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GENIESST DAS LANDLEBEN:

Bäuerin und Landwirtschaftskammerrätin Daniela Burgstaller

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Daniela Burgstaller ist Bäuerin und Lehrerin, vertritt die Interessen der Landwirtinnen und Landwirte in der Politik und zieht dazwischen schon einmal das ein oder andere Ferkel auf. Die OBERÖSTERREICHERIN besuchte die Grieskirchnerin – digital – am Lumer-Hof z’Hofmanning und bekam klare Antworten zu einer unklaren Zukunft.

Text: Denise Derflinger Fotos: Dominik Derflinger

Es sind komische Zeiten. Da herrscht knapp tausend Kilometer entfernt von uns Krieg und währenddessen unterhalten sich Bäuerin Daniela Burgstaller und Redakteurin Denise Derflinger per Zoom über den Hof in Taufkirchen an der Trattnach. Digital, weil das Coronavirus einem persönlichen Treffen einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Zwischen Weltschmerz und Husten liegt aber ganz viel Schönes: ein Hof, auf dem gelebt und gelacht wird, eine Bäuerin, die das Herz am richtigen Fleck hat, und Kinder, die mit Respekt für die Umwelt erzogen werden – und dabei Kind sein dürfen. Wir sprachen mit der Bäuerin Daniela Burgstaller über ihre Arbeit am Hof, darüber, was uns in puncto Lebensmittel erwarten könnte, und wieso sie stolz ist auf die jungen Menschen in ihrem Beruf.

OBERÖSTERREICHERIN: Während wir gerade im Warmen sitzen, herrscht knapp mehr als tausend Kilometer von uns entfernt Krieg. Dieser trifft uns nicht nur emotional, sondern lässt unsere gesamte Landwirtschaft aus den Fugen geraten. Was sind gerade Ihre größten Sorgen?

Daniela Burgstaller: Der Krieg lässt wohl niemanden kalt und trifft einen hauptsächlich schon emotional. Man kommt zum Nachdenken, und das Bewusstsein wird stärker, wie gut wir es haben und wie froh wir sein können, in Österreich aufgewachsen zu sein. Sorge habe ich trotzdem. Ich frage mich, ob wir die Betriebsmittel bekommen, die wir brauchen – und wenn ja, zu welchem Preis. Ob wir wirtschaftlich so weiterarbeiten können wie bisher. Woher wir Dünger bekommen sollen. Wie der Krieg weitergehen wird.

Der aktuelle Konflikt in der Ukraine bringt die enorme Bedeutung ans Licht, die die Produkte der 44 Millionen Menschen aus der Ukraine für viele Länder und Industrien auf der ganzen Welt haben. Nicht umsonst gilt die Ukraine als „Kornkammer Europas“. Wo überall steht „Made in Ukraine“ drauf?

Die Ukraine ist ein wesentlicher Produzent von Ölsaaten, wie z. B. von Sonnenblumen. 70 bis 75 Prozent von dem, was wir in Österreich brauchen, stammt aus dem Land. Für uns auch ganz wesentlich ist die Eiweißproduktion. Das gentechnikfreie Soja aus der Ukraine ist in Österreich vor allem für die Fleischproduktion wesentlich. Ob für Mastschweine, fürs Geflügel, für die Rinder: Eiweißfutter braucht jede Branche.

Knapp 30 Prozent der weltweiten Weizenexporte stammten bisher aus der Ukraine und Russland. Auch Sie bauen Weizen an und wissen um seine Wichtigkeit. Was geht uns – und anderen – ab ohne das importierte Getreide? Und wie machen sich die gestiegenen Preise in der Landwirtschaft und bei der Energie bei Ihnen schon bemerkbar?

Obwohl oft negativ assoziiert, ist Dünger grundlegend für unsere Lebensmittelversorgung.

„Dass die jetzige Generation nur so strotzt vor Innovation, zeigt sie ständig. Auf die Jungen können wir stolz sein!“

Daniela Burgstaller

In Österreich haben wir die glückliche Situation, dass die landwirtschaftlichen und tierhaltenden Betriebe die Futtergrundlage selbst anbauen, das nennt man flächengebundene Tierhaltung. Nur eben das Eiweißfuttermittel kaufen wir zu. Wo Konsumenten schnell eine Preissteigerung spüren werden, ist beim Brot und bei allen anderen verarbeiteten Getreideprodukten. Es werden bei allen landwirtschaftlichen Produkten Preiserhöhungen unumgänglich sein. Wir haben schon länger die Situation, dass die Kosten für Betriebsmittel förmlich explodieren, jetzt geht die Kos-

Schon als Mäderl ist Daniela Burgstaller am Traktor gesessen – die Maschinen liegen ihr.

tenschere in kürzester Zeit noch schneller auseinander. Wir merken die Preissteigerungen jetzt schon ganz klar bei den Mineralstoffmischungen für unsere Tiere, quasi bei ihren „Nahrungsergänzungsmitteln“, außerdem am Diesel für unsere Traktoren, am Strom für die Mechanisierung, im Grunde sind alle Betriebsmittel betroffen.

