WIENERIN Juni 2025 Gesamt

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DAS RETREAT FÜR DEINE HAUT

NUTRI RESTORE

AMPOULE SERUM CONCENTRATE

Eine besondere Kombination aus Mikronährstoffen, Ectoin und Squalan unterstützt die Hautbarriere. Bereits nach 7 Tagen wirkt die Haut spürbar gesünder und widerstandsfähiger –für eine jugendliche Ausstrahlung.

EXPERT SKINCARE. MADE IN GERMANY.

HAPPINESS: ON!

Es gibt Monate, die schleichen sich heimlich, still und leise ins Leben. Und dann gibt es den Juni. Der tanzt förmlich rein – mit Aperol in der einen und einer To-do-Liste, die noch vor dem „richtigen“ Sommer erledigt werden will, in der anderen Hand. Aber genau deshalb lieben wir diesen Monat so: Er ist die perfekte Mischung aus Leichtigkeit und Aufbruchstimmung.

In dieser Ausgabe werfen wir einen frischen Blick auf alles, was uns im Juni bewegt – und das ist einiges! Wir feiern die Rückkehr des Sommerstricks; der beste Beweis, dass Gemütlichkeit und Coolness wunderbar zusammenpassen. Außerdem schauen wir auf die Festival-Saison. Allerdings nicht (nur) wegen der Musik, sondern weil uns die Frage beschäftigt, warum auf den großen Bühnen noch immer hauptsächlich Männer stehen. Außerdem geht’s um Väterkarenz – oder besser gesagt, um ihr Verschwinden. Ja und dazu gibt‘s wie immer viele Denkanstöße, Gespräche mit tollen Menschen und eine große Portion Lust auf Neues – denn genau darum geht’s jetzt: Kopf auf, Herz auf und Sommer rein. Viel Freude beim Lesen der neuen WIENERIN.

Anregungen, Wünsche, Ideen? sarah.lehner@wienerin.at

SARAH LEHNER Chefredakteurin WIENERIN

JUNI 2025

Luftige Pieces als Begleiter an lauen Sommerabenden

38 ROCKSTARS

Mini, Midi und Maxi im Rampenlicht

42 ALL EYES ON... ... Rapperin Doechii und ihre Looks

46 SPICKZETTEL

Wie man Hautprobleme erkennen und lösen kann

52 SUN CHASER

Bademode für jede Situation

Wie Popkultur uns in den Nullerjahren gezielt gegeneinander aufbrachte 70 GO FOR IT, DADS

Die Entwicklung der Väterkarenz im Fokus

ZWISCHEN KAMERA & KINDERZIMMER

Risiken von Kidfluencern

BÜHNE FÜR ALLE

Wie vielfältig sind Österreichs Musikfestivals wirklich?

MODERN ROMANCE

Heiße Sommertrends in Szene gesetzt 28

78 FEUER FREI

Musikerin FANNI im Interview

84 BEAUTY & THE BEARD

Kunstfigur & queeres Rolemodel: Tom Neuwirth im Talk

88 WIE GEHT

WIE GEHT’S?

Hinter dieser Frage steckt viel, wenn wir ihr ein bisschen Raum geben

92 YOU’RE TOXIC

Wie man toxische Beziehungen erkennen und beenden kann

96 HEY CHATGPT, MIR

GEHT’S NICHT GUT

Was kann ein TherapieGespräch mit KI?

100 ANGST VOR DER PERIODE

Adenomyose kennt man kaum - Zeit, für einen Blick hinter die Krankheit

BUSINESS & LEISURE

106 OUTSIDE THE BOX

Wir haben Künstlerin Sabine Wiedenhofer zum Talk gebeten

110 (R)AUSZEIT

Alles, was unsere Balkone noch schöner macht

112 HUNGRIG

AUF NEUES?

Diese Neuzugänge bringen frischen Wind in die Wiener Gastroszene

114 URLAUB ZUM LÖFFELN

MEDIENINHABER & HERAUSGEBER

Life Style Projekt GmbH

Brunecker Straße 3, 6020 Innsbruck o ce@wienerin.at

GESCHÄFTSFÜHRUNG

Andreas Eisendle

Samira Kurz (Prokuristin)

ERWEITERTE GESCHÄFTSLEITUNG BUNDESLÄNDERINNEN

Sabine Gallei

CHEFREDAKTEURIN

Sarah Lehner

REDAKTION

Laura Altenhofer

Lana Schneider

GRAFIK

Martina Frötscher

Lea Vogelsberger

Cheryl Kapferer

Sonja Heiser

REDAKTIONSLEITUNG

BUNDESLÄNDERINNEN

Katharina Egger-Zierl

SALES WIENERIN

Martina Ploc

Simone Hetfleisch

Nina-Marie Hörak

SALES COORDINATION NATIONAL

Claudia Schatz

ONLINE & PR

Petra Granabetter

REDAKTIONSKONTAKT redaktion@wienerin.at

LEKTORAT

Patricia Konrath

Melanie Knünz

Lea Hof

ABO-SERVICE

Martha Strickner aboservice@wienerin.at

DRUCK

Druckerei Ferdinand Berger & Söhne GmbH, Wiener Straße 80, 3580 Horn

VERTRIEB

Presse Großvertrieb Austria Trunk GmbH, 5081 Anif

Mediterrane Rezepte versetzen in Urlaubsstimmung

120 EVENTHIGHLIGHTS

Was man in Wien gerade nicht verpassen sollte

Die Juli-/August-Ausgabe erscheint am 4. Juli 2025.

Informationen zur O enlegung gem. § 25 MedienG können unter www.vwienerin.at/info/o enlegung abgerufen werden. Weitere Infos zum Datenschutz sind unter www.wienerin.at/info/ datenschutz-und-cookies/ abrufbar.

BACKSTAGE

Wir lüften den Vorhang! Ab jetzt nehmen wir Sie mit hinter die Kulissen und zeigen, wie wir arbeiten, feiern und dabei immer wieder Neues schaffen.

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Pssst, noch mehr Backstage-Feeling gibt’s auf unserem Instagram-Account:

WIENERIN_DASMAGAZIN

1 MOTIVATION. Ohne Kaffee und Verniedlichung geht kein Arbeitstag vorüber. 2 SAFETY. Beim Radausflug an der Küste Sloweniens wurde Energie getankt. 3 TEAMWORK. Joy und Evita waren beim Modeshooting verspielte Crew-Mitglieder. 4 SWEET TOOTH. Selbstgemachte Topfentorte für Genießerinnen. 5 FASHION DAYS. Der Pop-up by Nina x WIENERIN Mitte Mai war ein voller Erfolg.

alle gleich da! Wir sind

Wiens größte Fahrgemeinschaft.

Täglich Erdbeeren zu essen, ist gut für die Gesundheit: Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der University of California. Laut dieser können Erdbeeren die Herzgesundheit fördern, Cholesterinwerte regulieren und das Gehirn schützen.

Dhruv Chaudhary, Mithran Ladhania und Mridul Jain aus Indien haben einen Kühlschrank entwickelt, der keinen Strom braucht. Der „Thermavault“ funktioniert dank eines Gemischs aus Salzen. Davon könnten viele Menschen profitieren, die keinen Zugang zum Stromnetz haben. Für ihre Idee erhielten die drei Schüler den Earth Prize 2025.

Ob große und kleine Held:innengeschichten, innovative Ideen oder inspirierende Momente – in unserer Artikelreihe sammeln wir monatlich positive Nachrichten aus Österreich und der ganzen Welt, die ermutigen, bestärken und Hoffnung machen.

Beim Thema Verhütung gibt es viele Mittel für Frauen, aber nur wenige für Männer. Das US-Start-up Contraline testet nun ein neues Verhütungsgel: „Adam“ blockiert den Samentransport in den Samenleitern und wirkt bei den Testpersonen seit zwei Jahren zuverlässig und ohne Nebenwirkungen. Bis zur Zulassung müssen noch drei Studienphasen durchlaufen werden.

MEHR BABYS

AB 40

Laut einer US-Studie bekommen Frauen in ihren 40ern erstmals mehr Kinder als Teenager:innen. Der Trend bricht mit alten Erwartungen an junge Frauen wie Haus, Ehe und Kinder vor 30 und spricht für mehr Selbstbestimmung.

Was würde Ihnen guttun?

GESUNDHEITS FASTEN urlaub Unsere Angebote

HOT DAMN

Was tut sich in Wien und der Welt in Sachen Lifestyle? Auf unserer Hotlist gibt es einen Überblick über die spannendsten News, Colabs, Limited Editions und natürlich die wichtigsten Trends.

REDAKTION: Sarah Lehner

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SPECIAL COLAB

Für eine limitierte Sommerkollektion haben das indische Sozialunternehmen Rangsutra und C&A wieder gemeinsame Sache gemacht. Entstanden sind 16 Teile mit einem neu interpretierten Toile de Jouy, die man einfach lieben muss. Rangsutra arbeitet übrigens mit Kunsthandwerkerinnen aus ländlichen Regionen Indiens und stärkt deren wirtschaftliche Unabhängigkeit. Die Kollektion gibt’s ab Mitte Juni online und ab Mitte Juli in ausgewählten Filialen.

TENNISCORE

Game, Set, Style – der Tennishype ist noch lange nicht vorbei! Und bei all den stylischen Outfits und Schlägern ja auch echt kein Wunder, oder? Tennis ist das neue Yoga – nur schneller und mit Sonnenschutz. Und nebst dem gesundheitlichen Aspekt lassen die Looks mit Röckchen, coolen Tops und Retro-Sneakern natürlich unsere Herzen höherschlagen – Special Editions von Miu Miu oder Gucci erledigen den Rest. Übrigens: Wer seinen (neuen) Schläger wieder mal besaiten lassen möchte, kann das im Kaufhaus STEFFL in der Sportabteilung binnen drei Stunden erledigen lassen.

1. Polo von Lacoste, erhältlich bei STEFFL, € 150,– 2. Tennis Racket von Wilson, € 240,– on Stillsegler, € 22,– 3. Silberner Charm-Anhänger mit Perle von Thomas Sabo, € 59,– 4. Tennisrock von Fila, erhältlich über zalando.at, €64,95 5. Limitiert: M2 Seven Seas Tennis Edition von Tutima Glashütte, € 1.900,–
Coco Gauff in Miu Miu x New Balance

1. Leuchtet wie ein Sonnenuntergang: „Sunset Crinkle“ Bikini von Palmers, Top, € 59,99; Höschen € 39,99

2. Loafer „PeakMod“ in „Dark Apricot“ von UGG, € 119,95

3. Limited Edition: „Hot Orange“ Duo Stick mit Blush und Bronzer von Kess, € 38,–

ORANGE SUMMER

Ein Grund, warum man den Sommer einfach lieben muss? Orange. Ja, richtig gesehen, die Farbe feiert gerade ein fulminantes Comeback. Vielleicht liegt’s an der Sehnsucht nach Sonne oder am kollektiven Wunsch nach ein bisschen Vitamin C fürs Gemüt. Egal, der Ton taucht auf alle Fälle gerade überall auf und verbreitet gute Laune. Besonders schön in Kombination mit Cremeweiß oder sanften Erdtönen. Und natürlich auch im (alkoholfreien) Aperol…just sayin’…

Summer in the City: Ein Zwischenstopp im Bollicafé (1., Park Hyatt Vienna) ist immer eine gute Idee.

Neuer Name, neuer Vibe: Was vergangenes Jahr noch Bolligarden war, wird jetzt zum Bollicafé. Statt Sommergarten gibt’s klare Linien, Schwarz-Weiß-Optik und rare Cuvées im Glas. Dazu: Pastrami, Austern, Kaviar – alles aus persönlicher, nachhaltiger Herkunft. Natürlich kuratiert von Kate & Kon, Champagne Bollinger und dem Park Hyatt Vienna. Haben wir was vergessen? Ach ja: Hurrrraaaa!

CHERRY MANIA

Ein Sommer ohne Kirschen? Unvorstellbar! Und diesmal geht’s nicht (nur) um den Obstkorb, sondern um Schmuck, Accessoires und DesignerBags. Ganz vorne mit dabei: das virale und gehypte Revival von Louis Vuitton und Murakami. Am besten abgerundet mit einem herrlichen Kirschduft.

Okay, Wienerischer wird’s nicht mehr: Das Café Landtmann und die Spanische Hofreitschule machen gemeinsame Sache. Das heißt: Den legendären Guglhupf des Kultcafés gibt’s anlässlich des 460-jährigen Jubiläums der Hofreitschule in einer Limited Edition. Darüber hinaus warten besondere Packages, die Ka eehaus- und Lipizzaner-Besuch miteinander verbinden. Hach, du schönes Wien ...

1. Silberner Kirsche-Charm-Anhänger von Pandora, € 69,– 2. Neverfull MM aus der Louis Vuitton x Murakami Collection, € 2.700,– 3. Sommerlicher Kirschduft: „Whipped Cherry“ von Clean Reserve, 50 ml, € 75,– 4. T-Shirt von Ganni, € 115,– 5. Haarklammer „Small Cherries“ von Bijou Brigitte, € 10,95

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CHAMPAGNE MAKE-UP

Champagner bitte – aber diesmal fürs Gesicht! Auf Social Media boomen schimmernde Nuancen in Beige, Rosé und Gold und ganz ehrlich: Da sind wir sowas von dabei! Das Ganze wirkt mühelos, passt tagsüber sowie abends und wirkt, als ob man immer strahlendes Licht im Gesicht hätte. Santé, Glow!

Lippenstift Rouge Coco Flash in „Sun Bliss“ von Chanel, € 50,–
Hot Escape Cheek Palette II von Nars, € 52,–
Chic Eyeshadow Stick in „Haute Coral“ von Carolina Herrera, über douglas.at, € 45,–

ZEITLOS SCHÖN MIT

SEBAMED

Die Haut erzählt unsere Lebensgeschichte – für gesunde Hautalterung und gezielte Pflege, unterstützt die Anti-Aging Serie von sebamed mit wirksamen Inhaltsstoffen und dem pH-Wert 5,5.

Unsere Haut begleitet uns ein Leben lang – sie schützt, fühlt und spiegelt unseren Lebensstil wider. Als größtes Organ des Körpers ist sie täglich verschiedensten Einflüssen ausgesetzt: Sonne, Klima und Luftschadstoffe sind wesentliche Faktoren, aber auch Stress spielt eine entscheidende Rolle für den Alterungsprozess, sodass unsere Haut mit der Zeit auf natürliche Weise an Feuchtigkeit und Elastizität verliert. Genau hier setzt die Anti-Aging Serie von sebamed an: „Unsere medizinische Hautpflege stärkt gezielt die natürlichen Regenerationsmechanismen der Haut mit Inhaltsstoffen wie dem Zellaktivator Q10 und natürlichen Ölen. Gleichzeitig unterstützt der pH-Wert 5,5 die Hautbarriere und stabilisiert das Gleichgewicht des Hautmikrobioms. So werden Falten gemildert und die Haut nachhaltig gesund erhalten“, erklärt Dr. Michaela Arens-Corell, Leiterin der medizinisch-wissenschaftlichen Abteilung bei Sebapharma.

3-SCHRITTEPFLEGEROUTINE FÜR NACHHALTIGE HAUTGESUNDHEIT

Um Gesundheit und jugendliche Haut möglichst lange zu bewahren, hat sebamed eine Pflegeroutine entwickelt, die die Haut in jeder Lebensphase gezielt unterstützt. Ab dem 30. Lebensjahr empfiehlt sich folgende 3-Schritte-Routine:

1. Pflege für strahlende Augenblicke

Die ersten Fältchen zeigen sich oft im zarten Augenbereich. Die Anti-Aging Augencreme von sebamed verbessert Glätte und Spannkraft, während Bisabolol Reizungen der empfindlichen Hautpartie lindert. Morgens und abends nach der Reinigung sanft einklopfen.

2. Stärkung für Gesicht, Hals und Dekolleté

Im zweiten Schritt sorgt die Anti-Aging Aufbau-Creme von sebamed für eine glattere, geschützte Gesichtshaut. Q10 beugt vorzeitiger Hautalterung vor, Hyaluronsäure spendet intensive Feuchtigkeit, und Vitamin A fördert die Zellerneuerung – für ein sichtbar erholtes Hautbild.

3. Hautstraffung für den ganzen Körper

Für die Pflege von Beinen, Armen, Bauch, Brust, Rücken und Gesäß wird die Anti-Aging Lotion von sebamed ein- bis zweimal täglich mit kreisenden Bewegungen aufgetragen. Die wertvollen hautverwandten Lipide von Arganöl und Sheabutter passen sich den veränderten Hautbedürfnissen optimal an.

Die Serie „Anti-Aging“ von sebamed ist im Handel, in ausgewählten Drogeriemärkten, Apotheken oder im sebamed Online-Shop unter sebamed.de erhältlich.

DOBER DAN

TAGE VOLLER HIGHLIGHTS IM SLOWENISCHEN ISTRIEN

Die WIENERIN und gemeinsame Partner:innen haben Mutter Isabel und Tochter Livia an die slowenische Adriaküste eingeladen.

Isabel und Livia sind Reisebegeisterte und zusammen mit der Familie schon viel um die Welt gereist. Ein paar Tage Auszeit zu zweit genossen sie bisher aber selten, weshalb sich die Gewinnerinnen unseres Muttertagsgewinnspiels umso mehr auf die gemeinsamen Tage freuten. Zwischen Italien und Kroatien liegt ein kleines idyllisches Stück von Slowenien am Meer. Man merkt schnell: Die kulinarischen Genüsse sind grenzenlos, und die slowenische Küste besticht durch entzückende Städtchen, idyllische Landschaften und regionale Köstlichkeiten.

TAG 1: PIRAN

Istrien entdecken. Isabel und Livia erkundeten am Anreisetag nach einem Lunch im Restaurant Pirat den Ort Piran, ein Plätzchen mit historischem Hafen und einem Kirchturm wie am Markusplatz in Venedig – obwohl der in Piran sogar schon vorher da war. Die beiden entdeckten mit Tourguide Milka beim Spaziergang durch kleine Gässchen viel vom einstigen venezianischen Einfluss, bevor es entlang der Strandpromenade zum Check-in ins Kempinski Palace Portorož ging. Umringt von einzigartigen Portorož-Rosen, Grünflächen und dem Meer vor der Türe ist das palastähnliche Fünf-Sterne-Hotel eine echte Ruheoase. Sophia Loren war hier einst Stammgast, man kann es ihr nicht verübeln. Auf dem Zimmer erwarteten die Gewinnerinnen bereits Sonnenpflegeprodukte von Heliocare 360°, Outfits von comma und Bademode sowie Accessoires von Bonprix.

TAG2:

POOL & GENUSS

Kulinarischer Hochgenuss. Morgens starteten Isabel und Livia mit einer erfrischenden Abkühlung im Salzwasserpool in Badeanzügen von Bonprix, vor der Sonne schützte der Invisible-Sonnenspray von Heliocare 360°. Danach ging es in frühlingshaften Outfits von comma zur nahegelegenen ökologischen Fischfarm Fonda, bei der sie PR-Manager Gorazd zu den Netzen in der Bucht per Boot begleitete. Dort werden Goldbrasse und Wolfsbarsch unter den natürlichsten Bedingungen gezüchtet – eine Verkostung des qualitativen Fischs überzeugte. Im Anschluss ging es direkt zu den Salinen von Secovlje. In dem Naturpark wird heutzutage noch nach einer traditionellen über 700 Jahre alten Methode Salz gewonnen. „Süßlich“ lautete das Fazit des Mutter-Tochter-Duos beim Probieren. Abends ging es für die beiden mit einem Oldtimer durch den Olivenhain zur Olivenölproduktion Lisjak. In traumhafter Kulisse wurden mehrere Sorten des preisgekrönten Olivenöls gekostet – pur, für eine vollkommene Geschmacksentfaltung.

Hingucker: Top von comma, um € 49,99

Klassische Eleganz: Leinenmix-Blazer um € 169,99 und Ankle-Hose um € 89,99. Beides von comma.

Reisebegleiter: Shopper um € 39,99 und Sonnenbrille um € 15,99. Beides von Bonprix.

Urlaubsfeeling: Badeanzug Oliv um € 37,99 und Badeanzug Dunkelrot um € 31,99. Beides von Bonprix.

TAG 3: IZOLA & RAD

Sonneninsel. Am letzten Tag ging es für Isabel und Livia nach Izola, einer Stadt zwischen Piran und Triest, die einst eine Insel (daher der Name) war. Per Tablet hat sich das Duo spielerisch auf die Suche nach dem „Geheimnis von Izola“ begeben und dabei das Städtchen und seine Facetten besser kennengelernt. Im geschichtsträchtigen Palast Besenghi degli Ughi durften die beiden sogar ausnahmsweise mehrere Stockwerke erkunden und die barocken Verzierungen bestaunen. Nach einer Stärkung im Gostilna Bujol ging es aufs E-Bike mit Guide Peter, der sie entlang einer ehemaligen Bahnstrecke namens Parenzana durch die pittoreske Landschaft über Klippen durch Tunnel und einstige Salinen führte. Ein beeindruckender Ausklang einer vielfältigen Reise an der Küste Sloweniens. Abends rundete ein Besuch im Hafenrestaurant Marina Portorož die kulinarischen Genüsse perfekt ab. Das Highlight? „All die unglaublich tollen Menschen, die uns voller Enthusiasmus und Überzeugung von ihren Produkten, Städten und Umgebungen erzählt haben“, sind sich Mutter und Tochter einig.

Schutzschild: Sensation-Creme SPF 50+ von Heliocare 360°, um € 20,90

Gut geschützt: Invisible-Spray von Heliocare 360°, um € 27,90

BEAUTY& STYLE

Strickjacke von Yas via Peek & Cloppenburg, € 79,99; Hose von Cos, € 69,–; Vintage Schuhe, Stylist’s own

Luftige

Gängige Hautprobleme und wie man sie behandelt

Bademode für alle Lebenslagen

SCHICK IM

SOMMERSTRICK

Luftige, oft grobmaschig gestrickte Pieces aus Baumwolle, Leinen und Viskose sind die besten Begleiter an lauen Sommerabenden.

REDAKTION: Lana Schneider | FOTOS: Hersteller

1 LOCKER. Kurzarmpullover mit Pailletten von Comma, um € 89,99 2 RED LIGHT. Pullover von Armed Angels, um € 119,90 3 SPORTLICH. Poloshirt von H&M, um € 69,99 4 FLOWERPOWER. Jacke von Massimo Dutti, um € 99,95 5 STYLISH. Pullover Lesley von Brax, um € 119,95

1 HÄKEL-CHIC. Shirt von Ganni, um € 195,– 2 NATURAL. Pullunder von Munthe, um € 189,– 3 SCHLICHT. Top von Samsoe Samsoe, um € 110,– 4 BUTTERY. Top aus Merino und Kaschmir von Dorothee Schumacher, um € 350,– 5 EYECATCHER. Humanita M Top von mbym, bei Zalando um € 49,95

1 EYECATCHER. Minikleid von Maiami, um € 1.499,- 2 PERLEND. Kleid mit Verzierungen von Sandro, um € 385,- 3 MARITIM. Kleid von & Other Stories, um € 79,- 4 EVERGREEN. Kleid von Bonprix, um € 37,99

1 SEETHROUGH. Rock von Hunkemöller, um € 33,99 2 GROBSTRICK. Strandsarong aus Makramee von Arket, um € 28,- 3 CHIC. Rock von Primark presents Rita Ora, um € 19,- 4 ZURÜCKHALTEND. Strickhose von Mango, um € 49,99 5 LÖCHRIG. Hose von C&A, um € 19,99 3

SOMMER NACHTS TRAUM

Ob Shakespeare oder doch lieber Geschichten aus dem Wiener Wald: Wir freuen uns auf laue Nächte, die uns zum Träumen bringen und Romantik mit einem Touch Coolness kombinieren.

PRODUKTION & REDAKTION: Sarah

HAARE & MAKE-UP: Julia Marinics

STYLING: Charlotte Graf

MODEL: Maria Vittoria Franzini/Wiener Models

HUNDE: Rosalia’s Favola Weimaraner

Kleid von Ganni, € 375,–; Mary-Jane Pantoletten aus Leder von & other Stories, € 129,–; Söckchen vintage; Blumenkette von Anbiia.Project, € 95–; Ohrringe Coin Hoops von Epic.Jewelry, € 119,–
FOTOS: Die Ida
Lehner

Kette von Mussels and Muscles, € 345,–; Top: € 270,–und Rock € 220,–beides von Not Yeet fyi; Strümpfe: Stylist’s own

Neckholder-Oberteil in Makramee-Optik mit Fransen von & other stories; „Superlow“ Jeans von Levi’s in hellblau von Peek & Cloppenburg, € 79,99; Kappe „Jamie“ aus Spitze von Mühlbauer, € 195,–
Set aus Bluse und Rock von COS, je € 89,–; Tasche von Marlene Birger, € 161,95; Schuhe: vintage
Bluse „Dumonda“ von Drykorn, erhältlich bei Peek & Cloppenburg, € 169,99; Shorts von Mia Graf, € 30,–; Cowboyboots und Strümpfe: vintage

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Top von
fyi, € 250,–; Perücke von Yuliya Tilg-Hlazun, € 500,–

1 VERSPIELT.

Bluse mit Volant-Details von Dorothee Schumacher, € 650

2 KLASSIKER MIT TWIST.

Kleid mit Fransen von H&M, € 69,99

3 RAUMWUNDER.

Tasche von COS, € 149

4 STYLISCH. „Pescura“

Clogs in Koralle von Scholl, € 179

5 FESTIVAL VIBES.

Hose von Sandro, erhältlich bei STEFFL, € 269

SO GEHT DER LOOK

Romance is not dead! Das beweisen diese heißen Sommertrends.

REDAKTION: Sarah Lehner | FOTOS: Die Ida, Hersteller

Romance Core, Boho-Chic oder Modern Hippie – also wenn‘s um die Bezeichnung geht, sind wir flexibel. Viel wichtiger sind ja ohnehin die Looks an sich. Zusammengefasst: Volants, Spitze, viele Fransen und sommerliche Sets – am besten kombiniert mit einem härteren Kontrast wie Cowboyboots oder klobigen Clogs. Wer ganz vorne im Fashiongame mitmischen will, achtet darauf, dass das Oberteil farblich mit dem Unterteil harmoniert, oder geht gleich „all in“ mit einem Fransenkleid. Last but not least: Eine große sommerliche Tasche, die wirkt, als ob man jederzeit einen riesigen Blumenstrauß oder eine Picknickdecke transportieren könnte. Lieben wir!

Bodenständig, zeitlos, wertvoll

Wichtlstube

Trachten EDT bei Lambach Linzerstr. 20

Tracht bedeutet Leben mit Stil

Ob Mini oder Maxi, sportlich oder elegant: 2025 stehen Röcke im Rampenlicht. Wir zeigen, wie man jede Länge stilsicher kombiniert.

REDAKTION: Andrea Pfeifer-Lichtfuss | FOTOS: Hersteller

ROCKSTARS

Ma xi

Zeit für den großen Auftritt: Maxiröcke sind unsere persönlichen Favoriten, weil man sofort gut angezogen ist – und dabei sind sie trotzdem herrlich luftig. Besonders schön: Bodenlange Modelle aus fließenden Stoffen; dazu passen gecroppte Shirts oder, wenn’s ein bisschen schicker sein darf, hochwertige Strickoberteile. Mit Sandalen oder Schlapfen wirkt der Maxirock entspannt, eleganter mit spitzem Schuhwerk. Tipp: Ein Gürtel auf Taillenhöhe verleiht dem Look eine spannende Silhouette.

1 ANSTECKEND. Blumenbrosche aus Seide von Max Mara, um € 159,– 2 SLIM FIT. Strickoberteil von Selected Femme, um € 49,99 3 NAHTLOS. String von Mey, um € 19,99 4 MASCHERL. Flache Slingpumps von Lola Cruz, um € 229,– 5 CLEAN. Tasche von Furla, um € 355,– 6 ORGANZA. Maxirock von Staud, um € 570,– 7 BACKERL. Rouge Rosy Glow im Ton „Coral“ von Dior, um € 43,–

Ab durch die Mitte! Der Midirock ist DER modische Allrounder schlechthin. Kaum ein Kleidungsstück lässt sich so vielseitig stylen: Tagsüber passen dazu ein schlichtes T-Shirt mit Sneakers, abends wird mit Heels und Seidenbluse aufgerüstet. aktuell besonders angesagt: bauschige Midiröcke mit Boho-Vibes, Schlitz oder asymmetrischem Saum.

1 STI(E)LVOLL. Ohrringe von Zara, um € 17,95 2 KARREE. Crop-Top von Calvin Klein Jeans, gefunden bei Breuninger, um € 69,99 3 RAFFIA. Tasche von Desigual, um € 89,95 4 GUT GEÖLT. Lip Comfort Oil im Ton „Daring Orange“ von Clarins, um € 32,20 5 WEDGE. Sneakers „2730 Rope“ von Superga, um € 79,– 6 RETRO. Midirock von King Louie, um € 89,95

Mini

Xtina lässt grüßen: Der Minirock ist zurück und zeigt sich heuer selbstbewusster denn je. Besonders beliebt sind verspielte Ballonsäume oder Rüschen, aber auch den guten alten Denim-Mini sieht man wieder öfter. In puncto Schuhwerk funktionieren kniehohe Stiefel oder Chunky Loafers ebenso wie schlichte Sneakers oder Mules. Wichtig: Der Look funktioniert am besten, wenn der Rest des Outfits sto astiger oder weiter ausfällt – Balance is key.

1 LEINEN LOS. Kurzarmhemd von Cos, um € 59,–2 SCHAURAUM. Sonnenbrille „Kai Bio-Based“ von Ray Ban, um € 137,– 90 3 90IES KID. Kettengürtel von Bershka, um ca. € 13,– 4 PUNKTGENAU. Verzierte Mules von H&M, um € 39,99 5 GESCHLITZT. Minirock von Pepe Jeans, um € 69,90

ALL EYES ON DOECHII

Spätestens seit der Paris Fashion Week im Februar sollte man die ausgezeichnete Rapperin Doechii am Styleradar haben. Ein Blick hinter ihre Looks.

REDAKTION: Lana Schneider | FOTOS: Hersteller, Axcne Studios, H&M

1 CHECK. Hemd mit kurzen Ärmeln von Acne Studios, um € 490,– 2 RUNDUNG. Brille von Jimmy Fairly, um € 135,– 3 UNDERNEATH. Bi-Stretch-BH von mey, um € 59,95 4 HANDS ON. Take Away Large Bag Toffee von Skergeth, um € 820,–5 TWIST. Short von Cos, um € 89,–6 MUSTERUNG. Socken von Burlington, um € 14,– 7 BLUES. Riley Sneaker von Scarosso, um € 295,–

Rapperin Doechii schrieb bei den 67. Grammy Awards 2025 Hip-Hop-Geschichte, als sie für ihr Album „Alligator Bites Never Heal“ als dritte Frau die Auszeichnung für das beste Rap-Album erhielt. Neben dynamischen Flows, modernen sowie scharfen Texten mit Popkulturreferenzen und ihrem Engagement für die queere Community fallen außerdem ihre wagemutigen Stylings auf den Bühnen der Welt auf.

Fesselnd. Was Doechii und ihr Stylist Sam Woolf kreieren, begeistert: Bei der Fashion Week in Paris zählte die Rapperin aus Florida zu den Best Dressed Guests in Schiaparelli, Chloé oder Acne Studios, und ihre OfficeSiren-Looks mit Fokus auf Gemütlich-

keit spiegeln den Zeitgeist wider. Zu ihren liebsten Brands zählen übrigens Thom Browne, Miu Miu und Gucci. Sie zeigt sich so wandelbar wie kaum jemand, paart Designer:innen mit Adidas-Sneakers und macht nicht nur musikalisch ihr Ding, sie blickt auch bei Styles über den Tellerrand hinaus: So trat die „Anxiety“-Rapperin einst mit einer Flechtfrisur auf, die sie mit ihren Tänzer:innen wortwörtlich verband. Bei den Grammys trug Doechii sichtbare Face Tapes, die ihr Gesicht straffen sollten – ganz ohne Versteckspiel und mit dem Ergebnis, dass die Suchergebnisse zu Tapes in den darauffolgenden Tagen um mehrere 100 Prozent anstiegen. She’s in her fearless-era, und davon sollten wir uns alle ein Scheibchen abschneiden.

REDAKTION: Lisa Staltner | FOTOS: Pexels/Ksenia Chernaya, Hersteller

Endlich wieder Sommer – aka. luftige Kleider, lange Coffee-Dates in der Sonne oder im Bikini am Strand chillen. Sonnencreme bitte nicht vergessen!

