Magazin Werte stiften Ausgabe 12/2013

Werte stiften

www.werte-stiften.de 12.2013 . 5. Jahrgang 5,80 Euro

Magazin für Stifter, Stiftungen und engagierte Menschen

Fruchtbares jenseits der Mauer Kinderhilfe Bethlehem und ihr Caritas Baby Hospital

Für ein ganz normales Leben Die Deutsche Kinderrheuma-Stiftung

Gelebter Tierschutz führt über den Menschen, der ein Tier hält

Die Tiertafel hilft

Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser, „Ich bin zutiefst dankbar, dass es Stiftungen gibt“, meinte unlängst Bundespräsident Joachim Gauck anlässlich des Tages der Stiftungen. Gauck betonte in seinem Grußwort die Bedeutung einer vielseitigen Stiftungslandschaft für unsere Gesellschaft. Demokratie kann nur lebendig sein, wenn das Gemeinwesen Tag für Tag tatkräftig gestaltet wird. Und die Freiheit kann nur erhalten und für alle erlebbar bleiben, wenn sie nicht nur als Freiheit zur Selbstverwirklichung, sondern als Freiheit zur gemeinsamen Gestaltung des Gemeinwesens begriffen wird, schrieb der Präsident weiter.

Das Stiftungswesen in Deutschland erlebt einen immer stärkeren Zuspruch. So hat eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach gezeigt, dass viele Bürger in Deutschland bereits mit Stiftungen vertraut sind. 21 Prozent kennen eine Stiftung näher, weitere 22 Prozent haben sogar genauere Vorstellungen von mehreren Stiftungen.

Dabei zeigt sich, dass viele Bürger, die eine oder mehrere Stiftungen näher kennen, in vielen Punkten ein positiveres Bild von deren Arbeit haben.

Im Übrigen hat die Zahl der Stiftungen in Deutschland einen neuen Rekord erreicht. Derzeit gibt es 20.000 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts in Deutschland. Das zeigt die aktuelle Hochrechnung des Bundesverbandes Deutscher Stiftungen. Das Stiftungskapital dürfte bei geschätzten 100 Milliarden Euro liegen. An der Spitze im Ran-

king der Stiftungsdichte der Großstädte liegt nach einer Auswertung der Datenbank Deutscher Stiftungen die Stadt Würzburg mit 89,2 Stiftungen pro 100.000 Einwohner gefolgt von Frankfurt am Main mit 76,7 Stiftungen pro 100.000 Einwohner. Schweinfurt hat bezogen auf alle Städte und Landkreise die höchste Stiftungsdichte mit 103,6 Stiftungen pro 100.000 Einwohner in Deutschland..

In Bayern gibt es 3.600 Stiftungen bürgerlichen Rechts, davon in Mittelfranken 459 Stiftungen und in Nürnberg 177 Stiftungen. Wie Harald Riedel, Nürnberger Kämmerer und Finanzreferent der Stadt anlässlich des 3. Nürnberger Stiftungstages erklärte, werden in Nürnberg jedes Jahr vier Millionen Euro aus den 44 Kommunalstiftungen ausgeschüttet, davon fast 70 Prozent für soziale Zwecke und fast zehn Prozent für Bildungsausgaben. Allein für Nürnberg wurde ausgerechnet, dass wenn die Stadt nur ein Prozent des geschätzten, in Nürnberg vererbten Vermögens an Spenden oder Stiftungen bekommen würde, hätte sie in zehn Jahren 300 Millionen Euro zusammen. Bei vier Prozent Verzinsung pro Jahr wären das immerhin zwölf Millionen Euro, die die Kommune für gute Zwecke einsetzen könnte. Anmerkung der Redaktion: Das derzeitige niedrige Zinsniveau schreckt viele kleinere und mittlere Stiftungswillige davor ab, ihr Vermögen das unter der 250.000er Grenze liegt in Stiftungen anzulegen.

Aber was bleibt, ist die Gewissheit, dass mit einer Stiftung zumindest das erwirtschaftete Vermögen für die Zukunft erhalten bleibt und vielleicht steigen ja auch wieder einmal die Zinsen.

In diesem Sinne

Dr.Wolf-R. Scharff Chefredakteur dr.wolf-r.scharff@werte-stiften.de

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Inhalt

Portraits 8

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Eine sichere Zukunft für Orang-Utans und Elefanten

21

Lebenshilfe verleiht BOBBY 2013

Fruchtbares jenseits der Mauer

Einsatz über Grenzen hinweg: Die Kinderhilfe Bethlehem und ihr Caritas Baby Hospital

Aktuelles 12

Essen für Leib und Seele

22

Seit über 20 Jahren verteilen „Die Tafeln“ überschüssige Lebensmittel an Bedürftige

Meldungen 16

Deutscher Spendenmarkt wächst auf Rekordergebnis

16

Neue Botschafterin der Kindernothilfe

17

Neuer Praxisratgeber

17

Hilfe ohne Vorurteile

17

SOS-Kinderdörfer warnen vor Menschenhändlern

18

Hanf und Ökostrom

18

Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft

Anerkennung für das Engagement

Glanzvoller Abend: Die Sparkasse Fürth feierte die Stifter Gala 2013 und gründet neue Stiftung 24

Expertentipps aus der Praxis

Stiftungsabend in der Sparkasse Schweinfurt 25

Es weht ein frischer Wind im katholischen Blätterwald

Magazin „JES“ wird in Norddeutschland verteilt 26

Olympiasieger Jonas Reckermann und Sky Stiftung bringen Kinder in Bewegung

27

Hilfe für Bürgerkriegsopfer in Syrien

Mit missio Not lindern, wo sonst niemand hilft 28 gründet neue Stiftung „Bildung und Gesellschaft“

29

Besucherrekord und viele Eindrücke Magische Herzenswünsche

Benefiz-Show des Zaubertheaters KRIST & MÜNCH 18

Zwei Kilogramm Zahngold 30

18

5000 Euro für Nicola Kuhn

20

Döbeln gründet eigene Bürgerstiftung

10.000 Euro für den guten Zweck

Ausschüttung der Stiftergemeinschaft in Rhein-Nahe 32

Stiftungsfrühstück in Nürnberg

Werte stiften T 5

33

Gelebter Tierschutz führt über den Menschen,

45

„Wall of Remembrance“

der ein Tier hält

Berichte und Kampagnen 34

Engagement für Demokratie und Toleranz

46

Wo Spenden ankommen: Die Schmerzambulanz in Durres

Georg-Elser-Preis vergeben 36

Energieeffizienz-Preis verliehen

50

37

Kein Abschluss ohne Anschluss

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Gemeinsam für Natur und Umwelt in Sachsen Genießen und Geben

Galadinner unterstützt soziale Kinderprojekte 38

„Mit einem Teil unseres Vermögens eine 52

gute Sache unterstützen“

Die Stiftung als Ganzes im Blick

Mit der Sparkasse Leipzig nachhaltig Gutes tun 40

41

Bürgerstiftung Buttenheim

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Bamberg

53

Zwei Millionen Euro Ausschüttungen

54

Bärenherz Stiftung fördert Kinderhospize 42

Für ein ganz normales Leben

44

Das Jahrtausend-Hochwasser

Minderjährige Haushaltshilfen Jedem Blutkrebspatienten helfen

Seit über 22 Jahren Lebensretter für Blutkrebspatienten 57

Einen Brunnen stiften – in Afghanistan

Vermögen und Finanzen

Stiftergemeinschaft der Sparkasse Passau

58

Depotcheck: Nachranganleihen

Niedrigzinspolitik lässt Anleger risikofreudiger agieren Impressum Herausgeber (V. i. S. d. P.): Dieter Weisner (dieter.weisner@werte-stiften.de) Stephan Bühring (stephan.buehring@werte-stiften.de)

Redaktion: Dieter Weisner, Stephan Bühring, Michael Kniess, Andrea Löb, Holger Carstens

Produktion: bühring design und werbeagentur, Erlangen www.buehring-media.de

Verlag: Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbR Bayreuther Straße 1, 91054 Erlangen Telefon 0 91 31.5 30 20-83, Fax 0 91 31.5 30 20-89 www.werte-stiften.de, info@werte-stiften.de

Autoren: Claudia Weinig, Dr.Anna Souksengphet-Dachlauer, Eva Rosenstein

Abonnement: Jahresabonnement Deutschland 22 Euro frei Haus

Chefredakteur: Dr. Wolf-R. Scharff (dr.wolf-r.scharff@werte-stiften.de)

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Anzeigen: Monika Rockrohr (monika.rockrohr@werte-stiften.de) Petra Lutter (petra.lutter@werte-stiften.de) Telefon 0 91 31.5 30 20-83

Auflage 10.000 Stück.Werte stiften erscheint vier Mal im Jahr. Es gelten die AGB der Bühring und Weisner Verlagsgesellschaft GbR und die Anzeigenpreisliste vom 01.01.2011

Die Organisation Shelter Now arbeitet seit 30 Jahren in Afghanistan und unterst端tzt dort mit Hilfe von Brunnen-Stiftern Trinkwasserprojekte.

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Portraits

Jahr für Jahr finden rund 35.000 Kinder medizinische Hilfe im Caritas Baby Hospital. Foto: Kinderhilfe Bethlehem

Fruchtbares jenseits der Mauer Einsatz über Grenzen hinweg: Die Kinderhilfe Bethlehem und ihr Caritas Baby Hospital von Michael Kniess

Zu Beginn war es eine Vision: Am Geburtsort Jesu sollte kein Kind mehr auf medizinische Hilfe verzichten müssen. Diesem Gedanken folgend, richtete der Priester, Journalist, Werbefachmann und Schriftsteller Pater Ernst Schnydrig gemeinsam mit einer Krankenschwester und einem Arzt zwei Zimmer mit insgesamt 14 Betten ein, um kranke Kinder in Bethlehem behandeln zu können. Er führte somit die Arbeit des palästinensischen Arztes Dr.Antoine Dabdoub und der Schweizerin Hedwig Vetter fort, die das Kinderhilfsprojekt im bescheidenen Rahmen gestartet haben.

Das waren die Anfänge des Caritas Baby Hospital im Jahr 1952. In der Schweiz gründete Ernst Schnydrig 1963 die Kinderhilfe Bethlehem als unabhängigen Verein mit Mitgliedern aus verschiedenen Ländern, um diese Arbeit finanziell zu sichern.

Mehr als 60 Jahre später, im Jahr 2013, ist aus dem Zwei-Bett-

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Behandlungsraum eine hochmoderne Kinderklinik mit mittlerweile jährlich mehr als 34.000 ambulanten und stationären Behandlungen geworden. Die Einzige im Westjordanland. Sie wurde auch gegründet, um „eine Brücke des Friedens“ zu sein.

Behandelt werden dort alle Menschen, unabhängig vom Glauben, von der Staatszugehörigkeit oder von den finanziellen Mitteln. Somit leistet die Kinderklinik mit ihrem religiös und kulturell offenen Selbstverständnis vom Dienst am Nächsten auch in den politisch schwierigen Zeiten in Israel und Palästina einen wertvollen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in der Region. Die Kinderhilfe Bethlehem berücksichtigt bei ihrer Arbeit die politischen Realitäten im Heiligen Land und unterstützt alle Bemühungen, die zur sozialen Gerechtigkeit und zum Frieden führen. Durch soziale und gemeinnützige Tätigkeiten trägt sie zur Verständigung und zum

Portraits

Das moderne Kinderkrankenhaus nimmt sich jeden Kindes an – unabhängig von Religion, Nationalität oder sozialem Status. So erfahren alle Kinder einen gerechten Start ins Leben.

Frieden unter den Völkern und den verschiedenen Religionen und Konfessionen in Israel bei.

Ein Beitrag, der unersetzlich ist, denn auch wenn die Zahl der Kliniken in Palästina langsam steigt, bleibt die medizinische Versorgung der Menschen kritisch. Die Qualität der Behandlungen in den staatlichen Kliniken ist oft unzureichend.

Besonders für Kinder ist die Lage kritisch: So ist die Kindersterblichkeit in Palästina viermal so hoch wie etwa in der Schweiz. Die Kinder in Bethlehem leiden zum einen unter typischen Armutskrankheiten. Zum anderen wird eine harmlose Erkrankung wie Durchfall oft lebensbedrohlich, weil die Kinder zu spät zum Arzt kommen, und die schlechten hygienischen Umstände den Krankheitsverlauf stark beschleunigen.

Eine Kinderklinik, die auch Müttern hilft „Im Sommer erkranken viele Kinder an Magen- und Darminfektionen. Die Hygieneverhältnisse sind nicht nur in den Dörfern sehr schlecht. Geschwächte Kinder sind für solche Infekte besonders anfällig und eine leichte Erkrankung wird schnell zu einer schweren Krankheit“, sagt Dr. Hiyam Marzouqa. Die palästinensische Medizinerin ist seit 2005 Chefärztin des Caritas Baby Hospitals. Der Winter birgt vor allem für Neugeborene sowie für kleine und schwache Kinder Ri-

siken. Die Häuser in der vom Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern geprägten Region bieten zu wenig Schutz vor der Kälte.Viele kommen dann mit schweren Unterkühlungen ins Caritas Baby Hospital.

Noch immer erfrieren Kinder an jenem heiligen Ort In der Kinderklinik, die neben ihren heute 82 Betten seit Oktober dieses Jahres auch über eine Intensivstation verfügt, werden Kinder nicht nur ambulant und stationär behandelt.

Auch die Mütter werden intensiv in die Pflege mit eingebunden. So ermöglicht es die Kinderhilfe Bethlehem Frauen, ihre kranken Kinder Tag und Nacht auf den Stationen der Kinderklinik zu begleiten und bei der Pflege mitzuhelfen. In der sogenannten Mütterschule lernen die Mütter gleichzeitig, wie sie einer erneuten Erkrankung ihrer Kinder vorbeugen können. Während des stationären Klinikaufenthaltes ihrer Kinder finden Mütter hier Unterricht in Fragen der Kinderheilkunde, Pflege und Ernährung. Ziel ist es, ihnen in wachsender Eigenverantwortung Hilfe zur Selbsthilfe zu geben. Eine solche Einrichtung ist einzigartig in Palästina. Sie ist der Kinderhilfe Bethlehem wichtig, denn sie trägt zur nachhaltigen Gesundheitsprävention bei.

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Portraits

Eine Brücke des Friedens: Das Caritas Baby Hospital leistet auch in den politisch schwierigen Zeiten in Israel und Palästina einen wertvollen Beitrag zu einem friedlichen Miteinander in der Region.

Der Sozialdienst des Caritas Baby Hospitals kümmert sich um die Familien der Patienten. Dazu gehört neben der Unterstützung vor Ort in der Klinik die Hilfe zuhause, die über die medizinische Betreuung hinausgeht. Die vier Sozialarbeiterinnen betreuen jedes Jahr etwa 400 Familien in Ramallah, Hebron, Jericho oder in der Umgebung Bethlehems, im ge-

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samten Westjordanland. Neben erklärenden Worten zu den Medikamenten geben die Mitarbeiterinnen Tipps zur Krankheitsprävention und erläutern etwa die Bedeutung von sauberem Trinkwasser und gesunder Ernährung.

Darüber hinaus leistet das Caritas Baby Hospital einen wichtigen Beitrag, um jungen Menschen eine Zukunft zu bieten. Bereits seit 1970 werden dort Krankenpfleger ausgebildet, die ihren Dienst im Caritas Baby Hospital antreten oder in einer anderen Klinik Arbeit finden. „Diese jungen Frauen und Männer sind die Zukunft Palästinas“, sagt Hiyam Marzouqa. „Wir geben ihnen eine solide Ausbildung, damit sie durch eigene Arbeit am Aufbau des Gesundheitswesens in Palästina mitwirken.Wir können ihnen eine Perspektive geben.“ Ihre eigene Arbeit sieht sie als doppeltes Abenteuer. „Ich darf als Kinderärztin wachsendes Leben mit meinen Händen und mit meinem Herzen berühren, was mir Kraft gibt, damit umgehen zu können, dass mir die Umstände, unter denen die Kinder leiden, oft das Herz brechen“, sagt Hiyam Marzouqa. „Denn noch immer leiden Kinder an Hunger und Fehlernährung oder erfrieren in Bethlehem, an dem Ort, wo vor gut 2000 Jahren in jener heiligen Nacht eine junge Mutter überraschend einen Sohn geboren hatte.“ N www.kinderhilfe-bethlehem.de

Portraits

Essen für Leib und Seele Seit über 20 Jahren verteilen „Die Tafeln“ überschüssige Lebensmittel an Bedürftige

von Andrea Löb Weihachten steht vor der Tür. Für viele Menschen ist die Adventszeit ein kulinarisches Highlight. Versuchungen in Form von Essen locken an jeder Ecke. Spätestens nach den Festtagen ist so manch einer übersättigt und um einige Pfunde reicher. Doch nicht jeder kann sich in der Weihnachtszeit oder den Rest des Jahres über einen reich gedeckten Essenstisch freuen. In Deutschland sind rund 12 bis 14 Millionen Men-

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schen von Armut betroffen oder bedroht.Wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung des Landes zur Verfügung hat, gilt als arm oder von Armut bedroht. In Deutschland entspricht das einem monatlichen Einkommen von 980 Euro für eine alleinstehende Person. Dass man mit einer solchen Summe nicht allzu große Sprünge machen kann, steht hier außer Frage. Hohe Mieten und Preisan-

Portraits

stiege im Energie- und Lebensmittelbereich führen zu immer größeren finanziellen Belastungen. Allein die Lebensmittelpreise sind im letzten Jahr um 5,7 Prozent gestiegen. Zwar muss in Deutschland keiner verhungern, aber die Ebbe im Geldbeutel führt dazu, dass Mittellose weniger Geld für Lebensmittel ausgeben. Besonders auf frische Nahrungsmittel wie beispielsweise Fleisch, Gemüse und Obst wird verzichtet. Diese Sparmaßnahmen haben häufig ihren Preis und können Mangelernährung sowie höhere Krankheitsanfälligkeit zur Folge haben.

Auf der einen Seite herrscht Mangel und auf der anderen Seite Überschuss. Statistisch gesehen wirft jeder Deutsche im Jahr rund 82 kg an Nahrungsmitteln weg.

Jeden Tag bleiben große Mengen an Lebensmitteln in Restaurants, Hotels, im Foto: Wolfgang Borrs Einzel- und Lebensmittelgroßhandel, etc. übrig.Trotz einwandfreier Qualität werden sie nicht mehr verwendet sondern entsorgt. Seit über 20 Jahren versuchen die Tafeln diesem Missstand entgegenzuwirken. Die Tafeln sammeln bundesweit die überschüssigen Lebensmittel ein und verteilen diese unentgeltlich oder zu einem symbolischen Betrag an Bedürftige. Damit möchte man nicht nur den „Hunger stillen“, sondern die an Not leidenden Menschen durch eine schwierige Phase führen und neue Motivation für die Zukunft schaffen.

Zielgruppe im Wandel Die erste deutsche Tafel wurde im Februar 1993 in Berlin gegründet und ist dem Engagement der Initiativgruppe Berliner Frauen e.V. zu verdanken. Als Grundlage für die Gründung diente den Berlinerinnen das Konzept eines Projektes in New York City. Dort hatten in den frühen achtziger Jahren, Bürger eine Idee verwirklicht, welche die Verteilung von übriggebliebenem Essen aus Restaurants an Not Leidende er-

möglichte. Ihnen war die ungleiche Verteilung von Nahrungsmitteln in ihrer Stadt aufgefallen.Auf der einen Seite gab es arme Menschen, die hungerten und auf der anderen Seite warfen Restaurants gutes Essen weg. Die Einwohner organisierten den Transport der überschüssigen Lebensmittel aus den Restaurants zu den Mittellosen. In Berlin konnte die Initiativgruppe Lebensmittelproduzenten und Einzelhändler für ihr Projekt gewinnen, um die Obdachlosen der Stadt mit Nahrungsmitteln zu versorgen.

Die Idee fand großen Anklang und verbreitete sich schnell bundesweit. Weitere Tafelgründungen folgten. Seit 1995 gibt es den Bundesverband Deutsche Tafel e.V., welcher sich für die Interessen der lokalen Tafeln einsetzt und die Funktion eines überregionalen Koordinators hat. Er fungiert als Sprachrohr gegenüber der Gesellschaft, Politik, Wirtschaft und den Medien. Mittlerweile gibt es rund 906 Tafeln in Deutschland, die mit vielen Wohlfahrtsverbänden, kirchlichen Trägern und Stiftungen zusammenarbeiten. Spenden kann jeder-frei nach dem Motto: „Jeder gibt, was er kann.“ 1,5 Millionen Bedürftige nehmen das Angebot der Tafeln Woche pro Woche in Anspruch. Tendenz steigend. Das Bild der Tafel-Kunden hat sich in den letzten Jahren verändert. Alleinerziehende, Rentner mit geringen Altersbezügen, Arbeitslose und Geringverdiener, deren Einkommen zur Sicherung ihres Lebensunterhaltes nicht mehr ausreicht, sind hinzugekommen. Knapp ein Drittel Kinder und Jugendliche sind unter den Tafel-Nutzern.

