Oberoesterreicherin mai 2018

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Wirtschaft

Die oberösterreichischen Notarinnen helfen in allen Rechtsfragen und stehen für individuelle, sichere und unparteiische Beratung. V. l. n. r.: Dr. Wiltrud Maria Frei, Grieskirchen, Mag. Christine Buchinger, Aigen-Schlägl, Mag. Gabriele Hathaler, Traun, Dr. Christa Müller-Lindorfer, Pregarten, Dr. Romy Hingsammer, Grünburg, Dr. Gabriele Petric, Waizenkirchen, Dr. Gabriele Goja, Bad Ischl, Dr. Birgit Wittmann, Linz

Frauenpower in den oberösterreichischen Notariaten

ria Frei, öffentliche Notarin in Grieskirchen. Wer diese Karriere anstrebt, braucht jedoch viel Geduld. Bis zu 20 Jahre warten Bewerber oft darauf, ihr Berufsziel zu erreichen. „Die Zahl der Notarinnen steigt stetig, und das freut uns“, so Dr. Frei. Oberösterreich ist in dieser Hinsicht Vorreiter – im Burgenland sowie in Tirol und Vorarlberg gibt es derzeit keine einzige Notarin.

Wer Notarin oder Notar werden will, muss eine umfassende Ausbildung absolvieren. „Nach dem Jus-Studium, der Gerichtspraxis und einer Berufspraxis in einem Notariat können die Notariatsprüfungen am Oberlandesgericht abgelegt werden, die Voraussetzung zur Ernennung zur Notarin bzw. zum Notar sind“, erklärt Dr. Wiltrud Ma-

Die Verteilung und die Anzahl der Notarstellen ist gesetzlich geregelt. So ist garantiert, dass die Versorgung mit notariellen Dienstleistungen flächen­ deckend und gleichmäßig gewährleistet ist. Der Beruf der Notarin/des Notars. Das Leistungsspektrum ist umfang158

reich: Sei es die Aufnahme von öffentlichen Urkunden, die Errichtung von Verträgen, Regelungen in einer Ehe oder Lebensgemeinschaft oder Vereinbarungen betreffend Erbschaft, Schenkung und Übergabe – Notarinnen und Notare beraten kompetent und unparteiisch bei Rechtsfragen aller Art. Sie unterstützen die Beteiligten dabei, deren Rechte klar und ausgewogen zu vereinbaren und schriftlich zu fixieren, ganz nach dem Motto: „Was vorher klar geregelt ist, vermeidet nachher Streit.“ Das Notariat hat in den vergangenen Jahren eine enorme Wandlung erfahren. Notarinnen und Notare sind moderne Rechtsdienstleister, wie man sie heute braucht.

E N T G E LT L I C H E E I N S C H A LT U N G

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ieses Bild hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Von den derzeit 85 Amtsstellen in Oberösterreich werden aktuell acht von Notarinnen geführt. Bei den Berufseinsteigern bilden Notariatskandidatinnen bereits die Mehrheit. Und immer mehr Juristinnen bewerben sich für eine Amtsstelle als öffentliche Notarin.

© COMO

Vor wenigen Jahrzehnten wurden Oberösterreichs Notariate ausschließlich von männlichen Notaren geleitet und weibliche Berufsanwärter – sogenannte Notariatskandidatinnen – gab es kaum.


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