THE SUN HERE COMES

1 | PFLEGEND. Für trockene Haut: Moisturizing Sunscreen SPF 50 von Attièl, 30ml, € 68,– 2 | ULTRALEICHT. Für ölige und unreine Haut: Oil Control Sun Gel-Creme LSF 50+ von Eucerin, 50 ml, € 27 3 | KOMPAKT. Leichte Textur: Nivea Sun Schutz & Pflege LSF 50+ mit neuer Citracell-Protect-Formel in praktischer Reisegröße, 50 ml, € 7,99 4 | SOFT. Für empfindliche Haut, die zu Sonnenallergie neigt: Louis Widmer Sun Gel, 100 ml, € 24,90 5 | FRESH. Natürliche Inhaltsstoffe: SPF 30 Body Spray von Coola in der Duftrichtug Pina Colada, erhältlich bei Nägele & Strubell, 177 ml um € 34,50 6 | GLOW. Glow und Feuchtigkeit: Glow By Nature Anti-UV Fluid LSF 50 von Lavera mit leichter Tönung, 40 ml, € 12,99 7 | NATÜRLICH. Mineralischer und pflanzlicher Lichtschutz: Bio-Sonnencreme SPF 30 von bioemsan, 150 ml, € 49,90

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FÜR NATÜRLICHESchönheit

Mit Feingefühl und Erfahrung setzt Dr. Victoria Lazarescu, Ärztin für Allgemeinmedizin und Ästhetische Medizin, auf einen sanften und natürlichen Ansatz – in Wien und Linz.

chönheit bedeutet für mich, dass man sich in der eigenen Haut wohlfühlt“, betont Dr. Victoria Lazarescu. Als Wahlärztin für Allgemeinmedizin mit Spezialisierung auf ästhetische Medizin begleitet sie Menschen dabei, ihr äußeres Erscheinungsbild sanft und natürlich zu unterstreichen – ohne aufgesetzt zu wirken.

Moderne, nicht-operative Verfahren. Dr. Lazarescu betreibt ihre Praxen in Wien und Linz mit großer Leidenschaft für ästhetische Behandlungen. Ihr umfassendes Spektrum an modernen, nicht-operativen Verfahren richtet sich nach den Wünschen und Bedürfnissen ihrer Patienten, wobei der Mensch stets im Mittelpunkt steht – mit seiner ganz persönlichen Schönheit. Zu den Schwerpunkten gehören unter anderem Botox-Behandlungen zur Faltenglättung und zur Vorbeugung von Mimikfalten, Hyaluronsäure-Behandlungen für Volumenaufbau und gezielte Akzentuierung sowie innovative Methoden zur Hautstraffung, wie z.B. mit Plasmapen z. B. zur Oberlidstraffung ohne OP, Forma(Facelift) oder Sculptra.

Von Vampirlifting bis Abnehmspritze. Besonders hervorzuheben ist die Behandlung von Aknenarben mit Morpheus 8 und die Hautverjüngung und Narbenreduktion durch Dermapen-Microneedling. Auch die Eigenbluttherapie, bekannt als Vampirlifting, nutzt die körpereigene Regeneration zur Hautverbesserung. Zur gezielten Behandlung kleiner Fettpolster bietet Dr. Lazarescu die Fettwegspritze an, während die Abnehmspritze bei einem BMI über 27 ärztlich begleitet beim Gewichtsverlust unterstützt.

Jede Behandlung ist so individuell wie der Mensch selbst.

Dr. Victoria Lazarescu

Dr. Victoria Lazarescu nimmt sich Zeit für eine ausführliche Beratung, denn jede Behandlung ist so individuell wie der Mensch selbst. „Mein Ziel ist es, natürliche Ergebnisse zu erzielen – dezent, harmonisch und wirkungsvoll“, so die Ärztin für Allgemeinmedizin und Ästhetische Medizin, die auf eine angenehme, vertrauensvolle Atmosphäre wert legt.

DR. VICTORIA LAZARESCU

Wahlärztin für Allgemeinmedizin und Ästhetische Medizin

Ordination Wien: Wiesingerstraße 3, 1010 Wien

Ordination Linz: Brucknerstraße 1, 4020 Linz Tel.: 0660/7969866 www.dr-victoria-lazarescu.at

SPICKZETTEL

Fahler Teint? Trockene Stellen? Wir beleuchten die gängigsten Hautprobleme im Gesicht – und geben maßgeschneiderte Pflegetipps.

TEXT: Andrea Pfeifer-Lichtfuss | FOTOS: Hersteller

Ein fahler, blasser Hautton ist oft das Ergebnis von Stress, Schlafmangel, schlechter Durchblutung oder einem Mangel an frischer Luft und Vitaminen. Auch Nikotin oder ein hoher Zuckerkonsum können dem natürlichen Strahlen der Haut im Weg stehen.

Das können Sie tun:

• Peeling: Ein- bis zweimal wöchentlich ein chemisches Peeling verwenden, um abgestorbene Hautzellen zu entfernen.

• Lebensstil anpassen: Abwechslungsreich ernähren, mindestens acht Stunden schlafen und Spaziergänge an der frischen Luft einplanen. Falls das nicht hilft: gegebenenfalls Vitamin- oder Mineralsto mangel ärztlich abklären lassen.

• Morgendliche Gesichtsmassage: Fördert die Durchblutung und lässt das Gesicht frischer wirken.

RÖTUNGEN

Gerötete Stellen können durch Temperaturschwankungen, falsche Pflege, eine geschwächte Hautbarriere oder auch durch chronische Hautkrankheiten wie Rosazea entstehen. Nicht zuletzt spielt auch Stress eine Rolle („Flushing“). Wenn die Rötungen besonders hartnäckig sind oder schlimmer werden: unbedingt eine:n Dermatolog:in zu Rate ziehen.

Das können Sie tun:

1/ Gesichtsroller von Payot, um € 31,–2/ Enzympeeling von Annemarie Börlind, um ca. € 38,–1 2 2

• Weniger ist mehr: Auf reizende Inhaltssto e wie Alkohol, Duftsto e oder Menthol verzichten.

• Beruhigende Pflege: Cremes mit Panthenol, Bisabolol oder Thermalwasser verwenden.

• SOS-Hilfe: Kühlende Masken oder ein Aloe-Vera-Gel aus dem Kühlschrank auftragen.

1/ Anti-Rötungen-Reinigungsschaum von Sebamed, um ca. € 10,– 2/ Beta Panthenol Repair Serum von Some by Mi, gefunden bei Müller, um € 24,80 1

Mit seinem Zitronenduft zaubert das 100 % natürliche Bokashi Rub Oil ein echtes Bali-Feeling. Die Kombination aus fermentierten Kräutern und ätherischen Ölen wirkt wohltuend bei Verspannungen, Insektenstichen oder zur Entspannung vor dem Schlafengehen – ein echtes Multitalent für Körper und Seele. www.multikraft.com

MILIEN

Die kleinen weißen Knötchen, die meist im Augen- oder Wangenbereich auftreten, sind zwar hartnäckig, aber harmlos – sie entstehen durch eine Verhornung der Talgdrüsen und sind meist genetisch bedingt.

Das können Sie tun:

• Keine DIY-OPs: Nur vom Profi (Kosmetiker:in oder Hautärzt:in entfernen lassen.

• Vorbeugen: Peelings mit Enzymen oder Fruchtsäuren regulieren sanft die Verhornung.

1/ Granatapfel-Enzym-Peeling von Charlotte Meentzen, um € 19,90 2/ Enzyme Peeling Powder von Santaverde, um € 24,90

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

Das innovative Antitranspirant mit aktivierenden Molekülen und kühlendem Menthol für 72h Deo-Schutz. In drei frischen Duftvarianten erhältlich.

DUNKLE FLECKEN

UV-Strahlung, hormonelle Veränderungen (wie durch die Pille oder Schwangerschaft) oder Hautirritationen können Hyperpigmentierungen auslösen – vor allem auf der Stirn, unter den Augen und an der Oberlippe.

Das können Sie tun:

• Täglicher Sonnenschutz: Lichtschutzfaktor 30+, auch im Winter.

• Aufhellende Wirksto e: Hydrochinon (rezeptpflichtig), Thiamidol, Tranexamsäure, Niacinamide

• Geduld haben: Pigmentflecken brauchen Wochen bis Monate, um zu verblassen.

1/ Brightening Booster von Colibri Skincare, um ca. € 33,– 2/ Anti-Pigment Dual Serum von Eucerin, um € 49,–

mit VegetalcTM für extra trockenen Effekt auf der Haut und erfrischenden Molekülen, die den ganzen Tag zusätzliche Frische und Duft freisetzen.

PICKELCHEN IM MUNDBEREICH

Eine periorale Dermatitis („Stewardessen-Krankheit“) wird meist durch eine Überpflege ausgelöst – die Haut um Mund und Nase reagiert dann mit kleinen Rötungen, Pusteln und Spannungsgefühl.

Das können Sie tun:

• Pflegepause: Weniger ist mehr! Zwei bis vier Wochen nur mit Wasser, einem sanften Reinigungsöl oder einer heilenden Salbe oder Creme pflegen.

• Zähneputzen zuerst: Zahnpasta-Spritzer können die Haut irritieren, besonders um den Mund. Besser: Zuerst Zähneputzen, dann erst das Gesicht reinigen.

• Nach Abheilung: Basis-Pflege mit reizarmen Produkten starten.

1/ Reinigungsöl & Maske von Freiöl, um ca. € 19,– 2/ Ultra Facial Advanced Repair Barrier Cream von Kiehl’s, um € 41,–

TROCKENE STELLEN

Gerade in den Wintermonaten oder nach langen Sonnenbädern verliert die Haut schnell an Feuchtigkeit. Auch falsche, aggressive Pflegeprodukte oder zu häufiges Waschen können ihren natürlichen Schutzfilm stören.

Das können Sie tun:

• Reinigungsritual überdenken: Milde Reinigungsprodukte verwenden, Gesicht morgens nur mit lauwarmem Wasser waschen.

• Feuchtigkeitsbooster: Produkte mit Hyaluronsäure, Urea oder Glycerin spenden intensiv Feuchtigkeit.

• Okklusive Pflege: Abends als letzten Schritt eine reichhaltige Creme oder Vaseline auftragen (ja, darf auch ins Gesicht), um den Feuchtigkeitsverlust der Haut zu minimieren.

1/ ZI-K Cica Repairing Balm von Transparent Lab, um ca. € 15,– 2/ L42 Nährende Feuchtigkeitscreme von Typology, um € 29,50

SONNENSERUM LSF 50

Das skjur® Sonnenserum mit LSF 50 schützt Ihre Haut vor UVA-/ UVB-Strahlen, Blue Light und IR-Strahlen. Die leichte, nicht fettende Formulierung zieht schnell ein und ist parfümfrei, ideal für alle Hauttypen, auch für sensible Haut. Mit Radicare®-Gold und Ectoin®. Erhältlich unter: www.skjur.shop

Drehen Sie die Zeit zurück

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Sommer, Sonne, Badespaß: Beachwear-Trends für jeden Anlass.

REDAKTION: Lana Schneider

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Ihr liebster Bikini wird bei jedem Wellengang im Meer weggeschwappt?

Der Badeanzug mit extra tiefem Ausschnitt verrutscht beim Plantschen mit dem Wasserball? Nicht jedes Modell der Bademode passt zu jeder Lebenslage. Wir präsentieren einen Guide, damit Sie stilvoll und sicher unterwegs sind und sich ganz und gar auf das Wesentliche konzentrieren können: entspanntes Schwimmen und Sonnenbaden.

Am See kann man relaxen, etwas schwimmen und Boot fahren – ideal für knappe Schnitte, Bandeau-Tops und tiefe Cut-outs.

1 VERFLOCHTEN. Korbtasche Heidi von Skergeth, um € 399,– 2 CLASSIC. Camisole von Mey, um € 59,99 3 ROSA WOLKE. Sonnenbrille von Alaia, um € 290,– 4 SCHMÜCKEND. Bikini von H&M. Top um € 9,99 und Slip um € 9,99 5 SCHWUNGVOLL. Rock von Bonprix, um € 22,99 6 WALK. Sandalen von MCM, um € 290,– 7 SHIMMER. Afterglow Lip Oil von Nars, um € 32,–

Klippenspringen, die Unterwasserwelt entdecken, Wellengang und vielleicht sogar raues Gewässer machen hier gutsitzende, enganliegende Bikinis und Badeanzüge notwendig. Better safe than sorry.

1 SCHÜTZEND. Sensation Sonnencreme von Heliocare, um € 20,90 2 FLOWER-POWER. Tasche von Zara, um € 39,95 3 BUSSI. T-Shirt von Acne Studios, um € 270,– 4 RED THEORY. Badeanzug von Arket, um € 59,– 5 LONG LEGS. Jeans-Shorts von C&A, um € 25,99 6 JELLY. Sandalen von Cos, um € 115,–

BEACH CLUB

Im Club kann man all das anziehen, was im Wasser selbst unpraktisch und locker sitzt – hier geht es ums Tanzen, Sonnenbaden und Genießen.

1 GELBSICHT. Sonnenbrille von Tom Ford, um 475,2 CLASSIC. Badeanzug Bora Bora von Palmers, um € 129,- 3 ÜBERSICHT. Netztasche von Arket, um € 49,- 4 ANGEKETTET. Armband von Tiffany & Co, um € 7.050,- 5 SCHILD. Advanced Sun Protection Tagespflege von Paula’s Choice, um € 45,- 6 DANCING QUEEN. Rock von Samsoe Samsoe, um € 130,7 FRISCHER FANG. Mary Janes von Tory Burch, bei Zalando um € 245,- 8 ACCESSOIRE. Haarspange von Pernille Corydon, um € 122,-

FREIBAD

Ein bisschen Action kann hier geboten werden, im Allgemeinen sind die Pools aber ruhig und selbst zarte Schnürungen sitzen.

1 BEUTEL. Strohshopper von Bonprix, um € 29,99 2 PFLEGEND. Sonnencreme fürs Gesicht mit Hyaluronsäure von Typology, um € 30,90 3 SCHULTERN. Top von Gestuz, um € 90,– 4 ESSENTIALS. Cali Bikini Clutch von Hunkemöller, um € 17,– 5 SET. Bikini in Camouflage-Print Lame von Calzedonia. Triangel-BH um € 35,99 und Slip um € 25,99 6 EINFACH SPITZE. Hose von Essentiel Antwerp, um € 245,– 7 BROWNIE. Sandalen von Longchamp x K.Jacques, um € 320,–

SURFEN

Spezielle Surf-Kleidung gibt es nicht ohne Grund, denn der Sport bedarf mehr Schutz für die Haut sowie sicherer Kleidung, die sich nicht verheddert.

1 CARE. Kappe von Kess Berlin, um € 25,– 2 ICONIC. Kette von Lizzie Fortunato, bei net-a-porter um € 455,– 3 + 8 MUST-HAVE. Set von Sunsociety. Top um € 80,– und Slip um € 60,– 4 SHORTY. Leinenhose von Armed Angels, um € 89,90 5 WATERRESISTANT. Sun Protection Lip Gloss von Kiko Milano, um € 13,99 6 LIMITED. Sweatshirt Edition The White Lotus von Zara, um € 39,95 7 ALLROUNDER. Sneakers von Superga, um € 75,– 9 LANGANHALTEND. Expert Sun Protector Clear Stick von Shiseido, um € 37,–

Hier muss alles sitzen: Wassersprudel, Rutschen, Whirlpools und Co machen Badeanzüge notwendig. Außerdem kann man hier schnell die ständige Sonnenstrahlung unterschätzen, mehr Stoff und wasserfester Sonnenschutz sind hier essenziell.

1 KUNTERBUNT. Reisehandtuch von Buvanha, um € 19,95 2 ORANGES. Sonnenbrille von Jimmy Fairly, um € 135,– 3 SHINE. Dew Good Illuminating Body Melt von Coola, um € 49,50 4 ALL IN. Tasche von Essentiel Antwerp, um € 165,– 5 CUTE. Short von Intimissimi, um € 35,90 6 SLIP ON. Sandalen von Roeckl, um € 89,90 7 FLORALS. Badeanzug von Love Stories, bei Steffl um € 200,–

Wenn Darinka Hanga über ihre Arbeit spricht, spürt man sofort: Hier geht es um mehr als Medizin. Es geht um Haltung. Um Vision. Um das tiefe Verständnis dafür, dass ein Gesicht nicht nur Haut und Struktur ist, sondern Ausdruck von Identität. Vom Medizinstudium in Heidelberg, führte es sie über mehrere Stationen schlussendlich nach Osttirol. Als Fachärztin für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde mit Spezialisierung auf rekonstruktive Gesichtschirurgie hat sie sich in Lienz ein medizinisches Feld erschlossen, das Präzision mit Empathie verbindet. Dort baut sie mit internationalem Knowhow nicht nur eine innovative Abteilung auf, sondern ein medizinisches Mindset: menschlich, modern, mutig.

Nach Ihrer Ausbildung in Deutschland und Fellowship in den USA haben Sie sich bewusst für Osttirol entschieden. Was hat Sie an diesem Standort besonders gereizt?

Mich reizte die Chance, etwas aufzubauen, das es so noch nicht gab – bei gleichzeitig hohem Bedarf. Das Krankenhaus in Lienz hat ein großes Einzugsgebiet und bietet fachübergreifende Zusammenarbeit. Osttirol ist nicht nur landschaftlich ein Geschenk, sondern auch ein Ort, der Innovation und Eigeninitiative fördert. 2016 bekam ich hier die Möglichkeit, mit einem engagierten Team Neues zu entwickeln – das war der Beginn meines Weges zur Primaria.

Was hat Sie zur rekonstruktiven Gesichtschirurgie geführt – und was fasziniert Sie an diesem Spezialgebiet?

Unser Gesicht ist unser stärkstes Ausdrucksorgan – Identität, Emotion und Wirkung zugleich. In meiner jahrelangen Zusammenarbeit mit Andrew Jacono in New York habe ich moderne Facelift-Techniken erlernt, die nicht oberflächlich arbeiten, sondern tiefere anatomische Schichten repositionieren. Damit lassen sich natürliche, langanhaltende Ergebnisse erzielen. Dieses Zusammenspiel aus Präzision, Ästhetik und Empathie begeistert mich bis heute – jedes Gesicht erzählt seine eigene Geschichte.

Seit 2021 leiten Sie die Gesichtschirurgie in Lienz. Welche Entwicklungen konnten Sie in den letzten 5 Jahren anstoßen?

Meine Ausbildung in den USA – an der Johns Hopkins University und bei Andrew Jacono in New York – hat mich stark geprägt. Die dort erlernten Techniken habe ich in Lienz implementiert. Wir behandeln Patient:innen mit funktionellen und ästhetischen Herausforderungen im Gesichtsbereich, oft nach Trauma oder Tumor – mit dem Ziel, ihre natürliche Anatomie wiederherzustellen.

Seit 2024 leiten Sie die HNO-Abteilung inklusive Schwerpunkt Gesichtschirurgie. Welche Schwerpunkte möchten Sie noch weiter ausbauen?

Wir planen eine spezialisierte Schnarchsprechstunde, stärken die Ohrchirurgie und bauen internationale Kooperationen aus – etwa ein Austauschprogramm mit der NYU. Auch eine HNO-Fachtagung für Süd- und Osttirol

TEAMWORK.

Andrew Jacono mit Darinka Hanga

Von Ungarn über Heidelberg und New York bis Lienz: Darinka Hanga baut mit Empathie und chirurgischer Präzision eine neue Ära der HNO-Medizin auf.

VORREITERIN

MIT VISION

ist in Planung. Wir wollen Lienz als innovativen Standort etablieren.

Ihr Fachgebiet ist breit gefächert von der klassischen HNO-Medizin bis hin zu rekonstruktiven Eingriffen. Was macht Ihre Herangehensweise einzigartig?

Das Gesicht ist Identität. Ich sehe meine Aufgabe darin, Natürlichkeit zu bewahren – sei es nach Krankheit, Unfall oder altersbedingter Veränderung. Es geht nicht um ein neues Ich, sondern um die Wiederherstellung dessen, was einmal war. Das erfordert Empathie, Präzision und Feingefühl.

Sie haben in Ihrer Jugend professionell Handball gespielt, sogar in der ungarischen Nationalmannschaft. Welche Prinzipien lassen sich auf Ihre Arbeit als Führungskraft übertragen?

Ich habe im Leistungssport gelernt, dass jede:r im Team zählt. Auch im Krankenhaus gilt: Nur wenn alle an ihrer besten Position eingesetzt werden, können wir Höchstleistungen erbringen. Dabei geht es auch um Zuhören, Vertrauen und das richtige Maß an Disziplin.

Was hätten Sie als junge Medizinstudentin gerne gewusst, was Sie heute bewusster tun würden?

Dass Leidenschaft, Disziplin und das

richtige Maß an Selbstschutz entscheidend sind. Rückschläge gehören dazu. Wichtig ist, nicht aufzugeben – auch wenn’s wehtut. Ich habe gelernt: Wenn du liebst, was du tust, kannst du auch steinige Wege gehen. Be unstoppable.

Was würden Sie jungen Mediziner:innen, insbesondere jungen Frauen, raten, die eine Karriere ähnlich der Ihren anstreben?

Vergleicht euch nicht mit anderen – setzt euch hohe Ziele und arbeitet jeden Tag an eurer besten Version. Kraft entsteht, wenn Frauen ihre Narben annehmen, ihre Verletzlichkeit zeigen und ihren eigenen Stil leben – nicht durch Nachahmung von Männlichkeit. Erfolg liegt oft in der weiblichen Perspektive. Es geht nicht um Geschlecht, sondern um gemeinsame Visionen. Findet eure Stimme, sagt auch mal Nein und bleibt fokussiert. Wer seine Einzigartigkeit lebt, inspiriert andere – und genau darin liegt wahre Stärke.

Gibt es einen Leitsatz, der Sie auf Ihrem Weg begleitet hat?

Think out of the box, betrachte die Dinge immer aus verschiedenen Perspektiven. Be you – UNIQUE. Strebe nicht danach, allen zu gefallen, sondern zeig Charakter.

REAL TALK

64

BÜHNE FÜR ALLE

Wie divers sind österreichische Musikfestivals?

70 GO FOR IT , DADS!

Wie Väterkarenz nachhaltig die Beziehung zu Kindern fördert

74

KIDFLUENCER

Immer mehr Kinder werden zu Social-Media-Stars

80 THUNDERBOLTS*

Florence Pugh und David Harbour im Interview

92

YOU’RE TOXIC

Anzeichen einer toxischen Beziehung und wie man davon loskommt

96 KI ALS THERAPIE

Was kann ein Therapiegespräch mit ChatGPT?

Sophie Gilbert blickt auf das Frauenbild der Nullerjahre zurück – und zeigt, wie Popkultur uns gezielt gegeneinander aufbrachte.

KÖRPER UND KULTUR, KONTROLLE

Von außen betrachtet war es eine Zeit voller Glanz, Girl-Power und Glamour. Die frühen 2000er waren laut, schrill, sexy – aber unter der glitzernden Oberfläche brodelte eine Kultur, die Frauen vor allem eines abverlangte: sich selbst kleinzumachen. In „Girl vs. Girl: Wie Popkultur Frauen gegeneinander aufbringt“ seziert die US-Kulturjournalistin Sophie Gilbert mit Präzision, wie ein ganzes Jahrzehnt an scheinbar harmloser Unterhaltung Frauen nicht nur objektivierte – sondern auch immer wieder gegeneinander aufbrachte.

Objektifizierung getarnt als Empowerment. Für viele junge Frauen, die mit „Sex and the City“, IT-Girls wie Britney Spears und Paris Hilton oder den ersten Staffeln von „Germany’s Next Topmodel“ aufgewachsen sind, wirkt die Zeit rückblickend wie ein popkulturelles Paradies: Lipgloss, Hüfthosen, Glitzertops und Girl-Power. Doch Gilbert zieht in ihrem Buch die schillernde Verpackung ab – und legt eine Realität frei, in der Frauen auf ein „geformtes Ich“ reduziert wurden, das vor allem eines sein sollte: attraktiv, verfügbar und perfekt. In zehn Kapiteln zeichnet sie nach, wie die Nullerjahre von einem Idealbild beherrscht wurden, das weniger mit Selbstbestimmung, dafür viel mit Selbstoptimierung zu tun hatte. Ob in Musikvideos, Modetrends oder Serien – überall war zu sehen: Sex sells. Nur wurde diese Sexualisierung nicht als Fremdbestimmung, sondern als „Empowerment“ verkauft.

Weiblichkeit als Ware. Ein zentrales Kapitel des Buches beschäftigt sich mit der Pornografisierung der Popkultur – einem Prozess, der nicht nur in den Tiefen des Internets

REDAKTION: Tjara-Marie Boine FOTOS: Hersteller, Shutterstock, Pexels/Cottonbro Studio

stattfand, sondern direkt auf Plattformen wie MTV, in Werbeplakaten und im Alltag. Diese verbreiteten ein Frauenbild, das zwar aufreizend, aber auch kontrollierbar sein sollte. Gilbert analysiert das nüchtern: „Objektifizierung ist nur der erste Schritt zur Entmenschlichung.“ Besonders erschütternd wird das, wenn sie beschreibt, wie Promi-Sexvideos stolz von Klatschmagazinen geleakt, Upskirt-Fotos junger Frauen verbreitet oder damalige Teenager:innen wie Britney Spears durch Medien gezielt sexualisiert wurden – während ihre Zustimmung ausgeblendet und zur Nebensache wurde.

Wettkampf unter Frauen – als Unterhaltungsformat. Einen weiteren Fokus legt Gilbert auf das Frauenbild im Reality-TV. Sendungen wie „The Bachelor“ oder „Topmodel“ seien nicht bloße Unterhaltung gewesen, sondern ähnlich wie ein Training in sozialer Ausgrenzung und Konkurrenzdenken: Wer nicht schön genug war, flog raus. Wer aneckte, wurde zur „Drama Queen“ erklärt. Die Botschaft: Sei wie alle anderen, aber ein bisschen besser. Solidarität unter Frauen hatte darin keinen Platz – im

Gegenteil: Zickenkrieg war Programm, schließlich wurde es ständig absichtlich gefördert.

Die stillen Prägungen der Nullerjahre. Eine starke Passage des Buches ist Gilberts persönliche Rückschau auf ihre Jugend: Wie sie als 16-Jährige all das aufnahm, ohne zu hinterfragen. Wie selbstverständlich es schien, dass Macht für Frauen vor allem mit Jugend, Schönheit und Gefälligkeit zu tun hatte. Ein Eindruck, den mit Sicherheit viele von uns in ihrer Jugend gehabt haben. Dabei macht Gilbert jedoch keine Schuldzuweisungen und betont auch immer wieder, keine „Cancel Culture“ betreiben zu wollen. Sie analysiert vielmehr, wie kulturelle Muster und Mediennarrative unsere Vorstellungen von Weiblichkeit geprägt haben – oft subtil, aber nachhaltig. Und wie sie dazu geführt haben, dass Frauen sich selbst und einander kritisch beäugten, statt Kraft zu haben, gemeinsam etwas zu verändern. Wie tief diese Rollenbilder saßen, zeigen auch zwei Ikonen der Ära: Britney Spears stand jahrelang unter medialer Dauerbeobachtung – bis sie sich 2007, im grellen Licht der Öffentlichkeit, die Haare abrasierte. Ein Akt der

Selbstermächtigung oder ein Schrei nach Hilfe? Wahrscheinlich beides. Und Paris Hilton, Inbegriff des „It-Girls“ der Nullerjahre, sprach jahrelang in einer absichtlich hohen Stimme – ihre echte, tiefere Tonlage offenbarte sie erst viel später in Interviews. Beide Fälle zeigen, wie sehr Weiblichkeit inszeniert und kontrolliert war – und wie schwer es war, daraus auszubrechen.

Neue Plattformen, alte Probleme. Auch wenn sich die Popkultur verändert hat, sieht Gilbert viele alte Muster in neuem Gewand. Die Influencer:innen-Ästhetik auf Instagram etwa zeigt makellos gestylte Körper im perfekten Licht – oft unter dem Hashtag #selflove, aber mit Filtern, Retusche und Werbung für Abnehmshakes oder Botox-Behandlungen. Auf TikTok boomen Diättrends wie „What I eat in a day“, die suggerieren, dass Gesundheit messbar und Schönheit gleichbedeutend mit Kontrolle ist. Gleichzeitig feiern sogenannte Tradwives – junge Frauen, die sich als perfekte Hausfrauen inszenieren – ein Retro-Comeback in Podcasts, Reels und Storytimes: mit Pastellkleid, Schleife im Haar und der Botschaft, dass echte Weiblichkeit sich am besten in Unterordnung zeigt. All das sei, so Gilbert, Ausdruck eines gesellschaftlichen Rückschritts, der durch neue Technologien und Plattformen verstärkt wird. Zwar wird heute mehr über Feminismus gesprochen als je zuvor – doch die vermeintliche Freiheit, anders zu sein, ist oft nur Fassade. Denn wer sich außerhalb der Norm bewegt, riskiert nicht selten Shitstorms, Algorithmus-Abstrafung oder Unsichtbarkeit. Die Bühne mag sich verändert haben – das Drehbuch jedoch ist erschreckend vertraut geblieben.

Verlernen, verbinden, verändern. Sophie Gilbert liefert in „Girl vs. Girl“ keine Patentrezepte – aber sie gibt Denkansätze, wie wir uns aus der popkulturellen Falle befreien können. Es beginnt mit dem Bewusstsein dafür, wie sehr unser Selbstbild von Serien, Mode, Musikvideos oder Castingshows geprägt wurde. Wer das erkennt, kann diese Bilder hinterfragen – und verlernen. Ebenso wichtig ist es, neue Narrative zuzulassen: Heute gibt es eine Vielzahl an feministischen Stimmen, queeren Perspektiven und alternativen Schönheitsbildern – von Künstlerinnen wie Doechii über Autorinnen wie Ottessa Moshfegh bis zu Serien, die Frauen nicht idealisieren, sondern in ihrer Widersprüchlichkeit zeigen. Diese Stimmen zu hören, scha t neue Möglichkeiten des Denkens. Gilbert macht auch deutlich: Die größte Wa e gegen ein System, das Frauen gegeneinander ausspielt, ist echte Verbundenheit. Wenn wir einander nicht

länger als Konkurrenz sehen, sondern als Verbündete, entsteht Raum für neue Formen von Stärke – nicht perfekt, aber echt. Und zuletzt braucht es auch Haltung und Gelassenheit: Nicht alles, was uns als Ideal verkauft wird, verdient unsere Zustimmung. Manches dürfen wir einfach ablehnen – mit klarem Blick und ohne schlechtes Gewissen. Denn wenn wir verstehen, woher unser Blick auf uns selbst kommt, können wir auch entscheiden, wie wir ihn verändern wollen.

DIE LEICHTIGKEIT DES SOMMERS

Leichtigkeit und Lebensfreude – am Feuerberg spürbar in jedem Atemzug. Auf 1.769 Meter Seehöhe, im Herzen Kärntens, liegt das Mountain Resort Feuerberg – ein Rückzugsort für Ruhesuchende und Familien. Umgeben von 500.000 Quadratmetern Alm fällt das Durchatmen leicht: klare, frische Bergluft – selbst an jenen Sommertagen, die im Tal als drückend heiß empfunden werden. Der Blick schweift über die Täler und Seen. Barfuß über Almwiesen spazieren, dem Wind lauschen, im warmen Wasser treiben… all das gemeinsam mit Menschen, die einem am Herzen liegen. Im Frühsommer entfaltet sich die Magie der Erneuerung – beim Yoga oder Wandern über die Alm. In den Ferien erinnern uns die Kinder daran die Welt durch ihre Augen zu sehen: verspielt und leicht. Leben pur mit Kinderlachen, Familienfreuden und gemeinsamen Abenteuern – im Erlebnispark, auf E-Bikes oder in der 4.500 Quadratmeter großen Badewelt. Ein Ort der Geborgenheit entsteht mit den neuen Zimmern und Suiten im „Himmelsnest“. Im privaten Sky-Onsen genießt man das unvergleichliche Feuerberg-Panorama und wird spürbar „vom Himmel berührt“. www.feuerberg.at

ZUM NACHLESEN

„Girl vs. Girl – Wie Popkultur Frauen gegeneinander aufbringt“ von Sophie Gilbert Piper Verlag, € 18,50, ISBN: 978-3-492-06489-7

FÜR ALLE GLEICHE BÜHNE

Nicht nur Show, sondern Haltung: Wie vielfältig sind Österreichs Musikfestivals auf und hinter der Bühne wirklich?

REDAKTION: Laura Altenhofer

Es ist ein warmer Sommernachmittag, der Bass wummert über das Gelände, tanzende Körper bewegen sich im Takt – verschieden in Geschlecht, Identität, Alter und Herkunft. Das Publikum auf Österreichs Festivals ist bunt, laut und vielfältig. Doch ein Blick auf die Bühnen offenbart: Die Diversität, die im Publikum selbstverständlich scheint, ist auf und hinter der Bühne längst nicht Realität. Wie steht es wirklich um die Gleichstellung in der österreichischen Festivallandschaft und was muss sich ändern? Wir haben bei den Festivalmacher:innen und Musiker:innen des Landes nachgehakt.