Schneller Transport und unbürokratische Verteilung Die Gründe, warum qualitativ einwandfreie Lebensmittel nicht mehr verwertet werden, sind unterschiedlicher Natur.

Einige Nahrungsmittel weisen beispielsweise kleine Schönheitsfehler auf, andere haben das Mindesthaltbarkeitsdatum bald erreicht oder sind falsch verpackt worden. Die Umverteilung des überschüssigen Essens durch die Tafeln ist in vielerlei Hinsicht gewinnbringend. Nicht nur die Bedürftigen profitieren von dieser Aktion, sondern auch der Lebensmittelhandel, die Lebensmittelproduzenten und die Umwelt.

Hohe Entsorgungskosten werden eingespart, soziale Verantwortung wird übernommen und wertvolle Ressourcen werden geschont. Damit die Lebensmittel möglichst schnell ihre Zielgruppe erreichen, bedarf es einer guten Logistik und vieler helfenden Hände. 5.000 Fahrzeuge sind täglich im Einsatz.

50.000 ehrenamtliche Helfer sorgen für den Transport und die Verteilung der Spenden an die Ausgabestellen. Damit die Spenden nicht in falsche Hände geraten, achten die Tafel-Mitarbeiter vor Ort durch die Prüfung offizieller Dokumente (zum Beispiel Sozialhilfebescheid) auf die Bedürftigkeit der Tafel-Kunden. Strenge Vorschriften des Lebensmittelhygienegesetzes müssen beim Transport beachtet werden.

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Zum Einhalten der Kühlkette sind eigene Kühllager und Kühlfahrzeuge unerlässlich.

Wenn ein Unternehmen Lebensmittel spendet, setzt ein gut organisierter Prozess ein. Zunächst müssen wichtige Informationen wie Menge, Mindesthaltbarkeitsdatum o.Ä. eingeholt werden. Handelt es sich um größere Mengen oder um Spenden, die überregional verteilt werden sollen, tritt der Bundesverband Deutsche Tafel e.V. in Aktion. Er informiert die Logistiker und die Logistiker der 12 Tafel-Regionen. Diese geben Rückmeldung über den Bedarf, die Lagerkapazitäten und Transportmöglichkeiten innerhalb ihrer Region. Der Spender erfährt binnen 24 Stunden, wo seine Spende verteilt werden wird. Am nächsten Tag wird der Transport vom Hersteller zum Zentrallager einer Tafelregion organisiert. Können die Lebensmittel nicht kostenlos transportiert werden, sind zur Ermittlung der preiswertesten Möglichkeit wieder die Tafel-Logistiker und der Bundesverband gefragt. Viele Speditionen arbeiten für den guten Zweck kostenlos oder zu vergünstigten Konditionen. Da die meisten Tafel-Regionen keinerlei Lagermöglichkeiten für die Ware haben, sind sie auf Hilfe von außen angewiesen. Häufig stellen ortsansässige Transportunternehmen oder der Einzelhandel Lagerflächen kurzfristig zur Verfügung. Innerhalb kürzester Zeit wird die Ware von den Fahrern der örtlichen Tafeln vom Zentrallager abgeholt. Es wird genau darüber Buch geführt, wie viel von den Spenden jede einzelne Tafel erhält.

Die Fahrer bringen die Lebensmittel zu den Ausgabestellen und sozialen Institutionen.

Neben Lebensmitteln bieten einige Einrichtungen warme Mahlzeiten an. Das Angebot ist jeweils auf den Bedarf vor Ort zugeschnitten.

Spenden gewissenhaft verwaltet und eingesetzt Ohne Spenden und ehrenamtliche Mitarbeiter wäre die Tafel-Arbeit nicht möglich.

Die Tafeln finanzieren sich über private oder privatwirtschaftliche Spenden. Es wird streng darauf geachtet, dass die Verwaltungskosten so gering wie möglich gehalten werden und gespendetes Geld in die Projekte fließt.

Zum einen sind die Tafeln auf Zuwendungen

Foto: Bundesverband Deutsche Tafel e.V.

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in Form von Lebensmitteln angewiesen, zum anderen brauchen sie finanzielle Unterstützung. Gelder werden dafür genutzt, um die anfallenden Kosten für die Transportfahrzeuge, Mieten, etc. abdecken zu können.Weitere finanzielle Spenden werden in die Fortund Weiterbildung von den ehrenamtlichen Helfern investiert. Im Jahr 2012 erhielt der Bundesverband Geldspenden in Höhe von 2,3 Millionen Euro. Mit einem Großteil dieser Summe finanzierte der Verband eine Vielzahl ausgewählter Projekte regionaler Tafeln. Beispielsweise rief die Nienburger Tafel in Niedersachsen das Projekt „Lernschritte“ ins Leben. Neben einer warmen Mahlzeit erhalten Kinder, deren Versetzung gefährdet ist, dreimal pro Woche Nachhilfeunterricht von pensionierten Lehrern und Ehrenamtlichen.

Diese intensive Betreuung zeigt bereits erste Erfolge. Die Fürstenwalder Tafel hingegen unterstützt Personen, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Meist sind dies Senioren. Sie holt diese mit dem Taxi ab und fährt sie zur Tafel. Dort können sie selbst ihre Lebensmittel aussuchen. Des Weiteren bringt das TafelTaxi die Senioren zu Veranstaltungen. Mit diesen Zusatzangeboten möchte der Verein, die Selbstständigkeit von älteren Menschen erhalten und einer möglichen Vereinsamung entgegenwirken. All diese Projekte verfolgen das Ziel, die Lebensumstände Bedürftiger zu verbessern und Hilfe zur Selbsthilfe zu fördern. Damit weiterhin Essen sinnvoll umverteilt werden kann, benötigt der Verein ehrenamtliche Helfer und Spenden: Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 20 500, Spendenkonto 111 85 00. N www.tafel.de

Deutscher Spendenmarkt wächst auf Rekordergebnis von über 6 Milliarden Euro

Foto: Ralf Krämer

Meldungen

Wachstum von über 14 Prozent Der deutsche Spendenmarkt ist nach Angaben von Fundraising-Experten auf Rekordhöhe gewachsen. Die steuerlich geltend gemachten Spenden hätten erstmals die Schwelle von 6 Milliarden Euro überschritten und damit den Vorjahreswert um 14,2 Prozent übertroffen, sagte der Professor für Sozialmanagement an der FH Köln, Michael Urselmann. Urselmann beruft sich auf eine Auswertung der Zahlen des Statistischen Bundesamtes vom September 2013. Allerdings hängt diese Entwicklung auch damit zusammen, dass immer mehr Spenden auch steuerlich abgesetzt werden.

Nach Angaben Urselmanns wurden 2009 bei deutschen Finanzbehörden Spenden in Höhe von 6,14 Milliarden Euro steuerlich geltend gemacht. Zwischen 2001 und 2008 habe es lediglich ein durchschnittliches Wachstum von 5,5 Prozent gegeben.

Urselmann begründete das hohe Wachstum aus dem Jahr 2009 unter anderem damit, dass immer mehr Wohlhabende immer größere Beträge spenden.Aus der Lohnund Einkommensteuerstatistik ergebe sich, dass die kleine Gruppe der Steuerpflichtigen mit einem Gesamtbetrag der Einkünfte von 100.000 Euro und mehr ihre steuerlich geltend gemachten Spenden von 1,14 Milliarden Euro im Jahr 2001 auf 2,37 Milliarden Euro im Jahr 2008 mehr als verdoppelt hätten.

Der Spendenexperte führte die wachsende Spendenbereitschaft dieser Gruppe auch auf eine zunehmend professionalisierte Spendenwerbung bei Großspendern zurück. Zudem habe seit 2007 auch die stärkere steuerliche Förderung im Rahmen des „Gesetzes zur weiteren Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements“ einen großen Beitrag beigesteuert.

Als weiteren Grund für die wachsende Spendensummen nannte Urselmann, dass der Anteil der Spenden zunimmt, der steuerlich geltend gemacht wird. So müssten seit 2005 vermehrt auch Rentner eine Einkommensteuererklärung abgegeben. Über diese Steuererklärungen würden dann auch Spenden steuerlich geltend gemacht, die ansonsten nicht geltend gemacht worden wären. N

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Neue Botschafterin der Kindernothilfe Model Lena Gercke unterstützt international tätiges Kinderhilfswerk Sie ist Moderatorin, Model und nun auch prominente Botschafterin der Kindernothilfe: Lena Gercke wird in Zukunft auf die wichtige Arbeit des international tätigen Kinderhilfswerks aufmerksam machen und sich so für benachteiligte Kinder in aller Welt einsetzen. „Durch meinen Job reise ich in die verschiedensten Länder der Welt und sehe neben all den schönen Orten auch das Leid vieler Kinder vor Ort. Besonders Südafrika liegt mir am Herzen. Nach einem Besuch in den Townships von Kapstadt war mir sofort klar: Hier in Südafrika möchte ich aktiv werden und vor Ort helfen", sagte Lena Gercke bei Bekanntgabe ihres ehrenamtlichen Engagements. Als prominente Botschafterin unterstützt Lena Gercke die Kindernothilfe auf verschiedenen Wegen: Sie macht im Fernsehen, in Publikationen und bei Veranstaltungen auf die Situation von Kindern in Afrika,Asien und Lateinamerika aufmerksam, sie spendet Gewinne beispielsweise aus TV-Shows und übernimmt eine persönliche Patenschaft für ein Kind in Südafrika.„Als neue Botschafterin der Kindernothilfe möchte ich für eine bessere Zukunft der Kinder kämpfen, denn jeder hat eine glückliche Kindheit verdient“, so Lena Gercke.Als eine der größten christlichen Kinderhilfs- und Kinderrechtsorganisationen in Europa unterstützt die Kindernothilfe benachteiligte Mädchen und Jungen auf ihrem Weg in ein eigenständiges und selbstbestimmtes Leben. Sie fördert 945 Projekte und leistet Humanitäre Hilfe – wie aktuell in den Philippinen und an der Grenze zu Syrien. Zurzeit schützt, stärkt und fördert die Kindernothilfe 1,5 Millionen Kinder und ihre Familien und Gemeinschaften in insgesamt 29 Ländern in Afrika, Asien, Lateinamerika und Osteuropa, um ihre Lebensbedingungen nachhaltig zu verbessern. N www.knh.de

Meldungen

Neuer Praxisratgeber Stiftungsmanagement – Ein Leitfaden für erfolgreiche Stiftungsarbeit“ Der Ratgeber „Stiftungsmanagement. Ein Leitfaden für erfolgreiche Stiftungsarbeit“ von Prof. Dr. Hans Fleisch thematisiert auf 188 Seiten die Voraussetzungen für erfolgreiches Stiftungsmanagement und gibt hilfreiche Tipps für Stiftungsmanager. Wie kann auch ein kleines Budget eine große Hebelwirkung erreichen? Welche Fragen sollte sich ein Stiftungsmanager immer wieder stellen? ISBN 978-3-941368-50-7, 19,80 Euro, 14,99 Euro als E-Book. N www.stiftungen.org/ebooks

Hilfe ohne Vorurteile

SOS-Kinderdörfer warnen vor Menschenhändlern Keine schnellen Adoptionen Die SOS-Kinderdörfer warnen nach der Katastrophe auf den Philippinen vor schnellen Adoptionen philippinischer Kinder. Dort sind nach Taifun „Haiyan“ tausende Kinder von ihren Eltern getrennt worden oder haben ihre Angehörigen verloren und irren nun durch die zerstörten Städte und Dörfer. „Es ist verständlich und ehrenwert, dass Menschen hier in Deutschland alleingelassenen Kindern nach dem Taifun helfen wollen“, sagte der Pressesprecher der SOS-Kinderdörfer weltweit, Louay Yassin, in München. Allerdings beschwöre der Wunsch, Kinder zu adoptieren, auch Kriminalität in den betroffenen Gebieten herauf. „Im Katastrophengebiet ist die staatliche Sicherheit nicht gewährleistet. Das nutzen sehr schnell Kriminelle aus.“ N www.sos-kd.org

Die Deutsche AIDS-Stiftung steht an der Seite infizierter Menschen Eine Hauptsorge HIV-infizierter und aidskranker Frauen und Männer ist – neben finanzieller Not – das Outing. Nicht selten führt die Angst vor dem Bekanntwerden ihrer Krankheit dazu, dass sie sich zurückziehen und selbst isolieren. Gerade Frauen leben mit ihrer Infektion oft im Verborgenen, um ihre Kinder vor Ausgrenzung zu schützen. Entscheiden sich Betroffene, mit ihrer Infektion offen umzugehen, reichen die Reaktionen ihrer Mitmenschen von Verständnis und Zuspruch bis zu aktiver Diskriminierung.

Wer sich an die Deutsche AIDS-Stiftung wendet und um Hilfe bittet, kann sicher sein, dass er mit seinen Nöten als Mensch angenommen wird, nicht als HIV-infizierte Person. Für die Stiftung, die seit 26 Jahren betroffene Menschen bundesweit materiell unterstützt, spielt es keine Rolle, wie sich jemand infiziert hat. Es ist auch nicht wichtig, woher ein Antragsteller kommt und welche Lebensgeschichte er hat. Dies ist zwar statistisch interessant und wichtig, auf die praktische Hilfe hat es aber keinen Einfluss. Leitsatz der Stiftung seit der ersten Stunde ist praktische Solidarität und Hilfe ohne Vorurteile.

So hat die Deutsche AIDS-Stiftung bereits 77.000 Mal mit insgesamt rund 39 Millionen Euro geholfen. Für ihre Hilfe ist die Stiftung auf Spenden, Benefizerlöse, Vermächtnisse und Zustiftungen angewiesen. Spendenkonto: IBAN DE85 3705 0198 0008 0040 04, BIC COLSDE33. N www.aids-stiftung.de

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Hanf und Ökostrom Frauenpower für den Umweltschutz

Foto: Thilo Rueckeis

Meldungen

Den mit 500.000 Euro dotierten Umweltpreis der Deutschen Bundesstiftung Umwelt teilen sich Carmen Hock-Heyl und Ursula Sladek. Mit Dämmplatten aus Hanf hat die Firmengründerin Hock-Heyl es geschafft, einen nachwachsenden Rohstoff für den Hausbau auf dem Markt zu etablieren. Die „Stromrebellin“ Sladek wurde für ihr Durchhaltevermögen geehrt, mit dem sie aus einer Bürgerinitiative den bundesweit ersten Ökostromanbieter schuf. Bundespräsident Joachim Gauck überreichte den Deutschen Umweltpreis am 27. Oktober. N www.dbu.de

5.000 Euro für Nicola Kuhn Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft gründet neue Stiftung „Bildung und Gesellschaft“ Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft hat am 14. Juni 2013 die Stiftung Bildung und Gesellschaft mit einem Grundstockvermögen von fünf Millionen Euro gegründet. Mit der fördernd und operativ tätigen Stiftung erweitert der Stifterverband seine Handlungsfelder in den Bereichen frühkindliche bis berufliche Bildung.

Sie startete ihre Aktivitäten mit der Verleihung des ersten Primus-Preises am 18. Oktober an das Kölner Projekt „Out of School“. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis würdigt künftig monatlich ein kleines, nachahmenswertes Projekt, das ein konkretes Problem in der Kita oder in der Schule vor Ort aufgreifen und lösen will. N www.stiftung-bildung-und-gesellschaft.de

Zwei Kilogramm Zahngold Melsunger Stiftung erhält Zuwendung Der pensionierte Zahnarzt Dr. Hans-Joachim Fastenrath, der seine Patienten gebeten hatte, ihre goldenen Kronen für einen guten Zweck zu spenden, überreichte am 8. Oktober eine Zustiftung in Höhe von 45.000 Euro an die Stiftung kinder- und familienfreundliches Melsungen. In acht Jahren sind durch 1.000 Gaben von Patienten insgesamt zwei Kilogramm Zahngold zusammengekommen. Für die Stiftung handelt es sich um die bislang größte Einzelspende. N www.melsungen-foerdert.de

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Kritikerpreis der hbs kulturstiftung vergeben Nicola Kuhn erhält den mit 5.000 Euro dotierten Kritikerpreis der hbs kulturstiftung für ihre Kritik „Jeder Künstler ist ein Mensch // Der Hamburger Bahnhof öffnet sich dem Riesenwerk des Martin Kippenberger – eine posthume Verbeugung.“ Die Preisvergabe erfolgt am 18. Dezember 2013 in den Räumen des Tagesspiegel, Berlin. Die Jury begründete ihre Entscheidung wie folgt: „Nicola Kuhns Artikel besticht durch ihren kritischen Blick auf die Ausstellung. Sie legt – den Ansprüchen des Preises gemäß – ihr Augenmerk nicht nur auf das Werk des Künstlers, sondern obduziert mit scharfem Ton und präzisen Argumenten, warum sie gerade die Berliner Schau für misslungen hält. In einer Zeit, in der positive Besprechungen von Ausstellungen die Regel sind, beweist sie Mut. Nicola Kuhn führt eine mittlerweile oft vergessene Wahrheit vor Augen: Ein kluger, gut argumentierter Verriss bringt alle weiter – und hält die Kunstkritik am Leben.“ Der Kritikerpreis der hbs Kulturstiftung wird 2013 erstmalig vergeben. Künftig wird er alle zwei Jahre alternierend mit dem Museumspreis der hbs kulturstiftung ausgelobt. Um den Kritikerpreis hatten sich 34 Journalisten aus der gesamten Bundesrepublik beworben. Mit dem Kritikerpreis der hbs kulturstiftung wird das Ziel verfolgt, das Bewusstsein für gute Ausstellungskritiken zu schärfen, da diese in der deutschen Zeitungslandschaft nach Ansicht der Stiftung ein Desiderat sind. „Es gibt zu wenige Ausstellungsbesprechungen, die über den Inhalt hinaus die Gestaltung kritisch würdigen und die Ausstellung im Kontext des gesamten Museums sehen“, begründet der Stifter, Dr. Heinz Schirnig, sein Engagement. Die hbs Kulturstiftung wurde 1998 von den Eheleuten Schirnig gegründet und wird von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung verwaltet. N www.nsks.de

Aktuelles

Meldungen

Bürgerstiftung Döbeln gegründet Sparkasse spendet einen Euro je Einwohner Am 7. November 2013 wurde mit der Gründung der „Bürgerstiftung Döbeln“ eine einfache Möglichkeit geschaffen, der Stadt Döbeln dauerhaft etwas Gutes zu tun. „In den letzten Jahren haben uns immer wieder gebürtige Döbelner gefragt, wie Sie Ihrer Heimatstadt etwas Gutes tun könnten. Mit der Bereitschaft von drei Gründungsstiftern die Bürgerstiftung Döbeln zu gründen und dem Beschluss des Stadtrates diese Bürgerstiftung finanziell zu unterstützen, sind wir diesem Wunsch nachgekommen“, berichtet Hans-Joachim Egerer, Oberbürgermeister der Stadt Döbeln.

Die Sparkasse Döbeln unterstützt in allen Kommunen in ihrem Geschäftsgebiet die Gründung von Bürgerstiftungen.

Und die erste Spende in die neue Bürgerstiftung bringt die Sparkasse Döbeln gleich selbst mit. Pro Einwohner Döbelns spendet die Sparkasse einen Euro. So kommen auf einem Schlag 21.783 Euro in den Stiftungstopf. N www.sparkasse-doebeln.de

Foto: Tierpark Hagenbeck

Eine sichere Zukunft für Orang-Utans und Elefanten Stiftung Hagenbeck unterstützt Tierpark Zoologische Gärten haben eine enorme Bedeutung für den internationalen Artenschutz. Die Stiftung Hagenbeck nutzt die Kompetenz des traditionsreichen Hamburger Tierparks und setzt sich für den Erhalt bedrohter Tierarten ein.

Der Verlust natürlicher Lebensräume ist seit langem als Hauptursache für die Bedrohung der biologischen Vielfalt erkannt. Und doch stellen sich die Menschen kaum der Verantwortung, die sie angesichts der stetig wachsenden globalen Vernetzung auch für die Geschehnisse in den Ursprungsländern exotischer Tiere haben. Die zunehmende Naturentfremdung – insbesondere in den Städten – stellt zoologische Gärten wie den Hamburger Tierpark Hagenbeck vor große Aufgaben. Hagenbeck nimmt diese Herausforderung an und nutzt das Interesse und die Begeisterung der Menschen für die Tierwelt, um mit pädagogischen Programmen und gezielter Informationsarbeit eine breite Öffentlichkeit für den Natur- und Artenschutz zu sensibilisieren. In koordinierten Erhaltungszuchtprogrammen werden viele vom Aussterben bedrohte Tierarten gezüchtet. Ob Sumatra-Orang-Utan, Asiatischer Elefant oder Südamerikanischer Riesenotter, sie alle haben bei Hagenbeck ein Refugium gefunden.