Und was ist mit dem vorhin angesprochenen Dünger?

Der stellt das größte und mit am meisten Unsicherheiten verbundene Problem dar. Dünger bekommen wir derzeit nur um das Drei- bis Vierfache teurer wie sonst üblich. Das ist natürlich fatal, jetzt, wo die Feldarbeit beginnt und alle in den Startlöchern stehen. Ungewiss ist auch die Verfügbarkeit in den nächsten Monaten, wenn nicht sogar Jahren.

Dünger stehen oftmals in der Kritik, die Umwelt zu belasten und den Boden zu verseuchen. Kann man dem Ausbleiben der Düngemittel aus dem Ausland also nicht etwas Gutes abgewinnen?

Leider nein. Global gesehen, haben wir nicht den Luxus, dass die Kornspeicher für Monate gefüllt sind, die Lagerbestände sind vielmehr niedrig bis gar nicht vorhanden. Kein Getreide aus der Ukraine und aus Russland bedeutet, dass wir sowieso schon einen großen Einschnitt haben. Müssten wir unsere Felder jetzt auch noch

HONIGSÜSS.

Die Bienen am Hof arbeiten fleißig mit.

ohne Dünger bewirtschaften, wird’s noch enger. Immerhin ist er es, der für eine gute Ausprägung des Korns verantwortlich ist und uns eine gute Ernte gewährleistet. Ich möchte keine Angst machen: Getreide wird weiterhin da sein. Nur eben zu einem anderen Preis. Aber das wiederum bedeutet auch, dass die Produktionskosten in der Tierhaltung steigen, und diese auch am Markt erlöst werden müssen, um weiterhin genügend Bauernhöfe für die Lebensmittelproduktion erhalten zu können.

Kann ein Land wie Österreich überhaupt die Lebensmittelgrundversorgung der eigenen Bürgerinnen und Bürger stemmen?

Ich bin mir sicher, dass das machbar ist, wenn die Menschen sorgsamer mit den Lebensmitteln umgehen. Ein kleines Beispiel: Nehme ich drei Maststiere her, landet ein Drittel davon im Müll, also ein ganzer Stier. Man muss den Wert der Lebensmittel wieder mehr schätzen, sich nicht verleiten lassen, bei Aktionen billig und viel zu viel, das dann leider oft im Müll landet, einzukaufen. Hier sind alle gefordert: der Konsument, die Gastronomie und allen voran die Politik.

Inwieweit sorgen Sie sich heuer um die Ernte heimischer Produkte, sollten die Erntehelfer aus der Ukraine und benachbarten Ländern nicht den Weg nach Österreich finden?

Uns selbst am Betrieb betrifft die Thematik zum Glück weniger. Wir haben familieninterne Arbeitskräfte, wie auf einem Bauernhof üblich packt die ganze Familie an. Ganz problematisch wird’s aber im Obst- und Gemüseanbau werden. Schon die Coronakrise hat gezeigt: Ohne Arbeiter aus dem Ausland mit ihrem Know-how geht’s nicht. Wir können nicht langfristig Beamte mit dem Gurkerlflieger übers Feld schicken oder IT-Spezialisten Spargel stechen lassen.

Über Lohnerhöhung und verbesserte Unterkunftsmöglichkeiten wurde debattiert, sind die Schritte dahingehend wirklich so einfach umsetzbar, wie wir Bürgerinnen und Bürger es uns vorstellen?

Realisieren lässt sich alles, ob diese Thematik, Tierwohl oder Bio – wenn denn der Konsument dafür aufkommt. Dass der Bauer viele Tausende Euro bezahlt, seine Produkte aber zum selben Preis wie gehabt verkauft, das geht sich nicht aus. Hier muss man ansetzen, Klarheit schaffen, fair bleiben. Nur Lippenbekenntnisse helfen nichts.

GENERATIONSPROJEKT.

Daniela, Sebastian und Rudi freuen sich über ihre gesunden Ferkel.

