Business HISTORY MONAT November/Dezember 2023

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HISTORY

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ERSCHEINUNGSORT GRAZ, JG. XV, NR. 6, 17. NOVEMBER 2023, PREIS: 2,50 EURO, © SHUTTERSTOCK

NOVEMBER 2023

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WURZELN FÜR DIE ZUKUNFT Das Erfolgsgeheimnis steirischer Traditionsunternehmen

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EDITORIAL IM WANDEL DER ZEIT

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© THOMAS LUEF, SISSI FURGLER FOTOGRAFIE

n der Wirtschaft sind Geschichte und Erfahrung unmittelbar mit dem Erfolg von Unternehmen verbunden. Die Historie vieler steirischer Betriebe ist besonders reich an Wendepunkten, Innovationen und beharrlichem Unternehmertum. Diese Wirtschaftsgeschichten aufzuarbeiten – das ist der zentrale Schwerpunkt unseres BUSINESS HISTORY

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MONAT. Dieses besondere Werk hat bereits mit seiner siebenten Auflage seine eigene Geschichte und Tradition und präsentiert einmal mehr eine Fülle faszinierender Erfolgsgeschichten, die in Zusammenarbeit mit dem Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Un te r n e h m e n s ge s c h ic h te der Karl-Franzens-Universität Graz entstanden sind. Mein Dank gilt an dieser Stel-

le Univ.-Prof. Thomas Krautzer und Univ.-Prof. Walter M. Iber, die für die wissenschaftliche Leitung verantwortlich zeichnen. Die Grundidee des BUSINESS HISTORY MONAT ist, dass Studierende im Rahmen des Seminars „Business History“ die Geschichte ausgewählter Unternehmen gemäß strenger wissenschaftlicher Standards

VERGANGENHEIT, GEGENWART, ERFOLG

n der Unternehmenswelt liegt der Fokus meist auf der Gestaltung der Zukunft, während vergangene Ereignisse oft schnell abgehakt werden. Die Unternehmensgeschichte, als Business History bekannt, wird meist nur zu festlichen Anlässen oder Jubiläen betrachtet, jedoch selten als entscheidender Teil der Unternehmensführung

verstanden. Doch das ist eine verkürzte Sichtweise, denn die gesammelten Erfahrungen spielen eine bedeutende Rolle, sei es als Grundlage für strategische Entscheidungen, als Leitfaden für die Unternehmenskultur oder als Teil des Marketings. Ohne das Wissen um die Vergangenheit gestaltet sich die Planung für die Zukunft deutlich schwieriger.

In Österreich, besonders in der Steiermark, existieren zahlreiche langjährige Traditionsunternehmen. Aber was sind die Gründe für ihre anhaltende Beständigkeit? Und welchen Nutzen kann ein Wirtschaftsstandort aus dieser Kontinuität ziehen? Im Leitartikel von Univ.-Prof. Thomas Krautzer und Univ-Prof. Walter M. Iber ab Seite 10 wer-

NICOLE NIEDERL Geschäftsführung

erforschen und die Ergebnisse einem breiten Publikum vorstellen. Das Resultat ist eine einzigartige Sammlung von heimischer Wirtschaftsgeschichte, die auch einen Einblick gewährt, wie diese Unternehmen die heutige Wirtschafts- und Industrielandschaft nachhaltig geprägt haben. Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen!

LISSI STOIMAIER Chefredakteurin

den diese Fragen diskutiert – eine aufschlussreiche Lektüre, Sie werden sehen! Ebenso spannend sind auch die weiteren Artikel über einzigartige Unternehmensgeschichten aus der Steiermark in dieser siebenten Ausgabe des BUSINESS HISTORY MONAT. Die Vergangenheit dient hier eindeutig als Lehrmeister für zukunftsweisendes Denken. BUSINESS Monat

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EDITORIAL

© MARTIN SCHÖNBAUER

ALLEINSTELLUNGSMERKMAL

V. l.: Lisa-Marie Ruppert, Christian Schmidt, Lena Probst, BA (alle Studienas­ sistenz), Prof. Nikolaus Reisinger (stv. Leiter des Arbeitsbereiches Wirtschafts- und Sozialgeschichte, GEWI-Fakultät; stv. Leiter des Instituts für Geschichte und Vizestudiendekan der GEWI-Fakultät), Prof. Walter M. Iber (Leiter des Arbeitsbereiches Wirtschafts- und Sozialgeschichte, GEWI-Fakultät), Prof. Thomas Krautzer (Leiter des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte, SOWI-Fakultät), Romina Volkheimer (Studienassistenz), Christoph Huber (Doktorand). Nicht am Bild: Barbara Holzapfel (Sekretariat)

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usgabe Nummer sieben des ­B USINESS HISTORY MONAT ist es also bereits, die wir heuer wieder maßgeblich mitgestalten durften. Das „Geheimnis alter Traditionsunternehmen“ beschäftigt uns in Forschung und Lehre schon seit Längerem – mittlerweile auch in größerem Rahmen, gab es an der Universität Graz im Hinblick auf das Fach Unternehmensgeschichte zuletzt doch

erfreuliche Veränderungen: durch die Installierung einer „Brückenprofessur“ (Prof. Walter Iber), welche die bisher separaten Wirtschaftsgeschichte-Arbeitsbereiche an Geisteswissenschaftlicher bzw. an Sozialund Wirtschaftswissenschaftlicher Fakultät inhaltlich zusammenführen soll. Das bedeutet, dass sich zukünftig vermehrt auch Studierende der Geschichtswissenschaften mit der Historie von Traditionsunternehmen befas-

Institut für Geschichte - WISOG -

sen und daraus für die Gegenwart relevante Fragestellungen zu Strategie, Struktur und Kultur ableiten werden. Im Fall des vorliegenden Heftes kommt freilich noch ein anderer Traditionsfaktor hinzu: Wir freuen uns sehr, dass aus unserer 2017 gestarteten „Science to Public“-Kooperation mit dem BUSINESS MONAT (Herausgeberin Nicole Niederl, Chefredakteurin Lissi Stoimaier) inzwischen ein Langzeit-Projekt geworden ist.

IMPRESSUM: EIGENTÜMER UND VERLEGER: Die Steirerin Verlags GmbH & Co KG, Schubertstraße 29/1, 8010 Graz, Tel.: 0316/84 12 12-0, Fax-DW: 709. INTERNET: www.businessmonat.at. E-MAIL: office@diesteirerin.at. GESCHÄFTSFÜHRUNG: Mag. (FH) Nicole Niederl, Mag. Andreas Eisendle. CHEFREDAKTEURIN: Lissi Stoimaier. REDAKTION: Yvonne Hölzl, Betina Petschauer, Lara Amhofer. REDAKTIONELLE MITARBEIT: Dr. Josef Puschitz. ANZEIGEN: Mag. Irmgard Reiter, Hans-Jürgen Maier, Martina Dreser-Krenn. ASSISTENZ DER GESCHÄFTSFÜHRUNG: Christian Forjan, Julia Kahofer. ABO- & ADRESS­M ANAGEMENT: abo@diesteirerin.at. GRAFIK: Micki Weikhard, Daniela „Kasu“ Balazic MA, Natalie Marath; grafik@diesteirerin.at. LEKTORAT: Viktoria Horn. HERSTELLER: Bauer Medien Produktions- & Handels-GmbH, Wien. COVER: © Shutterstock. Die Informationen zur Offen­legung gemäß § 25 des Mediengesetzes können unter www.businessmonat.at abgerufen werden.

DER NÄCHSTE BUSINESS MONAT erscheint im Jänner 2024

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INHALT

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08 WUSSTEN SIE, DASS ...? Spannende Fakten zu Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte im Überblick.

10 WURZELN FÜR DIE ZUKUNFT In der Steiermark gibt es eine ganze Reihe von sehr alten Traditionsunternehmen. Welche Faktoren machen dabei die Langlebigkeit von Unternehmen aus?

14 MEI BIZ Persönlichkeiten im Gespräch: Daniela Klampfer

16 STEIRISCHER WERBEPIONIER Das steirische Außenwerbeunternehmen „Ankünder“ feiert 2024 sein 100-jähriges Jubiläum.

22 ERFOLG, DER SCHMECKT Soletti – eine Weltmarke aus der Südoststeiermark ist beliebt wie eh und je.

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30 NEUES BAHNZEITALTER

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34 FÜR ALLE VERPACKUNGSLAGEN Seit über 100 Jahren ist das Unternehmen Brüder Volckmar im Verpackungsbereich am Puls der Zeit.

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36 STETS AUF DRAHT Im Jahr 1805 erwarb Vinzenz Pengg in Thörl eine Drahtfabrik, heute ist das Unternehmen weltweit erfolgreich bei spezialvergüteten Drähten.

38 ECHTE HANDARBEIT In der 130 Jahre alten Bäckerei Wilfling hat traditionelles Handwerk einen hohen Stellenwert.

40 ES WERDE LICHT Vor über 130 Jahren gründete der Mechaniker Adolf Friebe sein Unternehmen und stieg bald in die Elektro-Branche ein – lange bevor in Graz die Lichter leuchteten.

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42 WELTWEIT GEFRAGT Schon in der Monarchie entwickelte sich die Veitscher Magnesitwerke AG zu einem der größten Unternehmen. Heute liefert die RHI Magnesita Produkte in über 100 Länder weltweit.

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53 HEADS & NEWS Neues aus der steirischen Wirtschaft.

58 NACHGEFRAGT Christine und Stefan Fasching, Geschäftsführer des Miele Center Fasching in Graz, im Gespräch.

Business

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WUSSTEN SIE, DASS … Wirtschafts- und Unternehmensgeschichte ist spannend und unterhaltsam zugleich. Wir haben faszinierende Daten & Fakten aus der ganzen Welt dazu im Überblick.

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… die voestalpine Böhler Edelstahl GmbH & Co KG in Kapfenberg jüngst das weltweit modernste Edelstahlwerk eröffnete? Böhler, 1870 gegründet, ist seit 1894 am Standort Kapfenberg beheimatet.

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TEXT UND RECHERCHE: ROMINA VOLKHEIMER, FOTO: SHUTTERSTOCK

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… von den zehn ältesten Unternehmen in Afrika die Hälfte Post-Firmen sind? Das älteste Unternehmen ist die Mauritius Post, die 1772 unter französischer Herrschaft gegründet wurde.

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r … das aus Vorarlberg stammende Transport­ unternehmen Gebrüder Weiss seit über 500 Jahren für den Transport von Waren in Europa bekannt ist und sogar als das älteste Transport- und Logistikunternehmen der Welt gilt? Bereits im 15. Jahrhundert beförderten die Vorfahren der Familie Weiss als „Lindauer Boten“ Menschen und Waren über die Alpen vom heutigen Vorarlberg nach Italien.

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up … die Geschichte der in Weiz ansässigen KnillGruppe bis ins 18. Jahrhundert zurückreicht? Das heute auf Armaturen und Dämpfungen für Hochspannungsleitungen spezialisierte Unternehmen wurde 1712 als Klingenschmiede Mosdorfer gegründet und produzierte neben Sicheln und Sensen auch Säbel, mit welchen man nahezu Monopolstellung in der Belieferung der kaiserlichen Armee erreichte.

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et … das Unternehmen mit der längsten kontinuierlichen Betriebsgeschichte in Japan beheimatet ist? Die Baufirma Kongō Gumi kam 578 auf Einladung der königlichen Familie nach Japan und erbaute unter anderem den bekannten buddhistischen Tempel in Ōsaka. Bis in die 2000er-Jahre blieb das Traditionsunternehmen der Branche durchgehend treu, ehe es 2006 von einem Großkonzern absorbiert wurde.

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… sich das älteste Restaurant Europas und zugleich einer der ältesten noch bestehenden Betriebe der Welt in Österreich befindet? Das St. Peter Stiftskulinarium in der Salzburger Altstadt wurde erstmals im Jahr 803 von dem Gelehrten und Ratgeber Karls des Großen, Alkuin von York, urkundlich erwähnt.

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… es sich bei den ältesten Unternehmen sowohl Nord- als auch Südamerikas um Münzprägestätten handelt? Die La Casa de Moneda de México wurde 1534 und die Casa de Moneda de Colombia 1621 gegründet.

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WURZELN FÜR DIE ZUKUNFT In Österreich und nicht zuletzt in der Steiermark gibt es eine ganze Reihe von sehr alten Traditionsunternehmen. Doch wie kommen diese Unternehmen zu ihrer Langlebigkeit? Und wie kann davon ein Wirtschaftsstandort profitieren? TEXT: WALTER M. IBER, THOMAS KRAUTZER FOTOS: PICXELCULT, UNI GRAZ, SHUTTERSTOCK

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und 2.600 „Hunderter“ weist eine Datenbank des „Wirtschafts-Compass“ mit Stand 2021 für Österreich aus, rund 340 davon für die Steiermark. Um konkreter zu werden: Mit den „Hundertern“ sind jene österreichischen Unternehmen gemeint, die mindestens 100 Jahre alt sind. Es handelt sich bei dieser Datenbank um eine erste, zum Teil noch recht skizzen- und lückenhafte Bestandsaufnahme. Zu den ältesten steirischen Unternehmen zählen demnach beispielsweise Mosdorfer/Knill (Weiz, bestehend seit 1712), Merkur Versicherung (Graz, 1798), Pengg (Thörl, 1805), Frohnwieser Bau (Mureck, 1848), Sattler (Gössendorf, 1875) oder Elektro Friebe (Graz beziehungsweise Premstätten, 1883). Wie immer steckt hier der Teufel im Detail. Was auf den ersten Blick einfach klingt, nämlich die Frage, welches Unternehmen älter als einhundert Jahre ist, wird auf den zweiten Blick durchaus kompliziert. Das fängt schon einmal bei der Frage an, ob hier ausschließlich Unternehmen oder auch Betriebsstätten gelten sollen. Wenn also ein alter Unternehmensstandort wie der Mosdorfer-Hammer in der Knill Gruppe aufgeht, zählt das Alter der Betriebsstätte oder jenes der Gruppengründung? Im konkreten Fall ist die Antwort vielleicht deshalb einfach, weil es eine Kontinuität im Eigentum gibt. Das Unternehmen ist seit 1712 in Familienhand und wie es organisiert ist, erscheint zweitrangig. Das Firmenbuch sieht das aber anders: Jede Über-

nahme, jede Umgründung wird mit einem neuen Datum versehen. Die durchgängige Nachvollziehbarkeit einzelner Unternehmensgeschichten wird dadurch ungemein erschwert (was zur oben erwähnten Skizzen- und Lückenhaftigkeit maßgeblich beiträgt). Wie auch immer man an die erwähnten Problemstellungen herangeht, die letztlich entscheidende Frage lautet wohl ohnehin: Welche Faktoren machen die Langlebigkeit von Unternehmen prinzipiell möglich? Antworten darauf werden in Forschung und Lehre an der Universität Graz gesucht, wo durch das Institut für Geschichte (Arbeitsbereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte), das Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmemsgeschichte und die Österreichische Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (ÖGU) ein hohes Maß an unternehmenshistorischer Expertise vorhanden ist.

UNTERNEHMENSGESCHICHTE, UNTERNEHMENSFÜHRUNG UND WIRTSCHAFTSSTANDORT Die Welt der Unternehmen ist eine, in der Vergangenes in der Regel schnell abgehakt und der Fokus auf die Gestaltung der Zukunft gelegt wird. Noch bevor der Wirtschaftsprüfer seinen Stempel unter einen Jahresabschluss setzt, beschäftigt sich das Unternehmen längst mit dem Forecast des kommenden Wirtschaftsjahres. Unternehmensgeschichte (Business History) scheint deshalb vorwiegend ein Thema für

Festschriften und Firmenjubiläen zu sein, nur selten wird sie aber als Teil der Unternehmensführung verstanden. Das ist ein verkürzter Blick, denn ob als Basis für strategische Überlegungen, als Stellhebel für das Management der Unternehmenskultur oder als Instrument des Marketings – die Summe der Erfahrungen bestimmt nicht nur die Identität eines Individuums, sondern auch die Identität eines Unternehmens. Eine klare Identität wiederum ist ein notwendiges Fundament, auf dem eine stabile und prosperierende Zukunftsentwicklung aufbaut. Wer nicht weiß, woher er kommt, hat große Schwierigkeiten, seinen weiteren Weg zu finden. In der Unternehmenssprache würde man das die Entwicklung von Vision und Mission nennen. Was nunmehr für Individuum und Unternehmen gilt, gilt auch für die Summe der Unternehmen und Belegschaften in ihrem Lebensraum, dem Wirtschaftsstandort. Ein Standort kann wie ein Ackerboden gesehen werden, in dem die Pflanzen – in diesem Fall die Unternehmen – gedeihen sollen. Physische Ressourcen, Human- und Kapitalressourcen sowie Infrastrukturen (Standortfaktoren) bestimmen sozusagen die Bodenqualität. Aber je besser dieser Boden durchwurzelt ist, desto wertvoller ist er: kompakt, geschützt vor Erosion und selbst nach Unwettern wird bald wieder frisches Grün sprießen. In dieser Analogie stellen Traditionsunternehmen und ihr Umfeld das Wurzelgeflecht dar, welches das Land wertvolBUSINESS Monat 11

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ler und grundsätzlich auch zukunftsfähig macht („Wurzeln für die Zukunft“). Die Obersteiermark beispielsweise kann auf Generationen von metallverarbeitenden Betrieben blicken. Fast möchte man meinen, die Menschen der Region sind bereits genetisch auf Eisen und Stahl und deren Verarbeitung programmiert. Es gibt weltweit nicht viele Gebiete, die aus solch einem geschichtlichen Reservoir schöpfen können. Dass seitens des voestalpine-Konzerns das weltweit modernste Edelstahlwerk zuletzt in Kapfenberg gebaut wurde, hat mit einem Rückgriff auf traditionsgeleitete Humanressourcen zu tun.