Die Stiftung Hagenbeck steht für den Erhalt von Fauna und Flora, sie steht für den Schutz der natürlichen Lebensräume.

Nur so können Natur- und Artenschutz sinnvoll und ganzheitlich kombiniert werden. Helfen kann jeder! Die Stiftung Hagenbeck bietet vielfältige Möglichkeiten, sich für den Natur und Artenschutz und damit für das Leben in seiner Vielfalt zu engagieren. Spendenkonto 1 280 221 001 bei der Hamburger Sparkasse, BLZ 200 505 50. N www.hagenbeck.de

Meldungen

Lebenshilfe verleiht BOBBY 2013 Lebenshilfe zeichnet ChrisTine Urspruch und den Tatort Münster mit dem BOBBY 2013 aus Rampenlicht stehe vielmehr ein selbstbewusster Mensch. Und damit erweise das Team des Tatorts Münster der Inklusion, der uneingeschränkten Teilhabe von Menschen mit Behinderung, einen großen Dienst. „Am Anfang fand ich das Drehbuch mit den Wortwechseln hart. Aber um das Denken zu verändern, ist so ein Tabubruch auch in einem unterhaltsamen Format wichtig“, so ChrisTine Urspruch nach der Preisverleihung. N www.lebenshilfe.de Foto: Michael Bause

Den Medienpreis BOBBY der Bundesvereinigung Lebenshilfe wurde Anfang November in Köln an die beliebte Schauspielerin ChrisTine Urspruch und das Team des Tatorts Münster verliehen. Ausgezeichnet wurde der humorvolle Umgang des Krimi-Formats mit einem vermeintlichen Defizit. Die pointierten und politisch unkorrekten Wortwechsel zwischen der von ChrisTine Urspruch gespielten kleinwüchsigen Gerichtsmedizinerin Silke Haller und ihrem Chef, Professor KarlFriedrich Boerne (Jan Josef Liefers), tragen wesentlich zum Erfolg der Krimi-Reihe bei, die seit 2002 vom WDR produziert wird. Mit Schlagfertigkeit und Charme bietet ChrisTine Urspruch als „Alberich“, wie ihr Chef sie nach dem NibelungenZwerg nennt, dem immer leicht arroganten Experten Paroli. „Wie frech und tabulos hier mit dem Anderssein umgegangen wird, sucht Seinesgleichen in der deutschen Fernsehlandschaft“, sagte die Bundesvorsitzende der Lebenshilfe Ulla Schmidt bei der Preisverleihung im Kölner ResidenzKino. Und weiter: „Im Tatort Münster wird nicht das leidgeprüfte Schicksal eines behinderten Menschen dargestellt.“ Im

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Aktuelles

Führte charmant durch den Abend: Moderatorin Dr. Christina Stiegler vom Franken Fernsehen, gemeinsam mit Sparkassen-Chef Hans Wölfel

Die beiden strahlenden Gewinner Dietmar und Margit Rothe freuen sich gemeinsam mit Sparkassen-Chef Hans Wölfel (rechts) bei der Überreichung des Fürther Stifterpreis. Das Ehepaar engagiert sich unter anderem für die Bürgerstiftung Obermichelbach und die Stiftung „Der Schülercoach“.

Die Künstlerinnen Anne Folger (links) und Jennifer Rüth von QUEENZ OF PIANO zusammen mit Sparkassenvorstand Adolf Dodenhöft.

Anerkennung für das Engagement Glanzvoller Abend: Die Sparkasse Fürth feierte die Stifter Gala 2013 und gründet die neue Stiftung „Eigenständig leben im Alter“

„Das beste Mittel, jeden Tag gut zu beginnen, ist: beim Erwachen daran zu denken, ob man nicht wenigstens einem Menschen an diesem Tage eine Freude machen könne.“ Mit diesem Zitat von Friedrich Nietzsche bedankten sich Dietmar und Margit Rothe für den Fürther Stifterpreis, mit dem sie unter dem Beifall der rund 700 anwesenden Gäste im Rahmen der Stifter Gala 2013 im voll besetzten Stadttheater Fürth ausgezeichnet wurden.

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Bereits zum zweiten Mal nach 2010 lud die Sparkasse Fürth am 6. November zu einem glanzvollen Abend mit tollem Ambiente ein, um den diesjährigen Fürther Stifterpreis zu verleihen. Ein angemessener Rahmen für den zwar nicht dotierten, aber wohl wichtigsten gesellschaftlichen Preis der Stadt, der alle drei Jahre ausgelobt wird, um beispielhafte, in Stadt und Landkreis Fürth ansässige Stiftungen beziehungsweise Stifter auszuzeichnen. „Das Ehepaar Rothe hilft, wo es nur kann –

Aktuelles

Die Stifter Gala 2013 fand – wie 2010 auch schon – wieder im Stadttheater Fürth statt.

Präsentieren stolz die Errichtungsurkunde der neuen Stiftung „Eigenständig leben im Alter“: Die drei Sparkassenvorstände Adolf Dodenhöft, Hans Wölfel, Lothar Mayer zusammen mit Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung, Landrat Matthias Dießl und Stiftungsverwalter Horst Ohlmann von der DT Deutsche Stiftungstreuhand AG (von links)

mit offenem Herzen und viel Freude. Das verdient unser aller Respekt“, freute sich Hans Wölfel, Vorstandvorsitzender der Sparkasse Fürth, über die Wahl.

Dietmar Rothe, der vor über 40 Jahren als erster in Bayern ein unabhängiges Prüfzentrum für Fahrzeuge aller Art gründete und damit auch finanziell sehr erfolgreich war, ist heute mit seiner Frau über eine eigene Stiftung und viele weitere Stiftungen nachhaltig in der Region engagiert. Beispiele sind die Bürgerstiftung Obermichelbach, die Landkreis-Stiftung Fürth oder die Stiftung „Der Schülercoach“, ebenso wie sein großes Engagement bei der Gesellschaft zur Förderung des Klinikums Fürth e.V..

Mit der wichtigen Auszeichnung für gesellschaftliches Engagement setzt die Sparkasse Fürth alle drei Jahre ein nachhaltiges Zeichen für Menschlichkeit. „Es braucht solche Menschen wie Dietmar und Margit Rothe, um dem Gedanken des Stiftungswesens Leben zu geben“, so Hans Wölfel. Schirmherr Dr. Thomas Jung, Oberbürgermeister der Stadt Fürth, unterstrich, dass man nicht nur zwei Menschen ehre, sondern eine Lebensleistung, die auf Dankbarkeit, Bescheidenheit und Großherzigkeit gründe. „Solche Menschen findet man selten. Und ohne sie wären wir alle um einiges ärmer“, zeigte sich auch Landrat Matthias Dießl, ebenfalls Schirmherr des Preises, von der selbstlosen Großzügigkeit der beiden Stifter begeistert.

Ein weiterer Höhepunkt der Stifter Gala 2013 war die Errichtung einer neuen Stiftung unter dem Dach der Stiftergemeinschaft Fürth. Das Besondere dabei war die Entscheidung, denn die Menschen in Stadt und Landkreis Fürth konnten im Vorfeld sowohl per Online-Voting als auch per Stimmkarte selbst über den Stiftungszweck entscheiden. Durchgesetzt hat sich in der Summe beider Abstimmungen die Idee „Eigenständig leben im Alter“. Diese Stiftung wird sich künftig für eine hohe Lebensqualität und Selbstbestimmung der Senioren in der Region einsetzen.

Die Sparkasse Fürth stiftet für den Grundstock dieser neuen, von ihr initiierten Stiftung 20.000 Euro. 15.000 Euro steuerte die aktuelle Weltspartagsaktion, 1.000 Euro der Soziale Klick auf der Website „www.stadt-land-fuerth.de“ bei.

Den Rest ergänzte die Sparkasse. „Wir hoffen, dass die neue Stiftung viele Menschen in unserer Region anspricht und bewegt, Spenden oder Zustiftungen zu tätigen. Denn gerade dieses Thema wird uns noch viele Generationen beschäftigen und benötigt tatkräftige Unterstützung aus der Gesellschaft“, sagte Hans Wölfel, der die Gründungsurkunde gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Lothar Mayer und Adolf Dodenhöft genauso unterzeichnete, wie Dr.Thomas Jung, Matthias Dießl und Horst Ohlmann, Geschäftsführer der DT Deutsche Stiftungstreuhand AG.

„Eine eigene Stiftung ist wie ein Abonnement“ Neben der Verleihung des Fürther Stifterpreises und der Errichtung der neuen Stiftung stand auf der Stifter Gala 2013 auch ein interessanter und informativer Einblick in die lebendige Stiftungskultur von Stadt und Landkreis Fürth auf dem Programm. Für einen unvergesslichen Abend sorgten mit Anne Folger und Jennifer Rüth zudem zwei vielfach preisgekrönte Pianistinnen, die als „Queenz of Piano“ in die Klaviertasten griffen. Für Dietmar und Margit Rothe ist Stiften übrigens etwas ganz Selbstverständliches. „Es ist ein gutes Gefühl, wenn man helfen kann. Ob neues Gerät für die Klinik, ein neues Fahrzeug für die Lebenshilfe oder bessere Ausbildungsmöglichkeiten, es gibt so viele Möglichkeiten des Engagements“, so Dietmar Rothe. „Eine eigene Stiftung ist wie ein Abonnement. Man muss nicht jeden Tag daran denken, sondern macht jeden Tag eine Freude.“ N www.die-stifter.de, www.sparkasse-fuerth.de/stiftungen

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Aktuelles

Expertentipps aus der Praxis Stiftungsabend in der Sparkasse Schweinfurt „Stiftungen im Überblick“ – unter diesem Motto gab ein Stiftungsabend in der Sparkasse Schweinfurt, die seit einem Jahr ein professionelles Stiftungsmanagement anbietet, einen Einblick in das breitgefächerte Leistungsangebot rund um das Thema Stiftungen. Rund 70 Gäste, darunter Nichtkunden und Kunden, nutzten die Gelegenheit, sich von ausgewieStiftungsexperte Dieter Weisner aus Fürth erklärte das Stiftungsmodell der Stiftergemeinschaft (links). Nach der senen Experten umfassend informativen Veranstaltung fanden bei einer kleinen Stärkung noch intensive Gespräche statt. (rechts). informieren zu lassen.

Im Landkreis Schweinfurt hat die örtliche Sparkasse eine Stiftergemeinschaft ausgen der Sparkasse Schweinfurt im Speziellen rundeten den schließlich für die Region auf den Weg gebracht. Diese erinteressanten und kurzweiligen Fachvortrag von Dr. Hans möglicht es den Bürgern nicht nur, sich mittels eines EngaFriedel Ott ab. gements in Vereinen, einer Mitgliedschaft in einer FreiwilliWelche konkreten Motive es gibt, Stifter zu werden und gen Feuerwehr oder einer politischen Partei für seine Heiwelche Zwecke mit einer Stiftung verfolgt werden können, matgemeinde einzusetzen, sondern darüber hinaus mit erläuterte Dieter Weisner, Stiftungsberater der DT Deutsche ihrem Vermögen langfristig Gutes zu tun.

Stiftungstreuhand AG. Anhand von Beispielen aus der Praxis Unter Der Überschrift „Gehen Sie stiften!“ betrachtete zeigte er mögliche Nachfolgeregelungen auf und diskutierte etwa Dr. Hans Friedel Ott das Thema Stiftungen aus der Sicht diese mit den interessierten Zuhörern.Am Ende des Abends eines Notars. Die Zuhörer erfuhren unter anderem Wissensdürfte es den einen oder anderen potenziellen Neustifter wertes über die Errichtung, Änderung und Auflösung einer gegeben haben, bietet die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Namensstiftung. Außerdem gab es Expertentipps, was vor Schweinfurt in zinsschwachen Zeiten doch eine inflationseiner Stiftungsgründung zu beachten ist. Ein Exkurs zur Gesichere Kapitalanlage. N schichte von Stiftungen im Allgemeinen sowie den Stiftun www.sparkasse-sw.de

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Aktuelles

Es weht ein frischer Wind im katholischen Blätterwald Magazin „JES“ wird in Norddeutschland kostenlos verteilt

JES ist das neue Magazin der katholischen Kirche in Norddeutschland. Es wird direkt und kostenlos in die Haushalte katholischer Familien von der Weser bis zur Elbe und von der Nordsee bis zum Harz geliefert Als erstes deutsches Bistum wird die Diözese Hildesheim ab Mitte 2014 eine sechsmal jährlich erscheinende Mitgliederzeitschrift herausgeben. Das Magazin „JES“ wird allen 400.000 katholischen Haushalten im Bistum kostenlos per Post zugestellt.

Mit dem neuen Magazin sollen vor allem jene Katholiken erreicht werden, die keinen oder nur sehr wenig Kontakt zu ihren Gemeinden haben. Dass ein Zugehen auf diese Zielgruppe mit einem modernen Print-Produkt möglich ist, zeigt ein Test von „JES“ in der Stadt Braunschweig. Dort erscheint das Heft bereits seit April 2012. In zwei repräsentativen Umfragen geben 55 Prozent der regelmäßigen Leser an, nie oder nur sehr selten in die Kirche zu gehen, 85 Prozent der Befragten geben an, sie Bestsellerautor („Das Katholische Abenteuer“) und Spiegelpublizist Matthias Mahätten sich darüber tussek findet den Aufschlag der Kirche gefreut, dass die Kir„glänzend“. Foto: Peter Sierigk che auf diesem Weg Kontakt zu ihnen aufnimmt. Auch der bekannte Bestsellerautor und Publizist Matthias Matussek lobt das Magazin: JES sei „sehr flott gemacht“ und es werde „höchste Zeit, dass die katholische Kirche so in die Offensive geht“, so Matussek vor Braunschweiger Geschäftsleuten, denen das Magazin als Werbeträger vorgestellt wurde.

Redaktion und Gestaltung von „JES“ liegen bei der Bernward Mediengesellschaft mbH. Die Medien Dienstleistung

GmbH (MDG), München, wird das Projekt weiterhin begleiten und durch die Finanzierung von Studien unterstützen.

Dabei soll auch untersucht werden, wie eine Verschränkung von klassischer katholischer Abonnements-Presse und Mitgliederzeitung gelingen kann.

Sämtliche bisherige Ausgaben von „Jes“ werden auch im Internet angeboten. N www.jes-braunschweig.de

Die katholische Kirche bringt erstmals eine Mitgliederzeitung heraus. Quelle: Bernward Medien

Aktuelles

Olympiasieger Jonas Reckermann und Sky Stiftung bringen Kinder in Bewegung Vorstellung des „Kinderbewegungsabzeichens“

Große Aufregung in einer Turnhalle in Solingen zwischen Düsseldorf und Köln: Beachvolleyball-Olympiasieger Jonas Rekkermann war erschienen, um im Beisein von über 30 Kindern das von der Sky Stiftung geförderte „Kinderbewegungsabzeichen“ (Kibaz) des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen (LSB) vorzustellen. Ein im wahrsten Sinne des Wortes hoher Besuch – denn Reckermann misst stolze 2,01 Meter. Berührungsängste hatten die Kids trotzdem nicht: Dem gebürtigen Rheinenser gelang es spielend, die fröhlichen Jungen und Mädchen zum Mitmachen zu animieren. Am Ende erhielten alle teilnehmenden Kinder eine Urkunde und ein Autogramm aus den Händen des prominenten Gastes.

Das Kibaz besteht aus verschiedenen Bewegungsstationen, die drei- bis sechsjährige Kinder in einem Parcours durchlau-

Olympiasieger Jonas Reckermann (Mitte) mit Kindern und Übungsleiterinnen des WMTV Solingen 1861 e.V.

fen und die beispielsweise in Kindertagesstätten und Familienzentren aufgestellt werden können. Bei dem 2013 ins Leben gerufenen Programm stehen nicht das Messen von Leistung, sondern das kindgemäße Heranführen an sportliche Bewegungsabläufe sowie die Freude an persönlichen Erfolgserlebnissen im Vordergrund. Ziel ist es, die Kinder schon früh und dauerhaft für Bewegung, Spiel und Sport im Verein zu begeistern, und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Vorlieben, Stärken und Talente zu entdecken.

Botschafter der Sky Stiftung Reckermann ist seit Oktober 2013 Botschafter der Sky Stiftung und in dieser Funktion auch LSB-Botschafter für das Projekt, das Anfang 2014 in Nordrhein-Westfalen ausgerollt werden soll. Bereits seit 2008 setzt sich die Sky Stiftung dafür ein, Kinder und Jugendliche aus allen gesellschaftlichen und kulturellen Schichten, mit Handicap und ohne, für mehr Bewegung zu begeistern. Sportliche Betätigung ist ein wichtiger Faktor für die gesunde physische und soziale Entwicklung von Kindern und darf nicht zum Privileg weniger werden. Die Sky Stiftung fördert deshalb bundesweit Projekte, die Jungen und Mädchen neue Perspektiven durch Sport aufzeigen. N www.sky.de

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Aktuelles

Hilfe für Bürgerkriegsopfer in Syrien Mit missio und seinem kirchlichen Netzwerk Not lindern, wo sonst niemand hilft

Die Vereinten Nationen sprechen von einer Jahrhundert-Tragödie: Der Bürgerkrieg in Syrien hat sechs Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht, unter ihnen mehr als eine Million Kinder. Vielerorts haben islamistische Kämpfer den Aufstand übernommen. In Gefahr sind vor allem die Christen.

Unzählige Familien sind Hals über Kopf geflohen. Andere haben ihr Einkommen verloren oder Flüchtlinge bei sich aufgenommen und wissen nicht, wie sie die nächsten Monate überstehen sollen. Ihnen fehlt es an allem: Lebensmittel, Kleidung, Decken und Brennstoff für den bevorstehenden Winter.

Helfer berichten, der Bürgerkrieg sei dort am grausamsten, wo niemand hinschaue – in den ländlichen Gebieten, wo nachts Flugzeuge über den Dörfern kreisen und alles angreifen, was leuchtet, und wo die Islamisten Andersgläubige gnadenlos verfolgen. „Wir versuchen den Menschen zu helfen, es wieder mit dem Leben aufzunehmen “, berichtete Schwester

Georgina Habache kürzlich bei einer Syrien-Konferenz, die auf Initiative von missio in Beirut stattfand. Die dort versammelten Projektpartner baten missio dringend um Nothilfe. missio verfügt trotz der unübersichtlichen Bürgerkriegssituation über exzellente Kontakte vor Ort. Über sie kommt Hilfe schnell und sicher bei denjenigen an, die sie wirklich brauchen.Trotzdem: Um nicht in Verdacht zu geraten, mit den Aufständischen zu kollaborieren, müssen Helfer in Syrien extrem vorsichtig sein. Zu ihrem Schutz kann missio manche Projekte gar nicht bewerben.

In solchen Fällen hilft die Stiftung pro missio mit ihrem Fonds für Notsituationen. Denn die Zinsen, die durch Zustiftungen und Darlehen stetig steigen, stehen für dringende Fälle sofort zur Verfügung. Stifter können auch zahlreiche andere Projekte in Afrika, Asien und Ozeanien nachhaltig fördern. N www.stiftung-promissio.de

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Besucherrekord und viele Eindrücke 8. Weltkongress Konduktive Förderung in München/Fürstenfeldbruck

Nach Ungarn, Japan, Großbritannien, Schweden und Hong Kong traf sich die Welt nun in Fürstenfeldbruck – und zwar zum 8. Weltkongress „Konduktive Förderung“ vom 9. bis 12.

Oktober 2013. Ausgerichtet wurde der Kongress vom Landesverband Bayern Konduktive Förderung nach Petö e.V., die Stiftung Pfennigparade war Mitveranstalterin und im Organisationskomitee durch Beate Höß-Zenker vertreten.

An diesen vier Tagen kamen über 700 Besucher aus 30 Ländern der Welt zusammen. Damit brach Deutschland den Besucherrekord. Interessierte, Menschen mit Behinderung und Experten diskutierten zum Thema Konduktive Förderung – ein ganzheitliches System, von dem viele Menschen jeden Alters profitieren können. Besonders bei Menschen mit Schädigungen des Zentralnervensystems und bei Patienten nach einem Schlaganfall, mit Multipler Sklerose oder Parkinson erzielt die Konduktive Förderung große Erfolge.

Wie das funktioniert zeigten internationale Experten und Betroffene in über 100 Vorträgen, Diskussionen und Workshops immer unter dem Kongress-Motto „Rhythm and Balance“: Durch die Aktivierung des eigenen Tuns und das Ansprechen von motorischen und kognitiven Fähigkeiten – insbesondere anhand von Alltagssituationen – können die mit einer Behinderung zusammenhängenden Lernhindernisse überwunden und so der Weg zu einem selbstbestimmten Leben in der Gesellschaft gebahnt werden. So stellten junge Erwachsene bei „Young Faces“ ihre Lebenswege vor. Ebenso begeisterte der mexikanische Poet Ekiwah Adler-Beléndez das Publikum mit seiner Lebensgeschichte und der Rezitation seiner nachdenklich-provokanten Gedichte.