Zu „ihren“ Schweinen baut Daniela Burgstaller eine ganz besondere Beziehung auf, immerhin spielte sie bei manchen von ihnen sogar Hebamme.

Dass die Landwirtschaft seit jeher maßgebend für die Versorgung der Länder ist, steht außer Frage. Im Jahr 1951 gab es in Oberösterreich mehr als 78.000 land- und forstwirtschaftliche Betriebe, heute sind es nur noch 29.000. Einer davon ist Ihr Hof, der Lumer-Hof z’Hofmanning. Was ist seine Geschichte – und was Ihre?

Der Lumer-Hof z‘Hofmanning ist ein Erbhof, der zum ersten Mal 1680 als Zehenthof urkundlich erwähnt wurde. 1716 kam der Name Burgstaller durch Tobias von Pyrbach auf den Hof, 1964 übernahm ihn mein Schwiegervater und seit 2008 führen mein Mann und ich ihn in der zehnten Generation.

Meine Eltern sind zwar beide von einer Landwirtschaft, ich bin aber nicht auf einem Bauernhof aufgewachsen. Das größte Highlight im Volksschulalter war natürlich, die Ferien bei meinen Omas am Hof zu bleiben und dort Zeit verbringen zu dürfen. Dann kam das Alter, wo die Landwirtschaft plötzlich nicht mehr so interessant war. Ein kleiner Exkurs, in dem ich Lehramt studierte, brachte mich dann doch wieder zurück: der Liebe zu meinem Mann Rudi wegen! Gemeinsam mit unseren drei Söhnen Lukas, Tobias und Sebastian leben wir hier, inmitten von Wäldern und Feldern – und lieben es!

Am Hof leben auch Wachteln und Schweine, die neben dem Getreide Ihre größte Einnahmequelle ausmachen …

Genau, wir leben hier mit rund 60 Zuchtsauen zusammen, von den Ferkeln werden zwei Drittel gemästet und ein Drittel verkauft. Dazu kommen unsere Wachteln, Hühner und Bienen – auch Honig erzeugen wir direkt am Hof. Die Hühner- und Wachteleier vermarkten wir direkt über das „Taufkirchner Kisterl“ und bei unserem örtlichen Geschäft.

„Nehme ich drei Maststiere her, landet ein Drittel davon im Müll, also ein ganzer Stier. Man muss den Wert der Lebensmittel wieder mehr schätzen.“

Daniela Burgstaller

Wachsen einem die Tiere ans Herz?

Absolut! Unsere Zuchtschweine sind fast wie Hunde, sie kennen dich, akzeptieren dich, haben ihre ganz eigenen Macken und Persönlichkeiten. Nachdem die meisten von ihnen immerhin ein paar Jahre am Hof verbringen, bekommt man zu ihnen schon eine ganz andere Bindung. Bei manchen von ihnen war ich bei der Geburt dabei, ich hab’ sie großgezogen, Hebamme gespielt. Wie bei der Wilma, ein Riesenschwein, die sticht raus aus dem Gewusel im Stall.

Sie unterrichten außerdem im Ländlichen Fortbildungsinstitut (LFI). Was kann man sich unter Ihrer Arbeit dort vorstellen?

Ich bin Trainerin für die Landwirtschaftliche Facharbeiterausbildung und Landwirtschaftliche Meisterausbildung im Bereich Unternehmensführung und Schweinehaltung. Bauer ist ja ein Lehrberuf, den man auch im zweiten Bildungsweg machen kann, wenn man sich erst später für den Beruf entscheidet. Dieses Standbein ist für mich natürlich besonders schön, da ich so meinen Traumberuf Lehrerin mit meinem Bäuerinnen-Beruf perfekt kombinieren kann. Besonders die Meisterausbildung ist mir ein großes Anliegen.

Zusätzlich hat sich vor zwei Jahren ergeben, dass ich in der HTL Ried als Lehrbeauftragte den Maturanten des Zweiges Land- und Umwelttechnik die Agrarökonomie näherbringen darf.

Warum ist genau die Meisterausbildung Ihr Steckenpferd?

Man muss den Jungen aufzeigen, dass es in der Landwirtschaft IMMER Perspektiven gibt. Natürlich verändert sich viel, aber die Grundwerte der Bauern und Bäuerinnen sind seit Jahrhunderten dieselben. Dass die jetzige Generation nur so strotzt vor Innovation, zeigt sie ständig: Sie reagiert auf den Markt, baut vermehrt Produkte für den vegetarischen und veganen Lebensstil an, springt auf Lebensmitteltrends auf, ist offen für Neues, weiß es, sich zu vermarkten. Auf die Jungen können wir stolz sein!