WALTER M. IBER Univ.-Prof. Mag. Dr. Walter M. Iber ist Leiter des Arbeitsbereichs Wirtschaftsund Sozialgeschichte am Institut für Geschichte der Universität Graz und Vorstandsvorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (ÖGU).

DIE EXPERTEN

THOMAS KRAUTZER Univ.-Prof. Mag. Dr. Thomas Krautzer ist Professor für wirtschaftliche Standortfragen und Leiter des Instituts für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte der Uni Graz. Von 1992 bis 2016 war er bei der Industriellenvereinigung Steiermark, davon 2000–2016 als Geschäftsführer.

ERFOLGSGEHEIMNISSE FÜR EIN LANGES LEBEN Allerdings würde Tradition kein Vorteil sein, wenn sie zu Verkrustung führt – so geschehen gerade in der Verstaatlichten Industrie der 1970er- und 1980er-Jahre (Obersteiermark). Und: Um als Traditionsunternehmen bezeichnet zu werden, bedarf es nicht unbedingt eines „runden“ Hunderters; auch Unternehmen, die 50, 70 oder 90 Jahre alt sind, können sich als Traditionsunternehmen etabliert haben. Jedenfalls sind essenzielle Erfolgsgeheimnisse für ein langes Leben in der Regel: ... die Fähigkeit, Tradition und Innovation sinnvoll miteinander zu verknüpfen. Das bedeutet, dass Unternehmen, ausgehend von ihrem über viele Jahre gewachsenen Know-how, eine gesunde Resilienz an den Tag legen, indem sie technologische Veränderungen nicht als Hemmnis, sondern als Chance wahrnehmen. Einmal mehr sei hier als Beispiel das Unternehmen Mosdorfer bemüht, das in der Monarchie einst als Sensen- und Klingenschmiede groß wurde und seine Kompetenz in der Schmiedetechnik heute weltweit in der Herstellung von Armaturen für Hochspannungsleitungen einbringt. ... eine geschickte Positionierung auf den Märkten, mit Produkten, denen ein hoher Anteil an Forschung und Entwick-

lung innewohnt und mit denen man starke Marktpositionen einnimmt. Auch Diversifikation kann hier ein adäquates Mittel sein, solange sie sich nicht zu weit vom angestammten technologischen Kern entfernt. Dazu ein Beispiel abseits der Steiermark: Die oberösterreichische Skifabrik Fischer (gegründet 1924) hatte sich durch hauseigene Forschung und Entwicklung im Kunststoffbereich derart viel Fachwissen angeeignet, dass sie in den 1990er-Jahren, als der Skimarkt kriselte, Teile für die Innenausstattung von Flugzeugen (Boeing, Airbus) fertigte und so die Krise durchtauchte. ... in nicht allen, aber doch in vielen Fällen: die strukturelle Aufstellung als Familienunternehmen (Family Business). Während internationale Konzerne in Krisenzeiten Standortprobleme oft mit Schließungen beantworten, haben Eigentümer von Familienunternehmen meist eine emotionale Bindung an das Umfeld, in dem sie aufgewachsen sind. Sie nehmen sehr lange und sehr geduldig schlechtere Rahmenbedingungen in Kauf, ohne eine Schließung oder eine Veräußerung in Betracht zu ziehen. Familienunternehmen besitzen in der Regel eine starke Identität und ein starkes Geschichtsbewusstsein; dementsprechend fällt es ihnen leichter, sich nicht über Quar-

talsergebnisse zu definieren, sondern ihren strategischen Fokus auf Langlebigkeit zu richten. ... die Bereitschaft, strategischen Zielsetzungen den Vorrang gegenüber strukturellen Gegebenheiten einzuräumen – die berühmte Formel „Structure follows Strategy“ also. Die Geschichte hat oft gezeigt, dass sich ein zu langes Festhalten an althergebrachten Strukturen auf Dauer nachteilig auf den Unternehmenserfolg und in weiterer Folge auf den Wirtschaftsstandort auswirken kann. Bestes Beispiel dafür bietet die bereits erwähnte Eisenund Stahlindustrie in der Obersteiermark, die Mitte der 1980er-Jahre aufgrund struktureller Unzulänglichkeiten am Rande des Zusammenbruchs stand. Die Standortsicherung war fraglich, wurde aber mit klaren strategischen Vorgaben und mit deutlich schlankeren Strukturen geschafft. Die Aufzählung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, veranschaulicht aber doch die Bedeutung historischen Denkens und Wissens für eine erfolgreiche Unternehmensführung. Das Verständnis von Traditionsunternehmen als „Wurzeln für die Zukunft“ dient in Wirtschafts- und Standortfragen somit als hilfreiche Leitplanke.

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DIE OPER TANZT WIEDER Wo sich sonst Abend für Abend der Vorhang für große Opern, Musicals oder Ballettproduktionen hebt, öffnen sich am 27. Jänner 2024 bei der Opernredoute Graz wieder die Türen für Ballbegeisterte auf dem wohl glanzvollsten Parkett des Jahres.

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ach drei Jahren Abs­ tinenz erhebt sich die Grazer Opernredoute in der aktuellen Saison wie Phönix aus der Asche. „Barock the Opera!“ lautet dabei das Motto und lockt zahlreiche Tanzbegeisterte zur schönsten Grazer Ballnacht. Eine beeindruckende Eröffnungszeremonie und die freche Mitternachtsshow voller Überraschungen, traditionell gestaltet von den wunderbaren Künstler:innen des Hauses, ergänzen die genussvolle kulinarische Bandbreite, die die Gäste raffiniert zu verwöhnen versteht. Auf dem Parkett treffen sich bis früh in den Morgen Tanzund Musikbegeisterte und Vertreter:innen aus Kunst, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die 1999 zum ersten Mal veranstaltete Opernredoute – und seit 2018 zertifiziertes Green Event – gilt als eines der Top-Events der Republik. So wie dieses Jahr haben wir alle schon lange nicht mehr einer rauschenden Ballnacht entgegengefiebert!

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OPERNREDOUTE 2024 27. Jänner in der Oper Graz Einlass 18.30 Uhr • Beginn 21.00 Uhr Logen- und Tischreservierungen ausschließlich per E-Mail an: tickets@opernredoute.com oder direkt im Ticketzentrum Kaiser-Josef-Platz 10 • 8010 Graz • Tel.: 0316/8000 Alle Infos: www.opernredoute.com

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M e i Bi z © KLAMPFER GRUPPE/MICHAELA BEGSTEIGER

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DANIELA KLAMPFER Seit über 75 Jahren zeigt die Klampfer Gruppe, wie zukunftsweisendes Denken funktioniert. Daniela Klampfer, Geschäftsführerin des traditionsreichen Familienunternehmens, im Wordrap über Erfolg, Führungsstil und mit wem sie sich gerne einmal unterhalten würde.

Ausbildung: Höhere Graphische Bundes-Lehr- und Versuchsanstalt Wien Familienstand: verheiratet, 2 Töchter Social Networks: Facebook, Instagram Hobby: Reisen, Ski fahren, Kulinarik Lieblingsessen: Trüffelgerichte Lektüre: Fachzeitschriften und Krimis im Urlaub Musik: je nach Lust und Laune von Pavarotti über Coldplay bis zu den Rolling Stones Letzter Urlaub: Malediven Sehnsuchtsort: Australien Marke, die mir imponiert: Red Bull Satz, den ich nicht mehr hören kann: Das Problem ist …

Mit wem ich mich gerne einmal unterhalten würde: Arnold Schwarzenegger Nr.-1-Zukunftsfrage: Im Moment gibt es hier leider zu viele ... Wofür ich bedingungslos eintrete: Für die Wahrheit sowie Familie/unser Unternehmen und Freunde! Was mir Sorgen macht: Die momentane gesellschaftliche Veränderung 3 Worte zu meinem Unternehmen: Familienunternehmen, innovativ, nachhaltig 3 Worte zu meinem Führungsstil: kollegial, ein bisschen impulsiv, lösungsorientiert Was ich von Mitarbeitern erwarte: Ehrlichkeit, Leistungsbereitschaft, Eigeninitiative Top-3-Internet-Links: klampfer-druck.at • google.com • booking.com

Was mich nervt: Bürokratie, Pessimismus, Grantler Motto: Erfolg ist ein Gesetz der Serie, und Misserfolge sind Zwischenergebnisse. Wer weitermacht, kann gar nicht verhindern, dass er irgendwann auch Erfolg hat. Werte, die mir wichtig sind: Ehrlichkeit, Fairness, Leistungsbereitschaft, Treue

Das Geschäftsführerduo der Klampfer Gruppe: Daniela und Robert Klampfer

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Geboren: 21.10.1975 in Graz

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ZUM UNTERNEHMEN Die Klampfer Gruppe vereint als steirisches Familienunternehmen bereits seit 1947 und bis heute modernste Drucktechnik, persönlichen Kundenservice mit zukunftsweisenden Ideen und nachhaltigen Lösungen bis hin zur hauseigenen Versand- und Logistikabwicklung. Mit der Universitätsdruckerei Klampfer haben sich die beiden Geschäftsführer, Daniela Klampfer und Ehemann Robert Klampfer, mit Hauptstandort in St. Ruprecht an der Raab angesiedelt. In ständiger Weiterentwicklung verschmilzt in der gesamten Unternehmensgruppe so handwerkliche Tradition mit Hightech in einem der größten Printbetriebe des Landes. Mit einem Jahresumsatz der Holding von rund 16 Millionen Euro, über 100 Mitarbeiter:innen und

Hauptsitz der Klampfer Holding in St. Ruprecht an der Raab Neuinvestitionen von weit über 4 Millionen Euro alleine 2023 kann man ein stolzes und zukunftsträchtiges Portfolio vorweisen. Das Angebot reicht vom Offset-, Digital- und Großformatdruck, UV-Druck, Produktverpackungen über Grafik & Druckvorstufe, die Weiterverarbeitung und Veredelung bis hin zur Logistik, Werbepost, E-Procurement bzw. Web2Print und Werbetechnik.

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Besonders stolz und nachhaltig zeigt sich die Gruppe als Träger des FSC®-Gütesiegels sowie des Österreichischen Umweltzeichens, als PEFC TMMitglied, Climate Partner und Nutzer des „Rockpaper“, des ersten umweltfreundlichen Papiers. www.klampfer-druck.at

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Mehr Leistung. Mehr Wachstum. Mehr Wirtschaftskraft. area-sued.at

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Ankünder GmbH

Die Ankünder-Geschäftsführer Bernd Schönegger (r.) und Dieter Weber

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ZUVERLÄSSIGER WERBEPARTNER

MIT PUBLIC VALUE Normalerweise stellt der Ankünder seine Kunden gekonnt ins Werbelicht. Anlässlich des bevorstehenden 100-Jahr-Jubiläums rückt der führende Anbieter von Außenwerbemedien in der Steiermark selbst in den Fokus. Im Gespräch: die Geschäftsführer Bernd Schönegger und Dieter Weber. TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTO: MARTIN SCHÖNBAUER

Gegründet 1924, steht der Ankünder in Graz, der Steiermark und weit über die Grenzen hinaus für Reichweite mit Qualität. Welche Unternehmen nutzen hauptsächlich das Werbeangebot? Bernd Schönegger: Von der kleinen, re­ gionalen Kulturankündigung bis zur na­ tionalen Markenkampagne sind wir mit unserem Angebot für alle da und liefern ma­ ximale Reichweite. Das war die Vi­sion in den Anfängen und ist sie auch heu­te noch. Graz ohne Ankünder wäre nicht die Stadt, die sie heute ist. Inwiefern wird der öffentliche Raum zusätzlich zu den Werbeträgern geprägt? Dieter Weber: Wir bieten mit der von uns zur Verfügung gestellten Infrastruktur – bei­ spielsweise Werbeträger, auf denen Defi­ brillatoren montiert sind, oder Wartehallen an Bus- und Straßenbahnstationen – einen Mehrwert für die Bevölkerung, den sonst kein Anbieter bereithält. Schönegger: Alles, was wir machen, beein­ flusst die öffentliche Wahrnehmung. Daraus leite ich eine gewisse Verantwortung ab, die wir sehr gerne wahrnehmen und so gemein­ sam mit anderen Beteiligten dazu beitragen, die Stadt im positiven Sinn weiterzuentwickeln. An welche Meilensteine während Ihrer bisherigen Tätigkeit für den Ankünder können Sie sich besonders gut erinnern?

Weber: Einer dieser Meilensteine war bestimmt 2012/13 die Beteiligung von JCDecaux, der Nummer 1 der Welt in un­ serem Bereich. Dadurch sind wir zum na­ tionalen Player gewachsen und mittlerwei­ le zusätzlich von Vorarlberg und Tirol über Salzburg und Kärnten bis nach Wien, Slowe­ nien und Kroatien vertreten. Die Zusammen­ arbeit mit dem Weltmarktführer bringt uns unter anderem den Riesenvorteil, dass In­ novationen, die weltweit entwickelt und ge­ testet werden, bei Erfolg zeitnah umgesetzt werden können. Ein weiteres großes Thema war und ist die Digitalisierung, mit der wir 2017 verstärkt gestartet haben. Für uns war dabei immer klar, dass eine gelungene Di­ gitalisierung nicht mit solitären Werbeträ­ gern gelingen kann, sondern nur mit ganzen Netzen. Das haben wir bisher sehr gut geschafft. Schönegger: Und ein weiterer Meilen­ stein steht bereits kurz bevor: Wir werden neben unseren bekannten Outdoor-Werbe­ trägern in naher Zukunft auch indoor ver­ treten sein. Ein großes Projekt für nächstes Jahr ist bereits in Planung. Stichwort: Digitalisierung. Hat das klassische Plakat ausgedient? Schönegger: Den klassischen Plakatkun­ den gibt es nach wie vor und wird es immer geben. Die größten Wachstumsraten erzie­ len wir aber natürlich im Digitalbereich.

Welchen Stellenwert nimmt das Thema Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen ein? Schönegger: Diesbezüglich gibt es viele Maßnahmen: Umrüstung der Wer­ beträger auf LED, E-Autos für den Fuhr­ park und bald auch die Möglichkeit von CO2-Kompensationsleistungen. Wichtig ist uns dabei aber, dass wir kein Green­ washing betreiben. Die umgesetzten Maßnahmen sollen auch wirklich Sinn machen. Weber: Nachhaltigkeit beinhaltet bei uns aber auch das Thema Menschen­ rechte. So darf durch die von uns ver­ breiteten Werbebotschaften niemand diskriminiert werden. Dafür stimmen wir uns auch regelmäßig als Unterneh­ men in einer Menschenrechtsstadt mit dem zuständigen Beirat ab. Wirtschaft­ lichkeit ist wichtig, aber es gibt klare Grenzen. Welche weiteren neuen Projekte sind in naher Zukunft geplant? Weber: Ein Thema, bei dem wir noch enger mit der Stadt, genauer gesagt mit dem Sicherheitsmanagement und Kata­ strophenschutz der Stadt Graz, kooperie­ ren werden, ist der Katastrophenschutz der Bevölkerung. Dafür können wir un­ sere digitalen Werbeträger nutzen, um kurzfristigst Einblendungen zu schalten. BUSINESS Monat 17

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Ankünder GmbH

© TONI MUHR

TEXT: CHRISTIAN SCHMIDT

TIMELINE 1924

1939

Gründung mit der Kienreichs’s Anzeigenvermittlungs-Gesellschaft m.b.H.

Verschmelzung der Kienreichs’s Anzeigenvermittlungs-Gesellschaft m.b.H. mit der Ankünder Gesellschaft für Außenwerbung G.m.b.H. in Wien

18 BUSINESS Monat

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Steirischer Werbepionier Das steirische Außenwerbeunternehmen „Ankünder“ feiert 2024 sein 100-jähriges Jubiläum. Ein beeindruckendes Alter für ein Werbeunternehmen, das den Wogen gesellschaftlicher und technologischer Veränderung besonders stark ausgesetzt ist.

11.

Juli 1918: Immer noch tobt der Erste Weltkrieg. An der Marne und an der Piave lau- fen gerade Offensiven der Mittelmächte Deutschland und Österreich-Ungarn, während in Graz der Gemeinderat und Zwei­ te Bürgermeisterstellvertreter Dr. Eduard Gargitter im städtischen Parlament einen Antrag stellt: „Die Gemeinde Graz wolle ein städtisches Anschlags- (Plakatie­ rungs-)Unternehmen errichten.“

KOMMUNALISIERUNG UND GRÜNDUNG Bereits 1910 hatte die Stadtge­ meinde Graz die Idee entwickelt, ein kommunales Ankündigungs­ unternehmen zu gründen. Die Stadt Graz war seit den 1880erJahren in große Finanznöte ge­ raten, da man sich mit den Mo­ numentalbauten (unter anderem Oper, Rathaus) übernommen hat­ te. Um neue Einnahmequellen anzuzapfen, hatte man, wie es das Vorbild Wien schon unter Bür­ germeister Karl Lueger getan hat­ te, ab 1908 Unternehmen kommunalisiert (z. B. die Bestattung und die Wasserwerke in Andritz). Der aufkommende Massen­ konsum gegen Ende des 19. Jahr­ hunderts brachte es mit sich, dass Produkte verstärkt mit Anzeigen

und Plakaten beworben wurden. Auch die Straßenbahnen waren schon als Werbeträger entdeckt worden. Es entstanden erste An­ noncen-Expeditionen, die Inse­ rate und Anzeigen an Zeitungen und Zeitschriften vermittelten, und Plakatierungsunternehmen, die Werbeflächen im öffentli­ chen Raum bewirtschafteten. Die Stadtgemeine Graz hatte das wirt­ schaftliche Potenzial des Plakatie­ rungswesens erkannt und wollte nun ein eigenes städtisches Un­ ternehmen gründen. 1910 trat man in Verhandlungen mit den in Graz gut etablierten Unter­ nehmen Grazer AnkündigungsInstitut Josef Heuberger in der Herrengasse 1 und Plakat-Ankün­ digungs-Institut und AnnoncenBureau Carl Markel in der Klos­ terwiesgasse 7. Die Gespräche zogen sich hin. Eine selbststän­ dige Gründung wäre strategisch unvorteilhaft gewesen, fehlten doch das Know-how und die nö­ tigen Be- triebsmittel. Doch die Ablöse der beiden Platzhirsche am Grazer Markt war finanziell alleine nicht zu stemmen. Man entschied sich dazu, ein zweites Unternehmen als Gesellschaf­ ter ins Boot zu holen. Nach mo­ natelangen Verhandlungen hatte man Ende des Jahres 1923 Nägel

mit Köpfen machen können und sich mit der Österreichischen Anzeigen-Gesellschaft A.G. (Oe. A.G.) in Wien geeinigt. Zweiter Gesellschafter der neu gegründe­ ten „Ankünder“ Steiermärkische Ankündigungs-Gesellschaft m.b.H. wurde die 1921 gegründe­ te „Kienreich’s Anzeigenvermitt­ lungs-Gesellschaft m.b.H.“, eine Tochterfirma der Oe. A.G. und ein Unternehmen des traditions­ reichen Verlagshauses und Buch­ handels Josef A. Kienreich. Die Stadtgemeinde Graz hat ihren An­ teil am Stammkapital in der Wei­ se eingebracht, dass sie sämtliche in öffentlicher Hand befindlichen Reklamemöglichkeiten nur dem Ankünder einräumte – die Oe. A.G., die alle Rechte und Pflichten auf Kienreich’s übertragen hat­ te, die Generalvertretung für die Steiermark. Das bedeutete, dass alle Aufträge, die bei der Oe. A.G. für die Steiermark eingingen, an den „Ankünder“ weitergegeben wurden und vice versa.