Schirmherrin Prinzessin Ursula von Bayern betonte, dass die Konduktive Förderung „endlich Anerkennung finden und

in den Bereichen Pädiatrie, NeuroDer aktuelle Ehrenkonduktorawards logie, Heil- und wurde Norman Perrin, UK und Beate Sonderpädagogik Höß-Zenker, Stiftung Pfennigparade sowie in inklusiverliehen. Im Rahmen des Weltkonven Bezügen zur gresses wird alle drei Jahre von der Selbstver ständPetö Hochschule und der Internatiolichkeit werden“ nalen Petö Gesellschaft eine Auszeichmüsse. Dies war nung für besonders herausragendes auch Thema der E n g a ge m e n t gut besuchten Pofür die Belange diumsdiskussion von Menschen „Rhythmus und mit BehindeBalance im soziarung vergeben. len Bereich unter Besonders bei dem GesichtsMenschen mit punkt der UN-BeSchädigungen hindertenkonvendes Zentralnertion – wie wird vensystems und bei Patienten nach Konduktive Föreinem Schlaganfall, mit Multipler Sklederung und das rose oder Parkinson erzielt die KonBerufsbild der duktive Therapie große Erfolge.

Konduktoren in Deutschland eingebunden, anerkannt, ausgebildet und finanziert?“ 2016 folgt turnusgemäß der 9. Weltkongress – und zwar unter der Schirmherrschaft des Petö Instituts und der Internationalen Petö Gesellschaft IPA in Budapest, Ungarn, der Wiege der Konduktiven Förderung. N www.pfennigparade.de

BR-Moderatorin Anouschka Horn moderierte die Podiumsdiskussion bestehend aus politischen Vertretern und Experten aus der Pädagogik und der Behindertenhilfe.

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von Dr. Anna Souksengphet-Dachlauer + Eva Rosenstein

Aktuelles

Magische Herzenswünsche Benefiz-Show des Zaubertheaters KRIST & MÜNCH für den Verein Herzenswünsche e.V.

Am 11.09.2013 lud KRIST & MÜNCH zu einer außerplanmäßigen Show in das Zaubertheater im Herzen Münchens ein. Der Verein Herzenswünsche e.V., der schwerkranken Kindern und Jugendlichen Wünsche erfüllt, war an das Team um Michaela & Alexander Krist und Christian Münch herangetreten. Dem erkrankten Jungen Christoph sollte sein sehnlichster Wunsch erfüllt werden, einmal die Zaubershow „MAGIE – live & hautnah“ aus der allerersten Reihe direkt am Tisch mitzuerleben. Da das Theater aber bereits monatelang ausgebucht war, beschloss das Team kurzerhand trotz Sommerpause eine Benefiz-Show für Christoph und den Verein zu veranstalten.

Und so saß an diesem Abend ein strahlender Junge in der ersten Reihe, neben sich der Bruder und die übrige Familie.

Die zahlreichen anderen Gäste waren zum einen von Herzenswünsche e.V. geladene Familien mit Kindern und zum anderen zahlende Gäste, die mit ihrem Eintritt an diesem Abend den Verein direkt unterstützten. Die Künstler haben auf ihre Gage verzichtet und den Erlös aller verkauften Eintrittskarten an den Herzenswünsche e.V. weitergereicht. „Die Atmosphäre war an diesem Abend für alle Beteiligten anders als sonst“, kommentierte Michaela Krist nach der Veranstaltung. Die Künstler hätten zwar wie immer das Publikum in ihren Bann gezogen. Doch der eigentliche Star des Abends sei der Junge in der ersten Reihe gewesen. Sein begeisterter

Blick und das ansteckende Lachen hätten alle besonders bewegt. An diesem Abend herrschte eine besondere Art von Magie, denn am Schluss fragte niemand nach dem Wie und Warum, sondern jeder Einzelne verließ berührt das Theater.

Der Verein Herzenswünsche findet heraus, welchen Herzenswunsch ein bestimmtes krankes Kind hat. Denn die vorwiegend ehrenamtlichen Mitarbeiter sind davon überzeugt, dass die Erfüllung eines lang gehegten Traumes dem Kind neuen Mut und Kraft gibt und damit entscheidend zur Genesung beiträgt. Herzenswünsche e.V., ist bundesweit tätig und auf viele Spender sowie Sponsoren angewiesen, um möglichst viele kleine und große Wünsche der kranken Kinder zu erfüllen.

Das KRIST & MÜNCH ist Deutschlands erstes Close-up Theater, das heißt Magie wird aus nächster Nähe erlebt: das Publikum in der ersten Reihe sitzt mit dem Zauberer an einem Tisch! Auch in der zweiten bis fünften Reihe können die Zuschauer die Illusionen noch hautnah erleben. Im neuen Magischen Salon hingegen findet die Magie nicht am Tisch, sondern auf einer Bühne statt. Hier präsentieren die Veranstalter neue Shows sowie nationale und internationale Gastkünstler. Kontoverbindung des Vereins Herzenswünsche e.V.: Sparkasse Münsterland-Ost, IBAN: DE45 4005 0150 0000 370080, SWIFT-BIC: WELADED1MST. N www.magic-theater.de, www.herzenswuensche.de

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10.000 Euro für den guten Zweck Ausschüttung der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Rhein-Nahe

„Das ist ein tolles Ergebnis,“ freute sich Andreas Baumhardt, Stiftungsbeauftragter der Sparkasse Rhein-Nahe. Konnte er doch mit dem Kuratorium der Stiftergemeinschaft im September diesen Jahres eine besonders erfreuliche Entscheidung treffen. Im nunmehr vierten Jahr ihres Bestehens galt es diesmal, Empfänger für einen Ausschüttungsbetrag in Höhe von insgesamt 10.000 Euro festzulegen. Dabei kamen in diesem Jahr knapp 7.000 Euro aus der Stiftergemeinschaft selbst, bzw. aus den Erträgen des Stiftungsvermögens sowie Spenden. Die restlichen gut 3.000 Euro wurden großzügig von der Sparkasse Rhein-Nahe gespendet, so dass der runde Betrag von 10.000 Euro für die Ausschüttung zur Verfügung stand. „Somit ist es auch in Zeiten extrem niedriger Renditen möglich, viele unterschiedliche Organisationen im Geschäftsgebiet unserer Sparkasse bei ihrer Arbeit zu unterstützen“, so Baumhardt weiter. „Die Übergabe der Fördermittel an die Organisationen erfolgt in den nächsten Wochen“, freute sich Michael Ginz, ebenfalls Stiftungsberater der Sparkasse Rhein-Nahe, über die bevorstehenden Ausschüttungen. „Erfreulich ist zudem, dass im laufenden Jahr eine weitere Namensstiftung für die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Rhein-Nahe gewonnen werden konnte. Dabei handelt es sich um die Heiner-Hirschberger-Stiftung mit deren Mitteln die Rheinauen in Ingelheim durch NABU unterstützt werden“, so Ginz weiter. Eine zweite Namensstiftung steht kurz vor dem Abschluss.

Alle Beteiligten hoffen auch für das Jahr 2014 auf zahlreiche Spenden und Zustiftungen.Auf Grund des weiter extrem niedrigen Zinsumfeldes und den allgemeinen Unsicherheiten sind Spenden notwendiger denn je um die vielfältigen Zwecke vor Ort weiter unterstützen zu können. Denn jeder einzelne Euro zählt und hilft.

Die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Rhein-Nahe wurde im Jahr 2009 gegründet und existiert somit nunmehr im vierten Jahr. In der Kundenstiftung können sich Stifterinnen und

Im Einzelnen wurden folgende Vereine und Institutionen mit einer Ausschüttung bedacht:

– Jeweils 500 Euro gehen an den Sportverein Weiler, den Musikverein Weiler, den Kirchenchor Feilbingert, die Stiftung Paul-Schneider-Gymnasium Meisenheim, Die Rüstigen Rentner, den Kolpingverein Kirn, den Tennisclub Kirn, die Kath. Kirchenmusik Ockenheim, den Verkehrsverein Windesheim sowie die Dorfjugend Windesheim.

– Jeweils 1.000 Euro fließen an den Turnverein Ockenheim, den Kindergarten Monzingen sowie den Sportverein Oberhausen.

– Eine Ausschüttung von 2.000 Euro geht an das Protestantische Pfarramt Ebernburg-Altenbamberg zum Ausbau der ortsansässigen Kita.

Stifter in unterschiedlicher Form engagieren und mit ihrem Vermögen Gutes für Projekte oder Institutionen in der Region tun, die ihnen am Herzen liegen. Für weitere Informationen oder Rückfragen zur Stiftergemeinschaft stehen die Stiftungsexperten der Sparkasse RheinNahe, Andreas Baumhardt und Michael Ginz gerne jederzeit zur Verfügung. N www.sk-rhein-nahe.de

Wer sich dafür interessiert, eine eigene Stiftung zu gründen, findet in der Broschüre der Stiftergemeinschaft Antworten auf zahlreiche Fragen, die man sich im Zusammenhang mit einer Stiftungserrichtung stellt.

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Stiftungsfrühstück in Nürnberg Umfassende Informationen rund um Stiftungen

Am 1. Oktober 2013 fand erstmals der bundesweite Tag der Stiftungen statt. In Nürnberg luden das Rummelsberger Stiftungszentrum, die Bürgerstiftung Nürnberg und die Sparkasse Nürnberg ihre Stifter und stiftungsinteressierte Bürger zu einem Stiftungsfrühstück ein. Ziel der Veranstalter war es, im gemeinsamen Schulterschluss das Interesse für Stiftungslösungen für Jedermann zu wecken und damit das stifterische Engagement in Nürnberg zu steigern.

Bei Brötchen, Croissants, Obst, Kuchen und weiteren Lekkereien wurden verschiedene soziale und kulturelle Projekte aus dem Nürnberger Stiftungsleben präsentiert.Außerdem berichteten im Rahmen einer Podiumsdiskussion Stifterinnen und Stifter über ihre Motive zur Stiftungsgründung. So vielfältig wie das Stiftungswesen ist, waren auch die Projekte der einzelnen Stifter.

Anschließend informierten die Veranstalter über alles Wissenswerte, insbesondere zum Thema „Gemeinschaftsstiftungen – Zustiftungen“.

Inge Weise, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung, erklärte, dass sich bei einer Gemeinschaftsstiftung mehrere Gründungsstifter zusammen finden, die das Stiftungskapital aufbringen. Bei Bürgerstiftungen beispielsweise stiften viele Bürgerinnen und Bürger einer Stadt oder Region. Wie der Name sagt, werden Bürgerstiftungen meist von vielen Bürgern gemeinsam gegründet. Da sie für alle Bürger offen sind, werden sie auch als „Stiftungsmodell für Jedermann“ bezeichnet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Stiftungen haben sie einen breiten Stiftungszweck, für den sie sich engagieren. Bürgerstiftungen sind nicht nur fördernd tätig. Vielerorts rufen sie auch eigene Projekte in Leben. Dies ist verbunden mit einem hohen persönlichen Engagement der Akteure in den Bürgerstiftungen. Deshalb gibt es bei der Bürgerstiftung Nürnberg neben den reinen Geldstiftern als Besonderheit auch Zeitstifter.

Petra Edel, Direktorin Stiftungen und Vermögensnachfolge bei der Sparkasse Nürnberg, berichtete, dass die historisch niedrigen Zinsen den Stiftungen derzeit Sorgen bereiten. Die Erträge aus der Vermögensanlage gingen spürbar zurück, somit verblieben den Stiftungen weniger Mittel um ihre gemeinnützigen Zwecke zu erfüllen. Deshalb und wegen der steigenden Anforderungen an die Stiftungen (Rechnungswesen, Geschäftsführung, Prüfungspflicht) und den damit verbundenen Kosten empfiehlt sie die Gründung einer rechtsfä-

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Projekte für Kinder stehen bei vielen Stiftungen im Mittelpunkt

higen Stiftung erst ab einem Stiftungskapital von 250.000 Euro. Nur so sei gesichert, dass nach Abzug aller Kosten und der Bildung einer angemessenen Kapitalerhaltungsrücklage (Inflationsausgleich) noch ausreichend Erträge zur Förderung des Stiftungszweckes vorhanden sind.

Aber auch hinsichtlich der Nachfolgeregelung kann die Beteiligung an einer Gemeinschaftsstiftung eine sinnvolle Alternative sein. In der Praxis muss nach dem Ableben des Stifters die Einzelstiftung häufig entgeltlich durch einen Steuerberater oder Rechtsanwalt geführt werden, weil keine Ehrenamtlichen mehr gewonnen werden können. „Unsere Kunden bewegt dieses Problem sehr viel stärker als die niedrigen Zinsen,“ berichtete Claus Löw, Stiftungsberater der Sparkasse Nürnberg. Mit dem Ziel allen Kunden der Sparkasse Nürnberg eine Möglichkeit zu geben, ihre persönliche Stiftungsidee zu verwirklichen, hat die Sparkasse Nürnberg deshalb in 2012 die Stiftergemeinschaft der Sparkasse Nürnberg errichtet. „Mit Stiftungsfonds unter dem Dach einer rechtsfähigen Stiftung übernehmen wir für unsere Kunden die Verantwortung, dass ihre Stiftungsidee umgesetzt wird,“ erklärte Petra Edel. Die Stiftergemeinschaft wird von den Kunden sehr gut angenommen. Durch Zustiftungen konnte die Stiftergemeinschaft ihr Stiftungskapital innerhalb von neun Monaten auf 1.000.000 Euro vervierfachen. Zudem wurden für weitere Stiftungsfonds Zustiftungen über rund 4.000.000 Euro vereinbart, die erst durch letztwillige Verfügungen bedacht werden. N www.sparkasse-nuernberg.de

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Gelebter Tierschutz führt über den Menschen, der ein Tier hält Tiertafel Deutschland e.V. unterstützt Tierhalter bei finanziellen Engpässen Die Tiertafel Deutschland e. V. wurde 2006 in Rathenow gegründet, um bundesweit Tierhaltern helfend zur Seite zu stehen, die sich in einem finanziellen Engpass befinden. Dies beinhaltet neben der Futterunterstützung und Weitergabe von Tierzubehör, die entsprechende Aufklärung und Beratung hinsichtlich einer artgerechten Tierhaltung.

Dem Verein ist es wichtig nur Tierhalter zu unterstützen, die schon einige Zeit vor der finanziell angespannten Situation mit ihren Tieren zusammengelebt haben. Der Verlust der finanziellen Absicherung führt meist zu einer Vereinsamung, da sich parallel die sozialen Kontakte minimieren. In so einer Situation auch noch das geliebte Tier abgeben zu müssen, weil die finanziellen Mittel zum Futterkauf fehlen, würde bedeuten auch noch den letzten Halt zu verlieren.

Ausschließlich ehrenamtlich tätig, erfolgt die Sammlung von Futter- und Zubehörspenden, um sie kostenlos an nachweisbar bedürftige Tierhalter abzugeben. Geldspenden finden unter anderem Verwendung zur Bezuschussung von tierärztlichen Behandlungen. Zunehmend ältere Menschen, mit ihren alten Tieren, benötigen die Unterstützung der Tiertafel Deutschland e.V. Bedrückende Schicksale, die die existierende Altersarmut nur zu deutlich aufzeigen.

Wird dennoch, in Einzelfällen, zum Beispiel durch eine dauerhafte schwerwiegende Erkrankung des Halters, eine Abgabe des geliebten Tieres notwendig, so erfolgt Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Zuhause. Die Vermittlung der Notfellchen und -federchen erfolgt grundsätzlich nur nach vorheriger Vorkontrolle, mit einem Schutzvertrag und gegen eine Schutzgebühr.

Ergänzend wurde 2010 die Graue Tiertafel initiiert.

Schwerpunkt liegt hier auf der Zusammenführung älterer Menschen mit älteren Tieren. Alleinstehende ältere Herrschaften sollen die Chance auf die Adoption eines alten Tieres erhalten, um Einsamkeit auf beiden Seiten vorzubeugen.

Im laufenden Jahr konnten, Dank engagierter Tierfreunde, Spender und Sponsoren, bundesweit in 20 Ausgabestellen rund 18.780 Tiere monatlich unterstützt werden. Neben Zubehör wie Leinen, Kratzbäumen und Einstreu wurden knapp 112.000 Kilogramm an Tierfutter ausgegeben. Teilweise lebensnotwendige tierärztliche Versorgung konnte für 545 Tiere realisiert werden, 56 besondere Notfälle wurden und werden durch Patengesuche zusätzlich unterstützt.

Um weiterhin die Unterstützung für so viele Tiere zu ermöglichen, benötigt die Tiertafel Deutschland e.V. laufend Futter-, Sach- oder Geldspenden. Spendenkonto 1 339 000 bei der Bank für Sozialwirtschaft, BLZ 100 205 00. N www.tiertafel.de

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Engagement für Demokratie und Toleranz Georg-Elser-Preis an Thomas Kuban und Peter Ohlendorf vergeben von Michael Kniess Ein Sänger grölt Gewaltparolen, Skinheads toben, die Arme gehen hoch zum Hitlergruß. Szenen wie diese hat Thomas Kuban (Pseudonym) mit versteckter Kamera bei Neonazikonzerten gefilmt. Mehrere Jahre hat der Journalist in der Rechtsrock-Szene recherchiert und für die Aufnahmen sein Leben aufs Spiel gesetzt.

Aus diesem Material entstand in Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Peter Ohlendorf der Dokumentarfilm „,Blut muss fließen‘ – Undercover unter Nazis“, der auf der Berlinale gezeigt und mit dem alternativen Medienpreis ausgezeichnet wurde. Peter Ohlendorf hat bei dem Film nicht nur Regie geführt. Seit seinem Erscheinen 2012 zeigt er diesen im Rahmen von Aktionstagen in ganz Deutschland, in Schulen und in Kinos. Er diskutiert mit dem Publikum und beantwortet Fragen,Tag für Tag, Woche für Woche, um Bewusstsein für die Gefahr von rechts zu schaffen. „Blut muss fließen“ ist nicht einfach ein eintöniger Dokumentarfilm. Dieser Film zeigt auf, wie blind die Bundesländer und der Verfassungsschutz vor Ort waren und wie sehr die rechtsextreme Gefahr unterschätzt wurde und wird. Dieser Film geht nicht nur unter die Haut. Jeder, der von diesem Film hört oder ihn schon einmal gesehen hat, wundert sich, warum er noch nicht im Fernsehen lief. Damit hatten wohl auch die beiden Macher nicht gerechnet. Die erwartete Reaktion nach dem Erscheinen des Films blieb aus. Er traf lediglich auf desinterGetarnt: Thomas Kuban muss wegen essierte Rundfunksenseiner Recherchen unter Neonazis um sein Leben fürchten. An der Preisverleider. Doch die beiden hung konnte er deshalb nicht persönließen sich nicht beirlich teilnehmen.

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ren, und aus diesem Grund verbreitet Peter Ohlendorf den Film einfach selbst.

Für ihre Arbeit und ihr gesellschaftliches Engagement wurden Thomas Kuban und Peter Ohlendorf nun im Jüdischen Zentrum in München mit dem Georg-Elser-Preis ausgezeichnet. Mit dem seit 2001 im zweijähriUnentwegter Einsatz für die Aufklärung gen Rhythmus verlievor rechtsextremer Gefahr: Der Filmemacher Peter Ohlendorf (Foto) und der henen und mit 5.000 Journalist Thomas Kuban wurden Euro dotierten Preis, dafür mit dem Georg-Elser-Preis ausgezeichnet. Foto: Bock der seit diesem Jahr als Preis der bayerischen Landeshauptstadt vergeben wird, wird nicht nur die Erinnerung an Georg Elser gefestigt. Dieser widersetzte sich am 8.

November 1939, kurz nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, der Nazi-Diktatur und verübte im Münchner Bürgerbräukeller ein Attentat auf Hitler, das missglückte.

Mehr als ein Film: unermüdlicher Einsatz für Aufklärung Mit dem Preis soll vor allem auch ein Zeichen für Zivilcourage und zivilen Ungehorsam beim Bekämpfen undemokratischer Entwicklungen und Strukturen gesetzt werden. „Die Arbeit und das gesellschaftliche Engagement von Thomas Kuban und Peter Ohlendorf entsprechen in idealer Weise den Zielsetzungen des Georg-Elser-Preises“, so die Jurybegründung.

Dort heißt es, dass die Demokratie kritische und aufmerksame Bürger braucht, Menschen mit Zivilcourage, die sich für die demokratischen Errungenschaften einsetzen und auch durch unangepasstes Handeln den Blick auf aktuelle Ge-

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fährdungen der Demokratie richten. Diese Menschen machen durch ihr Agieren deutlich, dass immer wieder neu um die Demokratie gerungen werden muss.