Als Landwirtschaftskammerrätin ist es Ihnen ein großes Anliegen, Bäuerinnen und Bauern mit Konsumentinnen und Konsumenten zusammenzubringen. Gehen wir dank dem neuen Trend „Transparenz“ in die richtige Richtung?

In die richtige Richtung gehen wir definitiv, aber es liegt noch ein langer Weg vor uns. Mittlerweile kaufen viele Menschen beim Direktvermarkter ein, der Großteil läuft aber immer noch zu Aktionen mit dem Motto „je billiger, desto besser“. Wobei ich nicht sagen will, dass alle nur beim

Sebastian freut sich über die vielen Tiere, die am Hof leben.

DREI-GENERATIONEN-HAUS:

Am Hof packt die ganze Familie mit an.

Direktvermarkter einkaufen müssen. Natürlich ist der Lebensmitteleinzelhandel genauso unser Partner. Der Handel muss allerdings die Fairness zeigen, den Bäuerinnen und Bauern den gerechten Anteil der Wertschöpfungskette abzugeben. Wir Bäuerinnen und Bauern sind gefordert, den Menschen die Landwirtschaft mit all ihren Facetten näherzubringen, zu zeigen, wir unsere Arbeit funktioniert und wieso regionale Lebensmittel nun einmal ihren Preis haben. Gute Arbeit macht hier schon das AMA Marketing. Es schafft die nötige Verbindung zwischen uns und den Konsumenten.

Dass die Arbeit von Bauern und Landwirten wieder mehr geschätzt wird, wurde in den letzten beiden Jahren in Zeiten von Corona deutlich: Wir haben unser eigenes Brot gebacken, auf gesunde Ernährung geachtet, unsere Lebensmittel und eure Arbeit mit anderen Augen wahrgenommen. Hatte die Krise zumindest diesbezüglich etwas Gutes?

Diesbezüglich absolut! Ich denke, ohne die Krise hätte das Bewusstsein und der Trend zur Regionalität sicher nicht so schnell Fahrt aufgenommen. Das Gefühl, nicht zu wissen, ob man beim Einkaufen noch alles bekommt, was man braucht, war für viele sehr unangenehm. Wenn uns quasi die Lebensmittelproduzenten ausgehen, also der Strukturwandel in der Landwirtschaft noch schneller um sich greift, wären wir auf Importware aus dem Ausland angewiesen. Das wollen die Menschen dann doch nicht.

Wie haben Sie die Lockdowns mit Ihrer Familie erlebt?

Wie viele andere haben wir gerade den ersten Lockdown als eine entschleunigende Zeit angesehen. Mein Terminkalender wäre in diesen Wochen voll gewesen, plötzlich war da nichts mehr. Die viele Zeit haben wir genutzt, um einen Sturmschaden aus dem vorigen Jahr zu reparieren, um Dinge aufzuarbeiten, die wir schon lange machen wollten, auch um einmal viele Stunden ohne Zeitdruck und Verpflichtungen einfach nur Familie sein zu dürfen. Für uns gab’s Hof-Office statt Home-Office, ich würde sagen, wir haben’s gut erwischt! (lacht)

Ihre drei Söhne werden in einer Welt groß, die gerade irgendwie beängstigend ist. Wie geht es ihnen?

