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Kurt Müller gewinnt Special Award
from LANDxSTADT 1/2020
SPECIAL AWARD FÜR KURT « KUDI » MÜLLER
Die Vereinigung Aargauer Sportjournalisten hat vor einigen Jahren den Preis für das Lebenswerk für Funktionäre ins Leben gerufen. Vor einem Jahr wurde diese Ehrung auch für Sportler und alle im Umfeld des Sports geöffnet und in Zusammenarbeit mit dem Departement Bildung, Kultur und Sport (BKS) anlässlich der Aargauer Sport-Gala vergeben. Die Kanutin Sabine Eichenberger war die erste Preisträgerin des Special Awards, Kurt Müller als Funktionär nun der zweite. Erstmals in der Geschichte konnte diese Auszeichnung nicht an der traditionellen Sport-Gala übergeben werden. Diese musste wegen dem Coronavirus abgesagt werden.
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Interview: Alex Wagner Bild: Alex Wagner
Landhockey-Legende Kurt Müller beim Sportplatz Bernau vor dem Logo von Rotweiss Wettingen, wo er jahrelang als Spieler, Spielertrainer, Cheftrainer und Funktionär gewirkt hat.
Kurt «Kudi» Müller hat alles für seinen grossen Tag für die Übergabe des Special Awards vorbereitet. In seinem Job als Betriebsleiter des Tägis in Wettingen hat er dafür gesorgt, dass er ausnahmsweise mal früher von der Arbeit nach Hause gehen kann, um sich für die Aargauer Sport-Gala bereit zu machen. Auch seine Frau und seine Tochter Michelle haben einen wichtigen Termin verschoben. Sogar sein Sohn, ebenfalls ein sehr erfolgreicher Landhockeyaner, kam extra aus Hamburg zurück, wo er acht Jahre in der Bundesliga spielte. Und mittlerweile als Profitrainer arbeitet, etwas vom wenigen, was Vater Müller verwehrt blieb. Einmal bestand eine Möglichkeit, «doch da hätte meine Frau wohl die Handbremse gezogen», meint er augenzwinkernd.
Typisch für Kurt Müller ist, dass er nichts dem Zufall überlässt und alles genau plant. Das hat schon früh begonnen. Bereits im zarten Alter von 19 Jahren wurde er beim HC Wettingen als Spielertrainer engagiert. In einem Alter in dem andere gerade ins Fanionteam kommen, übernahm er die Verantwortung nicht nur auf dem Feld, damals noch Naturrasen, sondern auch für die Trainingsplanung und -gestaltung.
In vier Rollen erfolgreich «Kudi» wie ihn alle nennen, war gleich in vier ziemlich verschiedenen Rollen sehr erfolgreich. Zuerst als Spieler, dann auch als Spielertrainer, später als reiner Cheftrainer und auch als Funktionär. Und in allen Rollen hat er immer einen Weg ge
Patrick Müller, der Sohn von Kurt Müller spielte 8 Jahre lang in der Bundesliga als Profi und aktuell ist er als Profitrainer in Hamburg engagiert. Kurt Müller hat ihn bereits mit 4 Jahren auf die Bernau mitgenommen.

funden, auch wenn es Probleme und Unvorhergesehenes gab. Geht nicht, gibt’s nicht, gilt bei ihm. «Ich habe immer nach vorne geschaut und bin immer wieder aufgestanden», beschreibt er es in seinen Worten. Was ihm am meisten Spass und Befriedigung brachte, ist rückblickend schwer zu sagen. «Jede Funktion hat auf ihre Art seinen Reiz», meint er mit seinem typisch schelmischen Lächeln.