Geplantes Rechercheprojekt soll Fakten zu Naziterror suchen Genau das machen Thomas Kuban und Peter Ohlendorf und zahlen dafür einen hohen Preis, wie Dr. Hans-Georg Küppers, Kulturreferent der Stadt München, mahnte: „Wie kann es etwa sein, dass mit Thomas Kuban jemand aus der Mitte der Gesellschaft seinen Preis nicht persönlich entgegennehmen kann, weil er um sein Leben fürchtet?“ In Internetforen haben ihm Neonazis seit dem Filmstart immer wieder gedroht. Er werde froh sein, wenn es schnell gehe, wenn sie ihn erwischen würden, hieß es beispielsweise.

Für beide ist der Film weit mehr als „nur“ ein Dokumentarfilm. Thomas Kuban und Peter Ohlendorf setzen sich unentwegt dafür ein, dass in Deutschland über die rechtsextreme Gefahr aufgeklärt wird. So nutzte Peter Ohlendorf die Preisverleihung, um auf ein neues Rechercheprojekt zur staatlichen Verfolgung von Nazi-Terror aufmerksam zu machen, das beide mit Kollegen starten wollen.

Hintergründe zu Nazi-Terror würden in Deutschland immer wieder im Ungefähren verschwimmen, zu häufig würden Fragen offen bleiben. Dies sei weiterer Stoff für Verschwörungstheorien und für eine kontinuierlich wachsende politische Desillusionierung in der Bevölkerung. Beides unterminiere die Demokratie und spiele damit wiederum nazistischen Bestrebungen in die Hände. Mit ihrem unabhängigen Rechercheprojekt zum „Heilbronn-Komplex“ – insbesondere sollen die Hintergründe des Mordes an der Polizistin Michèle Kiesewetter, der den Taten des „Nationalsozialitischen Untergrunds“ (NSU) zugerechnet wird, beleuchtet werden – wollen Thomas Kuban und Peter Ohlendorf einen Teil dazu beitragen, um diese gefährliche Mischung zu entschärfen. Für das geplante Rechercheprojekt ist finanzielle Unterstützung nötig, wer das Vorhaben unterstützen möchte: Kontoinhaber: FilmFaktum, Peter Ohlendorf, Stichwort „Heilbronn-Komplex“, Konto: 133 406 47, BLZ: 680 501 01 Sparkasse Freiburg-Nördlicher Breisgau. N www.filmfaktum.de

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Energieeffizienz-Preis verliehen Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck stiftet Preis, der ab sofort alle zwei Jahre verliehen werden soll

In diesem Jahr hat die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck in Zusammenwirken mit der Fachhochschule Lübeck (FH) als neuen Preis den Energieeffizienz-Preis ausgelobt, der alle zwei Jahre verliehen werden soll.Aufgerufen sind alle Studierenden, Mitarbeitenden und und Professoren der FH, sich an dem Wettbewerb zu beteiligen. Die Wettbewerbsinitiative wird von der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung mit Preisgeldern in Höhe von insgesamt 8.000 Euro unterstützt.

Am 6. Mai 2013 endete die Suche nach innovativen Konzepten zur Steigerung der Energieeffizienz erfolgreich. Insgesamt wurden 18 Wettbewerbsbeiträge eingereicht. Hans-Peter Süfke, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung zu Lübeck, und Prof. Dr. Stefan Bartels, Präsident der Fachhochschule Lübeck, gaben in einer feierlichen Stunde im Rathaus zu Lübeck vor rund 80 geladenen Gästen

in Anwesenheit des schleswig-holsteinischen Umweltministers Dr. Robert Habeck die Namen der Sieger des im März dieses Jahres ausgerufenen Wettbewerbs für den Energieeffizienz-Preis der Gemeinnützigen Sparkassenstiftung bekannt.

Den Energieeffizienz-Preis 2013, dotiert mit 5.000 Euro, wurde an die beiden Masterstudenten des Bauwesens Florian Schröder (Architektur) und Niklas Jessen (Bauingenieur) verliehen für ihren Wettbewerbsbeitrag mit dem Titel Recovery, der die Wärmegewinnung aus Abwässern zum Inhalt hat und sowohl bei öffentlichen Gebäuden als auch bei privaten Haushalten nutzbar ist.

Drei Förderprämien verliehen Additiv wurden drei Förderprämien zu jeweils 1.000 Euro verliehen an die Bachelor-Studierenden Wiebke Meyer, Leif Bastian und Christian Braasch (Bereich Bauwesen) für ihren Beitrag unter dem Titel „Unser Verbrauch“, der das Bewusstsein von Gebäudenutzern schärfen soll, an die Bachelor-Studenten der Angewandten Naturwissenschaften Jonas Vandeperre und René Gänge für ihre Anregungen zur „Wärmespeicherung von Abluftprozessen mit innovativen PCM-Speichermodulen“ sowie an den Architektur-Lehrbeauftragten Tobias Mißfeld, der sich in seinem Beitrag Energieeffizienz = Ressourceneffizienz mit der Energieeffizienz bei der Nutzung von Gebäuden befasst.

In dem anschließenden Festvortrag hat Herr Dr. Habeck die Rahmenbedingungen in der Hansestadt Lübeck mit der beneidenswerten Stifterkultur und den engen Verzahnungen zwischen Wirtschaft, Wirtschaft und städtischen Einrichtungen lobend hervorgehoben. Zur Umweltproblematik wurde von ihm unterstrichen, dass die Energiewende erst dann wirklich vollzogen sein wird, wenn der Blick nicht allein auf Erneuerbare Energien ausgerichtet ist, sondern wenn die Energieeffizienz und -einsparung verstärkt im Fokus stehen wird.

Es scheint, dass sich die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck und die Fachhochschule Lübeck mit dem neuen Energieeffizienz-Preis auf einem guten und richtigen Weg befinden. Die Gemeinnützige Sparkassenstiftung zu Lübeck ist 2004 gegründet worden. Sie gilt als zweitgrößte gemeinnützige Stiftungseinrichtung in Schleswig-Holstein. Jährlich werden von ihr mehr als 200 Projekte mit einem Ausgabevolumen von rund drei Millionen Euro gefördert. N www.gemeinnuetzige-sparkassenstiftung-luebeck.de

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Kein Abschluss ohne Anschluss Gesellschaft macht Schule hilft sozial benachteiligten Schülern „Außer Kfz-Mechaniker gibt´s ja noch andere coole Berufe!“, stellte Markus S. von der Münchner Mittelschule an der Guardinistraße nach dem Besuch einer Automobilzuliefer-Firma im Rahmen des Projekts „Los geht´s! Vertiefte Berufsorientierung“ (VBO) erstaunt fest. Die für Markus Klasse zuständige Schulsozialarbeiterin kann nach einjähriger Projektlaufzeit sagen: „Die Schüler, die VBO besuchen, sind klarer in ihren Berufsvorstellungen als ihre Kollegen aus anderen Klassen.“

Selbstbestimmte Berufswahlentscheidung, Workshops und Einzelcoachings VBO ist ein bisher einzigartiges, auf zwei Schuljahre angelegtes Konzept unter dem Motto „Kein Abschluss ohne Anschluss“.

Neben der Einführung in die Berufsfelder stehen die selbstbestimmte Berufswahlentscheidung gezielt aufeinander aufbauende Trainings- und Praxiseinheiten sowie Einzelcoachings und schulübergreifende Workshops im Fokus. So werden soziale und emotionale Kompetenzen der Schüler intensiv gestärkt, individuelle Potentiale entdeckt und die Persönlichkeitsentwicklung gefördert, um dadurch den Übergang in die Ausbildung zu unterstützen. Die Stiftung weiß, dass eine umfassende Bildung wesentlich für einen guten Start ins Leben ist. Dabei reichen die Kurse, die momentan an zwölf Münchner Ganztagschulen für etwa 450 Schüler stattfinden, weit über VBO hinaus. Die Inhalte der anderen Kurse konzentrieren sich auf die Bereiche Sozialkompetenztraining und Kultur mit Musik, Kunst,Tanz und Theater. „Unsere Zukunft sind Kinder, die motiviert, zuversichtlich und integriert sind“, erklärt Sandra Mittag, Geschäftsführerin bei Gesellschaft macht Schule. Die Bildungsstiftung, deren Projekte durch Spenden ermöglicht werden, ist seit über zehn Jahren tätig. „Aber wir helfen nicht nur vor Ort in den Schulen, sondern lernen aus den Erfahrungen.

Das speisen wir in unsere Netzwerkprojekte ein und geben sie an andere Bildungsgestalter aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft weiter. Unser Ziel: Eine verbesserte Bildungssituation für alle Kinder“, erläutert Julia Pollert, Geschäftsführerin, die Vorgehensweise der Stiftung. Spendenkonto 103 622 65 bei der Hypo Vereinsbank, BLZ 700 202 70. N www.gesellschaft-macht-schule.de

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„Mit einem Teil unseres Vermögens eine gute Sache unterstützen“ Stutzriemer-Zain Stiftung in der Stiftergemeinschaft der Sparkasse Erding - Dorfen unterstützt ab sofort das PalliativTeam Erding

Über ihre Beweggründe, eine eigene Stiftung zu errichten erzählt das Stifterehepaar Hannelore und Joachim Stutzriemer im Interview, begleitet von Monika Vogt vom PalliativTeam Erding, die von der Stiftung unterstützt wird.

dem Tod meines Schwiegervaters wollten wir etwas für die Pflegenden tun, um diese zu entlasten.

Warum haben Sie sich für eine Stiftung in der Stiftergemeinschaft der Sparkasse entschieden?

Werte stiften: Sie haben unter dem Dach der Stiftergemeinschaft der Sparkasse vor kurzem eine eigene Stiftung gegründet. Was waren Ihre Beweggründe dafür?

Joachim Stutzriemer: Wir haben lange Zeit die Eltern meiner Frau gepflegt. Mein Schwiegervater war stark dement und schwer pflegebedürftig. Da wir zusammen in einem Haus lebten war es für uns eine schwierige Zeit. Zum Schluss blieb uns nichts anderes übrig, als ihn in ein Pflegeheim zu geben.

Dort haben wir gesehen, wie Menschen abbauen können, wenn sie ihre vertraute Umgebung verlassen müssen. So haben wir uns schon länger mit dem Thema Pflege beschäftigt. Dabei wurden wir für dieses Thema sensibilisiert. Nach

Hannelore Stutzriemer:Wir haben den „Geldplaner“ der Sparkasse gelesen und dort sind wir auf das Thema Stiftung gestoßen. Im nächsten Schritt sind wir auf die Sparkasse zugegangen und haben uns darüber informiert. Dabei hatten wir genau drei Ziele, die uns wichtig waren: Den pflegebedürftigen Menschen soll geholfen werden, aber auch den pflegenden Angehörigen. Aus eigener Erfahrung wollten wir speziell auch demenzkranken Menschen helfen. Die Sparkasse hat dann mehrere Organisationen, die diese Voraussetzungen erfüllen, für uns gesucht. Letztendlich haben wir uns für das PalliativTeam Erding entschieden. Als wir die Leute vom PalliativTeam kennengelernt haben, war uns gleich klar: Das ist

von links: Ulrich Sengle (Vorstandsmitglied der Sparkasse Erding-Dorfen), Joachim und Hannelore Stutzriemer (Stiftungsgründer), Monika Vogt (PalliativTeam Erding), Veronika Angermaier (Stiftungsberaterin der Sparkasse der Sparkasse Erding-Dorfen)

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genau die Organisation, die wir unterstützen möchten. Hier geht es nicht nur um Demenzkranke, sondern hier werden alle Menschen auf ihrem letzten Weg begleitet.

Frau Vogt, in wie fern profitieren Sie und Ihr Team und natürlich die betroffenen Menschen nun von dieser Stiftung?

Monika Vogt: Dazu muss ich folgendes kurz erklären: Durch den Gesetzgeber ist festgelegt, dass Patienten mit „einer schweren, nicht heilbaren Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung“, die einer besonders aufwendigen Versorgung bedürfen, das Recht haben, zuhause entsprechend betreut zu werden. Oft benötigen Patienten und Angehörige neben der hausärztlichen und pflegerischen Unterstützung aber auch palliativmedizinische und psychosoziale Unterstützung. Die Krankenkassen übernehmen jedoch nur einen gewissen Satz, so dass wir auf Spenden und Unterstützung angewiesen sind. Dieses Geld gibt uns den Freiraum auch für Angehörige mehr da zu sein und Leistungen bei vermehrten Aufwand der Versorgung zu erbringen. Zusätzlich bestärkt uns jede Zuwendung und spornt uns in unserer Arbeit an.

Wenn man sich mit dem Thema Stiftung beschäftigt, dann be-

Medizinrecht Stiftungsrecht

schäftigt man sich unwillkürlich mit seinem eigenen Leben, mit den Zielen und Wünschen, die man noch erreichen oder sich erfüllen möchte – und man beschäftigt sich mit seinem eigenen Ableben. Welche Gedanken haben Sie sich gemacht?

Joachim Stutzriemer: In erster Linie war uns wichtig, mit einem Teil unseres Vermögens eine gute Sache zu unterstützen – und das auch über unseren Tod hinaus.

Hannelore Stutzriemer:Wir haben keine Kinder, das bedeutet, dass wir unseren Namen nach unserem Ableben nicht weitergeben können. Durch diese Stiftung bleiben unser Familienname und auch mein Mädchenname „Zain“ erhalten. Gerade der Familienname „Zain“ war mir besonders wichtig, weil damit auch die Erinnerungen an meine Eltern weiterleben.

Die Kanzlei Preißler Ohlmann & Partner ist als hochspezialisierte Kanzlei mit insgesamt elf Rechtsanwälten schwerpunktmäßig auf zwei Rechtsgebieten tätig: dem Medizinrecht und dem Stiftungsrecht.

Im Bereich Medizin- und Gesundheitsrecht zählen Ärzte, Krankenhäuser, Unternehmen, Verbände, Behörden und Privatpersonen zu unseren Mandanten. Neben unserer beratenden und forensischen Tätigkeit entwickeln wir für unsere Mandanten auch unternehmerische Konzepte, mit denen sie sich dem zunehmenden Wettbewerb im Gesundheitswesen stellen können.

Welchen Rat können Sie anderen Menschen mit auf den Weg geben, die sich ähnliche Gedanken machen oder bereits gemacht haben?

Joachim Stutzriemer: Leben und Tod gehören zusammen. Es ist wichtig, sich frühzeitig über beides Gedanken zu machen.

Wir haben uns früh damit beschäftigt, vielleicht auch weil wir lange Zeit die Eltern meiner Frau gepflegt haben. Durch den Tod vieler unserer Angehörigen wurde uns auch immer wieder vor Augen geführt, dass das Leben nicht unendlich ist. Deshalb wollten wir uns für etwas Gutes engagieren und den Anstoß dafür schon zu Lebzeiten geben.

Herzlichen Dank an alle für dieses Gespräch! N

www.spked.de

Unser Beratungsangebot im Stiftungsrecht richtet sich an Stiftungen, Privatpersonen und Firmen, Kommunen und andere Gebietskörperschaften, Krankenhäuser, Pflegeheime, Bildungseinrichtungen, Kirchen und sonstige gemeinnützige Einrichtungen sowie an Banken und Sparkassen.

Preißler Ohlmann & Partner Rechtsanwälte Alexanderstraße 26, 90762 Fürth / Bay. Telefon: 09 11 / 7 40 76-0 Telefax: 09 11 / 7 40 76-76 E-Mail: kanzlei@proh.de www.medizinrecht-kanzlei.de

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Bürgerstiftung Buttenheim Stiftergemeinschaft der Sparkasse Bamberg errichtet neue Stiftung Um im Markt Buttenheim gemeinnützige Organisationen und Objekte zu initiieren und zu fördern wurde am 13. Juni 2013 die Bürgerstiftung Buttenheim ins Leben gerufen und mit einem Grundkapital von 25.000 Euro ausgestattet. Dazu spendierte die Sparkasse Bamberg weitere 5.000 Euro als „Geburtstagsgeschenk“, so dass ein Startkapital von 30.000 Euro zur Verfügung steht.

Erster Bürgermeister Johann Kalb, Sparkassendirektor Konrad Gotschall und der Vorstandsvorsitzende der DT Deutsche Stiftungstreuhand AG Horst Ohlmann unterzeichneten im Levi-Strauss-Museum die Errichtungsurkunde der Bürgerstiftung und stellten gemeinsam mit Jochen Hack, dem Stiftungsbeauftragten der Sparkasse Bamberg und dem 2. Bürgermeister Herbert Karmann die Stiftung den Bürgern des Marktes Buttenheims vor. Ein Flyer hat alle Daten und Fakten zur Bürgerstiftung Buttenheim zusammengefasst, informiert

Von links: Zweiter Bürgermeister Herbert Karmann, Erster Bürgermeister Johann Kalb, Sparkassendirektor Konrad Gottschall, Stiftungsbeauftragter der Sparkasse Bamberg Jochen Hack

über die verschiedenen Zuwendungsmöglichkeiten und verweist auf steuerliche Vorteile. Die Stiftung kann durch Spenden, Zustiftungen zu Lebzeiten, letzwillige Verfügungen und durch Zustiftungen durch Erben unterstützt werden.

Durch die neue Bürgerstiftung sollen die Bürger eine Möglichkeit erhalten Gutes für Projekte in der Marktgemeinde Buttenheim zu bewirken. Um Einschränkungen im Handlungsspielraum zu vermeiden, wurde der Stiftungszweck bewusst weit gefasst und ermöglicht somit ein finanzielles Engagement zugunsten der Bevölkerung des Marktes Buttenheim in folgenden Bereichen: Öffentliches Gesundheitswesen; Jugend- und Altenhilfe; Förderung von Kunst und Kultur; Denkmalschutz und Denkmalpflege; Bildung und Ausbildung; Naturschutz und Landschaftspflege; Wohlfahrtswesen; Rettung aus Lebensgefahr und Feuerschutz; Förderung des Sports; Förderung der internationalen Gesinnung, der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur und Völkerverständigungsgedankens inkl. der Förderung von Städtepartnerschaften; Heimatpflege und Heimatkunde; Bürgerliches Engagement zu Gunsten gemeinnütziger und mildtätiger Zwecke; sowie religiöse und kirchliche Zwecke. Über die jährliche Verwendung der Erträge aus dem Stiftungskapital entscheidet der Stiftungsrat, der sich aus dem Ersten und Zweiten Bürgermeister des Marktes Buttenheim und drei weiteren Mitgliedern zusammensetzt. N www.sparkasse-bamberg.de

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Zwei Millionen Euro Ausschüttungen Bärenherz Stiftung fördert Kinderhospize in Wiesbaden und Markkleeberg und das Kinderhaus Nesthäkchen in Laufenselden/Taunus „Ein Kinderhospiz ist ein Ort, den man nicht sucht. Aber man möchte ihn finden, wenn man ihn braucht." So fassen die Eltern der fünfjährigen Lara zusammen, wie viel Hilfe, Verständnis und Geborgenheit sie als Familie im Kinderhospiz Bärenherz erfahren haben. Ein aggressiver Hirntumor riss ihre fünfjährige Tochter aus dem Leben. Die wenige Zeit, die ihr noch blieb, wollten ihre Eltern ganz intensiv mit ihr verbringen. „Im Bärenherz konnte Lara ihre letzte Zeit so angenehm wie möglich erleben“, erklären ihre Eltern, die rund um die Uhr bei ihr waren. Familien mit Hospizkindern sind mitunter jahrelang in einer alle Lebensbereiche umfassenden Notlage und brauchen dringend Hilfe und Entlastung. Im Kinderhospiz werden Kinder gepflegt und ihre Schmerzen gelindert, hier werden sie und ihre Familien begleitet und getröstet, an 365 Tagen im Jahr, von der Diagnose bis hin zum Tod des Kindes und darüber hinaus. Für Menschen, die diese Grenzsituation erleben müssen, da zu sein, hat sich die Bä-

renherz Stiftung zur Aufgabe gemacht. Sie fördert die Kinderhospize in Wiesbaden und Markkleeberg bei Leipzig sowie das Kinderhaus Nesthäkchen in Laufenselden/Taunus, eine Dauerpflegeeinrichtung für schwerstkranke und –behinderte Kinder und Jugendliche.

Rund zwei Millionen schüttet die Stiftung jährlich für die drei Einrichtungen aus. Rund eine Million Euro, Tendenz steigend, benötigt allein das Kinderhospiz Bärenherz Wiesbaden, das einzige stationäre Kinderhospiz in Hessen, jedes Jahr. Obwohl das Kinderhospiz eine wichtige Versorgungslücke schließt, ist trotzdem für diese Maßnahme in den öffentlichen Haushalten nach wie vor keine Förderung vorgesehen.