Größe und Genre als Barrieren. Dass Frauen und nicht-binäre Menschen in der Musikbranche oft benachteiligt sind, ist keine Neuigkeit. Eine deutsche Studie der MaLisa-Stiftung belegt, dass Frauen in der Branche deutlich unterrepräsentiert sind. Auch auf Festivalbühnen zeigt sich ein ähnliches Bild. Während detaillierte Zahlen zu Österreich fehlen, zeigen Daten aus dem deutschsprachigen Raum, dass der Frauenanteil bei Festivals von etwa sieben Prozent im Jahr 2010 auf immerhin 16 Prozent im Jahr 2022 gestiegen ist. Besonders kleinere Festivals schneiden bei der Gleichstellung besser ab. Sie nehmen häufiger eine Vorreiterrolle ein, wenn es um inklusive Bookings geht. Große Festivals mit mehr als 40.000 Besucher:innen hingegen bleiben laut Studien häufig männlich dominiert. Diese Diskrepanz zeigt: Vielfalt hängt stark von den zugrundeliegenden Strukturen ab – aber auch vom Musikgenre. Denn nicht jede Musikrichtung ist gleich offen für Diversität. Während Rock und Indie weiter männerdominiert sind, zeigt sich die elektronische Musikszene deutlich vielfältiger. Das liegt unter anderem daran, dass elektronische Acts oft als Soloprojekte auftreten und nicht in klassischen männlich dominierten Bandformationen mit Instrumentalist:innen. Laut dem Netzwerk female:pressure stieg der FLINTA*-Anteil bei elektronischen Festivals von zehn Prozent (2012) auf knapp 30 Prozent (2023). Besonders positiv sticht in diesem Zusammenhang ein österreichisches Festival hervor: Das Wiener Hyperreality Festival hatte 2023 den höchsten Anteil an weiblichen und nicht-männlichen Acts im internationalen Vergleich.

Auf dem Vormarsch. Ein positives Beispiel, wie Diversität auf großen Bühnen funktionieren kann, ist das Donauinselfest in Wien. Mit seinem poplastigen Programm und bis zu drei Millionen Besucher:innen pro Jahr setzt es Maßstäbe für Gleichstellung und gesellschaftlichen Austausch. „Wir werden heuer bei rund 40 Prozent weiblichen Acts liegen. Das ist gut und liegt weit über dem internationalen Schnitt –aber da geht noch was. 50:50 ist unser Ziel“, erklärt Barbara Novak, Veranstalterin des Donauinselfests. Sie betont: „Das Donauinselfest hat aufgrund seiner Größe eine wichtige Vorbildfunktion für die gesamte heimische Eventbranche.“

Ein ähnlicher Anspruch gilt für das Wiener Popfest mit seinen 60.000 Besucher:innen. Hier wird Diversität strukturell mitgedacht – etwa durch die jährlich wechselnde künstlerische Leitung. „Geschlechtervielfalt ist für uns keine Pflichtübung, sondern ein ganz selbstverständlicher Teil von Pop“, sagt Musikerin Verifiziert, die dieses Jahr Co-Kuratorin ist. „Das Popfest hat sich schon sehr früh weit geöffnet – für Künstler:innen, die oft keinen Platz auf großen Bühnen hatten. Für queere Acts, für migrantische Perspektiven oder auch für Kunstformen, die sich nicht so leicht einordnen lassen.“

Zwischen Budget und Mut. Warum schaffen das also auch nicht andere große Festivalbühnen des Landes? Der Wille zur Veränderung ist oft da – doch zwischen Anspruch und Realität liegen mitunter strukturelle Hürden. Denn wer bucht, muss auch haushalten. Ob man ein Festival mutig divers aufstellen kann, hängt nicht zuletzt davon ab, wie stark es dem ökonomischen Druck ausgesetzt ist. Solche Vorhaben lassen sich deutlich leichter umsetzen, wenn wirtschaftlicher Zwang keine dominierende Rolle spielt. Öffentlich finanzierte Festivals wie das Donauinselfest oder das Popfest Wien sind nicht primär von Ticketverkäufen abhängig – das schafft mehr Spielraum für Diversität im Booking. Ein Spielraum, den privatwirtschaftlich organisierte Festivals nicht immer haben. „Einerseits müssen Acts Tickets verkaufen können, andererseits will man gezielt auch FLINTA*-Acts und junge Künstler:innen fördern. Das birgt manchmal ein wirtschaftliches Risiko, dem wir uns aber bewusst stellen“, sagt David

© Pexels/Daniel Nouri

Dittrich, Head of Festivals des LIDO Sounds Festivals in Linz. Ziel sei es, „ein Line-up zu erstellen, das einerseits eine gewisse Vielfalt widerspiegelt, andererseits aber auch wirtschaftlich erfolgreich ist“.

Für viele Veranstalter:innen bleibt das Booking also ein Drahtseilakt zwischen Anspruch und Realität. Auch CEO Manuel Reifenauer des Salzburger Electric Love Festivals kennt das Spannungsfeld. „Die wichtigsten Kriterien im Booking sind die Glaubwürdigkeit, die Trends, gesellschaftliche, aber natürlich auch wirtschaftliche Faktoren.“ Der Anspruch auf mehr Diversität werde berücksichtigt, stoße aber immer wieder auf das klassische Henne-Ei-Problem: „Auf der einen Seite wird kritisiert, dass zu wenige Frauen als DJs gebucht werden, auf der anderen Seite entgegnen Veranstalter:innen, dass es zu wenige Frauen als DJs gibt, die Tickets verkaufen.“

Doch genau dieses Argument perpetuiert das Problem: „Dann wird argumentiert, dass es ja nie mehr Frauen als DJs geben kann, wenn die meisten keine Chance von Festivals bekommen, spielen zu dürfen. Am Ende haben beide faktisch recht, moralisch glaubwürdig aber nur eine Seite“, sagt Reifenauer. Um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, brauche es „Vertrauen, Mut und das Abwägen vieler weiterer Faktoren bei der Festivalplanung“.

Sichtbarkeit schafft Chancen. Wer diesen Mut aufbringt, verändert aber mehr als nur das Line-up. Denn wenn nicht-männliche Personen auf Musikfestivals seltener oder gar nicht gebucht werden, hat das gleich doppelt negative Folgen für ihre Karrieren: Mit einem Auftritt auf einem großen Festival geht oft eine enorme Sichtbarkeit einher – sowohl vor Ort als auch in der Medienberichterstattung und auf Social Media. Fehlt diese Bühne, fehlen essenzielle Möglichkeiten wie Spielpraxis, Präsenz und die Chance, sich in der Branche zu etablieren.

Wie Zoé Devaux, Inclusion- und Booking-Managerin des Paradies Garten Festivals in Niederösterreich, betont, „gibt es noch viel zu tun – insbesondere, wenn es darum geht zu hinterfragen, wie der Zugang zu Ressourcen, Zeit und Netzwerken beeinflusst, wer gesehen und gehört wird. Diese Faktoren bestimmen weiterhin, wer spielen darf, wer gehört wird und wer als ‚bereit‘ wahrgenommen wird.“ Gerade deshalb sei es entscheidend, dass Veranstalter:innen Verantwortung übernehmen und gezielt Strukturen schaffen, die Diversität nicht dem Zufall überlassen.

Programme, die Türen öffnen. Wer Sichtbarkeit will, muss Zugänge schaffen. Immer mehr Festivals erkennen, dass Diversität nicht von selbst auf die

Bühne kommt, sondern durch gezielte Förderung und Strukturen unterstützt werden muss. So setzt etwa das LIDO Sounds Festival auf ein Nachwuchsformat, das gezielt jungen österreichischen Acts eine Bühne bietet: „Die Wiener Newcomerin und Gewinnerin des diesjährigen Wettbewerbs, Sovie, eröffnet heuer die Bühne am Sonntag“, erklärt Veranstalter David Dittrich. Solche Plattformen sind entscheidend, um Talente sichtbar zu machen – besonders jene, die sonst seltener auf großen Bühnen landen.

Ähnlich engagiert zeigt sich das Electric Love Festival in Salzburg, das mit seinem 2023 gegründeten „Electric Love Music Board“ musikalische Vielfalt und gesellschaftliche Perspektiven zusammenbringt. CEO Manuel Reifenauer betont: „Wir wollten ein diverses Board – was Alter, Geschlecht, kulturellen Hintergrund und Genreverständnis betrifft. Uns geht es um Perspektivwechsel.“ Auch beim DJ-Contest des Festivals zeigte sich diese Haltung: Über 1.000 Bewerbungen gingen ein, gewonnen hat die Künstlerin Angie Mill. „Ich glaube, kein Mensch aus der Fachjury, dem Publikum oder auch von uns hat sich nur eine Sekunde in der Bewertung ihrer Kunst Gedanken über ihr Geschlecht gemacht – und ich finde, das ist ein gutes Zeichen.“ Auch das Donauinselfest setzt mit dem „Rock The Island Contest“ – mittlerweile zum 15. Mal – gezielt auf niederschwellige Zugangsmöglichkeiten. Barbara Novak betont: „Wir achten gemeinsam mit einer hochkarätig besetzten Jury auf eine faire Verteilung der Geschlechter. Hier hatten wir auch schon einmal nur Gewinnerinnen!“

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Vielfalt hinter den Kulissen. Repräsentation endet nicht an der Bühnenkante. Wer die Musiklandschaft nachhaltig verändern will, muss auch die Strukturen dahinter in den Blick nehmen – etwa in Technik, Organisation, Booking oder Management. Genau hier beginnt sich ein neues Verständnis von Diversität zu etablieren, das bei immer mehr Festivals mitgedacht wird. So etwa beim Electric Love Festival, wo laut Tina Aigner, Head of HR, bereits mehr Frauen als Männer in der Crew arbeiten –insbesondere in Bereichen wie Social Media, Kommunikation und Booking. In klassisch männerdominierten Feldern wie Technik oder Bühnenbau sei der Frauenanteil zwar noch gering, doch auch hier wolle man gegensteuern: durch gezielte Förderung, Sichtbarkeit und eine inklusivere Ausbildungspraxis. „Unser Ziel ist ein Arbeitsumfeld, in dem sich alle Identitäten gesehen, gehört und wertgeschätzt fühlen“, betont Aigner.

Beim LIDO Sounds Festival wird Diversität hinter den Kulissen ebenso aktiv mitgedacht. Veranstalter David Dittrich berichtet von einer bewusst vielfältigen Zusammensetzung bei Volunteers und externen Dienstleister:innen. Gleichzeitig erkennt er an, dass gerade im Bereich Bühnenbau oder technischer Infrastruktur noch immer männlich geprägte Strukturen vorherrschen. Umso wichtiger sei es, diese systematisch aufzubrechen und einen offenen Zugang zu schaffen. Ein Beispiel, wie sich solche Ansätze verstetigen lassen, liefert das Popfest

Wien. Dort gehören gemischte Teams in Technik und Produktion längst zum Alltag. Seit dem Vorjahr ergänzt zudem eine eigene Awareness-Beauftragte das Team, begleitet von regelmäßigen Schulungen zu Diversität und Antidiskriminierung. „Workshops und Panels helfen, Barrieren abzubauen, und vermitteln neben dem künstlerischen Programm selbst die Notwendigkeit des Themas Diversität einer breiteren Öffentlichkeit“, erklären die Gründer:innen Gabi Hegedüs und Christoph Möderndorfer. Damit wird klar: Diversität ist nicht nur Programm – sie ist auch Teil der Infrastruktur.

Dass Diversität auch auf Führungsebene Wirkung zeigt, zeigt wiederum das Donauinselfest. Dort wird etwa die große Festbühne seit Jahren von einer Frau geleitet – ein Signal für mehr Sichtbarkeit und Selbstverständlichkeit weiblicher Führungsrollen in einem oft männlich dominierten Umfeld. „Das schafft allein schon eine andere, inklusivere Atmosphäre hinter der Bühne“, so Barbara Novak.

In der österreichischen Festivallandschaft bewegt sich etwas. Engagierte Veranstalter:innen und mutige Akteur:innen geben Anlass zur Zuversicht, auch wenn echte Gleichstellung noch nicht selbstverständlich ist. Wie erleben Musiker:innen die Entwicklung von Geschlechtervielfalt in Festival-Line-ups? Im Folgenden berichten sie von positiven Veränderungen und den noch bestehenden Herausforderungen.

BLICK HINTER DIE KULISSEN:

Wie divers sind Österreichs Line-ups?

Musiker:innen über ihre Erfahrungen im Festivalalltag.

Es ist immer noch „newsworthy“ – also wenn eine Veranstaltung oder ein Festival mal eine gute Balance hat oder sogar mehr FLINTA* auf der Bühne stehen als cis-Männer, dann fällt das immer noch auf. Es wird an manchen Stellen hart gearbeitet, die immer noch gängigen Strukturen zurückzulassen und auch auf der Kurator:innen-Ebene bereits so zu besetzen, dass selbstverständlich anders gestaltet wird. Aber es gibt gleichzeitig und nach wie vor die klassischen Männerband-Festivals. Die sind sehr hartnäckig, und ich denke, sie haben es wirtschaftlich auch gar nicht so schwer. Ich bin mir nicht sicher, ob die auf der Profitebene überhaupt auf die Veränderungen in der Welt reagieren müssen. Das sehe ich kritisch. Positive Veränderungen: Ich finde es sehr angenehm, backstage immer öfter unter weiblich gelesenen und queeren Personen zu sein. Das macht extrem viel mit der Stimmung. Auch der Vibe und die Kommunikation untereinander sind oft achtsamer. Viele cis-Männer fühlen sich in solchen Strukturen sehr wohl, das weiß ich aus erster Hand.

ESTHER GRAF

Man merkt auf jeden Fall, dass sich was bewegt, und das macht mich happy. Es gibt mehr Bewusstsein dafür, dass Line-ups diverser sein sollten, und viele Festivals geben sich Mühe, da auch sichtbar Schritte zu setzen. Gleichzeitig sieht man aber auch, dass es oft bei den kleineren Slots anfängt und aufhört. Es wirkt manchmal, als würde Vielfalt in den kleineren Slots „abgehakt“, während die Hauptbühnen weiterhin männlich dominiert sind. Ich bin aber trotzdem sehr positiv, dass sich das in den nächsten Jahren weiterhin verändern wird. Wenn man sich aktuell die Spitze der Charts anguckt, kann man sehen, wie Künstlerinnen da aufmischen. Gerade backstage merkt man’s total – jedes Jahr sind mehr Kolleginnen da, man kennt sich langsam, freut sich, pusht sich gegenseitig. Was mich immer genervt hat, war dieses Klischee, dass Frauen auf der Bühne nicht abliefern können oder das Publikum nicht im Griff haben. Aber ich finde, wir haben in den letzten Jahren ziemlich klar gezeigt, dass das Quatsch ist. Wir sind laut, wir feiern, wir haben eine Stimme und setzen ein Zeichen – und das ist inzwischen auch nicht mehr zu übersehen.

COUSINS LIKE SHIT

Wir haben definitiv in den letzten Jahren eine steigende Anzahl an FLINTA*-Bands beobachten können. Viele Festivals achten auch sehr darauf, möglichst viele FLINTA*-Bands im Line-up zu haben. Das trifft allerdings leider nicht auf alle Festivals zu –und vor allem Headliner-Slots sind nach wie vor eher cis-Männern vorbehalten. Eine positive Veränderung, die wir in der Branche beobachten, ist, dass vermehrt Initiativen zur Förderung von FLINTA*-Musiker:innen entwickelt werden. Wir persönlich haben bisher wenige schlechte Erfahrungen im Hinblick auf unser Gender gemacht – im Gegenteil: Als FLINTA*-Band hat man momentan viele Möglichkeiten und auch ein gewisses Prestige. Trotzdem es immer mehr FLINTA*-Bands gibt, ist der technische Bereich rund um Konzerte leider immer noch hauptsächlich von cis-Männern dominiert. Oft erlebt man unangenehme Situationen, in denen einem kein technisches Verständnis zugetraut wird und man für die Wünsche, die man auf der Bühne äußert, belächelt wird.

Clara Maria Fickl
Mike Palmowski / Awaken Productions
Inay Aydogan

CHRISTL

Ich glaube schon, dass sich Dinge verändern, aber leider nur sehr schleppend. In meiner Wahrnehmung wird sehr viel Arbeit von denen getan, die betroffen sind: den FLINTA*-Artists selbst. Wir suchen neue Wege, neue Menschen, die auf die Bühne gehören, machen viel Arbeit hinter den Kulissen, die unsichtbar bzw. unbezahlt bleibt – das finde ich sehr schade. Für mich geht es nicht nur darum, wer auf der Bühne steht und gebucht wird, sondern auch darum, wer beispielsweise Ton und Licht macht. Es gibt in sehr vielen Bereichen noch einiges an Luft nach oben.

PÄM

Meiner Meinung nach hat sich in den letzten Jahren das Bewusstsein zu diesem Thema etwas verbessert. Es wird in der Musikszene untereinander oft darüber gesprochen, und auch der öffentliche Druck auf Social Media seitens der Künstlerinnen, wie auch der Fans, trägt hier zu einem erhöhten Bewusstsein bei, aber von 50/50 sind wir immer noch weit entfernt. Die Musikindustrie ist immer noch eine männerdominierte Branche. Um eine echte Gleichstellung zu erreichen, braucht es neben der Repräsentation auf der Bühne auch Veränderungen hinter den Kulissen.

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Das Publikum wird lauter und kritischer – und das ist gut so. Es spricht Missstände offen an und zwingt die Festivals und Veranstalter:innen zum Umdenken. Wer das ignoriert, riskiert Boykotte. Diese kollektive Kritik zeigt Wirkung. Trotzdem braucht es weiterhin sehr viel Kraft – und auch Mut. Wir kennen kaum weibliche und nicht-binäre Kolleg:innen, die an Showtagen nicht mit herablassendem und übergriffigem Verhalten von Technik- und Veranstaltungspersonal konfrontiert werden. Es fällt schnell auf, wer noch immer in veralteten Machtstrukturen festhängt – und weiblich gelesene Personen weniger ernst nimmt.

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Wir destillieren aus einem Interview mit Soziologin Gerlinde Mauerer, Studien und Papa-Talks: Väterkarenz fördert nachhaltig die Beziehung zu Kindern, die Gesundheit beider Eltern und beugt Trennungskomplikationen vor.

REDAKTION: Viktória Kery-Erdélyi | FOTOS: privat, E. P., Shutterstock

Gregor Schamschula fühlt sich in seiner Rolle nicht ganz wohl. Das Vatersein mag er sehr, aber zum Vatersein interviewt zu werden, findet er ein bisschen befremdlich. „Meine Partnerin macht wahrscheinlich mehr als ich, trotzdem sitze ich ,als toller Vater‘ hier. Man begegnet Müttern mit einer komplett anderen Erwartungshaltung – und das hat nichts mit männlich und weiblich zu tun, das ist hundertprozentig gesellschaftlich gemacht“, merkt der zweifache Familienvater kritisch an. Dass er sich dennoch bereit erklärte, Teil dieses Artikels zu werden, liegt daran, dass auch er sich einen gesellschaftlichen Wandel wünscht. „Ich erinnere mich an eine absurde Situation am Spielplatz: Zwei Väter haben damit angegeben, wer länger in Karenz ist – und ich hab mir gedacht: Was ist das denn? Die Zeit mit meinen Kindern ist wertvoll für mich. Ich mache das, weil ich das will“, sagt er. Wir picken einige wenige statistische Vergleiche heraus: Die Zahl der Kinderbetreuungsgeld-Bezieher:innen belief sich zuletzt auf 93.017, davon waren 3.184 Männer (Dezember 2023, Statistik Austria). 74 Prozent der Mütter mit Kindern unter 15 Jahren arbeiten in Teilzeit, bei den Vätern sind es

nur 7,7 Prozent (ohne Elternkarenz; Statistik Austria).

Skurril: Das liegt weit unter dem Anteil der Männer insgesamt, die in Teilzeit beschäftigt sind – das sind nämlich 13,4 Prozent.

Frauengesundheit. Szenenwechsel: Wir treffen Gerlinde Mauerer, Sozialwissenschaftlerin an der Universität Wien. Ihre Dissertation liegt mehr als 20 Jahre zurück, ihr damaliges Thema beeinflusst aber bis heute intensiv ihre Forschungsinteressen. „Ich habe mich mit Müttern beschäftigt, die töten – und mit der Konstruktion von Weiblichkeit und Mütterlichkeit. Angefangen vom Dienstmädchen, das vergewaltigt, auf die Straße gesetzt und dann verurteilt wird, weil sie ihr Kind bei eisiger Kälte ,absichtlich‘ habe erfrieren lassen, gibt es quer durch die Jahrhunderte viele furchtbare Geschichten“, beschreibt sie. Sie hinterfragte dabei kritisch das hochstilisierte Idealbild der „guten Mutter“ und was es bedeutet, vom Unerfüllbaren abzuweichen.

Ihr Fokus auf Frauengesundheit führte sie zum Thema Elternkarenz. „Wie kann man es anders machen? Wie kann man Frauen unterstützen? – Es braucht auch strukturelle Veränderungen“, sagt die Soziologin. Die Erwerbstätigkeitsraten von Müttern nehmen zu, das liegt nicht

zuletzt auch an finanziellen Realitäten, „aber das wird nicht ohne kranke Frauen und Burnout gehen – oder es gibt mehr Aufteilung“, betont sie.

Ihre jüngste Veröffentlichung: „Hybride Männlichkeiten praxeologisch analysiert: Väter als sorgende Elternteile in der frühen Phase von Elternschaft“. In der darin dargestellten Forschung interviewte sie Eltern, die beide jeweils mindestens fünf Monate Kinderbetreuungsgeld bezogen hatten.

Ich hatte Panik, ob ich mitkriegen werde, was unsere Tochter gerade braucht. Aber bald war klar: Es gibt viele Situationen, wo man nur raten kann – das ist für die Mutter genauso stressig wie für den Vater.“

Väter im WIENERIN-Talk. Der zu Beginn zitierte Gregor Schamschula ist Jurist; seine Tochter ist fünf, sein Sohn eineinhalb Jahre alt. Bei beiden Kindern haben sich seine Partnerin und er auf jeweils rund 18 Monate Karenzzeit geeinigt. Dass sie sie untereinander „halbieren“ werden, hatten sich die beiden im Vorfeld ausgemacht, die Geburt mitzuerleben hat das Vorhaben noch geboostert. „Das war der unfassbarste Moment in meinem Leben.“

Der zweite Vater im WIENERIN-Interview ist der Sozialarbeiter Bernhard Litschauer-Hofer. Seine Tochter ist heute 14, er war ihr zweites Lebensjahr in Karenz. „Als wir beschlossen haben, alles so gut wie möglich aufzuteilen, ging es uns nicht um die Arbeit, wir haben das unter dem Aspekt gemacht, dass es ein Privileg ist, einen kleinen Menschen begleiten zu dürfen. Das wollte ich mir nicht entgehen lassen.“

Beide Väter kennen somit die Achterbahnfahrten, die das Elternsein mit sich bringt. „Ein Mantra, das mir meine Partnerin mitgegeben hat, ist: Die Tage sind lang, die Jahre sind kurz. Ich glaube, dass ich eine sehr gute und innige Beziehung zu meinen Kindern habe, aber natürlich können einzelne Tage unfassbar mühsam sein“, lacht Gregor Schamschula.

Kurz bevor Bernhard Litschauer-Hofers Karenzzeit startete, war ihm durchaus das Herz in die Hose gerutscht, gesteht er: „Ich habe mich gefragt: Wie schaffe ich das alles: den ganzen Tag allein gestalten und für alle Bedürfnisse zuständig sein?

Nach einem gemeinsamen Übergangsmonat inklusive Abstillen startete er seine Solo-Performance: „Ich kann mich an Tage erinnern, wo ich froh war, dass meine Frau von der Arbeit heimgekommen ist. Aber auch an Tage, an denen ich mir gedacht habe: Wir machen den ganzen Tag alleine und den nächsten dazu“, erzählt Bernhard Litschauer-Hofer.

Schon vor den Kids fifty-fifty. Eine Erkenntnis der Studie der Soziologin Gerlinde Mauerer: Die Paare, die schon vor den Kindern um Geschlechtergerechtigkeit bemüht waren, nähern sich auch als Eltern mehr dem Fifty-fifty-Prinzip. „Der Anteil an Vätern, die Caring Attitudes haben, auch emotional beteiligt sind und sich kognitive Arbeit und Mental Load teilen, ist hier wesentlich höher. Wenn sich Väter aber ausschließlich auf die Beziehung zu ihren Kindern konzentrieren, kann sich das sogar kontraproduktiv auswirken – nach dem Motto ,Papa spielt, Mama macht die Arbeit‘“, gibt die Soziologin zu bedenken.

„Ich habe eingekauft, gekocht, geputzt, unsere Tochter angezogen – wir haben manchmal unterschiedliche Auffassungen davon, wie man was macht, aber dass wir uns möglichst gleichberechtigt begegnen, war mir wichtig“, beschreibt Bernhard Litschauer-Hofer.

„Ich bemühe mich sehr, dass es in Richtung fifty-fifty geht, aber ich muss selbstkritisch anmerken, dass ich sicher noch große Defizite beim Mental Load habe. Das Problem ist ja nicht, eine Hose für das Kind zu kaufen. Das Problem ist, selber zum richtigen Zeitpunkt daran zu denken, dass das Kind eine neue Hose braucht“, weiß Gregor Schamschula.

Zurück „zum Ursprung“? Längere, also mehrere Monate andauernde Väterkarenzen, tragen wohl zur Verände-

rung im Familiensystem bei; aber selbst das ist keine Garantie dafür, dass danach nicht erneut Verantwortlichkeiten zur Mutter „zurückkehren“. Sogar in den beispielgebenden skandinavischen Ländern machen Frauen im Schnitt mehr Care-Arbeit als Männer, weiß Gerlinde Mauerer. Eine Challenge ist oft schon die Auf- und Einteilung der vielen To-dos, „eine Kollegin aus Schweden formulierte es kürzlich so: Wenn Männer Väter werden, werden Frauen zu Projektmanagerinnen.“

In ihrer Studie beschrieb Gerlinde Mauerer je nach Intensität des elterlichen Einsatzes drei Typen von Vaterschaft. „Die Väter, die länger in Karenz waren, springen auch später, wenn sie wieder Vollzeit arbeiten und die Kinder etwas größer sind, sofort ein, wenn die Partnerin beispielsweise weg muss. Aber sie springen eben oft ein, sie sehen es nicht als ihre alltägliche Aufgabe.“

In vielerlei Hinsicht im Vorteil scheinen jene Familien zu sein, in denen – nach der Babyzeit – beide Elternteile Arbeitsstunden reduzieren. „Ein Paar hatte dadurch immer einen Vormittag zusammen, schon allein die Dialoge über Termine, Schule, Wohnen brauchen viel Zeit“, weiß die Forscherin. Freilich ist es auch eine finanzielle Frage, ob es sich Eltern leisten können, gleichzeitig in Teilzeit beschäftigt zu sein, „aber ich habe in meiner Studie auch Eltern dabei, die eher wenig Einkommen haben, auf ein Auto verzichten und Urlaube in der Nähe machen“.

Support für den „Strohwitwer“. Im Hinblick auf Rollenbilder hinken wir im Europavergleich hinterher, „davon war auch kürzlich bei einer internationalen Konferenz die Rede: Österreich, Deutschland, die Schweiz und Niederlande haben ein sehr traditionelles Mutterbild“, sagt Gerlinde Mauerer. Patriarchale Muster wirken soweit, dass viele Mütter ebenso ihren Partnern zuarbeiten: Sie packt seinen Koffer, und wenn sie operiert wird, kocht sie vor, zählt die Forscherin Beispiele auf. Offizielle Stellen seien zwar um ein geschlechtergerechtes Wording bemüht, aber Väter werden weiterhin gesellschaftlich hofiert. Es werde bis dato von Männern gesprochen, „die ihre Part-

UNVERGLEICHBAR.

„Nichts ist so wertvoll, wie die Zeit mit den Kindern“, sagt der zweifache Vater Gregor Schamschula.

nerin unterstützen, wenn sie Zeit mit den Kindern verbringen. Ich würde mir wünschen, dass wir weiter sind“.

Sie kennen das vielleicht: Die Frau hat ihre Dienstreise noch nicht angetreten, da spricht Oma schon die Essenseinladung für den „Strohwitwer“ aus. „Väter kriegen grundsätzlich mehr Unterstützung. Männerforscher Erich Lehner hat einmal bei einem Workshop gesagt: Wenn die Mutter gerade weg ist, wäre es am besten, wenn auch die Großeltern verreisen“, lacht Gerlinde Mauerer. „Männern kann man mehr zutrauen, sie drängen sich nur nicht unbedingt auf – manche wünschen sich aber sehr wohl Zeit in Ruhe mit ihren Kindern und erleben ,die Unterstützung‘ sogar als Einmischung.“ Umso wichtiger sei es, sich als Mutter bewusst zurückzunehmen: „Eine Mutter hat mir erzählt, dass sie abends gerne Geschenksideen fürs Kind recherchiert. Es gilt aber auch Dinge abzugeben, die man gerne macht und dann zufrieden zu sein, wie der Partner das löst.“

Gemeinsamer Groove. „Meine Tochter und ich haben uns in meinem Karenzjahr einen eigenen Groove erarbeitet, an dem wir immer wieder anschließen können. Die Frage ist ja auch nicht entweder-oder – sie hat uns beide. Darauf bin ich sehr stolz“, beschreibt Bernhard Litschauer-Hofer, der mit seiner Tochter diesen besonderen „Groove“ bis heute mit regelmäßigen Radtouren zelebriert.

Längere Karenzzeiten können sogar vor fliegenden Fetzen bewahren, sagt Gerlinde Mauerer. „Ich hatte in meinen Interviews auch Paare, die sich getrennt haben, aber die sich – aufgrund der guten Beziehung zu den Kindern – um Wohnorte in der Nähe bemüht haben.“

Männer profitieren in vielen Bereichen von ihren Karenzmonaten: Ihre „neue“ Fürsorglichkeit ist auch ein Plus in der Erwerbsarbeitswelt und die Erfahrungen fungieren quasi präventiv gegen einem Pensionsschock, weiß die Soziologin. Die Sorge um den Karriereknick ist bei Männern unbegründet. „In meiner Forschung hat sich gezeigt: Wenn ein Elternteil aufgrund der Tatsache, dass ein Kind geboren wurde, einen Karrierenachteil hatte, waren es immer die Mütter.“

„Dass Frauen bedeutend weniger verdienen und alleine eine Unterbrechung

in der Erwerbsbiografie haben, ist nicht argumentierbar und ein Skandal. Wenn wir in Richtung Geschlechtergerechtigkeit gehen wollen, ist die Väterkarenz ein notwendiger Schritt“, findet Bernhard Litschauer-Hofer. „Wenn ich einen Teil meines Lebens darauf verwende, mich auf die Bedürfnisse von jemand anderem zu konzentrieren und empathisch zu sein, muss das positive Auswirkungen haben – dafür gibt es genug empirische Beweise.“

„Das Schöne ist, was meine Studie klar zeigt: Ein Vater, der in Karenz gehen will, schafft es auch. Da war kein einziger Vater dabei, der mit einem Kleinkind nicht zurechtkam“, sagt die Soziologin Gerlinde Mauerer. Ihre Vision: die Zeit mit Kindern prinzipiell aufwerten. „Erwerbsarbeit sollte nicht automatisch als die wichtigere Aufgabe gelten.“

Der zweifache Vater und Jurist Gregor Schamschula pflichtet ihr bei: „Die Zeit mit den Kindern ist die schönste Zeit überhaupt und so wertvoll, wie sonst nichts sein kann.“

UNVERGESSLICHE ZEIT Bernhard Litschauer-Hofers Tochter ist mittlerweile 14 Jahre alt.

ZWISCHEN KAMERA UND KINDERZIMMER

Immer mehr Kinder werden zu Social-Media-Stars –teils mit Millionenpublikum. Doch was auf YouTube, TikTok & Co nach Spaß aussieht, wirft ernste Fragen zu Kinderrechten, Ausbeutung und Verantwortung auf.

Wenn eine Elfjährige vor der Kamera ihren neuen Schreibtisch dekoriert oder ein Vierjähriger Geschenke auspackt, dann ist das längst mehr als nur süßer Internetcontent. Was früher als Familienalbum galt, ist heute für viele ein Geschäftsmodell – mit Likes, Klicks und manchmal auch einem beachtlichen Einkommen. Beispiele von Kinderinfluencer:innen wie „Ryan’s World“ oder der österreichische Kanal „Ilias Welt“ zeigen, wie rasant Kinder durch Social Media zu Marken werden –oft mit Unterstützung der Eltern, manchmal auf ihre Kosten.

Likes statt Lego. Die Netflix-Serie „Bad Influence: Die Schattenseite von Kidfluencing“ gibt dieser Entwicklung nun ein beunruhigendes Gesicht. Im Zentrum steht die amerikanische Influencerin Piper Rockelle, die bereits mit acht Jahren erste Videos postete. Heute werfen ehemalige Wegbegleiter:innen ihrer Mutter vor, sie systematisch ausgebeutet und emotional misshandelt zu haben. Was die Serie zeigt, lässt kaum Raum für Zweifel: Kindliche Unbeschwertheit ist in dieser Branche oft nur Fassade. Gedreht wird bis spät in die Nacht, Tränen inklusive – denn: „The show must go on.“

Wenn die Kindheit zur Marke wird. Doch was bedeutet das für Kinderrechte im digitalen Raum? Welche Schutzmechanismen greifen in Österreich? Und wie viel Einfluss dürfen Eltern auf die Onlinepräsenz ihres Nachwuchses nehmen? Wir haben mit Sebastian Holzknecht, Medienpädagoge und Experte bei „Safer Internet“, gesprochen. Im Interview erklärt er, warum Kidfluencing mehr als ein harmloser Trend ist, wo rechtliche Lücken bestehen – und wie Familien ihre Kinder im Netz schützen können.

