden ausgerichtet ist, zu denen ca. 20 Millionen Menschen in Europa gehören. Die Stadt ist zudem „eine Referenz im Bereich der städtischen Hotels in Spanien, konkret in Bezug auf Boutique-Hotels“, meint Homar. NEUE AUSRICHTUNG DES FREMDENVERKEHRS IN DEN STADTTEILEN Aber Palma hat noch mehrere Herausforderungen vor sich. Zunächst darf der winterliche Fremdenverkehrserfolg nicht auf das Zentrum von Palma beschränkt bleiben.„Die neue Ausrichtung des Fremdenverkehrs von Palma muss von den Stadtteilen gestaltet werden“, erklärt der Leiter von Palma 365 und weist daPep Pinya: “El turismo gastronómico que viene a Mallorca no busca a los grandes gurús de su propia cocina, sino los sabores locales” Pep Pinya: „Der Gastronomietourismus, der nach Mallorca kommt, wünscht sich keine großen Gurus der eigenen Küche, sondern die lokalen Gerichte“ Pep Pinya: “Foodies travelling to Majorca are not interested in the top name gurus of their own culinary traditions, but rather in discovering local flavours” rauf hin, die Stadt werde in der nächsten Zukunft dieTourismusflut so verteilen, dass auch andere Stadtteile an ihren Vorteilen teilhaben können, ohne dabei zu versuchen, die Altstadt auszuschließen, sondern dadurch, dass der Wert dieser Gebiete, wie z. B. ihre Multikulturalität, hervorgehoben wird. Im Gastronomiebereich hat laut dem Koch Pep Pinya die restliche Insel, die sog.„Part Fo-

EINHEIMISCHE GASTRONOMIE Pinya unterstreicht zudem: „Der Gastronomietourismus, der nach Mallorca kommt, wünscht sich keine großen Gurus der eigenen Küche, sondern die lokalen Gerichte. Die Deutschen, zum Beispiel, suchen nicht nur unsere einheimischen Produkte, sondern sie lieben sie.“ Auf jeden Fall müsse man für ausreichenden Vorrat an lokalen Erzeugnissen sorgen, damit diese Art von Gastronomie auf demselben Niveau wie andere sein kann, was derzeit nicht der Fall sei.„Mit Ausnahme der Produkte aus dem Meer glänzen die lokalen Fleisch- und Gemüseerzeugnisse durch ihre Abwesenheit“, erklärt er. KUNSTMARKT Der Kunstmarkt muss sich ebenfalls noch weiterentwickeln, um Mallorca an die Stelle zu bringen, die ein Gebiet mit einer so langen Kunsttradition und mit hervorragenden Galeristen verdient. Laut dem Leiter der Galería Pelaires, Frederic Piña„haben sie den Ehrgeiz, das Unbekannte zu bringen, und sie stellen einen Glanzpunkt dessen dar, was in der Welt der Kunst auf internationaler Ebene vor sich geht. Es stimmt, dass im Winter weniger Kunden da sind, aber sie interessieren sich mehr für die Kultur und sind für uns ein interessanteres Publikum.“ Das Problem sei, laut Piña, die Tatsache, dass für viele Menschen, Unternehmen und Regierungen die Kultur ganz unten auf der Liste der Präferenzen stehe. „Aber viele andere Städte in Spanien könnten sich ein Beispiel an dem Niveau der Sammlungen nehmen, die wir hier haben“, erklärt er und warnt davor, dass man sich auf Mallorca nicht auf seinen Lorbeeren ausruhen dürfe, denn das große Fremdenverkehrspotenzial könne zu der Meinung verleiten, Wachstum und Erfolg seien auch ohne eigenes Dazutun sichergestellt.„Gelegentlich leuchtet ein Lichtstrahl auf, aber man erzielt keine solide Grundlage, weshalb es sehr schwierig ist, bedeutende Projekte abzuwickeln“, bedauert er. FILMKULISSE Auf der anderen Seite muss Mallorca weiterhin daran arbeiten, innerhalb des Mittelmeerraumes eine wichtige Rolle als Filmkulisse zu


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