Deswegen sind, neben Spenden, auch Zustiftungen von großer Bedeutung, um die Begleitung von Kindern wie Lara und ihrer Familie langfristig gewährleisten zu können.Weil jede Minute Leben kostbar ist. N www.baerenherz.de

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Aktuelles

Für ein ganz normales Leben Die Deutsche Kinderrheuma-Stiftung rückt ein wenig beachtetes Thema in den Fokus Interview: Michael Kniess

Rheuma wird oft als Volkskrankheit bezeichnet oder als „Zipperlein“ verharmlost. Dabei ist dies eine schwerwiegende Krankheit - und das gilt insbesondere für Kinder, die sich noch mitten in ihrer geistigen und körperlichen Entwicklung befinden. Dass es so etwas wie „Kinderrheuma“ gibt, ist in der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannt, berichtet Joachim Ebener,Vorstand der Deutschen Kinderrheuma-Stiftung, im Interview mit Werte stiften.

es Kinderrheuma überhaupt gibt. Wir wollen ein neues Bewusstsein und Verständnis schaffen, damit Rheuma frühzeitig erkannt und behandelt werden kann. Wir informieren daher die Öffentlichkeit mit Informationsschriften, mit werbewirksamen Events sowie mit öffentlichkeitswirksamen Auftritten unserer Schirmherrin Rosi Mittermaier. Daneben geht es uns darum, die mehr als 40.000 allein in Deutschland betroffenen Familien – und das sind nur die bekannten Fälle – zu unterstützen. Denn mit der Diagnose „Kinderrheuma“ beginnt für die betroffeWerte stiften: Die Deutsche Kindernen Kinder und Jugendlichen ein rheuma-Stiftung wurde im März 2000 Leben mit vielen Einschränkungen unter dem Motto „Jungen Menschen und Zwängen. Oft sind normale kindZukunft schenken“ gegründet. Was liche Aktivitäten wie Rennen und Herwar ausschlaggebend für die Stifumtoben nicht mehr möglich. Durch tungsgründung?

Unkenntnis erleben die Kinder nicht Joachim Ebener: Nun, die meisten beselten Unverständnis oder Ablehnung trachten Rheuma als eine Volkskrankdurch Freunde, Mitschüler oder Lehheit, die nur ältere Menschen betrifft. rer. Auch Eltern und Geschwister leiDass aber auch Kinder und Jugendliden unter der Krankheit und unter che an entzündlichem Rheuma erden Konsequenzen für das Familienkranken können, ist nach wie vor eine leben. Wir fördern außerdem Projekte, verblüffende Tatsache für viele Meninsbesondere solche zur Beurteilung schen und auch in Fachkreisen oft ein „Wenn man erfährt, wie schmerzhaft es mit und Verbesserung therapeutischer wenig beachtetes Thema und wird ofteiner solchen Erkrankung für ein Kind ist, sich Konzepte und Maßnahmen, die neue mals auch nicht richtig erkannt. Das ist zu bewegen, geht einem das schon sehr nahe“: Joachim Ebener setzt sich als Vorstand der DeutBehandlungsmethoden von Kinderinsofern sehr schwerwiegend, weil schen Kinderrheuma-Stiftung dafür ein, dass rheuma zum Ziel haben. Die meisten sich Kinder und Jugendliche ja noch die Krankheit Kinderrheuma breiter in der Öffentlichkeit bekannt und aktiver gegen diese Kinder und Jugendlichen können mit in einer körperlichen und geistigen vorgegangen wird. Foto: SSKM Hilfe eines ganzheitlichen und interEntwicklungsphase befinden, so dass disziplinären Therapieansatzes erfolgdie Folgen einer solchen Erkrankung reich behandelt werden. Das bedeutet, dass viele verschieim Alter, wenn diese nicht erkannt wurde, noch um ein Vieldene Berufsgruppen an der Behandlung beteiligt sein müsfaches schlimmer werden. Eine gezielte und breit angelegte sen. Dies trifft insbesondere auf Ärzte, Krankengymnasten, ErAufklärung hilft, eine schnelle und fachkundige Therapie zu gotherapeuten, Psychologen, Krankenschwestern, Sozialpädermöglichen, Missverständnisse und Vorurteile abzubauen, agogen, aber auch auf gut informierte und interessierte Lehden Betroffenen den Alltag zu erleichtern und dadurch die rer oder beispielweise Reit-, Musik- oder Tanztherapeuten zu.

Chancen auf ein „normales“ Leben zu erhöhen. Um das zu erDenn es ist erforderlich, dass nicht nur „ein Gelenk“ behanreichen wurde die Stiftung ins Leben gerufen. delt wird, sondern der ganze Mensch. Das ist alles insofern sehr wichtig, weil das öffentliche Gesundheitswesen nicht Welche konkreten Ansätze hat die Stiftung dabei? alle Bereiche zufriedenstellend abdeckt, so wie das ja leider Zum einen geht uns darum, die Krankheit als solche bekannauch bei vielen anderen Erkrankungen der Fall ist.Außerdem ter zu machen und im ersten Schritt darauf hinzuweisen, dass

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Aktuelles

unterstützen wir gezielt die Grundlagenforschung, um das Wissen über Kinderrheuma zu verbessern.

Was hat Sie persönlich dazu bewogen, sich als Vorstand für die Stiftung zu engagieren?

Ich muss gestehen, dass zunächst auch meine Vorstellung von Rheuma war, dies sei eine altersbedingte Krankheit. Wir hatten schließlich 2012 bei uns in der Sparkasse eine Präsentation der Stiftung, bei der neben Rosi und Christian Mittermaier auch Kinder und Erwachsene anwesend waren, die in ihrer Kindheit an Rheuma erkrankt sind. Mit dem, was diese erzählten, haben sie mir die Augen geöffnet. Ich selbst bin immer gesund geblieben und das war dann schon ein Erlebnis, das mir nochmal bewusst gemacht hat, welches Glück es für mich persönlich bedeutet, so fit zu sein.Aufgrund dessen habe ich dann für mich entschieden, zu helfen. Denn wenn man erfährt, wie schmerzhaft es mit einer solchen Erkrankung für ein Kind ist, sich zu bewegen, geht einem das schon sehr nahe.

Fall meine Kontakte nutzen, um das Thema Kinderrheuma in der Öffentlichkeit breiter zu streuen. Außerdem versuche ich natürlich über persönliche Ansprache Gelder einzuwerben.

Denn eine Stiftung kann nur dann aktiv und erfolgreich sein, wenn sie auch über ein entsprechendes Vermögen verfügt. Ich kann aber tatsächlich auch aus der Stiftungsarbeit etwas für meine Tätigkeit als Sparkassenvorstand mitnehmen, weil wir als Stadtsparkasse München mit unseren sechs Stiftungen zu den größten Stiftern in Deutschland zählen. Insofern bin ich selbst gut mit Stiftungsarbeit vertraut und meine Mitarbeiter, die mich dabei unterstützen, sind da ebenfalls sehr firm.

Welche Projekte sind aktuell in Planung?

Wir haben vor kurzem einen Aufklärungskurzfilm über Kinderrheuma produziert, der die Krankheit nochmal sehr viel anschaulicher schildern kann, als es etwa bei einem Golfturnier mit bloßer Ansprache möglich ist.Wir werden zudem vermehrt im Bereich Social Media aktiv werden, um auch auf diesem Weg an Spender herantreten zu können. N

Sie sind nicht nur Stiftungsvorstand sondern zugleich Vorstand der Stadtsparkasse München. Was können Sie aus der einen Tätigkeit für die andere Tätigkeit nutzen?

Ich kann aus meiner Tätigkeit für die Stadtsparkasse in jedem

Spendenkonto 111 112 bei der Kreissparkasse Garmisch-Partenkirchen, BLZ 703 500 00. www.kinderrheuma-stiftung.de

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Aktuelles

Foto: Josef Binder

Das Jahrtausend-Hochwasser Stiftergemeinschaft der Sparkasse Passau unterstützt die Region Passau mit über 262.00 Euro book zum Zentrum der ehrenamtlichen Nothilfe. Bis zu 5.000 Welche Urgewalt ein Fluss entwickeln kann, wurde Anfang Helfer haben die Studenten und Mitarbeiter der Universität PasJuni 2013 deutlich. Hab und Gut versanken in den betroffesau hier täglich koordiniert. Schnell, unbürokratisch, zielgerichnen Gebieten nach tagelangen Regenfällen in den Fluten,Wohtet. Es stellte sich jedoch bald heraus, dass allein die persönliche nungen und ganze Existenzen wurden vom Schlamm verHilfe dieser vielen, vielen Helfer nicht ausreicht. Auch eine finichtet. Mehrere Tage lang herrschte Ausnahmezustand im Pasnanzielle Hilfe für die Betroffenen war unbedingt erforderlich. sauer Land. Mancherorts gab es kein Trinkwasser und keinen Schnell wurden staatliche, kirchliche oder private HilfsproStrom, es fehlten plötzlich alltägliche Verkehrsanbindungen. gramme und Spendenaufrufe gestartet.

Ging man anfangs noch von einem „normalen“ HochAuch die Sparkasse Passau hat sich als regionale Bank und wasser aus, so eskalierte die Situation dann schlagartig. Dieses Partner für die Region sofort um schnelle und effektive LöEreignis wird als ein extremes Jahrtausendereignis eingestuft. sungen gekümmert. So liegt der Sparkasse Passau ganz beDie Rekordwerte aus den Jahren 2002 und 2005 wurden an sonders am Herzen, den direkt betroffenen Kunden schnell vielen Messstellen übertroffen, teils auch die des Donauund möglichst unbürokratisch zu helfen. hochwassers 1954, das als das schwerste des 20. Jahrhunderts Die Sparkasse Passau ergriff in den Krisengebieten in gilt. Einen Spitzenwert erreichte das Hochwasser in Passau in Stadt- und Landkreis Passau die Initiative. Mit einer Spende in Bayern. Dort wurde am Pegel Passau/Donau die 12,89 MeterHöhe von 250.000 Euro an die Stiftergemeinschaft der SparMarke erreicht, 69 Zentimeter höher als 1954 (12,20 Meter). kasse Passau setzte sie sich für existenziell Geschädigte ein.

Noch immer sind die betroffenen Gebiete von den AufDieser Spendentopf wurde darüber hinaus mit Spenden von bauarbeiten gezeichnet. So auch die Fußgängerzone der Stadt Kunden und Mitarbeitern ergänzt.Aktuell profitieren hieraus Passau, in der einzelne Geschäfte und Betriebe bis heute noch rund 170 Familien und Betroffene nicht öffnen konnten. im gesamten Hochwassergebiet von Die Hilfsbereitschaft und der ZuStadt und Landkreis Passau. Die ersammenhalt in den „Tagen der Flut“ sten Auszahlungen erfolgten bereits war nicht nur in der Stadt Passau zu im Juni, somit konnte eine rasche spüren, sondern auch in den betrofUnterstützung am Brennpunkt gefenen Gemeinden im Landkreis Paswährleistet werden. Ein besonderes sau. So prägten die vielen Helfer, die Danke gilt auch der DT Deutschen mit Schaufeln, Eimern und Besen beStiftungstreuhand in Fürth für die waffnet durch die Stadt oder GeUnterstützung im Rahmen der meinden marschierten noch für mehFoto: Sparkasse Passau Spendenaktion. N rere Tage das jeweilige Bild vor Ort. Die Hilfsaktion „Passau räumt auf“ Die Sparkasse Passau ist stolz auf ihre Mitarbeiter. Diese www.sparkasse-passau.de, zeigten besonders in den Krisentagen ihr persönliches machte das soziale Netzwerk Facewww.stiftungen-passau.de Engagement beim Hilfseinsatz vor Ort.

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„Wall of Remembrance“ Internetplattform gibt Holocaustüberlebenden eine Stimme

„Was wird passieren, wenn wir alle gestorben sind? Wird irgendjemand glauben, was geschehen ist?“ – diese Frage quält viele hoch betagte Überlebende des Holocaust. Auch die Bewohner des ICEJ-Altersheims für bedürftige Holocaustüberlebende in Haifa treibt diese Frage um. Sie befürchten, dass ihr tragisches Schicksal nach ihrem Tod vergessen oder in das Reich Mythen und Legenden verbannt wird – und so Holocaustleugner und Antisemiten erneut ein leichtes Spiel haben, viele Menschen mit der Saat ihres Hasses und der Täuschung zu vergiften.

Wand der Erinnerung Die ICEJ (Internationale Christliche Botschaft Jerusalem) hat sich dieser Sorge angenommen und den Überlebenden ein virtuelles Denkmal gesetzt, die „Wall of Remembrance“ (Wand der Erinnerung). Auf der Webseite www.wall-ofremembrance.org veröffentlicht sie seit Mitte Juli die Bilder und Lebensgeschichten der Zeitzeugen, zunächst auf Englisch.

Eine deutsche und eine hebräische Version sollen folgen.Mittlerweile sind über 200 Kurzberichte online.„Die Geschichten sollen zum einen als Mahnung dienen, zum anderen aber auch als öffentliche Ehrung der Überlebenden der Schoah“,

Virtuelles Denkmal – die „Wall of Remembrance“

erklärt Gottfried Bühler, Leiter der ICEJ-Deutschland und Initiator des Projekts. „Für mich sind die Überlebenden die Helden unserer Zeit. Bei jedem Treffen beeindruckt mich ihr Lebenswille, ihre Lebensfreude und ihre Offenheit, mit der sie mir begegnen. Ihre Anwesenheit ist der Triumph des Lebens über den Tod“, sagt Bühler, der seit einem Jahr an diesem visuellen Projekt arbeitet. „Gleichzeitig sind diese wertvollen Menschen lebende Mahnmale für die Menschlichkeit und Rufer, die uns herausfordern, aufzustehen und unsere Stimmen zu erheben gegen den wieder erstarkenden weltweiten Antisemitismus. Unsere Mitarbeiter besuchen die Zeitzeugen, interviewen sie, schreiben ihre Geschichten auf und spenden ihnen Trost.Wir wollen möglichst vielen Überlebenden eine Stimme geben.“ Spendenkonto: ICEJ-Deutscher Zweig e.V., EKK, Konto 4 020 200, BLZ 520 604 10. N www.icej.de

Berichte und Kampagnen

links: Zu Besuch bei Familie Ibra mit den Zwillingen Sueda und Suada, die die Glasknochenkrankheit geerbt haben. Im Hintergrund ihre Eltern; unten stehen (von re.): Kurt Amert, Familienpflegerin Julinda Toda, Krankenpfleger Lutfi Lami und Theophil Steuer. rechts: Patientenversorgung durch Krankenpfleger Lutfi Lami. Fotos: Weinig

Wo Spenden ankommen: Die Schmerzambulanz in Durres Unerwartete Eindrücke in einem fremden Land

von Claudia Weinig

Seit Jahren unterstützt die Rother Kriegskindernothilfe ein Hilfsprojekt in Albanien. Durch Spendengelder – darunter auch Beiträge aus der Landkreis-Spendenaktion „Jeder Bürger ein Euro“ 2011/12 und 2012/13 – wird die Arbeit von Dr. Kristo Huta und seinem Team mitfinanziert. Als Mitarbeiterin im Landratsamt habe ich einen Teil der organisatorischen Aufgaben im Hintergrund der von Landrat Herbert Eckstein getragenen Landkreis-Spendenaktion inne. In diesen Tagen hatte ich die Gelegenheit, Theophil Steuer, den Vorsitzenden der Kriegskindernothilfe (KKNH) und Kurt Amert, den Geschäftsführer der KKNH, ein Wochenende lang bei deren Besuch der „Schmerzambulanz Durres/Albanien“ zu begleiten: Es gibt nur (wenige) Bilder in meinem Kopf. Bilder von einem abgeschotteten, landwirtschaftlich geprägten Land, beherrscht von machthungrigen Clans und archaischem Gewohnheitsrecht. Genau genommen ist es wenig mehr als nichts, was ich über dieses Balkanland weiß. Entfernung: ge-

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rade mal 1 Stunde und 20 Minuten Flugzeit ab München. Gefühlt aber am anderen Ende der Welt. Natürlich ist ein Wochenende gerade mal gut genug für ein paar „Momentaufnahmen“. Doch auch gut genug, um zu sehen – und zu spüren:Albanien ist „anders“. Anders als die Bilder in meinem Kopf.

Albanien ist rau und herzlich, voller Leben und doch auch immer wieder lebensverachtend, reich an Geschichte und in der Gegenwart konfrontiert mit einer wachsenden Diskrepanz zwischen wachsendem Reichtum und Armut, die kompromisslos den täglichen Kampf um die eigene Existenz einfordert. Ein Land, das auf dem Sprung ist.

Moderne Hochhausbauten prägen Durres Küste. Junge Leute gehen zum Studieren ins Ausland. Die amerikanischen Charts laufen im Radio,Werbetafeln ausländischer Investoren prangen an vielen Straßenecken.

Doch da gibt es auch diese Siedlungen in den Randbezirken dieser pulsierenden Stadt. Offiziell gar nicht existent. Und

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doch leben hier tausende Menschen in selbst gebauten EinZimmer-„Häuschen“, zwischen wilden Müllablagerungen, illegal gezogenen Stromkabeln, stinkenden Abwasserkloaken und omnipräsenten Mückenschwärmen. Staat und Landkreis unterstützen die Familien mit durchschnittlich rund 30 Euro im Monat. Obwohl Theophil Steuer und Kurt Amert schon seit Jahren regelmäßig nach Albanien fahren, sind die Zustände auch für sie schockierend. „Wie das Überleben unter diesen Umständen funktioniert, ist uns noch immer ein Rätsel“, sagen sie.

Wer um die eigene Existenz kämpfen muss, kann sich nicht lange mit „Beiläufigkeiten“ aufhalten. Nicht die Menschen, die irgendwo zwischen den rund 1000 netten Cafes und Restaurants von Durres von einem Tag auf den anderen leben; und auch nicht Dr. Kristo Huta und sein Team.

Alarmierende Nachricht Denn auch sie kämpfen. An sieben Tagen die Woche.

Gegen Leid, Not, Schmerzen, Angst. Und seit Monaten auch gegen die Uhr. Denn der jahrelange Hauptsponsor der Schmerzambulanz, die englische Sue-Ryder-Stiftung, hat angekündigt, Anfang 2014 ihre monatliche Förderung gravierend zu reduzieren. Auf Dauer. Doch mit mittellosen Todkranken und mit bedürftigen Familien lässt sich kein Geld verdienen. Huta und sein Team arbeiten bereits seit Wochen zum halben Lohn. So hat es das Team beschlossen, um Zeit zu gewinnen. Zeit, die sich der Palliativmediziner nicht wirklich nimmt, als er Steuer und Amert herzlich begrüßt. Keine fünf Sätze später ist die prekäre Finanzsituation schon Thema.

Noch mitten im Hinterhof der kleinen Schmerzambulanz, die auch die Armenapotheke beherbergt.

Huta, ein international anerkannter und gefragter Palliativmediziner, ein leiser und zurückhaltender Mann, für den der Tod Alltag ist, dessen Lebensinhalt es ist, seine Patienten angstlos und in Würde sterben lassen zu können, hat Angst.

Angst vor der Zukunft. Selbst nachts um drei Uhr, nach einem langen, ausgelassenen, fröhlichen Abend bei „seinem“ Lieblingsitaliener kommt diese Angst durch. Wie soll es weiter gehen? Fast hilflos-gelähmt wirkt Huta, wenn er Theophil Steuer und Kurt Amert das fragt, was ihn und sein Team am meisten beschäftigt.

Sein Team – das ist der „harte Kern“ mit Krankenpfleger Lutfi Lami, 42 Jahre alt, der Familienpflegerin Julinda Toda, 39 Jahre alt, und der gelernten Krankenschwester und Apothekenhelferin Oerta Xifaj, 27 Jahre alt. Sie alle weichen uns an diesen zweieinhalb Tagen kaum von der Seite.Weil sie uns so vieles zeigen und erklären wollen: von ihrer Arbeit, ihren Patienten, ihren Familien, ihrem Alltag, ihrem Leben in Durres.

Sie tun es, weil es das ist, was sie ausmacht, was ihnen wirklich wichtig ist. Sie zeigen uns die schönen Seiten des (albanischen) Lebens. Beim gemeinsamen Fischessen am Strand, einer Fahrt

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Hilfe für fast 3.000 unheilbar Kranke Das Engagement der Kriegskindernothilfe Roth (KKNH) in Albanien basiert auf drei Komponenten, die ineinander greifen: Armenapotheke „Pharmaci Mater Mirjam“ mit angeschlossener Palliativ-Praxis im Zentrum von Durres.FamilienPatenschaftsprogramm für notleidende Familien (im Durchschnitt: zehn) durch materielle, finanzielle und sozialpädagogische Unterstützung. Palliativversorgung schwerstkranker Kinder und Erwachsener in und im Umkreis von Durres.

Mit Unterstützung der britischen Hilfsorganisation Ryder Albania Association (RAA) begann der international anerkannte Palliativmediziner Dr. Kristo Huta 1997 mit einem kleinen Team, bestehend aus einem Arzt und einem Krankenpfleger. Heute arbeitet Dr. Huta mit sieben Angestellten (zwei Ärzten, vier Krankenpflegern, einer Sozialarbeiterin). An sieben Tagen der Woche werden im Schnitt 100 Patienten und Hilfesuchende in der Praxis und bei Hausbesuchen betreut.