Bei den älteren beiden spüre ich kaum etwas, die fahren sowieso nicht gerne fort und sind am liebsten daheim. Beim Kleinen bekomme ich es schon stärker mit, gerade den Ukraine-Krieg derzeit hinterfragt er stark. Er kann mit den ganzen Informationen, die von außen auf ihn einwirken, nichts anfangen, sie nicht verarbeiten. Man muss viel reden, die Informationen kindgerecht erklären, den Kindern die Angst nehmen und sie an den Sorgen der Erwachsenen nicht ständig teilhaben lassen. Was ist Ihnen bei der Erziehung Ihrer Kinder wichtig? Traditionen. Und dass sie überhaupt welche mitbekommen. Mein Mann und ich sind beim Musikverein, die Zeit dort genießen wir sehr. Für mich gehört es zur Pflicht für die Kinder, dass sie das Vereinsleben kennenlernen, den sozialen Verband dort. Am wichtigsten ist mir jedoch, dass sie das Selbstbewusstsein haben, auf sich selbst zu hören, den Mut, Rat zu suchen, und das Wissen, dass man sich Erfolg erarbeiten muss. Trotz Ihren politischen Funktionen und dem Leben als Bäuerin genießen Sie auch Ihre Freizeit. Wo tanken Sie Kraft? Im Musikverein. Abschalten, mit Freunden zusammen sein, musizieren – das genieße ich sehr. Im Winter verschlägt es die ganze Familie in die Berge für unsere große Leidenschaft, das Skifahren. Ansonsten ist in meinem Leben alles rund, alles passt irgendwie zusammen. Ich hole mir dort Kraft, wo ich sie bekomme. Bei der Arbeit zu Hause, beim Unterrichten, in meiner politischen Funktion, auch wenn’s dort nicht immer einfach ist.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Privat, dass wir alle gesund bleiben, gerade in der heutigen Zeit. Für meine Kinder, dass sie in Frieden und Gelassenheit erwachsen werden dürfen. Und für die Landwirtschaft, dass sie endlich das Ansehen und die Wertschätzung und -schöpfung bekommt, die sie verdient. Denn sie ist die Grundzutat für alles, was das Leben schöner und genussvoller macht.

LEBEN EIN GUTES LEBEN:

die Hühner am Hof

30 Jahre und kein bisschen leise

Der Direktvertrieb feiert heuer sein 30-Jahr-Jubiläum. Die Pandemie hat gezeigt, dass dieser Job krisensicher ist und sich nicht umsonst immer größerer Beliebtheit erfreut.

Bei seiner Gründung als eigenes Gremium in der Wirtschaftskammer Oberösterreich zählte der Direktvertrieb vor 30 Jahren knapp 2.500 Mitglieder. Bis heute hat sich diese Zahl beinahe verdoppelt, denn aktuell gibt es rund 4.750 Mitglieder in Oberösterreich. Österreichweit sind sogar insgesamt 18.500 Direktberaterinnen und Direktberater tätig. Das Landesgremium des Direktvertriebs gehörte in Oberösterreich im vergangenen Jahr zu den vier Branchen mit den größten Mitgliederzuwächsen und österreichweit vermittelten die Mitglieder des Gremiums Direktvertrieb einen Umsatz von rund 280 Millionen Euro.

Sicherer Job in der Krise. „Durch die Pandemie hat die Branche einen zusätzlichen Schub bekommen. Wie die vergangenen zwei Jahre gezeigt haben, ist der Direktvertrieb auch ein krisensicherer Job“, erklärt Karl Breuer, Obmann des Direktvertriebs in der Wirtschaftskammer Oberösterreich. Grund dafür ist, dass aus Face-to-Face-

Beratungen rasch und unkompliziert virtuelle Begegnungen geworden sind.

Einzeln oder als Party ausgestaltet, werden im Direktvertrieb alle Kanäle der sozialen Medien bespielt sowie per Handy oder Mail kommuniziert. Besondere Zeiten verlangen besondere Maßnahmen und Jubiläen gehören gefeiert. „Selbst nach 30 Jahren sind wir kein bisschen leise und treten für die Interessen unserer Mitglieder ein“, betont Breuer. „Feiern werden wir dieses Jubiläum im Rahmen des gesetzlich Möglichen im kommenden Herbst.“

Viele Chancen und Möglichkeiten.

Der Direktvertrieb bietet viele Chancen. Direktberaterinnen und Direktberater punkten vor allem mit Kundenkontakt und intensiver Beratung. Die (Zu-)Verdienstmöglichkeiten machen diese Branche gerade bei Frauen besonders attraktiv. Mittlerweile arbeiten rund 15 Prozent der Unternehmerinnen und Unternehmer hauptberuflich im Direktvertrieb. Die Einkommensmöglichkeiten richten sich nach dem Zeitaufwand, wobei jede Direktberaterin und jeder Direktberater das Zeitmanagement selbst in der Hand hat. Die Direktberater haben außerdem die Möglichkeit, mit dem begehrten TOP-Handelszertifikat ausgezeichnet zu werden, das jährlich an zertifizierte Betriebe verliehen wird.

Angebot wächst stetig. Das Angebot im Direktvertrieb ist riesig und wächst weiter. Die Produkte des Direktvertriebs stehen bei Konsumenten hoch im Kurs. Bereits beim Erstkontakt erwerben 60 Prozent der Kunden eine Ware, 89 Prozent sind Stammkunden und überzeugt von Angebot und Qualität.