INNOVATIVER GEIST ALS MARKENZEICHEN Als Geschäftsführer hatte man Wilhelm Klasing gewonnen, ehe­ mals Prokurist bei Kienreich’s und ein ausgewiesener Wer­ befachmann, der schon in den

1920er-Jahren Vorträge zur wer­ bepsychologisch adäquaten Ge­ staltung von Außenwerbeträgern hielt. Klasing, ständig in den Me­ tropolen Europas unterwegs, hat­ te das Potenzial der öffentlichen Verkehrsträger als Werbefläche erkannt und schloss einen Vertrag mit der damaligen Grazer Tram­ way-Ge- sellschaft ab. Der inno­ vative Geist des „Ankünder“ war von Beginn an ein Markenzeichen des Unternehmens. So begann man auf Vorschlag Klasings 1926 damit, Werbeschilder an Kan­ delabern anzubringen. 1927 er­ richtete man an den Haltestellen der „Tramways“ Eisenkonstrukti­ onen mit Glaswänden, an denen beleuchtete Plakate angebracht wurden. Die Lichtreklame war in Graz angekommen und gab der Stadt ein mondän-urbanes Flair. Bald be- gann man über die Stadt­ grenzen hinaus in die ganze Stei­ ermark zu expandieren, um das Potenzial in der „Provinz“ aus­ zuschöpfen. Das Geschäft lief gut, der „Ankünder“ erwirtschaf­ tete Jahr für Jahr Gewinne, die zur Hälfte an die Stadtgemein­ de Graz flossen. Doch es gab In­ teressenskonflikte zwischen der Stadt Graz und Kienreich’s, die dazu führten, dass der Stadtrat 1935 das Ausscheiden des zwei­

1950

1975

1983

1985

Eintritt des Heimfallsrechts – „Ankünder“ fällt zu 100 % an die Stadt Graz

Erstmals werden Busse als Werbeträger genutzt

Gründung des Vereins zur Förderung der Außenwerbung „Das Plakat“

Eingliederung in die Stadtwerke AG

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Ankünder GmbH ten Gesellschafters forderte. 1939 verschmolz Kienreich’s mit der „Ankünder“ Gesellschaft für Au­ ßenwerbung G.m.b.H. in Wien, wiederum eine Beteiligungsge­ sellschaft der Oe. A.G. Nach der Annexion Österrei­ chs durch die NS-Diktatur wurde der Ankünder als Werbeun- ter­ nehmen unter den Einfluss des Reichspropagandaministeriums in Berlin gestellt. Der Geschäfts­ führer Wilhelm Klasing wurde im Zuge der Entnazifizierungspro­ zesse 1948 als „minderbelastet“ eingestuft. 1950 trat das im Ge­ sellschaftsvertrag von 1924 ver­ ankerte Heimfallsrecht ein, der „Ankünder“ in Wien trat seine Anteile ab. Der „Ankünder“ ging zu 100 % ins Eigentum der Stadt­ gemeinde Graz über.

NACHKRIEGSBOOM, MODERNISIERUNG UND EXPANSION Ebenfalls im Jahr 1950 führte man die ersten Großplakate (8 Bo­ gen) ein. Im Zuge des „Gol- denen Zeitalters“ ab den 1960er-Jahren, als der Nachkriegsboom richtig an Fahrt aufnahm, setzte der „An­ künder“ unter Geschäftsführer Max Heidenreich und dem dama­ ligen Betriebsleiter und späteren Geschäftsführer Helmuth Roth­ mann gewaltige Modernisie- run­ gsschritte. Hatte man bis in die 1950er-Jahre die Plakate und den nötigen Kleister zur Plakatierung noch auf Rollwägen transportiert, kaufte man nun Autos an, um schneller voranzukommen. Den Arbeitern wurde eine Leistungs­

prämie in Aussicht gestellt, um die Effizienz zu steigern. Zugleich führte man 16-Bogen-Plakate ein, um am Puls der Zeit zu bleiben. Auf einer Reise nach London sah Helmuth Rothmann, dass dort die öffentlichen Busse mit Werbung beklebt waren. In der Folge wur­ den in Graz ab 1975 öffentliche Busse erstmals in Österreich als Werbefläche genutzt. Das Plakat als Werbeträger war in den 1960er-Jahren ange­ sichts der Konkurrenz durch TV und Radio in eine Krise gerutscht, doch durch das aus den USA übernommene Konzept des „Me­ dia Mix“ (Zusammenspiel meh­ rerer Werbeträger) wurden die Stärken des Plakates wieder ge­ schätzt. Die Werbeabteilungen hatten es als Medium der auf­ merksamkeitsstarken Produkt­ präsentation und der Provokation entdeckt (man denke an die Kam­ pagnen von United Colors of Be­ netton). Das Plakat boomte – und mit ihm der „Ankünder“, der die führende Rolle in der steirischen Werbewirtschaft übernommen hatte. Die Verleihung des Staats­ wappens 1982 unterstrich die her­ vorragende Arbeit. 1985 wurde der Ankünder in die neu gegründete Stadtwer­ ke AG eingegliedert. Anfang der 1990er-Jahre vollzog sich ein Quantensprung in der österrei­ chischen Außenwerbung: Man brachte die in Frankreich und Deutschland schon seit Mitte der 1980er-Jahre gebräuchlichen CityLight-Vitrinen auf den Markt. Die Plakate werden dabei hinter

bruchfestem Glas beleuchtet und kommen dadurch besonders zur Geltung. Ziel der Stadt Graz war es, sämtliche Haltestellen der öf­ fentlichen Verkehrsmittel in ein­ heitlichem Design zu gestalten und mit beleuchteten Werbevi­ trinen auszustatten. Da zu die­ sem Zeitpunkt in Graz die Nach­ frage nach diesen sog. City Lights noch derart gering war, dass sich die Umsetzung dieses Projektes für den Ankünder wirtschaftlich noch nicht gerechnet hätte, wur­ de dieses vorerst im Einverneh­ men mit Ankünder vom Berliner Unternehmen Wall-Verkehrsan­ lagen GmbH (später Wall City – Design GmbH) begonnen. 1995 kaufte Ankünder die Wall City – Design GmbH und gründete die City Light Ankünder GmbH. Ein weiterer wesentlicher Ex­ pansionsschritt: Auf Betreiben des Geschäftsführers Wilhelm Engeljehringer und angesichts des Wunsches der Grazer Süd­ ostmesse, Publikum aus Slowenien und Kroatien auf ihre Aus­ stellungen zu locken, expandierte man noch während der jugosla­ wischen Zerfallskriege in diese Länder. 1991 gründete man mit der Europlakat d.o.o. in Kroatien die erste Auslandstochtergesell­ schaft, 1992 folgte die Europlakat (später Proreklam) in Slowenien. Beide Unternehmen wurden und werden in Partnerschaft mit der Gewista Werbegesellschsaft m.b.H bis heute erfolgreich ge­ führt. Mit dem Antritt Helmuth Rothmanns und Josef Karners als

Geschäftsführer im Jahre 1993 be­ gann eine weitere Phase innova­ tiver und regionaler Expansion. Unter abenteuerlichen Umstän­ den, vorbei an Militärposten, fuhr man in den Kosovo nach Pris­ htina, wo man eine Gesellschaft gründete. 1998 übernahm der An­ künder die Werbe-Union Plaka­ tierungs- und Werbegesellschaft m.b.H., 1999 kaufte Dr. Heinrich Schuster von der Heimatwer­ bung den „Ankünder“ in Wien. Der steirische „Ankünder“ schlug eine Kooperation vor, aus der die „Plakat Ankünder G.m.b.H.“ her­ vorging. 2010 wurde diese Koope­ ration mit der nunmehrigen EPA­ MEDIA-Europäische Plakat- und Außenmedien GmbH beendet.

DER WEG INS DIGITALE ZEITALTER Ende der 90er und Anfang der 2000er-Jahre begann der Ankün­ der mit der Video-Wall am Ja­ kominiplatz und den ersten In­ foscreens in den Öffis, digitale Medien im Portfolio zu etablie­ ren. Gleichzeitig entwickelte man das Plakat weiter und brachte es in großformatigen Poster Lights nicht nur zum Leuchten son­ dern auch in Drehbewegung, was die Aufmerksamkeit immens er­ höhte. Um den Weg für weitere Innovationen im anbrechenden digitalen Zeitalter zu ebnen und die Marktstärke über die regio­ nalen Märkte hinaus auszuweiten, führten das Geschäftsführer-Duo Dieter Weber und Josef Karner Gespräche mit dem Weltmarkt­ führer JCDecaux, der am öster­

TIMELINE 1991

1992

1995

1998

Gründung der Europlakat d.o.o. in Kroatien

Gründung der Europlakat d.o.o. in Slowenien

Gründung der City Light Ankünder G.m.b.H.

Kauf der Werbeunion G.m.b.H.

20 BUSINESS Monat

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© FOTOSAMMLUNG KUBINZKY, STEIERMÄRKISCHES LANDESARCHIV PLAKATSAMMLUNG, WATZINGER, BEIGESTELLT

reichischen Marktführer Gewista beteili­ gt ist und mit dem der Ankünder bereits erfolgreich in Slowenien und Kroatien zu­ sammenarbeitete. 2013 kam es zum er­ sten wertgleichen Anteilstausch: Die Ge­ wista stieg mit 24,9 % beim „Ankünder“ ein. Im Gegenzug beteiligte sich der „An­ künder“ an den Beteiligungsgesellschaften der Gewista in Kärnten (PSG Poster Ser­ vice G.m.b.H.), Salzburg (Progress Außen­ werbung Gesellschaft m.b.H) und Wien (ISPA Werbung Ges.m.b.H.) mit jeweils 49 % und übernahm die Gewista-Anlagen in der gesamten Steiermark. Der zweite Coup gelang 2017 mit einem abermaligen Anteilstausch: Gewista/Decaux erhöhte ihre Anteile am „Ankünder“ auf 33,3 %, während Letzterer 49 % an der Progress in Tirol und Vorarlberg sowie an der Me­ gaboard G.m.b.H. in Wien erhielt. Damit hatte der „Ankünder“ seine Reichweite be­ trächtlich erweitert. In der Werbebranche bedeutet Stillstand Abstieg. 2017 kamen die ersten digitalen City-Lights in die Gra­ zer Innenstadt, die das erste digital buch­ bare Außenwerbenetz der Steiermark mit höchster Innenstadt-Reichweite bildeten. 2023 folgten mit den Geschäftsführern Bernd Schönegger und Dieter Weber di­ gitale Großflächen an hochfrequentierten Straßenzügen der steirischen Landes­ hauptstadt. Das Plakat scheint, wie in den 1960ern und 1970ern mit dem Aufkommen des Fernsehens, vor der Kulisse der Digi­ talisierung ausgedient zu haben. Doch das Plakat hat als kreatives und ästhetisches Werbemittel auch gezeigt, dass es im Mix der Medien seinen Platz hat. Der Ankün­ der konnte gerade in den letzten 20 Jahren mit den technologischen Entwicklungen und der Änderung im Medienkonsum lau­ fend neue Werbemedien etablieren und so seine Bedeutung in den Werbeplänen der steirischen Wirtschaft stärken.

2013

2017

2020

Erster Anteilstausch mit Gewista/Decaux

Zweiter Anteilstausch mit Gewista/Decaux und Beteiligung an Megaboard in Wien und Progress Tirol-Vorarlberg Außenwerbung

Volldigitalisierung aller Werbeträger am Grazer Hauptplatz

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Kelly GesmbH

Die Geschäftsführer Thomas Buck und Markus Marek (v. l.)

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DIE LUST AUF SNACKS IST UNGEBROCHEN Mit rund 70 Millionen verkauften Packungen salziger Snacks ist Kelly eine Fixgröße am heimischen Markt. In den Standort in Feldbach wurde kräftig investiert, verraten Geschäftsführer Markus Marek und Thomas Buck im Interview. TEXT: JOSEF PUSCHITZ, FOTO: KELLY

Herr Marek, welche Trends lassen sich aus dem Konsumverhalten bei Snacks herausfiltern? Bleiben Soletti, Chips und Co. ungebrochen beliebt? Markus Marek: Zwar gibt es immer wieder saisonale Schwankungen, aber die Österreicher bleiben weiterhin verlässliche Snacker mit einem sehr traditionellen Geschmack. Der Absatz unserer Klassiker ist seit Jahrzehnten gewachsen, und es freut uns besonders, dass Soletti Salzstangen in der Familienpackung mit Abstand das beliebteste Snackprodukt Österreichs sind. Unseren Erfolg messen wir anhand der Anzahl der verkauften Packungen, insgesamt gehen pro Jahr mehr als sieben Millionen Stück davon über die Ladentheken. Verschiebt sich das Kundeninteresse auch nicht zu anderen Produkten – vor allem im Hinblick auf das zunehmende Gesundheitsbewusstsein? Marek: Die Konsumenten suchen vermehrt nach Alternativen, das stimmt. Dem tragen wir Rechnung, indem wir Produkte mit neuen Inhaltsstoffen entwickelt haben – basierend etwa auf Linsen oder Kichererbsen, mit 50 Prozent weniger Fett. Die Trends zu gesünderen Snacks abzudecken funktioniert gut, allerdings kommen diese Produkte nicht an unsere Blockbuster heran. Jahr für Jahr wächst unsere Kategorie, man merkt, dass sich die Leute weiterhin gerne etwas gönnen wollen. Was allerdings schon auffällt, ist ein verändertes Essverhalten: Die fixen drei Mahlzeiten am Tag werden weni-

ger, dafür werden öfter Snacks zwischendurch eingeschoben. Für das Wachstum haben Sie auch ordentlich Geld in die Hand genommen, alleine in den Standort Feldbach hat Kelly in den letzten drei Jahren über sieben Millionen Euro investiert. Was stand dabei im Fokus? Thomas Buck: 2022 haben wir neue Anlagen in Feldbach in Betrieb genommen, um damit Produktneuheiten wie unsere Popchips herzustellen. Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage haben wir uns auch dazu entschlossen, die Produktionskapazitäten zu erweitern – auch um konkurrenzfähig bleiben zu können. Die letzte große Investition in Feldbach haben wir 2023 getätigt: Mit der Errichtung einer Photovoltaikanlage können wir seit Mitte April übers Jahr gerechnet rund sieben Prozent unseres Strombedarfs selbst abdecken. Damit geht eine CO2-Ersparnis von 59 Tonnen einher, ein weiterer Schritt in unserem Bemühen, die Produktion nachhaltiger zu gestalten. Nachhaltigkeit in der Backwaren­ herstellung ist keine kleine Heraus­ forderung, gerade angesichts der energieintensiven Prozesse. Welche Rolle spielt Gas in dieser Hinsicht? Buck: Sowohl in unserem Werk in Wien als auch in unserem Werk in Feldbach betreiben wir eine Vielzahl an meterlangen Backstraßen und Frittieranlagen. Die Stromversorgung dafür wird teilweise

durch Photovoltaik abgedeckt, aber der Löwenanteil des Energieverbrauchs wird mit Gas abgedeckt. In Sachen Versorgungssicherheit hatten wir damit keine Probleme, die Preissprünge beim Gas mussten wir allerdings teilweise an die Konsumenten weiterreichen. Etwas abfedern konnten wir das mit Effizienzsteigerungen in der Produktion, die sich auch positiv auf unseren CO2-Fußabdruck ausgewirkt haben. Energie wird beim Backen immer benötigt werden, wo finden sich sonst noch Stellschrauben, um die Auswirkungen auf den Klimawandel zu verringern? Marek: In der Logistik konnten wir noch ein großes Potenzial heben. Mit unserem zweiten Hochregallager, das wir 2021 in Wien gebaut haben, können wir nun jedes Jahr 5.500 Lkw-Fahrten einsparen. Das bedeutet eine CO2-Reduktion von 50 Tonnen jährlich. Darüber hinaus verfolgen wir weitere Projekte, um die Effizienz in unseren Werken zu optimieren. Unsere wichtigste Säule bei der Nachhaltigkeit ist allerdings die regionale Wertschöpfung. Die Rohstoffe aus Österreich zu beziehen, ist schon seit Jahrzehnten bei uns gelebte Praxis. Mehl kommt aus drei heimischen Vertragspartnermühlen, für die Kartoffeln arbeiten wir mit 93 Vertragsbauern zusammen. Klar könnte man diese Produkte woanders billiger beziehen. Wir sind aber stolz auf unsere Wurzeln und darauf, dass Soletti als steirisches Kultstangerl nicht mehr aus dem Regal wegzudenken ist. BUSINESS Monat 23

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Kelly GesmbH TEXT: SANDRA JANISCH, ÜBERARBEITUNG: ROMINA VOLKHEIMER, WALTER M. IBER

Eine Weltmarke aus der Südoststeiermark Als das Unternehmen „Feldbacher Backwarenfabrik Dr. Josef Zach GmbH“ vor über 70 Jahren „Soletti“ auf den Markt brachte, ahnte wohl niemand, dass dieses Produkt auf der ganzen Welt bekannt werden würde.