Seit 1997 kümmerte sich das Dr.-Huta-Team um 2.778 unheilbar erkrankte Patienten (Stand: Ende 2012). Durch Aus- und Fortbildungsmaßnahmen trug Dr. Huta maßgeblich dazu bei, dass sich bisher 700 Personen landesweit in der Palliativversorgung qualifizieren konnten; davon 350 Ärzte und Krankenpfleger, 100 Sozialarbeiter und Psychologen sowie 220 Verwandte der Patienten. 2012 übernahm der Palliativmediziner die Armenapotheke der Ärztin und Ordensschwester Dr. Miriam Praprotnik, die aus gesundheitlichen Gründen in ihr Heimatland Slowenien zurückkehren musste.

Die inzwischen 86-Jährige verfolgt aus ihrer Heimat noch immer via Internet aufmerksam die laufende Entwicklung.

2013 übernahmen Dr. Huta und sein Team auch die Betreuung und Weiterführung des Familien-Patenschaftsprogramms, welches die Kriegskindernothilfe vor knapp einem Jahrzehnt zusammen mit Schwester Miriam entwickelt hat, nachdem die unheilbare Erkrankung eines Familienmitgliedes für die betroffene Familie oft auch große wirtschaftliche Not und eine immense psychologische Belastung bedeutet.

Die Ryder Albanian Association (RAA) unterstützt bisher den laufenden Betrieb der Schmerzambulanz mit rund 3.500 Euro im Monat.Aus diesem Budget werden die Gehälter der sieben Angestellten bestritten. Ende des Jahres, so hat es der Stiftungsrat angekündigt, soll diese jahrelange Förderung deutlich zurückgefahren werden. RAA hat Dr. Huta empfohlen, drei Angestellte zu entlassen.Mit Hilfe der LandkreisSpendenaktion „Jeder Bürger ein Euro“ aus der Kampagne wurden unter anderem mobile Sauerstoff-Geräte und Schmerzmedikamente finanziert. Zudem flossen Spenden in das Familienpatenschaftsprogramm.

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Richtung Berge, bei einem starken Espresso zwischendurch.

Sie tun es mit einer Herzlichkeit und Offenheit, die so selbstverständlich ist, dass einen das schnell vergessen lässt, wie fremd man selbst in diesem Land ist. Der Besuch aus Deutschland ist auch für das Team eine kleine Auszeit. Eine Auszeit in einem Alltag, der manchmal nur sehr schwer zu ertragen ist. Selbst für die palliativ-care-„Profis“ um Dr. Huta. Sie alle lassen sich von den Schicksalen, die ihnen begegnen, noch immer berühren. Sie sagen es nicht, aber man spürt es.

Wenn sie von Patienten erzählen, und noch viel mehr bei den Hausbesuchen, die wir – abseits von Strandpromenade und Einkaufsmeile – begleiten.

Umso mehr ist Theophil Steuer und Kurt Amert bewusst, dass die zentrale Frage bei diesem Besuch die wegbrechende Finanzierung des gesamten Projektes ist. Nicht, weil das Team die eigene Existenz sichern will.

Gut ausgebildet Sie alle haben eine so fundierte Ausbildung, dass sie gut bei einem anderen, deutlich besser zahlenden Arbeitgeber unterkämen. Sie alle können sich ihre Arbeit für Dr. Huta nur „leisten“, weil sie mit Partnern verheiratet sind, die feste Jobs haben. Sie arbeiten, weil sie überzeugt sind von dem, was sie tun.

Da ist Krankenpfleger Lutfi Lami. Zurückhaltend, leise und chronisch übermüdet. Tag und Nacht ist er für „seine“ Patienten erreichbar.Wenn er seinem 65-jährigen Freund in dessen Schlafzimmer sechs Liter Wasser aus dem Bauchraum ableitet, weil der Leberkrebs mit aller Macht wütet, tut er es professionell und doch mitfühlend.Vorbei (aber nicht vergessen) die Zeiten, als er mit dem jetzt Todkranken gemütlich im Cafehaus saß.

Wenn Familienpflegerin Julinda Toda in das kleine Haus von Eniceleda kommt, fällt ihr die zehnjährige Tochter Emi lachend um den Hals – geradewegs vom Spielen mit ihren Freundinnen in der engen Gasse kommend. Seit sechs Jahren kämpft ihre alleinerziehende Mutter gegen Brustkrebs. Der weite Jogginganzug kann nicht darüber hinweg täuschen, wie abgemagert sie ist. Die nächste Chemotherapie wartet auf sie.

Doch Emi hat das Lachen trotzdem nicht verlernt.Weil Julinda für sie da ist. Die 39-Jährige nimmt das Mädchen herzlich in die Arme. Und nur in Momenten, in denen sie sich unbeobachtet fühlt, spiegelt sich das wider, was in ihr vorgeht: Nachdenklich, mitfühlend und manchmal auch traurig über die physische und psychische Not vor ihren Augen, gibt sie „ihren“ Familien jede Menge Halt.

So wie der fünfköpfigen Familie Ibra mit den Zwillingen Sueda und Suada, die wegen ihrer Glasknochenkrankheit fast bewegungsunfähig sind. Immerhin: Dank der finanziellen Hilfe durch die KKNH konnte die Familie aus einer Garage in ein kleines, selbst gebautes Ein-Zimmer-Haus ziehen – ein

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Haus in einem dieser „inoffiziellen“ Wohngebiete am Rande Durres. Die Bonbons, die wir Gäste bekommen, können die Kinder nun schon nicht mehr naschen. „Irgendwie“ kommen sie durch. So wie Njofitime Byrmishi mit ihren zwei Kindern Alesia und Fabian. Vor sechs Jahren starb ihr Mann an Krebs. Seitdem wird sie über die von der KKNH mitfinanzierte Familienhilfe betreut. Dieses Mal wartet eine Überraschung auf sie:Amert und Steuer haben in Durres eine einfache Waschmaschine gekauft, die hier immerhin auch noch 300 Euro kostet – unerschwinglich für die kleine Familie. Vor Ort wird sie installiert. Und plötzlich steht Frau Byrmishi, die gerade noch so stolz von den guten Leistungen ihrer Kinder in der Schule erzählt hat, weinend vor der Maschine.

Waschmaschinen können tatsächlich pures Glück bedeuten.

Und plötzlich haben Geldeingänge, Spendenquittungen und nüchterne Abrechnungen ein Gesicht. Mit jedem Euro ist eine Geschichte, ein Schicksal verknüpft – weit ab von meiner eigenen Realität.

Eine Gratwanderung Steuer und Amert gehen solche Szenen trotz ihrer langen Erfahrung auch unter die Haut. Und doch haben sie gelernt, professionell hinzuschauen. Sie wissen um die Gratwanderung, die es bedeutet, Anderen zu helfen. „Irgendwann müssen diejenigen, die von der Hilfe Anderer abhängig sind, auf eigenen Beinen stehen können. Wir können und wollen anschieben – laufen müssen sie dann aber alleine“, erklären die KKNH-Macher.

Und genau um das geht es jetzt in Durres. Während Dr. Huta und sein Team wie paralysiert auf das „Aus“ ihres Hauptgeldgebers blicken, fangen Amert und Steuer noch in Durres laut zu überlegen an, wie neue Geldquellen erschlossen werden können. In Albanien. Damit das Projekt „Schmerzambulanz“ endlich weg kommt vom „Finanz-Tropf“ Anderer.

Amert, der in Rothaurach Imkereibedarf vertreibt, könnte sich vorstellen, eine kleine Fabrik aufzubauen, um in Durres Bienenrahmen in hohen Stückzahlen für den Export zu produzieren. „Den Markt dafür gäbe es. Und dann könnten wir in dieser Fabrik beispielsweise Männern und Frauen aus unserem Familienprogramm beschäftigen. Das hilft den Familien, das hilft der Ambulanz.“ Es stimmt: Nüchtern betrachtet, braucht es jetzt schnell (gute) Ideen, die als „Einkommensquelle“ realisierbar sind und dabei auf Dauer greifen. Nur: Ohne Geld nützt keine noch so gute Idee. Zeit zum Heimflug. Nur eine Stunde und 20 Minuten zurück in eine andere Welt. In meine Realität. Mit neuen Bildern im Kopf. Bildern, die sich nicht „einfach so“ wieder vergessen lassen.

Direkte Spenden an die Kriegskindernothilfe Roth unter dem Stichwort „Albanien“, an: Sparkasse, BLZ 76450000, Konto 430000117. N

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Gemeinsam für Natur und Umwelt in Sachsen „Bilden, Fördern, Bewahren, Gestalten“ – die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt Natur und Landschaft sind unsere Lebensgrundlagen, für die wir alle Verantwortung tragen. Sie für künftige Generationen zu schützen, zu pflegen und zu entwickeln sind die Aufgaben der Sächsischen Landesstiftung Natur und Umwelt (LaNU).

Zur LaNU gehören das NationalparkZentrum Sächsische Schweiz, der Naturschutzfonds und die Akademie, in der neueste wissenschaftliche Erkenntnisse der verschiedenen Fachbereiche des Natur- und Umweltschutzes, Informationen zum Umweltrecht und zur Praxis der Umweltverwaltung vermittelt und die Aufklärung der Öffentlichkeit zum Thema Naturund Umweltschutz unterstützt werden.

Seit 2002 besitzt die Akademie eine Service- und Koordinierungsstelle für das „Netzwerk Umweltbildung Sachsen“.

Diese schafft Rahmenbedingungen für eine qualitativ hochwertige Umweltbildung und koordiniert die Zusammenarbeit aller Umweltbildungseinrichtungen in Sachsen.

Darüber hinaus unterhält die Akademie zwei Umweltmobile, die von allen sächsischen Schulen angefordert werden können und gern zur Unterstützung der Umweltbildung im Rahmen von Unterricht und Projekttagen eingesetzt werden.

Auch das NationalparkZentrum Sächsische Schweiz in Bad Schandau übernimmt wichtige Aufgaben im Bildungsbereich.

Hier kann man sich informieren, wie das Elbsandsteingebirge entstanden ist, welche Tiere und Pflanzen dort beheimatet sind, warum das Elbsandsteingebirge zum Nationalpark wurde und über vieles andere mehr. Mit seinen umfangreichen und interessanten Ausstellungen, seiner Multivisionsshow und Veranstaltungen gibt das Besucherzentrum im Herzen der Sächsischen Schweiz verständlich und anschaulich vielfältige Einblicke in die Welt des Elbsandsteingebirges.

Von besonderer Bedeutung ist der Erwerb von Flächen durch den Naturschutzfonds zur Bewahrung wertvoller Naturausstattung und zur Bereicherung des naturräumlichen Potenzials im Freistaat Sachsen. Vier große Bergbaufolgelandschaften und weitere bewahrenswerte Einzelstandorte in ganz Sachsen tragen zu diesem Ziel bei. Mit einer Reihe eigener Projekte auf diesen Flächen übernimmt der Naturschutzfonds Verantwortung und zugleich eine aktive Rolle bei der Unterstützung und Mitwirkung im Naturschutz.

Ein besonderes Beispiel dafür ist die Rekonstruktion der historischen Weinbergterrassen am Burgberg Meißen.

Seit Jahrhunderten wurde das Elbtal vom Weinbau geprägt

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Noch immer ist es möglich durch eine Spende, die Patenschaft für einen oder mehrere Weinstöcke zu übernehmen.

und somit zu einer unverwechselbaren Kulturlandschaft. In der Vergangenheit wurde auch der Burgberg in Meißen auf seiner Südseite einige Jahrzehnte als Terrassenweinberg genutzt. Später wurde der Hang nicht mehr gepflegt.

Die LaNU hat einen Teil des südlichen Burgbergs erworben, um dort wieder einen typischen Terrassenweinberg anzulegen. Im Rahmen der Umweltbildung wird dort ökologischer Weinbau betrieben mit dem Ziel für den Erhalt dieser schützenswerten Biotope zu werben. Im April 2012 konnte mit der Aufrebung begonnen werden. Im Oktober erfolgte dann die festliche Einweihung des Weinbergs. Der Burgberg Meißen steht nun für eine umfangreiche Umweltbildung mit nahezu 400 Rebstöcken, einem Lehrpfad, einer Weinlaube und einem Aufenthaltsplatz bereit. Seinen besonderen Reiz wird der Hang in den Folgejahren entwickeln, wenn sich der von Schülern St. Afras und der Stiftung Weingut Hoflößnitz ökologisch bewirtschaftete Weinberg mit stattlichen Reben und zahlreichen Rosen, den blühenden Mauerkronen und Böschungen den Besuchern präsentieren wird.

Wir sind dankbar dafür, dass es mit Hilfe vieler Spender und Kooperationspartner gelungen ist, einem seit über 80 Jahren zunehmend verwahrlosten Areal am Burgberg Meißen sein regionaltypisches Gesicht wiedergeben und einen Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft im Elbtal geleistet zu haben. N www.lanu.de

Genießen und Geben Galadinner unterstützt soziale Kinderprojekte in Deutschland und Tansania Bereits seit 2006 bereitet das Theater-Dinner-Unternehmen Galadinner, unter der Leitung von Hazy Hartlieb und Lothar Abstohs, seinen Gästen unvergessliche Genuss-Theater Abende im stilvollen Ambiente. Aber auch das Wohl der weniger vom Glück verwöhnten Menschen liegt den Machern am Herzen.

Aus diesem Grund sammelt das Unternehmen auch in der neuen Spielzeit 2013/14 bei all seinen Produktionen Spenden für die Manuel Neuer Kids Foundation.

Das Motto „Wir sind auf der Welt, um Schönes zu erschaffen“ ist bei den Produktionen der Hazy Hartlieb Entertainment Group – die auch Galadinner produziert – Programm. Den Anfang machen die beiden Winter-Dinner-Produktionen „Weiße Nächte – Das russische Winter-Dinner-Theater“ im Grandhotel Schloss Bensberg und „Swinging WinterWorld - Das internationale Swing-Dinner-Theater“ im Ameron Parkhotel Euskirchen. Daneben öffnen Hazy Hartlieb und Lothar Abstohs regelmäßig die Pforten zu ihrem eigenen Zuhause auf Schloss Wuppertal beim „Genuss-Salon“ und „Hazy’s Welt“. Der exklusive Laden „Hazy’s Welt“ ist nur einmal im Monat geöffnet.

Hier erwarten die Gäste schöne, alte oder besondere Dinge sowie kulinarische Köstlichkeiten. Der Erlös der Leckerbissen geht an das Kinderdorf Amani Orphans Home Mbigili inTansania. Ziel des Projekts ist es, nach dem Prinzip Hilfe zur Selbsthilfe eine Lebensgrundlage und einen Lebensraum für Aidswaisen im ländlichen Einzugsgebiet der Stadt Iringa zu schaffen. Spendenkonto 3 330 333 030 bei der Volksbank an der Niers, BLZ 320 613 84. N www.galadinner.de, www.mbigili.de

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Die Stiftung als Ganzes im Blick Mit Unterstützung der Sparkasse Leipzig nachhaltig Gutes tun

Foto: steschum - Fotolia.com

„Stiftung fördert Sanierung von Kapelle“, „Stiftung unterstützt musikpädagogisches Projekt“ oder „Stiftung koordiniert Taifun-Hilfe“. Fast täglich sorgen Stiftungen für positive Schlagzeilen in den Medien. Gerade jetzt zur Weihnachtszeit treten sie noch häufiger öffentlich in Erscheinung. In Deutschland mehr als in anderen europäischen Staaten. Denn Deutschland zählt zu den stiftungsreichsten Ländern Europas. Aktuell gibt es in der Bundesrepublik mehr als 19.000 rechtsfähige Stiftungen bürgerlichen Rechts, der klassischen Rechtsform einer Stiftung. Rund 60 davon betreuen die Experten der Sparkasse Leipzig in ihrem eigenen Stiftungsmanagement.

Stiften ist längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen.

Nach Reformen 2000/2002, 2007 und dem neuen Gesetz zur Stärkung des Ehrenamtes ist Deutschland heute eines der stiftungsfreundlichsten Länder in ganz Europa. Stifter und Stifterinnen werden quasi per Gesetz wertgeschätzt. Diese Anerkennungskultur bringt Stiftungsbereitschaft. Allein 2012 wurden laut dem Bundesverband Deutscher Stiftungen 645 Stiftungen neu gegründet. Eines haben sie meist gemeinsam: den Wunsch, dauerhaft Gutes zu tun. In Zeiten in denen öffentliche Haushalte immer häufiger an ihre Grenzen stoßen, ist das ein wesentlicher Baustein für viele soziale und kulturelle Projekte. Neben der finanziellen Unterstützung leisten Stiftungen vor allem eines: Sie eröffnen die Möglichkeit, das eigene Lebenswerk zu bewahren und ganz persönliche Spuren

Das Bild zeigt ein Detail der prachtvollsten Brunnenanlage des Leipziger Stadtgebiets – der Mendebrunnen auf dem Augustusplatz. Namensgeberin ist die Stifterin Marianne Pauline Mende, die testamentarisch 150.000 Goldmark „zum Bau eines die Stadt verschönernden Brunnens von monumentaler Architektur auf einem freien Platz“ stiftete.Die Baukosten für die Anlage beliefen sich auf fast 189.000 Goldmark. Sie konnten durch das um Zinsen angewachsene Stiftungskapital und einer zusätzlichen Spende in Höhe von 7.000 Goldmark aufgebracht werden.

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zu hinterlassen.

Auch als Instrument der Unternehmensnachfolge gewinnen Stiftungen an Bedeutung.

Um den Weg zur eigenen Stiftung zu erleichtern, begleitet der Bereich GenerationenmanaAnsprechpartnerinnen bei der Sparkasse Leipzig Stiftungsinteressierte sind die Generationengement der Spar- für managerinnen Dipl.-Jur. Sabine Philipp und Betkasse Leipzig tina Nüdling (links) Stiftungsinteressenten von der ersten Gründungsidee bis zur Umsetzung – unabhängig davon, ob ein kleines oder ein großes Vermögen einem guten Zweck gewidmet werden soll.

Zu den Leistungen des Bereiches gehören nicht nur die Gründung einer Stiftung zu Lebenszeiten, sondern auch die Betreuung der Stiftung und die Verwaltung des Stiftungskapitals. Auch bei den aktuellen Herausforderungen stehen die Experten den Stiftern zur Seite. Im Hinblick auf die Vermögenslage ist die derzeitige Niedrigzinsphase eine Aufgabe, der sich auch Stiftungen stellen müssen. Ein Erfolgsrezept dafür gibt es nicht. Aber durch einen ganzheitlichen Betreuungsansatz und die breite Expertise erarbeiten die Spezialisten in der individuellen Vermögensverwaltung Lösungen für die Kunden und deren Stiftungen.

Dieses interne Know-how bündelt die Sparkasse Leipzig seit 2006 in der Abteilung Private Banking. Zum Generationenmanagement gehören zwei weitere Teilbereiche. In der Nachfolgeplanung werden die Kunden bei der Gestaltung ihrer Vermögensnachfolge mit ihrem Privat- und/oder Betriebsvermögen begleitet und erhalten gemeinsam mit Steuerberatern und Anwälten ihr maßgeschneidertes Testament und vorsorgende Vollmachten. Im Bereich der Testamentsvollstreckung wird der letzte Wille des Erblassers umgesetzt, so dass familiäre Streitigkeiten vermieden werden, Stiftungen auch nach dem Tode des Erblassers gegründet werden können und Auflagen und Vermächtnisse (wie zum Beispiel Grabpflege) erfüllt werden. N www.sparkasse-leipzig.de

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Minderjährige Haushaltshilfen Kinderschutzzentren helfen ausgebeuteten Mädchen in Mali

Sie kommen aus verarmten ländlichen Regionen in die Hauptstadt Bamako: junge, unerfahrene Mädchen. Sie folgen einem alten Brauch: Geld zu verdienen für Ihre Aussteuer und der Familie beim Überleben zu helfen. Sie sind ohne Ausbildung und haben wenig Brauchbares für das urbane Leben gelernt.

Es bleibt ihnen meist nur, sich als ungelernte Haushaltshilfen, noch dazu in einem für sie so unvertrauten großstädtischen Milieu zu verdingen. Sie arbeiten ohne Vertrag, ohne Schutz und ohne Sicherheit, von morgens früh bis abends spät, ohne Urlaub, oft sogar ohne freien Tag. Und das für einen Hungerlohn. Sie werden nicht nur wirtschaftlich ausgebeutet, sondern oft auch noch sexuell missbraucht.

Das bittere Ende: eine ungewollte Schwangerschaft. Die Auswege erweisen sich als gefährliche Sackgassen. Entweder Panik und Abtreibung: dann droht Gefängnishaft. Oder das Kind austragen: das bedeutet Schande. Es droht der Ausschluss aus der Familien- und Sozialgemeinschaft.