Die Netflix-Serie „Bad Influence“ zeigt die Geschichte der Kinderstar-Gruppe rund um die Influencerin Piper Rockelle (Mitte).

REDAKTION: Tjara-Marie Boine, Leonie Werus FOTOS: Pexels/Ron Lach, Adrian Meth Photography

Kidfluencing boomt. Was macht diesen Trend aus Ihrer Sicht so gefährlich – und was wird daran vielleicht unterschätzt?

Sebastian Holzknecht: Die Gefahr liegt in der Ausbeutung – Kinder werden teils gezielt für Reichweite und Werbeeinnahmen eingesetzt, ohne dass sie die Folgen überblicken. Oft wird unterschätzt, wie sehr die ständige Onlinepräsenz ihre Privatsphäre, Freizeit und Entwicklung beeinträchtigen kann. Hinzu kommt, dass viele Kinder unter Druck stehen, ständig neue Inhalte zu liefern – das kann Stress und Überforderung auslösen. Auch die Grenze zwischen Spiel und Arbeit verschwimmt, was langfristig problematisch für die kindliche Entwicklung ist.

Gibt es in Österreich Regeln, wie viel ein Kind auf Social Media „arbeiten“ darf?

Es bleibt eine rechtliche Grauzone. Das Gesetz verbietet Kinderarbeit zwar grundsätzlich, aber für Kidfluencer:innen fehlt es an klaren Vorgaben, wie viel Zeit Kinder investieren dürfen oder wie sie vor wirtschaftlicher Ausbeutung geschützt werden. Ich denke, dass man hier zukünftig nachschärfen muss – im Sinne der Kinder.

Was sagt der Kinderschutz zum Thema Onlinereichweite? Ist es in Ordnung, wenn ein Vierjähriger eine halbe Million Follower:innen hat?

Aus Sicht des Kinderschutzes ist das sehr bedenklich. Kinder in diesem Alter verstehen nicht, was Reichweite bedeutet und sind dadurch besonders verletzlich – etwa für Datenschutzverletzungen oder digitale Gewalt. Zudem kann die

Öffentlichkeit zu einer dauerhaften Selbstinszenierung führen, die nicht ihrem Alter entspricht und ihre Entwicklung negativ beeinflusst. Auch das Kind wird älter und sollte ein Recht darauf haben, sein Bild im Internet selbstbestimmt und vor allem bewusst zu prägen.

Stichwort selbstbestimmt: Die Netflix-Serie „Bad Influence“ zeigt, dass oft Eltern hinter den Accounts stecken. Wie stark beeinflussen Eltern die Onlinekarriere ihrer Kinder?

Eltern haben besonders bei jüngeren Kindern oft die Kontrolle über deren Onlineaktivitäten. Unterstützung kann jedoch schnell in Kontrolle umschlagen – nämlich dann, wenn nicht mehr das Wohl des Kindes, sondern die Interessen der Eltern im Vordergrund stehen. Problematisch wird es, wenn Kinder keine echte Entscheidungsfreiheit mehr haben und nur noch „funktionieren“ sollen. Deshalb braucht es klare Grenzen und ein Bewusstsein dafür, dass Likes und Klicks keine Legitimation für Überforderung sind.

Bei all den Gefahren: Gibt es auch positive Seiten, wenn Kinder kreativ und selbstbestimmt auftreten?

Influencing ist nicht per se schlecht. Es kann empowernd sein, wenn Kinder sich kreativ ausdrücken, eigene Ideen umsetzen und ein positives digitales Selbstbild entwickeln. Entscheidend ist aber, dass sie freiwillig mitmachen, selbst mitentscheiden dürfen – und nicht unter Druck stehen, Erwartungen von außen zu erfüllen. Nur wenn Schutz, Mitbestimmung und Raum für echte Freizeit gegeben sind, kann es wirklich eine bereichernde Erfahrung sein.

Wenn die Grenze zwischen Spiel und Arbeit verschwimmt, kann das langfristig problematisch für die kindliche Entwicklung sein.

Dass Eltern ihre Kinder beim Spielen, Basteln oder Tanzen filmen – oft mit besten Absichten – ist ja keine Seltenheit. Ab wann wird daraus ein Problem?

Es wird problematisch, wenn Kinder kein Mitspracherecht haben oder nicht verstehen, was mit den Videos passiert. Auch gute Absichten können zu Übergriffen in die Privatsphäre führen, wenn intime oder peinliche Momente online sind. Je jünger das Kind, desto mehr Schutz braucht es –nicht alles, was süß wirkt, gehört ins Netz. Wichtig ist: Auch Kinder haben ein Recht am eigenen Bild – und auf ein digitales „Vergessenwerden“.

Welche Verantwortung tragen auf der anderen Seite YouTube, TikTok und Co für den Schutz junger Creator:innen?

Eine sehr große. Plattformen müssen sicherstellen, dass Minderjährige besonders geschützt werden – durch Altersverifikation, klare Regeln und Mechanismen gegen Missbrauch. Diesbezüglich besteht allerdings noch sehr viel Luft nach oben. Darum sollten Eltern nicht auf die Plattformen vertrauen, sondern ihre eigene Verantwortung dem Kind gegenüber wahrnehmen.

Was raten Sie Familien, deren Kinder gerne ins Netz wollen?

Sebastian
Sebastian Holzknecht, Medienexperte bei Safer Internet

Der wichtigste Tipp ist: Begleitung statt Verbot. Eltern sollten gemeinsam mit ihren Kindern Inhalte erstellen, über Privatsphäre sprechen und klare Grenzen setzen – beispielsweise keine echten Namen, keine Alltagsroutinen oder Wohnorte zeigen. Private Profile, kontrollierter Zugang und medienpädagogische Begleitung helfen, sich sicher auszuprobieren, ohne zu viel preiszugeben. Es geht nicht darum, alles zu verbieten, sondern ums bewusste, geschützte Mitmachen.

Welche Rolle spielt Medienbildung heute im Umgang mit solchen Phänomenen? Und wie kann man Kinder stark für die digitale Welt machen? Medienbildung ist heute genauso wichtig wie Lesen oder Rechnen. Wissen über Datenschutz, Selbstschutz und den kritischen Umgang mit Medien ist für Kinder unerlässlich. Dazu gehört auch, die Mechanismen hinter Likes, Algorithmen und Werbung zu verstehen. Wer die digitale Welt durchblickt, kann sich besser darin bewegen – und ist weniger anfällig für Druck, Vergleiche oder Manipulation. Schulen, Eltern und Politik müssen hier gemeinsam Verantwortung übernehmen.

Auch Kinder haben ein Recht am eigenen Bild.
Sebastian Holzknect, Medienexperte

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

TIERLEID FÜR MODE?

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Jeden Monat stellen wir aufstrebende Talente aus Wien vor, über die man bald sprechen wird. Von Musik bis Kunst und Mode – diese Namen sollten Sie sich merken.

FEUER FREI

Mit „Killing You“ stellt sich FANNI ihrem größten Feind. Keiner verflossenen Liebe, sondern der Version von ihr, die sich lange selbst im Weg stand.

REDAKTION: Laura Altenhofer | FOTOS: Daniela Krug

Du weißt, was dir guttun würde, aber du machst es nicht – aus Angst.“ Innere Konflikte wie diese kennt FANNI gut. Die Wiener Musikerin mit ungarischen Wurzeln ist mit Musik groß geworden, ihre Eltern standen selbst auf der Bühne, hatten Erfolge, Gold- und Platinplatten an der Wand. Was für andere wie ein naheliegender Karriereweg wirkt, war für sie lange ein Hindernis. Zu viele Erwartungen, zu viele Einschränkungen, zu wenig Raum für das eigene Tempo. „Musik war immer das, was ich machen wollte, aber nicht auf diese Art“, sagt sie. Heute geht FANNI ihren eigenen Weg – mit emotionalem Pop/Rock, radikaler Ehrlichkeit und einer gesunden Portion Rebellion. Statt sich zu inszenieren, spricht sie offen über Unsicherheiten – auf Social Media, auf der Bühne, in ihrer Musik. Ihre neue Single „Killing You“, die am 6. Juni erscheint, klingt wie ein Befreiungsschlag, ist aber kein lauter Trotzakt, sondern eine klare Entscheidung: weitergehen, auch wenn’s unbequem ist. Im Interview erzählt FANNI, wie sie die Musik für sich neu entdeckt hat und warum es für sie nie nur um den Erfolg geht, sondern um die Freiheit, sich selbst zu verwirklichen.

Wie war es für dich in einer Musikerfamilie aufzuwachsen?

Fanni: Mein Vater war in Ungarn ein sehr erfolgreicher Songwriter mit einer bekannten Band, meine Mutter hatte die Idee, Popmusik für Kinder zu machen. Bis zum siebten Schwangerschaftsmonat stand sie mit mir noch auf der Bühne. Vielleicht hat sich das ja irgendwie auf mich übertragen. Das ist natürlich schön, aber es hatte auch Schattenseiten.

Inwiefern Schattenseiten? Zum Beispiel durch Druck?

Ja, das auch. Man bekommt als Kind den ganzen Trubel rundherum mit – die positiven Seiten, aber eben auch die negativen. Und musikalisch haben mein Papa und ich uns nie wirklich verstanden. Er hat sich immer sehr eingebracht, aber es war nicht das, was ich wollte. Auch wenn er es gut gemeint hat, ich konnte mich nicht wirklich entfalten. Es hat mich eher blockiert und gehemmt.

War das der Grund, warum du lange keine Musik gemacht hast?

Ja, absolut. Musik war immer das, was ich machen wollte. Aber ich wollte sie nicht mit dem Business verbinden. Ich habe andere kreative Sachen ausprobiert – Fotografie, Marketing, Kommunikation. Aber das hat mich alles nicht wirklich erfüllt. Vor drei Jahren habe ich dann gesagt: Ich gebe der Musik noch eine Chance, aber diesmal auf meine Weise.

Wie hast du dann zu deiner eigenen Musik gefunden?

Damals war ich sehr verzweifelt und habe jeden Tag geweint. Du weißt, was dir guttun würde, aber du machst es nicht – aus Angst. Vor drei Jahren kannte ich niemanden in der Musikbranche in Österreich. Durch Zufälle und einen Mentor habe ich langsam Wissen aufgebaut und Kontakte

geknüpft. Heute habe ich ein Team, eine Band, ein Management und ein Label, das hinter mir steht. Es hat sich gelohnt und fühlt sich richtig an.

Heute gehst du auch mit deinen Unsicherheiten auf sozialen Netzwerken sehr offen um. Warum ist dir das wichtig?

Ich finde es wichtig, das anzusprechen. Ich bin auch ständig mit mir im Konflikt – gerade als Künstlerin. Wenn man noch nicht erfolgreich ist, bekommt man oft ungefragte Ratschläge und viel Kritik und wenn man dann Erfolg hat, fragen plötzlich alle: „Wie hast du das gemacht?“ Deshalb versuche ich, ehrlich zu sein. Ich glaube, es würde vielen helfen. Es ist schwer, einzugestehen, dass nicht alles perfekt läuft. Jeder will, dass sein Leben perfekt ist, aber das ist es halt nicht. Die Kunst ist, sich selbst zu vertrauen.

In deinem neuen Song „Killing You“ geht es auch um Selbstzweifel …

Genau. Ich habe in dem Song ein altes Ich beschrieben, das sich in die Komfortzone zurückziehen will. Der Teil, der Angst hat vor Veränderung. Im Song gibt es eine Zeile: „Nur einer von uns kann überleben.“ Ich singe meinen inneren Dämonen quasi ein letztes Abendlied. Es geht darum, sich zu entscheiden: Bleibe ich stehen – oder gehe ich weiter?

Stichwort Weitergehen: Schaffst du es, deine eigenen Erfolge auch anzuerkennen?

Viel zu selten. Ich bin teilweise immer noch sehr selbstkritisch. Man vergisst schnell, was man schon alles geschafft hat. Ich hätte nie gedacht, dass ich heute da stehe, wo ich bin. Und trotzdem denkt man sich: „Was kommt als Nächstes?“ Man sollte öfter mal stehen bleiben und sagen: „Gut gemacht.“

Wofür steht deine Musik?

Ich möchte Menschen bestärken. Ich will sagen: „Du bist gut so, wie du bist.“ Man muss nicht den gesellschaftlichen Erwartungen entsprechen. Mein Leitsatz ist: „Fuck others’ expectations.“ Solange du respektvoll mit anderen umgehst – ist es egal, ob du mit 30 verheiratet bist oder Kinder hast. Es ist okay, wenn du deinen sicheren Job kündigst, um etwas Neues zu probieren. Wir in Europa haben so viele Möglichkeiten und trotzdem stecken wir oft in gesellschaftlichen Erwartungen fest. Aber es geht auch anders.

Wo siehst du dich in fünf Jahren?

Ich kann das ehrlich nicht sagen. Ich war mal verlobt, habe drei Monate vor der Hochzeit alles abgesagt – mein Brautkleid hängt noch immer da, ich versuche gerade, den Verlobungs- und Ehering zu verkaufen. Seitdem weiß ich: Das Leben ist nicht planbar. Ich will einfach glücklich sein. Natürlich ist mein Ziel, von der Musik leben zu können. Ich bin ein Fan von Zielen, aber auch davon, flexibel zu bleiben. Man plant einen Weg – aber dann geht’s vielleicht zurück, dann zur Seite, dann wieder vor. Und am Ende kommt man trotzdem an.

AGAINST THE VOID

Redaktion: Lana Schneider | Fotos: 2024 Marvel Florence Pugh und David Harbour sind als Vater-Tochter-Duo im Marvel-Universum zurück. Wir trafen die beiden zum Interview.

Marvel veröffentlichte in den letzten Jahren zahlreiche Serien und Filme, erzählte Geschichten von Superheld:innen und Antiheld:innen in sogenannten Phasen und eröffnete mit einem Multiversum die Möglichkeit, in parallele Geschichten einzutauchen – sogar mit totgeglaubten Charakteren. In der Vergangenheit wurde es daher etwas chaotisch im Storytelling, Fans waren zum Teil enttäuscht und die richtig guten Superheld:innen-Filme wurden weniger. Dann kam Anfang Mai „Thunderbolts*“ mit dem Fokus auf die aktuellen Antiheld:innen Yelena (Florence Pugh), Winter Soldier aka Bucky (Sebastian Stan), The Red Guardian (David Harbour), Ghost (Hannah John-Kamen), U.S. Agent (Wyatt Russell) und Antonia Dreykov (Olga Kurylenko).

Mental Health. Kritiker:innen und Fans sind sich einig: Das ist der beste Marvel-Film seit Langem! Im Fokus stehen die Einzelkämpfer:innen, die sich zur Rettung der Menschheit (und zum eigenen Überleben) zusammenschließen müssen. Ihr Gegner: die Leere. Depression. Isolation. „Thunderbolts*“ präsentiert eine angemessene Prise Humor, actiongeladene Szenen sowie viel Gespür für Emotionen und schafft es so, die Themen Mental Health und Zusammenhalt in den aktuell weltweit schwierigen Zeiten zu priorisieren. Am Ende zeigt sich, wie Gemeinschaft erfolgreicher sein kann als allein dazustehen – die New Avengers sind immerhin ins Marvel-Universum gekommen, um zu bleiben (2026 sind sie wieder in “Avengers: Doomsday” zu sehen). Zum Filmstart von “Thunderbolts*” sprachen wir mit den Hauptdarsteller:innen Florence Pugh und David Harbour über Einsamkeit, den Druck des MCU und wieso man Pugh künftig vielleicht mit Tom Cruise vergleichen könnte.

Wie hat Ihre Vorbereitung auf Ihre Rollen ausgesehen?

David Harbour: Wir haben viel für diesen Film geprobt und haben uns zuerst vor allem in das Drehbuch vertieft. Wir haben uns eine ganze Woche lang mit den Szenen beschäftigt und sie überarbeitet... Dafür hat man nicht immer Zeit. Der Regisseur wollte, dass wir unsere Meinung zu den Szenen äußern, wollte, dass wir die Sache selbst in die Hand nehmen. Dann gab es noch ein Stunt-Training und ich habe ein bisschen trainiert. Alle hatten Angst, dass ich zu aufgepumpt aussehen würde, aber da muss man sich keine Sorgen machen, denn ich esse gerne Donuts, während ich trainiere (lacht). Für mich ging es bei der Vorbereitung vor allem darum, die Charakterbögen auszuarbeiten. Der Film wird von den komplexen Beziehungen zwischen diesen Figuren getragen und unsere Aufgabe bestand darin, den Film mit viel Herz, Humor, Leben und Seele zu füllen.

Florence Pugh: Die meiste Arbeit, die wir im Proberaum reingesteckt haben, bestand darin, Wege zu finden, um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen oder ein paar Zeilen umzuschreiben, die wir nicht für nötig hielten oder die wir wirklich sagen wollten. Das ist der aufregende Teil - wenn man sich selbst zu einem Teil der Kreation und des Prozesses macht. Vor allem, wenn man einen Regisseur hat, der das mit einem teilen will.

Florence, Sie sind selbst vom zweithöchsten Turm der Welt gesprungen, Sie haben damit einen Weltrekord aufgestellt. Sollen wir Sie jetzt Tom Cruise nennen? War es schwierig , alle davon zu überzeugen, dass Sie das machen?

Pugh: Mit Tom Cruise kann niemand konkurrieren (lacht). Er ist eine Legende und der König der Stunts. Diesen Titel will ich ihm nicht streitig machen.

Harbour: Ich weiß nicht, geben Sie ihr zehn Jahre, dann wird sie sich diesen Titel noch holen (lacht).

Pugh: Und ich bin so froh, dass ich es geschafft habe. Der Stunt stand im Originaldrehbuch und ich war so beeindruckt davon. Es war einfach eine coole Art, einen Film mit einem inneren Monolog und einem Sprung in die Tiefe zu beginnen. Es war so düster, es war so unheimlich. Als wir drehten, wurde mein Stunt zuerst nicht freigegeben, es hieß: „Auf keinen Fall. Wir werden die Hauptdarstellerin nicht von einem Gebäude werfen.“ Ich war so enttäuscht. Schlussendlich sagte Jake (Schreier, Regisseur, Anm.) aber zu mir: „Wenn du es tun willst, musst du sie überzeugen. Wir können dich dazu nicht überreden, das wäre falsch.“ Und das habe ich getan.

Harbour: Das Beeindruckendste an dieser Sequenz ist, dass man schon vor dem Sprung eine hervorragende schauspielerische Leistung in der Großaufnahme sieht. Wissen Sie, man kann sehen, ob eine Person Angst hat, mit den Kameras direkt neben dem Gesicht. Das ist ein unglaubliches Zeugnis für Florences Konzentration und ihr Talent. Es würde ganz anders aussehen, wenn ich es getan hätte – aus vielen verschiedenen Gründen (grinst).

Wie viel Spaß hat Ihnen die Arbeit am Set gemacht?

Pugh: Oh, ich hatte eine Menge Spaß. Es ist eine große Ehre, ins Marvel-Universum zurückzukehren, und es ist ein wunderbares Gefühl, zu wissen, dass die

MEISTERWERK.

„Thunderbolts*“ ist seit 1. Mai im Kino zu sehen. Prädikat: Sehenswert!

Fans einen zurückhaben wollen. Das nehme ich nicht auf die leichte Schulter. Natürlich war es außerdem ein Traum, mit dieser Besetzung arbeiten zu können. Mit dem Kaliber dieser Schauspieler:innen zu arbeiten, wäre bei jedem Film ein „Kneif mich mal“-Moment. Und diese Charaktere wieder zum Leben zu erwecken David und ich durften wiederkommen und wir durften noch komplexere Handlungsbögen für unsere Charaktere erschaffen. Ich bin einfach so dankbar, dass ich mit dieser Crew arbeiten durfte. Ich hatte wirklich viel Spaß dabei und bin sehr stolz auf die Arbeit, die wir geschaffen haben.

Macht ein Mitwirken im MCU auch Druck und wie gehen Sie damit um?

Pugh: Ich würde nicht sagen, dass es ein nervenaufreibender Druck ist Ich habe nur immer das Gefühl, dass es eine große Verantwortung ist, diese Figur zu spielen, die schon von so vielen Menschen geliebt wurden, bevor ich in sie geschlüpft bin. Wenn man so etwas Großes dann auf die Beine stellt, hofft man natürlich, dass die Leute es mögen... Und ich habe mich dieser Herausforderung gestellt. Ich finde, Yelena ist so eine komplizierte, einzigartige Figur. Ich

schätze es sehr, dass alle die Version, die ich kreiert habe, akzeptiert haben. Und wenn jemand an mich glaubt, wie Kevin Feige oder die Marvel Studios oder die Fans, dann ermutigt mich das, mit Zuversicht zurückzukommen.

Dieser Film thematisiert psychische Gesundheit. Was besonders heraussticht ist die Einsamkeit und darüber kann man gar nicht genug sprechen. Wie denkt ihr darüber?

Harbour: Das Großartige an diesen Figuren ist, dass sie sich anfangs gegenseitig viel vormachen, sich verschließen und verstellen. Es dauert eine Weile, bis man die Wahrheit über ihre Situationen und Standpunkte erfährt. Das ist meiner Meinung nach ein realistischer Ansatz, denn ich glaube, die Menschen haben Angst sich zu öffnen. Die Menschen sind isoliert. Wir sind allein. Wir haben Handys, mit denen wir ein Uber bestellen oder uns Essen besorgen, mit denen wir uns verabreden, mit denen wir alles Mögliche machen können. Aber ich weiß nicht, ob es uns in Bezug auf das, was wir als menschliche Wesen brauchen, wirklich weiterhilft. Und ich denke, das ist der Kern von „Thunderbolts*“: Warum brauchen wir Gruppen von Menschen? Menschen können sehr heikel sein.

FETTWORT.

MEHR ALS POWER. Im neuesten Marvel-Film steht Mental Health und Isolation im Fokus. Und: Diese Held:innen sind garantiert nicht super!

Das ist der Grund, warum wir uns isolieren wollen. Wir wollen unsere Umgebung kontrollieren. Der Film zeigt aber, dass wir gerade in Gruppen von Menschen erst richtig frei sind.

Es scheint, dass wir dysfunktionale und unglückliche Held:innen mehr und mehr mögen. Als würden wir nicht hoffen, gerettet zu werden, sondern dass wir versuchen, uns selbst zu retten. Was meint ihr?

Pugh: Ich mag es, unsympathische Menschen zu sehen. Ich sehe mich selbst in ihnen und habe das Gefühl, dass ich mich mit ihnen identifizieren kann. Ich denke, vieles von dem, was wir in der Realität sehen, ist falsch und zu perfekt und zu sauber. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem so viele Menschen unsicher sind und das Gefühl haben, nicht richtig zu sein und nichts richtig zu machen. Alles, was sie sich auf ihrem Handy ansehen, gibt ihnen das Gefühl, dass ihr Leben nicht so schön oder so bunt oder so perfekt ist wie die Posts, die sie auf Instagram sehen. Ich glaube, es hilft, wenn wir Figuren mit Schwächen dabei zusehen, wie sie versuchen, das herauszufinden und da auszubrechen. Eines der Dinge, die ich an Yelena geliebt

habe, ist, dass sie einen anstrengenden Job hat, der sie offensichtlich zermürbt. Sie ist unzufrieden. In der Zeit, in der wir sie nicht gesehen haben, hat sie ihre Schwester verloren und sie hat keine gute Beziehung mehr zu ihrem Vater. Das sind Themen, die ich so gerne in diesem Film zeigen und spielen wollte, und zwar genau aus dem Grund, den du nennst: Diese Themen sind glaubwürdig, weil sie so schwierig und komplex sind. Und ich denke, dass es deshalb so unterhaltsam ist, diesen Charakteren dabei zuzusehen, wie sie versuchen, miteinander auszukommen und weiterzukommen.

Harbour: Ich denke, es ist eine interessante Formulierung, dass wir uns selbst retten müssen, denn ich mache mir Sorgen um diesen Satz. Ich denke nämlich, dass wir uns eher gegenseitig retten müssen. Und ich denke, dass wir nicht allein dasitzen sollten und sagen: „Ich muss handeln.“ Das ist aber auch mit Angst verbunden, denn man gibt sich verletzlich, wenn man eine Gruppe von Leuten finden soll, die einen so nehmen, wie man ist. Und das Gute in einem sehen. Das ist einer der schönsten Momente in diesem Film, finde ich, das genau das bei diesen Antiheld:innen passiert.

FILMDUO.

Florence Pugh und David Harbour brillieren derzeit wieder als Tochter-Vater-Gespann im Kino.

BEARD BEAUTY

AND THE

Weltstar, Kunstfigur, queeres Rolemodel – und trotzdem jemand, der sich lieber zu viel als zu wenig hinterfragt. Wir besuchten Tom Neuwirth ohne Conchita Wurst und haben gestaunt: Hinter der glamourösen Fassade steckt ein tief reflektierter Mensch mit Humor, Haltung und Hang zum Spiegel.

Tom Neuwirth (c) Lukas Feix / WURSTTV. com | weikmi |

Das Setting ist fast klischeehaft charmant: ein cooles Studio in Wien, gleichzeitig Toms Büro, mit Blick auf Outfits, Bühnenbilder und jede Menge Persönlichkeit. Wir sitzen zu zweit in einem Raum, der als Gemeinschafts- und Meetingraum dient, lachen viel, reden noch mehr. Keine PR-Sperren, kein Star-Gehabe – eher wie ein Gespräch unter alten Bekannten, das so offenherzig und vertrauensvoll ist, dass man fast vergisst, dass einem eigentlich ein internationaler Star gegenübersitzt. Einer, der gerade erstmals die Theaterbühne als „Luziwuzi – Ich bin die Kaiserin“ erobert und immer wieder neue kreative Wege sucht. Dabei schreckt Tom Neuwirth trotzdem nicht davor zurück, über Selbstzweifel, Eitelkeit und Patriarchatsfrust zu sprechen. Willkommen im Kosmos von Tom und Conchita.

Tom, du bist Sänger, Entertainer, Moderator, Model, hast gerade dein Theaterdebüt gegeben – was kannst du eigentlich nicht?

Tom Neuwirth: Fußball spielen. (lacht) Und ich mein das ernst – das interessiert mich auch null. Aber danke für das liebe Kompliment. Ich habe oft das Gefühl, ich kann von allem ein bisschen, aber nichts so richtig. Ich kann mich gut in Szene setzen, das weiß ich. Und ich liebe das Showbusiness – aber wenn

Wir alle sind mehr als nur Mann oder Frau, wir sind in jeder Situation anders.

Tom Neuwirth

ich mit Leuten arbeite, die z. B. Schauspiel studiert haben, denke ich mir oft: „Oida, was erlaub ich mir eigentlich?!“ Diese Selbstzweifel sind leider Dauergäste.

Aber auf der Bühne scheinst du absolut sicher.

Total. Da bin ich „locked in“. Sobald das rote Licht angeht oder ich auf die Bühne muss, ist alles andere weg. Ich liebe dieses Gefühl. Ich weiß, was ich tue – da kenn ich mich aus.

Wie gehst du mit Kritik um – gerade im Social-Media-Zeitalter?

Kommt drauf an, von wem sie kommt. Wenn ich selber weiß, dass etwas nicht gut war, dann trifft mich Kritik mehr. Aber grundsätzlich bin ich da sehr bei meiner Oma: „Es is lieb, dass du a Meinung über mi host – aber i hab eh scho meine eigene.“ (lacht) Kommentare lese ich kaum, und wenn, dann von Menschen, die mir wirklich folgen und mir nicht einfach irgendwas hinhauen wollen.

Wie ist eigentlich Conchita entstanden?

2011, bei einer Burlesque-Revue. Ich war der Host, hatte Bart, wollte den nicht rasieren. Eine Freundin meinte: „Lass ihn stehen!“ Ich hab’s gemacht – der Rest ist Geschichte. Es war nie geplant, dass das so groß wird.

Wenn du heute Videos von Starmania 2006 siehst, als deine Karriere begann: Was denkst du?

Ich schau irre nervös aus, aber innerlich hab ich damals gedacht: „Jetzt räum ich alles ab.“ (lacht) Spannend, wie verzerrt die Eigenwahrnehmung sein kann.

AUSZÜGE DER KOMMENDEN AUFTRITTE

• VIENNA PRIDE, 14. Juni

• DONAUINSELFEST, 21. Juni

Der Songcontest-Sieg 2014 war ein Durchbruch über Nacht. Was hat sich für dich verändert?

• DIVERSITY BALL, 6. September, Rathaus Wien, Tickets: www.diversityball.at

• „LUZIWUZI – Ich bin die Kaiserin“, diverse Termine, Rabenhof Theater, Wien

• „FRAU THOMAS & HERR MARTIN“, ab September in Wien und Deutschland

Alles – und doch nicht alles. Ich war Öffentlichkeit gewohnt, aber es war mein Kindheitstraum: vor vielen Menschen singen. Nach dem Sieg war ich extrem diszipliniert, bin kaum feiern gegangen, war fast jeden Tag in einem anderen Land. Ich bin sehr fokussiert, wenn ich etwas wirklich will.

Arbeit und Privatleben trennst du aber nicht streng, oder?

Gar nicht. Mein bester Freund Martin ist auch mein kreativer Partner bei unserem gemeinsamen Projekt „Frau Thomas und Herr Martin“, wo wir mit einer Mischung aus Musik und Kabarett auf der Bühne stehen. Auch mein restliches Team – wir fahren gemeinsam auf Urlaub, verbringen wahnsinnig viel Zeit miteinander. Es ist ein großes Geschenk, mit Menschen zu arbeiten, die ich gern habe. Wie würden dich deine Freund*innen beschreiben?

Wahrscheinlich: loyal, gechillt, lustig. Und man muss mir alles aus der Nase ziehen – ich rede nicht ständig über mich, auch wenn man das bei meinem Job denken würde. (lacht) Erkennst du eigentlich, wenn dich Leute auf der Straße anstarren?

Sofort. Ich hab da einen Röntgenblick. Und ich bin heute viel entspannter. Früher wär ich nicht mal ungeschminkt zur Probe gegangen –der Mythos, wie Conchita „wirklich“ aussieht, hat mich da blockiert. Heute denk ich mir: Foto? Na sicher. Alles gut. Du sprichst auch oft über die Privilegien von Männern – würdest du dich als Feminist bezeichnen?

Natürlich. Ich finde, jeder Mann sollte das sein. Klar, ich bin schwul, also kein hetero Cis-Mann, aber trotzdem hab ich als Mann Privilegien. Es ist unsere Verantwortung, das zu checken. Das Patriarchat ist zum Kotzen, und es hilft, wenn wir o en drüber reden. Ohne Vorwurf – einfach mal hinsehen.

Wie erklärst du dir, dass Männer oft in dieser bequemen Opferrolle landen?

Weil sie’s nicht gewohnt sind, hinterfragt zu werden. Und es ist auch leicht für Männer, über den Gesellschaftsdruck, den Frauen spüren, zu sagen: „Stellt euch nicht so an, lasst euch halt einfach nicht bewerten.“ Sie verstehen das nicht. Wie auch? Bis vor Kurzem hatten weiße heterosexuelle Cis-Männer nicht viele Konsequenzen zu erwarten auf allen Ebenen. Es wird betrogen, egoistisch und machtversessen gehandelt, es gibt noch immer Kavaliersdelikte. Das System funktionierte viele Jahrhunderte so. Und jetzt plötzlich werden Männer verlassen, weil die wirtschaftliche Notwendigkeit einer Beziehung nicht mehr derart gegeben ist wie früher, plötzlich werden sie bewertet – und dann heißt’s: „Warum bashen alle die armen Männer?“ Maybe it’s you!

Du bist sehr politisch, aber nie belehrend. Wie wählst du deine Themen?

Ich konzentriere mich auf das, was ich lebe: Queerness, Vielfalt, Sichtbarkeit. Und ich will immer, dass die Leute eine gute Zeit haben. Liebe ist stärker als Hass –und Humor hilft. Ich hab eine extreme Gaudi dabei, das ist mein Weg.

Wie bist du aufgewachsen – deine Eltern hatten bis vor Kurzem ja ein Gasthaus im Salzkammergut. Warst du ein klassisches Wirtshauskind?

FACTS

THOMAS „TOM“ NEUWIRTH

• geb. am 6. November 1988 in Gmunden (OÖ)

• mit 4 Jahren zog er mit seinen Eltern nach Bad Mitterndorf

• Helga und Siegfried Neuwirth führten dort bis zur Pensionierung vor Kurzem ein Gasthaus

Nein, ich fühlte mich dort nicht besonders wohl. Ich wurde ständig von allen beobachtet und es wurde gerätselt, ob ich ein Bub oder ein Mädchen bin und warum ich so komisch herumlaufe. Dieses Gefühl, dass alle auf mich schauen und urteilen, das steckt tief. Heute weiß ich, wie sehr mich das geprägt hat.