D

ie bahnbrechende Konzeptänderung erfolgte im Jahr 1949. Davor war die „Feldbacher Backwarenfabrik Dr. Josef Zach“ vor allem für ihre kleinen, dünnen Brezeln bekannt gewesen. Diese wurden damals noch sehr zeitintensiv mit der Hand geformt. Für die Familie Zach war klar: Es braucht einen effizienteren und zeitsparenderen Vorgang, was schlussendlich zum heute weltweit bekannten Salzgebäck führte: „Soletti“. Aus dem Produkt entwickelte sich eine Marke, die den ursprünglichen Bäckereibetrieb überlebte.

GRÜNDUNG UND EXPANSION Im Jahr 1901 hatten Josef und Ludwig Zach unter dem Namen „Brüder Zach“ die erste Dampfbäckerei in der Region überhaupt gegründet. Man machte sich vor allem mit der Herstellung von Zuckerwaren und Zuckerzwieback einen Namen. Als Josef Zach 1930 ver-

starb, übernahm sein Sohn Josef Zach jun. mit gerade einmal 24 Jahren den Betrieb. Der neue Eigentümer entschied sich zur Aufnahme von „Baby­ brezeln“ in das Sortiment, ab 1935 tauchte zudem der bekannte „Feldbacher Zwieback“ als Marke auf. Der Ausbruch des Zweiten Weltkrieges vier Jahre darauf brachte aufgrund von Heeresaufträgen eine Expansion: Insbesondere kam es zur Produktionsausweitung des Zwiebacks und zur Abwandlung des Firmenwortlauts in „Feldbacher Zwiebackfabrik Dr. Josef Zach“.

EINE WELTMARKE ENTSTEHT In der Nachkriegszeit dann der „Soletti“-Geniestreich: Für die Herstellung der einzelnen Salzstangerl kooperierte die Familie Zach mit der ebenfalls in Feldbach ansässigen Maschinenfabrik Krobath. Gemeinsam entwickelte man einen Rotationsschneider, der Teigstreifen mit einer Länge

von elf Zentimetern präzise schneiden konnte. Nun suchte man noch einen passenden Namen. Die Familie Zach verbrachte ihren Sommerurlaub gerne in Italien, wo sie Inspiration für ihr Produkt fand. Zuerst wählte man den Namen „Saletti“, abgeleitet vom italienischen „sale“ für Salz. Jedoch schien die Ehefrau von Josef Zach nicht ganz zufrieden mit dem Namen zu sein und so brachte sie das Wort „Soletti“ ins Spiel. Sie assoziierte die italienische Sonne („sole“) mit diesem Begriff. Zu Beginn wurden nur die dünnen Salzstangerl unter dem Namen „Soletti“ verkauft. Im Laufe der Zeit wurde die Bezeichnung jedoch auch für Brezeln und andere Arten von Laugengebäck verwendet. Dass die Familie Zach mit den „Soletti“ eine künftige Weltmarke erfunden hatte, war ihr damals noch nicht bewusst. Jedoch hatte sie, wie man heute weiß, die Marktnische erkannt und goldrichtig entschieden.

VERKAUF AN KELLY 1973 holte sich das Familienunternehmen mit General Mills Ltd einen US-amerikanischen Investor an Bord, der 50 Prozent der Unternehmensanteile übernahm. Es folgte die Umbenennung in „Feldbacher Backwarenfabrik Dr. Josef Zach GmbH“, die in der Folge auch mit „Kornland“, einer weiteren bekannten Marke, von sich reden machte. Zwölf Jahre später, 1985, dann der Verkauf des Betriebes an die Kelly GmbH aus Wien, die seit 2008 zur deutschen Intersnack-Gruppe gehört. Am Standort Feldbach, der aktuell 131 Mitarbeiter beschäftigt, lässt Kelly noch heute „Soletti“ in verschiedensten Variationen herstellen. Nach und nach wurden Produktion und Verwaltung im „Solettiwerk Feldbach“ in den vergangenen Jahren modernisiert und bis 2020 fungierte der Standort innerhalb der Intersnack-Gruppe zudem als Europäisches Kompetenzzentrum für gebackene Produkte.

TIMELINE 1901

1949

1973

Gründung des Unternehmens „Brüder Zach“ (später: Feldbacher Backwarenfabrik Dr. Josef Zach GmbH)

Einführung der Weltmarke „Soletti“

50%ige Beteiligung des USKonzerns General Mills Ltd

24 BUSINESS Monat

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© KELLY, JÜRGEN MAKOWECZ, BEIGESTELLT

Erfolg, den man schmecken kann: Von Feldbach aus eroberte die Marke „Soletti“ die ganze Welt; Josef Zach (r. unten).

1975

1976

1980

1987

2003

2022 bis heute

1985

2008

2024

Die Dr. Josef Zach GmbH wird zu einer 100%igen Tochtergesellschaft der Kelly GmbH

Kelly wird ein Teil der Intersnack-Gruppe

75-jähriges Bestehen der Marke „Soletti“

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Energie Graz Die Geschäftsführer der Energie Graz, Boris Papousek (l.) und Werner Ressi

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LEBENSADERN EINER STADT 60 Jahre Fernwärme – wie ein Blutkreislauf durchziehen die Netze der Energie Graz die Stadt und machen sie so lebenswert. Stark im Fokus ist dabei der Umstieg auf erneuerbare Energieträger, wie die Geschäftsführer Boris Papousek und Werner Ressi im Gespräch erklären. TEXT: LISSI STOIMAIER, FOTO: MARTIN SCHÖNBAUER

Welche Bedeutung für die Region hat Ihr Unternehmen als kommunaler Energiedienstleister? Werner Ressi: Als regionaler Energiedienstleister sind wir einerseits das Unternehmen, das Graz mit Energie, Strom, Erdgas und mit Fernwärme versorgt. Andererseits sind wir auch für die öffentliche Beleuchtung der Stadt zuständig. Als Großinvestor investieren wir jährlich rund 30 Millionen Euro in die öffentliche Infrastruktur, aber auch in neue Technologien.

einem starken nachhaltigen Fokus bieten – ein Thema, das vor allem viele junge Leute anspricht und uns zu einem attraktiven Arbeitgeber macht.

Boris Papousek: Wir sind so etwas wie der Blutkreislauf der Stadt. Wir sorgen dafür, dass die Energieströme funktionieren und so die Stadt leben kann und lebenswert ist.

Stichwort zukunftsfit: Wie sieht Ihre Vision für die Zukunft der Energieversorgung in einer nachhaltigen Welt aus? Papousek: Das übergeordnete Ziel ist natürlich, zu einem nachhaltigen Graz, einem CO2-freien Graz und einem Graz der sauberen Luft beizutragen. Wir haben durch den Ausbau der Grazer Fernwärme schon maßgeblich zu einer Steigerung der Luftqualität in Graz beigetragen. Der Ausbau der Grazer Fernwärme ist wahrscheinlich das größte Umweltprojekt der letzten 15 Jahre in Graz. Aktuell sind bereits 60 % aller Haushalte angeschlossen.

Wie viele Mitarbeiter:innen beschäftigen Sie und inwiefern betrifft Sie der aktuell in so vielen Branchen vorherrschende Arbeitskräftemangel? Ressi: Mit rund 400 Mitarbeiter:innen sind wir ein vergleichsweise großer Arbeitgeber. Natürlich spüren auch wir die Veränderungen am Arbeitsmarkt. Jedoch haben wir diesbezüglich einen Vorteil. Durch unser zukunftsorientiertes Handeln und die vielen innovativen Projekte in Bezug auf die Dekarbonisierung der Energiegewinnung können wir zahlreiche spannende Arbeitsplätze mit

Bemerken Sie ein steigendes Interesse der Menschen daran, wo ihr Strom und die Energie für die Wärme herkommen? Ressi: Da ist eine klare Steigerung erkennbar – vor allem seit dem Beginn der Ukraine-Krise. Die Menschen wollen weg von Gas und Öl und suchen aktiv nach Umstiegsmöglichkeiten.

Heuer gibt es bereits seit 60 Jahren Fernwärme in Graz. Was sind die großen Vorteile dieses Energieträgers?

Papousek: Fernwärme ist sehr sauber und hat keine Emissionen vor Ort. Sie ist für den/die Nutzer:in bequem, da sie keine Lagerräume benötigt, es keine Verbrennungsprozesse gibt und sie praktisch wartungsfrei ist. Darüber hinaus ist Fernwärme im Vergleich zu vielen anderen Energieträgern im Wesentlichen preisstabil. Woher bezieht die Energie Graz die Energie für die Fernwärme? Papousek: Bis 2020 sind 80 % der Wärme aus dem Kraftwerk Mellach gekommen. Aber schon seit einigen Jahren beschäftigen wir uns zunehmend mit Projekten, die erneuerbare Energien einsetzen oder industrielle Abwärme nutzen – mit Erfolg. Dieser Anteil konnte bereits vervierfacht werden. An welchen Projekten zur Steigerung dieses Anteils wird aktuell noch gearbeitet? Ressi: Zwei Beispiele: einerseits das Energiewerk Graz, eine energetische Reststoffverwertung, bei der nicht rezyklierbare Reststoffe vor Ort verbrannt werden und die dadurch entstehende Energie für die Fernwärme und zur Stromerzeugung verwendet werden kann. Andererseits soll auch der Klärschlamm der Kläranlage Gössendorf in Zukunft energetisch verwertet werden können. BUSINESS Monat 27

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Energie Graz TEXT: CHRISTIAN SCHMIDT, WALTER M. IBER

Von Braunkohle zur Sonne – 60 Jahre Fernwärme Die Energiekrise als Folge des Krieges in der Ukraine hat das Bewusstsein für den Ausbau regenerativer Energiesysteme geschärft. Die Energie Graz investiert als zentraler Energiedienstleister mit Volldampf in neue Technologien.

E

nde der 1950er-Jahre befindet sich die Braunkohleindustrie der weststeirischen Reviere in einer Krise: Die Konkurrenz durch das billige Heizöl sorgt dafür, dass besonders bei der Industriekohle die Förderung den Verbrauch erheblich übersteigt. Landeshauptmann Josef Krainer sen. und der spätere Grazer Bürgermeister Gustav Scherbaum wollen die überschüssige Kohle nutzen und beauftragen die damalige STEWEAG und die Grazer Stadtwerke AG mit dem Aufbau einer Fernwärmeversorgung für Graz, von der auch die Kohlereviere mit einer Förderung von 200.000 Tonnen pro Jahr profitieren sollen.

INBETRIEBNAHME Die STEWEAG übernahm die Errichtung des Kraftwerkes und die Wärmeerzeugung, während die Grazer Stadtwerke das Netz bauten und den Verkauf organisierten. Im Herbst 1963 wurde das Fernheizkraftwerk Graz in Betrieb genommen. Die dras­

tisch angestiegenen Ölpreise durch die Drosselung der Förderung der OPEC 1973 („Erdölschock“) verbesserten die Konkurrenzsituation der Fernwärme und führten zu neuen energiepolitischen Denkansätzen, die auf Landesebene in der Erstellung eines steirischen Energieplans und im Fernwärme-Förderungsgesetz mündeten. 1987 wurde das Kraftwerk Mellach samt der 18 Kilometer langen Wärmetransportleitung eröffnet.

ABWÄRMENUTZUNG Im Kontext des „Kampfes gegen den Feinstaub“ stieg man 1993 auf Erdgas als Primärenergieträger um. Ein Jahr zuvor hatte man im Stahl- und Walzwerk Marienhütte eine Hochtemperatur -auskopplungsanlage errichtet, mittels der man die bei der Produktion entstehende Wärmeenergie in Fernwärme umwandelt. Diese Anlage ist integrativer Teil des „Energiemodells Reininghaus“, im Zuge dessen 2016 zwei Wärmepumpen für

die Einspeisung ins Fern- und Nahwärmenetz Reininghaus installiert wurden. 2021 folgte eine neue Wärmeauskopplungsanlage. Um Spitzenverbräuche und Produktionsunterbrechungen in der Marienhütte abfangen zu können, investierte die Energie Graz in modular erweiterbare Speichereinheiten im „Power Tower“, der 2024 noch einmal um zwei Speichereinheiten à 300 Kubikmeter erweitert werden wird. Die Nutzung von Abwärme spielt bei der Dekarbonisierungsstrategie der „Wärmearbeitsgruppe Graz 2030/40“ in Kooperation mit der Energie Graz, der Energie Steiermark und der Holding Graz eine zentrale Rolle. Neben der Marienhütte wird die Abwärme aus dem Papierund Zellstoffwerk Sappi in Gratkorn genutzt und seit 2017 über eine elf Kilometer lange Transportleitung verteilt.

SOLARENERGIE Seit 2018 verwendet man die Ressourcen der „Altdeponie

Köglerweg“ im Rahmen des „Solaren Speicherprojekts Helios“ für eine thermosolare Großanlage und eine Power-to-HeatAnlage für die Erzeugung von Wärme, die mit einem drucklosen Wärmespeicher gespeichert wird und bei Bedarf ins Netz eingespeist werden kann. 2022 wurde die nötige Solarkollektorfläche auf 6.000 Quadratmeter vergrößert. In den letzten Jahren konnte die Energie Graz den Anteil von erneuerbaren Energieträgern und Abwärme an der Wärmeaufbringung um 40 Prozent steigern. Dennoch bleibt Erdgas der wesentlichste Primärenergieträger. Das will man mit einer Dekarbonisierungsstrategie ändern und bis 2030/2040 50 Prozent der Gesamtwärmeauf bring ung durch Effizienzmaßnahmen (z. B. verstärkte Abwärmenutzung und energetische Reststoffverwertung) sowie aus erneuerbaren Energieträgern (z. B. Biomasseanlage mit solarem Speicherprojekt BioSolar Graz) generieren.

TIMELINE 1963

1987

1992

1993

Inbetriebnahme Fernwärmekraftwerk Graz

Inbetriebnahme Fernwärmekraftwerk Mellach

Nutzung der Abwärme aus dem Stahl- und Walzwerk Marienhütte

Umstellung von Braunkohle auf Erdgas als Primärenergieträger

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© FOTO FISCHER, BITFRAME, ENERGIE GRAZ

Ein Energieträger mit großen Vorteilen: Heuer gibt es bereits seit 60 Jahren Fernwärme in Graz.

2013

2016

2017

2018

2022

Gründung Arbeitsgruppe „Wärmeversorgung Graz 2020/2030“

Energiemodell Reininghaus

Abwärmenutzung Sappi

Solares Speicherprojekt Helios

Dekarbonisierungsstrategie der „Wärmearbeitsgruppe Graz 2030/2040“

BUSINESS Monat 29

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Semmeringbahn TEXT: JOSEF PUSCHITZ

Kurs aufs neue Bahnzeitalter Vor 180 Jahren wurde die östliche Obersteiermark mit der Bahn erschlossen. Seitdem hielten Tourismus und Industrie Einzug. Die nahende Fertigstellung des Semmering-Basistunnels verspricht in Zukunft eine neue Blütezeit.

E

xakt drei Stunden und 21 Minuten dauerte die Fahrt zwischen Mürz­ zuschlag und Graz. Was Pend­ lern heute die Zornesröte ins Gesicht treiben würde, war am 21. Oktober 1844 eine Sen­ sation: Die erste Bahnstrecke in der Steiermark läutete eine Revolution in der individuellen Mobilität ein – und einen Wirt­ schaftsaufschwung der Region rund um Mürzzuschlag gleich mit dazu. Denn mit der ersten Eisen­ bahnstrecke in der Steiermark begann nicht nur das Bahn­ zeitalter, sondern auch die Blü­ tezeit der geschichtsträchtigen Stadt am Fuße des Semme­ rings. Schon der Bau der Bahn­ strecke sorgte für Zuzug in die damals noch abgelegene Regi­ on der Obersteiermark. Bald folgten neue Arbeitsplätze, ne­ ben der eisenverarbeitenden Industrie siedelten sich auch die ersten Tourismusbetriebe an. Um die Fahrgastzahlen an­ zukurbeln, errichtete etwa die Südbahngesellschaft 1882 das

Hotel Semmering, das heute noch Besucher unter dem Na­ men Südbahnhotel anlockt. In Mürzzuschlag selbst wie­ derum war es dem Unterneh­ mensgeist der lokalen Bevöl­ kerung zu verdanken, dass Gasthöfe zu Hotels ausgebaut wurden und ein Verschöne­ rungsverein das Stadtbild prä­ sentabel machte.