In dieser Notsituation erweist sich für viele Mädchen das von Kinderrechte Afrika e.V. geförderte Kinderschutzzentrum „Bamunan“ (Hoffnung und Leben) der malischen Kinderrechtsorganisation Gradem als Rettungsanker. Hier finden die schwangeren Mädchen Obdach, Schutz, psychosoziale Betreuung, erhalten Grundbildung, Gesundheitserziehung, sexuelle Aufklärung einschließlich Aids-Vorbeugung und Rechtsbeistand. Sie werden auf die Geburt ihres Kindes vorbereitet, bei und nach der Geburt medizinisch und psychisch unterstützt und erhalten eine Grundschulung in der Säuglingspflege.

Die Leitung des Kinderschutzzentrums achtet auch darauf, dass die Neugeborenen eine Geburtsurkunde und damit eine Identität erhalten. Sie versuchen ebenfalls eine Vaterschaftsanerkennung, nach Möglichkeit mit einer Übernahme von wenigstens grundsätzlichen Fürsorgepflichten, zu erreichen.

Die Mädchen erhalten eine Grundausbildung, Besonders wichzum Beispiel im Schneider- oder Frisörhandwerk tig ist auch die oder bei der Haushaltsführung.

Vorbereitung auf die Herausforderungen der Zukunft. Sozialarbeiter von „Bamunan“ nehmen Kontakt zu der Familie des Mädchens auf, um durch Mediation eine Versöhnung mit der Familie zu erreichen und so die Wiedereingliederung der jungen Mutter mit ihrem Neugeborenen zu erleichtern. Dies ist oft ein mehrmonatiger Prozess.

In der Zwischenzeit erhalten die Mädchen Angebote, lebensnahe Fertigkeiten zu erwerben und eine Grundausbildung zum Beispiel im Schneider- oder Frisörhandwerk oder bei der Haushaltsführung und Nahrungszubereitung zu beginnen. Diese Ausbildung und die begleitenden Fördermaßnahmen stärken das Selbstwertgefühl der jungen Mütter sowie ihr Selbstvertrauen und verbessern ganz erheblich ihren Status, ihre familiäre und soziale Akzeptanz und damit die Zukunftschancen der Mädchen und ihres Kindes. Spendenkonto: 4044, Sparkasse Offenburg (BLZ 664 500 50). N www.kinderrechte-afrika.org

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Jedem Blutkrebspatienten helfen Seit über 22 Jahren Lebensretter für Blutkrebspatienten Die DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gehört zu einem Netzwerk von Organisationen unter dem Dach der DKMS Stiftung Leben Spenden. Sie ist mit über 3,9 Millionen registrierten Spendern der weltweit größte Verbund von Stammzellspenderdateien. Die gemeinnützige Organisation verbindet rund um den Globus Patienten, Stammzell- und

Geldspender, Helfer und Unterstützer. Das macht sie seit über 22 Jahren zum effektiven Lebensretter für Blutkrebspatienten.

Die Zahlen sind alarmierend: Im Abstand von nur 16 Minuten erkrankt alleine in Deutschland ein Mensch an Blutkrebs. Zahlreichen Patienten, darunter viele Kinder und Jugendliche, kann nur durch eine lebensrettende Stammzell-

Sandra Bothur, Geschäftsführerin der DKMS Deutsche Knochenmarkspenderdatei gGmbH im Werte stiften Interview Werte stiften: Was sind die Stärken der DKMS und warum ist der Ausbau der Spenderdatei so wichtig?

Sandra Bothur: „Als die DKMS 1991 startete, gab es in Deutschland gerade einmal 3000 registrierte Spender. Mittlerweile sind alleine in unserer Datei über 3,9 Millionen Menschen registriert und täglich spenden mindestens 15 DKMS-Spender Stammzellen für Patienten im In- und Ausland. Das ist ein toller Erfolg, der uns motiviert, weiter zu wachsen und so noch viel mehr Patienten eine lebensrettende Stammzelltransplantation zu ermöglichen.“ Als gemeinnützige Organisation benötigen Sie sicher Unterstützung. Wie kann man helfen?

„Menschen, die uns unterstützen möchten, können beispielsweise bei ihrem Arbeitgeber eine Betriebstypisierung anregen. Das heißt, dass Mitarbeiter eines Unternehmens als Spen-

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der registriert werden und der Arbeitgeber die Registrierungskosten übernimmt. Denn die Kosten für die Registrierung eines potenziellen Lebensspenders betragen 50 Euro, die nicht von den Krankenkassen übernommen werden. Viele unserer Spender leisten diesen Beitrag selbst, aber längst nicht jedem ist das möglich. Deshalb sind wir auf Geldspenden angewiesen.

Denn nur mit diesen können wir unsere Datei ausbauen, um möglichst vielen Patienten weltweit zu helfen. Darüberhinaus gibt es noch weitere Möglichkeiten, die DKMS zu unterstützen, zum Beispiel im Rahmen einer Geldspende für eine regionale Registrierungsaktion zu Gunsten von Patienten.

Aber auch Jubiläen und Geburtstage bieten eine schöne Gelegenheit, für den guten Zweck aktiv zu werden und Spendengelder für die DKMS zu sammeln. Auch jede andere Idee ist bei uns herzlich willkommen - wir freuen uns

auf jeden, der uns im Kampf gegen Blutkrebs helfen möchte!“ Was sind Ihre Ziele für die Zukunft?

„Wir bei der DKMS arbeiten täglich mit einem hoch motivierten Team daran, eines Tages unser Ziel zu erreichen, irgendwann jeden Blutkrebspatienten zu retten - frei nach unserem Motto „Wir besiegen Blutkrebs.“ Wir sind glücklich, bereits viele namhafte Kooperationspartner wie Ford, Daimler, Telekom sowie Schulen, Universitäten und beispielsweise die Bundeswehr als Unterstützer an unserer Seite zu wissen. Aber wir haben noch viel vor und dafür benötigen wir noch viel mehr Stammzell- und Geldspender, die uns nachhaltig unterstützen.“

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transplantation geholfen werden. Doch immer noch sucht hierzulande jeder fünfte Blutkrebspatient, der eine Transplantation zur Heilung benötigt, verzweifelt nach einem passenden Spender.

Neue Lebenshoffnung Über 38.000 mal konnten DKMS-Spender bereits neue Lebenshoffnung schenken. „Eine sehr gute Leistung, aber wir können und müssen noch viel mehr erreichen“, sagt DKMSGeschäftsführerin Sandra Bothur. Die wichtigste Aufgabe der DKMS sei es deshalb, neue potenzielle Stammzellspender zu registrieren und die Datei – auch in Hinblick auf eine größere genetische Vielfalt – auszubauen. Denn die Gewebemerkmale von Spendern, die mit denen eines suchenden Patienten übereinstimmen müssen, sind regional und national unterschiedlich. Deshalb weitet die DKMS ihr Engagement kontinuierlich auch auf andere Länder aus. Bisher gibt es DKMS-Partnerorganisationen in den USA, Polen, United Kingdom (UK) und Spanien. „Außerdem setzen wir uns mit aller Kraft dafür ein, dass alle Blutkrebspatienten eine angemessene Behandlung erhalten können“, so Sandra Bothur. Seit 2013 ist die DKMS deshalb auch auf dem Gebiet der Blutkrebsforschung aktiv und habe eine eigene klinische Forschungseinheit in Dresden gegründet. Um noch mehr Patienten helfen zu können, ist die DKMS vor allem auf die Hilfe von Geldspendern angewiesen, die mit ihrem finanziellen Engagement dazu beitragen, dass die Spenderdatei stetig wachsen kann. Spendenkonto 255556 bei der Kreissparkasse Tübingen, BLZ 64150020. N www.dkms.de

Menschenschlangen drängten sich 2011 bei der größten DKMS-Registrierungsaktion in Salem. Für den kleinen Lucas und andere Patienten ließen sich über 7300 neue potenzielle Stammzellspender aufnehmen.

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Einen Brunnen stiften – in Afghanistan Hohe Kleinkindersterblichkeit durch verunreinigtes Trinkwasser

„Vor gut drei Jahren bekam ich einen ungewöhnlichen Anruf“, erinnert sich der Geschäftsführer der Organisation „Shelter Now“, Udo Stolte. Der Anrufer sagte damals, er und seine Frau würden sich so sehr über ihre drei kleinen Kinder freuen, dass sie aus Dankbarkeit für jedes von ihnen einen Brunnen stiften wollten.Wenn es denn möglich sei, sollte auf jedem Brunnen der Name eines der Kinder stehen, und die entsprechenden Fotos sollten ihnen zu ihrem jeweiligen Geburtstag geschenkt werden. „Eine super Idee“, dachte Stolte und fragte seine Mitarbeiter in Afghanistan, ob man den Wunsch erfüllen könne. „Kein Problem“, hieß es von dort – und ein neues Projekt war geboren. Die Organisation nennt es: „Einen Brunnen Stiften“.

Sauberes Trinkwasser zu bekommen ist in Afghanistan immer noch ein großes Problem.Viele Menschen müssen Wasser aus Flüssen oder Bewässerungskanälen trinken – mit entsprechenden Folgekrankheiten. Die hohe Rate der Kleinkinder-Sterblichkeit ist in erheblichem Maß verunreinigtem Trinkwasser geschuldet; dabei ist der Zugang zu sauberem Trinkwasser ein Menschenrecht. Oftmals sind die Dorfgemeinschaften zu arm, um sich einen Brunnen leisten zu können, von einzelnen Familien ganz zu schweigen.

Shelter Now arbeitet seit 30 Jahren unter Afghanen: Während der sowjetischen Invasion in den 1980er Jahren verteilte die Hilfsorganisation Lebensmittel an afghanische Flüchtlinge in den Lagern in Pakistan und baute gemeinsam mit ihnen dort einfache Lehmhäuser. Später beteiligte sich Shelter Now am Wiederaufbau in Afghanistan mit vielen Projekten wie dem Bau von Häusern und Schulen oder in den Bereichen Landwirtschaft und Bildung – und eben in Trinkwasserprojekten.

Ein Brunnen kostet im Durchschnitt ca. 950 Euro. Die Dorfbewohner tragen allerdings mit ihrer Arbeitsleistung zum Brunnenbau bei. Udo Stolte: „So erreicht man ‚Ownership‘, die Dorfbewohner sagen: ‚Es ist unser Brunnen, wir haben ihn gegraben. Wir sind verantwortlich, dass er auch nach 20 Jahren noch Wasser gibt‘.“ Solche Formen von Nachhaltigkeit sind

ein wesentliches Element für die Projekte von Shelter Now. Die Idee der Familie mit den drei Kindern hat sich verbreitet. Inzwischen wurden etwa 40 Brunnen gestiftet. Meistens funktioniert das so: Ein Stifter finanziert einen Brunnen, der dann eine Plakette mit seinem Namen oder einem Segensspruch für das Dorf erhält. Der Stifter erhält eine Urkunde mit Brunnenfoto und erfährt, wo der Brunnen steht. Bei Einverständnis des Stifters werden Foto und Standort im Internet veröffentlicht. Es gibt aber auch Brunnen, die von vielen Menschen gemeinsam gestiftet werden. Stolte: „Wir haben schon Schulen, Kirchengemeinden und Firmen dafür gewonnen.Andere Menschen lassen sich einen Brunnen zum Geburtstag schenken – eine Gabe von hoher Nachhaltigkeit.“ Mit drei Brunnen für Salome, Nataniel und Esperanza fing es an. Wenn Mitschüler der drei Kinder mit ihren Geburtstagsgeschenken glänzen wollen und stolz ihr Smartphone herumzeigen, können sie ganz bescheiden dagegenhalten: „Tolles Geschenk! Ich habe auch ein schönes: einen eigenen Brunnen – in Afghanistan!“ N www.shelter.de/projekte-in-afghanistan-pakistan/trinkwasser/einenbrunnen-stiften/

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Depotcheck: Nachranganleihen Niedrigzinspolitik lässt Anleger risikofreudiger agieren von Holger Carstens

Nach dem jüngsten Zinsschritt der Europäischen Zentralbank auf das Rekordtief von 0,25 Prozent wird die Suche der Anleger nach einigermaßen rentierlichen Papieren nochmals schwieriger. Dies erklärt auch, dass sich diese in immer risikoreichere Gefilde vorwagen. So steigt das Interesse nicht nur bei Fremdwährungsanleihen und Papieren der Euro-Peripherie wieder an, sondern auch der Bereich der Nachranganleihen erfreut sich wiederkehrender Aufmerksamkeit. In den Jahren zuvor war dieser Markt deutlich geschrumpft. Zuletzt belief er sich im Bereich von EUR-Papieren aus dem Bereich Banken auf nicht einmal mehr 25 Mrd. €. Für diese Entwicklung gab es auch gute Gründe. Neben der allgemeinen Unsicherheit aus der Finanzmarktkrise spielten vor allem die unklare Ausgestaltung sowie neue Anforderungen im Rahmen von Basel III für die starke Zurückhaltung der Anleger eine Rolle. Betrachtet man heute aber die Kursentwicklung ausgewählter BankenNachranganleihen, so scheint diese Furcht nahezu aus dem Markt verschwunden zu sein. Nachfolgende Grafik zeigt den Kursverlauf verschiedener Nachranganleihen der Bayerischen Landesbank, der Deutschen Bank sowie der Allianz.

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Auffällig ist, dass sich diese Anleihen nach teilweise deutlichen Kursrückgängen im Zuge der Finanzkrise 2009 sowie der anschließenden Euro-Krise wieder deutlich erholt haben.

Teilweise konnten neue Höchststände verzeichnet werden.

Die Investoren sind inzwischen sogar bereit, niedrigere Renditen in Kauf zu nehmen, als noch vor der Finanzkrise! Der verlangte „Preis für Risiko“ wird somit immer geringer.

Dabei sollte ein Anleger neben der erhöhten Volatilität sowie der geringeren Liquidität am Markt für Nachranganleihen insbesondere die Emissionsbedingungen sowie das wirtschaftliche Umfeld des Emittenten mit in seine Überlegungen einbeziehen.

Dabei stellt sich zunächst die Frage nach den Besonderheiten von Nachranganleihen: Diese Anleihen gehören, ähnlich wie Genussrechte, zu den sogenannten Eigenkapitalsurrogaten. Vereinfacht ausgedrückt bildet dieser als Ergänzungskapital bezeichnete Teil gemeinsam mit dem (harten) Kernkapital das haftende Eigenkapital eines Instituts. Dabei müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, damit der Emittent diese Anleihen dem Eigenkapital zurechnen darf.

Neben einer langfristigen Laufzeit muss insbesondere vereinbart sein, dass diese im Falle eines Insolvenzverfahrens erst nach Befriedigung aller nicht nachrangigen Gläubiger zurückgezahlt werden dürfen. Diese Bedingung stellt dann auch das wohl größte Risiko für den Anleger dar, da zu erwarten ist, dass nicht mehr genügend Kapital für Nachranganleihen zur Verfügung steht.Als Gegenleistung für dieses Risiko erhält der Anleger jedoch einen entsprechend höheren Zinssatz.

Vermögen und Finanzen

Wichtig ist somit bei der Bewertung eines möglichen Ausfallrisikos der Blick auf die Rangordnung, die der Anleger mit seiner Investition einnimmt. Denn auch hier gibt es Unterschiede zwischen den Nachranganleihen.

Rang

Anleiheart

Kapitalform

1. Rang 2. Rang 3. Rang 4. Rang 5. Rang 6. Rang

Erstrangig Tier 3 Lower Tier 2 Upper Tier 2 Tier 1 Aktien

Fremdkapital Drittrangmittel Ergänzungskapital Ergänzungskapital Kernkapital Kernkapital

Vor den Aktionären, welche als Eigenkapitalgeber zuletzt bedient werden, rangieren die Tier 1-Anleihen (Nachranganleihen mit besonderen Anforderungen). Bei den Upper Tier 2-Anleihen handelt es sich häufig um Genussscheine mit in der Regel befristeter Laufzeit. Bei den Lower Tier 2-Anleihen handelt es sich um die erwähnten längerfristigen nachrangigen Verbindlichkeiten. Für Sie gilt eine Laufzeit von mindestens fünf Jahren.

Die Tier 3-Anleihen unterscheiden sich insbesondere durch eine kürzere Restlaufzeit von drei bis fünf Jahren. Somit kann der Anleger mit einem Blick auf die Anleiheart bereits eine erste Bewertung eines möglichen Ausfallrisikos vornehmen.

Vorsicht: Zukünftig sollen zudem auch Nachranggläubiger

nicht nur bei einer endgültigen Liquidation, sondern bereits bei einer Restrukturierung an den Verlusten beteiligt werden.

Dies hat für die Gläubiger nachrangiger Anleihen ein weiter erhöhtes Risiko zur Folge – auch wenn sich an der Rangfolge nichts ändert.

Eine der jüngsten Neuemissionen auf dem Markt der Banken-Nachranganleihen ist ein Papier der Nord/LB: WKN Emissionstag Fälligkeit Kupon Währung

NLB2HD 02.10.2013 02.10.2023 4,75% p.a.

Euro

Beispielhaft sollen anhand dieser Anleihe die wichtigsten Kriterien für eine Investitionsentscheidung beleuchtet werden.

Rangstellung: Bei dieser Anleihe handelt es sich um eine In-

haberschuldverschreibung mit Nachrangabrede. Die Nord/LB begibt diese Anleihe als Tier 2 Nachranganleihe. Dies bedeutet, dass die Bank (Emittentin) unabhängig von der Ertragslage die Zins- und Tilgungsleistung erbringt.

Laufzeit: Die Anleihe verfügt über eine feste Laufzeit von 10

Jahren. Zum Fälligkeitstag erfolgt die Tilgung durch die Emit-

tentin zu 100 Prozent des Nominalwerts. Im Gegensatz zu sogenannten Tier 1-Nachranganleihen, welche eine unendliche Laufzeit haben und die Zinszahlung nur geleistet werden darf, wenn genug verteilbarer Gewinn vorhanden ist, kann der Anleger bei einer Tier 2 Nachranganleihe mit einem festen Zinskupon und einem festen Rückzahlungsdatum kalkulieren.

Ausfallrisiko: Bei der Nord/LB handelt es sich um eine deut-

sche Landesbank mit einer Bilanzsumme von rund 208 Mrd. Euro. Die Bank ist trotz erhöhter Risikovorsorge im ersten Halbjahr 2013 profitabel und verfügt über eine ausreichende Kernkapitalquote von 11,10 Prozent.

Die Eigentümerstruktur wird vom Land Niedersachsen mit 59,13 Prozent dominiert. Zweitwichtigster Eigentümer ist der Sparkassenverband Niedersachsen. Die restlichen Anteile verteilen sich auf das Land Sachsen-Anhalt sowie die Sparkassenverbände Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern.

Aus Anlegersicht sind die Eigentumsverhältnisse positiv zu beurteilen.

Die Ratingagenturen bewerten die garantierten Verbindlichkeiten der Nord/LB mit Aa1 bzw. AAA (Moody’s / Fitch), bei den ungarantierten Verbindlichkeiten liegt die Bewertung bei A3 bzw.A. Damit verfügt die Emittentin Nord/LB über ein stabiles Rating. Die Ausfallwahrscheinlichkeit wird als gering bewertet. Zudem ist die Nord/LB ebenfalls dem Sicherungssystem der Sparkassen-Finanzgruppe angeschlossen.

Realer Kapitalerhalt: Hauptmotive der Anleger sich wieder

stärker dem Thema Nachranganleihen zuzuwenden sind das niedrige Zinsniveau und die große Liquidität. Verunsichert durch die Finanz- und Euro-Krise liegen viele Gelder auf Tagesgeld- und Festgeldkonten. Betrachtet man die Rendite in Bezug auf die Inflationsrate, so führt dies zu einem stetigen realen Kapitalverlust. Aktuell liegt die Inflationsrate zwar auf sehr niedrigem Niveau, das Ziel der Notenbank von knapp 2 Prozent p.a. sollte jedoch aus Anlegersicht immer im Auge behalten werden und einem Renditevergleich stets standhalten.

Die von der Nord/LB in Aussicht gestellten 4,75 Prozent Zinsen p.a. überschreiten diese Zielmarke deutlich.

Fazit: Nachranganleihen bieten auf den ersten Blick aus-

kömmliche Renditen bei klassischen Anleihemerkmalen. Allerdings ist hierbei immer ein zweiter und auch dritter prüfender Blick des möglichen Investors gefordert. Besonderheiten in Bezug auf Rangfolge, Laufzeit, Festzinsvereinbarung und wirtschaftlicher Ertragskraft des Emittenten spielen eine größere Rolle als bei Inhaberschuldverschreibungen ohne Nachrangabrede. Die erwähnte Nachranganleihe der Nord/LB besteht diese Prüfungen und kann als renditeorientierte Beimischung in ein breit diversifiziertes Portfolio mit aufgenommen werden. N

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