• 2006 nahm er an der Casting-Show Starmania teil und wurde Zweitplatzierter

• 2011 erschuf er die Kunstfigur Conchita Wurst

• 2014 gewann Conchita den Eurovision Songcontest

• 2015: erstes Album „Conchita“

• 2018: zweites Album „From Vienna with Love“, aufgenommen mit den Wiener Symphonikern

• 2019: drittes Album „T.O.M. – Truth Over Magnitude“

• seither ist Tom Neuwirth bekannt als Entertainer im TV, durch seinen eigenen Streaming-Kanal wursttv.com, mit der Formation „Frau Thomas und Herr Martin“ und spielte 2025 sein Theaterdebüt

Wann wusstest du, dass du homosexuell bist?

Lange bevor ich ein Wort dafür kannte. Als Kind merkt man, dass man anders ist – und irgendwann erkennt man:

„Ah, dafür gibt’s ein Label.“ Aber es geht nicht um Labels. Wir alle sind mehr als

nur Mann oder Frau, wir sind in so vielen Situationen unterschiedlich. Heute haben Kinder und Jugendliche viel leichteren Zugang zu all diesem Wissen. Dass manche damit überfordert sind, dass sie mehr als Mann oder Frau sein können, verstehe ich. Freedom is scary, nicht jeder kann damit umgehen. Aber das macht nichts, du darfst ruhig ein paar Jährchen brauchen, um das herauszufinden. Das Patriarchat will es einfacher haben, aber die Realität ist komplex. Und das ist doch geil, oder?

Was ist für dich Schönheit?

Confidence. Wenn jemand im Reinen mit sich ist. Ich kann schiach sein – und wunderschön. Wie wir alle.

Ein guter Freund sagte mir einmal, er findet es oag, dass ich hier ungewaschen und ungeduscht vor ihm sitze und drei Tage später auf der Bühne nicht wiederzuerkennen bin. (lacht)

Und was würdest du an dir ändern, wenn du könntest?

Gerade nix. Vielleicht irgendwann mal, wenn mich was stört. Dann bin ich halt auch mal sechs Wochen in Nizza und schlürfe mit Sonnenbrille und Kopftuch Cocktails, während ich mich von einer Schönheits-OP erhole (lacht) – why not?

Du wirkst sehr reflektiert – hast du viel an dir gearbeitet?

Oh ja. Ich hab so viel gelesen, so viel hinterfragt. Ich finde die Psyche der Menschen extrem spannend. Wenn wir uns das Weltgeschehen anschauen, denke ich mir, so richtig reich zu sein, ist für einen Menschen nicht gesund. Die verlieren den Bezug zur Realität. Ich hab meinen Traum mit dem Songcontest relativ früh erfüllt. Danach war die Frage: Und jetzt? Worauf arbeite ich jetzt noch hin? Da gehört viel Hinterfragen dazu. Ego beiseite, Trigger anschauen. Ich habe nie gute Erfahrungen damit gemacht, mein Ego zu groß werden zu lassen.

Wenn du jungen, queeren Menschen etwas mitgeben könntest …

Seid, wie ihr seid. Sucht euch Menschen, die euch lieben. Wenn’s die leibliche Familie nicht ist, dann findet eure „Chosen Family“. Und wenn ihr euch allein fühlt – beschäftigt euch mit euch selbst. Es wird besser.

Wenn du auf deine Laufbahn am Ende deines Lebens zurückblickst, was wäre dir wichtig, was über dich gesagt werden soll?

Ich finde es jetzt schon oag, dass „Rise like a Phoenix“ in einem Schulbuch steht. Ich werde immer ein Teil der queeren Geschichte dieses Planeten sein – und durch den Songcontest-Sieg auch der österreichischen Geschichte. Das ist crazy!

Ihr Album „danke, gut“ war

„WIE GEHT ’S?“ WIE GEHT

Hallo ist immer ein guter Anfang“, singt sie und ich bin mir ziemlich sicher, wenn Sie dieses Lied hören, können Sie danach eine Zeit lang nicht „Hallo“ sagen, ohne Anna Mabo im Ohr zu haben. Das Album, das mit diesem Song beginnt, trägt den Titel „danke, gut“. Die Singer-Songwriterin veredelt mit 13 Werken knapp 50 Minuten – und richtet ihr Vergrößerungsglas mit klugen, poetischen und pointierten Texten auf Themen, die wir im Alltag selten wahrnehmen. Dazu zählt die Frage, wie denn „Wie geht’s?“ zu verstehen sei.

Hinter dieser winzigen Frage steckt ganz schön viel, wenn wir ihr ein bisschen Raum geben, finden Singer-Songwriterin Anna Mabo, Sprachwissenschaftlerin Lisa Krammer, Soziologin Michaela Pfadenhauer und Schachspielerin Veronika Exler.

REDAKTION: Viktória Kery-Erdélyi

BUCHTIPP.

„Es lauft“ lautet Anna Mabos scheinbar positive Antwort im (fast) gleichnamigen Song, „aber wenn man noch ein paar Sekunden zuhört, geht es weiter mit: ,Es lauft bergab und schief.‘ – Die wichtige Botschaft entgeht einem vielleicht, weil es aufgrund der vielen Dinge, die man heute gleichzeitig zu denken hat und all der Orte, an denen man gleichzeitig sein kann, immer schwieriger wird, bei der Person zu bleiben, die einem tatsächlich gegenüber sitzt“, sagt die Künstlerin. „Wie geht’s?“ kann die privateste und gleichzeitig oberflächlichste Frage sein, findet sie, „das ist doch eine interessante Zweischneidigkeit, die sich mit diesen zwei Worten im Smalltalk eingebürgert hat, obwohl die Frage eigentlich Stoff zum absoluten Deep Talk bietet“.

Ein Kaleidoskop aus Studien, Stimmen und Songtexten: Lisa Krammer: „Wienerisch –Zwischen ur leiwand und eh wuascht“ (Duden) © duden

Zumutbare Ehrlichkeit. Mit dem Album selbst macht sie jedenfalls einen Tauchgang; „es erzählt von Freundschaft, Vertrauen und Situationen, in denen man kraft- und mutlos ist, bis einem Menschen, die einem nahestehen, Mut machen – das sind die, denen auch eine ausführlichere Antwort auf ,Wie geht’s?‘ zuzumuten ist“, beschreibt Anna Mabo. Das viele Nachdenken darüber brachte sie zu der persönlichen Erkenntnis, dass man sich selbst im oberflächlichen Smalltalk vom „Danke, gut“ entfernen darf, wenn’s gerade nicht so rund läuft. Da tut es auch ein „es passt“, „weil es auch nicht zu erwarten ist, dass man die ganze Zeit fröhlich durch die Welt geht“.

ANNA MABO.
Inspiration für diese Geschichte.

Ob sie findet, dass sich seit Corona, Ausbruch der Kriege und Klimakatastrophe an den Smalltalk-Regeln etwas verändert hat? „Ich merke, wie manche Menschen mittlerweile differenzieren, indem sie sagen: Ich weiß um die Krisen und das Chaos, das um uns wütet, aber privat geht es mir gut, ich bin gesund und zufrieden“, sagt sie. „Ich glaube, man darf schon differenzieren, sonst wird man verrückt, wenn man kein Glück mehr empfinden darf.“

Viele Gesichter. Lisa Krammer ist Sprachwissenschaftlerin und Podcasterin („mundART“). Sie forscht und lehrt am Institut für Germanistik der Universität Wien – und veröffentlichte mit ihrem Buch „Wienerisch – Zwischen ur leiwand und eh wuascht“ (Verlag Duden) ein Kaleidoskop von Stimmen, Studien bis hin zu Songtexten. Besonderheiten wie Grant und Schmäh werden auf fundierte und unterhaltsame Weise seziert. Die Pragmatik, sozusagen wie Menschen im Alltag mit Sprache agieren, gehört zu ihren favorisierten Forschungsinteressen. „Wie komplex das sein kann, zeigt sich schon im ,Wie geht’s?‘ – Auch wenn dieser Satz mit einem Fragezeichen endet, wird er häufig als Aussagesatz aufgefasst, weil man oft an der Antwort nicht sonderlich interessiert ist“, sagt Lisa Krammer. Ob dem so ist, muss allerdings jeweils ad hoc entschieden werden, die Bedeutung der Frage variiert im Deutschen nämlich beispielsweise je nach Beziehungskonstellation (vertraut/fremd) und privatem oder beruflichem Kontext. Selbst Nuancen sind relevant, in einer Zwischen-Tür-und-Angel-Situation kann sich sogar eine enge Freundin für die floskelhafte Interpretation entscheiden. „Man kann aber auch nicht sagen, dass man ,Wie geht’s?‘ gar nicht mehr als Frage stellen muss, weil es nur als eine Art Begrüßung dient, auf die man keine ,echte‘ Antwort erwartet. Die Antwort

ist: Es kommt darauf an“, erklärt die Sprachwissenschaftlerin. Die Formel, an der man sich orientieren könne, lautet: „Wer spricht in welcher Sprache mit wem und zu welchem Zeitpunkt?“

Hinzu kommt, dass Sprache multifunktional ist. Sie diene nicht nur der Übermittlung von Informationen, erklärt Lisa Krammer: Nach dem Kommunikationsmodell von Roman Jakobson hat Sprache auch spannende Nebenfunktionen, wie die sogenannte phatische Funktion. Man spricht also in erster Linie, um einfach zu sprechen. Dem eigenen Empfinden Ausdruck zu verleihen ist dabei eher nebensächlich. Darunter fällt beispielsweise auch das sich wiederholende „Hm“, wenn man seinem Gegenüber beim Zuhören signalisieren will: Ich bin da, ich höre dir zu. „Gruß- und Höflichkeitsformeln, Smalltalk über Wetter, Verkehr, aber auch das ‚Wie geht’s?‘ dienen zumeist nicht der Informationsbeschaffung, sondern zur Kontaktherstellung und zur Kontaktaufrechterhaltung“, erklärt Lisa Krammer. So gesehen sind Floskeln und Smalltalk besser als ihr Ruf – und wer sich ohnehin auf dem gesellschaftlichen Parkett nicht gerade pudelwohl fühlt, kann für sich Druck herausnehmen: Es darf elegant oberflächlich bleiben. Grenzen lassen sich freilich oft schwer ziehen, nicht selten verschwimmen berufliche und private Kontexte. Die Schlüssel hierfür sind aktives Zuhören und Empathie; wenn bei einem ,Wie geht’s?‘ spürbar wird, dass man die phatische Dimension verlässt, „kann ich eine adäquate Situation in der Zukunft schaffen, indem ich etwa sage: ,Lass uns später darüber sprechen‘“, empfiehlt die Sprachwissenschaftlerin.

Mit „Wie geht’s?“ signalisiert man die Bereitschaft, eine Brücke zueinander zu schlagen.
Michaela Pfadenhauer, Sozialwissenschaftlerin

WELTENBUMMLERIN.

Schach-Nationalteamspielerin

Veronika Exler in der Antarktis.

„Wie geht’s?“ als Alltagsmethode. „Mit der Frage ,Wie geht’s?‘ geht eigentlich die gesamte Soziologie auf“, unterstreicht auch Michaela Pfadenhauer, Dekanin der Fakultät für Sozialwissenschaften an der Universität Wien. „Man muss sich über das Verhältnis im Klaren sein und auch überlegen: Wann darf ich die Frage eigentlich stellen? Relevant können gesellschaftliche Status- und Kulturunterschiede sein, gleichzeitig ist das ein universelles Thema: Es betrifft Menschen zu jeder Zeit an jedem Ort.“

Für die Erforschung der Alltagskommunikation erarbeitete der Wissenschaftler Harold Garfinkel die sogenannten Krisenexperimente; sie kommen zum Einsatz, um aufzudecken, welche Alltagsmethoden die Menschen haben, beschreibt Pfadenhauer. Ein Experiment wäre, auf die Frage „Wie geht’s?“ eine Gegenfrage zu stellen oder zu antworten: „Ich glaube nicht, dass dich das wirklich interessiert.“ Vereinfacht gesagt: An der Irritation ist erkennbar, dass wir im gesellschaftlichen Miteinander hierfür bereits eine Methode anwenden und im Alltag tendenziell nicht viel über die Antwort nachdenken.

„Genauso wie kommunikative Gattungen, bilden Gesellschaften auch bestimmte Methoden aus, um wiederkehrende Probleme zu lösen. Worum geht’s beim ,Wie geht’s?‘ – Darum, dass man permanent mit Menschen in Kontakt kommen soll, mit denen man zuvor nicht in Kontakt war“, erklärt die Sozialwissenschaftlerin. Mit Begrüßungsformeln wie „Wie geht’s?“ signalisiere man die Bereitschaft, eine Brücke zueinander zu schlagen, um miteinander ins Gespräch zu

kommen. „Es ist der Versuch, nett und etwas lockerer zu sein, dabei mögliche Unterschiede auszublenden, ohne dabei in ein zu tiefes Miteinander einsteigen zu wollen. In dem Moment, in dem das wörtlich ausgelegt wird, kriegt man ein soziales Problem; wenn es als wirkliche Nachfrage nach dem Befinden verstanden wird, erfüllt es nicht mehr den gleichen Zweck.“

Für den Smalltalk gelte prinzipiell: „Es ist nicht so wichtig, was da gesagt wird, sondern wie es gesagt wird. Wenn es ein angenehmer Ton ist, dann plätschert das Gespräch gemütlich vor sich hin, weil es netter ist zu reden, als zu schweigen. Wenn man gemeinsam schweigen kann, ist das schon eine fortgeschrittene Beziehung“, weiß die Sozialwissenschaftlerin. Grundsätzlich gelte: „Kommunikation erfordert eine hohe Bereitschaft, viel, was nicht gesagt wird, mitzuliefern und mitzudenken, also zu vervollständigen. Man hat im Grunde eine Verbalisierung und dahinter, darunter, daneben und drumherum gibt es ein Mehr an Bedeutungen, die nicht nur Wissen über bestimmte Konstellationen erfordert, sondern auch so etwas wie Grundannahmen, darunter beispielsweise auch die Annahme, dass Perspektiven kongruent oder Standorte austauschbar sind.“

World-wide „Wie geht’s?“ Mindestens zwei Dinge gibt es noch, die die Verwendung von „Wie geht’s?“ zusätzlich beeinflussen: Idiosynkrasie, also subjektive Reaktion, und Kultursprachunterschiede. Das englische „How are you?“ und “Ça va ?” in Frankreich gelten jedenfalls bloß als Floskeln.

In den osteuropäischen Ländern scheint man die Frage „Wie geht’s?“ wiederum tendenziell wörtlich zu nehmen. Beispielsweise Menschen in und aus Ungarn – wie die Autorin dieser Zeilen – sollte man „hogy vagy?“ eher dann fragen, wenn man ein bisschen Zeit mitgebracht hat. Den Eindruck hat auch Veronika Exler, Schach-Nationalteamspielerin und leidenschaftliche Weltenbummlerin.

Während sie für gewöhnlich mit „Wie geht’s?“ und „Ja, gut“ das Gespräch mit ihrem Schachtrainer startet, beantworten ihre ungarischen Teamkolleginnen, die sie eigentlich relativ selten sieht, tatsächlich die Frage – und erkundigen sich auch offen nach ihrem Befinden.

Woher weiß man, wann wo was passt? Die Frage stellten wir der Wienerin übrigens in einer Pause beim großen FIDE Frauen Grand Prix in Großlobming, einem der wichtigsten Schachturniere, bei dem sie als Kommentatorin im Einsatz war. Veronika Exler bereiste – mit Vorliebe mit dem Rucksack – bereits alle sieben Kontinente, „letztes Jahr habe ich mir meinen Traum erfüllt und war in Südamerika und in der Antarktis unterwegs“, schwärmt sie. Im Naturschutzgebiet, umgeben von Eis und Pinguinen,

spielte die Kommunikation mit Menschen eher eine untergeordnete Rolle, die Sportlerin blickt aber auch auf viele weitere Reisen zurück. Ihr Rezept: „Ich bin überall offen und höflich, versuche mich anzupassen und lerne Begrüßung, Bitte und Danke in den Landessprachen.“ So hatte sie noch nie ein Problem aufgrund eines kulturellen Missverständnisses, sagt sie. Vorsichtig ist sie bei der Verwendung von Gesten, die können beispielsweise im arabischen Raum völlig andere Bedeutungen haben. Das „Wie geht’s?“ ist dort essenziell, „erst danach startet das Gespräch, aber die Antwort spielt keine Rolle“, weiß Veronika Exler. Schön findet sie die Begrüßung im asiatischen Raum, wo die Hände gefaltet werden und man sich leicht vor seinem Gegenüber verbeugt, „aber über Emotionen spricht man dort nicht“. Sie schmunzelt über das französische „Ça va “, auf das tatsächlich nur „Ça va “ folgt – ebenso wie die Singer-Songwriterin: „Die Menschen in Frankreich würden glatt die Krise kriegen, wenn da jemand wirklich antworten würde, meinte erst kürzlich eine französische Freundin zu mir“, lacht Anna Mabo. „Das wäre so, als würden wir uns mit ,Auf Wiedersehen‘ verabschieden – und das Gegenüber fragt daraufhin: ,Aja, wann?‘“

KONZERTTERMINE: www.annamabo.com

LISA KRAMMER:

POINTIERT, KLUG, POETISCH. Anna Mabos Album „danke, gut“.

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DIGITAL

YOU ’ RE TOXIC

Während es bei den einen perfekt läuft, finden sich andere in Partnerschaften wieder, die einer emotionalen Achterbahnfahrt gleichen. Wie erkennen Sie Anzeichen einer toxischen Beziehung – und wie kommen Sie davon los? Wir haben mit einer Expertin gesprochen.

REDAKTION:

Lisa Staltner

I’m addicted to you. Don‘t you know that you’ re toxic?” – so lautet eine Zeile aus Britney Spears’ Hit „Toxic”, der die Dynamiken einer toxischen Beziehung in der Realität sehr gut beschreibt. Denn diese ähneln teilweise tatsächlich einer Sucht, von der man nicht loskommt. Sie beginnen oft mit einer Überhäufung an Aufmerksamkeit und Zuneigung, doch irgendwann kippt die Stimmung und der/die dominierende Partner:in beginnt, den/die andere:n zu kritisieren, zu manipulieren oder sogar zu isolieren. Es entsteht ein Abhängigkeitsverhältnis, von dem sich viele nur schwer lösen können, erklärt die psychologische Beraterin Alexandra Gutmannsthal-Krizanits im Interview. Sie erlebt in ihrer Praxis immer wieder Frauen, die in toxischen Beziehungen feststecken, und hilft ihnen dabei, sich wieder selbst zu ermächtigen und ihr eigenes Leben zu gestalten. Der erste Schritt aus der toxischen Partner:innenschaft beginnt damit, die Anzeichen zu erkennen.

„A guy like you should wear a warning.“ Die Warnsignale für eine ungesunde Beziehung rechtzeitig zu sehen, ist allerdings nicht immer einfach, denn diese sind oft nicht eindeutig. Auch Britney wünscht sich in „Toxic“, toxische Männer würden ein Schild tragen, um Frauen vor ihnen zu warnen. In der Realität müssen wir die „Red Flags“ allerdings selbst erkennen, um uns der problematischen Dynamik bewusst zu werden. Laut Gutmannsthal-Krizanits erscheint in toxischen Partner:innenschaften anfangs alles wie ein Hauptgewinn. Der/die dominierende Partner:in schenkt Aufmerksamkeit und gemeinsame Zukunftspläne werden geschmiedet. Das kann sich aber schnell ändern: „Nichts ist für den anderen gut genug. Sei es der Körper, das Verhalten oder auch der gesellschaftliche Status des Gegenübers. Es gibt keine Entschuldigungen mehr, vielmehr ist die unterdrückte Person immer schuld. Die Selbstwahrnehmung schwindet, das Selbstbewusstsein leidet. Isolation von Freund:innen und Familie folgt. Sätze wie ‚Ohne mich bist du nichts!‘ oder ‚Du bist zu empfindlich‘ sind so

typische Alarmsignale, bei denen man vorsichtig sein sollte, wenn sie öfter fallen“, warnt die Expertin und betont: „Wenn Menschen in Beziehungen sind, gibt es immer Höhen und Tiefen. Das ist ganz normal. Wenn aber die Tiefs häufiger werden und es zu langfristigen Abwertungen kommt, dann ist Feuer am Dach.“

„You’re dangerous, I’m loving it.“ Die langfristigen Auswirkungen toxischer Beziehungen sind nicht zu unterschätzen: „Das Abhängigkeitsverhältnis wird immer stärker. Durch den Verlust von Sozialkontakten verliert man ein wenig den Realitätsbezug, denn wenn man immer nur innerhalb der Zweierbeziehung über Privates kommuniziert, hat man keinen Bezug mehr zur Welt außerhalb dieser Blase. Ein Leben ohne den/die Partner:in scheint völlig unvorstellbar“, weiß Gutmannsthal-Krizanits. Es ist vor allem die gezielte Manipulation, die den Großteil einer toxischen Beziehung ausmacht und die schwächere Person in ihrem Denken und ihrer Selbstwahrnehmung langfristig stark beeinflusst. Umso wichtiger ist es, einen Weg aus diesem Abhängigkeitsverhältnis und wieder zu sich selbst zu finden. Doch wie kann das gelingen?

beigestellt

Psychologische Beraterin

ALEXANDRA GUTMANNSTHALKRIZANITS

„There’s no escape.“ Auch, wenn die Situation oftmals aussichtslos scheint – wie auch Britney in „Toxic“ zu glauben scheint – gibt es immer einen Weg aus dem Abhängigkeitsverhältnis. Haben sie die problematische Dynamik erst einmal erkannt und akzeptiert, können Betro ene handlungsfähig werden und selbst die Kraft finden, die

YOU‘RE TOXIC

gewohnte toxische Umgebung zu verlassen. Ein o enes Gespräch mit Freund:innen oder Familie darüber, wie es einem in der Beziehung geht und dass man diese beenden will, ist der nächste Schritt. „Um Hilfe zu bitten ist keine Schwäche, sondern eine Stärke. Denn es zeigt, dass man wieder Verantwortung für das eigene Leben übernehmen möchte. Die Trennung selbst ist, wie jede andere auch schmerzhaft und besser zu ertragen, wenn einen jemand au ängt und man sich ein wenig ablenken kann“, so Gutmannsthal-Krizanits. Weiteres rät sie, die Verbindung zum/zur toxischen Partner:in ganz radikal zu kappen: „Klar muss aber sein: Es gibt kein Zurück, denn das Schlimmste, was man diesem Menschen antun kann, ist, ihm die Bewunderung zu nehmen, die er so sehr braucht für sein eigenes Selbstbewusstsein. Deshalb wird er beziehungsweise sie nicht lange alleine bleiben. Ich empfehle dringend das Blockieren beziehungsweise Löschen aller Verbindungen zu dieser Person (Social Media, WhatsApp), denn zu sehen, dass sie nach kurzer Zeit wieder verliebt ist, obwohl man selbst am Boden liegt, tut einem nicht gut.“

Wenn es den Betro enen nicht gelingt, sich alleine zu lösen, gibt es „zahlreiche telefonische Beratungsmöglichkeiten oder auch physische Beratungseinrichtungen“, betont Alexandra Gutmannsthal-Krizanits und empfiehlt: „Eine weitere Möglichkeit ist es, sich mit Hilfe von psychologischer Beratung selbst zu ermächtigen, die Beziehung zu beenden. Das ist sicherlich die nachhaltigste Variante. In meiner Beratung stärken wir erst das Selbstbewusstsein und hinterfragen gleichzeitig die Dynamiken der Beziehung.“ Gemeinsam mit ihren Klientinnen erarbeitet sie außerdem ein Ausstiegsszenario. Ihrer Erfahrung nach braucht es etwa fünf bis zehn Sitzungen, bis die Frauen handlungsfähig sind. „Manchmal macht es Sinn, danach noch mit Psychotherapeut:innen zu arbeiten“, so die Expertin. Zudem empfiehlt sie, sich im Fall psychischer Gewalt, die häufig in toxischen Beziehungen vorkommt, an Anlaufstellen wie den Opfernotruf zu wenden.

„I can‘t wait“. Hat man die toxische Dynamik einer Beziehung erkannt, darüber gesprochen und sich Hilfe für den Weg aus dem Abhängigkeitsverhältnis geholt, bleibt eines besonders wichtig: Geduld. Auch, wenn das Warten schwerfällt, braucht es Zeit, um das Erlebte zu verarbeiten und zu reflektieren: „Wo waren Alarmsignale und warum hat man sie so nachhaltig ignoriert? Warum hat man nicht auf das eigene Bauchgefühl gehört? Oder warum hat man Bedenken von Freund:innen ignoriert?“, rät die Expertin. Gleichzeitig ist dieser Prozess wichtig, um die eigenen Grenzen zu erkennen, den Selbstwert wieder zu stärken und seine eigenen Werte klar zu definieren, um in Zukunft nicht wieder in einer toxischen Beziehung zu landen.

Laut einer kanadischen Studie aus dem Jahr 2021 gibt es insgesamt 16 Warnzeichen, die als Indiz für eine toxische Beziehung gelten:

1 Sie haben Sex, obwohl Sie nicht in Stimmung sind.

2 Sie können zum/zur Partner:in nicht „Nein“ sagen.

3 Ihr:e Partner:in gibt keine Fehler zu.

4 Ihr:e Partner:in vergleicht Sie mit anderen.

5 Ihr:e Partner:in reagiert genervt, wenn Sie etwas ablehnen.

6 Ihr:e Partner:in lehnt Ihre Meinung ab, wenn sie nicht mit seiner/ihrer übereinstimmt.

7 Sie können sich in der Arbeit nicht konzentrieren, weil Sie in Gedanken immer bei Ihrem/Ihrer Partner:in sind.

8 Ihr:e Partner:in hat Sie ö entlich in Verlegenheit gebracht.

9 Ihr:e Partner:in verhält sich arrogant und überheblich.

10 Ihr:e Partner:in hat versucht, Sie zu ändern.

11 Ihr:e Partner:in unterstützt Sie nicht.

12 Ihr:e Partner:in kritisiert Sie häufig.

13 Ihr:e Partner:in hat unrealistische Erwartungen an Ihre Beziehung.

14 Ihr:e Partner:in geht Ihnen aus dem Weg.

15 Ihr:e Partner:in hat etwas gemacht, worum Sie ihn/sie eigentlich gebeten haben, es nicht zu tun.

16 Ihr:e Partner:in hat damit gedroht, Sie zu verlassen.

YOU‘RE TOXIC

ZUR PERSON

Caroline Frank wurde in Australien geboren und stand bis vor einigen Jahren primär auf Musical- und Theaterbühnen. Zuletzt sah man sie als Kommissarin Franziska Malzer in der neuen ORF/ ARD-Reihe „Mord in Wien“ und im Spielfilm „Mothers Baby“.

Dein Bauchgefühl hat immer Recht. Dieser schnelle, erste, flüchtige Gedanke, das ist deine Intuition. Lass dir von niemandem einreden, dass du dich täuschst, wenn du es anders spürst.

Deine Anpassungsgabe ist hilfreich in deinem Beruf, in Beziehungen ist Chamäleonspielen kontraproduktiv.

Wenns „passt“, hat man ganz viele Themen NICHT.

Anstatt gefallen zu wollen, schau lieber, ob es dir gefällt.

Du musst nicht jede von deinen 21 Wohnungen perfekt einrichten, du ziehst nächstes Jahr wieder aus.

Reise, schau dir die Welt an, sie verändert sich nicht zum Besseren.

Dasselbe gilt für deinen Körper.

Du hast nicht Recht, wenn du pubertär schreist: „Ich werde nie einen Computer brauchen!“ Du wirst ihn nur nie wirklich bedienen können.

Kaufe Bitcoins.

Keine Angst, es wird superlustig und schön.

Prominente Österreicher:innen verraten uns zehn Dinge, die sie das Leben bisher gelehrt hat.

MEINEM JÜNGEREN ICH

Es tut mir leid zu hören, dass es dir gerade psychisch nicht gut geht. Möchtest du erzählen, was los ist? Ich bin da, um zuzuhören und dich so gut ich kann zu unterstützen. Du musst damit nicht allein sein.“ Nicht allein zu sein – ein schöner Gedanke. Gerade habe ich ChatGPT erzählt, dass ich in letzter Zeit eine schwierige Phase durchmache. Was nicht stimmt, aber das muss die künstliche Intelligenz ja nicht wissen. ChatGPT ist ein KI-gestützter Sprachassistent und darauf programmiert, Informationen zu liefern, Ratschläge zu geben und Probleme zu lösen. Alles, was es braucht, ist ein Internetzugang und ein (in der Basisversion kostenloses) Nutzer:innenkonto. „Das klingt sehr belastend“, zeigt der Chatbot Verständnis, als ich von meinen vermeintlichen Symptomen erzähle. „Antriebslosigkeit und Schlafstörungen können einen stark mitnehmen.“ ChatGPT fordert mich auf, mehr Details preiszugeben, und hat konkrete Tipps parat, die in meiner Situation helfen könnten. Der Tonfall ist einfühlsam, die Liste an Vorschlägen für ein weiteres Vorgehen maßgeschneidert auf meine Problembeschreibungen. Der Chat mit dem Bot fühlt sich überraschend persönlich an – so, als würde da wirklich jemand zuhören. Eine Studie von US-Forschenden zeigte kürzlich sogar, dass die KI als einfühlsamer und hilfreicher bewertet wird als menschliche Therapeut:innen. Doch wie echt kann ein Gespräch mit einer Maschine eigentlich sein? Und was macht es mit uns, wenn wir unsere innersten Gedanken nicht mehr Menschen anvertrauen, sondern Algorithmen? Die deutsche Psychologin Marisa Tschopp ist Forsche-

REDAKTION: Leonie Werus

FOTOS: privat, Pexels/Luisdalvan, Pexels/Airam Dato-on

Empathisch, einfühlsam, echt – oder gut programmiert: Immer mehr Menschen offenbaren ihre intimsten Gedanken einer Künstlichen Intelligenz. Was kann ein Therapie-Gespräch mit ChatGPT?

rin bei einem CyberSecurity-Unternehmen mit Sitz in Zürich und untersucht KI aus einer psychologischen Perspektive. Sie erforscht, wie wir mit KI-Systemen interagieren, was dabei in uns passiert – und wo ethische Grenzen verlaufen. Im WIENERIN-Interview spricht sie über die Chancen und Gefahren virtueller Gespräche im Bereich psychischer Gesundheit, erklärt, warum Vertrauen in KI paradox ist – und ob Chatbots künftig reale Therapeut:innen ersetzen werden.

Frau Tschopp, worüber haben Sie sich zuletzt mit ChatGPT unterhalten?

Marisa Tschopp: Ich habe ChatGPT heute Vormittag gebeten, meine Vorstellungen für die Trikotgestaltung unseres U14-Volleyballteams auszuarbeiten. Ich bin Trainerin der Mannschaft und sie liegt mir sehr am Herzen, doch im Alltag fehlt mir oft die Zeit, um mich intensiv mit organisatorischen Details zu befassen. Die Ideen gemeinsam mit der KI zu strukturieren und auszuformulieren, hilft mir dabei, effizienter zu sein.

Immer mehr Menschen ziehen KI nicht nur in praktischen Alltagsfragen zu Rate, sondern erzählen ChatGPT auch von ihrem Innersten. Was macht diesen digitalen Dialog so attraktiv?

Das liegt einerseits daran, dass die KI immer verfügbar ist. Man muss sich nicht überwinden, sich nicht schämen; kein Termin, keine Wartezeit, keine Peinlichkeit – es ist niederschwellig und bequem. Ich verstehe das total, aber genau hier liegt auch eine Gefahr: Es entsteht der Eindruck, dass man mit dem Chatbot wirklich redet, dass da jemand ist – dabei ist da niemand. Andererseits sind viele auch einfach neugierig. Es geht ums Ausprobieren: Was sagt ChatGPT wohl, wenn ich schreibe, dass mein Freund mich betrogen hat? Oder wenn ich frage, ob ich Schluss machen soll? Was die Leute alles mit der KI besprechen, sind keine Smalltalk-Themen. Ich habe das Gefühl, dass die sozialen, emotionalen Themen inzwischen viel mehr Raum einnehmen als die rein funktionalen Anwendungen wie schnelleres Schreiben oder Übersetzen. Das ist schon bemerkenswert – und wirft viele neue Fragen auf.

Kann man einer KI überhaupt vertrauen, wenn es um so persönliche Themen geht?

Das ist eine komplexe Frage, bei der man zwischen verschiedenen Ebenen unterscheiden muss. Einer der großen Vorteile dieser sogenannten synthetischen Beziehung – also der Mensch-Maschine-Beziehung – liegt darin, dass die KI völlig urteilsfrei ist. Sie schaut mich nicht komisch an, verdreht nicht die Augen, reagiert nicht abschätzig. Es gibt keine Angst davor, verurteilt zu werden. Das ist für viele Menschen ein enormer Vorteil, gerade bei sensiblen Themen. Wer würde schon leichtfertig einer Freundin sagen, dass er nicht mehr leben will? Das ist eine riesige Hürde – oft selbst gegenüber Therapeut:innen. Es ist paradox, denn wir vertrauen etwas, das keine echten Gefühle hat – und dennoch entsteht eine Art Vertrauensverhältnis. Das funktioniert vor allem, weil wir KI-Systeme vermenschlichen und sie als soziale Akteur:innen wahrnehmen. In der Forschung ist das umstritten: Für manche ist dieses Vertrauen bloße Illusion, für andere – wie mich – ist es eine reale, wenn auch anders geartete Form von Vertrauen. Wichtig ist, dass wir lernen, dieses Gefühl richtig zu regulieren: weder blind vertrauen noch grundlos ablehnen.