HISTORISCHE LEISTUNG Die Glanzzeiten der Semme­ ringbahn fingen mit der Fer­ tigstellung der Gebirgsstre­ cke 1854 erst so richtig an. Die his­torische Ingenieursleistung Carl Ritter von Ghegas lädt bis heute zum Staunen ein: Vor allem entlang des Bahnwan­ derwegs wird deutlich, welche übermenschlichen Leistungen die Arbeiter beim Errichten der Viadukte und Bahntunnel – großteils ohne maschinelle Hilfe – erbracht haben. 1998 würdigte die UNESCO das Unterfangen und verlieh der Semmeringbahn als erster Ei­ senbahnstrecke der Welt den Welterbestatus. Geehrt wur­

de damit auch eine längst ver­ gangene Ära, denn der aufstre­ bende Tourismus der Region fand nach den beiden Welt­ kriegen ein jähes Ende. Auto und Flugreisen machten die Sommerfrische am Semme­ ring passé.

ler Edelstahl, AT&S und Pankl Racing Systems AG. Die Mon­ tanuniversität in Leoben so­ wie die FH Joanneum in Kap­ fenberg tragen das jeweils Ihre dazu bei, den Innovationsgeist der Region weiter zu beflügeln.

Die Region erwartet ein wei­ teres Aufblühen: Mit dem fort­ schreitenden Bau des Semme­ ring-Basistunnels geht eine zunehmende Aufbruchsstim­ mung einher. 2030 soll die Fahrtzeit von Wien nach Graz von 2 Stunden 40 Minuten auf 1 Stunde 50 Minuten reduziert werden. Das macht die östliche Obersteiermark als ländlichen Wohnort für Pendler nach Wien oder Graz attraktiver, in den Gemeinden wird be­ reits steigendes Interesse von Immobilienfirmen verzeich­ net – und steigende Grund­ stückspreise. Profitieren soll auch die metallverarbeiten­ de Industrie, die in der Region den wirtschaftlichen Takt an­ gibt. Zu den größten Arbeitge­ bern zählen voestalpine Böh­

Für die Zukunft will sich die östliche Obersteiermark als Raum für Kultur- und Na­ turgenuss positionieren, in­ dem sie mit Angeboten im sanften Tourismus aufzeigt: Neben den Freizeitangeboten des Naturparks Mürzer Ober­ land lassen WinterSportMu­ seum, Südbahnmuseum und Brahms-Museum in die be­ wegte Geschichte der Regi­ on eintauchen. Die Vergan­ genheit wird im kommenden Jahr überhaupt eine ganz be­ sondere Rolle spielen: Gefei­ ert werden 180 Jahre seit der Eröffnung der ersten Staats­ eisenbahn Österreichs, die Er­ öffnung der Semmeringbahn vor 170 Jahren und der zwan­ zigste Geburtstag des Süd­ bahnmuseums!

FEIERLAUNE

TIMELINE 1844

1854

1882

Eröffnung der Bahnstrecke Mürzzuschlag-Graz

Fertigstellung der Gebirgsbahn über den Semmering

Die Südbahngesellschaft baut das „Hotel am Semmering“

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© REGIONALMANAGEMENT OBERSTEIERMARK OST GMBH, SÜDBAHN MUSEUM/HARRY SCHIFFER, ÖBB/EBER, ILLUSTRIERTE ZEITUNG LEIPZIG

Die Semmeringbahn und die östliche Obersteiermark sind historisch eng miteinander verbunden. Mit dem aktuell fortschreitenden Bau des Semmering-Basistunnels erwartet die Region ein weiteres Aufblühen.

1998

2004

2030

Die Semmeringbahn erhält den UNESCO-Welterbestatus

Eröffnung des Südbahnmuseums am Gelände des Bahnhofs Mürzzuschlag

Geplante Fertigstellung des Semmering-Basistunnels

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Zellstoff-Pöls AG TEXT: THOMAS KRAUTZER

Vom Lumpensammler zum Player am Weltmarkt Als im Jahr 1700 in Pöls eine Papierfabrik gegründet wurde, verwendete sie als Rohstoff Stoffreste und alte Kleidung, auch Hadern oder Lumpen genannt. Heute, mehr als 300 Jahre später, steht dort eine hochmoderne Fabrik, die den Weltmarkt mit 700.000 Tonnen Zellstoff und Papier versorgt.

W

ir schreiben das Jahr 1700 und Ferdinand, Fürst zu Schwarzenberg, investierte in Reifenstein bei Pöls in eine Papierfabrik, aber technische Probleme und Ärger mit den Lumpensammlern sind stete Begleiter. 1870 erfolgte schließlich der Verkauf an Johann Koch, mit dem erstmals ein industrieller Zugang gefunden wurde. Nach dessen Konkurs 1905 übernahm Alfred Friedmann das Werk und führte im selben Jahr die Zellstoffproduktion ein, 1910 folgte die Errichtung einer Papiermaschine. Aber auch Friedman scheiterte finanziell. Nach turbulenten Jahren übernahm 1921 die italienische Cartiere Burgo S.A. das Werk. Für Pöls (ab 1928 eine AG) begann eine ruhigere Zeit, denn die Cartiere Burgo benötigte die Zellstoffproduktion für die eigenen Werke in Italien, womit der Absatz für längere Zeit garantiert war. Dies galt auch für den Zweiten Weltkrieg: Die NS-Machthaber

ließen einen italienischen Eigentümer in Ruhe.

MASSIVE MODERNISIERUNG Der 1945 einsetzenden Nachkriegsdepression folgte ab 1950 mithilfe eines 55-Mio.-SchillingKredits aus dem Marshall-Plan eine massive Modernisierung, deren Krönung 1961 die Investition in eine Bleicherei darstellte. In Ablöse des alten Sulfitverfahrens wurde in den 1980er-Jahren das teure, aber weitaus umweltfreundlichere Sulfatverfahren technischer Standard. Als die Umstellung sowohl aus wirtschaftlichen Überlegungen als auch Umweltschutzgründen unausweichlich wurde, bildete sich neben Cartiere Burgo ein buntes Konsortium aus Republik Österreich, Land Steiermark und der VOEST-Alpine. 1984 wurde die neue Kraft-Zellstofffabrik eröffnet, allerdings nicht ohne finanzielle Turbulenzen, aus denen schließlich die staatliche ÖIAG als Haupteigentümer hervorging.

Positiver Aspekt: der hochmoderne Standort konnte nunmehr über 200.000 t Marktzellstoff mit 400 Beschäftigten erzeugen (1950 wurden im Vergleich 30.000 t mit rund 1.000 Beschäftigten erzeugt). Nach dem Verkauf durch die ÖIAG und einem Intermezzo bei der Frantschach AG kam die Zellstoff-Pöls AG im Jahr 2000 zur österreichischen HeinzelGruppe unter der Führung von Alfred Heinzel.

KAPAZITÄTEN STEIGERN Es folgte ein ambitioniertes Ausbau- und Investitionskonzept, das seither rund 730 Mio. Euro nach Pöls fließen ließ. Die Zellstoffkapazität wurde im Rahmen des Projekts Pöls 500+ auf 500.000 t gesteigert, die Fabrik wurde damit zum größten Spezialzellstoffhersteller in Zentraleuropa. 2011 wurde mit der Investition in einen Laugenkessel und einer 50-MW-Dampfturbine ein neues Energie-Zeitalter eingeläutet. Es wurde ein hoher, zu 90 Prozent CO2-neutraler, ener-

getischer Eigenversorgungsgrad erreicht, zu dem auch ein 2022 errichtetes Wasserkraftwerk am Werksgelände beiträgt. Ein wesentlicher Zusatznutzen der Investitionen: die CO2-freie Versorgung des Murtals bis Knittelfeld (24 km Netz) mit Fernwärme aus betrieblicher Abwärme. Der dritte Schwerpunkt des Investitionsprogramms der HeinzelGruppe lag auf einer massiv ausgeweiteten Papierproduktion. Es wurde in zwei Papiermaschinen (2013 und 2019) investiert, die spezielle Kraft- und Verpackungspapiere mit einer Kapazität von 200.000 t erzeugen. Wenn heute die inzwischen wieder auf über 500 Personen angewachsene Belegschaft auf das weite Werksgelände blickt, auf dem jährlich 2,3 Mio. Festmeter Holz verarbeitet werden, kann sich kaum jemand vorstellen, wie vor 300 Jahren alles begann: neun Gesellen, die mühsam Lumpen zerstampft und daraus händisch Papierbögen geschöpft haben.

TIMELINE 1700

1870

1905

1910

1921

Gründung einer Papierfabrik in Reifenstein bei Pöls durch die Familie Schwarzenberg

Kauf durch Johann Koch, erste industrielle Investitionen

Beginn Zellstoffproduktion

Erste Papiermaschine

Kauf durch italie­­nische Cartiere Burgo

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© HEINZEL PÖLS

Zellstoff-Pöls, ein Traditionsunternehmen im Wandel der Zeit – von der historischen Fabrik und der damaligen Kraftzentrale bis zum modernen heutigen Betrieb, dem Wasserkraftwerk und den Photovoltaikanlagen.

1961

1984

2000

Seit 2005

Investition in eine Bleicherei

Eröffnung Sulfatzellstoff-Fabrik, Eigentümer ÖIAG, später Frantschach AG

Übernahme durch die Heinzel-Group

730 Mio. € Investitionen: Zellstoff, Papier und erneuerbare Energie

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Brüder Volckmar TEXT: MELANIE HAGER, ÜBERARBEITUNG: THOMAS KRAUTZER

Partner für alle Verpackungslagen Papier war immer schon gut für Alternativen: als Druckmedium statt Pergament, als staubsichere Verpackung statt Jute, als umweltfreundlicher Ersatz für Kunststoffe. Seit über 100 Jahren ist das Unternehmen Brüder Volckmar dabei am Puls der Zeit.

D

ie Brüder Ernst und Rudolf Volckmar sowie deren Teilha­ ber Julius Martin Mähring versuchten direkt nach dem Ersten Weltkrieg mit unter­ schiedlichen Handelswaren ihr Glück. Ihre Bestimmung fan­ den sie zum Jahresende 1920, als sie um die Genehmigung einer Betriebsanlage zur Er­ zeugung von Papiergroßsäcken (erstmals in Österreich!) in der Annenstraße 23 ansuchten. Die Bewilligung erfolgte im De­ zember, der Produktionsstart zu Beginn 1921. Dieses Jahr wird im Unternehmen auch als das konkrete Gründungsjahr angesehen. Was heute eher unspekta­ kulär klingt, die Erzeugung von und der Handel mit gro­ ßen Kraftpapiersäcken, war zu seiner Zeit eine echte In­ novation. So konnten für Pro­ dukte wie Zement oder Mehl Verpackungen angeboten wer­ den, die im Gegensatz zum herkömmlichen Jutesack das Durchstauben verhinderten.

KOOPERATION STATT KONKURRENZ Noch im selben Jahr er­ warb das Unternehmen zur Kapazitätsausweitung eine Produktionsstätte in Zelt­ weg. Eine ganz ähnliche Idee hatte allerdings der Eigentü­ mer der Frantschach AG, Wil­ helm Hartmann, der 1922 die Natron-Papier-Industrie AG (NAPIAG) gründete. Statt Konkurrenz setzte man auf Ko­ operation: die NAPIAG über­ nahm die Zeltweger Produkti­ on der Volckmars, die Brüder wiederum erhielten Anteile an der NAPIAG. Martin Mähring schied aus der Gesellschaft aus und wurde Geschäftsführer der NAPIAG (er starb 1930). In Graz wiederum konzentrierte man sich in der Brüder Volck­ mar GesmbH auf den Handel und die Produktion von Klein­ säcken auf Hochleistungsma­ schinen, ein Produkt, das noch heute einen Schwerpunkt dar­ stellt. Das eingespielte Miteinan­ der fand nach der Machtergrei­

fung der Nationalsozialisten 1938 sein Ende. Die Anteile der jüdischen Familie Hartmann an der Frantschach AG wur­ den „arisiert“, das Unterneh­ men und alle Beteiligungen schließlich durch die Berliner Zellstofffabrik Waldhof in Ber­ lin übernommen. Die Restitu­ ierung an die ursprünglichen Eigentümer erfolgte 1952. Ernst Volckmar starb 1941 bei einem Flugzeugabsturz, Rudolf führte das Grazer Unternehmen al­ leine weiter. Er wurde zwar NSDAP-Mitglied, galt nach dem Krieg aber als „minderbe­ lastet“, weshalb die Folgen so­ wohl für ihn als auch für das Unternehmen gering blieben.

FORDERUNGEN DER ZEIT Nach einer nachkriegsbe­ dingten Konsolidierungspha­ se investierte Rudolf Volckmar in der Stahlgasse 10–12 in eine neue Unternehmenszentrale mit Fabrikation (1959) und Han­ del (1969). Nach dem Tod Ru­ dolfs 1965 übernahm seine Frau

Aloisia das Geschäft. Unter ihre Ägide fiel in den 1970er-Jah­ ren die Aufnahme des Plastik­ sackes in das Sortiment – den Forderungen der Zeit muss­ te entsprochen werden. 1987 starb Aloisia, worauf der Neffe der Gründer, Dr. Werner Volck­ mar, der schon Jahre zuvor die operative Leitung übernom­ men hatte, die Anteile über­ nahm. Die dritte Generation, Mag. Eva Volckmar und Doris Kügerl-Volckmar, rückte 1994 nach. Neben einem Genera­ lumbau 2006 war es vor allem die verschärfte Rechtslage rund um Verpackungen und Trage­ hilfen, die deren unternehme­ risches Hauptaugenmerk ver­ langte. Wiederverwertbarkeit und -verwendbarkeit bildeten fortan den Maßstab, was dem Thema Papier als nachhal­ tigen Rohstoff neue Wertig­ keit verlieh. Ein Teilaspekt: Der Großteil des Papiers wird aus dem steirischen Pöls bezogen, was kurze Transportwege und deutliche CO2-Reduktion ga­ rantiert.

TIMELINE 1919

1921

Beginn der Erzeugung von PapierGründung der Brüder Volckmar & Mähring OHG großsäcken in der Annenstraße

1921/22

1923

Großsackproduktion in Zeltweg, Fusion in die Natron-Papier-Industrie AG

Firmenänderung in Brüder Volckmar GesmbH

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© BEIGESTELLT

Seit über 100 Jahren ist das Unternehmen Brüder Volckmar für Verpackungen aller Art Vorreiter. Foto unten l.: Geschäftsführerin Eva Volckmar und Daniel Volckmar

1959

1987

1994

Start einer neuen Produktionsanlage in der Stahlgasse 10–12

Werner Volckmar übernimmt Eva Volckmar und Doris Kügerl-Volckmar Anteile (2. Generation) übernehmen die Unternehmensleitung

2006 Komplettumbau und Modernisierung

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Joh. Pengg Aktiengesellschaft TEXT: THOMAS KRAUTZER, MAXIMILIAN SCHMID

Stets auf Draht Im Jahr 1805 erwarb Vinzenz Pengg in Thörl eine Drahtfabrik, eingebettet in ein obersteirisches Tal. Heute ist das Unternehmen weltweit erfolgreich bei spezialvergüteten Drähten. Die Turbulenzen der Jahrhunderte überstand man mit Innovationsgeist und nachhaltiger Ressourcennutzung.

B

ereits im 19. Jahrhundert war es erneuerbare Energie, nämlich jene, die in einem alpinen Wasserlauf steckt, die die Familie Pengg dazu bewog, in eine Drahtfabrikation in Thörl zu investieren. Der Beginn war jedoch mühsam: zugefrorene Bäche ließen die Wasserräder mehrfach stillstehen, und die Nachwirkungen der Napoleonischen Kriege verursachten einen schweren Mangel an Rohstoffen, Arbeitskräften und Kapital.

VERTIKALE INTEGRATION Erst gegen Ende des Jahrhunderts konnte das Unternehmen richtig durchstarten. 1863 wurde vom Enkel des Gründers die „Johann Pengg“ Gesellschaft in das Gewerberegister eingetragen und fokussierte sich auf die Erzeugung von Drähten und Feineisen. 1870 erfolgte die Investition in das Walzwerk Margarethenhütte und im Jahr 1900 erfolgte der größte

Schritt: Die inzwischen geadelte Familie Pengg (von Auheim) übernahm den Werkskomplex der Familie Fürst in Thörl und vereinigte die eisenverarbeitende Industrie der Gegend in einer Hand. Es wurde in der Folge ein vertikal integriertes Unternehmen entwickelt, das vom Rohstahl über das Walzwerk bis hin zur Wärmebehandlung alles abdecken konnte. Ja mehr noch, zur Rückdrängung der Kohle wurde massiv in die Elektrifizierung investiert. Bereits 1913 wurden die ersten Turbinen und Generatoren eingebaut und 1941 das Kraftwerk Einöd errichtet. Damit wurde die Basis für einen außergewöhnlich hohen Grad an Eigenversorgung mit erneuerbarer Energie gelegt. Während viele andere Unternehmen in der Zwischenkriegszeit enorme Probleme hatten, konnte bei Pengg die Produktpalette sogar ausgeweitet werden. 1923 erfolgte über eine Kooperation mit der Grazer Firma Walenta der

Ausbau der Kettenproduktion (PEWAG) und 1932 startete man die Produktion von Leitungskabeln. Beide Bereiche wurden im Lauf der Jahre wieder ausgegliedert. Nach dem „Anschluss“ 1938 wurde das Unternehmen in die Rüstungsproduktion integriert, 1942 wurde in das Stahlwerk Breitenfeld investiert, gröbere Kriegsschäden blieben aus. Glück hatte man auch in der kurzen Phase der sowjetischen Besatzung der Steiermark im Jahr 1945: Der kommandierende sowjetische Offizier für die Gegend verhinderte nicht nur eine sonst übliche Demontage der Werke, sondern veranlasste vielmehr die Produktion von Feldkabeln für die Rote Armee.