„Corona hat die Digitalisierung im Direktvertrieb beflügelt“, be- stätigt Romana Enthofer, Landesgremialobmann-Stellvertreterin im Direktvertrieb. Per Chatfunktion oder durch das gemeinsame Gespräch können sich die Teilnehmer austauschen und Fragen an den Partymanager stellen. Hat man sich für seine Lieblingsprodukte entschieden, werden sie bis vor die Tür geliefert – schnell und unkompliziert.

© privat

„Die Pandemie hat gezeigt, dass der Direktvertrieb auch ein krisensicherer Job ist.“ „Corona hat die Digitalisierung im Direktvertrieb beflügelt.“

ROMANA ENTHOFER

Regionale EPUs unterstützen. Auf der Website www.diedirektberater.at können Verbraucher Direktberater in ihrer Region mit den gewünschten Produktgruppen filtern, Kontakt aufnehmen und mit ihrem Einkauf regionale Ein-Personen-Unternehmen unterstützen.

Das Landesgremium Oberösterreich des Direktvertriebes bietet einen WIFI-Lehrgang „Direktvertrieb – Chance für die Zukunft“ an. Sicherheit und Vertrauen bringt auch die „Golden Card“ des Direktvertriebes.

HIWU-Vorstand Helmut Holzinger, Dieter Eschlböck, Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner, AgrarLandesrätin Michaela Langer-Weninger, Katrin Schiefermair und Michael Steininger

Genuss am Gipfel

Skivergnügen „meets“ beste Schmankerl und edle Tropfen in Hinterstoder.

Foto: HIWU/Hinterramskogler B ereits zum zweiten Mal fand im März in Hinterstoder das Genussgipfeln statt. Dabei konnten Gäste mit dem Genussgipfel-Ticket an fünf Hütten im Skigebiet lokale Schmankerl und heimische Weine verkosten. Geadelt wurde das Genussgipfeln vom 3-Haubenkoch Werner Traxler vom Restaurant Muto in Linz, der bei der Löger-Hütt‘n aufkochte. Für die drei Organisatoren (HIWU-Bergbahnen, Genussland OÖ und Vinothek Seebacher) war der genussvolle Tag ein Erfolg auf ganzer Linie – Gleiches gilt für die Region.

Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner und Agrar-Landesrätin Michaela Langer-Weninger betonten bei ihrem Besuch in Hinterstoder den bedeutenden wirtschaftlichen Faktor von Skigebieten für die Region und hoben das Genussgipfeln als Best-Practice-Beispiel für die Umsetzung der OÖ Kulinarikstrategie hervor.

Grün & hybrid

UNIGruppe setzt auf Nachhaltigkeit und innovatives Einkaufen.

Text: Ulli Wright Foto: UNIGruppe

Die UNIGruppe – vormals Unimarkt Gruppe – startet mit neuem Firmennamen in das neue Geschäftsjahr und blickt mit einem konsoldierten Umsatz von rund 432 Mio. Euro auf ein gutes Geschäftsjahr 2021/22 zurück. Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2022/23 haben vor allen Dingen die Standortentwicklung in den beiden Vertriebsorganisationen Nah&Frisch und Unimarkt sowie die stetige Weiterentwicklung im Bereich Nachhaltigkeit und Digitalisierung Priorität. Um das voranzutreiben sollen rund 15 Mio. Euro investiert werden.

Digitale Nahversorgung. Noch heuer werden mindestens fünf komplett „grüne“ Unimarkt-Standorte eröffnet.„Bedeutet, wir bauen klimafreundlich und energieeffizient“, erklärt Andreas Haider, Eigentümer und Geschäftsführer der UNIGruppe. Neben der Regionalität steht vor allem innovatives Einkaufen im Dkfm. Andreas Haider (Eigentümer und GF der UNIGruppe) und Mag. Robert Knöbl (GF der UNIGruppe)

Vordergrund. So sollen zu den bisher elf UNIBox-Standorten in Österreich elf weitere dazu kommen, Nah&Frisch hingegen plant Hybrid-Supermärkte, bei denen man den Einkauf am Vormittag klassisch an der Kassa bezahlt und am Nachmittag selbst per autonomem Self-Checkout abwickelt. „Der Startschuss für das neue Konzept soll im Sommer bei der Neueröffnung eines Nah&Frisch-Marktes in Gaflenz fallen“, erklärt Robert Knöbl, Geschäftsführer der UNIGruppe.