3 TIPPS

Skeptischer Optimismus.

KI kann unterstützen, aber ersetzt kein menschliches Gegenüber. Offenheit und eine positive Einstellung sind gut – aber gesunder Zweifel und kritisches Nachfragen sind mindestens genauso zentral.

Aktives Begleiten von Kindern und Jugendlichen.

Die Zeiten von digitalem Laisser-faire sind vorbei. Eltern sollten gemeinsam mit ihren Kindern Regeln und klare Grenzen im Umgang mit KI und sensiblen Inhalten entwickeln – und selbst mitlernen, wo nötig.

KI ist nicht alles.

Viele sehr gute Mental-Health-Apps funktionieren ganz ohne KI. Sie sind oft sicherer, durchdachter und genauso hilfreich. Es lohnt sich, über den KI-Hype hinauszuschauen. Herzensempfehlung von Marisa Tschopp: die englischsprachige App „Betwixt“.

Was unterscheidet das „Zuhören“ der KI vom Zuhören eines echten Menschen?

Eine KI hört technisch gesehen unermüdlich zu – sie verarbeitet rund um die Uhr Informationen, ohne abzuschweifen. Aber genau da liegt auch der große Unterschied: Die Maschine versteht nicht, was du sagst oder wie du dich fühlst. Sie erkennt weder Emotionen noch Kontext, weiß nicht, ob du weinst, einen Witz machst oder einfach nur Trost brauchst. Ein Mensch hingegen nimmt viel mehr als Worte wahr und kann aktiv reagieren, einordnen, nachfragen. Die KI tut das nicht; sie simuliert Zuhören, aber sie fühlt nichts. Auf Dauer merkt man oft, dass etwas fehlt, und es kann auch ganz schön anstrengend werden, dass ChatGPT niemals kontra gibt und People Pleasing vom Feinsten betreibt. Letztlich bleibt die Frage: Geht es mir nach dem Gespräch besser? Wenn ja, dann erfüllt es in dem Moment vielleicht seinen Zweck – aber es ist kein echtes Miteinander, sondern eine einseitige Projektion.

Die Wartelisten für Therapieplätze sind bekanntlich lang, die Kosten hoch. Welche Chancen sehen Sie darin, KI als niederschwellige Form von „erster Hilfe“ für mentale Gesundheit einzusetzen?

In akuten Momenten kann die KI eine echte Unterstützung sein, und etwa bei einer nächtlichen Panikattacke dabei helfen, sich zu beruhigen und das Gefühl zu haben, nicht vollkommen allein in der Situation zu sein. Die Ansätze von ChatGPT und realen Therapeut:innen sind dabei oft recht ähnlich – sie stellen vergleichbare Fragen, und wenn so ein System gut gemacht ist, mit durchdachtem Design, Sicherheitsfunktionen und sinnvoller Integration, dann ist das Potenzial enorm. Auch als begleitendes Tool zur Therapie – man kann rund um die Uhr darauf zugreifen und später gemeinsam mit dem:der Therapeut:in reflektieren. Aber: Wir sind technisch noch längst nicht so weit, als dass die Systeme zuverlässig und verantwortungsvoll in sensiblen Situationen eingesetzt werden können.

Wo liegen die größten Risiken, wenn man sich bei psychischen Problemen an eine Maschine wendet – auch aus ethischer Sicht?

Die Risiken sind vielfältig und lassen sich schwer kontrollieren, weil wir die Outputs von KI nicht vollständig steuern können. Aus ethischer Perspektive ist der Datenschutz ein zentrales Problem. Menschen teilen ihre intimsten Gedanken mit einem System, ohne wirklich zu wissen, was mit diesen Daten passiert. Die Sicherheitsstandards sind oft unklar, und es besteht das reale Risiko, dass private Informationen missbraucht oder geleakt werden. Hinzu kommt die inhaltliche Unzuverlässigkeit: Wenn Chatbots halluzinieren oder auf sensible Themen wie Suizid falsch reagieren –etwa durch unbeabsichtigte Bestärkung oder gefährliche Ratschläge –, kann das schwerwiegende Konsequenzen haben. Besonders besorgniserregend finde ich aber auch, wie sich durch diese Systeme unsere sozialen Beziehungen verändern. Wenn Menschen ihre Probleme zunehmend an KI-Systeme auslagern und etwa sagen: „Ich möchte meine Freund:innen nicht damit belasten“, dann verändert sich auch das menschliche Miteinander. Die Gefahr besteht, dass KI echte zwischenmenschliche Bindungen verkümmern lässt.

Werden sprachgesteuerte KI-Systeme irgendwann Psychotherapeut:innen ersetzen?

Nein, das glaube ich nicht – im Gegenteil. In einer Gesellschaft, die sich durch Technologie zunehmend entfremdet, wird der Bedarf an echten Therapeut:innen eher noch steigen. Der Wunsch nach menschlicher Nähe, nach echter Beziehung und professioneller Begleitung lässt sich nicht dauerhaft durch Maschinen ersetzen. Ich habe ja sogar schon länger die Fantasie, eine Praxis für Menschen zu eröffnen, die Liebeskummer wegen ihrer Chatbots haben. Das klingt erst einmal lustig, aber es gibt tatsächlich viele, die emotional abhängig werden. Ich würde diesen Menschen gerne helfen, sich von solchen künstlichen Beziehungen zu lösen und wieder echte, menschliche Verbindungen aufzubauen – das wäre vielleicht eine sinnvolle Geschäftsidee. Wobei ich mir eigentlich eher wünschen würde, dass es so etwas gar nicht braucht.

ÜBER LETZTE WÜNSCHE SPRECHEN

Oft haben Menschen konkrete Vorstellungen, wie sie beerdigt werden möchten.

Reden über Bestattungswünsche der Eltern, des Partners oder der eigenen fällt allerdings schwer. Wie wichtig es dennoch ist, weiß Jasmin Kreuzer von Bestattung Himmelblau:

In einem Vorsorgegespräch plaudern wir über Möglichkeiten, Wünsche und Kosten. Im Todesfall hilft es Angehörigen, wenn alles vorab geklärt wurde.

Bestattung Himmelblau berät einfühlsam von Anfang an und steht 24/7 unter der Telefonnummer 01 361 5000 zur Seite. www.bestattung-himmelblau.at

„IchAngsthabevor meiner Periode“

Endometriose ist vielen ein Begriff. Adenomyose kennen nur die wenigsten – eine Erkrankung, über die kaum jemand spricht. Gynäkologe Dr. Alexander Krell ist Spezialist auf diesem Gebiet. Der Mediziner klärt im Interview auf.

Unzählige Frauen leiden jahrelang im Stillen an Endometriose. Noch vor zehn Jahren war die Erkrankung kaum bekannt – dabei geht sie mit heftigen Regelschmerzen, starken Blutungen, Beschwerden beim Geschlechtsverkehr und beim Toilettengang einher. Betro ene werden mit ihrem Leid oft alleine gelassen – sowohl von ihrem Umfeld als auch von ihren Gynäkolog:innen. „Periodenschmerzen sind normal“, heißt es dann schnell. Ohne eine Packung Schmerzmittel oder Krankenstandstage kommen viele aber nicht durch ihren Zyklus. Während Endometriose mittlerweile zunehmend Aufmerksamkeit bekommt, bleibt eine ähnliche Erkrankung weiterhin im Verborgenen: die Adenomyose.

REDAKTION: Sabrina Kraussler

Unbekannte Krankheit. Die Abgrenzung zwischen Endometriose und Adenomyose ist nicht ganz einfach, erklärt der Wiener Gynäkologe Dr. Alexander Krell. Er ist Oberarzt in der Klinik Ottakring und führt eine Privatpraxis in Wien Mauer

© Kate Gundareva
© Alina Matveycheva

mit Schwerpunkt Endometriose. „Bei der Endometriose wachsen gebärmutterschleimhautähnliche Zellen in verschiedene Organe ein – etwa in die Eierstöcke, den Darm, die Scheide, die Harnblase oder oberflächlich am Bauchfell. Bei der Adenomyose hingegen dringen diese Zellen in die Muskelschicht der Gebärmutter ein. Andere Organe sind dabei nicht betro en“, so der Experte. „Allerdings liegt bei einer Adenomyose oft auch Endometriose vor.“

Leidensdruck. Die Symptome bei Adenomyose ähneln jenen der Endometriose: starke, lang andauernde und schmerzhafte Regelblutungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und eine mögliche Einschränkung der Fruchtbarkeit. Paare mit Kinderwunsch sollten sich davon aber nicht entmutigen lassen: „Es kann zwar etwas herausfordernder sein, aber viele Patient:innen werden trotz Adenomyose schwanger“, sagt Dr. Krell.

Ursache für die eingeschränkte Fruchtbarkeit sind entzündliche und immunologische Prozesse in der Gebärmutterschleimhaut. Auch die Umgebung der Gebärmutter kann betro en sein: „Es kann zum Beispiel zu einer Störung der Flimmerhärchen in den Eileitern kommen, die normalerweise Spermien und Eizelle zueinander führen“, erklärt der Experte. „Es besteht zudem ein etwas höheres Risiko für Fehlgeburten oder Eileiterschwangerschaften.“ Falls der Kinderwunsch unerfüllt bleibt, gibt es in speziellen Kliniken vielfältige Möglichkeiten, um Betro enen zu helfen.

Ein weiteres Symptom der Adenomyose können Schmerzen im Unterbauch während des Geschlechtsverkehrs sein. Im Unterschied dazu berichten einige Endometriose-Betro ene zusätzlich von Schmerzen beim Wasserlassen oder beim Stuhlgang – diese Beschwerden treten bei Adenomyose in der Regel nicht auf.

Schwierige Diagnose. Der Weg zur Diagnose beginnt mit einem ausführlichen Anamnesegespräch, bei dem die typischen Symptome abgefragt werden, unter anderem: Wie stark sind die Periodenschmerzen auf einer Skala von 1 bis 10? „Wenn jemand die Schmerzen mit 8 oder mehr angibt, sollte man als Gynäkologe hellhörig werden. Diese Intensität ist nicht normal – viele Betro ene werden aber leider nicht ernst genommen“, sagt Dr. Krell aus Erfahrung. Wer sich in diesen Beschwerden wiedererkennt, sollte ärztlichen Rat einholen – idealerweise bei spezialisierten Fachärzt:innen.

Doch genau hier liegt oft die nächste Hürde: Die Nachfrage ist groß, die Wartezeiten auf Termine entsprechend lang.

SYMPTOME-CHECKLISTE:

• starke Periodenschmerzen

• verlängerte & starke Regelblutung

• Schmerzen beim Sex

• mögliche Probleme mit der Fruchtbarkeit

• erhöhte Fehlgeburtenrate

ANLAUFSTELLEN:

• alle Gynäkolog:innen, die sich auf Endometriose spezialisiert haben

• zertifizierte Endometriosezentren

• Natürliches und hormonfreies Nahrungsergänzungsmittel mit patentiertem Pflanzenpollenextrakt

•Speziell für Frauen in den Wechseljahren entwickelt

•Hilft typische Wechseljahresbeschwerden zu lindern und das Auftreten von Hitzewallungen zu verringern

© Alina Matveycheva

Dunkelziffer. Während bei Endometriose rund zehn Prozent aller menstruierenden Personen betroffen sind, lässt sich die Häufigkeit von Adenomyose bislang nicht genau beziffern. „Vor allem leichte Formen der Adenomyose sind schwer zu erkennen“, erklärt Dr. Krell. Für die Diagnose wird ein Vaginalultraschall durchgeführt, der idealerweise von erfahrenen Gynäkolog:innen ausgewertet wird. In bestimmten Fällen kann auch ein MRT hilfreich sein. Eine endgültige Diagnose ist jedoch erst möglich, wenn Gewebe operativ entnommen und anschließend histologisch – also feingeweblich – untersucht wurde.

Hormonelle Therapie. Eine mögliche Behandlungsmethode bei Adenomyose ist die kontinuierliche Einnahme der Antibabypille oder das Setzen einer Hormonspirale. „Dadurch bleibt die Periode aus – und somit auch die damit verbundenen Schmerzen“, erklärt Dr. Krell. Gegen Schmerzen beim Geschlechtsverkehr gibt es jedoch keine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit.

Operation. Eine Operation kommt bei Adenomyose nur dann infrage, wenn ein eventueller Kinderwunsch bereits erfüllt ist. Die Entfernung der Gebärmutter sei eine Möglichkeit zur operativen Behandlung, erklärt Dr. Krell. In seltenen Fällen, bei einer bestimmten Form der Adenomyose, können lokale Gewebeentnahmen helfen – das ist jedoch die Ausnahme. „Wichtig ist zu sagen: Die meisten Betroffenen müssen nicht operiert werden“, bekräftigt der Arzt. Entscheiden sich Patient:innen für eine Gebärmutterentfernung, sind sie im Anschluss beschwerdefrei. Rund um diesen Eingriff kursieren jedoch

viele Mythen – etwa, dass Frauen danach automatisch in die Wechseljahre kommen. Dr. Krell stellt klar: „Die Hormone werden in den Eierstöcken produziert – und diese bleiben bei der Operation erhalten. Auch ohne Gebärmutter bleibt der hormonelle Zyklus weiter bestehen. Es kommt lediglich zu keiner Regelblutung mehr.“

Angst vor der Periode. Auch Marie denkt über eine Entfernung der Gebärmutter nach. Bei der heute 36-Jährigen wurde vor einigen Jahren Adenomyose festgestellt. Dank professioneller Begleitung in einer Kinderwunschklinik wurde sie innerhalb von sechs Monaten schwanger. „Wir wünschen uns noch ein zweites Kind. Danach könnte ich mir vorstellen, mir die Gebärmutter entfernen zu lassen. Meine Regelschmerzen haben mich extrem eingeschränkt. Momentan lebe ich jeden Tag mit der Angst, meine Periode bald wieder zu bekommen“, sagt sie. „Die Schmerzen sind wie Wehen bei der Geburt. Wenn ich zurückdenke, hatte ich pro Zyklus vielleicht fünf schmerzfreie Tage.“ Sobald sich ihre Gebärmutterschleimhaut aufbaute, setzten die Unterleibsschmerzen ein.

„Während der Schwangerschaft sind Betroffene beschwerdefrei“, erklärt Dr. Krell. Nach einer Geburt werden die Karten neu gemischt: „Die Beschwerden müssen nicht zwingend in der gleichen Intensität zurückkommen wie vor der Schwangerschaft.“ Die genaue Ursache von Adenomyose ist bislang nicht vollständig geklärt. „Frauen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr sind deutlich häufiger betroffen.“ Auch wenn nicht definitiv bewiesen ist, dass Adenomyose vererbt wird, lassen sich in einigen Fällen familiäre Häufungen beobachten.

© Julia Malushko
© Alina Matveycheva

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ICH BIN MEINE KUNST , UND MEINE KUNST IST ICH

Wir haben die Wiener Künstlerin Sabine Wiedenhofer

zum

Talk gebeten.

REDAKTION: Sarah Lehner

Was treibt Sie an in Ihrer Kunst?

Ich weiß es nicht, das kommt einfach von innen. Ich arbeite jetzt mit NATO-Patronen und Gewehrpatronen seit 2014. Die Story dahinter ist einfach: Ich versuche negativ besetzte Objekte in ein fast ironisches Gegenüber zu verwandeln. Wie bei „You Only Live Once“ mit Gewehrpatronen. Oder letztes Jahr gab es Ausstellungen unter dem Titel „SOS“, ebenfalls mit Gewehrpatronen. Das sind einfach ganz klare Messages – wie Verkehrszeichen. Und wenn man es dann scha t, dass die Leute nachdenken, dann hat man als Künstlerin ein bisschen was gescha t.

Sie haben aktuell das Bühnenbild für Verdis „Messa da Requiem“ in Klagenfurt gestaltet – was hat Sie an diesem Projekt besonders gereizt?

Das Stück selbst (lacht). Das Bühnenbild hätte ursprünglich 14 mal 11 Meter groß sein sollen; nachdem aber doch 100 Personen vor dem Bühnenbild stehen würden, dachte ich mir, das kann nicht sein, dass ich jetzt ein Jahr lang ein riesiges Bild male und es dann sowieso versteckt wird hinter Personen, die davor singen und performen. Ich habe schließlich den Chor gebeten, ob sie nicht als lebendige Leinwand fungieren würden.

VIELSCHICHTIG

Bei Wiedenhofers Kunst findet man unter anderem Spielfiguren, denen das Wasser bis zum Hals steht oder Sprüche mit Gewehrpatronen.

Wie kann man sich das vorstellen?

Der ganze Chor, also rund 100 Personen, stehen in Totentüchern und dienen sozusagen auch als Projektionsfläche für die Besucher:innen. Wir sind die Verantwortlichen für unseren Planeten und die Erde. Verantwortlich, dass es so ist, wie es ist, und deswegen müssen sie de facto als lebendige Leinwand fungieren.

Wie gehen Sie mit Kritik an Ihrer Arbeit um?

Als ich ein bisschen jünger war, bin ich Rede und Antwort gestanden und habe versucht, meine Arbeit und meinen Spirit zu erklären. Bei ungefragten Meinungen drehe ich eigentlich primär die Fragen um und stelle Gegenfragen. Jede:r sieht irgendetwas anderes in Kunst und hat seine eigene Vision und Au assung, und das ist doch etwas sehr Schönes.

Sie engagieren sich regelmäßig für soziale Zwecke. Wie wichtig ist Ihnen die Verbindung von Kunst und sozialer Verantwortung?

Ich bin nicht in wahnsinnig privilegierten Verhältnissen aufgewachsen und habe mir damals gedacht, wenn ich irgendwann einmal die Möglichkeit habe, etwas zurückzugeben in irgendeiner Art und Weise, dann mache ich das. Das ist wie ein Tausch.

VIELSEITIG

Sabine Wiedenhofer vereinigt in ihren Arbeiten verschiedenste Materialien.

Zurück zur Ihrer Kunst: Ist sie Ihr Ausgleich oder ist das eine Arbeit, von der Sie Ausgleich brauchen?

Also, es ist eigentlich ein Kreislauf, um ehrlich zu sein. Ich würde so sagen: Ich bin meine Kunst, und meine Kunst ist ich. Der einzige Ausgleich ist für mich der Wald. Ich gehe eigentlich fast jeden Tag in den Wald. Keine Leute, nur Bäume und der Einklang mit der Natur.

Wenn Sie jungen Künstler:innen einen Rat mitgeben dürften – welcher wäre das?

Ich hatte einen Mentor, das war der Adolf Frohner. Der hat mir damals gesagt: „Lass dich nicht verbiegen, bleib deinem Weg treu und bitte bleib neugierig.“ Und genau das würde ich weitergeben.

THEATERLUFT

Bei Verdis „Messa da Requiem“ im Stadttheater Klagenfurt (Vorstellungen am 31. Mai, 4. und 5. Juni) gestaltet Sabine Wiedenhofer Kostüm, Bühne und Licht.

Wie beginnt ein typischer Tag in Ihrem Atelier?

Gibt es Rituale?

Musik inspiriert mich und berührt mich, und dann bin ich in einer Art Flow, in einer Art Meditation drinnen, wo ich – glaube ich – geistig nicht wirklich anwesend bin. In eine Bewusstseinsebene zu kommen, in der man den Verstand einfach ausschaltet, nicht nachdenkt und dann einfach tut.

Was sind Ihre nächsten anstehenden Projekte?

Verdi hat mich dazu gebracht, dass ich auch aufgrund der Thematik der Totenmesse eigentlich zurück zum Ursprung komme – nämlich zur Geburt, zur Vereinigung. Es gibt eine Skulptur, die ich schon erarbeitet habe, bei der es um Leidenschaft, aber auch um Reinheit gehen wird.

Wann wird man das Ergebnis sehen können?

Ich hoffe schon ab September. Es wird eine Glasskulptur sein, in einer Form, die uns allen bekannt ist, die aber auch zweideutig in Erscheinung tritt.

Und abschließend: Was würden Sie sich von der Gesellschaft wünschen?

Dass die Akzeptanz und die Toleranz für ein gesamtes Miteinander existieren. Es gibt auf dieser Welt kein „ihr da, wir dort, wir besser, ihr schlechter“. Es gibt eine Welt und diese Welt haben wir. Was könnten wir wohl erreichen, wenn wir nur Gutes tun würden für uns, für uns alle?

JEDEM ANFANG WOHNT EIN ZAUBER INNE –UND SELBSTZWEIFEL

Nadina Ruedl ist Gründerin und Geschäftsführerin der veganen Metzgerei „Die Pflanzerei“. Hier gibt sie ab jetzt ehrliche und authentische Einblicke in ihren aufregenden Weg als Unternehmerin.

Dieses Kribbeln, wenn eine Idee in dir laut „Los!“ ruft, ist wie Verliebtsein: Herzrasen, Dauergrinsen, Schmetterlinge, Zukunftsträume. Wären da nicht diese Zweifel:

„Du bist nicht genug. Du hast keine Erfahrung und kein Netzwerk. Was, wenn alles danebengeht?“

Dieses fiese Flüstern kennt jede:r von uns – bei mir meldet es sich immer dann, wenn ich todmüde im Bett liege. Kein Wunder, dass neun von zehn Ideen im Kopf verharren, ohne je Realität zu werden. Wenn nicht noch mehr.

„Aber was, wenn deine Selbstzweifel dich nicht bremsen, sondern dir den Rücken stärken?“

Ich habe gelernt: Nicht ewig zweifeln, sondern zügig ins Tun kommen. Konfrontieren Sie Ihre Selbstzweifel mit der Wirklichkeit und legen Sie noch heute los. Als ich die Idee für meinen veganen

Gustl-Leberkäse hatte, nutzte ich jeden Zweifel als Ansporn: Ich mischte neue Rezepturen, rief unzählige Metzger:innen an und skizzierte meinen Messestand für den Produktlaunch. Nach neun Monaten harter Produkttests traf mein finaler Prototyp zwei Stunden vor dem Food-Event auf der Donauinsel ein – knallviolett dank Rüben-Überdosis. Zwischen Gurkenschneiden, Presseinterviews und Kundengesprächen dachte ich nur: „Zweifel? Her damit!“ Ich schleuderte sie frontal in die Realität, präsentierte meinen Gustl, verkaufte ihn – und war am Ende restlos ausverkauft.

Zweifel sind die gratis Masterclass. Jeder Zweifel liefert eine Frage, die eine:n voranbringt.

IHR VIER-SCHRITTE-PLAN GEGEN DEN ZWEIFEL-LOOP

1. Zweifel aufschreiben: Schreiben Sie Ihre drei härtesten Zweifel auf und machen Sie daraus To-dos. In meinem Fall lauteten die Fragen beispielsweise: – „Bin ich Expertin für veganen Leberkäse?“ – „Wollen Menschen Gustl kaufen?“ – „Funktioniert mein Kommunikationskonzept?“

2. Mini-Prototyp bauen: Blocken Sie Sich heute zwei Stunden und werdeen Sie konkret, sprich: Setzen Sie Ihre Idee in eine erste Version um. In meinem Fall damals: Kochtopf, Laptop und Skizzenpapier.

3. Echtzeit-Feedback sammeln: Schicken Sie Ihren Prototypen drei Freundinnen und fragen: „Was springt dir ins Auge?“

4. Zweifel umarmen: Welche Ihrer Zweifel haben sich bestätigt? Welche sind vom Tisch? Nutzen Sie beide Erkenntnisse für Runde zwei.

Je schneller Ihre Idee Gestalt annimmt, desto eher weichen die ersten Zweifel. Und ja: Auch ich zweifle immer wieder. Und noch immer. Aber meine Zweifel sind mein Kompass: Sie zeigen mir, wie weit ich gekommen bin und welcher Schritt als Nächstes ansteht.

Also: Zweifel notieren, Timer stellen und ab ins Tun! Ich hab’s geschafft – und Sie können das auch. Lassen Sie sich durch Ihre Zweifel befeuern statt blockieren!

Wenn man die Straße hinauffährt und der Blick langsam freier wird, ahnt man es schon: Hier oben wartet etwas Besonderes. Das Gmundnerberghaus thront auf 822 Metern – wie ein Rückzugsort, fern vom Alltag, mit weiter Sicht auf den Traunstein. Modern und trotzdem ganz nah an den Wurzeln – das Haus verbindet alpine Klarheit mit stilvoller Gemütlichkeit. Gebaut aus natürlichen Materialien, durchflutet von Licht und warm im Ton. Hier haben David Daxner und TV-Koch Mike Süsser einen Ort gescha en, der Emotionen weckt – und unvergessliche Erlebnisse möglich macht.

Raum für Ideen. Wer sagt, dass Meetings nur in sterilen Konferenzräumen stattfinden müssen? Im Gmundnerberghaus werden Workshops, Retreats und Seminare zu echten Inspirationsmomenten mit dem, was wirklich zählt: Ruhe, Fokus und Raum für neue Ideen.

Private Feiern mit Herz. Hochzeiten mit Bergkulisse, Geburtstage unter Ster-

EVENTS MIT

Modern, urig, exklusiv – das Gmundnerberghaus thront über dem Traunsee und ist die neue Top-Adresse für private Feiern, Hochzeiten und Businessevents.

nen, Familienfeste mit echtem Gefühl –das Gmundnerberghaus bietet einen Rahmen, der nicht nur schön, sondern einmalig ist.

Hauseigene Events am Berg. Ob kreative Gastkochevents, entspannte Afterworks oder das legendäre Gmunderberghaus Sommerfest: Wer einmal dabei war, will wiederkommen. Denn hier feiert man nicht nur, hier fühlt man. Jetzt Eventtickets sichern unter www. gmundnerberghaus.at/eventrestaurant

Großzügige Portion Genuss. Ob klassisch-traditionell, modern inter-

pretiert oder kreativ neu gedacht – die Küchenchefs verwöhnen ihre Gäste mit Gerichten, die sowohl geschmacklich als auch optisch überzeugen. Vom eleganten Galadinner über ra nierte Flying-Menüs bis hin zu geselligen Bu ets.

Und dann? Einfach bleiben. Nach einem langen Tag voller Eindrücke, Lachen, Gespräche und Genuss muss niemand ins Tal zurück. Die elf gemütlichen Zimmer sind wie gemacht für einen sanften Ausklang. Einschlafen mit Blick auf den Sternenhimmel, aufwachen mit Sonnenaufgang über den Bergen.

Gmundnerberghaus 86 4813 Altmünster am Traunsee Tel.: +43 7612 / 87 604 events@gmundnerberghaus.at www.gmundnerberghaus.at

(R)AUSZEIT

Was wir uns ab sofort wünschen? Alles, was unsere Balkone noch schöner macht! Mit diesen Outdoor- Lieblingen gelingt das heimelige Draußen-Wohn-Glück ganz bestimmt.

REDAKTION: Yvonne Hölzl | FOTOS:Hersteller/Anbieter

1 PLATZ NEHMEN Outdoorsessel von Zara Home, um € 199,–.  2 CALM DOWN Springbrunnen von JYSK, um € 60,–.

3 FLOWER POWER Outdoorblumentopf von Bolia, um € 159,–.  4 ABHÄNGEN. Hängesessel aus Rattan, um € 698,–. Erhältlich bei Loberon.

5 POOLPOSITION. Poolsofa von Badesofa, um € 1.599.  6 LICHTSPENDER. Windlicht aus Seegras von H&M Home, um € 34,99.

7 HIGHLIGHT. Außen-Tischledleuchte, um € 89,–. Erhältlich bei Westwing.  8 CHILLOUT. Sitzgruppe von Depot, um € 134,25.

Ab nach Balkonien! Mit Begrünung und den richtigen Möbeln wird der Balkon zur wahren Ruheoase im Großstadttrubel: Bequeme Sitzgelegenheiten aus Rattan und stilvolle Tische, Kissen und Deko schaffen eine entspannte Atmosphäre, die zum Verweilen einlädt. Neben den Möbeln spielt auch die Beleuchtung eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung des Outdoor-Wohlfühlambientes. Sanfte Lichter in warmen Tönen, beispielsweise durch LED-Kerzen, Laternen und Lichterketten, schaffen eine gemütliche und einladende Stimmung, die den Balkon auch in den Abendstunden zu einem stimmungsvollen Rückzugsort zum Genießen verwandelt.

DAS GOLDJUWEL

Luxusurlaub in Goldegg am See mit Private Spa, Natur und ganz viel Herz.

Nur wenige Schritte vom Goldegger See entfernt liegt ein Rückzugsort für alle, die Exklusivität, Ruhe und Natur verbinden möchten: das Goldjuwel. Die stilvollen Apartments bieten viel Privatsphäre, außergewöhnlichen Komfort und viele Inklusivleistungen – vom täglichen Frühstück

bis hin zur smarten Steuerung für Licht und Raumklima.

Luxus zum Durchatmen. Acht der zehn Apartments verfügen über einen eigenen Spa mit Sauna und Outdoor-Badewanne. Zusätzlich lädt ein Naturpool zur Erfrischung ein. Ob Wandern, Golf oder Radtouren – die Lage ist ideal für sportliche Auszeiten in den Salzburger Alpen. Mit dem Goldjuwel Genuss erwartet Gäste eine flexible Verwöhnpension: Täglich spontan entscheiden, ob man im Ort dinieren oder sich das Dinner stilvoll ins Apartment servieren lässt.

Ein digitales Highlight: Die Concierge App mit persönlichem Gästeführer, Tourentipps und Empfehlungen für besondere Erlebnisse.

Und das Besondere: Die Gastgeberinnen Sonja und Sandra sind persönlich vor Ort – aufmerksam, herzlich und jederzeit für Ihre Wünsche da.

info@goldjuwel.at www.goldjuwel.at DAS GOLDJUWEL

Hofmark 48 • 5622 Goldegg am See Tel.: +43 664 / 88511060

HUNGRIG AUF NEUES?

Diese spannenden Neuzugänge bringen frischen Wind in die Wiener Gastroszene.

Zwar schon im Spätsommer 2024 gestartet, aber pünktlich zum nahenden Hochsommer jetzt erst so richtig heiß (bzw. kalt):

Frosty Franz bringt Cold-Stone-Eis, rund 150 Toppings und eine große Portion Kreativität in die Otto-Bauer-Gasse. Statt Kugel von der Stange gibt’s hier individuelle Becherkunstwerke – frisch gemixt auf einer eiskalten Marmorplatte, direkt vor den Augen der Gäste. Veganfreundlich, verspielt und mit ganz eigenem Charme hat sich das Lokal langsam, aber sicher in die Herzen der Eisfans geschlichen und startet jetzt in die erste richtige Saison. Wer letztes Jahr noch nichts vom Frosty Franz mitbekommen hat: Jetzt ist die beste Zeit, das nachzuholen.

Wer ist Franz eigentlich und wie ist dieser Name entstanden?

Anna Schneider: Kein Mitarbeiter, sondern ein zimtig-buttriger Star aus dem hohen Norden. Der Name stammt vom Franzbrötchen, einer Hamburger Gebäckspezialität, die man in Wien bislang schmerzlich vermisste. Für mich war schnell klar: Das muss sich ändern. Also wurde das Franzbrötchen kurzerhand ins Herz des Konzepts geholt – und gleich zum Namensgeber gemacht.

Was macht „Cold-Stone-Eis“ so besonders?

Die Zubereitung auf der eiskalten Marmorplatte erlaubt es uns, jedes Eis individuell und frisch zu kreieren. Lieblingszutaten wie Früchte, Kekse, Nüsse oder Saucen werden direkt vor den Augen der Gäste in das Eis eingearbeitet. Dabei entsteht nicht nur ein einzigartiger Geschmack, sondern auch ein kleiner Moment zum Staunen. Jede Mischung ist ein Unikat – und genau das macht es so besonders

Habt ihr einen „Signature Scoop“ –also eine Mischung, die euch ganz besonders repräsentiert?

Ganz klar: unser Hausbecher „Der Franz“. Mit Franzbrötchen-Stückchen, Zimt, gebrannten Mandeln, Karamellsauce und Vanilleeis. Der vereint alles, wofür Frosty Franz steht: Hamburg trifft Wien, wenn sich Süßes und Salziges in zart schmelzendem Eis verbinden.

Welche Eiskombi hat euch selbst überrascht und harmoniert unerwartet gut miteinander?

Da entstehen ständig neue Überraschungen – oft durch unsere Gäste selbst! Eine Mischung, die uns besonders überrascht hat: Salty-Peanut-Eis, Marshmallowcreme, Salzbrezeln, gebrannte Erdnüsse und Karamellsauce. Klingt ungewöhnlich, schmeckt aber einfach genial – so sehr, dass es als Hausbecher „Peanut Pretzel“ jetzt fest im Programm ist. Genau solche Kombinationen lieben wir!

ICE, ICE, FRANZ! Gründerin Anna Schneider kreiert auf eiskalter Platte echte Unikate zum Dahinschmelzen.