ERFOLGREICHER STRATEGIESCHWENK Nach der sehr erfolgreichen Nachkriegszeit haben die Industriekrisen der 1980er- und 1990er-Jahre hingegen tiefe Wunden hinterlassen. Die verstaatlichten Kunden im Osten

brachen nach der Öffnung 1989 weg, für die Westmärkte erwiesen sich das Produktportfolio und die Firmenstruktur als nicht konkurrenzfähig. Dazu kam der Konkurs der BHIBank 1995, mit der man eng verflochten war. Ein völliger Strategieschwenk sicherte die Zukunft: Betriebsteile wurden aufgelöst oder abgestoßen, man fokussierte sich auf ein technologisches Nischenprodukt (vergütete Spezialdrähte für hochwertige Federn und federnde Elemente) und eroberte dynamische Branchen wie die Automobilindustrie. Mit dem Einstieg der Berndorf Gruppe 1997 wurde ein strategischer Investor gefunden, der statt der geplanten zehn Jahre nunmehr seit 26 Jahren das Unternehmen begleitet. Heute wird der Standort Thörl ergänzt durch weitere Standorte in Tschechien, Indien und den USA. Damit wurde es möglich, die Nische global zu verteidigen und sich als eines der weltweiten Top-Unternehmen der Branche zu etablieren.

TIMELINE 1805

1863

1900

1923

1932

Erwerb eines Eisenwerkes durch Vinzenz Pengg

Gewerbeeintrag als Johann Pengg

Erwerb der Fürst’schen Werke in Thörl

Kettenproduktion mit Walenta (PEWAG)

Kabelproduktion

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© CHRIS ZENZ, BEIGESTELLT

Innovationsgeist und nachhaltige Ressourcennutzung machten die Joh. Pengg AG zum erfolgreichen Global Player.

1941

1990

1997

2023

Fertigstellung des Kraftwerks in Einöd

Verlust wichtiger Ostmärkte, Bereinigung des Firmenportfolios

Einstieg der Berndorf AG

Globale Positionierung bei vergüteten Spezialdrähten

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Wilfling KG (Wilfling Bäckerei und Café) TEXT: WALTER M. IBER

Wo immer noch der Holzofen regiert In der 130 Jahre alten Bäckerei hat traditionelles Handwerk einen hohen Stellenwert. Backwaren, Mehlspeisen und Eisspezialitäten werden im hauseigenen Kaffeehaus angeboten, das sich zum echten Künstlertreff entwickelt hat.

A

ls Johann Wilfling 1945 aus dem Krieg ins südoststeirische Söchau heimkehrt, stehen die Dinge schlecht. Sein Vater Friedrich stirbt früh, Johann übernimmt daraufhin in drit­ ter Generation die familien­ eigene Bäckerei. Die erste Nachkriegszeit ist jedoch wirtschaftlich derart karg, dass sich der Betrieb kaum über Wasser halten kann; die finanzielle Unterstützung durch seine Mutter, die viele Jahre in der Fürstenfelder Tabakfabrik gearbeitet hatte und daher in den Genuss ei­ ner Pension kommt, ermög­ licht Johann die Weiterfüh­ rung. Überhaupt hält man in der Region zusammen: Die Schalk-Mühle in Fürstenfeld gewährt Wilfling einen Lie­ fervorschuss – das Mehl, das er bezieht, muss er erst nach einem Jahr bezahlen. Mit die­ sem „Startkapital“ und mit viel harter Arbeit zieht man sich nach und nach aus der Krise.

GRÜNDUNG IN DER MONARCHIE Das Unternehmen war frei­ lich lange vor diesen drama­ tischen Ereignissen gegrün­ det worden: Im Jahr 1893, zur Regierungszeit Kaiser Franz Josephs also, eröffnete Johanns Großvater Ferdinand Wilfling im Haus Söchau Nr. 26 – der Betrieb befindet sich noch heu­ te dort – die Bäckerei. Nicht immer beschränkte sich der Verkauf aufs Brot: Die Familie Wilfling handelte über Jahre mit „Viktualien und Landespro­ dukten“. Von Lebensmitteln für den täglichen Gebrauch über Brennstoffe bis hin zum Käl­ berstrick – alles war bei ihr er­ hältlich. Zwischenzeitlich be­ trieb man im Haus zudem eine Außenstelle der Grazer Wech­ selseitigen Versicherung, eine der ersten GRAWE-Stellen in der Region überhaupt.

CAFÉ ALS KÜNSTLERTREFF Ein weiterer Meilenstein in der Betriebsgeschichte ereig­

nete sich 1971: Johann Wilf­ lings Sohn Johann junior, der die vierte Unternehmergene­ ration verkörpert, baute die Bäckerei aus und eröffnete zu­ sammen mit seiner Frau Re­ nate das hauseigene Kaffee­ haus. Der passionierte Musiker, der selbst eine Band gegründet hatte, sorgte mit seiner Fami­ lie dafür, dass das Lokal nicht nur wegen der hausgemach­ ten Mehlspeisen zum echten Publikumsmagneten wurde: Musik-Größen wie Carl Peyer, STS, Boris Bukowski, Casey Jones oder Andreas Gabalier und Fernsehstars wie Frank Hoffmann (bekannt als Mo­ derator der Sendung „Trailer“) oder Wolfram Berger (u. a. Tat­ ort, Trautmann) gaben sich hier über Jahre die Klinke in die Hand, zum Teil sind sie Stammgäste. Noch heute rich­ tet die Familie Wilfling im be­ nachbarten „Kräutergarten“, dessen Errichtung man sei­ nerzeit mitinitiierte, regelmä­ ßig Konzerte und Lesungen aus. Im Kaffeehaus ebenfalls

eine Institution: der Schach­ klub „Café Wilfling“, der hier seit 40 Jahren beheimatet ist und derzeit vier Mannschaf­ ten – drei Herren- und eine Da­ menmannschaft – im Meister­ schaftsbetrieb stellt.

LIEBE ZUM HANDWERK Seit 2010 führt Johannes Wilfling, der Sohn von Johann Wilfling junior, den Betrieb, der momentan acht Mitarbei­ terinnen und Mitarbeiter be­ schäftigt. Die Philosophie ist auch in Generation Nummer fünf dieselbe geblieben: Lie­ be zum Handwerk und zum Produkt, Verbundenheit mit der Region. Immer noch backt man bei Wilfling mit dem 60 Jahre alten Holzofen. Die große Produktpalette reicht von der Semmel über das Bau­ ernbrot bis hin zur Riesen­ schaumrolle. Eine besonde­ re Spezialität des Hauses: das „Söchauer Brot“, dessen Zu­ taten zu 100 Prozent von Lie­ feranten aus der Gemeinde Söchau stammen.

TIMELINE 1893

1945

1971

Gründung der Bäckerei durch Ferdinand Wilfling

Johann Wilfling (3. Generation) kann den Betrieb in den Nachkriegswirren über Wasser halten

Eröffnung des hauseigenen Kaffeehauses

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© BEIGESTELLT

130 Jahre im Zeichen von traditionellem Handwerk: Gegründet 1893, steht die Bäckerei Wilfling auch heute noch – geführt in bereits fünfter Generation – für Liebe zum Produkt sowie Verbundenheit mit der Region. Mitte: Sänger Boris Bukowski (l.) mit Johannes Wilfling

1990

2010

2023

Um- und Ausbau der Bäckerei und des Kaffeehauses

Übernahme durch Johannes Wilfling (5. Generation)

Die Bäckerei feiert ihr 130-jähriges Bestehen

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Elektro-Installationen Friebe TEXT: GERNOT PFUNDNER; ÜBERARBEITUNG: WALTER M. IBER

Vom Mechaniker zum Elektrotechniker … Vor über 130 Jahren gründete der Mechaniker Adolf Friebe sein Unternehmen. Einige Jahre später bewies er den richtigen Riecher und stieg in die Elektro-Branche ein – lange bevor in der Stadt Graz die Lichter leuchteten.

I

m Jahr 1883 meldet der „Tüftler“ Carl Adolf Friebe sein Unternehmen bei der Behörde an. Geschäftszweck: Vernickelung von Metallen, Betrieb einer Mechanikerwerkstatt, Fahrradreparaturen und Handel mit Nähmaschinen; ab 1886 bereits in der Sporgasse 21. Dann, 14 Jahre nach der Gründung, der mutige Sprung auf neues Terrain: Friebe sucht erfolgreich um die Konzession für das „Gewerbe der Installation von elektrischen Betriebs­ anlagen mit dem Anschlusse von Hochspannungsanlagen“ an – zu einer Zeit, in der die Elektrifizierung von Graz noch fast 15 Jahre in der Zukunft lag.

kommenden Radio- und Rundfunkgeschäft tätig. Wegen politischer Verstrickungen in der Zeit des Nationalsozialismus – Hans Friebe war Mitglied der NSDAP – befand sich das Unternehmen nach Kriegsende 1945 unter öffentlicher Verwaltung. Ab 1947 führte die Familie wieder die Geschäfte. Hans und Ferdinand bauten das Unternehmen weiter aus, wobei sie maßgeblich vom Wiederaufbau und von der weiter um sich greifenden Elektrifizierung profitierten: Unter anderem wurden das Opernhaus, das Schauspielhaus und die Universität Graz von der Firma Friebe verkabelt.

VORANSCHREITENDE ELEKTRIFIZIERUNG

FRIEBE UND DER GAK

Nach dem Tod des Gründers im Jahr 1914 übernahm zunächst dessen Witwe Johanna die Unternehmensleitung, ehe in der Zwischenkriegszeit nach und nach die Söhne Hans und Ferdinand einstiegen. Sie wurden nun auch im neu auf-

Neben ihrer beruflichen Tätigkeit waren die FriebeBrüder als Sportler beim traditionsreichen Grazer Athletiksport-Klub (GAK) aktiv. Vor allem Ferdinand Friebe erwies sich als starker Allrounder, besonders aber als herausragender Mittel- und Langstre-

ckenläufer: Der mehrfache österreichische Meister qualifizierte sich 1924 im 1.500-Meter-Lauf sogar für die Olympischen Spiele in Paris. Bis zu ihrem Lebensende waren Hans und Ferdinand Friebe als Funktionäre für den GAK tätig.

TRADITION UND ZUKUNFT MIT FRAUENPOWER 1978/79 ging das Unternehmen auf Hans Friebes Kinder Walter Friebe und Gerda Korp über. Längst war die Firma Friebe aus Graz nicht mehr wegzudenken – für die herausragenden Verdienste verlieh ihr Landeshauptmann Josef Krainer jun. im Jahr 1985 das steirische Landeswappen. Die erreichte Unternehmensgröße veranlasste seit den 1990ern zu Umstrukturierungen: Zur Aufteilung in das Musikfachgeschäft in der Sporgasse, in den Elektro-Installationsbetrieb (seit 2017 in Premstätten angesiedelt) und in ein ElektroPlanungsbüro (das sich heute

noch zu 20 Prozent im Besitz der Familie befindet). Heute haben mit den Schwestern Michaela und Christine Korp die Urenkelinnen von Firmengründer Carl Adolf Friebe die Geschäftsführung inne. Man kann sagen, dass nunmehr endgültig Frauenpower im Unternehmen Einzug gehalten hat. Tradition und Zukunft bilden dabei keinen Widerspruch: So bauen die Korp-Schwestern auf den Errungenschaften ihrer Vorfahren auf, setzen aber auch selbst neue Maßstäbe – zum Beispiel durch Maßnahmen zur betrieblichen Gesundheitsförderung oder durch verstärktes Engagement in der Wirtschaftskammer, um die Lehre in der Elektrobranche attraktiv zu gestalten. Am Musikfachgeschäft, einer wahren Grazer Institution, hielt man jahrelang fest, entschloss sich aber zuletzt, dieses aus Kostengründen zu schließen. Auch solche Entscheidungen sind Teil einer erfolgreichen Unternehmensführung.

TIMELINE 1883

1907

1945/47

1985

Gründung durch Carl Adolf Friebe

Einstieg in die Elektro-Branche

Öffentliche Verwaltung und Wiederaufnahme der Geschäftsführung durch Hans und Ferdinand Friebe

Verleihung des steirischen Landeswappens

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© BEIGESTELLT

Vom Opernhaus bis zur Universität Graz – das Unternehmen Friebe prägte Graz in Bezug auf die Elektro-Branche maßgeblich mit.

1992

2017

Gründung des Planungsbüros, heute Elektro-Plan Friebe & Korp GmbH

Verlegung der Betriebsstätte der Elektroinstallationen Friebe GmbH und der Elektro Plan Friebe & Korp GmbH nach Premstätten

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Damit weniger Partikel in Umwelt und Meere gelangen, wird der Verkauf von Mikroplastik in der EU schrittweise verboten. In Zukunft ist der Verkauf von Mikroplastik untersagt, ebenso von Produkten, denen es zugesetzt wurde. Betroffen ist zum Beispiel Granulatmaterial für Sportplätze, Kosmetika und Spielzeug.

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FÜR UMWE

Erstmals seit zehn Jahren wurden in Afrika wieder mehr Nashörner gezählt als im Vorjahr. Nach Angaben der Weltnaturschutunion haben Ende 2022 knapp 23.300 Nashörner auf dem Kontinent gelebt. Das sind 5,2 Prozent mehr als im Jahr 2021.

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GOOD NEWS Ob große und kleine Held:innengeschichten, innovative Ideen oder inspirierende Momente – in unserer Artikelreihe sammeln wir positive Nachrichten aus Österreich und der ganzen Welt, die ermutigen, bestärken und Hoffnung machen.

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Ab 2025 führt Österreich ein Einwegpfandsystem ein. Wer dann Plastikflaschen oder Aludosen kauft, muss 25 Cent als Pfand bezahlen. Ziel des Systems ist der Schutz der Natur und das Recycling von wichtigen Rohstoffen. Die Maßnahme trägt außerdem dazu bei, die EU-Sammelquoten bis 2029 zu erfüllen.

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© UNSPLASH/ANDREW LIU, PEXELS/TRAVEL BLOG

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WIRKSAME MASSNAHMEN

RADBOOM IN PARIS Ein offizieller Vergleich der Monate Jänner bis März dieses Jahres mit den gleichen drei Monaten aus dem letzten Jahr zeigt: 37,3 Prozent mehr Menschen fahren täglich mit dem Rad durch die Hauptstadt Paris.

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Bürogestaltung neu gedacht Know-how mit Erfahrung – Betriebseinrichtungen Prinz ist DER verlässliche Partner bei der Umsetzung moderner Arbeitsräume und passgenauer Konzepte. Jetzt im neuen Schauraum inspirieren lassen!

Die Frage ist immer: Wie komme ich zu Fachkräften und wie schaffe ich es, sie zu halten? „Den Mehrwert eines Wohlfühlambientes – indoor wie outdoor – kann jedes Unternehmen leicht umsetzen“, weiß Christian Prinz. Seit über 35 Jahren und in bereits zweiter Generation begleiten die Prinz-Einrichtungsexperten mit ihrem Know-how Unternehmen bei der Umsetzung individueller Lösungen. Von den Konzepten über die Umset-

NEUER SCHAURAUM Im neu gestalteten Schauraum am Standort in Gratkorn kann man ab sofort nun live modernste Raumlösungen – von Arbeitsplätzen bis zu Loungebereichen – erleben. „Es gibt zum Beispiel neue modulare und flexible Systeme, die ganz unkompliziert Begegnungszonen in attraktivem Design schaffen und so ein angenehmes Arbeitsumfeld ermöglichen. Das hilft, die Gedanken frei zu bekommen, was Platz für neue Ideen und Lösungsansätze schafft.“ Prinz vertreibt dafür Einrichtungslösungen von namhaften europäischen Produzenten. Prinz-Kunden – von KMUs bis zu Industrieunternehmen – schätzen diesen Mehrwert. Kompetenz, Markenunabhängigkeit, ein perfektes Preis-LeistungsVerhältnis sowie langjährige Erfahrung sind dabei die beste Garantie für KundenZufriedenheit.

GESUNDHEIT FÖRDERN Ein optimierter Arbeitsplatz steigert nicht nur die Mitarbeiterzufriedenheit, sondern auch die Gesundheit. „Ergono-

mische Büroeinrichtungen beeinflussen maßgeblich die Gesundheit, Leistung und Motivation von Mitarbeitern. Deshalb ist es wichtig. bei der Gestaltung von Arbeitsplätzen besonders auf Sitzergonomie, Raumakustik und ergonomisches Licht sowie Blendschutz zu achten.“

TREND: MEHR NACHHALTIGKEIT Ein weiterer großer Trend ist das Thema Nachhaltigkeit. Von modernen energiesparenden LED-Leuchten über Raumgliederungselemente mit integrierten Pflanzen und Wassermodulen für ein angenehmes Raumklima bis zu recycelten Materialien, die immer mehr zum Einsatz kommen, wird die Büroausstattung immer umweltbewusster. „Dem tragen wir als Einrichter natürlich auch Rechnung, indem wir vermehrt Produkte, die diesen geänderten Anforderungen entsprechen, einsetzen.“

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© THOMAS LUEF, MARIJA KANIZAJ

ALLES AUS EINER HAND

zung bis zur Nachbetreuung kommt bei Prinz alles aus einer Hand.

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ie Arbeitswelt ist im Wandel. Die Gestaltung des Arbeitsumfelds spielt eine entscheidende Rolle im Wohlbefinden und der Produktivität der Mitarbeiter. Eine zunehmende Anzahl von Unternehmen erkennt die Bedeutung einer idealen Büroeinrichtung, die nicht nur funktional ist, sondern auch das Wohlbefinden am Arbeitsplatz fördert. Von ergonomischen Möbeln bis hin zur Schaffung inspirierender Räume – die Art und Weise, wie ein Büro gestaltet ist, beeinflusst maßgeblich das Arbeitsklima und die Zufriedenheit der Mitarbeiter. Das bestätigt auch Christian Prinz, Geschäftsführer von Betriebseinrichtungen Prinz in Gratkorn.

