NEURUPPIN UND UMGEBUNG
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Freitag, 8. April 2011
Rottstiel, Boltenmühl, Rheinsberg? Mit Fahrrad und Schiff ganz entspannt durch die Ruppiner Schweiz NEURUPPIN (mzv) „Und fragst du doch: Den vollsten Reiz / Wo birgt ihn die Ruppiner Schweiz? / Ist's norderwärts in Rheinsbergs Näh? / Ist' s süderwärts am Molchow-See ? / Ist's Rottstiel tief im G runde kühl? / Ist' Kunsterspring, ist's Boltenmühl? ...“ ■
Theodor Fontanes bekanntes Gedicht, als Einleitung zum Kapitel „Die Ruppiner Schweiz“ in seinen „Wanderungen“ geschrieben, hat noch immer nicht nur literarischen, sondern auch reellen Bestand. Wer die Schönheit der Ruppiner Schweiz, von der Fontane schwärmte, heute erobern will, kann dies in einer entspannten Kombination von Fahrrad und Schiff tun. Den Drahtesel muss man noch nicht einmal selbst mitbringen, denn bei der Neuruppiner Fahrgastschifffahrt am Bollwerk stehen 70 moderne Räder zur Ausleihe bereit. Der Klassiker ist ein Fahrradausflug zur Boltenmühle. Am Ufer des Ruppiner Sees
Am Neuruppiner Bollwerk legen die F ahrgastschiffe ab. Hier können auch die Räder ausgeliehen werden. Fotos (2): rk
Klein, aber interessant: das Waldmuseum in Stendenitz.
flug in die heimische Tierund Pflanzenwelt ein. Nach einer kurzen Holperstrecke und scharfer Rechtsbiege am Försterhaus öffnet sich der Campingplatz Rottstielfließ mit seiner Badestelle. Von hier aus führt ein Radweg am Ufer des Tornowsees entlang zur Boltenmühle. Um 16 Uhr legt das Ausflugsschiff der Neuruppiner Fahrgastschifffahrt dort ab und bringt die Radler samt Rädern zurück nach Neurup-
pin. Nach 20 Kilometern in den Beinen kann man nun ganz entspannt vom Wasser aus die Ruppiner Schweiz genießen. Immer montags kann die Drei-Seen-Stadt Lindow zwischen Gudelack-, Wutz- und Vielitzsee angeradelt werden. Wieder geht die Fahrt ab Neuruppin über Alt-Ruppin in Richtung Stendenitz. Auf der Höhe von Molchow aber wechseln Pedalritter die Seeseite und radeln durch Wie-
entlang führt die Fahrt zunächst durch den Neuruppiner Stadtpark nach Alt Ruppin. Von der Schleusenbrücke aus lassen sich Schiffe und Boote beobachten, die in den zwei Meter höher gelegenen Molchowsee angehoben werden. Hier beginnt ein gut ausgebauter Radweg durch den Wald bis nach Stendenitz. Dort lädt ein Besuch des ältesten Waldmuseums Deutschlands zu einem Aus-
sen und Flure bis nach Zippelsförde. Eine Pause an den Fischteichen und dem Fischer-Imbiss kommt gerade richtig. Weiter geht es dann zum Gudelacksee. Erblickt man ihn, ist Lindow nicht mehr weit. Von dort aus fährt jeden Montag um 15 Uhr ein Schiff zurück nach Neuruppin – durch urwüchsige, nahezu unberührte Rhinlandschaft. Ganz neu im Programm der Neuruppiner Fahrgastschifffahrt ist ein Fahrradangebot mit Rheinsberg als Ziel. Wer die „Kronprinz Friedrichs Rädertour“ bucht, kann ab Neuruppin mit einem gemieteten Fahrrad nach Rheinsberg radeln, dort im Schlosshotel oder im IFA Hafendorf das Rad abgeben, sich nach Belieben in Rheinsberg umschauen und mit einem der Linienbusse nach Neuruppin zurückkehren. Wem die 30 Kilometer nach Rheinsberg noch nicht reichen, der fährt zur Boltenmühle weiter und nimmt dort um 16 Uhr das Schiff nach Neuruppin.
Restaurant und Hotel „Am Alten Rhin“ Ungeahnte Möglichkeiten Dass es mehr als 200 Jahre alt ist, ursprünglich Ackerbürgerhaus war und in den Goldenen Zwanzigern zur Gaststätte umgebaut wurde, sieht man dem Haus heute nicht mehr an. Auch an den „Ratskeller“ und das Ferienheim eines Volkseigenen Betriebes erinnert nichts mehr. Britta und Bert Krsynowski hatten die Immobilie 1993 von der Treuhand erworben und das Haus erst einmal von Grund auf saniert, bevor sie es als Hotel &
Restaurant „Am Alten Rhin“ eröffneten. Trotzdem hat die Historie ihren Einfluss. Einer der drei Gasträume ist eingerichtet wie „Opas jemütliche Kneipe“, ein weiterer könnte ein Salon aus Schinkels Zeiten sein. Die altehrwürdigen Möbelstücke aus vergangenen Stilepochen bekommen hier eine neue Wirkung. Überall zeigt sich die Handschrift des Gastronomenpaares, ihre Liebe zu gepflegtem Ambiente und Geschichte. Bis 1994 gab es bereits 20 Hotelzimmer. Und es ging weiter. Zwei Jahre später wurde angebaut. Es entstand ein großer Saal im Erdgeschoss, der für Veranstaltungen aller Art genutzt wird. In den darüberliegenden Etagen befinden sich Einzel- und Doppelzimmer, Maisonetten über zwei Etagen sowie ein kleiner Wellness- und Fitnessbereich. Es gibt Behindertenapartments und eine Ferienwohnung. Auch hier wird in der Ausstattung Wert auf das Individuelle
stattgefunden. Über eine Brücke gelangt man auf den Wanderweg, der in Richtung Neuruppin immer am Ufer entlang führt. Wer möchte, kann in der Nachbarschaft auch Fahrrad oder Boot ausleihen. So bietet sich den Gästen ein Aufenthalt mitten in der Ruppiner Natur. Wenn sie erholt und voll neuer Eindrücke zurückkommen in das Restaurant, werden sie kulinarisch verwöhnt. Die gutbürgerliche Küche ist spezialisiert auf Fisch und Wild, folgt aber
gelegt. Bis zum Jahr 2000 war auch die einladende Hofterrasse mit den historischen Brunnen fertig, auf der man in der warmen Jahreszeit besonders gern sitzt. Gäste im Restaurant und Hotel „Am Alten Rhin“ können aber viel mehr erleben. Das ausgedehnte Grundstück reicht bis an den Rhin heran und bietet Möglichkeiten zum Feiern und Entspannen, für Sport und Spiel. Sogar eine Hochzeit - einschließlich der Trauung selbst - hat hier schon auch den modernen Trends und bietet Mediterranes, Vegetarisches, leichte und gesunde Kost. Jetzt neu auf der Karte: Kalt geräucherter Lachs in Variationen.
Hotel & Restaurant „Am Alten Rhin“ Fr.-Engels-Str. 12 · 16827 Alt Ruppin Tel. 03391 / 7 65 -0 · Fax 7 65 -15 www.hotel-am-alten-rhin.de info@hotelaar.de