FROSTY

FRANZ

Otto-Bauer-Gasse 4, 1060 Wien, Instagram @frostyfranz.vienna

© Laura Schneider
REDAKTION: Laura Altenhofer

In der Sechskrügelgasse wird seit kurzem Pizza alla Romana gebacken – knusprig, kreativ und mit besten Zutaten direkt aus Italien. Matto Pizza Gourmet heißt der kulinarische Neustart, hinter dem drei Pizzaioli stehen. Statt Bio-Neapolitaner setzen Stefano, Paolo und Andrea nun auf römische Pizza mit Biss, Originalität und einem monatlich wechselnden Menü, das gemeinsam mit den Gästen auf Social Media gestaltet wird. Das Lokal ist klein, aber mit viel Herz geführt – und die Pizza? Eine Klasse für sich.

Sechskrügelgasse 5, 1030 Wien Instagram @mattopizzagourmet

DAS BOCK

Von der Pop-up-Idee zum eigenen Laden: In der Neubaugasse servieren Ben und Mauriz seit Mai unter dem Namen „das Bock“ österreichisches Streetfood mit Augenzwinkern. Hier trifft das Bockhendl auf Burger-Buns, Gulasch versteckt sich in Arancini, und Zwiebelrostbraten kommt als Wrap. Vegetarisch? Gibt’s auch – etwa Backschwammerl mit Dip. Alles frisch, alles auf die Hand, alles mit Schmäh. Wer Hunger hat und keine Lust auf Besteck, ist hier goldrichtig.

Neubaugasse 20, 1070 Wien Instagram @das.bock

LE PETIT BAZAR

Der ehemalige Concept-Store „nanou!“ hat sich neu erfunden und am Karmelitermarkt wiedereröffnet – diesmal als französisches Bistro mit Feinkostflair. Statt Spielzeug und Papeterie gibt’s jetzt Quiche, Crêpes und Croissants – frisch gebacken und duftend wie in einer Pariser Seitenstraße. Wer Lust auf Apéro hat, wird mit Cidre, Rillettes und Tapenade fündig. Ein Lokal zum Schlemmen, Stöbern und um dem Alltag zu entfliehen. Très charmant und ein echtes Upgrade für den Zweiten.

Karmelitermarkt 58/61, 1020 Wien Instagram @lepetitbazarwien

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

SCHÖNHEIT KOMMT

VON INNEN

Die neuen NÖM vital+ Collagen Shots kombinieren hochwertigen VERISOL® Collagenkomplex mit Vitaminen und Probiotika – für Haut, Haare, Nägel und dein tägliches Wohlbefinden. In fruchtiger Erdbeersorte und praktischer 6er-Packung bei Billa und Billa Plus. noem.at

© Matto Pizza Gourmet

REDAKTION: Betina Petschauer | FOTOS:Shutterstock

URLAUB

L      FFELN L      FFELN ZUM

Sommer, Sonne, Mittelmeerliebe: Was gibt es Schöneres, als sich mit mediterranen Gerichten in Urlaubsstimmung zu versetzen?

Wenn die Temperaturen steigen, bekommt auch der Appetit eine neue Richtung – weg von Deftigem und hin zu leichter Küche. Mediterrane Aromen wecken sofort Urlaubsgefühle: ein Hauch von Basilikum, Olivenöl auf der Zunge, frische Zitronennoten in der Luft. Diese Rezepte holen das Mittelmeer direkt auf den heimischen Teller – unkompliziert, aromatisch und perfekt für laue Sommerabende.

Egal ob im Job, unterwegs mit den Kids oder zuhause im Garten - die Manner Snack Minis Milch-Schoko & Snack Minis Milch-Haselnuss sind perfekt zum Teilen. Erst knusprig, dann cremig und herrlich schokoladig, hergestellt aus 100% Fairtrade zertifiziertem Kakao. Die Manner Snack Minis sind vielschichtig wie dein Leben. Näheres unter: manner.com

HAYA M O LCHO

Zur Person: Haya Molcho, geboren in Tel Aviv, lernte auf ihren Reisen die Küchen der Welt kennen. Im März 2009 verwirklichte sie ihren Traum und eröffnete mit ihren vier Söhnen das Neni am Wiener Naschmarkt, das seitdem in 14 europäische Städte expandierte. Die Molchos möchten Menschen glücklich machen und verschiedene Kulturen durch außergewöhnliche kulinarische Erlebnisse zusammenbringen.

TOMATEN RISOTTO

ZUTATEN FÜR 4 PERSONEN

• 4 reife Tomaten

• 300 g Risottoreis (Arborio oder Carnaroli)

• 2 EL Olivenöl

• 1 mittelgroße Zwiebel, fein gewürfelt

• 2 Knoblauchzehen, fein gehackt

ZUBEREITUNG

• 120 ml Weißwein

• 1 EL Oregano, gerebelt

• 1 l Gemüsebrühe

• 60 g Parmesan, gerieben, plus Parmesan zum Anrichten

• 1 EL Crème fraîche (optional)

• Salz, Pfeffer

• Basilikum, gezupft

Die Tomaten halbieren und mit einer Reibe grob reiben, die Schale entsorgen.

Eine schwere Pfanne erhitzen und den Risottoreis ohne Zugabe von Fett kurz anrösten. Nach etwa 1 Minute Olivenöl in die Pfanne geben und Zwiebel und Knoblauch hinzufügen. Einige Minuten mit dem Reis anschwitzen. Weißwein langsam hinzugeben, dabei kontinuierlich rühren, bis der Wein vollständig vom Reis absorbiert ist. Die geriebenen Tomaten und Oregano hinzufügen und alles gut vermengen. Schrittweise jeweils etwas Brühe unterrühren, bis die Flüssigkeit absorbiert ist. Vorgang wiederholen, bis die gesamte Brühe verwendet ist und das Risotto eine cremige Konsistenz erhält.

Parmesan einrühren und alles gut vermischen. Optional zum Schluss noch 1 EL Crème fraîche unterrühren. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und zugedeckt etwa 2 Minuten ruhen lassen, bevor das Risotto serviert wird. Auf tiefe Teller geben und mit geriebenem Parmesan und Basilikum bestreuen.

Man kann dieses Risotto auch mit Burrata, Olivenöl und Basilikum servieren.

Statt frischer Basilikumblätter kann auch Basilikumpesto verwendet werden.

„Italien“ von Haya Molcho & Söhne, Brandstätter Verlag, 2024, € 37,–

Zur Person: Die Pinzgauerin wollte eigentlich Neurowissenschaftlerin werden. Dann nahm sie 2021 an der deutschen Kochshow „The Taste“ teil – und gewann. Seitdem hat sie ihre Erfüllung im Kochen gefunden und eine Köchinnenlehre absolviert. Im Fokus der 25-Jährigen stehen Begeisterung für regionale Produkte, die österreichische Küche und das Gute im Einfachen.

VITELLO FORELLO

Wegen seiner Überfischung verzichtet Paula Bründl auf Thunfisch. Nachdem sie Vitello tonnato aber liebt, ist sie auf der Suche nach einer Thunfisch-Alternative bei geräucherter Forelle gelandet. „Es ist verblüffend, wie nahe die heimische Variante dem Original kommt.“ Auch beim Fleisch führen viele Wege nach Rom – klassisch mit mageren Teilen des Kalbes (Nuss, Kaiserteil, Schulter), feiner mit zartem Rückenfleisch.

ZUTATEN FÜR 4 PORTIONEN

Vitello:

• 1 l Wasser

• 500 ml Weißwein

• 500 g Kaiserteil, Nuss oder Schulter vom Kalb (noch feiner wird es mit zartem Rückenfleisch)

• 1 Bund Suppengemüse

• 1 Schuss Essig

• 2 Lorbeerblätter

• 1 EL Pfefferkörner

• 1 EL Salz

Forello:

• 1 kleines Ei

• 1 TL scharfer Senf

ZUBEREITUNG

• 100 ml neutrales Öl

• 50 ml Olivenöl

• 200 g Räucherforelle

• 100 g Sauerrahm

• 2 EL Kapern

• Abrieb von 1 unbehandelten Zitrone

• Salz, Pfeffer und Chili aus der Mühle

Deko:

• rote Trauben

• Pfeffer aus der Mühle

• Essig

• Olivenöl

• Basilikumblätter

Wasser und Weißwein in einen großen Topf geben und zum Kochen bringen. Die restlichen Zutaten für das Vitello hinzugeben und sofort die Hitze reduzieren, damit das Fleisch nur siedet und nicht kocht. Bei mittlerer Hitze für ca. 1 Stunde im Gewürzsaft ziehen lassen. Anschließend das Fleisch herausnehmen und mit einem feuchten Küchentuch bedeckt auskühlen lassen.

Für das Forello das Ei in einen hohen Mixbecher schlagen. Den Senf und die Öle dazugeben. Nun vorsichtig mit einem Pürierstab langsam von unten nach oben mixen, um eine glatte Mayonnaise herzustellen. Nun die restlichen Zutaten dazugeben und noch einmal gut mixen. Mit Salz, Pfeffer und Chili abschmecken.

Das Fleisch mit einer Aufschnittmaschine hauchdünn aufschneiden und auf flachen Tellern arrangieren. Die Sauce großzügig verteilen. Die Trauben in Scheiben schneiden und dekorativ auf den Tellern verteilen. Zum Schluss etwas Olivenöl und die Basilikumblätter draufgeben und servieren.

„Endlich kochen“ von Paula Bründl, Servus Verlag, 2025, € 36,–

LOVE EQUALS LUCK

GRILL SKILLS

Essentials für köstliche Grillabende.

REDAKTION: Lana Schneider | FOTOS: Hersteller, H&M

1 DREIERLEI. Curved-Carafe-Set von Waterdrop, um € 49,80 2 DUAL. Teller von H&M Home, um € 9,99

3 WOODY. Gartenstuhl Sissi von Westwing Collection, um € 399,– 4 MUST-HAVE. Kräuterbutter-Gewürzmix von Just Spices, um € 4,99 5 DEKOR. Tablett von Tchibo, um € 12,99 6 FARBTUPFER. Lumin Mint Green von Weber, um € 679,– 7 TOPPING. Rauchige BBQ-Sauce von Bull’s Eye, um € 3,89

SCHWEIN GEHABT:

BEI PENNY GIBT‘S NOCH GELERNTE FLEISCHHAUER

PENNY und seine erfahrenen Fleischhauer:innen stehen für individuelle Fleischwünsche bereit. Einfach online vorbestellen oder direkt in der Filiale beraten lassen. Das frische „Ich bin Österreich“-Fleisch stammt zu 100 Prozent aus Österreich und wird in den PENNY Filialen von den Profis von Nose-toTail verarbeitet. vorbestellservice.penny.at

Ab 1.6.

Eröffnung Kino am Dach

Auf dem Dach der Hauptbücherei Wien, mehr Infos unter www.gogogo.at

1.–23.6.

WIR SIND WIEN.FESTIVAL

Diverse Standorte, mehr Infos unter www.wirsindwien.at

4.6.

Feine Sahne Fischfilet –Wir kommen in Frieden Arena Open Air, Tickets unter www.oeticket.com

5.6.

VinziRast Afterwork-PopUp

Lokal VinziRast mittendrin, mehr Infos unter www.vinzirast.at

5.6.

A Day to Remember –UK + Europe Tour 2025 Arena Open Air, Tickets unter www.oeticket.com

WAS IST LOS

Die besten Konzerte, die sehenswertesten Ausstellungen und die außergewöhnlichsten Veranstaltungen der Stadt. Von großen Bühnen bis zu versteckten Geheimtipps: die Eventhighlights der WIENERIN.

REDAKTION: Laura Altenhofer

Ab 5.6.

Summer Vibes by Therme Wien Therme Wien, jeden Donnerstag, mehr Infos unter www.thermewien.at

6.6.

Theater-Disco: SAVE THE LAST WALTZ FOR ME Wiener Konzerthaus, mehr Infos unter www.johannstrauss2025.at

7.6.

Sommerfieber XXL

Maya Garden, Tickets unter www.oeticket.com

7.6.

LEMO – Open Air 2025

Arena Wien Open Air, mehr Infos unter www.oeticket.com

12.–15.6. Mord im Orientexpress Wiener Stadthalle, Tickets unter www.stadthalle.com

13.6.

Sommernachtskonzert Schönbrunn Schloss Schönbrunn, mehr Infos unter www.wienerphilharmoniker.at

14.6.

Genusstour im 7., 8. und 9. Bezirk Vom Fass Wien Neubau, mehr Infos unter www.tasteyourcity.at

14. 6.

Oberösterreicher Ball 2025 Wiener Rathaus, mehr Infos unter www.oberoesterreicherball.at

17. & 18.6. Green Day Wiener Stadthalle, Tickets unter www.stadthalle.com

18.6.

My Ugly Clementine Arena Open Air, Tickets unter www.oeticket.com

19.6. Dives – Album-Releaseshow WUK, Tickets unter www.wuk.at

20.–22.6. Donauinselfest Donauinsel, mehr Infos unter www.donauinselfest.at

26.6.

Paula Hartmann – kleine Feuer 2025 Arena Open Air, Tickets unter www.oeticket.com

28.6. lieblingsflohmarkt – Kinder- und Frauenflohmarkt Parkplatz Marxhalle, mehr Infos unter www.lieblingsflohmarkt.at

28. & 29.6.

Feel Good Festival Sportcenter Donaucity, mehr Infos unter www.feelgoodfestival.at

© Tim Cavadini

IM JUNI?

Der Vorplatz des MuseumsQuartiers wird wieder zum veganen Schlaraffenland: Beim Streetfood-City-Festival Veganmania trifft pflanzliche Küche auf urbanen Lifestyle – vier Tage lang, bei freiem Eintritt und mitten in der City. Rund 100 Stände servieren alles von Wiener Leberkäs-Alternativen bis zu 3D-gedrucktem Karotten-Visch. Dazu gibt’s coole Beats, kalte Drinks, faire Mode, Naturkosmetik und jede Menge gute Vibes.

MuseumsQuartier, mehr Infos unter www.veganmania.at

TATE MCRAE –MISS POSSESSIVE TOUR

Mit über elf Milliarden Streams, Top-Hits am Fließband und einem Platz auf der Forbes-Liste „30 Under 30“ ist Tate McRae längst mehr als ein Geheimtipp. Die kanadische Sängerin, Songwriterin & Tänzerin bringt ihre emotionale Pop-Power im Rahmen der „Miss Possessive Tour“ live in die Wiener Stadthalle. Mit im Gepäck: neue Tracks vom kommenden Album „So Close To What“. Wiener Stadthalle, Tickets unter www.stadthalle.com

VIENNA PRIDE – 29. REGENBOGENPARADE

Bereits zum 29. Mal erstrahlt die Wiener Ringstraße in Regenbogenfarben. Zehntausende Menschen aus aller Welt versammeln sich, um gemeinsam ein Zeichen für Vielfalt, Respekt und Gleichberechtigung zu setzen. Wenn die Sonne untergeht, startet am Rathausplatz das Pride Village mit mitreißender Musik, starken Reden und Community-Feeling – und die Pride Night lässt danach Wien bis in die Morgenstunden tanzen.

Wiener Ringstraße, mehr Infos unter www.viennapride.at

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DAS ERSTE

WIENERIN AFTERWORK

EVENT

AB

8. Juli

IM CLUB DAMDAM VIENNA

Heiß gebrüht, halb so ernst!

TrueComedy

REDAKTION : Elisabeth Trauner

FOTOS : Thomas Kirchmaier

Im ehemaligen Café Memberg in Salzburg entstanden, gehört das heutige fiktive „Café am Rande der Freundlichkeit“ zu einem der mittlerweile erfolgreichsten in Österreich produzierten Unterhaltungspodcasts. Mit dem Ö3-Podcast-Award 2025 ausgezeichnet, starten Robin Limpek, Wolfram Felice und Marco Johannes Wagner nun auch ab Herbst ihre erste Live-Tour durch Österreich.

Gossip Kings. Wenn der Kaffeeklatsch der drei Freunde immer wieder wöchentlich in eine audiovisuelle Gruppentherapiesitzung ausartet, will man unbedingt dabei sein, um ihren humorvollen Geschichten aus ihrem Leben zu lauschen. True Comedy statt True Crime also. Mittlerweile hat der Videopodcast bereits über 130 produzierte Folgen. Wir haben das Trio auf ein Gespräch in ihrem Studio getroffen und uns mit ihnen über ihre Anfänge, ihre Auszeichnung und über ihren Erfolg unterhalten.

Warum habt ihr einen Podcast ins Leben gerufen und um welche Themen geht es bei euch?

Marco: Wir haben den Podcast im Jahr 2022 aus zwei Gründen gestartet. Einerseits waren wir

neugierig, wie ein Podcast als Businessmodell funktioniert, da wir ja selber eine Agentur haben. Andererseits haben wir, also Robin und ich, Gastroerfahrung und uns immer wieder über unsere Erfahrungen in dem Bereich ausgetauscht. Irgendwann haben wir uns dann dazu entschieden, über die oft bizarren Geschichten aus dem Gastroleben in einem eigenen Podcast zu sprechen.

Robin: Ich hatte ja ursprünglich ein eigenes Café in Salzburg und habe so einige kuriose Gäste erlebt. Da kamen Fragen wie „Ist im Schokokuchen auch Schokolade drin?“ oder eine Dame kam zu uns und wollte Blumen kaufen. Es gibt nichts, was es nicht gibt. Darüber sprechen wir. Mir wurde manchmal vorgeworfen, dass ich nicht der freundlichste Gastgeber bin, aber letztendlich kamen die Leute auch gerade deshalb. So entstand übrigens auch die Idee zu unserem Podcastnamen.

Marco: Unser Themenkonzept hat nach und nach eine andere Dynamik bekommen, und wir haben uns dann zu einem Comedy- und Unterhaltungspodcast weiterentwickelt.

Habt ihr damit gerechnet, dass euer Podcast so erfolgreich werden wird?

Marco: Wir haben es uns gewünscht, aber das

es so gut bei den Leuten ankommt, damit haben wir nicht gerechnet.

Robin: Das erste Jahr haben wir das nur aus Eigeninteresse gemacht, weil wir Spaß daran gefunden haben. Der Erfolg war nie im Vordergrund.

Ihr wurdet mit dem Ö3-Podcast-Award 2025 ausgezeichnet. Was bedeutet euch diese Auszeichnung?

Felice: Zu diesem Award wurden 1400 Podcasts eingereicht. Es waren insgesamt 60.000 Nominierungen im deutschsprachigen Raum, und die Fans konnten ihre Lieblingspodcasts nominieren. Es waren bei uns 50 Prozent Nominierungen, und 50 Prozent entschied eine Fachjury. Die Fachjury wertet hauptsächlich Podcasts aus, die einen Mehrwert bieten.

Marco: Also beispielsweise einen Sport-Podcast oder einen Gesundheits-Podcast. Da passen wir aber nirgendwo rein, weil wir eben keine fixen Themen haben. Wir erzählen einfach von uns und unserem Leben. Es war aber dann so, dass wir viel mehr Nominierungen als andere gehabt haben und so mit dem ersten Platz ausgezeichnet wurden.

Welche Themen machen euch besonders Spaß? Woher holt ihr eure Ideen?

Felice: Es sind Themen aus dem Alltag. Wir haben eine gute Beobachtungsgabe und greifen Dinge, die wir sehen, humoristisch auf.

Robin: Es geht bei uns nicht um die großen, tiefgründigen Probleme der Welt. Es geht um ganz simple Dinge, um Kleinigkeiten. Und ich glaube, genau das gefällt den Leuten. Man kann bei uns zuhören, wie bei Freunden eben. Manchmal möchte man einfach nur vom Alltag abschalten und braucht etwas Erfrischendes, Erheiterndes und kein zusätzliches Drama.

Wie wichtig ist euch Humor im Leben?

Marco: Humor ist essenziell. Wir haben alle drei stressige Jobs und arbeiten viele Stunden am Tag. Unser Podcast ist für uns ein Ausgleich. Wir sehen das Ganze sogar als interne Therapiesitzung. Wir erzählen uns gegenseitig unsere Geschichten, unseren Alltagsstress. Wir sind sozusagen wie eine Selbsthilfegruppe, bei der allerdings wahnsinnig viele Leute zuhören. Es macht einfach Spaß!

Gab es einen Moment, wo ihr dachtet, das schneiden wir besser raus, und habt es dann doch dringelassen?

Felice: Wir haben mittlerweile gelernt, die Geschichten so zu erzählen, dass es kein Drama gibt. Das heißt, wir schneiden im Grunde genommen gar nichts mehr. Vor allem schauen wir auch, dass wir keine Überlänge produzieren. Wir sind beim

PUBLIKUMSFAVORIT. „Das Café am Rande der Freundlichkeit“ gewann den Ö3-Podcast-Award 2025.

Wir sind wie eine Selbsthilfegruppe, bei der allerdings wahnsinnig viele Leute zuhören.

Podcast circa bei einer Stunde 15 Minuten. Am Anfang waren wir oft bei zwei Stunden, da haben wir dann geschnitten, um die Folge zu kürzen, aber sonst schneiden wir selten.

Was bedeutet euch Erfolg?

Felice: Das ist eine große Frage mit sehr vielen Nebenfragen. Je nachdem, wie man Erfolg misst. Man kann es philosophisch betrachten und sagen, dass für uns Erfolg ist, wenn wir uns einmal in der Woche sehen und Spaß an unserer Arbeit haben. Andere messen Erfolg an Zahlen oder Geld.

Marco: Aus einem finanziellen Antrieb machen wir den Podcast sicher nicht. Unser Antrieb ist tatsächlich, dass wir unseren Zuhörer:innen eine gute Zeit bescheren. Wir wollen sie zum Lachen bringen. Das bekommen wir auch als Feedback. Wir haben eine sehr starke Community-Bindung und beantworten alle Nachrichten, die wir bekommen. Wir schätzen unsere Randis und Randischens, wie wir unsere Community liebevoll nennen, sehr.

Warum habt ihr euch dazu entschlossen, auf Tournee zu gehen?

Robin: Prinzipiell war die Tour ein Wunsch unserer Community. Viele wollten uns einmal live sehen und treffen.

Felice: Es ist auch für uns ein schönes Gefühl, wenn wir uns mit unserer Community austauschen können. Das unmittelbare Feedback vom Publikum ist einfach toll.

Marco: Es wird ein richtig cooles Meet and Greet werden. Ab September geht es los, die ersten Shows waren auch sofort ausverkauft. Wir freuen uns jedenfalls schon sehr auf die Tour.

Jetzt mitmachen und gewinnen: Seien Sie beim exklusiven WIENERIN-Workshop beim ImPulsTanz Festivals am 19. und 20. Juli 2025 dabei und entdecken Sie mit Kafeela Ade die vibrierende Vielfalt von Afro Fusion.

AFRO FUSION

UND SO GEHT’S:

• Nehmen Sie ab sofort auf wienerin.at/ aktuelle-gewinnspiele am Gewinnspiel teil. Zu gewinnen gibt es 20 x 2 Plätze für den Workshop am 19. und 20. Juli 2025.

• Teilnahmeschluss: 30. Juni 2025. Sollten Sie unter den Gewinner:innen sein, erhalten Sie eine Bestätigung und weitere Informationen per Mail.

© Kafeela
Ade, yakoone

Geboren in Lagos und aufgewachsen in Wien, bringt Kafeela Ade weitaus mehr als reine Moves auf die Bühne: Mit geschmeidiger Power, mitreißender Ausstrahlung und tanzbarer Musikalität begeistert sie ihr Publikum live wie online – ihre viralen Clips und internationalen Workshops sind Inspiration pur. In ihrem Afro Fusion-Workshop beim ImPulsTanz Festival lädt sie Anfänger:innen wie Fortgeschrittene ein, Groove, Flow und Storytelling zu erforschen – alleine, gemeinsam, und immer mit jeder Menge Lebensfreude.

Über den exklusiven WIENERINWorkshop mit Kafeela hinaus bietet das ImPulsTanz – Vienna International Dance Festival Tanzbegeisterten von 10. Juli bis 10. August 2025 wieder ein breitgefächertes Programm mit über 250 Workshops und Research Projects von rund 160 nationalen und internationalen Dozent:innen in 17 Departments.

Von Latin Jazz und Flamenco über House Dance, Voguing und Club Styles bis hin zu Ballett und zeitgenössischem Tanz – das Angebot richtet sich an Anfänger:innen, Fortgeschrittene und Profis gleichermaßen.

Mit dabei sind erneut internationale Stars der Tanzszene wie der ehemalige Madonna-Tänzer Salim Gauwloos, Missy Elliotts Choreografin Comfort Fedoke, der „Dance India Dance“Juror Terence Lewis sowie viele weitere Größen aus Contemporary Dance, Improvisation, Modern und Performance. Für Kinder und Jugendliche gibt es mit Shake the Break im Dschungel Wien ein eigenes Workshop-Programm – voll kreativer Bewegung, Spiel und Tanzfreude. Und auch die Golden-Age-Workshops für Menschen ab 60 sind wieder dabei – mit Tanz & Gesundheit bei Fabiana Pastorini, afrikanischen Tänzen mit Futurelove Sibanda und Disco-Flow bei Nicole Berndt-Caccivio.

Auf impulstanz.com gibt es das gesamte Programm. Buchungen sind ab sofort möglich!

EXKLUSVER WIENERINWORKSHOP:

• Sa, 19. Juli und So, 20. Juli 2025

• 9:45–12:00 Uhr und 14:50–17:05 Uhr

• Workshop Zentrum Arsenal, ART-forART-Werkstätten, Arsenal Objekt 19, 1030 Wien

• Afro Fusion trifft auf die pulsierenden Rhythmen von Afrobeats und Amapiano – ein Stil, der traditionelle und urbane afrikanische Bewegungen mit modernem Groove, musikalischem Feingefühl und ausdrucksstarkem Storytelling verbindet.

• Es sind keine Vorkenntnisse nötig.

• Für Eltern gibt es dank der Unterstützung der Arbeiterkammer Wien die Möglichkeit einer gratis Kinderbetreuung während des Workshops. Wir bitten Sie dafür bis spätestens drei Tage vor Workshop-Beginn ein Mail an kinderbetreuung@impulstanz.com zu senden.

Jetzt Code scannen und beim Gewinnspiel für den exklusiven Workshop mitmachen!

ROADTRIP FAMILY

Autoreisen boomen! Vor allem Familien kommen immer mehr auf den Geschmack, ihre Urlaubsziele mit dem Auto anzufahrenWir haben einige Tipps, wie die Autoreise in den Urlaub mit Kids & Co am besten klappt!

REDAKTION: Lisa Staltner

Koffer packen, Rucksack schnappen, direkt ins Auto vor der Haustür einsteigen und los geht die Fahrt! Gemütlicher könnte ein Start in den Urlaub nicht ablaufen. Nicht umsonst bevorzugen immer mehr Familien den Roadtrip mit dem eigenen Auto, um in die Ferien zu starten und den Urlaub in nahegelegenen südlichen Ländern wie Italien oder Kroatien zu verbringen. Es ist nicht nur bequem, sondern aufgrund vieler technologischer Fortschritte moderner Autos und zahlreicher Forschungen speziell zum Thema Kindersicherheit eine sichere Reiseform, um den Urlaub schon bei Reiseantritt entspannt genießen zu können. Von der richtigen Planung über Entertainment für die Kleinsten während der Fahrt bis hin zur sichersten Position des Kindersitzes im Auto – wir haben einige Tipps für Sie, wie der Family Roadtrip garantiert entspannt wird!

Planung & Vorbereitung. Eine sorgfältige Planung des Reiseziels und der Route ist das A und O, um die Fahrtzeit zu optimieren und kleinere Stopps entlang der Strecke einzuplanen. Eine detaillierte Packliste hilft zudem dabei, nichts Wichtiges zu vergessen, sei es Spielzeug und Unterhaltung für die Kids oder Verpflegung und Notfallausrüstung. Wer sich schon im Vorfeld gut vorbereitet, reduziert den Stressfaktor im Auto. Auch immer gut: Den Kofferraum so einzuräumen, dass man alles, was man bei Zwischenstopps brauchen, schnell und ohne viel auszuräumen, findet. Pro-Tipp: Bequeme Kleidung für die Fahrt, die sich leicht wechseln lässt und atmungsaktiv ist, macht den Roadtrip richtig gemütlich!

Verpflegung & Reiseapotheke. Leichte und nicht fettige Verpflegung ist ideal, um Reiseübelkeit vorzubeugen. Genügend Wasser und Getränke nicht vergessen! Für den Fall von Reiseübelkeit unbedingt an die Reiseapotheke denken und spezielle Medikamente bereithalten. Am besten fragen Sie vorher Ihren Arzt nach Tipps. Frische Luft im Auto kann zudem helfen, Reiseübelkeit vorzubeugen. Pro-Tipp: Wer Lust und ein bissl Zeit hat, der packt witzige Lunchboxen für die Kinder. So wird das Snacken während der Autofahrt zum absoluten Highlight – und die Fahrt für die Erwachsenen etwas entspannter.

ENTGELTLICHE EINSCHALTUNG

EINFACH MAL BLEIBEN.

Abschalten, auftanken, aufblühen. Eine Auszeit im BLEIB BERG F.X. Mayr Retreat ist ein Reset-Knopf für Körper & Seele: Dich erwarten Natur, Ruhe und Erholung pur.

4 Nächte bleiben, 3 zahlen. Mehr auf: bleib-berg.com

Fahrt & Pausen. Regelmäßige Pausen sind wichtig, um zwischendurch etwas frische Luft zu schnappen, sich die Beine zu vertreten und Müdigkeit beim Autofahren zu verhindern – idealerweise mindestens alle zwei Stunden. Kinderspielplätze oder Rastplätze mit Spielmöglichkeiten sind ideale Stopps für alle, die mit Kids reisen. Pro-Tipp: Die Fahrtzeit möglichst an den Schlafrhythmus der Kinder anpassen, sodass lange Strecken während der Schlafenszeit zurückgelegt werden können. Lange Autofahrten über acht Stunden, inklusive Pausen, sollten vermieden werden, wobei 500 Kilometer pro Tag ein guter Richtwert für Autofahrten mit Kindern sind.

Unterhaltung & Ablenkung. Hörbücher, Musik und Spiele können die Fahrt unterhaltsam gestalten. Tablets, Smartphones oder andere Gadgets bieten bei Bedarf zusätzliche Unterhaltung. ProTipp: Aktive Spiele wie „Ich sehe was, was du nicht siehst“ oder „Spielen, wenn es nicht mehr geht“ sind großartige Möglichkeiten, um Langeweile zu bekämpfen. Eine kleine Schatzsuche entlang der Strecke oder ein Spiel mit Fragen kann die Fahrt spannend machen und die Kinder bei Laune halten.

Volvo-Sicherheitsexpertin Lotta Jakobsson gibt Tipps zur richtigen Position des Kindersitzes

Lotta Jakobsson ist eine international anerkannte und preisgekrönte Forscherin auf dem Gebiet der Kindersicherheit mit mehr als 25 Jahren Erfahrung in der Sicherheitsforschung bei Volvo.

Komfort & Sicherheit. Um die Sicherheit beim Reisen mit Kindern im Auto zu gewährleisten, ist es entscheidend, die richtigen Kindersitze zu verwenden und korrekt zu installieren. Laut der Volvo-Sicherheitsexpertin Lotta Jakobsson sollten Kinder bis zum Alter von vier Jahren in rückwärtsgerichteten Kindersitzen reisen. Diese Position bietet den besten Schutz bei einem Frontalaufprall, da sie den Kopf und Körper des Kindes optimal unterstützt. Der Nacken von Kleinkindern ist noch nicht vollständig entwickelt, und ein rückwärtsgerichteter Sitz kann im Falle eines Unfalls lebensrettend sein. Nach dem vierten Lebensjahr, abhängig von der Größe des Kindes, kann auf einen Booster-Sitz mit Sicherheitsgurt gewechselt werden. Besonders wichtig: der Sicherheitsgurt sollte über die starken Körperteile verlaufen, also über das Becken und die Schultern, und keinesfalls über den Bauch.

Hat man die Packliste erst einmal abgehakt, sich in bequeme Kleidung geworfen, genügend Stopps und Entertainment-Möglichkeiten für die Kleinsten eingeplant, die Snackdosen bis zum Rand gefüllt und die Kids sicher in ihren altersgerechten Sitzen angeschnallt, kann der Family Roadtrip losgehen – Playlist und Soundtrack zum gemeinsamen Gröhlen nicht vergessen! Schönen Urlaub!

© Daniela Loof / Volvo

DIE FÄDEN IN DER HAND HÄLT WO MUSIK

Vom 25. Juli bis zum 31. August laden die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik erneut dazu ein, sich Momenten purer musikalischer Schönheit zu widmen.

Sie sind Ursprung und jährlicher Auftakt der Festwochen: die Ambraser Schlosskonzerte. Das erste Konzert dieser weltweit ältesten Reihe für Alte Musik ist bereits ausverkauft. Doch auch nach „La sprezzatura“ warten die Festwochen mit verschiedensten musikalischen Höhepunkten auf.