Erfolge in allen Rollen Nach seiner Karriere als Athlet und Spielertrainer wurde er Trainer. Erfolgreich, logischerweise. 1986 holte er mit den Frauen des HC Wettingen den ersten Meistertitel auf die Bernau. «Da gab es sogar einen Brief vom Gemeinderat», erinnert er sich lachend. Danach hatte er auch auf der «roten Seite» von Wettingen Triumphe gefeiert. 1995 holte er mit Rotweiss Wettingen den Meistertitel der Männer, nachdem der Rekordmeister acht Jahre lang den Pokal nicht mehr in die Höhe stemmen konnte. «Da gab es sogar von Alteingesessenen Lob und Anerkennung», freut er sich noch heute. Vier Jahre später schaffte er mit Rotweiss, was ihm schon mit dem HC Wettingen
gelang: Er holte 1999 den ersten Titel für das Frauenteam von Rotweiss. Stehaufmännchen Kurt Müller liess sich nicht unterkriegen, feierte weitere Erfolge als Trainer und später als Funktionär bei Rotweiss Wettingen und der Schweizer Nationalmannschaft. Um zu verstehen wie er tickt und warum ihm fast alles gelang, zeigt eine Anekdote am besten. Es war die Zeit, als Landhockey vom Naturrasen auf Kunstrasen wechselte. So organisierte er flugs in Küssnacht einen Kunstrasenplatz für das Training – nur hatte dieser leider kein Flutlicht. Training
Auch ihm gelang nicht (ganz) alles Aber selbst Kudi Müller musste Rückschläge einstecken. Er arbeitete mit dem Männerteam von Rotweiss erfolgreich, gewann Titel und Trophäen. Doch dann lief es nicht mehr und auch der Europacup brachte nicht den erhofften und fast schon gewohnten Erfolg. Da merkte er, dass ihn auch einige Spieler in Frage stellten und gegen ihn arbeiteten. «Das war sicherlich der Tiefpunkt», gibt er zu. Doch konsequent wie er ist, liess er es nicht zu, dass weiter an seinem Stuhl gesägt wurde und trat kurzerhand von seinem Posten als Cheftrainer zurück.
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absagen oder verschieben? Kommt gar nicht in Frage. Flugs ordnete er an, dass sechs Spielerinnen ihre Autos um den Platz herum verteilen, die Scheinwerfer einschalten und so wurde bis tief in die Nacht mit der «Flutlichtanlage à la Kudi Müller» trainiert.
Ehrung für das Lebenswerk Hochverdient wurde nun Kurt «Kudi» Müller nach der Kanutin Sabine Eichenberger im Jahr 2018 mit dem Special Award 2019 für sein Lebenswerk im Landhockeysport geehrt, die höchste Auszeichnung dieser Art im Aargauer Sport. Gewählt wurde er von der Vereinigung der Aargauer Sportjournalisten (VASJ), welche vor einigen Jahren den Preis für das Lebenswerk für Funktionäre und ehemalige Sportler ins Leben gerufen hatten. Leider konnte ihm der Special Award nicht wie geplant anfangs März 2020 an der Aargauer Sport-Gala feierlich übergeben werden, da diese wegen dem Coronavirus nicht stattfinden konnte. Aber optimistisch wie er ist, blickte er auch in diesem Augenblick nach vorne und gönnte sich im Kreise seiner Familie einen gemütlichen Abend, statt im Rampenlicht der Gala zu stehen.
Die 26-Jährige Karateka Elena Quirici gewann die Wahl zur Aargauer Sportlerin des Jahres 2019 bei ihrer dritten Nomination vor Nick Alpiger (Schwingen) und Nora Meister (Para Schwimmen).
Vor einem Jahr lag Elena Quirici noch auf dem Ehrenplatz hinter dem damaligen Gewinner Loris Benito und knapp vor dem Radprofi Silvan Dillier. Jetzt hat es die sympathische Karatekämpferin aus Schinznach-Dorf ganz nach oben geschafft. 2019 hatte die 26-Jährige Quirici an insgesamt 12 Weltcupturnieren teilgenommen und schaffte es dabei neun Mal aufs Podest, zweimal stand sie dabei ganz zuoberst. Darunter auch beim prestigeträchtigen «Paris Open», dem wichtigsten Weltcupturnier überhaupt. «Es war mein bisher konstantestes Jahr und darauf bin ich sehr stolz. Es ist für meinen Sport und mich eine grosse Ehre, dass meine Erfolge im Aargau wahrgenommen werden. Die ganze Bevölkerung konnte an der Wahl teilnehmen – nicht nur Personen, die mit dem Karate in Verbindung stehen. Das macht den Titel für mich sehr speziell», so Elena Quirici. Erstmals in der Geschichte konnte diese Auszeichnung nicht an der traditionellen Sport-Gala übergeben werden. Diese ist aufgrund des Coronavirus abgesagt worden.
