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MÜLHEIM

MÜLHEIM

— An der Ruhr: Mülheim von der Stadthalle aus gesehen. Links der Rathausturm, rechts das alte Stadtbad. Hier soll der Ruhrbania-Hafen entstehen.

Ufer. Von dort sieht man auf der anderen Flussseite die Stadthalle in der Sonne liegen – die Sonne sollte bei diesem Ausflug unbedingt scheinen. Denn dann erinnert die 1925 eröffnete Stadthalle mit ihren Arkaden sofort an einen venezianischen Palast, so wie die Architekten Pfeifer und Grossmann das gewollt haben. Zusammen mit üppigem Grün und der Wasserfontäne im Fluss erweckt dieser Anblick unweigerlich so etwas wie Urlaubsgefühl – wetten?

| Arkaden am Fluss

Mölm boowenaan

Beim Namen ihrer Stadt sind die

Mehr Ruhr als in Mülheim gibt’s nicht

gar nicht, wenn Mülheim mit zwei „h“

Mülheimer eigen. Erstens mögen sie’s

geschrieben wird. Zweitens bestehen sie auf dem Zusatz „an der Ruhr“. Dass sie „Stadt am Fluss“ sind, ist ihnen wichtig. Mit Recht.

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Ruhr Revue

Mehr denn je wirbt Mülheim mit der Lage seiner Innenstadt direkt am Wasser: „Mehr Ruhr geht nicht“, heißt es in einem Stadtprospekt. Das dürfte ein wenig übertrieben sein, zumal die Stadt selbst gerade intensiv an diesem Punkt arbeitet. Also sagen wir mal so: „Mehr Ruhr gibbet nich.“ Jedenfalls nicht im Ruhrgebiet. Ursprünglich war „an der Ruhr“ nur eine Arbeitserleichterung für Postbeamte, zur Unterscheidung von Mülheim am Rhein. Das ist unterdessen längst von

Köln geschluckt; außerdem gibt es ja Postleitzahlen. Das „an der Ruhr“ blieb, weil man sich damit vor allen anderen Städten des Reviers hervortun konnte. Keine liegt mit ihrem Zentrum so nah am Fluss. Und anders als viele Städte der Welt wendet Mülheim dem Wasser nicht bloß Schnellstraßen, Bahngleise und Fabrikhöfe zu. Man gehe, zum Beispiel, die zentrale Leineweberstraße von der Innenstadt Richtung Westen bis zur Ruhrbrücke und dann rechts treppab zum parkartigen

Man gehe nun wieder hinauf zur Brücke und über den Fluss. Ein Rundumblick zeigt, dass die Arkaden der Stadthalle sich hier gleich dreifach wiederfinden: links der Brücke am Verwaltungsgebäude des Wasserwerks und auf der östlichen Innenstadtseite am alten Hallenbad. Das hat schon was. Der rechte Fußweg der Brükke führt direkt in die seitliche Arkade der Stadthalle, man fühlt sich wie hineingezogen. Dort findet sich der Eingang zum Restaurant „Caruso“. Da lässt sich mediterran tafeln im Ambiente eines Marmorsaals, der dem Äußeren der Stadthalle in nichts nachsteht. Aber bitte – gegessen wird später! Wir gehen nämlich an der Stadthalle wieder hinunter zum Ufer, unter der Brücke hindurch und am Verwaltungsgebäude des Wasserwerks mit seinem Restaurant „Ruhrkristall“ vorbei. Mitten im Grünen flussaufwärts am Ufer entlang. Man könnte so weiter laufen über Saarn bis Kettwig und ein besonders schönes Stück Ruhrtal genießen, aber es geht ja um die Innenstadt. So gehen wir über die Kassenbergbrücke hinüber auf die Schleuseninsel: Wasser, Grün, die Boote der Weißen Flotte, und drüben am städtischen Ufer die Wohnanlage „Luisental“ im Bauhaus-Stil. Da kann man’s aushalten. Mitten in der Stadt. Doch nun von der Schleuseninsel wieder hinüber zum städtischen Ufer, dort flussabwärts durch den Park zurück

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