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„Den Mehrwert eines Wohlfühl­ ambientes kann jedes Unternehmen leicht umsetzen.“ CHRISTIAN PRINZ, Geschäftsführer von Betriebseinrichtungen Prinz in Gratkorn

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EINE BRÜCKE

ZWISCHEN FAKULTÄTEN An der Universität Graz ist die Wirtschafts- und Sozialgeschichte traditionell an zwei Fakultäten vertreten. Jetzt hat man die Kräfte gebündelt und die „Brücke WISOG“ errichtet. FOTOS: MARTIN SCHÖNBAUER, UNI GRAZ, BEIGESTELLT

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eit Jahrzehnten bestehen an der Universität Graz in Forschung und Lehre gleich zwei Einrichtungen für Wirtschafts- und Sozialgeschichte: der Arbeitsbereich Wirtschafts- und Sozialgeschichte am Institut für Geschichte (Geisteswissen-

schaftliche Fakultät, GEWI) und das Institut für Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte (Sozial- und Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät, SOWI). Durch eine strategische Weichenstellung des Rektorats unter Rektor Peter Riedler und der beiden

Fakultäten unter den Dekanen Arne Ziegler und Michael Walter (GEWI) sowie Thomas Foscht (SOWI) agieren die Bereiche nunmehr als „Brücke Wirtschafts- und Sozialgeschichte“ („Brücke WISOG“) inhaltlich und organisatorisch in Kooperation.

Prof. Thomas Krautzer, Leiter des Instituts für Wirtschafts-, Sozialund Unternehmens­ geschichte, SOWI-Fakultät, Peter Riedler, Rektor der Universität Graz, sowie Walter Iber, Leiter des Arbeitsbereiches Wirtschaftsund Sozialgeschichte, GEWI-Fakultät (v. l.)

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„BRÜCKENPROFESSUR“ Sichtbar wurde die Weichenstellung zunächst in personeller Hinsicht durch die Installierung einer „Brückenprofessur“. Diese ist organisatorisch an der GEWI-Fakultät am Arbeitsbereich für Wirtschafts- und Sozialgeschichte angesiedelt und bildet, wie der Name sagt, in Forschung und Lehre eine Brücke hin zur SOWI-Fakultät, genauer gesagt zum dortigen Wirtschaftsgeschichte-Institut unter der Leitung von Thomas Krautzer. Inhaber der „Brückenprofessur“ ist seit September 2023 Walter Iber, der schon bisher beide Ebenen verbunden hat: Nach seiner Ausbildung an der GEWI-Fakultät, an der er sich auch habilitierte, war er jahrelang an der SOWI-Fakultät als Assistent und Dozent tätig. Seine Lehrveranstaltungen, die inhaltlich einen Bogen von der Industriellen Revolution bis herauf ins 21. Jahrhundert spannen, wurden bereits auf die Kooperation abgestimmt: Hier treffen Studierende aus den Bereichen Geschichte, Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre und Soziologie zusammen und können sich über die Fakultäten hinweg vernetzen – gelebte Transdisziplinarität also.

BUSINESS HISTORY ALS ALLEINSTELLUNGSMERKMAL Vor allem aber wird durch die Bündelung der Kräfte ein Alleinstellungsmerkmal der Uni Graz in den Vordergrund gerückt: die Unternehmensgeschichte (Business History). Durch die genannten Arbeitsbereiche/Institute und durch die Österreichische Gesellschaft für Unternehmensgeschichte (ÖGU), als deren Vorstandsvorsitzender Walter Iber und als deren Beiratsvorsitzender Thomas Krautzer fungieren, ist geballte Kompetenz vorhanden. In Österreich ist Graz der einzige Standort, der Unternehmensgeschichte in Forschung und Lehre expli-

zit verankert hat. Der Fokus liegt auf einer modernen, praxisbezogenen Business History, die sich als Werkzeug der strategischen Unternehmensführung versteht und die mit Unternehmen in regem Austausch steht. Zum Beispiel bekommen Studierende regelmäßig die Möglichkeit, praktische Erfahrung über Betriebs­ exkursionen oder Interviews mit Unternehmerpersönlichkeiten zu sammeln. Auch wird derzeit am Aufbau eines Netzwerks für besonders langlebige Unternehmen gearbeitet. Mehrere Seminarund Masterarbeiten über heimische und internationale Traditionsunternehmen sind im Entstehen.

GRAZER WIRTSCHAFTS­ HISTORISCHE DIALOGE Ein wesentlicher Aspekt ist auch die internationale Sichtbarmachung der Universität Graz als Standort einer wissenschaftlich exzellenten Wirtschafts-, Sozial- und Unternehmensgeschichte. Regelmäßige Vorträge auf internationalen Konferenzen sind für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der „Brücke WISOG“ eine Selbstverständlichkeit. Umgekehrt werden auch internationale Expertinnen und Experten nach Graz geholt – vor allem im Rahmen der „Grazer Wirtschaftshistorischen Dialoge“, einer jährlich im Dezember stattfindenden Tagung. Neben wissenschaftlichen Fachvorträgen und Präsentationen von Masterarbeits- und Dissertationsprojekten kommen dabei auch die Praxis- und Gegenwartsbezüge nicht zu kurz: An der Podiumsdiskussion, die jeweils den Schlusspunkt der Veranstaltung darstellt, nehmen in der Regel namhafte Persönlichkeiten aus Unternehmerschaft und Politik teil. Die diesjährigen Dialoge, die am 12. Dezember auf der Uni Graz stattfinden, werden unter dem Motto „Wirtschaft, Diplomatie und Internationalisierung“ stehen.

Thomas Foscht Dekan der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Uni Graz

Arne Ziegler Dekan der Geisteswissenschaftlichen Fakultät, Uni Graz

VERANSTALTUNGSHINWEIS DER „BRÜCKE WISOG“: Grazer Wirtschaftshistorische Dialoge VII: Wirtschaft, Diplomatie und Internationalisierung 12. Dezember 2023 Uni Graz, RESOWI-Zentrum, SZ 15.21 (Universitätsstraße 15/A2) Programm: • 13.00 – 17.15 Uhr, Fachvorträge • 17.30 Uhr, Podiumsdiskussion mit: Christoph Kulterer (Hasslacher-Gruppe), Wolfgang Schüssel (Bundeskanzler a. D.), Norbert Zimmermann (Berndorf Aktiengesellschaft) Anmeldung unter: barbara.holzapfel@uni-graz.at BUSINESS Monat 47

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WELTSPARTAG 2023 Der Weltspartag wurde 2023 in der Steiermark wieder traditionell mit stimmungsvollen Empfängen ge­ feiert. Zahlreiche Gäste folgten der Einladung der heimischen Banken und freuten sich über den persön­ lichen Austausch.

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1. Raiffeisen Steiermark – Florian Stryeck (RLB-Vorstand), Ariane Pfleger (RLBVorständin), RLB-Generaldirektor Martin Schaller und Rainer Stelzer (RLB-Vorstand) 2. Hypo Vorarlberg – Nicole Niederl, Geschäftsführerin STEIRERIN und BUSINESS MONAT, Ernst Albegger, Regionaldirektor Steiermark, und Martina Krenn, Medienberaterin STEIRERIN und ­BUSINESS MONAT 3. Volksbank Steiermark – Vorstand Hannes Zwanzger, Nicole Niederl, Geschäftsführe-

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rin STEIRERIN und BUSINESS MONAT, und Generaldirektorin Monika Cisar-Leibetseder 4. N icole Niederl, Geschäftsführerin STEIRERIN und BUSINESS MONAT, ­ und Stephan Plankensteiner (Notariatskammer für Steiermark) bei der BKS 5. Steiermärkische Sparkasse – Friedrich Santner, Vorsitzender des Aufsichtsrates, Vorstandsmitglied Georg Bucher, Vorstandsmitglied Walburga Seidl, Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl und Gerhard

Fabisch, Vorstandsvorsitzender Steiermärkische Sparkasse 6. BKS Bank – Christian Skoric, Geschäftsführer MLS Personaldienstleistung GmbH, Christian Kehrer, Wirtschaftsforum der Führungskräfte (WdF), Gerhard Koch, Landesdirektor des ORF Steiermark, Manfred Geiger, Leiter der BKS-Bank-Direktion Steiermark, Frank Paizoni, Geschäftsführer MLS Personaldienstleistung GmbH, und Robert Flieser (BKS Bank)

© THOMAS LUEF, JURIJ KONSTANTINOV, MARGIT KUNDIGRABER

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Frau in der Wirtschaft Steiermark hat die geballte wirtschaftliche Frauenpower erneut auf die Bühne gebracht und in fünf Kategorien die „Unternehmerinnen des Jahres 2023“ gekürt. Allen wirtschaftlichen Herausforderungen zum Trotz steigt die Zahl der Unternehmerinnen im Steirerland. Mittlerweile ist fast jede zweite Firmengründung weiblich. Damit zeigen die weiß-grünen Chefinnen, dass sie weiterhin auf der Überholspur sind.

© REGINE SCHÖTTL

UNTERNEHMERIN DES JAHRES

NR-Abgeordnete Martina Kaufmann, WKO Steiermark-Vizepräsidentin und „Frau in der Wirtschaft“Vorsitzende Gabi Lechner sowie Wiener S­ tädtische-Landesdirektor Michael Witsch gratulierten gemeinsam mit Steiermärkische Sparkasse-Vorstand Oliver Kröpfl und WKO Steiermark-Präsident Senator h.c. Josef Herk den frisch gekürten Unternehmerinnen des Jahres: Esther Lang, Dagmar Ajtic, Claudia Bauer, Christina Niederl, Felicitas Kohler, Christina Domittner sowie Katrin und Margaretha Strohmaier.

Follow me Award 2023 Jedes Jahr sucht die Steiermark unter zwölf nominierten Nachfolge-Betrieben den beliebtesten Nachfolgebetrieb des Jahres und zeichnet diesen mit dem „Follow me Award“ aus. Das Voting läuft jetzt!

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© ULF THAUSING, BEIGESTELLT

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it dem Follow me Award 2023 sollen auch heuer wieder die Nachfolge­ geschichten vor den Vorhang geholt werden, die anderen potenziellen NachfolgerInnen Mut und Zuversicht geben! Rund 6.400 Ar­ beiterbetriebe stehen in der Steiermark al­ lein bis zum Jahr 2029 zur Nachfolge an. Von deren erfolgreichen Weiterführung hängen in unserem Bundesland an die 80.000 Ar­ beitsplätze ab! Aus diesem Grund wurde auch die Nachfolgeinitiative „Follow me“ ins Leben gerufen. Diese hilft, Übergeber und potenzielle Übernehmer zusammenzubrin­ gen, und unterstützt gemeinsam mit dem steiermarkweiten Partnernetzwerk beim ge­ samten Nachfolgeprozess.

TRÄGER

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DAS VOTING LÄUFT Der Follow me Award ist ein Wettbewerb in den Kategorien „familieninterne Nachfol­ ge“ und „familienexterne Nachfolge“. Gevo­ tet werden kann täglich bis 30. November und ausschließlich online unter: followme. nachfolgen.at/voting – Gewinnchance in­ klusive! Die feierliche Verleihung des Follow me Award findet am 14. Dezember 2023 im Schloßbergsaal der Steiermärkischen Spar­ kasse in Graz statt. followme.nachfolgen.at/voting

„Nachfolge-Betriebe sorgen mit innovativen Produkten und Prozessen oder frischen Marketing-Kanälen dafür, dass zahlreiche Arbeitsplätze eine Zukunft haben. Stellvertretend für diese inspirierenden Geschichten des Unternehmertums holen wir mit dem Follow me Award wieder 12 erfolgreiche Nachfolgegeschichten aus jeder Region der Steiermark vor den Vorhang! Sie alle sind leuchtende Beispiele dafür, dass Erfolgsgeschichten unter neuer Flagge fortgesetzt werden können!“ GABI LECHNER Vizepräsidentin WKO Steiermark

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HERAUSFORDERUNGEN UND BEWÄHRTE PRAKTIKEN Flughäfen sind zweifellos Schlüsselakteure in un­ serer vernetzten Welt. Sie dienen als Verkehrsdreh­ kreuze – sowohl für Personen als auch für Waren. Dabei steht das Flughafenmanagement vor zahl­ reichen Herausforderungen, wie beispielsweise sich ändernde Reisegewohnheiten, Sicherheitsas­ pekte, Umweltauflagen und Kapazitätsprobleme. Wolfgang Grimus, Geschäftsführer des Flughafens Graz, gab im Rahmen des 352. Marketing Club­ abends Einblicke, wie man Fluglinien akquiriert und wie die Infrastruktur weiterentwickelt wird, um das Reiseerlebnis für Fluggäste zu verbes­ sern, und gleichzeitig innovative Lösungen für die Cargo-Branche entwickelt werden und somit die Attraktivität der Verkehrs- und Wirtschaftsdreh­ scheibe Flughafen erhöht wird.

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1. D er Moderator des Abends, Rolf Hadolt (Global Express, r.), mit dem Vortragenden Wolfang Grimus, Geschäftsführer Flughafen Graz 2. Reges Interesse beim 352. Clubabend am Flughafen Graz 3. R ene Hubert Kerschbaumer (Campus 02) und Silvia Geier (Instahelp) 4. M ichael Schellnegger, Wolfgang Hutter (telequest & Internet Solutions GmbH) und Hannes Haring (Porsche Kärntnerstraße)

5. G erald Auer (Vogl & Co) und Peter Jagersberger (Autohaus Jagersberger) 6. Andreas Schwarz (Sanlas) und Christian Taucher (Caritas) 7. Michael Pachta (Fit4it), Birgit Jungwirth (Österreichische Krebshilfe), Georg Jungwirth (Campus 02) und Karin TafernerBauer (Grawe) 8. R ichard Kaufmann (Spar), Thomas Foscht (Marketing Club Graz), Doris Stiksl und Christoph Holzer (Spar)

© OLIVER WOLF

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GALA DER DIENSTLEISTER

FINANZSYMPOSIUM

Kürzlich fand die zweite Gala der Fachgruppe der persönlichen Dienstleis­ ter im Aiola im Schloss statt. Fachgruppen­obfrau Ingrid Karner und ihr Team konnten rund 130 Gäste im feierlichen Rahmen begrüßen. Rückblicke auf interessante Veranstaltungen und zahlreiche neue Projekte vor allem im Be­ reich der Aus- und Weiterbildung bzw. Qualifizierung wurden den Gästen präsentiert. Geehrt wurden langjährige Unternehmer:innen der Fachgruppe sowie die neuen Absolvent:innen des Qualitätsmanagement-Programms Berufliche Sorgfalt.

Hohe Inflation, steigende Zinsen, schwächelnde Konjunktur und mangelnde Transparenz auf dem Energiemarkt – die Herausforderungen für die heimi­ sche Wirtschaft sind groß. Wohin die Reise geht, darüber diskutierten beim 8. Finanzdienstleister-Symposium Stefan Bruckbauer (Bank Austria), Wolf­ gang Urbantschitsch (E-Control), Josef Herk (Präsident WKO Steiermark) und Finanzdienstleister-Obmann Markus Kohlmeier. Die Expertenrunde hielt nicht nur Rückschau auf die Entwicklungen der wirtschaftlichen Großwetterlage, es wurden auch Lösungsansätze diskutiert.

„Wir finden die perfekten Kandidat:innen …

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… für die Anforderungen unserer Kund:innen.“ Karin Wagner (r.), Geschäftsstellenleiterin des Personalberatungsunternehmens DIS AG, im Gespräch über die Vorteile einer vertrauensvollen Personalvermittlung. Was macht eine vertrauensvolle Vermittlung aus? Karin Wagner: Unser Ziel ist das „Perfect Match“, alles andere macht langfristig kei­ nen Sinn. Dabei ist es für uns entscheidend, Menschen und Unternehmen passgenau zu­ sammenzubringen. Dafür eva­ luieren wir sowohl die Kun­ denanforderungen als auch die Bewerberwünsche sehr genau. Österreichs Unternehmen klagen weiterhin über einen

Fachkräftemangel. Ist die Situation wirklich immer noch so angespannt? Absolut. Es gibt definitiv im­ mer noch viel mehr freie Jobs als passende Bewerber:innen. Der Arbeitnehmermarkt ist gekommen, um zu bleiben, da wird sich in den nächsten Jah­ ren nicht sehr viel dran ändern. Man muss die Leute nicht nur finden, sondern auch ans Un­ ternehmen binden, und da­ für muss viel geboten werden. Employer Branding muss da­

her gelebte Praxis sein. Arbeit muss sinnstiftend und Unter­ nehmenswerte mit den eigenen Werten kompatibel sein. WorkLife-Balance wird als wichtiger Faktor in Bewerbungsgesprä­ chen genannt, dazu gehören natürlich auch Gehalt und Un­ ternehmenskultur. Was raten Sie Unternehmen, die vergeblich nach Mitarbeiter:innen suchen? Melden Sie sich jederzeit bei uns. In unserer mehr als fünf­

zigjährigen Geschichte haben wir unter Beweis gestellt, wie man mit innovativen Ideen in der Personalvermittlung erfolg­ reich ist.

DIS AG Liebenauer Hauptstraße 2–6 8041 Graz Tel.: 0316/46 82 476 graz-office@dis-ag.com www.dis-ag.com

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HEADS & NEWS Neues aus der steirischen Wirtschaft. 1

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© DORIA, FOTO FISCHER, SPAR/IVO VELCHEV, MONTANUNIVERSITÄT LEOBEN/MARTINA STÖBBAUER, NIKOLA MILATOVIC

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1 Lange Nacht der Bewerbung

2023

Am 27.11. findet in der WKO Steiermark in Graz wieder die Lange Nacht der Bewerbung statt, das innovativste Recruitingevent des Landes. Seit 2017 wurden insgesamt schon über 15.000 Gespräche geführt – Tendenz steigend. 60 namhafte Firmen stehen den Bewerber:innen dieses Mal zur Auswahl, von Mercedes Benz G über das Bundesministerium bis zu Ikea. 300 Akademiker:innen, Lehrlinge, Quereinsteiger:innen und Jobhungrige jeden Alters aus zahlreichen Fachbereichen nahmen an den Job-Speeddates teil.