Rangliste: 1. Elena Quirici (1257 Stimmen) | 2. Nick Alpiger (1068) | 3. Nora Meister (1015) | 4. Randy Vock (967) | 5. CC Aarau / Team Tirinzoni (738) | 6. Nicolas Gygax (193)

Die Sektion Sport des Departements BKS organisiert unter dem Patronat der Interessengemeinschaft Aargauischer Sportverbände (IG Sport Aargau) jedes Jahr die Aargauer Sport-Gala, an der die erfolgreichsten Aargauer Sportlerinnen und Sportler in den Elitekategorien geehrt werden. Eingeladen werden Schweizermeisterinnen und Schweizermeister, Medaillengewinnerinnen und Medaillengewinner an Welt- und Europameisterschaften in den olympischen Sportarten sowie alle Teilnehmenden an Olympischen Spielen und Paralympics. Auch Siegerinnen und Sieger von traditionellen Festen (Schwingen, Turnen, Schiessen) sowie Sportlerinnen und Sportler mit langjähriger Dominanz in einer nicht olympischen Sportart werden berücksichtigt.
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DIE ARWO PRODUZIERT VIELE PRODUKTE SELBER



Nach der Schliessung der arwo-Laden-Boutique können die Produkte neu im Shop-in-Shop im Elektrofachgeschäft des EW Wettingen gekauft werden. Und wie bisher online und im Genuss Atelier in Fislisbach, wo produziert wird.
Text: Melanie Bär Bild: Sandra Ardizzone
Die arwo Stiftung hat eine Lösung gefunden, damit ihre Produkte auch nach der Schliessung des Verkaufsladens Ende Februar in Wettingen gekauft werden können. Ab sofort wird die gesamte Produktpalette der arwo Stiftung im Elektrofachgeschäft des Elektrizitäts- und Wasserwerk (EWW) an der Landstrasse 89 angeboten. Die arwo freut sich auf die entstehende Partnerschaft. Auch fürs EWW sei der Zusammenschluss ein Gewinn, sagt Geschäftsführer Peter Wiederkehr: «Für uns ist das eine gute Gelegenheit, unser Sortiment zu ergänzen und neue Kundschaft im Laden zu bedienen.»
Das Konzept, Verkaufsladen und Atelier unter einem Dach anzubieten, war von Anfang an als Pilotprojekt gedacht. Die Raiffeisenbank hatte schon damals geplant, den Standort längerfristig einer neuen Nutzung zuzuführen und stellte das
Lokal der arwo als Zwischennutzung zu sehr günstigen Konditionen zur Verfügung. Die in den neun Jahren gesammelten Erfahrungen habe gezeigt, dass es schwierig sei, eine Örtlichkeit zu finden, die genügend grosse Arbeitsplätze biete und als Verkaufsladen gleichzeitig zentral gelegen sei, so arwo Geschäftsleiter Roland Meier: «Solche Mietobjekte sind in Wettingen rar und teuer. Dieser Laden auf Zeit war ein Glücksfall.» Die Raiffeisenbank kann sich grundsätzlich vorstellen, dass auch am neuen Bankstandort in Baden eine Zusammenarbeit mit der arwo wieder in Frage kommt. «Das ist aber noch nicht spruchreif», sagt Bankleiter Iwan Suter. In der Produktionsstätte in Fislisbach hat die Kundschaft so oder so weiterhin die Möglichkeit, den Menschen mit Beeinträchtigung bei der Arbeit über die Schulter zu schauen. Der dortige Laden bleibt bestehen.
arwo Stiftung St. Bernhardstrasse 2 5430 Wettingen www.arwo.ch www.ganznormal.ch admin@arwo.ch