Rebellion. Die Klangwelt geheimer musikalischer Zusammenkünfte kann man am 26. Juli bei „Im Verborgenen“ erkunden. Dabei erklingen Melodien aus Zeiten gesellschaftlicher Umwälzungen, die einst nur im kleinen Kreise gespielt werden durfte. Im Sommer bietet das Konzert einen Moment der Flucht, wenn sich die Türen des Spanischen Saals schließen und feingliedrige Musik den Raum einnimmt. Am 1. August nimmt Margherita Maria Sala das Publikum bei „Tormento & Gelosia“ auf eine emotionale Achterbahnfahrt mit. Salas in Innsbruck schon bekannte Stimme wird zum Spiegel der inneren Kämpfe zwischen Vernunft und Emotion. Bei „The Queen‘s Lover“ am 2. August folgen die Musiker:innen einem Grafen, der die spanische Königin verführte, eine Bibliothek in Flammen steckte und schließlich eines mysteriösen Todes starb.

Strahlend. Neben dem Spanischen Saal gibt es 21 weitere Spielstätten bei den Innsbrucker Festwochen. So verwandelt sich etwa der prachtvolle Innsbrucker Dom am 26. August in eine Kathedrale der Klänge, wenn der Chor Vox Luminis beim Konzert „Choral & Kontrapunkt“ Stimmen verschiedenster Jahrhunderte vereint und historische Distanz durch strahlenden Einklang vergessen lässt.

Liebeslieder. Im Riesensaals der Innsbrucker Hofburg entführt die Sopranistin Claire Lefilliâtre in die Welt des französischen „Grand Siècle“, wo die Liebe Dauerthema war – ob bei Göttern oder auf den Hirtenfeldern Arkadiens. Was für

ein Glück! Denn so sind uns heute einzigartig virtuose Arien über untreue Nymphen und verliebte Hirten überliefert, die am 28. August unter glitzernden Kronleuchtern genossen werden können.

Industrie. Erstmalig bei den Festwochen findet ein Konzert in der Industriehalle St. Bartlmä in der Nähe des Stift Wilten statt. Dort spielen am 15. August The Playfords aus „Shakespeare’s Songbook“ Die Stücke des Abends waren zur Zeit des großen britischen Meisters Hits, die Fragen der Zeit abbildeten. Bei diesem Kontrapunkt zu klassischen Konzertsälen werden musikalische Grenzen überschritten, Traditionen neu gedacht und Machtstrukturen satirisch hinterfragt – ganz im Geiste Shakespeares. Wie damals im Globe Theatre findet sich hier für Jede:n etwas – ein Must-See für alle, die nicht nur das Bewährte schätzen, sondern auch das Innovative suchen.

Der Chor „Vox Luminis“
Altistin
Margherita Maria Sala

HELLO BABY

DER SCHLAF DER ANDEREN

KEIN ZURÜCK

Munjeong und ihre fünf Mitstreiterinnen lernen sich in der Fruchtbarkeitsklinik in Seoul kennen. Sie alle haben den Wunsch nach einem Baby, der sich auf natürliche Art nicht erfüllen will. „Hello Baby“ heißt der Gruppenchat, in dem sie sich gegenseitig beistehen. Bis eine von ihnen, Jeonghyo, plötzlich offline geht und spurlos verschwindet. Ein Jahr später taucht sie auf mysteriöse Weise mit einem Baby wieder auf. Ein Roman über den sozialen Druck, der auf Frauen lastet, Mütter zu werden.

von Kim Eui-kyung, € 25,70, ISBN: 978-3-351-05128-0

Sie lieben „Sex and the City“ und „Gossip Girl“, wünschen sich aber moderne Zugänge zu Liebe und Geschichtenerzählung? Dann könnte „Cleopatra und Frankenstein“ von Coco Mellors eventuell die richtige Wahl sein. Erzählt wird von einer ungleichen Liebe in New York – herzzerreißend, beglückend und süchtig machend. Cleo, Britin mit Kunststipendium, Bohémienne und ewig pleite, trifft Frank,

Als Nachtwache im Schlaflabor bringt Janis Fremde ins Bett und schaut ihnen beim Schlafen zu. Der Tag-Nacht-Rhythmus, der anderen Menschen eine natürliche Struktur gibt, gilt für sie nicht. Janis arbeitet, wenn andere ruhen, sie lebt allein und hat sich mit sich selbst gut eingerichtet. Erst als Sina bei ihr auftaucht, erwacht in Janis wieder der Wunsch nach einem anderen Leben. Janis und Sina begeben sich auf eine Reise durch die Nacht, in der auf einmal alles auf dem Spiel steht.

von Tamara Noort, € 25,70, ISBN: 978-3-463-00062-6

Amerikaner, Inhaber einer Werbeagentur und ungleich gesettleter, im Aufzug einer Party-Location. Wie das Leben so spielt folgt Liebe auf den ersten Blick: Hals über Kopf stürzen sich die beiden in eine amour fou, mit der sie selbst kaum Schritt halten können –geschweige denn die, die ihnen nahestehen. Die Autorin ist selbst Britin, lebt seit einigen Jahren in New York und hat ein unglaubliches Gespür für das bildhafte Schreiben. Das Buch ist übrigens Sunday-Times-Bestseller

WITCHES, BITCHES, IT-GIRLS

WIE PATRIARCHALE MYTHEN UNS PRÄGEN

Rebekka Endler wagt sich an die große Frage nach den Ursachen des Patriarchats und untersucht misogyne Mythen, die bis heute unser Denken und Handeln bestimmen. Was bringt so viele Frauen dazu, auch heute noch von einem rettenden Märchenprinzen zu träumen? Was steckt hinter der Mommy-Blogger-Welle und welche Funktion haben Frauenbilder wie Witches, Bitches und It-Girls? Sie zeigt auf, wie wir alle jeden Tag daran mitwirken, das Patriarchat am Laufen zu halten – und wie man es überwinden kann.

von Rebekka Endler, € 26,50, ISBN: 978-3-498-00740-9

Ein anonymes Schreiben hat eine Mordserie angekündigt. Das erste Opfer ist eine Frau, mit einem Zettel in der Hand. Der Name darauf verweist auf eine Geschworene, die an der Verurteilung eines Unschuldigen beteiligt war, der im Gefängnis erstochen wurde. Tötet der Täter als „Sühneakt“ wahllos Ersatzopfer anstelle der Geschworenen? Während Privatermittlerin Holly fiebrig das Puzzle zusammensetzt, hat sie alle Hände voll damit zu tun, Anschläge auf eine Feministin abzuwehren.

von Stephen King, € 29,80, ISBN: 978-3-453-27434-1

und wird gerade verfilmt. Es gibt wohl keinen besseren Zeitpunkt, diese Lovestory jetzt noch zu lesen.

Lana Schneider Redaktion WIENERIN

„Cleopatra und Frankenstein“, Eichborn Verlag, 2025, ISBN 978-3-8479-0205-8

URLAUB VOM PATRIARCHAT

WIE ICH AUSZOG, DAS FRAUSEIN ZU VERSTEHEN

Ermüdet und genervt vom Alltag bricht Friederike Oertel zu einer Reise nach Mexiko auf – in eines der letzten Matriarchate der Welt. Sie möchte Abstand gewinnen, von den Frauen vor Ort lernen und mit neuen Perspektiven nach Hause zurückkehren. Doch auch im Matriarchat ist Frausein komplizierter als erwartet. Mit einem einfühlsamen Blick auf eine Stadtgesellschaft, die nach eigenen Regeln funktioniert, erkundet die Autorin ihr eigenes Frausein, hinterfragt Rollenerwartungen und lässt sich von Gefühlen durchspülen.

von Friederike Oertel, € 21,60, ISBN: 978-3-462-00628-5

EIN SOMMERTAG IN KITZBÜHEL

Zwischen Gipfeln, Golfplätzen und Genussmomenten.

Wenn die Morgensonne die sanften Kuppen des Hahnenkamms in goldenes Licht taucht und das Kitzbüheler Horn majestätisch über der erwachenden Stadt thront, beginnt ein Tag, der so vielseitig und lebendig ist wie die Region selbst. In Kitzbühel – wo alpine Tradition auf moderne Lebensfreude trifft – spürt man schon früh am Morgen: Der Sommer ist hier ein ganz besonderes Erlebnis.

Der perfekte Tag. Wir beginnen auf den bestens gepflegten Wanderwegen der Region, die mit dem Europäischen Wandergütesiegel ausgezeichnet sind – ein Zeichen für höchste Qualität, Orientierung und Erlebniswert. Wer sich gleich am Morgen in die Natur aufmacht, wird mit einer unvergesslichen Tour belohnt: Die Wanderung zum Sintersbacher Wasserfall führt von Jochberg aus durch den Bergwald zu einem spektakulären Naturschauspiel. Über 85 Meter stürzt das Wasser donnernd in die Tiefe – ein kurzer Stopp, der lange im Gedächtnis bleibt. Danach lädt die Jochberger Wildalm zu einer wohlverdienten Rast mit Tiroler Schmankerln ein.

Wer die Bergwelt lieber gemeinsam erlebt, kann sich einer geführten Wanderungen von Kitzbühel Tourismus anschließen. Mit erfahrenen Bergwanderführern geht es auf Höhenwegen zu Panoramen, Almen und verborgenen Kraftplätzen –oft inklusive spannender Geschichten zur Geschichte, Geologie und Kultur der Kitzbüheler Alpen.

Nach der Wanderung lockt der nächste Höhepunkt des Tages: Golfen vor alpiner Traumkulisse. Kitzbühel ist eine der renommiertesten Golfdestinationen im Alpenraum. Vier charakterstarke Plätze bieten Abwechslung und Aussicht zugleich: Der 18-Loch Platz Kitzbühel-Schwarzsee-Reith beeindruckt mit weiten Spielbahnen und Postkartenpanorama. Im Championship-Course Eichenheim schlägt man zwischen Felsen, Wald und Almen ab. Der 9-Loch Golfplatz Kitzbühel-Kaps liegt inmitten eines historischen Schlossparks, stilvoll und zentral. Und direkt im Zielbereich der legendären Streif wartet der Red Bull Golf Rasmushof – ein Erlebnis für sich.

Und wenn die Sonne langsam tiefer steht und die Wärme des Tages noch in der Luft liegt, ruft der Schwarzsee – ein Naturjuwel, das sanft in die Landschaft eingebettet ist. Das Wasser bietet eine willkommene Abkühlung nach einem aktiven Tag - ein Moment purer Entspannung. Ob der Sprung ins Wasser, ein paar ruhige Schwimmzüge oder einfach nur das Sitzen am Ufer.

Am Abend lässt man sich vom lebendigen Flair der Stadt treiben. 750 Jahre Geschichte spiegeln sich in den bunten Fassaden, den verwinkelten Gassen und den liebevoll erhaltenen Details der Kitzbüheler Altstadt. Bei den Events PURA VIDA und Wochenteiler immer mittwochs und donnerstags im Juli und August, treffen sich Einheimische und Gäste aus aller Welt. Hier ist der Sommer erlebbar

Kitzbühel ist ein Ort, an dem Bewegung, Natur und Genuss eine harmonische Einheit bilden. Wo Wanderer, Golfer, Genießer und Kulturliebhaber gleichermaßen ihr Sommerglück finden. Ein Tag in der Gamsstadt ist nicht nur ein Urlaubserlebnis – er ist ein Gefühl, das bleibt.

DAMIANO DAVID –FUNNY LITTLE FEARS

Der italienische Singer-Songwriter Damiano David hat Mitte Mai sein mit Spannung erwartetes Album „FUNNY little FEARS“ veröffentlicht. Sonst ist der Künstlerin mit seiner Band Måneskin unterwegs, nun erschien dieses als sein erstes Debüt-Soloalbum. Über das Album sagt Damiano: „Ich habe FUNNY little FEARS als das emotionale Tagebuch meines letzten Jahres beschrieben. Es zu schreiben, hat mir geholfen, bestimmte emotionale Blockaden und Ängste zu überwinden und hat mir erlaubt, eine persönliche und musikalische Seite zu offenbaren, die mir wichtig ist.“

Überraschend, immer wieder witzig und mit spannender Perspektive: In „Die Wunderübung“ vom Wiener Autor Daniel Glattauer lässt man sich auf eine Paartherapie auf Abwegen ein! Die Beziehung von Joana und Valentin ist am Tiefpunkt angelangt, und die hilflosen Versuche des Paartherapeuten, die beiden Streithähne in den Griff zu bekommen, sind unterhaltsam – aber nicht erfolgreich. Doch nicht nur Joana und

MAREIKE FALLWICKL LIEBE JORINDE

Valentin haben ein Problem − auch der Therapeut scheint in einer Ehekrise zu stecken … Glattauers Werke sind oft eine Empfehlung, dieses Hörbuch ganz besonders.

Simone Hetfleisch Sales WIENERIN

„Die Wunderübung“ von Daniel Glattauer, 2014

ISI & KIRA –CABRIOLET

Mit „Cabriolet“ liefern Isi & Kira den perfekten Soundtrack für die ersten warmen Abende des Jahres – funky Bassline, catchy Melodie und ganz viel „Fenster runter, Welt aus“. Entstanden ist der Song in den österreichischen Alpen beim OKAY OKAY Music Camp, produziert von Maximilian Kuhnt (JEMKA) und Jonathan Lindner. Zwischen verspielter Leichtigkeit und ehrlicher Emotion schafft der Song eine Stimmung, die Lust macht auf Picknickdecken, laue Nächte und spontane Cabriofahrten. Kurz gesagt: ein Frühlingsgefühl in Songform, das man sofort auf Repeat setzen will.

SENDEZEIT MIT NURA

Ob Drama, echte Liebe oder die neuesten Skandale – Rapperin Nura und ihre Gäst:innen nehmen kein Format, keinen Sender und kein Reality-Sternchen in Schutz: Sie decken alles auf, was die Reality-Welt so zu bieten hat und sorgen dafür, dass kein juicy Detail unerwähnt bleibt. In jeder Folge lädt sie einen Reality-Fan ihres Vertrauens ein, um über die Themen zu plaudern, die so gut wie alle Trash-Lover:innen beschäftigen und manchmal auch schlaflose Nächte bereiten: Wer schnappt sich die meiste Sendezeit? Jeden Donnerstag gibt es eine neue Folge zum Reinhören.

TESS GERRITSEN DIE SOMMERGÄSTE

Manche sagen: Wenn Mütter ihren Kindern antipatriarchales Wissen vermitteln würden, hätten wir schnell echte Gleichberechtigung. Dass es so einfach nicht ist, davon handelt dieser Essay. Viele junge Männer wenden sich verstärkt rechtem Gedankengut zu, auch misogyner Content ist überall. Was können wir dem entgegensetzen? Und ist es wahr, dass Männer im Patriarchat nur Vorteile haben? Ein Plädoyer für einen neuen Feminismus, der alle einschließt – und befreit. Gelesen von Mareike Fallwickl, € 9,95, ISBN: 978-3-7324-7678-7

Jahr für Jahr kommen die Sommergäste nach Purity und beziehen die imposanten Ferienhäuser am Maiden Pond – misstrauisch beäugt von den Anwohnenden. Als eines Tages ein Mädchen aus einer der Urlauberfamilien verschwindet und kurz darauf menschliche Überreste aus dem See geborgen werden, spitzen sich die Ereignisse in der Stadt zu. Die Polizei ermittelt erfolglos – bis Maggie Bird und der „Martini-Club“ ihre Expertise zur Verfügung stellen. Gelesen von Nora Schulte und Luise Georgi, € 24,–, ISBN: 978-3-7424-3413-5

ACTION

GUNS UP

Um seiner Familie ein besseres Leben zu bieten, wechselt Polizist Ray Hayes (Kevin James) die Seiten und arbeitet als Schuldeneintreiber und Schläger für das organisierte Verbrechen. Fünf Jahre später sind Ray und seine Ehefrau Audrey (Christina Ricci) ihrem Traum, ein eigenes Diner zu eröffnen, zum Greifen nah, und Ray möchte das Verbrecherdasein an den Nagel hängen. Doch als der neue Gangsterboss Lonny (Timothy V. Murphy) die Geschäfte übernimmt, überschlagen sich die Ereignisse und Ray wird selbst zur Zielscheibe. Voraussichtlicher Kinostart ist der 12.6.2025.

TRAGIKOMÖDIE

FUNNY BIRDS – DAS GELBE VOM EI

Charlie (Morgan Saylor) kehrt auf die Farm ihrer Familie in Virginia zurück, um ihrer kränkelnden Mutter zu helfen. Sie haben unterschiedliche Vorstellungen vom Leben: Charlie studiert Finanzwesen, während Laura (Andrea Riseborough) eine Hühnerfarm betreibt. Nach langer Abwesenheit taucht Solange (Catherine Deneuve), Lauras Mutter und Charlies Großmutter, auf der Farm auf. Sie ist Französin, Feministin und exzentrisch. Wird es diesen drei Frauen, die scheinbar nichts verbindet, gelingen, miteinander zu leben? Voraussichtlicher Kinostart ist der 20.6.2025.

Für alle geeignet die sich sanft berieseln und unterhalten lassen möchten: Ein in Ungnade gefallener Hedgefonds-Manager, der immer noch mit seiner jüngsten Scheidung zu kämpfen hat, stiehlt aus den Häusern seiner Nachbarn in dem äußerst wohlhabenden Westmont Village, nur um zu entdecken, dass die Geheimnisse und Affären, die sich hinter diesen wohlhabenden Fassaden verbergen, gefährlicher sein

könnten, als er es sich je vorgestellt hat. „Your Friends and Neighbours“zeigt, dass auch reiche Menschen nicht vor Alltagsthemen und Problemen gefeit sind.

„Your Friends and Neighbours“, AppleTV, 2025

ABENTEUER, ANIMATION

ELIO

Der 11-jährige Elio ist ein Träumer. Obwohl er künstlerisch und kreativ ist, kämpft er damit, sich anzupassen. Währenddessen arbeitet seine Mutter Olga, Leiterin eines streng geheimen Militärprojektes, an der Entschlüsselung außerirdischer Botschaften aus dem Weltraum. Doch nicht sie, sondern ihr Sohn stellt den Kontakt her und wird von den Außerirdischen hochgebeamt. Elio wird plötzlich für den auserwählten, intergalaktischen Botschafter der Erde gehalten und ein großes Abenteuer beginnt für ihn.

Voraussichtlicher Kinostart ist der 19.6.2025.

DIE VORKOSTERINNEN

Herbst 1943: Berlin wird bombardiert und Rosa Sauer flüchtet ins ländliche Ostpreußen, während ihr Mann als Soldat an der Ostfront kämpft. Rosa und andere Frauen werden von der SS zwangsrekrutiert und müssen als Vorkosterinnen für die Mahlzeiten dienen, die Hitler hier serviert werden. Als Rosa erfährt, dass eine der Frauen Jüdin ist, muss sie einen Weg finden, sich und ihre Freundin vor dem sicheren Tod zu retten. Ein mitreißender Film über weiblichen Widerstand in einem bisher kaum bekannten Kapitel der NS-Diktatur. Voraussichtlicher Kinostart ist der 6.6.2025.

TITEL

Die zweite Staffel von „Ginny & Georgia“ ließ uns mit einem Cliffhanger zurück, der es in sich hatte: Georgia wurde wegen Mordes verhaftet – und das auch noch auf ihrer eigenen Hochzeit. In Staffel 3 steht nun für die Familie alles auf dem Spiel. Die Welt hat es nie sonderlich gut mit Ginny und Georgia gemeint, aber jetzt zeigt sie sich unerbittlicher denn je. Ginny muss sich entscheiden, wo sie steht, wenn es hart auf hart kommt. Ist sie wirklich bereit dazu, es gemeinsam mit ihrer Mutter mit dem Rest der Welt aufzunehmen? Voraussichtlicher Streamingstart ist der 5.6.2025.

DRAMA

Urlaub mit Stil in Dubrovnik

Valamar Lacroma Hotel & Valamar Tirena Hotel

Dubrovnik, die Perle der Adria, verzaubert mit ihrer majestätischen Altstadt, dem kristallklaren Meer und einer Leichtigkeit, die man vom ersten Moment an spürt. In dieser inspirierenden Kulisse laden zwei Hotels dazu ein, ganz im mediterranen Lebensgefühl zu schwelgen: das Valamar Lacroma Hotel und das Valamar Tirena Hotel. Umgeben von üppigem Grün auf der Halbinsel Babin Kuk und dennoch nur einen Steinwurf vom Herzen der Stadt entfernt, bieten sie den perfekten Rahmen für erholsame Tage am Meer.

Im Valamar Lacroma trifft zeitgemäßer Komfort auf ruhige Eleganz. Das moderne Haus empfängt seine Gäste mit stilvoll eingerichteten Zimmern und einer Atmosphäre, die sofort zur Entspannung einlädt. Wer zwischendurch die historische Altstadt erkunden oder am nahen Strand spazieren möchte, kehrt danach umso lieber zurück – zum Beispiel ins Balance Mediterranean Spa, wo sanfte Massagen, warme Dampfbäder und Pools für tiefe Erholung sorgen. Auch kulinarisch zeigt sich das Hotel von seiner besten Seite. Mediterrane Spezialitäten, liebevoll zubereitet und mit Blick aufs Meer serviert, machen jedes Dinner zu einem kleinen Fest.

Nur wenige Schritte entfernt liegt das Valamar Tirena Hotel, das mit seiner familienfreundlichen Art begeistert. Die großzügige Poollandschaft bietet Raum für ausgelassenes Spielen und ruhige Stunden gleichermaßen – vom Kinderbecken über Rutschen bis hin zu stilvollen Daybeds für die Großen. Vor allem für die kleinen Gäste wird der Urlaub hier zum Abenteuer. In der nahegelegenen Maro World tauchen Kinder und Jugendliche in eine bunte Erlebniswelt ein – mit Kletterbereichen, Trampolinen, interaktiven Spielstationen und liebevoller Betreuung, die auch den Eltern eine entspannte Auszeit ermöglicht.

www.valamar.com

Where luxury feels like home

Astrologin Daniela Hruschka blickt monatlich für uns in die Sterne.

@danielahruschka

STEINBOCK

Verbindungen, die bleiben, stehen am Programm: Ab 9. Juni bringt Jupiter frischen Wind in Ihr Beziehungsleben – Begegnungen werden tiefer, ehrlicher und bedeutungsvoller. Saturn sorgt in der nächsten Zeit für innere Stabilität. Zwischen dem 9. und 19. Juni spüren Sie, was sich verändern darf, damit echter Halt entsteht. Der Neumond am 27. Juni bringt neue berufliche Projekte. Bleiben Sie offen und flexibel!

WASSERMANN

Mehr Freude, mehr Freund:innen und auch mehr Flirts. Der Vollmond am 11. Juni bringt Begegnungen, die eine besondere Bedeutung haben könnten. Gleichzeitig fordert Jupiter ab dem 9. Juni mehr Einsatz im Alltag. Neue Chancen zeigen sich – bei spürbarer Intensität. Was Sie jetzt starten, kann Ihr Leben auf ein neues Level heben. Achten Sie dabei auf Ihre Kräfte – und legen Sie bewusst Pausen ein!

FISCHE WIDDER

Mut wird belohnt! Ab dem 9. Juni ermöglicht Jupiter Ihnen ein Jahr voller Lebenschancen. Je mehr Sie sich trauen, Ihre Herzenswünsche klar zu formulieren, desto eher können sie Wirklichkeit werden. Saturn hat Ihr Zeichen verlassen – und mit ihm weicht der Druck der letzten Jahre. Jetzt geht es darum, neue Stabilität zu schaffen. Ihr Glückstag: der 11. Juni – eine neue Tür könnte sich öffnen.

Im Juni sind Ihre Gedanken besonders klar – ideal für Projekte rund um Schreiben, Lehren oder kreative Planung. Beruflich lohnt es sich, mit Fokus und Bedacht vorzugehen. Mit Jupiters Eintritt in den Krebs am 9. Juni beginnt eine neue Phase der Möglichkeiten. Themen wie Zuhause, Familie und inneres Ankommen rücken in den Mittelpunkt. Was jetzt wächst, fühlt sich echt und richtig an.

STIER

Nach einem intensiven Mai bringt der Juni eine wohltuende Pause. Gönnen Sie sich Erholung, bevor Venus am 5. Juni in Ihr Zeichen wechselt – denn Sie rücken dann in den Mittelpunkt! Besonders zwischen dem 5. und dem 13. Juni könnte es beruflich dynamisch werden: Pluto stärkt Ihre Karriereziele und bringt wichtige Gespräche oder Abschlüsse. Auch in der Liebe gehören Sie zu den Glückskindern.

ZWILLING

Große Erleichterung! Saturn verlässt Ihren Karrierebereich, und Sie können richtig aufatmen. Gleichzeitig endet die Jupiter-Phase in Ihrem Zeichen – was um den 10. Juni eine wichtige Erkenntnis oder ein Finale in Beziehungen bringen kann. Ab dem 9. Juni rückt das Thema Geld in den Fokus – neue Einnahmequellen könnten sich auftun. Und der Neumond am 27. Mai schenkt Ihnen Rückenwind für Herzensziele.

OSKOP

KREBS LÖWE

Jupiter stellt sich an Ihre Seite – wie ein wohlwollender Coach, der Sie ermutigt, groß zu träumen und mutig zu wachsen. Zum ersten Mal seit 2014 wandert Jupiter durch Ihr Zeichen und öffnet Türen für persönliche Entwicklung, neue Chancen und erfüllende Begegnungen. Der Vollmond am 11. Juni lädt dazu ein, Altes liebevoll hinter sich zu lassen. Ihre Intuition ist dabei Ihre stärkste Begleiterin.

Der Sommer kann kommen – Sie sind bereit, denn Ihre Zeit beginnt nun: Die Zwillinge-Saison lädt ein zum Vernetzen, Ausgehen und sich Verlieben – besonders zu Monatsbeginn und rund um den Vollmond am 11. Juni. Sie verabschieden sich von allem, was Sie blockiert. Saturn unterstützt Sie dabei, Ihre Ziele konsequent zu verfolgen und Rituale zu etablieren, die Ihre innere Stärke nähren.

JUNGFRAU

Raus aus alten Mustern, rein ins Leben! Ab dem 15. Juni stehen Ihnen wieder alle Energiereserven zur Verfügung. Jupiter, der Glücksplanet, steht ein Jahr lang an Ihrer Seite. In Ihrem Leben kann sich nun vieles so gestalten, wie es wirklich zu Ihnen passt. Nutzen Sie diese Phase, um groß zu denken und sich neue Ziele zu setzen! Was jetzt beginnt, hat das Potenzial, Sie langfristig zu erfüllen.

WAAGE

Die Liebe rückt in den Mittelpunkt. Ab 5. Juni sorgt Venus im Stier für romantische Momente und mehr Stabilität – besonders in bestehenden Beziehungen. Nähe darf wieder entstehen – und ruhig und ganz natürlich gedeihen. Gleichzeitig bringt Saturn den Wunsch nach Klarheit und Verbindlichkeit. Es geht nicht darum, etwas zu erzwingen – sondern darum, Entscheidungen zu treffen, die zu Ihnen passen.

SKORPION

Klarer Fokus, neue Weite! Mars pusht Sie beruflich bis 16. Juni, und rund um den Vollmond am 11. Juni zeigen sich finanzielle Chancen. Doch bleiben Sie flexibel: Mitte Juni fordert Uranus ein Umdenken, und Saturn bringt mehr Verantwortung ins Spiel. Achten Sie bewusst auf Ihre Grenzen! Jupiter steht günstig und sorgt dafür, dass langfristige Projekte gelingen – und das ein ganzes Jahr lang.

SCHÜTZE

Großes Aufatmen, Saturn hat Sie nicht mehr im Visier – und eine herrliche Leichtigkeit kehrt in Ihr Leben zurück. Achten Sie rund um den Vollmond am 11. Juni darauf, wer sich bei Ihnen meldet oder neu in Ihr Leben tritt! Es könnten schicksalshafte Begegnungen sein, die vieles verändern. Und das Beste: Jupiter, Ihr Regent, begleitet Sie bis 2026 – und sorgt für wahre Glücksmomente.

Das Lösungswort der letzten Ausgabe war:

WERKZEUGMACHER

SUDOKU

ANDREAS RAINER

WIENERALLTAGSPOETEN

ist Autor und Journalist und steckt hinter dem beliebten Instagram-Account „Wiener Alltagspoeten“. Dort fängt er wie kein:e andere:r die Atmosphäre der Stadt und ihrer Leute ein –immer zwischen Grant, Schmäh und Tragik.

MANCHMAL STEHT NUR EIN

SPRITZER ZWISCHEN RETTUNG

UND WELTUNTERGANG

Das Erste, was mir auffällt, ist der fehlende Rauch. Als ich die Tür öffne zu dem unscheinbaren Lokal mitten im hippen Neubau, nehme ich einen tiefen Atemzug. Nichts brennt in der Lunge, kein Hustenreflex stellt sich ein.

Objektiv betrachtet handelt es sich um eine Fehleinschätzung, denn tatsächlich riecht es nach jahrzehntealtem verschütteten Bier, eingetrocknetem Wodka sowie menschlichen Ausdünstungen. Bei meinem letzten Besuch, der weit über zehn Jahre zurückliegt, hatte ich all das nicht bemerkt, weil der Zigarettenrauch jeden anderen Geruch überdeckte.

Unsicher bewege ich mich an die Bar, hinter der eine junge Frau steht. Sie erkennt mich nicht, das wäre auch unmöglich, denn sie hat mich noch nie zuvor gesehen. Früher war ich hier fast täglich, sowohl das Personal als auch die Stammgäste kannten mich, beim Eintreten wurde ich überschwänglich begrüßt, es war jedes Mal wie ein Nachhausekommen. Doch von all dem weiß die Kellnerin nichts. Ich setze mich auf einen der Hocker und studiere die Bierauswahl, die tatsächlich dieselbe geblieben ist.

Menschen unter 40 sind fast keine da, die Berichte aus der Zeitung scheinen zu stimmen, die Jugend trinkt nichts mehr und wenn, dann in privaten Wohnungen. Ich kann es ihnen nicht verübeln, denn sogar in diesem schäbigen Beisl kostet das Krügel weit über vier Euro, wer kann sich da noch einen Rausch leisten?

Jetzt erst entdecke ich ein bekanntes Gesicht, einer der Stammgäste von früher sitzt ein paar Hocker weiter. Damals saß er jeden einzelnen Abend bis weit in die Nacht hinein auf seinem Platz an der Bar, ohne jemals mit irgendjemandem zu sprechen. Da er stets dasselbe Getränk bestellte, einen weißen Spritzer, konnte er dieses durch ein kaum sichtbares Kopfnicken nachfordern, sobald sein Glas leer war. Als ich ihn ansehe, vermeine ich eine zögerliche Erkenntnis in seinem Blick zu finden.

„Kennst mich noch?“, frage ich ihn schließlich.

Kurz wirkt der Mann überfordert, so als würde tatsächlich zum ersten Mal überhaupt jemand mit ihm sprechen wollen. Als er antwortet, klingt es mehr wie das Wispern eines Kindes als die Stimme eines Mitte-Fünfzigjährigen.

„Ja, natürlich. Es ist schon eine Weile her.“

„Ich weiß auch nicht, warum ich so lange nicht hier war. Also, ich war ein paar Jahre im Ausland. Danach habe ich wohl nicht mehr hergefunden.“

„Naja, viel verändert hat sich ja nicht. Rauchen darf man halt nimmer.“

Wie um das zu unterstreichen, hebt er die Zigarettenpackung vor sich leicht mit der Hand an.

„Arbeitet der Franz noch hier?“

„Ach, das weißt du gar nicht … der Franz hatte vor einiger Zeit einen Schlaganfall. Seitdem war er nicht mehr im Lokal.“

Seine Antwort machte mich sehr betroffen. Franz war einer der alten Kellner, er war berüchtigt dafür gewesen, dass er während so mancher Schicht ein bis zwei Flaschen Stolichnaya konsumierte, ohne dass man es ihm anmerkte. In den wenigen Nächten, in denen er doch betrunken war, wirkte er wie ein Riese, der nach langem Kampf endlich besiegt worden war.

„Es hat ihn also niemand gesehen seit dem Schlaganfall?“

„Doch. Ich bin einmal pro Woche bei ihm. Ich besuche ihn zuhause in seiner Wohnung.“

Er sagte es in einer Art, als wäre es ihm unangenehm, dass er der Einzige ist, der sich die Zeit nimmt, bei seinem früheren Kellner nach dem Rechten zu sehen.

„Und was macht ihr dann, wenn du bei ihm bist?“

„Reden. Wir haben uns ja davor hier fast täglich gesehen, aber ich unterhalte mich nicht so gerne, wenn es laut ist und viele Leute da sind. Aber bei ihm in der Wohnung ist es schön ruhig, und dann plaudern wir manchmal stundenlang.“

Nach diesen paar kurzen Sätzen wirkt er, als wäre in ihm eine Batterie leer geworden. Er wendet sich wieder seinem Spritzer zu, ich lasse ihn in Ruhe und gehe aufs WC. Als ich zurückkehre in den einzigen Raum des Lokals ist der Stammgast nicht mehr da. Vielleicht ist er schon wieder am Weg zu Franz, wo er in seiner ruhigen Wohnung endlich wieder zum Reden kommen wird.

Schenk deinem Bauch ein Lächeln!

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