2 Ausgezeichnete Forschung Anfang November wurden die Forschungspreise des Landes Steiermark 2023 durch Wissenschafts- und Forschungslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl verliehen. Der Erzherzog-Johann-Forschungspreis wurde an Michaela Schuller-Juckes vom Institut für Kunstgeschichte der Universität Wien vergeben. Ellen Zechner vom Institut für Molekulare Biowissenschaften der Karl-Franzens-Universität (KFU) erhielt den Forschungspreis. Der Förderungspreis ging an Thomas Pölzler vom

Institut für Philosophie der KFU und an Ingeborg Zechner vom Institut für Musikwissenschaf der KFUt. Die drei Auszeichnungen sind mit jeweils 12.000 Euro dotiert.

3 Neue PersonalentwicklungsLeitung bei Spar Michael Salvenmoser ist seit Kurzem der neue Leiter für den Bereich Personalentwicklung für Spar Steiermark und das südliche Burgenland. Der Grazer kümmert sich gemeinsam mit seinem sechsköpfigen Personalentwicklungs-Team in der Zentrale Graz um die Aus- und Weiterbildung der gesamten Belegschaft samt Lehrlingsentwicklung. Salvenmoser bringt jahrelange Führungserfahrung in einem internationalen Großkonzern mit. Im Gebiet Steiermark und Südburgendland beschäftigt Spar insgesamt über 7.600 Mitarbeiter:innen, darunter über 330 Lehrlinge.

4 Digital Waste

Research Lab eröffnet Ende Oktober wurde das Digital Waste Research Lab (DWRL) der Montanuniversität Leoben (Lehrstuhl für Abfallverwertungs-

technik und Abfallwirtschaft) im Beisein von Landesrätin Simone Schmiedtbauer eröffnet. Mit dem DWRL nimmt die Montanuniversität eine einzigartige Forschungsinfrastruktur in Betrieb, die einen wichtigen grundlagenorientierten und experimentellen Meilenstein für die Forschung darstellt. Schwerpunkte sind die partikel-, sensor- und datenbasierte Abfall- und Recyclingtechnik sowie die Digitalisierung der Abfallaufbereitungsprozesse.

5 Drei Jahre Merkur Innovation Lab Das Merkur Innovation Lab ist mittlerweile zu einer Ideenschmiede in den Bereichen Künstliche Intelligenz, Big Data Science und Machine Learning geworden, vor allem als Ausbildungshub für internationale Fachkräfte. Unter der Leitung von Daniela PakGraf und Harald Neubauer arbeitet das Lab nicht mehr nur an Ideen für die Versicherung, sondern hat Partnerschaften mit regionalen und überregionalen Forschungseinrichtungen sowie Start-ups geschlossen, wie etwa dem Unicorn der Universität Graz, Joanneum Research oder Mostly AI. BUSINESS Monat 53

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1 Glasfasernetzausbau für

2 EPU-Erfolgstag

Der Telekommunikationsexperte Citycom investiert zusammen mit den Stadtwerken Leoben in die digitale Zukunft Leobens. Mit dem weiteren Ausbau des leistungsstarken Glasfasernetzes der Stadtwerke Leoben stärkt Citycom die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Wirtschaft und ermöglicht zukunftsweisende, hochwertige Netzwerkund Internetverbindungen für Unternehmen und Privathaushalte in der Region. Foto (v. r.): Irnes Music (Standortleiter Leoben), Bernd Stockinger (GF Citycom), Bgm. Kurt Wallner, Ronald Schindler (DI Stadtwerke Leoben) und Ulfried Hainzl (GF Citycom).

Einmal mehr stand die WKO Steiermark im Zeichen der Kleinst- und Ein-PersonenUnternehmen (EPU). Unter dem Motto „G’schichten vom Erfolg und Scheitern“ ging die achte Auflage des EPU-Erfolgstags über die Bühne. Andreas Herz, Vizepräsident der WKO Steiermark: „Die steirischen EPU sind eine tragende Säule der Wirtschaft, schließlich stellen sie bereits fast zwei Drittel aller steirischen Unternehmer. Umso wichtiger ist es, den EPU-Sektor als wichtigen Teil der Wirtschaft zu fördern.“ Foto: WKO-Steiermark-Vizepräsident Andreas Herz (l.) und Thomas Heschl, Vorsitzender des EPU-Beirats in der WKO Steiermark.

Leobens Wirtschaft

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3 Naturerlebnisse

beim Raiffeisentag

Wie können jene natürlichen Lebensräume erhalten werden, die für verschiedene Tiere, Pflanzen und auch für uns Menschen so wesentlich sind? Die diesjährige Steiermark Schau in der Tierwelt Herberstein widmete sich mit dem Schutz der biologischen Vielfalt einem sehr aktuellen Thema und war am 5. November Schauplatz des beliebten Raiffeisentages. Rund 2.200 Besucher:innen tauchten mit ihrer Raiffeisenkarte in die Vielfalt des Lebens ein. Foto (v. l.): Marko Mele und Andreas Schnitzler vom UMJ, Florian Stryeck (Raiffeisen-Landesbank Steiermark) und Josef Schrammel (UMJ).

© OLIVER WOLF, FOTO FISCHER

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Auch digital phänomenal! it über 4 Millionen Stunden digitaler Hördauer im 3. Quartal zeigen die Audio-Analyzer-Ergebnisse einmal mehr die große Beliebtheit von Antenne Steiermark. Von Juli bis September verzeichnete man demnach 888.775 Sessions pro Monat (so oft wurde via Web, Smart Speaker und App für mehr als 60 Sekunden „aufgedreht“) mit einer Durchschnittsdauer von 91,8 Minuten pro Session.

DANKE FÜRS EINSCHALTEN Damit Antenne Steiermark auch weiterhin digital eine Top-Figur macht, wird für die Hörer demnächst noch eines draufgelegt. Gottfried Bichler, Antenne Steiermark Geschäftsführer, verrät: „Die Antenne Stei-

ermark setzt auf Kontinuität. Technisch gesehen bemühen wir uns, durch Bespielen verschiedener Kanäle und Plattformen der jederzeitigen Verfügbarkeit gerecht zu werden, am Puls der Zeit zu bleiben und auf die Bedürfnisse unserer Hörer:innen zu reagieren. Das hat uns dazu veranlasst, unsere digitalen Touchpoints einem umfassenden Redesign zu unterziehen. Zusätzlich legen wir bei der neuen Website und App von Antenne Steiermark besonderes Augenmerk auf die Individualisierung des Hör­ erlebnisses. Ohne zu viel vorwegzunehmen, bekommen unserer Hörer:innen damit ihr Lieblingsradio mit noch höherem Mehrwert ausgespielt. Das reicht von einem erweiterten Musikangebot bis hin zum Abruf ihrer ,Antenne on Demand‘.“

Antenne-GF Gottfried Bichler freut sich über die Ergebnisse und verrät Neuigkeiten aus dem Digitalbereich.

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© MARIJA KANIZAJ QUELLE: WWW.AUDIO-ANALYZER.AT

Antenne Steiermark ist digital und regional der Tagesbegleiter Nummer 1! Der Audio Analyzer, die unabhängige Online-Audio-Reichweitenerhebung der österreichischen Privatradios, veröffentlichte dazu neue Ergebnisse.

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© STEIRISCHER PRESSECLUB, MARIJA KANIZAJ, BEIGESTELLT

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4 KI-Expertin zu Gast

5 Konjunkturumfrage

6 Nachruf

Gemeinsam mit dem PRVA (Public Relations Verband Austria) lud der Steirische Presseclub zu einem Clubabend zum Thema „KI – Chancen, Risiken und neue Möglichkeiten für die PR- und Medienbranche“. Wie sehr die Künstliche Intelligenz die Branche beschäftigt, zeigten die fast 30 Interessierten, die sich von Fachfrau Elisabeth Pausz (Product Owner bei datenwerk innovationsagentur GmbH) einen Überblick über die aktuellsten Trends auf dem Gebiet geben ließen. Foto: Presseclub-GF Alexandra Reischl, Martin Novak (PRVA-Steiermark-Leiter, PC-GFStellvertreter), Referentin Elisabeth Pausz und Presseclub-Präsidentin Sigrid Hroch.

Ergänzend zu den Ergebnissen der österreichweit quartalsweise durchgeführten Konjunkturumfrage der Industriellenvereinigung (IV) präsentierte die IV Steiermark ebenfalls die Rückmeldungen der 47 steirischen Betriebe (46.650 Beschäftigte) im Zuge dieser Erhebung. Dabei setzt sich der negative Trend der Befragung aus dem Vorquartal fort. Alle Indikatoren der aktuellen Konjunkturbefragung zeigen nach unten oder liegen unterhalb der Null-Linie. Für den Standort sind weniger Bürokratie, eine stabile und leistbare Energieversorgung und ausreichend qualifiziertes Personal jetzt umso wichtiger. Foto: IV-Steiermark-GF Gernot Pagger.

Wir sind zutiefst bestürzt und in Trauer aufgrund des Todes unseres geschätzten Branchenkollegen Gerald Gaksch. Unser aufrichtiges Beileid gilt der hinterbliebenen Familie. Wir behalten Gerald Gaksch in allerbester Erinnerung und möchten ihm mit unseren Worten die letzte Ehre erweisen. Er war nicht nur ein beliebter Kollege, sondern auch ein gern gesehener Gast, der mit seiner stets offenen und freundlichen Art Menschen positiv berührte. Lieber Gerald, das gesamte Team des BUSINESS MONAT und der STEIRERIN wird dich immer in bester Erinnerung behalten.

Industrie im grünen Wandel

BEZAHLTE ANZEIGE: EINE INFORMATION DES GRÜNEN KLUBS IM PARLAMENT © UNSPLASH/LUDOMIL SAWICKI, JAKOB SCHWARZ

Die steirische Industrie befindet sich auf dem Weg in eine grüne Zukunft. Der Nationalratsabgeordnete der Grünen, Jakob Schwarz, ist dabei – nicht nur im Austausch mit führenden Industrieunternehmen, sondern auch am Verhandlungstisch zu den gesetzlichen Grundlagen.

Nationalratsabgeordneter Jakob Schwarz

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uch wenn ein Stahlwerk bisher nicht gerade das erste ist, das einem einfällt, wenn man an Klimaschutz denkt, belegen die Zahlen,

dass sich das wohl ändern sollte. Im obersteirischen Donawitz baut die voestalpine seit diesem September einen neuen Elektrolichtbogenofen. Ist er fertiggestellt, spart er im Vergleich zum bisher betriebenen Hochofen vier Millionen Tonnen CO2 im Jahr. Das ist ungefähr so viel wie alle Grazer:innen in einem halben Jahr verbrauchen. Für den Grünen Nationalratsabgeordneten und Budgetsprecher Jakob Schwarz ist das nur

eines von vielen Beispielen dafür, wie intensiv die steirische Industrie schon jetzt an der grünen Transformation arbeitet. „Ich habe in den letzten beiden Jahren über 30 Industriebetriebe in der Steiermark besucht, und das Fazit ist eindeutig: Überall arbeiten die Betriebe auf Hochtouren, ihre Prozesse und Produkte nachhaltiger zu gestalten. Nicht nur um das Klima zu schützen, sondern auch für ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit.“

Weil die Kosten für die Investitionen in grüne Anlagen aber oft enorm sind, wurde dieses Jahr auch der sogenannte Transformationsfonds ins Leben gerufen. Dieser unterstützt Industriebetriebe dabei, die Kosten für Investitionen in grüne Prozesse zu stemmen. Mitinitiator und -verhandler Schwarz dazu: „Diese Förderung ist ein absolutes Novum: 3 Milliarden stehen bis 2030 abgesichert zur Verfügung.“ gruene.at BUSINESS Monat 55

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1 Handelsmerkur-Verleihung

2 Edel & Wind

3 Erster Biotech Summit Austria

Im Rahmen einer Galaveranstaltung in der Alten Universität Graz wurde kürzlich wieder der „Handelsmerkur“ verliehen. Die begehrten Trophäen der Sparte Handel der WKO Steiermark konnten sich heuer die Firma Buben & Zörweg GmbH aus Gröbming (Kategorie bis 10 Mitarbeiter) und die Institut Allergosan pharmazeutische Produkte Forschungs- und Vertriebs GmbH aus Graz (Kategorie über 10 Mitarbeiter) sichern.. Der „Handelsmerkur“ für das Lebenswerk ging an Josef Bund, Landkauf Bund in Wieden bei Straden.

Zwei bekannte Gesichter der steirischen Werbebranche, Siegfried Windisch und Christian Edelsbrunner, haben beschlossen, eine neue Ära des Zielgruppenmarketings einzuleiten. Mit über 20 Jahren Branchenerfahrung haben die Geschäftsführer der Grazer Agentur Tricom ihre Expertise gebündelt und die Kreativagentur „EDEL&WIND“ gegründet. Das Konzept des kreativen Zielgruppenmarketings liegt im Fokus der Agentur. So sollen Unternehmen dabei unterstützt werden, ihre Kunden effektiver anzusprechen und ihre Markenbotschaft auf den Punkt zu bringen.

Mit einer historischen Veranstaltung für die österreichische und internationale Biotechnologie-Community ging kürzlich der 1. Biotech Summit Austria in Graz nach zwei Tagen inhaltsreicher Diskussionen und Networking, zu Ende. Die Veranstaltung, die gemeinsam von Biotech Austria, dem wegweisenden Verband der Biotechnologie­ branche in Österreich, und der dynamischen, steirischen Lifescience-Clusterorganisation Human.technology Styria ausgerichtet wurde, hinterließ einen bleibenden Eindruck in der Branche.

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4 Expertentalk

5 Großprojekt zur Klimawende

6 Die Zukunft der Mobilität

Das Private Banking der Steiermärkischen Sparkasse lud zahlreiche Kund:innen zu einem angeregten Austausch ein. Highlight des Abends war der Besuch des Fondmanagers Hendrik Leber. Mit Hendrik Leber hatte die Steiermärkische Sparkasse beim Private Banking Kunden­ abend zumindest den europäischen Warren Buffet zu Gast. Foto (v. l.): Karl Freidl, Leiter Private Banking Graz, Hendrik Leber, Geschäftsführender Gesellschafter der ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH und Vorstandsmitglied Oliver Kröpfl

Die Energie Steiermark errichtet auf der Freiländeralm 17 neue Windräder und investiert dafür deutlich mehr als 150 Millionen Euro. Der Baustart erfolgt sofort. Die ersten Anlagen gehen bereits 2025 in Betrieb, das Gesamtprojekt wird 2026 abgeschlossen sein. „Dieser Windpark ist ein wichtiger Beitrag zur Erreichung der Klimaziele und ein weiterer Meilenstein bei der konkreten Umsetzung unserer Strategie, die Erzeugung erneuerbarer Energie massiv auszubauen“, so die beiden Vorstände der Energie Steiermark, Christian Purrer und Martin Graf.

Einer von drei Euro wird in der Steiermark in der Mobilität erwirtschaftet: Damit dies auch künftig so bleibt, blickte der „Moving On – ACstyria Mobilitätskongress 2023“ in die Zukunft. Über 200 Teilnehmende diskutieren dabei die Zukunft der Automobil-, Luftfahrt- und Bahnindustrie. Der österreichische Leitkongress adressiert dabei insbesondere die Transformation des Mobilitätsclusters.

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CHRISTINE & STEFAN FASCHING Geschäftsführer des Miele Center Fasching in Graz REDAKTION: LISSI STOIMAIER, FOTO: CONNYPAPHOTOGRAPHY

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Unser Unternehmen steht seit 30 Jahren für … … Verlässlichkeit, Qualität, Service und Innovation. Unser Familienbetrieb in der Keplerstraße 105 in Graz mit acht Mitarbeitern deckt alle Bereiche von Beratung, Verkauf, Zustellung, Inbetriebnahme und Reparaturservice ab. Speziell für die Reparaturen haben wir sogar eine hauseigene Werkstatt, um so noch mehr Service vor Ort bieten zu können.

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Das Schöne an unserem Beruf … … sind zufriedene, glückliche Kunden. Das erleben wir jeden Tag, da wir das Glück haben, mit so hochwertigen Produkten des Unternehmens Miele, das so wie wir ein Familienbetrieb mit Tradition ist, arbeiten zu können.

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Die größte Herausforderung am Arbeitsmarkt aktuell ist …

… neben den vielen weltweiten Krisen und den Teuerungen die Situation am Arbeitskräftemarkt. Bei uns ist die Fluktuation sehr gering. Wir wissen aber auch, dass gute Mitarbeiter das Wichtigste sind. Ohne sie wären wir nicht seit 30 Jahren so erfolgreich. Deshalb sind bei uns hohe Wertschätzung, flexible Arbeitszeitmodelle, ein toller Personalraum, Schulungen und Co. eine Selbstverständlichkeit.

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Erfolg bedeutet … ... in erster Linie, dass wir positiv wirtschaften. Und dass wir uns schon so lange in dieser hohen Qualität am Markt beweisen können.

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Die Steiermark als Wirtschaftsstandort … ... sehen wir sehr positiv. Sie bietet Betrieben und Menschen hervorragende Bildungsmöglichkeiten, attraktive Arbeits-

plätze und eine hohe Lebensqualität. Nicht umsonst ist die Steiermark als Standort – vom kleinen Familienbetrieb bis zum großen internationalen Konzern – so gefragt.

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Nachhaltigkeit leben wir … ... in allen Bereichen. Das beginnt bei den langlebigen Geräten, auf die wir unter anderem 15 Jahre Miele-Ersatzteilgarantie geben, und geht weiter bis zu unserer hauseigenen Reparaturwerkstatt und die Partnerschaft mit dem Reparaturbonus.

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Unsere Vision ist, … … Innovation zu leben. Menschen verändern sich, neue Generationen kommen, die Digitalisierung nimmt zu, die Ansprüche passen sich an. Wir sind mit unseren Produkten immer am Puls der Zeit. Stehen bleiben ist keine Option. www.mielecenter-fasching.at

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