Groß denken lautet ihre Devise

„Ich mache bequeme, aber schöne Hosen mit integriertem Fach für die Wärmflasche.“ Mit diesem selbstbewussten Statement hat sich Lisa-Maria Reisinger Ende 2019 in die Gründerszene gewagt.

Müde belächelt für diese Naivität, damit wirklich einen Gamechanger erfunden zu haben und erfolgreich sein zu können, hat sie an ihrer

Vision festgehalten und mit femitale eine

Marke geschaffen, die viele nicht mehr missen wollen. Die 31-jährige Linzerin spricht offen und ehrlich über ein immer noch tabuisiertes Thema und macht dabei in zweierlei Hinsicht Mut. Nicht nur mit dem Schritt in die Selbstständigkeit, sondern auch mit ihrem Ziel, dem weiblichen Zyklus den Raum zu geben, den er verdient. Ihr Bestreben fühlt sich mehr wie eine Lebensaufgabe und weniger als

Business an. vor, während und nach der Periode, um mehr Entspannung zu schaffen“, ergänzt Lisa-Maria. Weitere Produkte werden noch folgen, denn: „femitale steht für feminine Frauengeschichten. Jede Frau hat ihre eigene zu erzählen und mit anderen Beschwerden in ihrem Zyklus zu kämpfen. Viele wissen gar nicht, wie groß der Einfluss der Hormone auf den Körper und die Stimmung ist.“

Die Sparkasse OÖ glaubt an Unternehmerinnen, die den Mut haben, neue Wege zu gehen, und unterstützt Lisa-Maria Reisinger von Beginn an als starker Finanzpartner. Auch die Startrampe, der Start-up Hub der Sparkasse OÖ, hat das Unternehmen femitale auf seinem Weg begleitet. Die Reise hat gerade erst begonnen, „Passt, ist fertig!“ gibt’s bei Lisa-Maria Reisinger nicht. Hier wird noch einiges kommen – das ist sicher!

Das Sortiment von femitale umfasst neben Loungewear und Periodenunterwäsche auch die sogenannten Wärmeschals, die es ganz einfach machen, eine Wärmflasche dicht am Bauch oder am Rücken zu tragen. Doch eines ist klar: Der weibliche Zyklus ist weitaus mehr als nur die klassischen Regelschmerzen. „Gemeinsam mit Gynäkologen haben wir ein Nahrungsergänzungsmittel entwickelt. Es enthält alle notwendigen Nährstoffe und Vitamine für die Zeit

GRÜNDERIN MIT POWER: Lisa-Maria Reisinger (femitale GmbH) mit Christoph Kollingbaum (Kundenbetreuer Geschäftskunden und Freie Berufe Linz-Land, Sparkasse OÖ)

Der ÄSTHET

DATEN & FAKTEN

BMW X4 xDrive 30d, 286 PS/210 kW, Herstellerverbrauch: 6,4 l/100 km, Testverbrauch: 7,0 l/100 km; Preis Testmodell: 100.159 Euro. Der X4 ist als Benziner (184, 245, 360 oder 480 PS) und Diesel (190, 286 oder 340 PS) ab knapp 61.000 Euro erhältlich.

Wie viele Modelle von BMW hat auch der X4 ein Facelift bekommen. Was gleichgeblieben ist: Er ist noch immer ein sportlicher und gleichzeitig komfortabler Begleiter für den Alltag.

Text: Nicole Madlmayr Foto: Oberösterreicherin/DK

Wie verschieden Geschmäcker sein können, dafür ist der BMW X4 offenbar ein Paradebeispiel. Er hat im

Vorjahr ein dezentes Facelift bekommen, das ihm – wie ich finde – außerordentlich gut steht. So wurden unter anderem die

Frontschürze und auch das Heck mit den

Voll-LED-Heckleuchten in 3D-Optik neu gestaltet. Und während Freundin

P1 schon vor dem Einsteigen ganz große Augen bekommt und begeistert den

Daumen hebt, rümpft Freundin P2 hingegen die Nase. Außen ist ihr der Wagen zu protzig und die Innenausstattung mit weinrotem Leder geht für sie auch nicht.

Was lernen wir daraus? Man kann es nicht jedem recht machen. Das muss der X4 aber auch gar nicht, denn sobald ich den Wagen starte und wir in Richtung Tennishalle unterwegs sind, sind wir uns wieder einig. Bequeme

Sportsitze, ausreichend Platz (nur im

Fond kann es für große Menschen aufgrund der abfallenden Dachlinie mit der

Kopffreiheit mal etwas eng werden), satter Antritt, wenn gewünscht/gebraucht, bester Fahrkomfort, entspanntes Dahingleiten auf der Autobahn – da hat keine was zu meckern. Alles so, wie man es von den Bayern kennt und gewöhnt ist. Beim Heimfahren macht sich auch noch das optionale BMW Laserlicht mit einer Reichweite von bis 650 Metern bezahlt. Wenn man sich zwei Stunden lang auf die gelbe Filzkugel konzentriert hat, freut man sich danach über alles, was das Schauen in der Dunkelheit erleichtert.

Zwischendurch sorge ich immer wieder für Gelächter bei meinen Mitfahrerinnen: Die Gestensteuerung springt nämlich sofort auf meine lebhafte Körpersprache beim Reden an und schaltet ständig das Radio auf stumm oder wechselt den Sender. Wenn man sich einmal daran gewöhnt hat, will man vermutlich nicht mehr ohne, für mich tut dieses Gimmick jedenfalls nichts.

Bewährt hat sich der X4, der kein SUV ist, sondern laut offizieller Herstellerbezeichnung ein Sports Activity Coupé, kurz SAC, übrigens auch im Alltag. Ein feiner Begleiter, in dem man sich sicher und beschützt fühlt und den ich nach der Testzeit nur schweren Herzens (und nach Blick auf die Preisliste) wieder retour gegeben habe.

DER FRAUEN-CHECK

Flirtfaktor:

Sehr gut! Dem X4 muss man einfach nachschauen.

Familienfreundlichkeit:

Unsere Ansprüche im Familienalltag hat der X4 mit Bravour erfüllt.

Shoppingtauglichkeit:

Sehr ordentlich für ein Coupé! Die Einkäufe hat der Kofferraum ebenso geschluckt wie unsere Tennistaschen.

Das gefällt uns zum BMW X4:

die superedle Longines Spirit mit Stahl- armband (€ 2.270) © Hersteller

GENUSS

„Eine gute Küche ist das Fundament allen Glücks.“

Auguste Escoffier (französischer Meisterkoch)

Große Wiedereröffnung

In der Bandlkramerey in Seewalchen darf wieder geschlemmt werden

© Bandlkramerey Dank Neuübernahme sind die Türen der Bandlkramerey im Zentrum von Seewalchen am Attersee ab sofort wieder geöffnet. Das Bistro & Café bittet in gewohnt traumhafter Lage mit neuem Konzept zu Tisch und macht Lust auf mehr. So dürfen sich Genießer unter anderem auf kombinierbare Frühstücksgerichte, köstliche Pinsa und fruchtige Cocktails wie den „Bandlkramer“ freuen. www.bandlkramerey.at

MIT GUTEM GEWISSEN GENIESSEN

Im Hofladen am Musterhof in Rüstorf gibt es Fleisch aus artgerechter Tierhaltung: von Angus und Duroc Schwein über Musterhof-Kalbin bis hin zu Lamm und Huhn. Dry Aged, Wet Aged, Filet im Bienenwachs – im Angebot ist alles, was das Herz begehrt. Zudem kann der Kunde Special Cuts bestimmen. Infos: www.musterhof.at

© www.hofkultur.at © Fairtrade Österreich

GEWINNSPIEL

Fairtrade-Osterkörbe zu gewinnen

Der Wandel im Handel schreitet voran. Immer mehr Supermärkte stellen ihr Ostersortiment auf fair gehandelten Kakao um und zahlreiche österreichische Partnerunternehmen wie Manner, Heindl, EZA Fairer Handel oder Berger Feinste Confiserie gehen den Weg des fairen Handels konsequent mit. Das hilft, die Lebens- und Arbeitsbedingungen von Kleinbauernfamilien im Ursprung nachhaltig zu verbessern – mit stabilen Mindestpreisen in unsicheren Zeiten und zusätzlichen Prämien, die in wichtige Gemeinschaftsprojekte wie Schulen und Spitäler vor Ort investiert werden. Dass die Richtung stimmt, zeigt unter anderem der seit Jahren stark wachsende Absatz von fair gehandeltem Kakao in Österreich. Besonders in unserem Bundesland ist nicht nur Linz eine ausgezeichnete Fairtrade-Stadt, es gibt auch viele weitere Gemeinden, die sich für den fairen Handel engagieren. Als Danke dürfen wir gemeinsam mit Fairtrade Österreich drei OsterGeschenkkörbe prall gefüllt mit Köstlichkeiten verlosen! Das Gewinnspiel finden Sie auf unserer Homepage unter www.

dieoberösterreicherin.at